Geil« 4 Dienstag, 15. Jänner 1835 Xx. 12 Ein Arbeitsloser bei Melnik ermordet Ein Steckbrief Sn schwarzer Tas des Wintersports Ein Toter, sieben Schwerverletzte Der verflossene Sonntag brachte den Win» tersportlern in der unmittelbaren Umgebung Bo­denbachs eine ganze Reihe ernster Unfälle, von denen einer leider auch ein Menschenleben forderte. Nicht weniger als zwölf Personen mutzten in­folge ihrer Verletzungen in das Tetschener Kran- kenhaus überführt werden. Alois Perthen, wohnhaft in Krochwitz vergnügte sich am Sonntagvormittag in der Nähe derWartburg  " mit Skifahren. Er kam zum Sturze und erlitt schwere Verletzungen. Er starb in den Abendstunden. Er war erst 30 Jahre alt und noch nicht lange verheiratet. Ein zweiter schwerer Unfall ereignete sich auf der Stratze TschecheSchneeberg bei den soge­nannten Tschechener Wiesen. Der in Ullgersdorf als Fleischerlehrling beschäftigte Franz U s l e r verunglückte derart schwer, datz er sogleich mittels Sanitätsauto ins Tetschener Krankenhaus gebracht j werden mutzte. Das Unglück geschah an einer Stelle, wo die Stratze etwas abhängig ist, wobei der B ob zur Seite geschleudert wurde und über den Abhang stiirzte. Der Junge aber erlitt schwere blutige Verletzungen am Rücken und am Gesäß. Bei M a x d o r f erlitt ebenfalls beim Rodeln «in gewisser Wilhelm Hubak einen Oberarm­bruch. In Ohren verunglückte beim Rodeln ein junger Mann namens Otto Thiel und trug eine. Gehirnerschütterung davon. Einen weiteren Skiunfall erlitt eine gewisse Hilde Ahne, wobei sie sich einen Oberschenkelbruch zuzog. Beim Eisläufen auf der Tetschener Eisbahn erlitt infolge eines Sturzes ein gewisser Krö einen Oberarmbruch. Infolge Sturzes auf den Gehsteigen verun­glückten in Bodenbach ein Mann und eine Frau, die beide mit gebrochenem Fußknöchel ins Kranken­haus gebracht werden mutzten. * Auch aus T e plitz kommen ähnliche Nach-i richten; man schreibt uns: Hunderte Menschen marschierten ins Gebirge und erfreuten sich an dem idealen Sportwetter. Leider war es nicht allen möglich, froh und befrie­digt nach Hause zu fahren, da eine grotze Anzahl Unfälle verzeichnet wurde, die zum Teil auch Krankenhausbehandlung notwendig machten. Der fünfundzwanzigjährige Josef Reichel aus Kosten brach sich beim Skilaufen in Eichwald den Futz und trug auch noch andere Verletzungen da­von. Der Bergmann Franz Skala aus So- bortcn erlitt beim Rodeln am Mückenberg einen komplizierten Beinbruch. Die 18jährige Karo­lina L i s ch k a aus Teplitz   stürzt« beim Skifahren in Moldau und brach sich den rechten Futz. Unser Genosse Rudolf Kuna aus Sobortcn, der dortige Lokalvertrauensmann, verletzte sich am Kops und brach sich die-rechte Hand. Die sie­benjährige Stanislav B a v o r aus Turn hatte sich schon vor einigen Tagen beim Schlittschuhlaufen verletzt, sagte aber den Eltern nichts, bis ihn am Samstag heftige Schmerzen zwangen, Arzt und Krankenhaus in Anspruch zu nehmen. Er erlitt einen Bruch des Handgelenks.   Der 63jährige Reisende Gustav Kaspar aus Teplitz-Schönau  stürzte um 1 Uhr nachts in seiner Wohnküche so unglücklich, datz er einige Kopfverletzungen erlitt und ins Krankenhaus überführt werden mutzte. Antonie Barta aus Drakowa ging in den Keller, dabei fiel sie hin und griff mit der Hand in ein Gurkenglas, das ihr Schnittwunden zufügte. Emma Zettnitzer aus Weiskirchlitz stürzte aus der Stratze von Weiskirchlitz gegen Wistritz und brach sich die linke Hand.   Die Verletzten befin­den sich fast alle im Teplitzer Krankenhaus; autzer- dem ereigneten sich noch eine Reihe kleinerer Un­fälle, wobei die Betroffenen in häuslicher Pflege verbleiben konnten. Dr. Albert Schweitzer  3«m so. Geburtstag Von Dr. Emil Weinstein. Dieser Tage erreicht Dr. Albert Schweitzer  das 60. Lebensjahr. Als Theologe Verfasser er- keuntnisrcicher Schriften, als Philisoph Schöpfer emer Kültürphilosophie, als Musiker Autor ber berühmten Arbeit über I. S. Bach   dessen meisterhafter Interpret auf der Orgel er selber war hat durch seine freiwillige Mission als Arzt-im äquatorialen Afrika   die Bewunderung der ganzen Welt erweckt. Als Vikar, Prediger und Universitätsdozent iu Straßburg   erfaßte ihn immer tiefer das Be- wutztsein, datz er für sein eigenes glückliches Le­ben, wo um ihn herum so viele mit Leid und Sorge ringen, etwas geben müsse. In seiner elsässischen Heimat hinderten ihn jedoch die Amts­stellen, Rekrutendienste im Kampfe gegen die Rot zu leisten und verwehrten es ihm, verwaisten und vertvahrlosten Kindern, entlassenen Sträf­lingen und anderen Gescheiterten planmätzig seine Nothilfe zu widmen. Da brachten