«-«erFreilag, 7. Dezember 1934Nr. 2Wseit er von Hitler persönlich im Flugzeug ausBreslau nach Berlin mitgenommen wurde. Nunkommt die Nachricht, daß als nächster Gottfried Feder gehen muß. Er ist noch nichtaus der Partei ausgestoßen, aber mit Wartegebühr pensioniert— ein wenig rühmlichesEnde des führenden„Theoretikers"des Nationalsozialismus! Man muß wissen, wasGottfried Feder durch anderthalb Jahrzehnte fürden Nationalsozialismus bedeutet hat, um zu er-meffen, wie weit die Auflösung der Partei schongediehen ist. Feder ist der Entdecker der Brechung derZinSknechtschaft. VonFeders Borträgen berichtet Adolf Hitler selbst,daß sie auf ihn einen ungeheuren Eindruck gemacht, seine Entwicklung entscheidend beeinflußthaben. Feder ist der Schöpfer der 25Punkte, des auf ewige Zeiten„unabänderlichen" Programms. Das Programm ist längst gefallen, nun fällt der Autornach. Kein Zweifel, der zweite 30. Junikommt nicht erst— er i st s ch o n d a. Rur findetdas Regime jedesmal eine neue F o rm, sichseiner Gegner gu entledigen. Die Rosenberg undDarre haben jetzt die Wahl zu kuschen oder ebenfalls zu gehen.In einem gewissen Zusammenhangmit dem Schlag gegen die Opposition stehen zweifelsohne die Ereignisse, die sich i m M u-sikleben des Dritten Reichs vollziehen. In der Hetze gegen Furtwängler,die wieder ausging von einem Vernichtungsfeld-zug gegen jegliche moderne Musik, gegen die Werkevon Hindemith, Alban Berg, Strawinfly und sogar von Richard Strauß, ist ein typischesAblenkungsm an ö v e r zu erblicken.Dank der Entschlossenheit einiger Männer nimmtdas Manöver aber eine unerwünschte Wendung.Nach Furtwängler ist auch ErichKleiberzurückgetreten, weitere führende Musiker Deutschlands, wie Knappertsbusch und LeoBlech kündigen ebenfalls ihren Rücktritt an. Soentsteht in einem Sektor des kulturellen Lebens,in dem es Herrschende und Unterdrückte am wenigsten erwartet hätten, plötzlich eine weithinsichtbare, sinnvolle und für das Hit-lerregime äußerst peinliche Opposition.Daß die Kriegserklärung der Kulturträgerim selben Augenblick erfolgt, da in Paris die D o-kumente über die Brandstiftungam Reichstag veröffentlicht werden, macht die Sache für Deutschland noch schlimmer. Bon zwei Seiten öffnet sich der Wall deroffiziellen Legenden und sichtbar wird die nackteBarbarei des Hitlerreiches.,Es ist nicht zu befürchten, daß etwa diedeutschen Rektoren, die vor wenigenTagen ihren Bannfluch gegen die Tschechoslowakische Republik ausgesprochen haben, gegen die Anschläge der Rosenberg, Streicher und Goebbelsdie deutsche Musik protestieren werden. Diedeutsche Kultur erscheint diesen Geistesträgernnur gefährdet, wenn in Prag ein Gesetz durchgeführt und ein paar Museumsstücke übergebenwerden. Ob der letzte deutsche Künstler von Weltruf dem Dritten Reich den Rücken kehrt, interessiert diese Führer der Nation nicht, die mit Rechtim Range unter dem Gefreiten rangieren. Undwenn es sie interessierte, würden sie angstschlotternd nicht zu protestieren wagen. Sie protestieren nur, wenn es für! sie ohne Risiko ist— gegenPrag! Aber die Welt außerhalb des neuen Hunnenreiches horcht auf bei der Musik, die Furtwängler und Kleiber nun dirigieren. Und dieWelt wird sich ihren Reim machenauf die Ernst-Dokumente, dieDenkschrift der Reichswehrgenerale über die Ermordung Schleichers und aufdie-Protestaktion der deutschen— wohlgemerkt der vom Dritten Reich zunächstselbst als„deutsch" anerkannten— Künstlergegen die Barbarisierung. So gelingt eS der Hit-Die Abgeordneten Kaufmann, Müller, Kremser und Genossen