Seite 8 Sozialdemokrat" Freitag, 4. Jänner Nr. 3. 1835 Ehemischer Krieg E. A l d t. Haben die Menschen ihn erfunden? Ms das, was er heute ist, freilich Wohl, als die furchtbare, rühmlose Kampfesart, mit der man in künftigen Kriegen ganze Völker gleich Ungeziefer wird vom Erdboden vertilgen können. Diesen traurigen Ruhm macht kein anderes Wesen dem Menschen streitig. Kein Naturwesett außer dem Menschen hat sich zu dieserHöhe der Kultur" aufgeschwun­gen. Aber chemische Schuh- und Abwehrmaßnah­men kennt die Natur seit undenklichen Zeiten. Die haben Wesen erfunden, die der Mensch in seiner Ueberheblichkeit als tief unter ihm stehend wer­tet, und die es doch in einer Hinsicht viel weiter gebracht haben als er: Sie sind glücklicher als er, der Herr der Schöpfung, der seine Vormachtstel­lung nur dazu mißbraucht, alles, was da lebt, zu bedrohen, und die Waffen selbst gegen seinesglei­chen kehrt. Aber nicht von den Waffen soll hier die Rede sein, die sich Menschen erdachten um Menschen zu vertilgen, sondern vom chemischen Krieg in der Natur, von den vielen harmloseren Waffen, den mannigfachen und interessanten chemischen Kamp- fesmethoden der Tiere, Da gibt es z. B. einen kleinen Käfer, den das Volk den Bombardierkäfer «ennt, der die sonderbare Gewohnheit hat, dem ihn angreifenden Feind eine von Darmdrüsen erzeugte Flüssigkeit entgegenzuspritzen; der ausgespritzte Tropfen explodiert wie eine kleine Bombe in der Luft und wirkt erschreckend auf den Verfolger, um so mehr, als dieses Drüsensekret eine starke Säure enthält, die sogar auf der Haut des Menschen ein fAefühl des Brennens und Juckens hinterläßt und überdies einen unangenehmen, stechenden Geruch verbreitet. Biele Schmetterlinge» besonders solche der, Tropen, werden von den insektenfressenden Tieren ängstlich gemieden, weil sie in ihrem Kör­per chemische Schutzstoffe besitzen, die ihnen einen so üblen Geruch und Geschmack und oft auch Gift- wirkung verleihen, daß sie von Vögeln, Eidechsen, Fröschen, Affen, die sich aus Unkenntnis an ihnen vergriffen haben, mit allen Anzeichen des Ekels ansgespicn und künftig gemieden werden. Kein Vogel mag auch eine Blattwanze fressen. Allen wanzenartigen Insekten eignet ein besonderer, widerlicher Geruch und Geschmack, ein chemischer Stoff von ganz hervorragender Schützwirkung. Auch daö Marienkäferchen erfreut sich einer allge­meinen Unbeliebtheit bei sämtlichen, insektenver­zehrenden Vögeln und der unangenehme Geruch, de« die berüchtigten Ohrenkriecher ausströmen, ist äußerst zweckdienlich. Ein als Oelkäfer oder Mai- WUrm bezeichneter, flugunfähiger, blauschwarzer Käfer, den man im Frühjahr zuweilen sehen kann, wie er seinen plumpen, schweren, stahlblauen Leib auf schwachen, dünsten Beissen ilangsaw Und scher- Mfig über den Boden, hinschleppt, kann sich ruhig usto ohne Gefahr den feindlichen Blicken aussetzen. Kem insektenfressendes Tier rührt ihn an, denn er hat die Fähigkeit, dem etwaigen Angreifer sein Blut entgegenzuspritzen, eine dicke, widerliche, öl­gelbe Flüssigkeit, die er zwischen den Gelenken sei­ner Beine hervortreten lassen kann. Auch die Lauf­käfer schrecken ihre