Rr. 87*Donnerstag, 22. November 1984Seite 3Eisenbahnkrediteum 195 Millionen erhöhtReferentenantrag Im Einverständnis mit der RegierungPanama der„Vaterländischen"Gelder für ein Dollfuß-Denkmal unterschlagenNach der Ermordung des Bundeskanzlersorganisierte die„Vaterländische Front" einegroße Sammelaktion, um ein Denkmal für Dollfuß zu errichten. Wer Halbwegs in Betracht kam,wurde zu Spenden für diesen Zweck gezwungen.In allen Wiener Häusern mutzten die Hausbesorger von Tür zu Tür mit Sammelbögengehen. Es ist daher kein Wunder, wenn schließlich 2% Millionen Schilling zusammenkamen.Es war schon ein Platz in Aussicht genommen, zur Verwirklichung des Planes kam esjedoch nicht, da an derselben Stelle ein Denkmalfür Franz Josef I. errichtet werden sollte. Auchein zweites Projekt fiel aus lange Zeit unerklärlichen Gründen, bis jetzr bekanntgegeben wurde,das die«Vaterländische Front" an Stelle eine-Denkmals eine nicht näher bezeichnete, charitativeAktion durchzuführen beabsichtige.Dieser plötzliche Umschwung ist auf die ein-* fache Tatsache zurückzuführen, daß von dem Geldfast nichts mehr vorhanden ist. Es verschwandbei den verschiedenen Heimatführern. AmtlicheBerichtigungen bezeichnen zwar die Meldungenvon Millionendefraudationen bei der„Vaterländischen Front" als Erfindung staatsfeindlicherKreise, doch weiß man in Wien, daß sich bereitsdie Polizei mit der Sache befaßt hat und daß„radikale Aenderungen in der VaterländischenFront" notwendig waren.„Braun schimmertdie Grenze..Ministerreisen durch die bayrische OstmarkAngeblich um das dortig« Landgericht zu besuchen, hat Ende Oktober der«Staatsminister undReichskommiflär" Pg. Dr. Frank die oberpfälzische Stadt Weiden im Zuge einer Ostmarkreise mit seiner Anwesenheit beehrt. Die Begrüßungsrede des dortigen LandgerichtspräsidentenDr. Schneider klang ziemlich kriegerisch aus,und Mar:Wir sind der Ostmark verwegene Schar,Der Grenze lebendiger Wall;Mit Hitler marschieren wir furchtlos und stark;Braun schimmert die Grenze und treu steht dieMark."Dr. Frank ließ in seiner Ansprache den grenzpolitischen Zweck der Ministerreise deutlich durchblicken. Er sagte:«Sehr interessant war es für mich zu hören,daß gerade hier in der Ostmark auch die Betrachtung der schwerwiegenden Probleme außerhalb derOstmark spürbar sind. Di« Nähe der Grenze verleiht der Ostmark einen gewissen Staatscharakter."Aus diesen ebenso vorsichtigen, wie verworrenen Andeutungen ist zu entnehmen, daß sich derbayerische Staatsminister auch für die deutschenGrepzbewohner unseres Böhmerwaldes stark inter-essiert. Natürlich waren seine weiteren Ausführungen darauf berechnet, bei den Zuhörern denEindruck zu erwecken, als ob die Nachbarn, in diesem Falle die Tschechoslowakei, irgendwelche Eroberungsgelüste auf bayrisches Gebiet hätten.Frank drückte das so aus:«Die Bedeutung meines Besuches soll auchkundtun, daß die bayerische Staatsregierung unddie deutsche Reichsregierung nicht daran denken,für diesen Boden schwerst erkämpften und schwerstumkämpften Grenzlandes irgendwelche fremdeHoffnungen und Erwartungen zustärken."Man werde nicht dulden,«daß man Deutschland zu irgendwelchen kriegerischen Spaziergängen mißbrauchen will", schloß derbayerische Staatsminister seine dunkle Rede. Sowird heute schon an unseren Grenzen in der reichsdeutschen Bevölkerung eine regelrechte Kriegspsychose erzeugt, obwohl es niemanden cinfällt,auch nur einen Fußbreit Bodens von Deutschlandzu verlangen. Die Untertanen des Dritten Reicheswerden aber systematisch dazu präpariert, einesschönen Tages für das verkrachende braune Regimein den«Verteidigungskrieg" zu ziehen.Regierungskrise In JapanTokio.(Tsch. P.