Leite 4
Freitag, 23. November 1934
Nr. 275
TagcsncuigifcMeii Zugsunfall in Offek Prag.(Amtlich.) Am 21. November, um 20 Uhr kam es auf denr Unteren Bahnhof in O f s e k zu einem Eifenvahnunfall. Als der Per- sonrnzug in diesem Bahnhofe nach Komotau   ab- fuhr, kam auf dem Nebengeleise in derselben Rich­tung eine Lokomotive mit einem Dienstwagen ent­gegen, uin am Ende des Bahnhofes«mzukehren und den Zug nach Aussig   zu bringen. Der Führer dieser Lokomotive übersah infolge dichte» Nebels die weiße Schwelle der Weiche und fuhr von der Seite auf den nach Komotau   fahrenden Personen­zug auf, welcher aus dreizehn Wagen bestand. Bon dem Zusammenstoß wurde der sechste Wagen be­troffen, ein Waggon 2. Klaffe wurde umgrstürzt, ein Waggon blieb in der Weiche hängen nnd vier Waggons wurden beschädigt. Zum Glück wurde nur eine Person,«nd diese auch bloß leicht, vrrletrt. Die Reisenden der rückwärtigen Wagen stiegen in die vorderen fünf Wagen um«nd der Zug verließ den Bahnhof. Eine Abteilung von Eisenbahnangestellten, die den Dienst auf diesem Bahnhof versah, brachte sogleich alles in Ordnung, so daß der Verkehr in keiner Weise beeinträchtigt wurde. * Zwei Güterzüge stoßen zusammen Moskau  . Bei Nischne-Udinsk unweit von Ir­ kutsk   stießen zwei Güterzüge zusammen. Nach den bisherigen Mitteilungen wurden zwei Beamte ge­tötet und acht schwer bzw. leicht verletzt. Zwei Lokomotiven und fünfzehn Waggons wurden voll­ständig zerstört. Politische Verhaftung in Komotau  Vor einigen Tagen wurde beim Ueberschrei- ten der Grenze ein-unger Bursche aus Komotau  angehalten, bei dem Briefe gefunden wurden, die er an verschiedene junge Leute in Komotau   und Umgebung von ihren in Sachsen   lebenden Bekann­ten überbringen sollte. Im Zusammenhang damit wurden bei den in Komotau   wohnhaften Brüdern Anton und Karl Hüttl Haussuchungen vorge­nommen. Auf Grund des hiebei vorgefundenen Materials, das auf unerlaubte Beziehungen zu reichsdeutschen Stellen hindeutet, wurden die bei­den Brüder in Haft genommen.
Ein Zwölfjähriger als Brandstifter Weil er zu wenig Kuchen bekommen hatte. Aus Ungarisch-Hradisch wird uns geschrieben: Der Gastwirt Josef Kolarik aus Jarosov er­tappte Mittwoch gegen Abend auf dem Dachboden seines Hauses einen 12jährigen Knaben in dem Augenblick, als dieser Feuer legen wollte. Der Knabe gestand, vor einigen Tagen bereits das Ge­bäude des Landwirts Omelka angezündet zu haben. Damals wurde von der Gendarmerie fest­gestellt, daß der Brand gelegt wurde, doch konnte der Täter nicht ermittelt werden. Der Knabe sagte aus, er habe sich rächen wollen, weil er bei der Hochzeit der Tochter Omelkas zu wenig Ku­chen bekommen habe. Aus einem ähnlichen Grunde habe er auch bei Kolarik anzünden wollen.
Zwei Bergarbeiter getötet Zwickau   in Sachsen  . Ein schwerer Unfall ereignete sich auf einem Zwickauer   Steinkohlen­bau, wo an einem Abbauort das Dachgebirge nie­derbrach. Zwei Häuer wurden verschüttet, sie konn­ten nur noch als Leichen geborgen werden. Zwei weitere Bergarbeiter wurden verletzt, einer davon so erheblich, daß er in eine Klinik überführt wer­den mußte.
