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dessen bewußt sind, daß der ganze Rummel um die Infignien, der da von den tschechischen Fasciſten aufgeführt wird, keinen anderen Zweck hat, als die Parteien der Demokratie zu schwächen und die Prager Gasse für die dunklen Ziele.des Fascismu8 zu gewinnen.
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Dienstag, 27. November 1934
wird den Radaufascismus und den Phrasen- Na- t i e. Um ihre Fahne müssen sich alle sammeln, tionalismus stärker niedertreten können, als eine die eine bessere Zukunft des tschechischen und fufchöpferische soziale Demokra detendeutschen Volkes wollen.
Drei unruhige Tage
( Schluß von Seite 1)
Tagblatt" und der„ Bohemia" demonstrierten die Schreier, sondern sie
Neben zahlreichen Verhaftungen weist die Bilanz dieses Sonntags auch einige Verlegte auf.
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Am Montag bormittags wurde bekannt, daß die deutsche Universität sich bereit erklärt habe, die Insignien herauszugeben. Vorher hatte welchen strenges und rücksichtsloses Vorgehen die Polizeidirektion bereits Plakate affichiert, in gegen alle angedroht war, die die öffentliche Ruhe stören und Zusammenrottungen verursachen.
Daß damit aber die Ruhe noch lange nicht hergestellt war, bewies eine Bersammlung auf der tschechischen Rechtsfakultät, bei welcher vereinzelte linksstehende Studenten von nationalistischen Stoßtrupps überfallen und schwer
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mishandelt wurden. Einer der Mißhandeltent erlitt eine schwere Berlegung am Auge.
In den Abendstunden wurden die Insignien unter starter Polizeibedeckung in das Gebäude der tschechischen Juristenfakultät überführt. Diese altertümlichen Traditionssymbole wurden vom Rektor der Karlsuniversität Prof Drachňov fth nebst den Fakultätsdetanen feierlichst beglei Die massenhaft erschienene Studentenschaft ties den Kleinodien" die entsprechenden Ehren
Damit war aber den Demonstrationen noch feineswegs ein Ende gesetzt. In den späten Abendstunden des Montag kam es auf dem Wenzelsplak neuerlich zu massenhaften Ansammlungen, die von der Polizei auseinandergejagt wurden. Der Groß teil dieser Leute zählte zu den bekannten fragwürdigen Elementen. Es wurde behauptet, daß auf dem engelsplaße Schüsse gefallen seien, doch wird die Möglichkeit zugegeben, daß es sich um Bulberfrösche oder Kleine Papierböller gehandelt Gummiknüttel und Säbel scharf gegen die De haben könne. Die Polizei, erbittert durch die unausgesezten dreisten Provokationen, ging mit monstranten vor. Ein Großteil der Demonstran ten berlief sich übrigens nach dem dreimaligen rompetensignal, welches das Vorrüden des Pozeifordons anzeigt. Diese Neuerung hat sich bei seiner ersten Anwendung gut bewährt. Gegen elf 11hr nachts war die Ruhe hergestellt, wobei ein Regenguß den Sicherheitsorganen zuhilfe kam.
Ebenso wie es die Aufgabe der tschechischen Demokratie ist, mit aller Straft dem Treiben des tschechischen Fascismus Einhalt zu tun, ist es durchbrechen, doch konnte durch eine Reservemann- bezeigungen. Pflicht der deutschen demokra schaft in letter Minute größeres Unheil verhütet tischen Parteien und die deutsche Sozialdemokratie wird auch da die führende Parschlugen auch einige Glasscheiben beim„ Právo und die Masse der Angreifer zurüdgetrieben wertei der deutschen Demokratie sein der na Lidu" ein. Ebenso demonstrierte der Pöbel auch den. In den späten Abendstunden kam es noch zu vor dem„ Manes", einem Klub bildender Zusammenrottungen auf dem Wenzelsplay, wobei tionalistischen Heze im deutschen Künstler, der den Namen eines der größten die Polizei nicht besonders gut abschnitt. Volke entgegenzutreten. Denn tschechischen Maler trägt. Die Demonstranten eine Lehre der letzten Tage ist es, daß sich die trugen Steine in den Taschen. mit. Am Sonntag Nationalisten von hüben und drüben bestanden die demonstrierenden