Seite 6 „Sozialdemokrat" Donnerstag, 15. November 1934. Nr. 268. PRAfiER ZE1TBMG Ein Schwindler gefaßt. In den letzten Monaten suchte die Bezirke rund um Prag der 44jährige Franz Vladimir Pavlik auf, wo er sich den Bewohnern als Ingenieur oder Besitzer der Firma Motor- Union vorstellt«. Er gab auch an, für die Firma Sik in Prag III., Vsehrdova ulice, zu reisen. Er nahm von den aufgesuchten Personen auf betrügerische Weife Bestellungen auf landwirtschaftliche Maschinen, weiter auf Räder, Grammophone, Nähmaschinen usw. entgegen. Die Geschädigten werden aufgefordert, über ähnliche Bestellungen bei der nächsten Gendarmeriestation oder politischen Behörde die Anzeige zu erstatten. Pavlik, der 170 Zentimeter hoch ist, blaue Augen, kastanienbraun« k'aare hat, befindet sich zur Zeit in der Haft des Bezirksgerichtes in Rikany, wohin ihn der UhkinLveser Gendarmerieposten eingeliefert hatte. Der erste Ski-Sonderzug. Die Staatsbahndirektion in Prag expediert den ersten Skisonderzug ins Riesengebirge in den Tagen vom 7. bis 8. Dezember d. I. Fahrtpreis K£ 142.— inbegriffen beide Fahrten, Autobusfahrt, Verköstigung und Wohnung, Unfallversicherung und Führer. Anmeldungen mit Angabe von KL 20.— nimmt das Ausflugsreferat (Bazar neben dem Wilsonbahnhof, Telephon 88333) entgegen. Gcrlchtssaal Liebe Nachbarinnen Siedendes Srifenwaffer ins Gesicht der Nachbarin Prag . Es ist eine böse Sache, wenn sich Nachbar» nicht vertragen, aber noch tausendmal ärger ist es, wenn feindliche Nachbarinnen im Spiel sind. Nun gar, wenn sie Wand an Wand„Pawlatschen- Wohnungen" innehaben, einander tagtäglich hundertmal über den Weg laufen und ausgiebig Gelegenheit haben, sich gegenseitig allen erdenklichen Tort anzutun. Der Zwist zweier solcher mißgünstiger Nachbarinnen hatte Mittwoch ein gerichtliches Nachspiel vor dem Strafsenat Krhstufek. Marie H a v e l k a aus P r o s e k, 46 Jahre all, war angeklägt der schweren Körperverletzung und der gefährlichen Drohung. Sie lebte mit ihrer Wohnungsnachbarin Barbara Freund auf Kriegsfuß. Es war ein bösartig und mit allen Schikanen geführter Kleinkrieg. Ge- llgenheiten zu grimmigen Auseinandersetzungen gab es mehr als genug. Schon das gemeinsame Klosett und die gemeinsame Waschküche gaben reichen Stoff für temperamentvolle Auseinandersetzungen. Die Angeklagte Marie Havelka war ständig in der Offensive. Einmal drohte sie ihrer Feindin, sie werde ihr die Augen mit Bitriolausbrennen. Am 23. Mai d. I. kam es dann zur Explosion. Schon frühmorgens bedrohte sie die verhaßte Nachbarin mit der dunklen Andeutung:«Ich koche es schon für dich!" Diese unbestimmt lautende Drohung setzte sie im Lauf des Vormittags in die Tat um. Als die Barbara Freund jm HgySHrtchen arbeitete, wurde sie von der Angeklagten plötzlich überfallen. Die Havelka trug einen Kessel mit heißem Seife»wasser und goß der Nachbarin deffen Inhalt ins Gesicht. Es ist nur einem glücklichen Zufall zu danken, daß di« Neberfallene nicht schweren Schaden nahm. Der Gerichtshof verurteilte die Angeklagte nur wegen gefährlicher Drohung zu zwei MonatenKerker, bedingt auf drei Jahre. Der Vorsitzende erteilte ihr noch eine eindringlich« War« nung und schärfte ihr ein, daß jede weitere Gewalttätigkeit^ zu sofortigem Strafantritt