Falschgeldfabrik ausgehoben Kaviar-Jack" aus New Iork. New Uork. Kriminalbeamten der Bundes­polizei glückte ein großer Schlag gegen Banknoten-! fälscher. Sie konnten eine der größten Notenfäl- t scherbanden, die seit Jahren in den Vereinigten Staaten  arbeiteten", in mehreren Stadtteilen New Jorks und Newarks festnehmen. Es wurden bisher eine Frau und elf Männer verhaftet. Außerdem wurden in mehreren Schlupfwin­keln, die die Bande benutzte, 7000 äußerst geschickt gefälschte 100-Dollarscheine sowie drei Druckpres- sen aufgefunden. Die Bande soll in wenigen Iah-! ren Falschnoten in der Höhe von zwei Millionen Dollars in Umlauf gebracht haben. Auf die Spur der Bande kam man durch die Festnahme eines Verbrechers mit dem SpitznamenKaviar-Jack", der in vielen teueren Gaststätten mit 100-Dollar- scheinen zahlte,'die erst später als Fälschung er­kannt wurden.
Eisenbahnattentate in Mexiko Mexiko  . Am Dienstag, der im ganzen Lande als 24.' Jahrestag der mexikanischen Revolution mit Kundgebungen und Feiern begangen wurde, wurden zwei Eisenbahnanschläge verübt. Auf der Linie VeracruzMexiko City war in einem Tun­nel die Strecke anfgerifsen worden, so daß ein Gü­terzug entgleiste. Die elektrische- Zugslokomotive stürzte um und versperrte die Geleise, so daß der Verkehr vollkommen unterbrochen ist. Das Atten­tat hat sich nach den Angaben des Kriegsministers so abgespielt, daß Köhler die Streckenarbeiter ge­zwungen hätten, Schienen abzuschrauben. Der Zug
9tiefen&efraii&ation in der KrogerCynettad"
Prag  . Durch die Anzeige einiger Mitglieder kam die Polizei auf die Spur von Unterschlagun­gen, welche die Vorsitzende des Vereins der Pfle­gerinnenCharitas", Rosa Stefflovä, im Verlauf der letzten Jahre begangen hat. DieCharitas" hat statutenmäßig den Zweck, ihren Mitgliedern Arbeit und in ihrem Heim in der Koubkova ul. auch Unterkunft zu ge­währen. Es war nun auffallend, daß die Vor­sitzende, welche den Vereinautoritär" leitete, kostspielige Einkäufe im Namen des Vereins machte, ohne daß die Mitglieder jemals etwas er­hielten. Die Stefflovä bezog auch ein Monatseinkommen von 1000, obwohl alle Funktionen nur unentgeltlich ausgeübt werden sollten. Als die Polizei einschritt, versuchte die Frau zu leugnen. Bei einer Körperdurchsuchung fand man aber bei ihr die Schlüssel zu einem Safe bei einer Prager   Sparkasse und in diesem Safe lagen Sparkassabüchel mit Beträgen von insgesamt einer
Viertelmillion. Schließlich wurde auch entdeckt, daß die Stefflovä ein Haus im Werte von 20.000 Ke Vorkriegskronen besitzt und daß sie sich einNeben­einkommen" von ungefähr 1300 im Monat dadurch verschaffte, daß sie Beiträge der Pflegerin­nen, welche von jeder ihnen vermittelten Arbeit 5 Prozent des Honorars abführen mußten, für sich behielt. Und schließlich kam man auch darauf, daß sie im Besitze von Einlagebücheln auf den Namen Karl Koläk war. Auf diesen Namen waren 20.000 Xc eingelegt. Kolar wurde von der Stofflovä vor seinem Tode gepflegt. Als die Hinterbliebenen dem Nachlaß nachforschten, entdeckten sie, daß nichts mehr da war. Eine Strafanzeige, welche damals erstattet wurde, hatte keinen Erfolg. Nun dürste auch dieser Fall seine Aufklärung finden. Die Verhaftete bestreitet vorläufig, so viel auf dem Gewissen zu haben. Bisher hat sie nur die Unterschlagung von 50.000 zugegeben, während sie behauptet, daß das andere Geld ihre Ersparnisse darstellen.