Massen bereits gegenseitig in die Hände arbei zum größtenteil aus typischen Repräsentanten ten. Wie es ungefchict war gerade in der der Prager Gasse, wie die Personalien der festjezigen Zeit wirtschaftlicher Not und außenpolitigenommenen Personen sattsam beweisen. scher Spannungen, die Frage der In Stand, wobei dahingestellt bleiben mag, ob sie Die Polizei hatte unstreitig einen schweren signien überhaupt aufzuwerfen überall jene Energie einsetzte, die wir bei anderen und das in einer durchaus unzweckmäßigen Gelegenheiten bei ihr feststellen konnten. Bereits Form, so ist auch die Handlungsweise einzelner der Sonntagsvormittag feste mit demonstrativen deutscher Faktoren unüberlegt und leider frei Ansammlungen tschechischer Studenten auf dem bon Erwägungen gewesen, was aus einem Obstmarkt vor dem Carolinum und vor dem solchen Vorgehen erwachsen Repräsentationshaus ein. Der Herr Prorektor tann. Ueber diese Seite der Angelegenheit Dr. Domin unterließ es natürlich nicht, eine wird noch gesprochen werden müssen. Wer die nationalistische Verhegung durch seine Ungeschic. lichkeit und durch seinen Mangel an politischem Sinn fördert, versündigt sich schwer am deutschen Volke. In einer Zeit, wo hunderttausende Deutsche schwere Not leiden, wo jeder sozial fühTende Mensch, der nur noch ein bißchen Verbin dung mit den Massen seines Volkes hat, kein gröBeres politisches Nahziel haben sollte, als seinen schwer leidenden Volksgenossen zu helfen und eine politische Atmosphäre au schaffen, in der allein eine der artige wirksame Hilfe geleistet werden kann, muß jeder Schritt, der getan wird, doppelt überlegt werden. Es wird auch auf die Dauer nicht geduldet werden können, daß der Kampf um die Linderung der sudetendeut schen Not von politisch unverantwortlichen Elementen durchkreuzt wird.
Jede nationalistische Verhebung, wie wir sie in den letzten Tagen miterlebt haben, führt zu einer Stärkung des Fascismus, zu einer Bedrohung der Rechte der Massen der arbeitenden Bevölkerung und zu einer Schädigung des Gesamtdeutschtums. Wenn die Nationalisten von beiden Seiten eine Stimmung entfachen wollen, in der die Pflanze des Fascismus gedeihen soll, muß die Sammlung aller demokratischen Elemente des tschechischen und deutschen Volkes die Antwort
sein. Die tschechischen und deutschen demokratischen Parteien müssen das Heft noch fester in die Hände nehmen, noch zielbewußter das Staatsschiff steuern und noch entschiedener dem offenen und getarnten Fascismus beider Lager entgegentreten. Sie müssen es tun im Zeichen einer Demofratie, die entschlossen ist, die Freiheiten und Rechte des Staatsbürgers zu wahren und jenen Hilfe zu bringen, die unter den Schlägen der Wirtschaftskrise zusammengebrochen sind. Nichts
Fabiola
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entsprechende Ansprache an seine Schüler und Jünger zu halten. Es tam mehrfach zu Zusam menstößen mit der Polizei.
In den Nachmittagsstunden verschob sich die Haupttätigkeit der Demonstranten auf den Wenzelsplaẞ, wo die Polizei mit dem Gumminüttel einschreiten mußte und viele Ver haftungen bornahm. Je mehr der Tag vor schritt, desto ziveifelhaftere Individuen zeigten sich in immer größerer Zahl unter der national begeisterten Menge". Nicht nur auf dem Wenzelsplab selbst, sondern auch in dessen Nebenstraßen bildeten sich immer neue Brennpunkte demon strativer Ansammlungen. Hiebei nahmen verschies bie nicht im mindesten deutscher oder jüdischer dene Geschäfte empfindlichen Schaden, auch solche, Inhaber verdächtig" waren.
In den Abendstunden stattete eine Horde von etwa 500 Personen dem„ Radiojournal" einen Besuch ab, offenbar in der Absicht, die eben im Zug befindliche deutsche Sendung zu stören. Die Front des Palais wurde mit Steinen beworfen, wobei einige Fensterscheiben entzweigingen. Das energische Einschreiten der Polizeibereitschaft zerstreute indessen die Demonstranten in kurzer Zeit.