-B.) Durch die Erklärungder japanischen Parteien, daß sie gegen daS Kabinett Okada ein Mißtrauensvotum einbringenwürden, hat sich die Lage des japanischen Kabinetts außerordentlich verschlechtert. Der Vorsitzendedes Geheimen Rates, Saiondsi; hat für Donnerstag eine Sitzung des Geheimen Rates einberufen,die sich mit der innen- und außenpolitischen Lagedes Reiches beschäftigen soll, ferner mit der Haltung der Parteien gegenüber dem Kabinett Okadaund gegenüber den Militärkreisen, die besondersvon den Parteien bekämpft werden.Ausgerechnet Mandschukuokauft Zeppeline...Tokio.(Reuter.) Der Staat Mandschu»k o u wird in Deutschland einige Zeppeline für denLuftverkehr über den StillenOzean(!) ankaufen. Der Kaufpreis wird inWaren, und zwar- in Soja-Bohnen, entrichtet werde».Prag. Im Budgetausschuh hatte der Berichterstatter zum Kapitel Eisenbahnen, der tsche»chische Genosse Svoboda, in seinem Referatam Dienstag beantragt, die vorgesehenen Jnvesti-tionSkredite, die insgesamt 285,8 Millionen betragen sollen, um weitere 195 Millionenzu erhöhen, wovon 147,8 Millionen aufdie eigentlichen Betriebsinvestitionen und 47,2Millionen auf dm Bau neuer Bahnenmtfallen sollen. Damit wärm für Betriebs-Investitionen insgesamt 338,6, für Bahnnmbautm124,2 Millionm zur Verfügung.Der Referent begründete diesm Antrag, derauf eine Erweiterung der Krediter-mächtigungim Finanzgesetz hinausläuft, mit der Notwendigkeit der. Bekämpfungder Arbeitslosigkeit, Auf diese Weise soll die inden vergangenen Jahren zum Schaden der Wirtschaft erfolgte Einschränkung der Investitionenwenigstens zum Teil wieder ausgeglichen werden.Eisenbahnminister Gmofse B e ch y n i griffam Mittwoch in seinem Ervose« diesm Antrag aufund erklärte, daß er sich auf einen Beschlußder Regierung aus den letztenTagen stütze. Die Regiemng habe nach Vorlage des Budgets auf dringendes Verlangen desFürsorge- und dcS Finanzministers neuerdings dieSituation bei den Eisenvahnvautm erwogen undin dem Bestreben, namentlich im Osten der Re-»•In seinem Exposee konnte Minister Bechyneweiters darauf verweisen, daß sich die Lage derBahnen einigermaßen b« s s e r t und so die Hoffnung berechtigt erscheint, daß wir den Gipfelpunktder Krise bereits hinter uns haben. Der Ministerhob rühmend die außerordentlichenLeistungender Ange st eilten hervor und erwähnte, daß im Voranschlag die Postenfür die Nebengebühren entsprechend erhöht wurden,um die Entlohnungen für besondere Leistungen inder ursprünglichen ungekürzten Höhe auSzah-len zu können.Zu der LiefermtgSaffäreerklärte der Minister angesichts der noch schwebendengerichtlichen Untersuchung nur allgemein, daß gewisseUnkorreftheiten bei Lieferungen und Arbeiten tatsächlich vorgekommen seien, und zwar nicht nur inder Exekutive, sondern auch in der Zentrale selbst.Wir halten es, erklärte der Minister, für unsere Pflicht, dafür zu sorgen, daß die Untersuchung,soweit sie unsere Jngerenz und Mitwirkung betrifft,objektiv b.iS in alle Konsequenzendurchgeführt werde. LS handelt sich nicht nur umdie Feststellung der Versäumnisse aller Schuld tragenden, sowohl der Angestellten, wie der Lieferanten,sondern vor allem darum, daß das ganzeLief^rungsverfahren von allenKorruptionS» und sonstigen unreinlichen Einflüssen gereinigtwerde und daß hiezu alle Erfahrungen auSgenütztwerden, die das Ergebnis der Untersuchung bringen wird. Die reinen Hände derjenigen, die berufen632.000 Rundfunkhörer20 Prozent Zunahme im letzten JahrAuS dem Exposee'des PostministerS Dr.Franke ist nachzutragen, daß auch in diesemRessort im heurigen Jahre ein Nachlassen derKrisenerscheinungen zu verzeichnen ist. Mit Rücksicht auf die Einnahmen der letzten Wochen könnemit voller Sicherheit erklärt werden, daß es