Feinde durchDuftstoffe" ab, die jedermann kennt, der einmal solch einen- fer in der Hand gehabt hat. Sie haften nämlich dex Hand stundenlang an und erinnern peinlich an ranzige Butter. Ein anderes, ebenfalls sehr wirksames Drü­senprodukt ist Wachs, welches bei vielen Blattlaus- nnh Zikadenarten zu dem einzigen Zweck ausge- ichiehen wird, um Feinde ubzuschrecken. Bekannt sind die Weißen Wolläuse, die häufig in solchen Mengen vorkommen, daß die Zweige stnd Blätter dex^bpfallenen Pflanze wie mit einem dichten, Wei­ßen Wollflaum überzogen scheinen. Auf den ersten Bljck sieht man überhaupt nichts von den Tieren. Erst bei Berührung kommt Leben in die Masses aber der Körper des einzelnen Tieres kommt erst zuin Vorschein, wenn man, den fedrigen Weißen Flaum abgestreift hat. Aehnlich sind die von den Obstzüchtern mit Recht so gefürchteten Blutläuse. Die Bügel lassen hier den Obstgärtner im Stich mit. ihrer sonst geübten Hilfe beim Vertilgen der Schädlinge, und auch Raub-Insekten lassen diese Arten schön in Ruhe sich vermehren. Das Wachs toi'ftde ihnen nämlich die Mundteile verschmieren und'verkleben. Unter den Zikaden gibt es Arten, die dichte Büschel von Wachsfäden produzieren, die eine:Länge von acht bis zehn Zentimeter erreichen tonnen und bei Verlust rasch wieder ersetzt werden töstnen. Gewisse Stachelhäuter, wie z. B. manch. Seeigel besitzen in ihren langen, scharfen Sta­cheln einen gifterfüllten Hohlraum. Der schmerz­hafte Stich-eines solchen abbrechenden Stachels bringt auch beim Menschen schwer heilende Wun­den hervor. Daß auch Insekten häufig über einen Giftstachel verfügen, ist genugsam bekannt. Aber jeder denkt dabei wohl- zunächst an Bienen, Wespen, Hornissen. Doch gibt es auch Ameisen, die einest Giftstachel besitzen und eine chemische Waffe von.nicht zu unterschätzender Wirkung haben auch unsere Waldameisen, die dem Angreifer ihre stark riechende und brennende Ameisensäure aus dem aufgereckten Hinterleib entgegenspritzen. Klopft man auf. einen großen Ameisenhaufen, so kann man zuweilen«inen ganzen Sprühregen des Gif­tes äbbekommen, wenn hunderte der kleinen, wehr­haften Tiere gleichzcifig in Aktion treten, um den Staat zu verteidigen. Auch Schmetterlingsraupen gib es, die chemisch geschützt-sind. Es sei hier nur erinnert an die langhaarigen Raupen etwa des Prozessionsspinners. Die Haare enthalten einen hautreizenden Stoff, der der zarten Bogelzunge unzuträglich ist. Nur der Kuckuck scheint solche Ab- wehcwaffen nicht recht ernst zu nehmen, wenig­stens sehen wir ihn haarige Raupen mit Behagen verspeisen. Es gibt, wenn auch nicht in unserer Fauna, Raupen mit richtigen Gift- oder Brenn­haaren. Diese Haare haben meist einen Hohlraum, in welchen eine Giftdrüse mündet. Oft sind diese Haare derb, fast dornenartig, verzweigt und mit Widerhaken versehen und ihre Wirkung ist eine so mangenehme, daß die Eingeborenen jener Tropen­gegenden sie alsfalsches Feuer" oderlaufendes Feuer" bezeichnen und fürchten. Ausschläge mit brennendem Jucken und sogar Lymphdrüsenschwel- lungen sind die Folgen einer Berührung mit einer solchen Raupe. Ist nicht auch die Sepiawolke, die