Zu den weiteren ,, Ruhmestaten" des animierten Böbels zählte ein Angriff auf die Bilberausstellung im Myflbekpavillon auf dem Graben, wobei als Vorwand diente, daß diese Ausstellung keine Staatsflagge ausgehängt habe. Bei dieser Gelegenheit mußte die Polizei den Säbel ziehen.
rechtzeitig vereitelt werden. Sehr schlimm erging Attacken gegen das Deutsche Haus konnten es am Sonntag dem Künstlerverein" Mánes", der schon am Samstag attackiert worden war.
Ein Steinbombardement zertrümmerte einige Fensterscheiben und brachte die in der Nähe sitzenden Gäste in ernste Gefahr. Der Schaden im Mánes wird auf 50.000 Kč geschätzt.
Daß das deutsche Theater nicht verschont blieb, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Der Menge gelang es, den Kordon der Polizei zu
Der Alkohol in der Flasche sant wie die Queckfilbersäule eines Thermometers. Gar traurige Geschichten wußte der Vater dann zu erzählen. Oder er schwieg vollständig und in der Stube, die nun nach Branntwein roch, lag Trauer und bedrüfRoman von fende Schwere. Babiola wußte nicht, was sie sagen Olga Scheinpflugová sollte, wenn sich der Vater so häßlich veränderte. Sie schlug mit ihren fleinen Händen auf seinen Arm, um ihn zu wecken und ihn der Wirklichkeit zurückzugeben.
Babiola fühlte, daß sie viel mehr dem Meer und dem Strand angehörte, als der schwarzen Stube mit dem Tallenden Vater.
Das Ufer unterwarf sich dem Wasser und war voll Einförmigkeit und der Sand flog von Stein zu Stein wie unfruchtbarer Blütenstaub. Wenn Flut tam, saß die Kleine auf einem Stein und wartete bis das Wasser zu ihren Füßen spülte und lachte, wenn die Wellen recht wild taten.
Die tschechische Presse Zu den Unruhen auf den Prager Gassen
Die tschechischen Blätter nehmen zu dem Universitätsstreit und den durch dadurch hervorgerufenen Unruhen auf der Prager Straße naturgemäß einen verschiedenen Standpunkt ein. Die Blätter der tschechischen Rechten gießen Del ins deuer- Národní Listy sprechen sogar von einer deutschen Revolution" und möchten die ganze Angelegenheit zu einem Deutschen - Pogrom ausbefleißigen sich mit wenigen Ausnahmen einer genüßen. Die Blätter der tschechischen Linken dagegen wissen Mäßigung. Zu den Blättern, welche die wahren Hintergründe der Krawalle aufdecken, gehört vor allem das Právo& id u", welches in nachstehender Weise schreibt:
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,, Es ist nicht genug verständlich, daß die leber gabe der Insignien in einer so erregten Zeit angeordnet wird, da das Universitätsgesetz fast 15 Jahre alt ist. Umso weniger verständlich ist, daß sich für die Abzeichen der mittelalterlichen Universitätswürde, für Museumsobjekte, eine solche Erregung wachgerufen wird, welche unheilvolle Folgen nach sich ziehen kann. Die Ansprüche der tschechischen Universität sind durch das Gefeß gesichert, zur Durchführung des Gesetzes sind die berufenen Faktoren da und man fann nicht dulden, daß dieses Recht von der aufgehezten fascistischen Gasse an sich gerissen wird und daß man sagen kann, die Erefutive im Staate seien schreiende halbwüchsige Menschen, die jenen Leuten oder Korporationen die Fenster einschlagen, welche die Herren Stříbrný und Hodač als national Lau ani sehen."