bereits gelungen sei, das Pasiibum aus den früherenJahren zu überwinden.Erfreulich ist das dauernde An st eigender Rundfunkteilnehmer, derenZahl Ende September 632.631 betrug, wasgegenüber dem Vorjahre eine Zunahme um109.510 Konzessionäre oder um 20.9 Prozentbedeutet.Die Bruttoeinnahmen aus den Rundfunkgebühren erreichten bis Ende September diesesJahres 54,641.000 AL, was gegenüber demVorjahre ein Plus von 9^h Millionen ausmacht.Der Minister zählte dann die verschiedenenNeueinführungen auf dem Gebiete des Postwesensim letzten Jahre auf und erwähnte besonders denAbschluß eines Sonderäbkommens über die Postbeziehungen der Staaten der Kleinen Entente, dasEnde September auf der Konferenz in Belgradzustandegekommen ist. Darnach werden im gegenseitigen Verkehr mit Jugosiawien und Rumäniendie Gebühren für bestimmte Briefsendungen ermäßigt, z. B. für Briefe um zirka 20 Prozent,für Bücher und Broschüren bis zu 65 Proz. ZurHundertjahrfeier der Nationalhymne„Kde domovmüj" werden zwei neue Werte tschechosiowakischerBriefmarken herausgegeben werden mit der Reproduktion von Zeichnungen von Josef Mänes.Zur Verbreitung der Kenntnis tschechoflowakischerKultur und Musik im Auslande ist der Kurzwellensender in Podkbradbestimmt,'der nach dem modernsten Systeme soausgebaut werden soll, daß er nicht nur in ganzEuropa, sondern auch in den anderen Weltteilenzu hören sein wird.publik mehr Arbeitsgelegenheiten zu schaffen und den organischen Zusammenschluß deS Westens und deS Ostens der Republikzu beschleunigen, bei dem dir Verkehrsmittel einebesondere Rolle spielen, sich entschlossen, die Nationalversammlung zu ersuchen, gemäß dem Antrag des Referenten die Jnvestitionskredite fürdie StaatSbahnrn um 195 Millionen zu erhöhen.Wie der Minister dann andeutete, wivd inerster Linie an den beschleunigten Ausbau der sogenannten nördlichen Transversal<,in der Strecke Horni Lidek-Puchovander mährisch-flowakischen Grenze gedacht- Di»zweigeleisige 29 Kilometer lange Strecke, die dasWaagtal mit einer 250 Meter langen Brückeüberqueren soll, würde eine direkte Verbindungzwischen Mähr.- Weißkirchen und Z i l i-N a und so eine zweite sichere Verbindung mitder Slowakei schaffen; die bisherige Strecke liegtbekanntlich bei Teschen hart an der polnischenGrenze. Weiters soll durch den beschleunigten Ausbau der siowakischen Strecke E erv'enäSkala-Margecany die sogenannte mittlereTransversale fertiggestellt werden, diewieder die Hauptstrecke der Kaschau—OderbergerBahn aus der, unmittelbaren Nähe der ungarischenGrenze in das Innere des Landes verlegen soll*sind, dem Unternehmen der Eisenbahnen wie demStaate zu dienen, sind eine grundlegendeForderung, von der man nicht ablassen kannund die kein Kompromiß zuläßt.Gleichzeitig wurden soweit als möglich- alleMaßnahmen getroffen, um die Wiederholung ähnlicher Vorfälle unmöglich zu machen.DaS Lieferungsverfahren wird auf eine neueGrundlage gestellt, wobei die Einkaufsagenda vonder BerbrauchSagrnda möglichst getrennt werdensoll.Die bisherigen Bestimmungen der Lieferungsordnung über die Durchberatung der Lieferungen ineiner besonderen Kommission wurden insoweit verschärft, daß für einzelne Materialsorten, wie fürSchwellen, Imprägnierung von Schwellen und fürSchienen eigene Kommissionen errichtet werden, die ähnlich wie die Kohlenkommiffion,die sich bewährt hat, fungieren werden. Diese Maßnahmen werden sich sicherlich auf dem Gebiete derganzen Sachregie günstig auswirken:Der Minister beschäftigte sich weiter- mit de»Forderungen nach Novellierung des Gesetzes übe-die Motorfahrzeuge. Das Verhältnis zwischen Bahnen und AutoS muß so gelöst werden, dapdie unentbehrlichen Dienste, die die Bahnen fiir di»Volkswirtschaft uns leisten, auch weiterhin geletste»werden können. An die Stelle der Konkurrenz sollt»eine vernünftige Zusammenarbeitzwischen dem Eisenbahn- und dem Automobilverkehiin die Wege geleitet werden.Partei gleichzeitig ein Blättchen für SpaltungS-und Zersetzungsarbeit in den sozialdemokratischenReihen heraus, den sogenannten«Klassenkampf"Dort war unlängst folgende Brieflastennottz zulesen:WinterSgrün: In dem Artikel fehlt dasWichttgste: überzeugende Argumente für die sozialdemokratischen Arbeiter«ureS OrteS, deshalb für Abdruck ungeeignet.