sei nicht deswegen entgleist, sondern bloß durch zu scharfes Bremsen des Zuges, als der Lokomotiv­führer den Schaden bemerkte. Der zweite Anschlag wurde auf der Staats­bahnlinie Mexiko  Laredo verübt, wo unbekannte Täter zwei Brücken in die Luft sprengten. Dieser Anschlag wurde anscheinend von zwei Personen verübt, wie die Spuren, die man in der Umgebung des Attentatsortes vorfand, beweisen. Laut Mel­dungen des dortigen Wehrkreiskommandeurs sind sie bereits eingekreist und es ist mit ihrer baldigen Festnahme zu rechnen. Der Verkehr auf der Strecke Mexiko  Laredo konnte wieder ausgenommen wer­den. Die Strecke nach Veracruz   dürfte voraus­sichtlich Donnerstag wieder befahren werden. Der Kampf um den Arbeitsplatz. Als die Schuhmacher ihren Kampf gegen Baka begonnen hatten, beschuldigte uns die Henleinfront des Bündnisses mit dem Zliner Schuhfabrikanten. Als Beweis für ihre Behauptung führte sie an, daß wir Baka-Jnseroste aufnehmen. Es war nicht schwer, den demagogischen Angriff zurück- zuweisen: solche Baka-Jnserate werden auch Don allen jenen sudetendeutschen   Blättern ausgenom­men, die dem Henlein die Mauer machen. Folge­richtig hätte die Henleinfront gehandelt, wenn sie sich fiirder für die Freundschaftsbeweise dieser Zeitungen bedankt hätte. Das ist ihr aber durch- aus nicht eingefallen. So hat sie bewiesen, daß es ihr nicht um die kleinen Schuhmacher, sondern um die Verleumdung der Sozialdemokratte zu tun gewesen ist. Aber diese sudetendeutsche Provinzpresse, die Henleins angeblichen Kampf um den deutschen   Arbettsplatz dadurch unterstützt, daß sie die Henleinreden wiedergibt, ja, sich schlechthin als die Presse der Henleinfront gebär- det, hat besondere Grundsätze. DieReichen- bergerZ eitung"z. B., die nach derB.-Lei- paer Kundgebung Henleins dem begeisterten Leitartikel eines Teilnehmers Raum gab und für den Eintritt in die SHF warb, gab vor kurzem der folgenden Anzeige Raum: Wir suchen drei verläßliche Vertteter. Gefordert wird: tschechische Natiöna- lität, Fleiß, Ehrlichkeit, gute Garderobe sowie Ber- ttauthejt im Umgänge mit der Privatkund«. Geboten wird: Freie Verpflegung, Bahnspesen und hohe Provision. Herren, die diesen For­derungen entsprechen, melden sich bei der Firma Gebrüder Stiepel, Ges. m. b. H., Reichenberg, Herrengässe 7." Freilich es ist die Anzeige des Verlages Stie- pel. Aber dieReichenberger Zeitung  " g e h ör t diesem Verlag, der nicht etwa tschechischsprechende deutsche Angestellte sucht, sondern aus reinen Geschäftsgründen Angestellte tsche ­
chischer Nationalttät. Diesen wollen wir die Posten, die sie solcherart bekommen, keineswegs mißgönnen. Aber, jeder anständige Mensch wird mit uns der Meinung sein, daß dieReichenber­ ger Zeitung  " und jene Polittker, die diese Zei­tung als ihr Sprachrohr benützen, kein Recht haben, sich als Schützer des deutschen Arbeits­platzes aufzuspielen. Das gilt auch für die übrige bürgerliche Presse, die mit Gesinnungen handelt. Im Inseraten- Und im polttischen Teil. Nur Goldener Sonntag in den historischen Ländern. In den früheren Jahren war die Ge­schäftszeit an den Vorweihnachtstagen so geregelt, daß in Prag   und in Mähren   nur am Sonntag vor Weihnachten, das ist am sogenannten G o l- denenSonntag, die Geschäfte geöfs. blei­ben durften, in Böhmen  , außerhalb Prags  , jedoch an zwei Vorweihnachtssonntagen, am sogenannten Silbernen und Goldenen Sonntag. Nach einer Verordnung des Landespräsidenten von Böhmen  werden Heuer auch in Böhmen   die Geschäfte nur amGoldenenSonntag, das ist Heuer am 23. Dezember, offen sein dürfen, so daß die Frage der Vorweihnachtssonntage in den historischen Ländern nunmehr einheitlich geregelt ist. Nach der obigen Verordnung