Seite 4 Dienstag, 8. Jänner 1935 Nr. 9 Dampfer mit 177 Paffagieren gescheitert I a ck s o n v i l l e. Der Dampfer„Havana", der 6678 Tonnen umfaßt und den Personenverkehr zwischen Kuba und Florida besorgt und 177 Personen an Bord hatte, ist 90 Kilometer von der Küste von Florida auf eine Untiefe aufgefahrcn, wobei der Rumpf des Schiffes durchstoßen wurde Der Kapitän hat radiotelegraphisch um Hilfe gebeten, da das Wasser rasch in das Schiff cindringt. Zahlreiche Dampfer sind der„Havanna " zu Hilfe geeilt. Einer dieser Dampfer bemerkte, daß sich 51 Passagiere der„Havanna " bereits, auf den Rettungsbooten befanden, die auf den Wogen des stürmischen Meeres treiben. 48 von den 51 Passagieren und 43 Mitgliedern der 126 Mann betragenden Besatzung wurden von den Dampfen»„El Ocrano" und„Peton" an Bord genommen. Rach einer späteren Reutermeldung ist auch der Dampfer„H a v a n n a", welcher der gleichen Gesellschaft gehört, wie der seinerzeit durch einen Brand vernichtete Dampfer„Morro- rastle", gleichfalls dem Untergang geweiht. Der Kapitän, zahlreiche Offiziere,' und eine zum Herablassen der Rettungsboote ausreichende Mannschaft befindet sich noch an Bord. bei Alle diese Verbrechen, die nur durch ein glückliches Zusammentreffen der Umstände misslangen, verübte er aus Geldgier. Er wurde dem Kreisgerichte in Jglau eingeliefert. sonenwagen wurden zertrümmert. Ueber die Zahl der Toten sind amtliche Mitteilungen noch nicht erfolgt, doch befürchtet man, dass die Zahl der Todesopfer recht beträchtlich sein wird, da beide Züge stark besetzt waren. Mährisch-Ostra«. Montag, den 7. Jänner, ereignete sich in Darkov, Bez. Tschechisch Teschen, in einer Wohnung infolge unvorsichtigen Umgehens mit Benzin eine Explosion von Benzindämpfen, wobei fünf Personen schwere Brandwunden erlitten, von denen drei kaum mit dem Leben davonkommen dürften. Um 7 Uhr früh putzte der 24jährige beschäftigungslose Schlosser Rudolf S t a n i l in der Küche seiner Kostfrau, der 50jährigen Aloisie Nalevajkovä, Gattin eines Hilfsarbeiters in Darkov, mit Benzin seine Taschenuhr. In der Küche wurde auf einem Sparherd geheizt und auf dem Sparherde stand eine Petroleumlampe. Äusser der Wohnungsinhaberin und StanLk befanden sich in der Küche auch die drei Töchter der Nalevajkovä im Alter von 12 bis 17 Jahren. Stanek hatte sich zum Putzen der Taschenuhr ein grösseres Gefäss mit Benzin mitgebracht. Als er in der Entfernung von etwa einem halben Meter von der Pettoleumlampe ein wenig Benzin auf eine Schüssel goß, explodierten die Benzindämpfe. Stanek schleudert das Gefäß mit Benzin auf die munisten W a s i l e w ermordet hatten. Beim Verhöre gaben sie an, die Tat deshalb verübt zu haben, weil Wasilew sie öffentlich der Ermordung des Sekretärs der früheren kommunistischen Partei, Petek Napetow, beschuldigt habe, der im Sommer 1933 von mazedonischen Terroristen erschossen wurde, ohne daß es der Polizei gelang, die Täter zu verhaften.— Das Sofioter Apellations- gericht bestätigte das Urteil des Kreisgerichtes, durch welches der Protogerow-Anhänger W a s i- lew zu 15Jahren schweren Kerkers verurteilt wurde, und zwar wegen-Teilnahme art der' Ermordung des Chefrddäkteürs' Jestimow des heute eingestellten mazenonischen Blattes„Makedonia", der mit Iwan Michajlow sympathisierte. Jestimow war am 28. Dezember 1932 in den Mittagsstunden von einem Sofioter Palais erschossen worden. Ausserdem fielen im Feuergefecht ein Angreifer namens Zzworsti, ein Wachmann und der Beschützer Jestimows, Cfromow. Bier unbeteiligte Passanten