führen' würde. Di« Angeklagte versprach unter Tränen, sich in Hinkunft zu mäßigen. rb. Vorträge Vernunft oder Zauber? Max Den über di« drei Weltanschauungen Dr. Max Deris, des bekannten Kunsthistorikers besondere Begabung ist das Pädagogisch- Bildhaftem Meisterlich versteht er es, der komplizierten Materie durch souveräne Auflockerung volkstümliche Möglichkeiten zu geben. Mancher selbstgefällig in den Fach-Jargon eingesponnene Experte könnte an dieser Art des Vortrages erkennen, daß auch die solideste Konzeption nicht darunter leidet, daß sie allen verständlich wird. Deri sprach am Dienstag vor einem kleineren, aber erfreulich interesiierten Publikum über die drei Weltanschauungen: Magie, Religion und Wissenschaft. Von einer psychischen Analyse des Kleinkindes ausgehend, entwickelte er, in vorbildlich klarer Form, seine Thesen, die, unter Ablehnung magischer Primitivität und religiöser Glaubensekstase, die Ausschließlichkeit wissenschaftlicher Erkenntnis zum Ziele hatten. Die magische Weltanschauung der Primitiven ist von verblüffender Einfachheit. Hat die Magie nicht gewirkt,— ist, trotz aller Abschwörungen, der Regen nicht gefallen und der Feind nicht geschlagen worden, so war die Gegenmagie des Feindes eben stärker als der eigene Zauber. Die Religion aber kennt Kasteiung und Gebet. Wird es erhört—, gut. Wird es nicht erhört, nützen alle Regenprozessionxn nichts, so war cs die Erbsünde, die die Schuld daran trug. So läßt sich nichts widerlegen uno alles beweisen. Die Wissenschaft jedoch—, so argumentiert Deri und koinmt so zu seiner positivistischen Formel, weiß, daß die Natur allmächtig, aber alles andere als ethisch ist. Der Mensch muß die Gesetze der Natur kennen lernen, um sie beherrschen zu können. Er braucht nur diese Gesetzlichkeit zu ergründen, um selbst eine relativ begründete Allmacht zu erleben. Beherrschung der Realität ist das Ziel; nicht aus Zauberei und Ekstase, sondern aus zweckvollem Handeln wächst die menschliche Brüdergemeinschaft. Zwischen dem virtuosen Aufbau der drei Thesenbilder standen mancherlei beachtliche gesellschaftskritische Apercus. Zwei seien festgehalten—. Kants größer Irrtum: die Ewigkeit der Sittengesetze. Hier gilt der Mord als ethisch, dort ist er als unethisch verdammt. Deri erwähnt takwoll nur den Wilden, der zehn SkaHe erschlagener Feinde am Gürtel haben muß, ehe er in die Stammes- gemeinschaft ausgenommen wird und vermied näherliegend« Vergleiche. Weiter: die Anekdote von der Erschaffung der Welt. Ein, scheinbar höchst kostspieliger Entwurf wurde projektiert—, es war der Plan von der heutigen vielgestaltigen Erde. Pe trus bedeutete dem Verfasser, daß er keine Aussicht habe, mit seinem Entwurf durchzukommen. Er wäre viel'zu teuer. Trotzdem wurde der Entwurf akzeptiert, denn sein Autor hatte noch einen Zettel mft folgendem Inhalt beigelegt:«Diese Welt kostet gar nichts; sie erhält sich dadurch, daß ein Wesen das andere auffrißt!" Pierre. „Erziehunss- und Propasandamittel der Gegenwart“ Ein kulturpolitischer Kursus des Bezirksbildungs- ausschufses der DSAP in Prag Heu t e, Donnerstag, halb 8 Uhr im Parteiheim, Närodni tr. 4, e r st e r A b e n d: Die Schule als Grundlage der Bolkserziehung Vortragender) Prof. Paul Fürstenau(Reichenberg). Kunst und