ist das Offenhalten der Ge­schäfte in Böhmen   am 23. Dezember in Städten, die nach der letzten Volkszählung mehr als 10.000 Einwohner habe», ununterbrochen von 10 bis 18 17hr*össo'am Lf». Dezember uon' 10' 17 Ühr gestattet. In allen übrigen Gemeinden Böhmens  am 23. Dezember von 8 bis 13 Uhr und am 24. Dezember von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr. Diese Regelung isi ein Erfolg der frei­gewerkschaftlichen Angestelltenorganisationen und der Bemühungen der beiden sozialdemokratischen Parteien in der Landesvertretung. Bergarveiterlos. Im Schwcrspatwerke der Richelsdorfer   Hütte bei Gerstungen   an der Werra  - wurden der 49jährige Bergmann Karl Fey und der 30jährige Bergmann Struckmeyer von nieder­stürzenden Gesteinsmassen getroffen und verschüt­tet. Beide konnten nur als Leichen geborgen werden. Auf der Grube G u a d i x(Spanien  ) wurden sechs Arbeiter verschüttet. Drei wurden getötet, drei schwer verletzt. Aus der Hast entsprungen. Wir haben gestern mitgeteilt, daß die Gendarmerie in Zwit- tau den 29jährigen Emil Schneider verhaftet hat, der im Verdacht steht, den 29jährigen Hand­lungsgehilfen Franz Molkendorf in einem Wald bei Mährisch-Trübau   ermordet zu haben. Schnei­der wurde nach dem Verbör durch die Gendar­merie ins Zwittauer Polizeigefängnis gebracht. Als nun die Frau des Gefängniswärters auf MUtwoch früh dem Schneider das Frühstück in die Zelle bringen wollte, stieß sie dieser beiseite, lief in den Hof, sprang über eine Planke und ver­schwand in den Wäldern. Die Gendarmerie forscht
Aus der ArheMer-Tarn- und Sportbewegung Winter Touristik Gaureferat Nordwestböhmen Samstag, den 17. November, fand in Aussig  eine Sitzung des Gaureferates für Winter-Touri- sttk statt. Anwesend waren die Gauleitung, sowie die Bezirksleiter des 1., 2., 3. und 5. Bezirkes. Gaulei­ter Gen. Pohl erstattete einen ausführlichen Tätig­keitsbericht über die geleisteten Arbeiten seit der Ab­schluß-Konferenz. Aus den erstatteten Berichten der Bezirke konnte entnommen werden, daß es trotz der ungeheuren Krise vorwärts ging. So konnte u. a. der 2. Bezirk einen 100prozentigen Mitgliederzu­wachs in den Wintersport-Sektion berichten. Weiter veranstalteten alle Bezirke Skikurse und einzelne Be- zirkstteffen. Auch auf dem Gebiete des. Bildungs­wesens wurde durch Abhaltung von Filmvorführun­gen, Lichtbildervorträgen u. a. m. Ersprießliches ge­leistet, so daß alle Berichte mit Genugtuung zur Kenntnis geiwnlmen werden konnten. Die gemelde­ten Wintersport-Unfälle wurden restlos liquidiert und hier wirkte sich die von den Bezirken einge­führte obligate Zusatzversicherung vorteilhaft aus. uZr Frage des Beitrages entspann sich eine lebhafte Debatte doch kam zum Schluffe einhellig zu Aus­drucke, denselben in der gleichen Höhe des Vor­jahres, u. zw. ö KC(einschließlich des Winter­sport-Zusatzversicherung) zu belassen. Dieser Beitrag ist von allen Sektionen im Gaugebiete einzuheben. Als Gautechniker für die kommende Saison wurden die technischen Leiter des 1. und 5. Bezir­kes gewählt,-welche die staatliche Prüfung als Ski­lehrer abgelegt haben. Einen breiten Raum der Ver­handlungen nahm der PunttUnsere nächsten Auf­gaben" ein. Beschloffen wurde, bezirksweise Fahr­wartekurse abzuhalten und kommen als Kursleiter die Gautechniker in Bettacht. Weiters sind für das 4. internattonale Winter-TourifteNtteffen 1936 im Riesengebirge   bereits in der kommenden Saison die erforderlichen Vorarbeiten zu treffen. Dem Eis­lauf ist als Trainingsart des Skilaufes erhöhtes Augenmerk seitens der Bezirke zuzuwenden. Wie bisher werden in allen Bezirken Skikurse, sowohl für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene^rbge- halten werden.