der Tin­tenfisch dem Verfolger entgegenwirft, eine chemische Waffe? Freilich ein sehr harmloses Kampfmittel, das keinen andern Zweck hat, als unsichtbar zu machen. Es handelt sich um nichts anderes als einen das Wasser trübenden Farbstoff, der, im sogenannten Tintenbeutel im Enddarm der Tiere aufgespeichert, im Augenblick der Gefahr in dichten Wolken ausgestoßen wird, um das Wasser zu trüben und dadurch die Sicht zu stören. Das Gift der Kröten und Molche ist genugsam bekannt. Nicht durchaus Defensivwaffe ist das Gift der Schlange, die ihre BeUtc vergiftet, um sie wehr­los zu machen und so leichter verschlingen zu können. Auch Säugetiere produzieren zuweilen sehr wirksameGiftgase". Es sei hier nur erinnert an das amerikanische Stinktier, dessen Gasangriffe angeblich auf Kilometerentfernung noch wahr­nehmbar sein sollen. Der furchtbare Gestank dieses Kunst und Wissen Extra-Abonnement: 18 Vorstellungen im Neuen Deutschen Theater, acht Premieren in der Kleinen Bühne I Beginn Mitte Jänner. Umgehende Anmel­dung erbeten! II. Konzert im Deutschen Haus am 10. Jänner. Programm: Schubert: Symphonie Nr. 8 B-Dur; Beethoven : Klavierkonzert Nr. 5;(Solist: Professor Franz Wagner); Mendelssohn :Italienische Sym­phonie". Dirigent: Zweig. Preise: Kd 6., 9., 12., 15.. Für Abonnenten des Deutschen Thea­ters: Kd 4., 7., 9., 11.. Vorverkauf täglich. Die schöne Helena ". Sonntag halb 8 Uhr. (Abonn. aufgeh.) Gutscheine A 1, A 2 und B l. Da diese Vorstellung nicht im Abonnement er- schetttt, ist den Abonnenten Gelegenheit gegeben, ihre Gutscheine«nzulösen. Die Gefangene". Montag einzig« volkstüml. Vorstellung mit ErnstDeuts ch. Die weibliche Hauptrolle der Irene spielt Trude Basch- Havel a. G. Preise 2.59 bis 20.. Ernst Deutsch spielt nachGesellschaft" undGefangene" als dritte Gastierrolle in der Neueinstudierung von Werfels JuarezundMaximilian" den Diaz.. Der Enkel des Golem" von Paul L e p p i n ist eben von den Vereinigten deutschen Theatern in Brünn zur Aufführung erworben worden. Spielplan des Renen Deutschen Theaters. Freitag, halb 8: Der singende Traum, Dl. Samstag, halb 8: Hoffmanns Erzählungen , Gastspiel Alfred Jerger , D 2. Urania-Kino, Klimentskä 4. Fernsprecher 61623. Ab Freitag der luftige Sziikr S»akall Film: Ick heirate meine Frau Auf der Bühne Fritz Grünbaum mit mnem heiteren, neuen Programm.. Zwischen den Planeten Von Kurt Doberer Wenn die gute Menschheit nicht so allzu eifrig damit beschäftigt wäre, sich gegenseitig zu betrügen» auszubeuten und die Köpfe einzuschlagen, so müßte sie längst bemerkt haben, daß wir nichts als Tiere in, einem zwei- und dreifach raffiniert gesicherten Käfig find. Nicht nur, daß uns die Schwerkraft mit lcdt- gerer oder kürzerer Kette an den Erdball schmiedet, die Naturgesetze strafen den, der die Kette zer­brochen hätte, um den Käfig zu verlassen, mit Ent­zug der Nahrung, von Wasser, Luft und Wärme. Nichts ist uns vergönnt. Unser Käfig ist kein rei­sender Zirkuswagen, der uns durch die Gitterstäbe die wechselnden Bilder der Welt sehen ließe. Wie eine Amme den Kinderwagen» so schwingt uns die Gravitation um die Sonne, immer hin und her und