*r. 288 Samstag, 8. Dezember 1934 Seite O KONCERT SUPER der Vierrohrsuperhet f< Kurz-, Mittel* und Langwellenemp- fang, mit geeichter Namen* Skala, elektrodyn. Lautsprecher, auto m at. Fad ingausgleich Zu den grössten Feiertagen das wertvollste Geschenk! — und ein solches Geschenk, das noch nach Jahren eine liebe Erinnerung an Feiertage und Geber bildet— also ein Telefunkengerät! Die unübertreffliche Konzertwiedergabe, der Allwellenbereich(von drei Röhren aufwärts auch Kurzwellenempfang) und die Einfachheit der Bedienung der Telefun- kengeräte verbürgen deren Wertbeständigkeit in der Zukunft! Jeder der unten angeführten Empfänger wird Sie durch seine Leistung überraschen, einer hievon wird Ihnen sicherlich auch im Preis entsprechen! und allen Übrigen Vorzügen« KL1L90-. 2590- TOiCERT^FRIAL SUPER SUPERHET T62O Unverbindliche Vorführung bei. jedem guten Radiohändler Mitteilungen aus dem Publikum. Ein kleiner Garten verträgt nur kleine Kosten Die Liebhaberei zur Gärtnerei kostet vielfach Geld. Die Freude, die ein Garten bietet, ist dies Wert. Es ist leicht zu raten, mache dies, mache jenes. Benütze dieses Mittel zum Spritzen im Sommer, jenes im Winter. Das eine hilft gegen Pilze, das andere gegen Schildläuse. All dies kostet viel Geld. Ein Gartenfreund oder der Häusler muß mit jeder Krone rechnen. Er braucht etwas Billiges und Wirksames gleichzeitig. Unser Fachrefcrent hat schon im heurigen Frühjahr auf ein solches Mittel aufmerksam gemacht. Es ist dies das Eisensulfat(Eisenvitriol) genannt, welches billig ist und allen ausländischen Präparaten gleichkommt, da unsere Hütten dasselbe schon durch 30 Jahre exportieren. Bei uns war die Verwendung verhältnismäßig wenig bekannt. Um unseren Gartenbesitzern die Möglichkeit zu bieten, die Wirkung des Eisenvitriols kennen zu lernen und auszuprobieren, J)elften wir in den Vorjahren bei der Firma C. T. Petzold u. Co., Prag ll, Havlickovo näm 3, für unsere Leser das Zugeständnis erreicht, daß jeder, der sich als Leser unserer Blattes auslvies, von der Firma Petzold ein Probequantum von einigen Kilogramm gratis erhalten hat. Hunderte Interessenten haben diesen Vorteil ausgenützt, Vie Wirkung des Eisenvitriols kennen gelernt und zufriedenstellende Gutachten eingeschickt. Auch unsere Land- wirte-Genofsen, im Zentralverband der deutschen Kleinbauern und Häusler organisiert, haben damit die besten Erfahrungen gemacht. Damit dieses billig« und wirksame Mittel auch in weitere Kreise unserer Landwirte und Gartenfreunde Eingang findet, haben wir die Firma Petzold u. Cü. veranlaßt, auch im heurigen Jahre unseren Jnter- effenten gewisse Begünstigungen einzuräumen, wozu sich diese Firma bereit erklärt. Bekanntlich sind die Gemeinden verpflichtet, darauf zu achten, daß die Obstschädlinge bekämpft werden. Wenn sich eine Gemeinde bereit findet, allein, oder eine ihrer Ortsgruppen, oder ihr Konsumverein den Eisenvitriolbedarf der betreffenden Mitglieder gemeinsam aufzunehmen und bei uns zu bestellen, so erklärt sich die Firma Petzold bereit, bei Bestellungen, die bis Ende 1034 einlaufen, dl.- Begünstigungen des Anbotes Rr. 1200 einzUräuMen, welche Begünstigungen als Beitrag für die Beschaffung der erforderlichen Spritzen, beziehungsweise Erhaltung der vorhandenen Spritzen dienen sollen. Wir empfehlen daher vorgenannten Korporationen gelegentlich der in nächster Zeit stattfindenden Vollversammlungen und Sitzungen diese Angelegenheit zur Sprache zu briUgen und sich auf einen gemeinsamen Bezug zu einigen. Sollten nicht alle Mitglieder hiezu rechtzeitig gewonnen werden können, bestellen sie ohne- toeiters nur den angemeldewn Bedarf, die anderen werden, s<BäW"Kck'die AiitUng sehen, bestimmt folgen. Eventuell empfehlen wir den Bezug der erforderlichen Bedarfsmengen durch die Konsumvereine, direkt auf deren Rechnung durch di«„Gee", wie dies einzelne Konsumvereine, wie: Kreibitz- Teichstatt, Steinsdorf, Böhmisch-Kamnitz etc. bereits schon tun. 2318 Schutz der Bäume gegen Krankheiten und Schädlinge Diese wichtige Frage ist besonders im Vorjahre uad Heuer aktuell