„DaS Wichtigste" ist natürlich die von Moskauvorgeschriebene Schimpferei auf die sozialdemokratische Führung. Darauf scheint der WinterS-grüner Einsender vergessen zu haben und deshalbwar sein Beitrag nicht für den Abdruck geeignet.Die Universitätsinsignien. DaS Ministeriumfür Schulwesen und Volkskultur hat mit Erlaßvom 20. d. M. der KarlSuniversität und derDeutschen Universität in Prag mitgeteilt, daß dieDeutsche Universität verpflichtet ist, im Sinne der88 4, 5 und 6 des Gesetzes vom 19. Feber 1920,Zl. 135 Slg. d. G. u. B., die alten Insignienund andere Denkwürdigkeiten historischen Wertes,die vor der Teilung der gemeinsamen Universitätgehörten, dem Rektorat der KarlSuniversftät, sobald dieses darum ersucht, herauSzugeben. Damitfindet die Aktion zur Durchführung des Gesetze»über daS Verhältnis der Prager Universitätenihren Abschluß.Der LandrSanSschntz für Böhmen hat in seinerSitzung von 22. November außer einer Reihe laufender Angelegenheiten 46 Gemeindebudgets erledigt und 145 Gemeinden die Einhebung verschiedener Abgaben und Gebühren bewilligt. WeiterS hat erbeschlossen, der Landesvertretung den Kauf deS Wald»gebiete- Sytenov im Bezirk Semily im Ausmaßvon 900 Hektar mit dem Basaltbruch vom Großgrundbesitzer TrauttmanSdorff um 2,275.000 Kfzu empfehlen. Für die Erhaltung derBezirkSämter fiirkostenlose Arbeitsvermittlung in Böhmen hat der Landesausschuß eine Subvetion in der Gesmüthohe von1600 neue KämpferVie„Union der Bergarbeiter“Im VormarschIm Zuge einer Werbeaktion hat die„Unionder Bergarbeiter" bisher 1600 neue Mitgliedergewonnen. DaS ist ein erfreulicher Fortschritt zurfreigewerkschaftlichen Einheitsfront der Bergarbeiter. In einzelnen Revieren, so im Pilsner Steinkohlenrevier, sind 90 Prozent der Grubenproletenvon den sozialdemokratischen Bergarbeiterverbänden erfaßt. Im Revier Kladno—Schlau dagegen,einer ehemaligen kommunistischen Hochburg, wirddie Zahl der indifferenten Bergarbeiter mit 5680angegeben. Dort hat sich Vie kommunistische Gewerkschaft nun als Werbeziel die Gewinnung von500 Mitgliedern gesteckt. Damit geben die Kommunisten selbst zu, daß sie nicht einmal 10 Prozent jener Arbeiter zurückgewinnen können, die siedurch ihre papierene Revoluzzerei dem Jndifferen-tismus zugetrieben haben.Der Werbeerfolg der„Union" beiveist hingegen, daß die wahre Einheitsfront hergestelltwird durch die zähe Arbeit der freien Gewerkschaften und der sozialdemokratischen Parteien.Wie lange noch?Neue Fragen an HenleinDie„Prager Presse" beschäftigt sichin ihrer Mittwoch-Ausgabe ausführlich mit derFrage, woher Henlein die Gelder fiirseine überaus kostspielige Propaganda nimmt.Henlein gehe den Fragen nach seinen Geldquellenin weitem Bogen aus dem Weg und beantwortesachliche Anfragen mit Loyalitätserklärungen, dieman ähnlich in ebensolchen SItuattonen auch vonJung und Krebs hören konnte.Darüber gebe auch Dr. V i e r e r ü(, derjetzt am Leipziger Sender Propaganda gegen dieTschechoslowakei mache, keine Auskunft(Dr. Bier-erbl, Redakteur deS Nazi-,,Tag", hatte Henleinserste Kundgebungen redigiert). Weiter weist dasBlatt auf Henleins Verbindungen mit der K r e«,ditanstalt