her und hin. Wenn der Mensch wirklich das wäre, was er sich manchmal einbildet zu sein, so müßte ihm doch eines Tages diese ewige Prügelei vor übervollen Fleischtöpfen zu dumm werden, es müßte ihm auch übel werden vor der immer gleichen Kleinkinder­schaukelei um die Sonne. Aber der Mensch ist eitel und leichtfertig. Er spricht von ewig gleichen Naturgesetzen des Welt­alls und fällt enigültige Urteile durch sie, obwohl sein Beobachterstandpunkt dem eines wilden Tieres im Drahtkäfig so ähnlich sieht. Ebenso könnte ein alter Tiergartenbär von dem ewigen Naturgesetz Drüsenproduktes soll monatelang anhasten und z. B. Kleidungsstücke, die von dem Tier angespritzi wurden, vollkommen unbrauchbar machen. Daß selbst der Appetit eines Raubtieres durch solche Düfte nicht gefördert wird, ist begreiflich und so hätte das Tier kaum Feinde, würde der Mensch es nicht um seines schönen Pelzes wiflen mit feiner Schußwaffe verfolgen. Richtige, chemische Offenfivwaffen kommen aber auch vor. Hier ist vor allem der Nesseltiere zu gedenken mit ihren komplizierten Kampfwaffen. Zu ihnen gehören z. B. die Quellen, die in vie­len Arten die Meere bevölkern. Sie haben in ihrer Haut mikroskopisch kleine, explodierende Projektile, die sog. Nesselkapseln. Zu Hunderten stecken sie in der Haut der Tiere. Streift irgend ein noch so klei­nes Tier an solche Neffelkapseln, so explodieren diese momentan und es schießt ein langer, feiner, vergifteter Faden aus der Kapsel hervor, dessen bloße Berührung eine lähmende Wirkung hervor­bringt. Das von vielen solcher Projektile gleich­zeitig getroffene Tier zuckt und zittert und kann nicht mehr von der Stelle schwimmen, wird von den Fangarmen umgarnt und in die Mundöffnung geschoben. Manche Arten von Quallen werden auch von den Badenden ängstlich gemieden, da ihr Nes- selgift böse Entzündungen Hervorrufen kann. So also sehen die chemischen Waffen der Tiere aus. Sie haben es auf Selbstschutz und Nah­rungserwerb abgesehen. Aber nirgends in der Na­tur gibt es Wesen, die solcher Art kämpfen, wie der Mensch, die sogroßzügige" Vernichtungs­kriege führen, wie der Mensch. Und es ist ein trau­riges Zeichen unserer Entfernung von der Natur und den gesunden Instinkten, wenn der Mensch zum Massenmörder wird an seinesgleichen. Spielplan der Kleine« Bühne. Freitag, 8 Uhr: Mädels im Nachtbetrieb, Kultur­verbandsfreunde und steier Verkauf. Samstag, halb 5: Max und Moritz; 8: Fremden­verkehr. Iport Spiel Körperpflege ©inKlub der Meister" in Finnland Unter Führung des Speer-Olympiasiegers Matti Järvinen wurde in Helsinki einKlub der Meister" gegründet. DieserKlub" hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieWahrnehmung der Interessen der Aktiven zu überwachen", wie es in den Statuten heißt. Die Mitgliedschaft kann nur unter ganz be- stimmien Voraussetzungen erworben werden. Es werden nur solche Leichtathleten ausgenommen, die mindestens zweimal finnische Meister gewesen sind oder einen olympischen Preis gewonnen bzw. be­stimmte- Mindestleistungen erreicht haben. Diese sind z. B. für 5000 Meter mit 14:55, für 10.000 Meter mit 31:15, für Hochsprung mit 1.90 