haben an denMinister des Innern wegen des Vorgehens derSaazer städtischen Polizei eine Interpellation gerichtet, in der es heißt:Die Sudetendeutsche Heimatfront entfaltetim Saazer Landgebiete in den letzten Wochen eineintensive Agitationstätigkeit, die schon durch ihreMethoden bei der arbeitenden Bevöllerung große Erbitterung hervorgerufen hat. Insbesondereder Umstand, daß Landarbeiter unter Ausnützung ihrer wirtschaftlichen Abhängigkeit durchAndrohung der Entlassung gezwungen wurden,sich in den Dienst dieser Agitation zu stellen, hatberechtigte Empörung ausgelöst. Ihren Gipfelpunkt hat aber diese Methode in der am 2. Dezember im Schützenhaus in Saaz abgehaltenenVersammlung erreicht, bei der sich die städtischePolizei ganz offen und ungescheut zum Werkzeug der Sudetrndeuffchrn Heimatftont gemachthat.Diese Versammlung war von der Sudetendeutschen Heimatfront entgegen ihrer sonstigenGewohnheit, sich auf Versammlungen nach 8 2des Versammlungsgesetzes zu beschränken, alsöffenlliche Volksversammlung einberufen worden.Deshalb hatten sich'— nach amtlicher Schätzung— neben rund 450 Anhängern der Sudeten deutschen Heimatfront auch etwa 1000 sozialdemokratische Arbeiter und etwa 50 Kommunisteneingefunden.Das parteiliche Verhallen der städtischenPolizei begann schon damit, daß die Arbeiter,nicht aber die Anhänger der SudetendeutschenHeimatftont beim Betreten des Saales nach Waffen durchsucht wurden. Als die sozialdemokratischen Bersammlungsbesucher den Saal etwa zurHälfte angefüllt hatten, wurde von der Polizei,ohne daß eine bezügliche Weisung des Beamtender Bezirksbehörd« erfolgt wäre, der Haupteingang abgesperrt und die Anhänger der Einberu-fer durch einen Nebeneingang eingelassen. Alsdie sozialdemokratischen Funktionäre gegen diesesVorgehen protestierten, mußte jedoch über Eingreifen des anwesenden Regierungskommissärsder Haupteingang wiederum freigegeben werden.Diese verschiedenarttge Behandlung der Anhängerder Heimatftont und der sozialdemokrattschen Versammlungsteilnehmer ist umso aufreizender, alsmehrere Anhänger der Heimatftont öffentlich erklärt haben:„W ir werden es denSozi einmal geben." Trotzdem wurden nicht sie, sondern die Sozialdemokraten einerLeibesvisitatton unterzogen.Bei Eröffnung der Versammlung kam esinftlge des provokatorischen Verhaltens der Ein-berufer zu erregten Szenen. Die Einberufer weigerten sich, die Forderung von etwa zwei Drittelnder Versammlungsteilnehmer nach Wahl einesPräsidiums und Festsetzung der Geschäftsordnungdurch die Versammlung selbst zu entsprechen, sielerdiktatur, im gleichen Moment, da sie einenSchritt zu ihrer weiteren Isolierung im Innernunternimmt, indem sie die„Linken" absägt, sichauch in der Kulturwelt neuerdings zu isolieren,selbst den Pestkordon zu verstärken, mtt dem sichEuropa gegen den Nazismus schützen mutz.reizten überdies die ganze Mehrheit der Versammelten durch grobe Beschimpfungen und selbstdurch Tätlichkeiten. Trotzdem hielten die sozialdemokrattschen Arbeiter Disziplin. Schließlich er-klärte der Regierungsvertreter, daß er, falls binnen 5 Minuten nicht eine Einigung Wer denformalen Vorgang zustande komme, die Versammlung auflösen werde. Hier setzten nun dieUebergriffe der städttschen Polizei erneut undverstärkt ein.Ohne den Ablauf der vomRegierungsvertreter gestellten Frist abzuwarten und ohneeinen Befehl erhalten zu haben, stürzten sich die Polizisten wie auf ein verabredetesSignal auf die Arbeiter, diebereits im Begriffe waren,den Saal zu verlassen, undschlugen auf sie besinnungslos ein, so daß