geworden. Der Obstertrag war zwar im vorigen Jahr kleiner als Heuer, trotz der heurigen besseren Ernte mußte man leider die gleiche Erscheinung wie im Vorjahre konstatieren: die Obsternte war in einem solchen Umfange von Krankheiten und Schädlingen befallen, so daß die ganze Ernte wertlos wurde. Ebenso waren fast alle Aepfel Heuer wurmig, die Bäume sind siechend, hervorgerufen durch daS katastrophale Auftreten von Blattläusen und Raupen, auf den Pflaumenbäumen durchs die besonders gefürchtete Pflaumenschildlaus und Aepfel- bäuMen durch die Blutlaus. Von den Krankheiten und Pilzen sind es besonders Meltau, Schorfkrankheit und die trockene Fäulnis,(Monillia), welche auch jene Ftüchte vernichteten, die durch das Ungeziefer verschont blieben, so daß Heuer nach Weih nachten wohl schwer gutes Obst auf dem Markte anzutreffen sein wird, welches Rordbichmen an hiesigen und reichsdeutschen Märkten berühmt machte. Durch diese Katastrophe ist genau so der große Obstbauer wie der Inhaber eines Familiengartens, welcher sich Heuer auf den Obsterntesegen freute, betroffen. Auch die Zierbäume und Sträucher uR> besonders dir Gemeinde- und Bezirksalleen an den Sträßen und Wegen sind verseucht. Es werden allerhand Mittel gegen die verschiedenen Schädlinge empfohlen, aber alle sind in einem gleich: sie sind unverhältnismäßig teuer und der Besitzer der Obstanlage müßte Hunderte von Kronen, Gemeinden und Bezirke Lausende von Kronen verspritzen, wenn sie sich nach allen gelehrten Anleitungen richten und mit diesen Präparaten spritzen sollten. Wir Hachen schon im Vorjahre auf Anregung einzelner unserer Genossen, die Gartenliebhaber sind, aufmerksam gemacht, daß dieselbe^ in ihren Gärten das Eisensulfat(Eisenvitriol) ausprobiert haben, dessen LOprozentig« Losung sehr gut und sozusagen universal apf sämtlich« Baiimschädlinz«, also sowohl auf Pilze und Schimmel als auch Blattläuse und andere schädich« Insekten samt deren Brut einwirkt. Es hat sich am besten die Bespritzung im Winter nach Laubabfall bewährt, welche noch einmal an einem sonnigen Tage des Vorfrühlings, bevor did Knospen aufbrechen, zu wiederholen ist. Durch die erste Bespritzung wird der Baum gereinigt. Wir befreien ihn von Moos und Flechten, in welchen die Schädlinge ihr Versteck finden, durch die zweit« Bespritzung vernichten wir auch jene Brut und Insekten-1 larven, die noch überwintern konnten und in den warmen Vorfrühlingstagen sich zu regen beginnen., Durch diese Kampfweise beugen wir der weiteren Vermehrung vor. Es stehen heute gesetzliche Maßnahmen zur Verfügung, durch welche der Gemeindevorsteher und die Bezirksbehörde berechtigt sind, auch saumselige Gartenbesitzer zu zwingen, daß selbe gegen die Schädlinge spritzen oder auf gemeinsame Rechnung deren Anlagen zu bespritzen und die aufgelaufenen Kosten auf die Besitzer derselben aufzuteileu. Die Erfolge der vorjährigen und heurigen Versuche, zm welchen sich auch viele unserer Leser und insbesondere viele befreundete Ortsgruppen der Kleinbauern und Häusler gemeldet haben, haben ergeben, daß der Eisenvitriol eine unbestreitbare Wirkung hat, und daß derselbe viel billiger als alle anderen Mittel ist, die unter allerlei geheimnisvollen Bezeichnungen zu teueren Preisen angeboten werden. Die beste Empfchlung find sicher nachstehende Auszüge aus den eingelangten Gutachten: HanS Maschek, Trnowan bei Saaz : .. habe die Bespritzung eines von Schorf (Fusicladium) befallenen Birnbaumes mit 20pro- zentiger Eisenvitriollösung im März durchgeführt. Das Aeußere des Baumes erhielt ein frisches Aussehen, Moos und Flechten verschwanden vollständig, die rissige Rinde blätterte ab und es bildete sich neue, gesunde Rinde. Laub und Früchte waren von Schorf viel weniger wie sonst befallen. Di« Löslichkeit des Eisenvitriols ist hervorragend, die Spritzflüssigkeit auch für feinste Nebelverstäubung gut geeignet. Der gemachte Versuch befriedigt mich vollständig..." Josef Ridl, Mies 800: „... habe mit einer Eisenvitriollösung im Frühjahr vor Knospenaufbruch Beerenobst, Zwetschken, Kirschen, Aepfel und Birnen bespritzt. Die