Meter, Weitsprung mit 7.30 Meter, Dreisprung 15 Meter festgesetzt. Die finnischen Zeitungen verzeichnen die Nach­richt mit folgender Bemerkung: Es ist eine Ver­einigung bekannter Athleten, welche unzufrie­den sind mit der Leitung des finnischen leicht­athletischen Verbandes. Wie wird das enden... Die Beranstaltungen der ungarischen Arbeiter- sportler im Jahre 1935 sehen u. a. vor: Am 27 Jänner ein internationales Schwimmfest, am 3. März eine Turnakademie im städtischen Theater in Budapest , am 3. Juni«in Turn- und Sportfest in Budapest und vom 9. bis 10. Juni findet in Szeged das erste Provinz-Kreisturnfest statt. An der Turn­akademie werden bekanntlich auch Turner und Tur­nerinnen der DTJ. teilnehmen. Norwegische Arbriterboxer und-Schwimmer nach Rußland . Nach einer Meldung des Hohen Rates für der Futterverteilung um fünf Uhr nachmittags sprechen. Das ist der Mensch. Ein Lebewesen, das seine Erkenntnis mit theoretischen Kunststückchen stillen kann. Ein Lebewesen, dessen Großleistungen über­gigantische Prügeleien um übervolle Futternäpfe sind. Ein Lebewesen, das dafür Millionen seiner Artvertreter opfert und Millionen Tage schwerster Arbeit dabei verschwendet. Ein Tier, das sowenig menschlichen Hunger nach Erkenntnis hat, daß es den Opfertod dafür für verrückter hält, als den Millionentod um nichts. So kommt die Erkenntnis nicht zu uns. In gleichen Bahnen schwingt das Weltall immer gleich fern von uns, mit uns. Selbst wenn der Pfeilstern, der Barnardsche Schnelläufer, der mit einhundertzehn Kilometer in der Sekunde auf unser Sonnensystem zustürzt, mitten auf die Erde pral­len wollte, könnten wir nicht warten. Zwanzig­tausend Jahre sind für unsere Geduld zu viel. Unterdessen hat der Mensch zwischen Wage­mut und eitler Theorie einen kleinen mittleren Pfad gefunden. Einem der fünf Sinne, dem Auge, hat er übermenschliche Kraft gegeben. Der Mensch hat das Fernrohr konstruiert. Wie wir aus Zeitungsberichten hören, hat man nun in Corning, in den Vereinigten Staaten den gigantischesten Spiegel, welchen je der Re­flektor einer Sternwarte besaß, fertiggestellt. Er mißt über fünf Meter im Durchmesser.Fertig­gestellt" ist ein sehr unvollkommenes, oberfläch­liches Wort für einen solchen riesenhaften Glas- PBAGCtt zeiTBMG Martha Eggerth inIhr größter Erfolg". Körperkultur in Sowjetrußland werden im Jänner die besten norwegischen Arbeiterboxer und-Schwim­mer nach der SSSR kommen. Das erste Treffen norwegischer und sowjctrussischer Schwimmer findet am 11. d. in Leningrad und die zweite Begegnung am 17. in Moskau statt. Die norwegischen Boxer starten am 11. in Leningrad , am 13. in Moskau und am 18. in Charkow . Ihre Gegner sind in die­sen drei Städten Auswahlteams. Eine Lotterie für die Olympiade in Berlin ver­anstaltet das tschechoslowakische Olympische Komitee , um aus dem Reingewinn die Expedition tschechoslo­wakischer Sportler zu den Olympischen Spielen 1936, die bekanntlich in Berlin unter Nazi-Protektorat stattfinden, zu finanzieren. Ein Los soll 5 Kc kosten. Wir sind der bescheidenen Ansicht, wenn schon eine Lotterie in dieser Zeit, dann zugunsten der Arbeitslosen. Dies wäre tausendmal wert­voller und zweckmäßiger, als dem Dritten Reich unser gutes Geld zuzuführen. Winnipeg Monarchs, die kanadische Eishockey­mannschaft, gewannen am Mittwoch in W i e n gegen ein Team jüngerer Auswahlspieler 12:0. Fußball im Ausland. Rapid Wien siegte Mitt­woch in Biel (Schweiz ) über den FC. 5:3(3:1).