Es wird dann auf die Rolle des Prorektors Domin hingewiesen und zum Schluß gesagt:
Es handelt sich hier um den regulären Antritt der fascistischen Kräfte bei uns. Auch in Deutschland begann der Antritt des Hakenkreuztums mit Krawallen an der Universität, mit der
Demolierung von Theatern und Straßenschlachten, worauf aus diesen ,, Kundgebungen des reinen nationalen Geistes der Jugend", der ärgste kulturs Tose, schmutzige und barbarische Terror gegen allen Fortschritt und alle Geistesfreiheit wurde. Wenn die akademische Jugend mit dem ehemaligen Reks tor an der Spize auf die Gasse geht, wenn dieser Feldzug gegen die wirklich höchsten Güter der Nation von Leuten eingeleitet wird, welche ihrem Amte nach die intellektuelle Blüte der Nation sein sollten, ist das eine traurige, beschämende Erschei nung. Wir hoffen, daß die Regierung und die Aemter rasch Ordnung machen werden, um den Bürgern die Freiheit, unserem Leben die Ruhe und unserer Republik ihren guten Namen zu er halten. Was schließlich die terroristischen nationa listischen Aktionen gegen unsere Blätter betrifft. können wir nur das eine sagen: die Arbeiterschaft hat ihre Blätter gegen ärgere Heßen verteidigt und wird sich dieser Heben auch jezt erwehren. Sie wird sich ihre politische Stellung erhalten, ihr Recht auf Mitentscheidung und ihr Recht auf freie Meinungsäußerung. Die Auslagentafeln find zwar aus Glas, aber das sozialdemokratische Las ger der Schüßer der Demokratie ist aus Granit. In den ,, Lidové Noviny" schreibt Dr. Ripka:
Die nationale Einheitsfront, bemüht sich die samstägigen Kravalle für ihre Wahlagitation auszunüzen. Kennzeichnend ist, daß deren Anhän ger schon am Samstag Abend die Nachricht vers breitet haben, die deutschen Minister würden ihre Demission geben und die Wahlen würden ausge schrieben werden. Diese Hasardeure fümmert die Karls- Universität und ihre Rechte einen Teufel. Sie sind shnisch gleichgültig dem gegenüber, daß die Republik in ihrer heutigen schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Lage und bei der heutigen internationalen Unsicherheit allen inneren Unru hen und Streitigkeiten ausweichen müsse. Im Ge genteil, sie wünschen Krawalle, Berwicklungen und Kämpfe, weil sie daraus einige Mandate mehr zu
Die Abende glichen einander, die Dunkel-| zu zwei Centimes. Er trug eine Müße mit gol heit sperrte die Wege und der Vater rief: ,, Ba- denen Buchstaben, mit denen die Sonne ihr Spiel biola, nach Hause, Babiola..."
Die Berge der Küste stiegen morgens blau in den Himmel und schienen manchmal greifbar nahe. Wagen fuhren dort mit Lasten und schweigenden Knechten, die nach Wald und Dämmerung dufteten.
trieb. Die Kleine fonnet zwar nicht lesen, sie wußte aber, was darauf stand. Raoul las nie eine Beis tung: die Kinder des Meeres lernen früher arbeiten als lefen. Aber er war überzeugt, daß das Beste und Meifte in seiner Zeitung stand. mit der ihm eigenen Selbstverständlichkeit. Der Winter Klang aus und das Frühjahr kam
Immer seltener fuhr die Kleine mit dem Bater zum Fischfang. Der Vater trank und ging ein; seine Nase und seine Wangen röteten fich vor dauBabiola begrüßte das Frühjahr mit einem ernder Scham über die Armseligkeit, der er verfiel. glücklichen Lächeln auf den Lippen. Schiffe, die Er wurde unangenehm. Seine Augen wanderten aus fernen Ländern heimkehrten, trugen den ers unftet wie die eines Verbrechers. Die Fische hat- sten Frühlingsduft auf ihren salzigen Segeln. ten keine Angst mehr vor ihm und im Netz war und die Menschen kamen nach Bidar, um dort den allerlei Unrat. Frühling zu erwarten und atmeten in tiefen Zü gen die würzige Luft.