die gleichfallsanwesenden Gendarmen sichveranlaßt sahen, die Polizei-Prag. Während auch die Vorlage Wer denWehrdeitrag in den Ausschüssen bereits programmgemäß ferttggestellt wurde, gelang es imDnbkomiter nicht, die bezüglich der Dienst»zeiteinrechnung bestehenden Differenzenzu überbrücken, weshalb die Vorlage neuerdmgSan die polittschen Minister rückverwiesen und dieVerhandlung beider Vorlagen im Plenum aufnächsten Dienstag verschoben wurde.Die Differenzen betreffen eine gewisse Rückwirkung der Dienstzeiteinrechnung; dann wirdaber auch darauf»erwiesen, daß man nicht nurden Staatsangestellten, sondern auch den P r i-vatangestellten irgendein Aequivalentfür die Militärdienstzeit bieten müßte.Im Plenum der Abgeordnetenhauses wurde des»häkd nntmg lediglich' stn Druse ßon23 Minuten die vöm Senat mit einer geringfügigenAenderung wieder an das Parlament zurückgeleiteteGerichtsentlastungsnovelle angenommen. Der Referent bezeichnet« die Aenderung alszweckmäßig, weil sie eine ungünstig« und abweichende Auslegung des Gesetzes in der Slowakeiund in Karpathorußland verhindere. Die Vorlagewurde dann in der Fassung des Senates ohne Debattein erster Lesung angenommen. Dasselbe geschah mitdem Senatsbeschluß Wer die Amortisierungvon Urkunden, worüber Abgeordneter Goldsteinrefetterte.Ausgeliefert wurden dann die AbgeordneteTö r kölh sowie der Wgeordnete Dr. S ch ollich,letzterer wegen Uebertretung des Schutzgesetzes.organe von ihrem Tun z u r üzuhalten. Charatterifttsch ist, daß der m*mittelbare Anlaß zu diesem Vorgehen der Polizei darin bestand, daß ein Stuhl durch denSaal geschleudert wurde, jedoch nicht von de»Arbeitern, sondern von den Ordnern der Sudetendeutschen Heimatftont. Dennoch richtete sichdie Polizeiaktion ausschließlich gegen die sozialdemokratischen Arbeiter. Bei dieser durch nichts ge-rechtferttgten Polizeiattacke trug eine ganze Anzahl von Arbeitern empfindliche Verletzungen davon.Dieser Vorgang hat nicht nur bei der Arbeiterschaft, sondern auch in weiten Kreisen dar-über hinaus die größte Erbitterung erweckt. Wirfragen daher den Herrn Minister:1. Ist er bereit, sofort eine strenge Untersuchung der Vorgänge einzuleiten und Wer deren Ergebnis zu berichten?2. Ist er berett, zu veranlassen, daß dieSchuldigen der entsprechenden Bestrafung zugeführt werden?3. Welche Maßnahmen gedenll er zu ergreifen, um die Wiederholung ähnlicher empörender Vorfälle unmöglich zu machen?Nicht anrühren! Auf eine Anftage des Senators Dr. Karas bezüglich des Feiertagsgesetzes, erwiderte Ministerpräsident Malypetr, daßdie beträchtliche Verschiedenheit der Religionsbekenntnisse der Bevöllerung zu einer sehr vor-sichtigenStellungnahme nötige.Er betrachte es daher für vorteilhafter, die jetzigeRuhe auf diesem Gebiete aufrecht zu erhalten.Es ist demnach also nicht damit zu rechnen, daßdas Feiertagsgesetz in absehbarer Zett geändertwird.Nächste Sitzung Dienstag, den 11. Dezember, um 3 Uhr nachmittags. Auf der Tagesordnungstehen außer den beiden Wehrvorlagen das Nachtragsbudget und das Patteiengesetz.Wehrausschuß gegenEinkindersystemErst Mütter zweier Kinder vom Wehrbeitrag befreitZu den gestrigen Meldungen Wer di« Aenderung des Wehrbeitrages durch den Ausschuß istrichtigzustellen, daß vom Wehrbeitrag lediglichjene Mütter befreit sind, die wenigstens zweiunmündige Kinder haben,- und der«»steuerpflichtiges Einkommen 12.000 KL jährlichnicht überschreitet. Sind diese Frauen jedoch A n-g e st e l l t e, d. h. im Genüsse von Bezügen, vonwelchen der Wehrbeittag nach Paragraph 2 im Abzugsweg einzuheben ist, so find fie vom Wehrbeitrag befreü, wenn diese Dienstbezüge 293 KLwöchentlich oder monatlich 1265 KL nicht übersteigen. Das bedeutet praktisch, daß die Einkommensgrenze bei angestellten Müttern nicht 12.000KL, sondern rund 15.000 KL bettägt.Die zweite Aenderung betrifft, wie bereitsbekannt, die Herabsetzung der unteren Altersgrenzefür die Zahlung des Wehrbettrages vom 30. aufdas 25. Lebensjahr. In dieser Fassung wurde derWehrbeittag nach dem Plenum auch vom Budgetausschuß genehmigt.Strenge Untersuchungder Saazer Vorfälle gefordertDlcnstzcltcinrcdinung nodi umstrittenErst nächste Woche im PariamentsplenumCopyright by Pressedienst E. Prager-Verlas. WienIn Babiola sträubte sich alles gegen dieseGabe. Dieses Zehnfrankenstück war für die Dameeine so große Sache wie die Quaste auf dem Zett,aber gefühlsmäßig lehnte sich Babiola gegen diesesGeschenk auf.„Danke sehr, ich arbeite, ich bettle nicht."„Ich muß dir doch die Limonade bezahlen."„Die kostet nicht soviel."Die Dame wurde verlegen. Verlegen oderzerstreut schlürfte sie aus dem zweiten Glase, vondem die Kleine bereits getrunken hatte.„Ich muß eilen. Zeit ist Geld."«Da ist dein Geld."„O nein."Babiola knixte höflich und ging. Sie war mttsich zufrieden. Sie wußte, sie hatte Eindruck gemacht. Am nächsten Tage spürte fie, daß ihr dieAugen der Dame ftlgten. Und richtig: als Babiola«ine kleine Ruhepause machte, kam sie auf dasKind zu und brachte ihm ein Brötchen mtt Schinken belegt, dem die Hitze die Farbe geraWt hatte.Die Kleine hatte Schinken bisher nur in derAuslage des Kaufmanns gesehen und noch niegekostet.„Danke, Madame", sagte sie und ein großerGedanke quoll in ihr auf. Sie fühlte plötzlich mitunheimlicher Gewißheit, daß ihr das Leben nochsehr ost Schinken bescheren würde und dieserUeberzeugung brachte sie ein Opfer.Sie gab das rosige Stückchen Fleisch demschnuppernden, schweifwedelnden bettelnden Bulliund begnügte sich mit dem Brote. Man muß dieReiche» verblüffe», dachte fie; man mutz ihnenUeberraschungen bieten, sonst erlahmt ihrInteresse.„Das ist nichts für mich. Ich habe so wasnoch nie gegessen und will es gar nicht kosten. Ichwill nicht wissen, wie die Sachen schmecken, die ichnicht haben kann."„Armes Kind!" Und die Dame zuckte wie einFisch an der Angel. Sie schämte sich scheinbar fürjede Schinkenschnitte, die Zett ihres Lebens inihrem auserwählten Magen verschwunden war.„Mais— mon Die»...", sagte sie und dieKleine ahnte, daß sie es richtig angepackt habe.„Danke, Madame, und guten Tag."„Du gehst schon?"„Ich muß doch arbeiten."„Armes Kind."Babiola lief auf den Strand und lächelte.Frau Bonnetier hatte heute keine Luft insWasser zu steigen. Sie suchte ihren Mann. Derlag den ganzen Tag im Sande und bewundertedie Schlankheit der ftanzösischen Waden; sonst tater den lieben, langen Tag nichts— außer, daßer hier teurer schwitzte als in Paris. Und wenn dieFlut bis zu seinem Platz rollte und seine Füßenetzte, schüttelte er sich vor Empörung undschimpfte auf die örtlichen Verhältnisse im allgemeinen und die politischen im besonderen. Erlagerte sich stets hWsch wett weg von dem Platzseiner Frau; so konnte er die gewohnten und biszum Ueberdruß bekannten Zwiegespräche seinerzehnjährigen Ehe vermeiden und seine Augen mitder Zudringlichkeit von Meerläusen Wer die auserlesene Anmut ftemder Frauen gleiten lassen.Frau Bonnetter hatte manchmal Sehnsucht nachihrem Manne, besonders wenn sie Geld brauchte,und sie konstatierte dann regelmäßig:„Mon cher,die Sonne wird Ihnen den Rücken verbrennen.."Das Mittagessen im Hotel„Mon Reve" gabAnlaß zu einer Aussprache zwischen dem Ehepaar,die sich allerdings seitens des Herrn Bonnetierauf verschiedene„hm" beschränkte. Er aß, schliefund liebte und war bestimmt nicht dümmer alsandere Heuchler, deren Glaubenssatz lautete: dasLeben ist kurz, würze es daher mtt allen Genüssen,die diese Welt bieten kann.Herr Bonnetter begriff, daß seine Frau einenAnfall von Edelmut hatte.„Mon ami, auch unsere Ehe wird sich interessanter gestatten. Ich bitte, schenken Sie mir Auf-merksamkeit, bitte, konzentrieren Sie sich."Herr Bonnetter nickte. Er haßte Weitschweifigketten.„Ich habe hier auf dem Strande ein Mädchen kennen gelernt..."„... das Sie an Kindesstatt annehmen wollen? Ich wußte, daß Sie diesen Wunsch einmalaussprechen werden. Tun Sie, was Ihnen gefällt."Ein anderesmal hätte ihn Frau Bonnetterob der Unterbrechung ihre- Redeflusses zurechtgewiesen. Diesmal ließ sie die Unterbrechung ungestraft.„Ich werde sie nach Paris mitnehmen. Mitmeinen eigenen Kindern werde ich wohl niemalsins Bois fahren."„Natürlich... auch wenn chre Wünsche sichin der Einzahl bewegten."Die Sache war abgetan und man sprach nichtmehr davon. Nachmittags löste der türkische Kaffeebei Herrn Bonnetter einen Gedanken aus:„Werden uns die Eltern das Kind geben?"„Sie ist arm", antwortete Frau Bonnetterund wollt« damit feststellen, daß die Liebe derArmen zu ihren Kindern enge Grenzen habe.„Selbstverständlich werden Sie mit den Leutensprechen. So etwas schickt sich besser für einenMann."„Ich hWe noch nie ein Mädchen gekauft."«Aber viele bezahlt."Die Lust um den Tisch des Großkaufmannswurde schwer. Herr Bonneiier sand es an der Zeit,ein Ende zu machen. Er stand auf.„Wollen Sie das Kind um jeden Preishaben?"„Sollte es zu teuer sein, dann werde ich michin Paris umsehen." Alles war so wie damals, alssie sich den Bulli wünschte.Die Hütte Clotures lag wett draußen. Manmußte lange Wer die Dünen gehen und HerrBonnetter fluchte. Seine Schuhe waren voll Sand.Der alte Cloture saß zu Hause. Er hatte kein Geld.Babiola war sehr geizig geworden. Sie begann zusparen. Herrn Bonnetier wurde auf der SchwelleÜbel.„Ihr solltet lüsten, ihr armen Leute, so kannman nicht atmen."„Wir haben keine Fische," sagte der Altemürrisch, um den Fremden rasch los zu werden.Herr Bonnetter begann ohne Umschweife umdas Mädchen zu feilschen. Tlotures Nase wurdevor Ueberraschung tief rot. Er stand sogar auf.anscheinend absichtslos. In Wirllichkett war es einungewolltes Kompliment vor der Großmacht Geld.Selbst seinem umnebelten Gehirn wurde llar, daßseiner Not ein Rettungsstern aufgegangen war.Sein Blick wanderte von der goldenen Uhrkette desHerrn auf dessen ungeduldig trommelnde Finger.Die Ringe, die dort funkelten, machten das dünneKettchen wett. Auch das Hemd des Herrn warsicherlich sehr teuer.„Mais oui—", sagte er und erschrak selbstdarüber, wie heiser seine Stimme Nang,„aberBabiola erhält mich."Bonnetter konnte die schlechten Gerüche nichtlänger ertragen.„Gut, ich werde eS meiner Frau sagen."Er liebte es, kurz und bündig zu sein; dawar bei Geschäften immer das richtige.Cloture sprang auf und wurde mit jeder Bewegung höflicher.„Monsieur", sagte er und fand den richtigenTon, dann ging er zum Fenster und öffnete eS.Er hatte bemerkt, daß Herr Bonntier auffallendost zu seinem Taschentuch roch.„Wenn ich gleich gewußt hätte, daß sich eineDame für Babiola interessiert, hätten wir unSschon geeinigt. Ich dachte, der Herr will daS Mädchen haben; mein Gott, es gibt so verschiedeneGelüste."(Fortsetzung folgt.)