Stand der Kinderabteilungen des Atus. In 364 Vereinen des Atus wird das Kinder­turnen bettieben. In diesen Vereinen gibt es 347 Knaben- und Mädchenabteilungen mit ungefähr 20.000 Kindern. In diesen Zahlen sind nur die Kin­der erfaßt, die regelmäßig ihre Versicherungsbeiträge bezahlen und die Kinderzeitung Ringelreihen" er­halten. Die Betteuung dieser großen Anzahl von Kindern erfordert einen großen Stab von Funktio­nären, die ständig geschult werden muffen. So hat der 5. Kreis soeben beschlossen, vom Jänner bis März nächsten Jahres 400 Kindervorturner zu schulen. Es werden von jedem Verein zwei Vorturner zur Schu­lung herangezogen. Am 1. und 2. Juni sinden in allen zehn Bezirken Kinderturnfeste.statt..
nun nach dem Flüchtling und fordert die Oeffent- lichkeit auf, ihr hiebei behilflich zu sein. Schnei­der ist 172 Zentimeter groß, hat ein längliches Gesicht, blaue Augen und lichte Haare; bekleidet war er mit einem blauen Rock, gestreifter Hose, schwarzen Halbschuhen und einem lichten Sweater. Opfer der Krise. Donnerstag nachmittags sprang der 36jährige arbeitslose Bergmann Anton Vilä in den Abbauschacht der Grube Louise in W i t k o w i tz. Sein Leichnam blieb in einer Tiefe von 450 Metern auf einem Eisenträger verstüm­melt hängen. Nach dem Lokalaugenschein durch die Bergbehörde wurde der Leichnam in das Toten­haus überführt. Der Selbstmörder war ledig und hinterließ keinerlei Aufzeichnungen über die Ur­sache seiner Verzweiflungstat. Man vermutet, daß die Arbeitslosigkeit die Veranlassung zum Selbst­mord war. Brand einer Säge in Okrisko. Mittwoch abend bemertten Bahnangestellte in Ostisko, daß aus dem Gebäude der Säge der Firma B r o ß u. E n t l e r Flammen emporschlugen. Es wurde die Feuerwehr alarmiert, die aus der ganzen Um­gebung an den Brandort kam, doch war jede Hilfe zu spät, da die Gebäude der Säge bereits voll­kommen in Flammen standen. Die Löscharbeiten dauerten bis tief in die Nacht. Der Schaden be­trägt eine halbe Million Ke und ist nur teilweise durch Versicherung gedeckt.
Goebbels   organisiert diespontane Volksempörung Die Leipziger   Demonstration gegen den Hamsterer Otto Uppold
Die interessante Aufnahme, die wir demC e s k e S l o v o" entnehmen, beweist deutlich, daß die Demonstrationen, in denen das Volk seine Unzu- stiedeicheit mit dem System auf einzelne abreagieren soll, künst­lich gemacht werden'. Früh er­schien in den Zettungen die Meldung, daß Otto Lippold ein Hamsterer sei. Nachmittags de­monstrierten die Leipziger   völ­ligspontün" und es stellte sich heraus, daß dieempörte Menge"(es scheinen übrigens zum größeren Teil Beamte und besser situierter Mittelstand zu sein) eine Reihe von beschrif­teten Fahnen mitbrachten, die einander ergänzen. Folgende Auffchristen wurden getragen: Otto Lippold Der Häuser- und Wohnungsmakler und seine Frau Stötteritz, Wafferturmstratze 50 ham­sterten Lebensmittel, Sette und Schuhe.