Hummern und Langusten mit wuchtigen Scheeren waren manchmal unter der Beute. Der Vater lachte und Babiola klatschte vor Lust in die Hände, wenn es ihrer viele waren.„ Davon trie- Der Morgen war weiß und schön. Die Luft gen mindestens zehn Herren einen teuern Ver- war voll Reif und der Tag erblühte in dem Blau dauungsausschlag und Babiola vekommt Schuhe des Himmels und dem Grün des Meeres. Die für den Winter." Der Vater hatte ein gutes Herz. Oliven rochen morgens schwer nach Mandeln. Und Dann wurde Babiola größer und mußte nicht wenn es feinen Tau gab, schrien die Zikaden. Dort, ger stieg mit der Not. Sie entschloß sich einmal, Babiola bekam sehr wenig zu essen. Ihr Hunmehr mit in den Kahn, wenn sie nicht wollte. Sie in der Ferne auf dem Meere schwammen große die Frau auf dem Bauerngut um ein Stück Brot und immer nur für kurze Zeit. Denn sie haßte Babiola hielt sich nur mehr wenig daheim auf lief ans Ufer und rief den Vater, wenn er lange Schiffe mit der Ruhe trauernder Schwäne. Ihr zu bitten und dann gewöhnte sie sich daran. den Geruch von Fischen und Branntwein. Trob ausblieb. Sie lernte das Kämmerchen fegen und Rauch wehte wie eine Fahne. Manchmal, wenn sie aufräumen, das Kämmerchen, das so klein war, näher tamen, hörte man die Matrofen singen und Babiola merkte an der Zahl ihrer Witten , wie lang traut war, fonnte sie sich nicht an sie gewöhnen. Der Winter war lang und hatte viele Tage. dem sie mit all dieser Not von Geburt an vers daß sie mit drei Strichen ihres Besens ihre Arbeit die Maschinen stampfen. getan hatte. Sie wusch die Töpfe, in denen der Geder Winter war. Die Frau, die ihr das Brot gab, Der alte Cloture wurde manchmal wütend, wenn ruch des Kaffees und der Fische abwechselten. Für begann zu befehlen: Im Sommer wirst Du ar- sie die Nase rümpfte. Sie blieb ihm die Antwort andere Gerichte gab es kein Geld. Sie ging quer beiten. Ich werde für Dich suchen...". Babiola nicht schuldig. Und die Noseworte, die er ihr sonst durch das Dorf auf ein Bauerngut, um Milch zu toußte nicht, was fie arbeiten tönnte. Ihre Hände gegeben hatte, verstummten. Vielleicht auch des holen. Schnatternde Gänse zischten und schnappund Knöchel waren so schwach, daß sie nicht ein- halb, weil sie schon älter war; und dann macht ten nach ihren nackten Beinen. Auf dem Wege mal die Tasche mit dem Gemüse schleppen konnte, der Alkohol aus den schönsten Worten Mißgeburs nahm sie wohl hie und da einen Schluck aus dem das sie von der Bäuerin soeben geschenkt erhalten ten. Sie fühlte, daß sie nicht hierher gehörte. Strug mit dem zerschlagenen Rand.„ Babiola", rief Auf dem Ufer standen Häuser und einige Ho- hatte. ,, Madame, ich werde für Sie beten", Sie lernte tochen. Schon als siebenjähriges ihr dann die Frau vom Hofe nach, Babiola, trink tels, deren Lichter abends aufflammten ihr fagte fie. Kind tötete fie Fische durch einen Schlag auf den nicht alles aus. Dein alter Vater will doch auch Abglanz tanzte auf den Wellen gleich schwingen- Raoul, der Sohn des Fischers aus der schwar- Kopf. Dabei schloß sie vor Grauen die Augen. was davon haben." den Lampions. Die Milchstraße beschrieb den Him- zen Hütte, ja der, der konnte sich schon selbst er- Diese glatten Dinger, denen das Leben durch einen Sie waren sehr arm. mel mit heiligen Buchstaben und der Mond rizte halten. Er war nicht viel älter als Babiola. Sein frachenden Schlag geraubt wurde, beschwerten thr Manchmal fingen sie nur sehr wenig; manch- in die Felsen der stillgewordenen Welt weiße, ge- Bater trant noch mächtiger als Vater Cloture . Gewissen. mal fanden sie feinen Käufer für die Fische. Dann spensterhafte Flächen Lichtes und tiefe Abgründe Je nach seinem Durst war er ein guter Fischer. liehen sie von Nachbarn Geld, um Del zu kaufen, schwarzer Schatten. Das Meer skandierte in ge- Hie und da erinnerte er sich daran, daß er einen ten ging sie hin, konnte aber lesen, bevor die an Die Schule war in einem anderen Dorf. Sels auf daß das tägliche Fischgericht leichter in den duldigen Rythmen und die Menschen standen vor Sohn habe: und dann prügelte er ihn. Raoul trug deren Kinder das erste Bild in der Fibel begrifMagen rutsche und sie erzählten einander von ihren Hütten wie Mondsüchtige. im Winter Eis in die Hotels und seine Hände fen hatten. Sie fand die Anfangsgründe des Lers Speisen, die sie nur vom Hörensagen tannten. Babiola setzte sich und zog gewöhnlich das waren davon auch im Sommer blau und geschwol- nens lächerlich und demütigend. Wenn die Kohle knapp und der Frost hart war, zog Röckchen über die Beine, weil die Kälte start fühl- Ten. Vom Frühjahr zum Herbst verkaufte er das der Vater eine Flasche aus der Tasche und trant.' bar war. Echo de Paris" auf dem Strande. die Nummer
( Fortießung folgt.)