Zwetschken und Beerensträucher waren von Schildläufen stark befallen. Den ganzen Sommer über waren Bäume und Sträucher bis auf unmerkliche Einzelheiten schildlausfrci. Ich hatte denselben Erfolg, wie einige meiner Nachbaren, welche mit teueren Präparaten spritzten." I Anton Ringel, Landwirt, Ober-Drrwitfch 48, Post Starkstadt: „... habe Bäume im Alter von 20—25 Jahren, die in ungeheurem Maße durch die Zwetschkenschildlaus befallen waren und im Wachstum schon sehr geschwächt waren, bespritzt. Ich konnte feststellen, daß diese Schändlinge fast gänzlich vernichtet wurden. Wenn ich mit dieser Bespritzung schon vor 2 Jähren angefangen hätte, glaube ich, daß die Bäume heute vollkommen schädlingsfrei wären..." Jan Biza, Horka Nr. 40: .. habe mit 20prozentiger Eisenvitriollösung 1400 Bäume verschiedenen Alters, stad bemoost und von Schildläusen bestrllen, bespritzt, das Moos verschwand in kurzer Zeit und die Pflaumen waren schön und rein. Ich war mit dem Erfolg sehr zufrieden, kann Eisenvitriol jedermann empfehlen und werde für die Folge auch mit nichts anderem spritzen..." Konrad Jerschinetz» Poppitz Nr. 64, bei Znaim : „...habe Aqifel-Reinetten, fünf- bis zehnjährige, von Blutlaus befallen, mit 25prozentiger Eisenvitriollösung gespritzt und auch um die Baumwurzeln Eisenvitriol gestreut. Mit dem Erfolg bin ich sehr zufrieden..." Josef Schneider, Fachlehrer, Karlsbad -Fisckern: „... Eisenvitriollösung gegen Komma-Schildlaus hat sich sehr gut bewährt..." Wir können unseren Gartenbesitzern und besonders auch Gemeinden nur wärmstens empfehlen, sich für die Bespritzung der Bäum« mit Eisenvitriol zu entschließen, wodurch sie für billiger Geld besonders bei gemeinsamem Bezüge gute Erfolg« erzielen werden. ErkältungSrrscheinungen beugen Sie vor, wenn Sie, über ärztlichen Rat, Ihren Körper mit Menthol- Franzbranntwein Mpa massieren. Dadurch härten Sie Ihren Körper ab und heben seine Widerstandsfähigkeit gegen Einwirkungen des Wetterwechsels Alpa— Ihre Gesundheit. 100 Sport• Spiel• Körperpflege Gegen die Verweichlichung des Menschen Wer nicht von Kindheit an abgehärtet worden ist und erst in späteren Jahren damit beginnt, seinen Körper und sein« Gesundheit durch Abhärtung widerstandsfähig zu machen, braucht zunächst de« festen Willen dazu und auch eine Portion Willenskraft, um die nötigen Abhärtungsmaßnahmen durchzuführen. Es wäre natürlich sehr verhängnisvoll für den Betreffenden, wenn er sich mit allerhöchstem Eifer in diese Maßnahmen stürzen würde., ES ist durchaus notwendig, gerade hier sehr planmäßig unüberlegt ans Werk zu gehen. Das erste, an das sich jeder gewöhnen muß, sind kalte Waschungen. Und das mutz schon eine geraume Zeit durchgeführt werden, um dem Körper seine Weichlichkeit und Empfindlichkeit zu nehmen. Wer regelmäßig seinen Körper kalt wäscht und bürstet, treibt dabei auch die sehr notwendige Hautpflege. Es wird auch nötig sein, daß der Spgrtärzt zuweilen um Rat gefragt wird. Et wird apf Besonderheiten des Körpers und seiner Empfindlichkeit aufmerksam machen können. Wer die Kaltwvschungen regelmätzig durchfahrt, wird nach geraumer Zeit, ohne Schapen , an ferner Gesundheit zu nehmen, sich leicht bekleidet und nackend im Freien bewegen können, auch bei kalter Jahreszeit. Allerdings mutz bei Frerlüfstiufenthalt iM Winter der Körper immer in Bewegung gabrächt werden. Man kann laufen, springen, sich im Schnee lotzlzeu und kugeln und wird dann, wenn man sich gehörig frottiert hat, wie neugeboren in sein Gewand schlüpfen. Auch sonstigen Schabernack Hann man tttibttz. kann Schneemänner bauen, Ringkampf machen und jeder wird bei diesem frohen Treiben früh und lustig gestimmt. In Norwegen schlagen Menschen noch btk 20 Grad Kälte Löcher in den vereisten Fluß, um ihr tägliches Bad nehmen zu können. Sie würden bestimmt sterbenskrank, wenn sie ihren Körper nicht durch planmäßige Abhärtung darauf abgtstimmr hätten. Im allgemeinen wäre es sehr wünschenswert, wenn unsere Gegenwartsmeuschen statt auf modische
Ausgabe
14 (8.12.1934) 288
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten