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Azaňa bleibt frei
einseitig, wie die Agrarier
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Freitag, 4. Jänner 1935
Die Front der Unsichtbaren
Aus dem„, totalitären Ständestaat"
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Die Meritofascisten kommen rasch und sicher
Nr. 3
ist der Krug voll. Ich glaube nicht, daß Fey den Jahrestag seines Sieges"( den 12. Feber 1935) noch als Minister erleben wird. Aber ich zweifle daran, daß die Ausschiffung Feys so einfach und ohne Erschütterung vor sich gehen wird, wie manche Herren sich das wünschen. Man könnte bei der Gelegenheit einige Ueberraschungen in Desterreich erleben."
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Madrid . Das Oberste Gericht hat die Berufung des Generalprokurators gegen die Entscheidung, durch welche das Strafverfahren gegen Az ana und Louis Be II a eingestellt wird, verworfen. Damit erfährt der Konflikt zwischen Heldentanglers Dollfuß!" Der Fremde, der nach men. Wien . ,, Sammelt für das Denkmal unseres stand gegen das Regime zum Stillstand gekom Herr Schuschnigg und seine wenigen Außerordentlich verschärft wird die kritische der reaktionären Regierung und dem verfassungs- Wien kommt, könnte den Eindruck gewinnen, daß Freunde sowie seine zahlreichen Feinde in der Situation noch durch die ganz unübersichtliche treuen Obersten Gericht eine weitere Verschärfung. dies die wichtigste politische Parole der Schusch- Regierung wissen es besser. Sie versuchen einan- Haltung der Nazi. Während Schuschnigg , immer nigg- Regierung ist. Man kann das verstehen, der in., arbeiterfreundlichen" Reden zu über wieder gestört durch die Intrigen Starhembergs, wenn man weiß, daß der größte Teil des für das trumpfen, kaum verhüllt, beschuldigt einer den an seine diskreten Packelversuche mit den reichsdeutDollfußdenkmal gesammelten Geldes von hohen deren der Arbeiterfeindlichkeit, da sie alle mit schen Unterhändlern fortseßt, bereiten die Massen Verzicht auf ihre Daseinsforderungen erkauft vaterländischen Funktionären gestohlen worden einander sehr gut wissen, welche Gefahr diese im der Nazi, die diese Verhandlungen sichtlich als werden. Die Ertragfähigkeit der Landwirtschaft ist( der gestohlene Betrag soll eineinhalb Millio- rapiden Wachsen begriffene illegale Opposition Verrat empfinden, ganz offenkundig größere ist entscheidend gebunden an die Kaufkraft der nen Schilling übersteigen) und daß man deshalb für das Regime bedeutet. Aktionen für die nächste Zeit vor. Arbeiterschaft. Es gibt keine durchgreifende Lö- jetzt begreifliche Eile hat, das veruntreute Geld Man hört im Ausland manchmal die Meisung der Agrarkrise, solange das Arbeitslosen- neuerdings hereinzubekommen, um den Standal problem ungelöſt iſt. Auch eine Schuldenregelung patriotischer Korruption nach Straf zu der Erkenntnis, daß sie mit Hilfe ihres bluti- nung, der österreichische Fascismus ſtabilidie wir ebenfalls anstreben, wenn auch nicht ten zu vertuschen. An allen Straßenecken fleben gen Kanonenterrors nur einen sichtbaren Gegner bloß die Fascisten; das heißt, sie haben jetzt -die fiere sich. In Wahrheit aber stabilisieren" sich den allergrößten Teil der zu besezenden Aemter jetzt geordnete diese Bettelplatate und in den elektrischen Stadt- in einen unsichtbaren verwandelt haben. Aber bloß die Fasciste n; das heißt, sie haben jetzt Finanzen des Staates und der Selbstverwal- bahnen, von jeder Filmleinwand herab wird der daran, daß diefe Kampffront der Unsichtbaren sich und Bosten untereinander aufgeteilt und ber Finanzen des Staates und der Selbstverwal- Wiener um milde Gaben für das Dollfußdenkmal und ernsterer Gegner wird, zweifelt in ganz den ersehnten Platz an der Futterkrippe und auf Wiener um milde Gaben für das Dollfußdenkmal täglich fester schließt, ein immer gefährlicherer nigstens für die besonderen Protektionskinder tungskörper voraus. Das Interesse an einer angebettelt und in allen Häusern müssen noch imweiteren demokratischen Zusammenarbeit liegt mer die Sammelbögen von Tür zu Tür gehen. Desterreich kein Mensch, am allerwenigsten die Re- dem Feldherrnhügel verschafft. Dieser Stabili sierung" der fascistischen Bostenjäger steht aber daher nicht einseitig bei der Arbeiterschaft. Die Ich habe solch einen Gammelbogen aus einem gierung. Es wäre sicher falsch und hieße die dem Feldherrnhügel verschafft. Dieser„ StabiliBauern haben bei einem Fall der Demokratie der größten Wiener Gemeindehäuser gesehen. Lage in Desterreich vollkommen verkennen, wollte eine rapide Zersetzung der fascistischen Politik und durch die wirtschaftlichen Konsequenzen poli- Vorsichtigeriveise sind die Namen der einzelnen vorstehenden Aufstand machen. Die Arbeiter wis- ländischen rot- weiß- roten Knopflochbändchen- man sich Illusionen über einen unmittelbar be= entgegen. Die ämterhungrigen Träger der vatertischer Zerrüttung siehe Deutschland ! viel Wohnparteien schon vom magistratischen Bezirksleicht mehr zu verlieren, als die Arbeiter und An amt von vornherein eingetragen, damit es keiner jen sehr gut, welche ungeheuren und komplizier- die man übrigens in Desterreich allenthalben den ten Vorarbeiten, welche präzise Massenschulung Gewissenswurm" nennt, seit die Bezeichnung gestellten und das kleine Landvolk. Deshalb wage, sich von der Sammlung auszuschließen. und welche Organisation so ein Aufstand erfor=" Pour le Semite" zu abgebraucht ist sind könnte ein Nichtangriffs paft und in der Tat: jede Wohnpartei hat gespendet, dert. Aber das erstaunlich rasche Tempo dieser untereinander nur darüber einig, daß sie mögteine hat sich ausgeschlossen. Aber der Betrag der Vorbereitungsarbeiten erklärt sich daraus, daß lichst viel verdienen und möglichst unbeschränkt der Koalitionsparteien nur auf- Spende ist bei allen Parteien von der ersten bis die Arbeiter ebensogut wissen, daß bei der Labili- befehlen wollen. Darüber hinaus und in der Pogebaut sein auf der gegenseiti- zur letzten ohne Ausnahme gleich ein Gro- tät und Schwäche der Regierung, bei ihrer außen- Titit ist jeder der Feind eines jeden. gen Erkenntnis der gemeinsa- fchen( etwa fünf Heller). Um ein möglichst gehässig entworfenes Bild men Interessen. Ob diese Erkenntnis in Die Arbeiter und mit ihnen neun Zehntel politischen Bedingtheit, eine revolutionäre Situaden notwendigen Ausmaßen vorhanden ist, wird der Bevölkerung entwickeln von Tag zu Tag mit tion, die den Entscheidungskampf ermöglicht und der Zustände in der autoritären Regierung zu beerfordert, jeden Tag entstehen kann. tommen, muß man bloß mit einem beliebigen die nächste innenpolitische Entwicklung erweisen. erstaunlicher Erfindungsgabe neue Methoden des Vor allem sind es zwei Tatsachen, die zu hohen Funktionär der autoritären Regierung passiven Widerstandes und Hohnes gegen die vers Auf tschechischer Seite haben die entscheiden- haßte und verachtete Gewaltherrschaft. Von dies einer solchen Situation führen können: die Ver- sprechen. Man kann überzeugt sein, von ihm den Parteien schon manche Bereitschaft gezeigt, fer passiven Erbitterung ist die ganze politische hältnisse in der Regierung selbst und das Verhält- über jeden anderen Funktionär und über die Revor allem der außenpolitischen Situation Rech- Atmosphäre gesättigt. Die Wachleute im ge- nis der Regierung zu den Nazis. Von dem Aus- gierung in ihrer Gesamtheit nur nung zu tragen und sich über alle gegensätzlichen mütlichen" Wien pflegten seit jeher im Privatles maß der fast explosiven Spannungen in der Re- schlimmste zu hören. Freilich hindert die ObjekInteressen hinweg, auf der großen Linie demo- ben eine gewisse Jovialität zur Schau zu tragen. gierung selbst, macht man sich kaum eine ge- tivität den sozialistischen Reporter, all diese bös= kratischer Solidarität zu finden. Im deutschen Sie versuchen es auch jetzt; ich sah Wachleute die nügende Vorstellung. Zwei Tage vor Weihnachten willigen Anschuldigungen der vaterländischen ReLager sind die Verhältnisse anders. Der Bund Plattform einer elektrischen Straßenbahn bestei- hat der Feh vor den versammelten Führern des gierenden gegen die vaterländische Regierung auch der Landwirte wird höchstwahrscheinlich mit der gen und, wie es in Wien üblich ist, die übrigen niemand mißverstehen konnte. Man hatte dort den von seiner österreichischen Reportage mit: In Wiener Heimatschutes eine Rede gehalten, die wiederzugeben. Einen Eindruck aber nimmt man neugebackenen Oppositionspartei des Herrn Fahrgäste begrüßen. Eisiges Schweigen ist die Einbrud, daß Fey in seiner verzweifelten Lage Desterreich stabilisieren sich jetzt nur zwei Dinge Henlein in die Wahl gehen. Er wird daher mütliche dieser Lage empfindet, wendet sich an einfach seine Getreuen gegen die Regierung zu die unsichtbare aber täglich wachsende Front gezwungen sein, vor den Wählern gegen seine einen Fahrgast, um mit ihm ein Gespräch anzu- Hilfe rief. Ausdrücklich erklärte er, er wisse sehr der sozialistischen Arbeiter und das wechselvolle eigene Regierungspolitik zu opponieren. Eine fnüpfen. Der Mann wendet ihm den Rüden und gut, daß bei vielen maßgebenden Leuten er und politische Intrigenspiel unter den Regierenden. solche groteske Situation kann die Chancen der gibt keine Antwort. Von Leuten, die in der Stras der Heimatschuß gehaßt werden und daß man deutschen Sozialdemokratie nur heben. Vom Benbahn die„ Reichspost" lesen, rüden die ande- nur auf eine günstige Gelegenheit warte, beide faltzustellen."..... Der wirkliche Kampf Politischer Maffenprozeß in Lentschau. In Parteistandpunkte aus haben wir daher gar kei- ren Fahrgäste wortlos, aber deutlich ab. nen Grund, dem Bund der Landwirte Angebote In den Kinos der Arbeiterbezirke gibt es bei stehe noch bevor und es werde notwendig sein, sich den Tagen vom 28. und 29. Dezember fand vor zu stellen. Ob das Ansehen des Aktivismus vor ieder Wochenschau, in der österreichische Minister in diesem Kampfe wie ein Stahlblod zusammen dem Kreisgericht in entschau( Levoča ) die auschweißen, wenn nicht alles, was gewonnen Hauptverhandlung im Prozeß gegen Jan Imling und seine hundertelf Mitschuldigen der deutschen Bevölkerung dadurch gewinnt, daß zu sehen sind, Pfuirufe und Demonstrationen. In wurde, wieber verloren gehen solle". den Kinos der inneren Stadt find solche Demon Nach Fey sprach der Wiener Vizebürger- statt, die angeklagt sind, in den Jahren 1931 und die zwei bisherigen Regierungsparteien, statt ihre strationen jetzt schwieriger durchzuführen, weil in meister und Heimwehrführer Lahr . Auch er er 1932 Mitglieder einer geheimen kommunistischen gemeinsame Politik zu vertreten, um den Totali- jeder Sigreihe Kriminalbeamte sißen. Der Er- wähnte nicht einmal den Namen Schuschniggs Organisation gewesen zu sein. 27 Angeklagte tätsanspruch des Herrn Henlein streiten, ist eine folg? Das Publikum wartet vor dem Eingang oder Starhembergs. Hingegen gab es während haben sich zur Verhandlung nicht eingefunden; andere Frage. Der Landstand möge daher ruhig bis die Wochenschau vorbei ist und betritt erst dann der Rede Lahrs im Saal eine heftige und viel gegen fie wird das Strafverfahren weiter geführt. mit sich selbst ausmachen, ob er seine Zukunft auf den Zuschauerraum. bemerkte Auseinandersehung zwischen Feh und Der Hauptangeklagte Jan Imling aus. die Karte der Demokratie oder des restlos abge- Andererseits der in Freiheit gesette" Bür einigen Anhängern Starhembergs, die Herrn Fey Schwedler wurde zu einem Jahr, der zweite der tafelten Ständeschwindels jezen will. Die deutsche germeister Seiß ging eine Woche vor Weihnachten wegen seines Affronts gegen Starhemberg mit Anführer Franz To chor aus Göllnig gleichfalls Sozialdemokratie hat in fünf schweren Jahren in Begleitung zweier Kriminalbeamter durch die einem politischen Standal drohten. Jetzt erst ent- zu einem Jahr und, Arnin sorn gut aus Popden Beweis geliefert, daß sie zu einer Zusam. Stärntner Straße; kaum hatte man ihn bemerkt, schloß sich Feh nach der Rede Lahrs das Podium rad zu elf Monaten Sterker verurteilt. Die übrigen menarbeit mit den demokratischen Elementen des gab es derartige Begeisterungskundgebungen und nochmals zu betreten und ein hoch" auf Stars erhielten Gefängnisstrafen in der Dauer von drei Freundschafts"-Rufe, daß seine Wächter ihn Hemberg auszubringen. Damit erreichte der Stan- bis sieben Monaten und 21 jugendliche eigenen und des tschechischen Volkes bereit ist. schleunigst in ein Auto sezten und nach Hause dal aber seinen Höhepunkt, denn in der ganzen Angeklagte von vier Wochen bis zu zwei Gegenüber dem Henlein - Fascis- brachten. Versammlung gab es gezählte zwölf Leute, die in Monaten. Sechs Angeklagte wurden freigespromus und seinen Helfern tannes Seit die täglichen Sprengkörper in Oester- dieses Hoch" einstimmten. Ein politischer Be- chen. Der Staatsanwalt legte gegen die freispreaber nur unerbittlichen Kampf reich nicht mehr umherfliegen, hat man im Aus- amter des Bundeskanzleramtes erklärte mir am chenden Urteile und bei den übrigen wegen ge= geben. land manchmal den Eindruck, als sei der Wider: Tage nach dieser peinlichen Versammlung: Jebt ringen Strafausmaßes Berufung ein.
Cabiola
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Hinter den Kulissen hörten viele Mädchen mit bitterem Lächeln auf den Lippen zu und trotzdem das Messer von Babiolas Vollkommenheit in ihre Seele schnitt, wagten sie laut zu behaupten, daß dieses Messer stumpf sei. Der Direktor freute sich über die Ueberraschung, die sein Unterneh mungsgeist Paris bereiten würde. In den Zeitun gen erschienen Ankündigungen:" Theater Tragique " Rostands„ L'Aiglon" In der Hauptrolle.
Die Fragezeichen lockten.
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Antwort. Einer der Wachleute, der das Unge=
ist mir gänzlich fremd geworden, Jacques. Kommen Sie zur Premiere! Sie müssen in der ersten Reihe sizen, damit ich Sie sehen kann. Jacques konnte vor Ergriffenheit nicht sprechen. Aus den Fragezeichen in den Zeitungen wurs den Rufzeichen. Rufzeichen neben dem vollen Na
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Es fiel ihr ein, das eigentlich ihr ,, Bois des Malades" mit ihrer Rolle eng berknüpft sei, daß Rostands trauriger Held ebenso von tragischem Fieber verwüstet war wie die Helden ihrer Arbeit. Sie lieh ihm viele Töne ihrer literarischen Vorstellungen und so verband sie eine Kunst mit der anderen und gelangte zum Schlusse: es gibt nur eine Kunst, ebenso wie es nur einen Gott gibt; einzig die Wege des Glaubens und der Ge- men: Babiola Cloture. Paris war schon längere bete zu ihm sind verschieden. Zeit gezwungen, diesen Namen in Erwägung zu ziehen, diesen Namen, der sich aus dem fabelhaften Bagabond" herausgeschält hatte.
Der Direktor des Theater tragique
das Aller
Felician erfuhr die Neuigkeit aus der Zeitung Von Felicien tamen immer die gleichen Nachund in der ersten Ueberraschung zeigte er Frau richten: ich käme so gerne, wenn ich nur wohlauf Giraud die betreffende Notiz. Er bestärkte damit wäre.
diese ehrenfeste Familienmutter in ihrer Abnei- Der Tag der Premiere war da. Die Uhr gung gegen Babiola. Sie stammte aus einer Fas zeigte die fünfte Stunde und in der Dämmerung milie, in der niemand gewagt hätte, ein derartiges von Paris gautelten wie Schmetterlinge goldene Talent zu besigen. Felicien bekam seine Kopf- Lichter. Die Stadt brauste und arbeitete wie eine schmerzen. Er hatte nicht die Kraft, sich den Trä- große Maschine und die Menschen, die armen Leunen seiner Mutter zu entziehen, die ihn aus Ge- fel, die lediglich ihre Lebensjahre besißen, gaben sundheitsgründen diesmal länger als sonst zu ihre Stunden verschwenderisch aus. An den Ufern Hause behalten wollte. Er brachte nicht den Mut des grünen Flusses zeugten tote Türme, Säulen auf, nach Baris zu fahren, wo seine beiden launischen Lieben seiner harrten: die Steine und Bas biola.
und Häuser von der Bergänglichkeit menschlichen Geistes. Babiola dachte, es müsse herrlich sein, als Königin über diese Stadt zu herrschen. Das wäre ein Ziel!
,, Gehen wir", sagte sie zu Jacques.
Er schrieb Briefe über Briefe voller Verwunderung über ihr Tun und je mehr er schrieb, desto fraftloser erschien er Babiola mit seiner Furcht Sie eilten. Jacques blieb vor dem Theater vor Verkühlung und der Furcht vor seiner Mutter. stehen und fah ihr nach, bis sie verschwunden war. Sie speiste jest mit Jacques in einem bes- Die Schauspieler machten der Eilenden läs feren Boulevardgasthaus auch zu Mittag und war chelnd Play. Babiola schloß sich in die Garderobe ob seiner aufopfernden Rücksicht des Lobes voll. ein und wußte zunächst nicht, was sie früher beSie fühlte für ihn nichts anderes als Dankbarkeit: ginnen solle. Plötzlich war ihr klar, daß sie sich dafür, daß sie jemand hatte, zu dem sie sprechen nicht einmal zu schminken verstand. Sie, mit den fonnte. vielen Rufzeichen auf den Plakaten. Rot und Jacques Geschäfte besserten sich und mit ihnen verlegen trat sie auf den Korridor. Viele Schauseine Wäsche und sein Selbstbewußtsein. Babiola spieler und Schauspielerinnen gingen in ihre Gar liebte er mit der stillen Schüchternheit eines Ana- deroben und viele fragten sie, ob sie etwas wünben. Einmal nahm er ein Mädel vom Boulevard sche. Sie verneinte, weil der freundschaftliche Ton mit nach Hause. Sie besaß den schönsten Mund, dieser Fragen nicht rein war und weil sie den den er je gesehen hatte; sie sollte Babiola aus Spott fürchtete. feinen Tgen und Nächten brennen. Er nahm sich vor, für sie zu sorgen, wenn es ihr gelänge. Morgens aber erkannte er, daß ein Weib nicht Liebe sei, schenkte ihr hundert Franken und schickte sie, scham- und reueerfüllt, fort.
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Als letzte kam Germaine. Sie hatte sich wähDie Proben, denen sie alle Straft ihres Könrend der Proben recht nett zu Babiola benommen. nens lieh, erschöpften Babiola. Todmüde fiel fie Sie war einfach, ernst und bescheiden. Germaine daheim auf ihr Sofa. Zuweilen legte sie den Kopf Auf dem Boulevard vor dem Theater Trablieb vor Babiola stehen und fragte:„ Brauchen auf Jacques Knie, der ganz still hielt. Felicien gique" waren Plakate mit dem Namen und dem Sie Hilfe, Mademoiselle? Wenn Sie einen Rat schrieb bereits seit zwei Monaten, daß er bald Pseudonym Babiola Clotures. Paris sollte erfah- Der Tag der Premiere näherte sich. Babiols vielleicht für das Schminken brauchen, ich zurückkehren werde und daß er sich auf seine Ar- ren, welche Attraktion der Direktor zu gewinnen Herz schlug in tascherem Tatte. Jacques bernach helfe Ihnen gern." beit freue. berstanden hatte. Täglich ging Babiola an diesen lässigte seine Geschäfte und widmete sich ihr ganz. Ein sonderbarer Künstler", sagte sie einmal Blafaten vorbei, sie, die Limonadenverkäuferin der Er soufflierte, lief um Schminke, um Nadeln, be- Wenn Babiola mehr als ein Herz gehabt hätte, ,, Liebe, gute Germaine!" nach einem langen Schweigen unvermittelt. Er bastischen Küste, die nun zum Gegenstande meter- stellte einen Strauß gelber Rosen; einen Strauß Wenn Babiola mehr als ein Herz gehabt hätte, kennt die Sehnsucht und die Notwendigkeit des hoher Reklamebuchstaben mit sieben Rufzeichen großer Mohnblumen, die Felicien liebte, sandte sie hätte Germaine alle gegeben. Schaffens nicht. Ich verstehe das nicht. Felicien herangewachsen war.
er Babiola ohne Namensnennung.
( Fortsetzung folgt.)