> Ujpest Budapest gewann in Alicante (Spanien ) gegen den FC. Herkules 1:0(0:0).Bocskai blieb in Lissabon über Benefico mit 4:3(2:3) erfolgreich und Ferencvaros schlug den FC. Porto 2:1(2:0). Lus der Partei Freie Bereinigung sozialistischer Akademiker. Dienstag, den 8. Jänner, um 20 Uhr Aus­schußsitzung. Närodni trida 4. KreiS Prag . G Sozialistische Jugend» Sonntag, den 6. Jänner, 4 Uhr nachm. im Parteiheim:Feier zur Verkündung des Jahres der Kamerad­schaft". Kommt alle! Blaues Hemd. Montag, den 7. Jän­ner, 8 Uhr abends im Parteiheim: Kreislei­tung s si tz u n g. VcrclnsnadirMNcn Deutsche Volkssinggemeinde. Da am Dienstag, den 8. Jänner, das Uebungslokal anderweitig besetzt ist war es notwendig, die für diesen Tag angesetzte Uebungsstunde auf Frei­tag, den 11. Jänner, zu verlegen. SPD. -Emigranten! Freitag p^4 Uhr Arbeits­gemeinschaft: Parteiprogramme. block. Gegossen wurde dieser Riesenblock schon vor längerer Zeit. Er mußte Monate hindurch un­endlich langsam abgekühlt werden, damit die Spannungen das Glas nicht zerreißen können. Nun wird es wohl endlich erstarrt sein. Aber ferfig ist damit nur die erste Phase einer sehr mühevollen Arbeit. Viele Monate lang wird dieser Glasblock nun geschliffen werden, poliert werden und dann wird sich vielleicht Herausstellen, daß irgendeine Luftblase ihn unbrauchbar gemacht hat. Aber wenn später diese Glasmasse fehlerlos und geschliffen im Teleflop liegt, dann wird es uns in unserem Gefängnis Erde möglich sein, Licht aus einer Entfernung von 900 Millionen Lichtjahren aufzufangen. Der Mensch wird drei­mal soweit blicken können, als es ihm bis jetzt mit den Fernrohren möglich war. Vergessen wir jedoch nicht: Das Auge hat der Mensch vor allem, um den Weg zu sehen, den er gehen will. Wenn wir aus dem Gefängnis Erde ausbrechen, zu jenen fernen Spiralnebeln wollen wir nicht. Aber vielleicht sagt uns auch dieses Riesenauge dann Neues über unseren großen Schritt, vorbei am Mond, sonnenwärts oder Welt- wärts, hin zur Venus oder hin zum Mars . Zum Glück füp die, die die Lust verspüren, aus diesem Erdgefängnis als Weltraumfahrer auszubrechen, müssen ihnen auch die Skeptiker zu­gestehen, daß gerade die beiden Planeten, äusseren Bahn der Mensch sonnenwärts oder weltenwärts zuerst stoßen wird, am günstigsten für erdenähn­liche Lebensbedingungen sind. Bezugsbedingungen: Bei Tisi-if billigst berechnet. Bei öfteren Zustellung ins Hans oder bei Bezug durch die Post monatlich Kd 16.. vierteljährig Kd 48.. halbjährig Kd 96.. ganzjährig Kd 192.. Inserate werden laut Einschaltungen Preisnachlaß. Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken. Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post- und Tele- graphendirektion mit Erlaß-Nr. 13.800/VII/1930 bewilligt. Druckerei:Orbis". Druck-, Verlags- und Zeitungs-A.-G.. Prag .