Wissen Aufnahmsprüfungen fürs Theater Gestern nachmittags fand in der Kleinen Bühne wieder eines jener nicht durchaus erquicklichen und doch so notwendigen Borsprechen und Vorsingen zumeist ganz junger Menschen statt, deren Eignung für den Bühnenberuf so festgestellt werden soll und muß. Etwa zwanzig Jünglinge, junger Mädchen und junger Frauen, hatte die Prüfungskommission unter dem Vorsitze Direktor Dr. Egers zu beurteilen. Etwa die Hälfte der Prüflinge ist derzeit schon im Engagement an einem sudetendeutschen Provinztheater, aber kaum ein halbes Dutzend von ihnen ist in jeder erforderlichen Hinsicht genug begabt, höchstens zu fünf oder sechs könnte man, wenn man mitzuentscheiden hätte, verantwortungsbewußt Ja sagen. Irgendein Talent hat wohl jeder und jede. Da ist eine schöne große lyrische Bäritonstimtste, deren Trager über kaum die anderen Voraussetzungen zur Bühnenlaufbahn mitzubringen scheint; da singt einer der wirklich so raren echten Bässe mit zweifellos bildungsfähigem Material— ja aber es sollte doch schon gebildet sein, e h e es berufsmäßig eingesetzt wird! Da ist eine drmatische Sängerin mit großem Organ und zweifelloser schauspielerischer Begabung — aber sie verrät ein Natursängertum, dem sich keine Bühne ohne weiteres anvertrauen würde. Ein junger Mann, der bestenfalls eine bescheidene Spiel- aber nicht die geringste Gesangsbegabung hat, will als Sänger starten, Schiller wird von einer vielleicht brauchvaren Revuesoubrette deklamiert. Die Prüfungskommission hat es nicht leicht. Entweder sie spricht dort, lvo es ihrer Ueberzeu- gung entspricht, ein Nein aus— und dann bringt sie in vielen Fällen Menschen um Brot, Arbeit und Hoffnung; oder sie sagt, um das hintanzuhalten(und um nicht ein Theater im selben Augenblick sogar um mehrere Mitglieder zu bringen) aus sozialen Gründen Ja, und dann fördert sie das, was zu vermeiden ihr Zweck ist: Senkung des Kunstniveaus und überflüssiges Mehrangebot. Kein Mensch kann da sagen:»Hier fragt sich's nach der Kunst allein!" Aber doch vor allem. Und es wird wohl das einzig Nichtige sein, wenn in allen Fällen e r st die Prüfungskommission gehört wird, bevor Direttoren den Anwärtern auch nur einen vorläufigen Vertrag geben. Unter den sicherlich positiv Abschneidenden ist vor allem namentlich Herr Rupert Glav ic vom Gablonzer Stadttheater zu nennen, ein jugendlicher Heldentenor mit blühenden, selten schönen und großen Sttmmitteln. Kaum hat er zu singen begonnen, verwandelt sich die Prüfungssaalluft fühlbar in Opernhausstimmung. Fräulein Lieselotte Göttinger vom Brüxer Stadttheater spricht wirkungsvoll die Schillersche Elisabeth und erweist Sprachtechnik, Kraft und schauspielerische Begabung. Auch der zwingende Ausdruck Fräulein Dorris Thals vom Brüxer Stadttheater» Herr Norbert K o b l e r von Gablonz , und insbesondere Edith Koscherak lassen Talente erkennen, deren Zurückstellung vielleicht wirklich einen Verlust für die Bühne bedeu- ten könnten- Erwähnenswert ist auch jenes Fräulein M a n d i L, das bei einem Gastspiel im Pra ger Deutschen Theater unlängst bös versagte, gestern aber als„Salome"-Sprecherin zweifellose Begabung verriet, wenngleich vermutlich auch nur für ein eng umgrenztes Gebiet. Man hat als Beobachter durchaus den Eindruck, daß die Theaterfachleute, die diese Kommis- sion bilden, verantwortungsbewußt und aus siche- ! rer Sachkenntnis zu ihren Urteilen zu gelangen suchen. Obwohl also ausgesprochene Fehlurteile kaum über das Maß dessen hinaus, was durch menschliches Irren eben nirgends verkleinert werden kann, vorkommen dürsten, muß doch als befremdlich vermerkt werden, daß diese Prüfungskommission absolut„männlich" ist, obwohl es sich doch um einen Beruf handelt, der ebenso stark von Frauen betreut wie von Frauen beurtellt wird. L. G. Drei große philharmonische Konzerte finden auch in dieser Spielzeit im Neuen Theater statt, darunter als Bellini-Feier ein Konzert unter Leitung Maestro Molinaris, des weltberühmten italienischen Dirigenten. Die beiden anderen Konzerte letten Georg Szell und FritzZweig. Außerdem finden sechs Konzerte zu volkstümlichen Preisen im Deutschen Haus statt, und zwar das erste: Ein Johann, Josef und Richard Strauß -Abend am Mittwoch, den 21. November, abends 8 Uhr, unter Leitung von Szell . Beim zweiten Konzert gelangen Symphonien von Mozart und Schubert und das Klavierkonzert Es-Dur von Beethoven zur Aufführung. Solist: Prof. Franz Wagner(Karlsbad ).-Bei einem der nächsten Konzerte werden mehrere heimische Komponisten zu Worte kommen. Arbeitervorstelluug»«Zwei Witwen ", komische Oper von Smetana , am Sonntag, den 18. November, nm halb 3 Uhr nachmittag im Neuen Deutschen Theater. Karten täglich von 8—4, 2—6 bei Optiker Deutsch , Graben, Koruna. Spielplan des Neuen Deutsche« Theaters. Donnerstag 7%:DonCarlos, CI.— Freitag 7j4: Giuditta , DI.— Samstag 7%: N acht vor dem Ultimo, C 2. Spielplan der Kleinen Bühne. Heute Donnerstag 8: Fremdenverkehr. Freitag 8: Fremdenverkehr- Kulturverbandssteunde und steier Verkauf.— Samstag 8: Hoch klingt das Lied vom braven Mann. Sport• Spiel» Körperpflege Exhibition der Tischtennis-Sparte Atns Prag in Aussig Anläßlich des Klubmatches Lerchenfeld gegen Aussig trat Genosse C h a r v a t von der Tischtennis- Sparte Atus Prag zu einem Exhibitionskampf gegen die sieben besten Spieler an und schlug alle je 2:0. Mit diesem großen Erfolg begann für die Prager Atus-Tischtennis-Sparte die neue Saison, in welcher ihr die große Aufgabe zuteil wird, durch Reisen in die Provinz diese Sportart im Atus zu propagieren. Wenn die Erfolge immer so bleiben, wie es diesmal war, dann ist mit Sicherheit mit einem guten Gelingen zu rechnen. Weltmeister Statte«— ungekrönt England siegt 3:2(3:0) Mittwoch fand in London dieser Fußball-Länder- kampf der beiden Staate« statt. Italiens faftisier- ter Sport pochte an das Jnselreich, um seinen in Rom bei der Weltmeisterschaft errungenen Welt- meistertttel vollends zu krönen. Die italienischen Fußballer standen schon seit Woche« in einem spe- ziellen Training und„Diktator" Pozzo erklärte, daß die elf Fußballspieler ihr Letztes hergeben werden, da „die Augen des Duce und der gesamten Natton auf sie gerichtet" seien—! Und das heißt auf gut deutsch : kämpfen bis zum letzten Augenblick und Atemzug. Sellen wurden wohl im bürgerlichen Sportleben derartige„Anfeuerungsmittel" angewendet— das bedeutet nicht mehr stiedlicher sportlicher Wettstreit mit dem Ergebnis, daß der Bessere siegt, sondern in diesem„Kampfe" kam das ganze bürgerliche System der imperialistisch-fascistischen Ideologie zum Durchbruch. Und unter diesen Gesichts- punkten muß man das Ergebnis dieses Länderkampfes betrachten. Der fascistische Sport Italiens erlitt seine erste und entscheidende Niederlage. Sein System und seine Ideologie fanden in England ein Hindernis, das zu nehmen nun mißlungen ist, trotz „Duces Augen"... Die bürgerlichen Zeitungen besprachen schon seit Wochen und. Tag dieses„größte Ereignis"— und gingen mit den Italienern als den „Vertretern des Konttnenks"— unbeschadet dessen, daß diese Fascisten find... Zum Spiel selbst wäre zu sagen, daß das englische Team sieben Arsenalspieler aufwies, in der ersten Halbzeit innerhalb zwölf Minuten drei Tore schoß und überlegen war. Nach der Pause kamen die Italiener, als England die Chance eines Elfers vergeben hatte, langsam auf und schoffen ihrerseits zwei Tore. Einheit im Snar-Arbettersport Nach langen Verhandlungen und Veranstaltung gemeinsamer Kundgebungen mit der Frejhettsftont des Saargebietes ist nunmehr auf einem gemeinsamen Kongreß die Verschmelzung der sozialdemokratischen Sport- und Kulturorganisationen mit dem Deutsche sozialdemokratische Frauenorgauisatio« Prag Freitag, den 16. November um 8 Uhr abends im „Monopol" Frauen- und Mädchenabend Genosie Ernst Paul wird über das Thema „Querschnitt durch das Leven des fudeteiy- deutschen Arbeiters" sprechen. Das Bezirksfrauenkomitee. BILLIG weil AUSGIEBIG— SCHMACKHAFT -Kakao NICHTVERSTOPFEND HAHRHAFT- SÄTTIGEND, deshalb BILLIG Verkaufszentrale: VIBU. PRAHA II., Hybernskä 26 Tel. 23219 Tel. 23219 kommunistischen Verband erfolgt. Der neue Verband führt den Titel„BereinigterLandesver- band für Arbeitersport und Jugendpflege". In zehn Punkten wurde die Zielsetzung und die Arbeit der vereinigten Organisatton festgelegt. An die Leitung der RSF und der SASJ wurde eine Aufforderung gerichtet, daß die beiden Internationalen alles aufbieten, um eine geeinigte Arbeitersportinternationale zu errichten. Der neu? Verband bleibt weiter der" SASJ angeschlofsen. Das Provinzen-Turnier im belgischen Arbeiterfußball brachte in der ersten Runde mit dem 4:2- Sieg Flanderns über Brabant die Ueberraschung des Tages. Die Sieger verdanken ihren Erfolg vor allem der Stürmerreihe. Antwerpen gewann verdient und leicht, trotz offenem Spiel gegen Hainaut 3:0. An beiden Spielen nahmen zahlreiche Zuschauer test, was vor allem der Qualttät der Spiele zuzuschreiben ist. Walter Bensemann gestorben. Am Dienstag verschied in Montreaux (Schweiz ) der bekannte reichsdeutsche Sportjournalist Waller B e n s e- m a n n im Alter von 62 Jahren. Bensemann gehörte mit zu den Gründern de's DFB und war Herausgeber der Münchener Fußballwochen- schrift„Kicke r". Nach dem Machtantrllt Hit lers mußte Bensemann, der gegenjede Diktatur sowie für di« Reinlichkeit im bürgerlichen Sport eintrat, seinen Wirkungskreis verlassen, sein Werk wurde gleichgeschältet und er ging in Emigration, wo nun eine Krankheit seinem Leben ein Ende setzte. Bensemann war einer der wenigen bürgerlichen Sportjournalisten, welcher auch dem Arbeitersport Achtung und Anerkennung entgegenbrachte, obwohl seine damaligen Mitarbeitet dies mit allen Mitteln zu verhindern suchten. Der „Kicker" war aber auch in der Periode vor Hitlers Reich schon stark mit Nazi-Weisheiten und Gemein- hetten durchsetzt; Bensemann hatte jedoch nicht mehr die Kraft, hierin Wandel zu schaffen— und die einst so geachtete Zeitschrift verfiel...— In der Tsche choslowakei war Bensemann ost bei großen bürgerlichen Sportveranstaltungen, wie er überhaupt viel für den tschechoslowakischen Sport übrig hatte. Vcrclnsnadirldrtcn SPD -Emigranten. Die Arbeitsgemeinschaft über Mittelstandsstagen enffällt morgen Donnerstag. Dagegen findet um 6 Uhr nachmittags die Arbeitsgemeinschaft über Organisationsfragen statt. Filme in Prager Lichtspielhäusern bis inklusive Donnerstag, dm 15. November 1934- Adria:„Mutter Kraömerka"(Tsch.)— Alfa: „H ej Rupl" Voskovec und Werich.(Tsch.)-— Avion :„Du bist für mich die schönste."(E.) Bcränek:„Maskerade."(D.)— Fenix:„Mutter Kraömerka."(Tsch.)— Kinema, B.-Th.: Journale, Groteske, Reportage. 142—^8.— Koruna:„Der geheimnisvolle Doppelgänger."(A.)— Kotvar „Don Juans letzte Liebe."(E.)— Lacerna:„Don Juans letzte Liebe."<E.) Olympic:„Mädchen in Uniform."(D-)— Praha:„Der geheimnisvolle Doppelgänger."(A.)— Radio:„Maskerade." (D.)— Alma:„Vergessene Männer."(E.)— Bajkal:„Vergessene Männer."(E.)— Belvedere: „Das Lied der Schwarzen Berge-"(Tsch.)— Beseda:„Casanova."(F.)— Carlton:„Das verliefe Hotel."(D.)— Favorit:„Maskerade."(D.) — Illusion:„Maskerade."(D.)— Lido:„Der heldenhafte Kapitän Korkoran." Burian.(Tsch.-— Maccska:„Künstler-Kabarett." Szakall. Grünbaunu (D.)— Roxy:„Maskerade."(D.) Mitteilungen aus dem Publikum. „Die" Revolution, die nicht Welten erschüttert, dafür aber für jedermann Vorteile aufweist, soll hier behandelt werden. Für jung und alt, ob gesund oder krank und besonders für Kinder, deren Ernährung für die Entwicklung in späteren^ Jahren ausschlaggebend ist, wird nunmehr ein vollwertiges, alle aufbauenden Nährstoffe enthaltendes Nahrungsmittel auf den Markt gebracht. Der Wissenschaft ist es gelungen, den einzigen Fehler des an und für sich nahrhaften Kakao, die verstopfende Wirkung vollständig zu beseüigen. Heute kann jedermann zu seinem Vorteil den Vibu-Kakao trinken. Der nichtverstopfende Vibu-Kakao ist durch mineralische und aufbauende Stoffe ergänzt und bietet Gewähr; dafür, daß die Darmtättgkeit günstig beeinflußt wird. Er wirst nicht purgierend, nicht fettansetzend, nicht fettzehrend, sondern nur sättigend, aufbauend und die Verdauung regulierend. Auch ein besonderer Vorteil des nichtverstopfen- denVibü-Kakao ist, daß Kakao-Konsumenten, die nach längerem Kakaogenuß desselben überdrüssig werden, den Vibu-Kakao gern dauernd konsumieren. Also, aus Eigenliebe werden diejenigen, die bis heute Kakao stinken und solche, die ihn aus bestimmten Gründen ablehnten, nun be-, geisterte Vibu-Kakao- Trinker sein. 2788 Bezugsbedingungen: Äei Zustellung ins HauS oder bei Bezug durch die Post monatlich Kd 16.—. vierteljährig KC 48.—. halbjährig Kd 96.—, ganzjährig Kö 192.—.— Inserate werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. — Rückstellung von Manuftripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post, und Telegraphendirestion mit Erlaß Nr. 13.800/VII/1930 bewilligt. Druckerei:„Orbis" Druck-. Verlags- und Zeitungs-A.-G.. Prag .
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