wurden verletzt, von diesen erlag einer seiner schweren Verletzung. Im Schncesturm umgekommen. Am 2. Jänner unternahm der Buchhalter Franz Via da und dessen Schwager Alois Leibinger, beide aus Wien , von Tragöss aus über Jassing eine Skitour in das Hochschwabgebiet, wobei sie die Nacht im Freien verbringen mussten. Am 8. d. M. wurden sie auf dem sogenannten Sandriegel vor dem Plateau zur Sonnenscheinalpe von einem furchtbaren Schneesturm überrascht. Vlada konnte nicht mehr weiter und Leibinger trat den Rückweg an, um Hilfe zu holen. Mehrere Personen nahmen die Suche nach dem Verunglückten auf, doch blieb diese erfolglos. Vlada dürste irgendwo erfroren unter dem Schnee begraben liegen.' Es wurde lediglich sein Rücksack und die abgeschnallten Skier gefunden. Statte Fröste in Palen. In Warschau wurdg Montag vormittags eine Temperatur von minus 25 Grad verzeichnet. Nach den Angaben des meteorologischen Instituts erreichten die Fröste in den östlichen Gebieten Polens , darunter, in der Polesie bis minus 30 Grad. Der Wetterbericht. Die Abkühlung, welche sich vom Osten her ausbreitet, hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Die Fröste werden in unseren Gegenden weiter anziehen. Der Wind weht aus dem Ostteile des Binnenlandes, wo Montag nachmittags sehr tiefe Temperaturen verzeichnet wurden. Um 14 Uhr meldete Bukarest —13 Grad, Warschau und Königsberg.—17 Grad, in Russland und in Jnnerskandi- navien wurden—20 bis— 30 Grad Celsius verzeichnet. Die Schneeschauerzone weicht nunmehr nach Südwesten zurück. Montag nachmittags fiel in Ostfrankreich, in den Südalpen und am Balkan Schnee. In Polen und auf den Gipfeln des Riesengebirges und der Tatta hat es sich dagegen auSgehettert.—- Wahrscheinliches Wetter Dienstag: Weiteres Anziehen der Fröste, namentlich im O":>'. des Staates, wechselnde, im allgemeinen abnehmende Bewölkung, Oftwind. Gastgebers und seines betagten Vaters feststellen. Seine Frau und drei G ä sie!informativnen, 18.55: mußten schwer verletzt ins Krankenhaus, 20.10: Jazzorchestettonzert^ 21: eingeliefert werden. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Der Täter, der inzwischen seine Woh nung aufgesucht hatte, jagte sich eine Kugel in den Kopf. Es sollen sich bei ihm in letzter Zeit wiederholt Zeichen von geistiger Umnachtung geäußert haben. Ei« Gewalttäter verhaftet Jglau. In Luka bei Jglau hielt Sonntag einer Perlusttierung des Bahnhofes die Gendarmerie den 29jährigen Arbeiter I. KruZik aus Puklice an, der im Warteraum saß. Beim Verhör gestand Kruzik, den Raubüberfall auf die Pfarre in Stkizov verübt zu haben, wo er beim Pfarrer Soutor, dem Kassier der dortigen Raif- feisenkasse, Geld entwenden wollte, wobei er die Wirtfchafterin des Pfarrers schwer mißhandelte. Weiter erpreßte er am 13. November in der gleichen Gemeinde in der Villa des pensionierten Oberlehrers Zavorka von dessen Gattin durch einen ähnlichen nächtlichen Ueber- fall fcc 100.— imt> verübte schließlich ant 21. Dezember einen Anschlag gegen den Abendschnellzug Prag — Znaim zwischen den Stationen Luka und Bransouce, indem er den Zug durch einen auf das Geleise gelegten Baumstamm und einen Steinwall zum Entgleisen bringen wollte, um sich in der Verwirrung dann der Geldsendungen zu bemächtigen. KruAk wohnte bei seiner Tante in einem nahen Dorf und unternahm von dort seine Streifzüge. Erde, das Benzin floß aus der Flasche heraus und entzündete sich. Sofort begannen die Kleider aller Anwesenden zu brennen urch es entzündete sich auch die Wohnungseinrichtug. Als die brandgefährdeten Personen sich retten wollten, konnten sie zwar die Türe, die ins Zimmer führte, ausheben, nicht aber die Türe, die nach außen führte. Sie mußten die Fenster einschlagen, sprangen durch dieselben heraus und warfen sich in den Schnee, um die an ihnen brennenden Kleider zu löschen. Inzwischen eilte vom Sanatorium Dr. Zurek mit den Pflegerinnen herbei und leistete allen die erste Hilfe, worauf alle fünf verletzten Personen in das Bezirkskrankenhaus nach Oderberg überführt wurden. Sie erlitten schwere Brandwunden. Drei von ihnen, die Wohnungsinhaberin Aloisie Nalevajkovä und ihre Töchter, die 17jährige Martha und die 12jährige Marie sind so schwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Die Explosion war so stark, daß die Flammen den Rauchfang aushoben. Dem Brande fiel auch ein Teil der Einrichtung zum Opfer, trotzdem die Nachbarn sofort mit der Löschung des Brandes begannen. des am un- Sport vom Sonntag Gki-Springe« in Bärringen Sonntag fand das erste Ski-Springen Kreises in Bärringen statt. Da noch Freitag die Wetterlage im oberen Erzgebirge günstig war, konnten keine Vorarbeiten feleistet werden. Dennoch fanden sich 15 Springer und 200 Zuschauer ein. Sieger war der Neudeker Urban mit Note 18.167 und zwei Sprüngen von 33 und 34 Meter, zweiter Heidler(Neudek ), welcher zweimal 36 Meter sprang. Obwohl die Springer das erstemal auf der Schanze waren, wurden sehr schöne Haltungen gezeigt. Die Bestleistung auf der Roten Schanze in Bärringen war im Vorjahr 46 Meter. Das Kreis-Wintersportfest am 12. und 13. Jänner in Rothau erscheint durch den eingetretenen Frost und Neuschnee gesichett. Zwei Skifahrer-Katastrophen St. Moritz . Vier italienische Skifahrer, die Sonntag früh von Silva Plana aus auf eine südlich gelegene Patzhöhe eine Tour unternehmen wollten, verfehlten die Route und fuhren auf ein Schneebrett auf, das mit ihnen zu Tal fuhr und sie unter sich begrub. Zwei der Skifahrer wurden von anderen Touristen totgeborgen. Die Nachforschungen nach den beiden übrigen sind bisher erfolgslos geblieben. 4> Innsbruck . In» Oetztal ereignete sich eine Lawinenkatastrophe, die zwei Menschenleben forderte. Die beiden in Tirol auf Urlaub weilenden Londoner Touristen John Howard und Kenet Franklin A r m st r o m wurden beim Skifahren bon einer Lawine erfaßt, verschüttet und getötet. „Und es war doch schön!" Das schreibt die christliche„Deutsche Presse" in ihrer Sonntagnummer— worüber? Ueber ein Werk der Nächstenliebe vielleicht oder vielleicht nur über eine feierliche Andacht? Nein, die„Deutsche Presse" findet, daß es im Weltkrieg schön war! Wörtlich erklärt sie dazu:„Je weiter einer hinter der Front saß, um so mebr weiß er heute über Kriegsschrecken und Plagen zu berichten. Der wirkliche Frontsoldat hat sie vergessen und denkt bloß an die heiteren Episoden." Und dann wird eine solche„heitere Epifode" erzählt— von k. u. k. Offizieren, die ihren Major mit einem nächtlichen Ständchen in Wut brachten,— eine Episode, die sich selbswerständlich in der Etappe abspielte, wo im übrigen nach Meinung der „Deutschen Presse" das falsche Gerücht von den Kriegsschrecken und Plagen entstanden ist. Es gehört ein besonderer Geschmack dazu, die Epifode vom nächtlichen Ständchen der Herren Offiziere heiter zu finden,-— aber eine geradezu unvorstellbare Geistes- und Gemütsverfassung gehört dazu, sie zum Beweis dafür anzuführen, daß „es" in jenen vier Jahren des Mordens und Grauens„doch schön" war. Und dieselben Her- ren, die nock heute nicht müde werden, die Schönheiten des Weltkrieges zu preisen, wagen es, uns Militarismus vorzuwerfen, wenn wir von der Notwendigkeit sprechen, gegen die Anstifter eines neuen Weltkrieges gerüstet zu sein! Srnmek beim Papst. Aus der Stadt des Vatikans wird gemeldet: Papst Pius XI . hat am 3 Jänner d. I. den tschechoflowakischen Minister Jan Srämek in Privataudienz empfangen. Ein«euer mazedonsscher Mord. Aus Sofia wird berichtet: Die Polizei verhaftetem Kystendil Zwei Bergwerks-Katastrophen Belgrad . Wie die„Politika" meldet, ereignete sich im Erzbergwerk von Trebs cha in Südserbien ein schweres Unglück. Durch einen Erdrutsch wurde eine Arbeitergruppe, die in einem Stollen beschäftigt war, verschüttet. Bisher konnten fünf Personen als Leichen geborgen werden. Außerdem sind mehre Personen schwer v e r le tz t worden. * München . Sonntag früh gegen 4 Uhr ereignete sich im Nordflügel der Grube„Hausham " in Oberbayern eine Schlagwetterexplosion. Ein Steiger wurde getötet, vier weitere Bergleute wurden schwer und vierzehn sticht verletzt. Irgendeine Gefahr für die Grube oder für die Belegschaft besteht nicht. Tagcsncuiglfcltcii Selbstmord eines Soldaten der eine 15jährige Frau und ein Kind hinterläßt Böhmisch Budweis . Sonntag, spät abends erschoß sich im Zeughaus in Rudolfitadt bei Böhmisch-Budweis aus seinem Dienstgewehr der 23jährige Ern st Holeepe l, Soldat des 1. Infanterieregimentes in Böhmisch- Bndweis, nach Budweis zuständig. Das Geschoß traf das Herz und der Soldat verschied noch vor der Ueberführung in das Divisionskrankenhaus. Er war verheiratet und Vater eines sechs Monate alten Kindes. Seine Frau ist nicht ganz 15 Jahre alt. Die Ursachen der Tat sind, laut Tsch. P. B. nicht dienstlichen Charakters. Vom Rundfunk iMpWilOMwortu WM d«B Programm««: Mittwoch: Prag , Sender L.: 10.05: Deussche Nachrichten, 11.05: Konzert des Salonorchesters, 12.10: Schallplatte«, 12.35: Jazzorchesterkonzert, 13.45: Deut scher Arbeitsmarkt, 17.80: Schallplatten, 18.20: Deutsche Sendung: Aktuelle zehn Minuten, 18.80: A r b« i t e r f u n k: Anton Steinberg: Die Saar- i frage, ein europäisches Problem, 18.50: Sozi ast- Frau und drei Gästejinformationen, 18.55: Deutsche Presse, i O a<a. I-: Tschechische Phil harmonie: Bruckner, I I. Symphonie. Sender S.: 14.20: Konzert des Salonquartettes, 15: Deutsche Sendung: Kinderstunde.— Brünn 12.10: Arbeitsmarkt und soziale Jnformattonen, 15.55: Orchesterkonzert, 16.45: Theater für Kinder, 17.80 Har- monikafolo, 17.50: Deutsche Sendung: Salten: I Ter Ernst des Lebens.— Mährisch-Ostra» 20.10: I Orchesterkonzert. Frostrvetter Schon im Dezember haben sich über Rußland wiederholt kalte Lufimassen angehäuft, welche mit ihrem Rande zeitweise unser Staatsgebiet berührten, ohne jedoch weiter westwärts vorzudringen. Der Vormonat war daher, wie bekannt, namentlich in Böhmen , ganz abnormal warm. Seit Beginn des Jänners hat sich das Vordringen kalter Luft über Rußland , wie die Staatsanstalt für Meteorologie mitteilt, Außerordentlich verstärkt und in den letzten Tagen über Skandinavien ausgebreitet. Die Luftverhältnisse bedingen nunmehr für die nächste 3eit eine weitergehende Ausbreitung der Kältewelle nach dem Westen. Bei östlichem Wind sst daher winterliches Wetter mit Frostverschärfung wahrscheinlich. Im Falle der Ausheiterung dürfte die Temperatur auch noch durch Aussttahlung zurückgehen, da nunmehr allgemein eine Schneedecke vorhanden ist. In der Nacht auf Montag sank die Temperatur im Nordosten der Republik bereits auf minus 9 bis minus 15 Grad. Die erste verwehte Streike Die Staatsbahndirektion Königgrätz teilt mit: Wegen der Schneeverwehungen auf der Strecke Dobruska—Opocno wurde ab 6. d. M. mit dem Zuge Nr. 3901 der Verkehr eingestellt. Die Reisenden werden in tschechoslowakischen Staatsbahn-Autobussen befördert. Sterilisierunqsaesetz in England? London.„Bunday Dispatch" berichtet, daß eine Vorlage für die freiwillige Sterilisierung gewisser Gruppen von geistig minderwertigen Personen so bald wie möglich vom Wohlfahrtsministerium eingebracht werden wird. Die Zahl der dafür in Frage kommenden Personen in England beträgt gegen 2 5 0.0 0 0. Die Maßnahme wird jedoch auch jenen offen stehen, die die Träger ernster, vererbter körperlicher Gebrechen sind. Keine Sterilisierung wird ohne die Billigung des Wohlfahrtsministers möglich sein, der von zwei Aerzten, von denen der eine der F a m i l i e n a r z t des Patienten sein muß, beraten werden muß. Wie Lindberghs Kind entführt wurde Aussage der Bonne im Flemingtoner Prozeß. Flemington. Am ersten Tage der zweiten Prozetzwoche kamen die ersten Zuschauer, in Decken gehüllt, schon nach 3 Uhr früh vor das Gerichtsgebäude, ließen sich im Sttegenhäus nieder und warteten auf den Prozeßbeginn. Als erste Zeugin wurde Betty Gow, das Kinder- fräulein Lindberghs, verhört. Sie erzählte, wie sie das Kind in jener tragischen Nacht ins Bett legte, wie sie weiter die Fenster schloß, mit Ausnahme eines einzigen Fensterflügels, der nicht zuging. Dann ging sie in die Küche nachtmahlen. Gegen 22 Uhr ging sie wieder ins Kinderzimmer und fand dort alles in derselben Ordnung, wie sie das Zimmer verlassen hatte. Des Publikums und des Gerichtshofes bemächttgte sich eine ttefe Ergriffenheft, als Betty Gow schilderte, wie sie in der Dunkelheit vorsichtig, um das Kind nicht zu Wecken, zum Bett ging und fügte mit erstickter Stimme hinzu: Das Kind lag aber nicht im Bett. '~ i Frau Lindbergh, ob das Kind bei ihr sei. Frau Lind- bergh verneinte überrascht. Die Zeugin kehrte daher rasch mit Oberst Lindbergh zurück, der, als er das Gespräch Betty Gows mit seiner Frau hörte, wortlos ein Gewehr an sich nahm und aufschrie: Ja, sie haben uns das Kind gestohlen. Bei diesen Worten begann Betty Gow zu zittern. Nachdem sie sich erholt hatte, fragte der Verteidiger Reilly die Zeugin nach Johnson, mit dem sie in Northhaven zusammengetroffen War. Die Zeugin gab zu, mit ihm verkehrt zu hüben, erklätt aber, bereits ein hälbes Jahr keine Nachricht erhalten zu haben. Johnson ist gegenwärtig in Norwegen . die Michaijlow-Terroristen Levterow und,~. a sxrno:ag aver nrcytrm Angelow, welche vor einigen Tagen den Kom-1 csJf, Ein betrunkener Narr schießt ans eine Tischgesellschaft Zwei Tote, vier lebensgefährlich Verletzte Eine furchtbare Benzinexploston Drei Mensche« in Lebensgefahr Paris . Eine grausige Bluttat spielte sich Sonntag bei L o r i e n t ab. Ein im Ruhestand lebender Gemeindebeamter hatte zu der traditionellen Dreikönigsfeier Freunde zu Gast geladen. Als Gastgeber und Gäste gemütlich beisammen drang plötzlich ein Betrunkener mit einem «nienvaynuugiua: inner«««VI^evolver in die Wohnung ein und gab blindlings Moskau . In der Nacht zum 6. Jänner sind Schüsse auf die Anwesenden ab. 1 Sechs Personen auf der Strecke Moskau -—Leningrad die Schnell- stürzten getroffen zu Boden. Als die Nachbarn -üge 25 und 27 zusammengestoßen. Mehrere Per-1 herbeieilten, tonnten sie nur noch den Tod des
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15 (8.1.1935) 6
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