der Deutschen und der poli-ttsch stärk'belasteten Deutschen Landdankhm. Die„Prager Presse" schließt ihre Betrachtungmit folgenden Sätzen:Von Henlein darf man eine präzise Antwortauf die wirklichen Motive seiner Zusammenarbeitmit Exponenten der„Kreditanstalt der Deutschen" nicht ermatten: Konrad Henlein pflegt aufkonkrete Fragen keine konkreten Antwotten zugeben. Er pflegt sich an daS Konzept und die Ratschläge Dr. StiesS und Sebekowskis zuhalte« und im äußersten Fall mit dem Staatsanwalt z« drohen, ohne jedoch die demokratischeJustiz zu benützen, solange sie(die Justiz) keinenbesonderen Anlaß findet, ihn fttbst zu bemühen.Die SHF weiß sich mit ihren politischen«nd finanziellen Freunden unbehelligt, solange Henleinmit dem Zierhut der Demokratie unten» Arm»ndmit loyalen Kundgebungen in der Tasche anS-kommt.Aber wie lang« noch?Für das arme LandvolkAm 20. November sprach unter Führung desAbg. Genossen Schweichhart eine Abordnung des„Zentralverbandes der deutschen Kleinbauern und HäuSler", Sitz Prag, beim Landwirt-schastsminister Dr. HodZa vor.Die Deputatton überreichte dem Herrn Minister eine ausführliche Denkschrift, worindie Stellung der fortschrittlichen organisiertenKleinlandwirte in den Fragen der Planwirtschaft(Getreidemonopol usw), der Bodenreform, derNeuorganisation der landwirtschaftlichen Körperschaften, der Altersversicherung, der Entschul-dungs- und Nötstandsaktion usw. dargelegt wird.Außerdem wurden dem Herrn Minister die amletzten Derbandstag in Kosolup formuliertenWünsche des Zentralverbandes übermittelt.In längerer, recht aufschlußreicher Aussprache, indie auch Sekretär Genosse Schmidt eingriff,wurden noch manche andere ernste Probleme berührt. Der„Zentralverband der deutschen Kleinbauern und Häusler" wird auch in Zukunft immer wieder die Interessen der breiten Massen derärmeren Landbevölkerung an den kompetentenStellen mit allem Nachdruck vertteten.Das Präsidium des Vollzugsausschusses dertschechischen Sozialdemokratie nahm am Mittwochu. a. einen Bericht des Genossen Dr. Meißnerüber den weiteren Verlauf der Verhandlungenüber die 40stündige Arbeitszeit entgegen. Dr.Meißner gab verschiedene Anregungen zur Lösungder strittigen Punkte. Mit der Sache beschäftigtesich ausführlich auch Genosse H a m p l, der denWeg mideutete, wie sich die Streitfragen im Interesse der Arbeiterschaft und im Einvernehmen mitden Gewerkschaften lösen ließen.— Den politischen Bericht erstattete Genosse B e ch Y n L. Erberichtete Über die Vorbereitungen zur Verlängerung der Dienstzeit auf zwei Jahre, über dieModalitäten hinsichtlich der gegenwärtig aktiv dienenden Mannschaft und über die vorzeitige Assentierung der Mittelschulabsolventen im Interesseder Kontinuität ihrer späteren Hochschulstudienzeit. Vor Jahresschluß sollen im Parlament nochdaS Parteiengesetz, die Verlängerung der Abzügeder StaatSangestellten, die Steuerabzüge der Pri-vatangestellten, die Verlängerung des Exekutions-schutzeS fiir Landwirte und Arbeitslose etc. verabschiedet werden. ES entspann sich dann eineDebatte Wer die innerpolttische Situation.270.000 K, für die LandeShandelSakademie eineSubventton in der Höhe von 174.000 KL, dem Nationalmuseum für den Ankauf wissenschaftlicher Dokument« 18.500, der kgl. böhmischen Gesellschaft derWissenschaften 20.000 KL, der Bereinigung für dieBeendigung deS Bauer de« Dt.-BeitSdomeS 25.000KL und der Tschechischen Akademie für WissenschaftEinheitsfront mit Giftmischerei zu verbindenist ein erprobtes Rezept der kommunistischen Poli tik. Während sich die Presse der KP§ täglich inEinheitsfrontangeboten an die sozialdemokrati-scheu Parteien überbittet, gibt die kommunistische I und Kunst 100.000 KL bewilligt.