ihm Missions­berichte aus Afrika   die Kunde von dem erschrek- kenden physischen Notstände der Eingeborenen, ihrer Ausbeutung und der hilflosen Preisgabe gegenüber den dezimierenden Krankheiten der Tropen, auf Hunderte Kilometer keinerlei ärzt­liche Hilfe. Jetzt kam ihm die Erleuchtung, wo­hin>r sich wenden müsse, umden Weg rein menschlichen Dienstes" beschreiten zu können: Es »Wen freiwillige Lerzte ja bedeutender Zahl Die Gendarmeriefahndungsstation in Prag  ersucht um die Veröffentlichung folgender Auf­forderung: Am 10. Jänner 1935 wurde in den Abendstunden auf der Stratze bei Skramous, Be­zirk Melnik, Jan Ortelim Jahre 1905 in Prag   geboren, der in dem dortigen Gebiet bei Landwirten Arbeit suchte, ermordet. Wie von der Gendarmerie zweifellos festgestellt wurde, war Ortelt am 10. Jänner 1935 gemeinsam mit einem unbekannten Mann in Dörfern des Bezirks Mnichovo Hradiste   umhergereist, wo Ortelt Arbeit suchte. Ortelt ist ca. 170' Zentimeter hoch, besitzt dunkle Haare, war mft einem schwarzen Winter­rock, gestreiften Hosen und schwarzen Schnür ­hinausgehen, um dem Volke der Farbigen, dem armen Lazarus draußen in den Kolonien, Hilfe zu bringen. Mit 30 Jahren studiert er Medizin, durch Vorträge, Orgelkonzerte und Sammlungen bringt er(1913) die Mittel für seine nun mehr schon über 20 Jahre umfassende Afrikatätigkeit auf. Knapp südlich vom Aequator  , in L a m b a- r e n e in der französischen   Kolonialprovinz Ga­bun, errichtet er seine Hilfsstation zwischen Wasser und Urwald. Als einzigem Arzte auf einem Wirkungsbereiche, viermal grösser als Böhmen  , harren hier seiner übermenschliche Arbeit und Schwierigkeiten unerhörter Art. Es heisst an­kämpfen gegen Ueberschwemmungen und Regen­güsse, gegen Epidemien und Nahrungsnöte, gegen Termiten, die seine Holzbauten, tausende Bohr­käfer, die alle nicht in Blech verlötete Nahrung vernichten, Myriaden Wanderameisen, die das Spital überfluten; dann gegen die Tücken der Tropensonne, den tötlichen Sonnenstich, gegen das ganze mörderische Klima, das physische und see­lische Zermürbung bewirkt. Dann gilt erst der eigentliche Kampf den Tropenkrankheiten selbst: den Tropengeschwüren, die ganze Körperteile be­fallen, der Schlafkrankheit, die, unbehandelt, zum sicheren, qualvollen Tode führt, der Lepra   mit ihren entsetzlichen Verstümmelungen und anderen schrecklichen Leiden. Bald sind 150, ja 300 stän­dige Spitalskranke zu behandeln, dazu die vielen, dringlichen schwierigen Operationen. Zu dem allen Anfangs nur Schweitzers Frau als einzige Helferin verfügbar, erst später auch noch not­dürftig abgerichtete Farbige. schuhen bekleidet und trug auf dem Kopf einen grauen Hut. Auffallend war seine Stimme, die einer Frauenstimme glich. Sein Mitreisender war etwas klei­ner, stärkerer Statur und trug einen rostbraunen Schnurrbart. Er war mit einem grauen Winte- rock bekleidet, trug auf dem Kopf eine Kappe (flache Mütze) und lange Hosen. Beide wurden zusammen gegen Mittag in Katusice  , gegen 15 Uhr in Bresovice und um 17.30 Uhr beim Bahnhof Lobeö-Vrätno gesehen. Die Oeffentlichkest wird ersucht, der nächsten Gendarmeriestation oder der Polizeibehörde alle Details bekanntzugeben, die ihr bekannt sind, und insbesondere die Gendarmerie auf Personen auf­merksam zu machen, auf welche die Beschreibung des Mitreisenden des ermordeten.Ortelt zutrifst. Trotz alldem wirkt Schweitzers Hilfswerk bald weithin segenbringend und bringt den Schwarzen im Busch andere Vorstellungen von Europas   sittlichen Kräften bei, als es bisher hab­gierige Händler, Regierungsexpeditionen, vom Weltkriege heimkehrende Neger, ja auch best­gemeinte geistliche Missionen tun konnten. In Afrika   beginnt Schweiber auch sein grosses WerkKulturphilosophie". Seine eigene Welt­anschauung fußt auf der ethischen Welt- und Lebensbejahung und sein sittliches Hauptpostulat lautet: Ehrfurcht vor dem Leben. Die Ehrfurcht vor dem.eigenen Leben bringt dieses auf einen höheren Wert, die Ehrfurcht vor dem Leben ande­rer zeittgt Mitfreude, Mitleid, Mitstreben. Ethisch verttefter Fortschrittswille führt uns aus der Unkultur und ihrem Elend zur wahren Kul­tur zurück und vermag der Welt auch endlich Frieden zu bringen. Und weiter kommt er zu dem Schlüsse, datz die Kolonialstaaten ihre huma­nitäre Aufgabe niemals allein zu lösen vermögen, da sie ihrem Wesen nach Sache der Gesellschaft und der einzelnen sei. Schweitzers Wirken in Wort und Tat richtet sich ja eben an alle einzelnen Menschen. Er will ein Ethos erwecken, das den Menschen zum Men­schen führt in echter Bruderliebe ohne Rück­sicht auf die Zugehörigkett zu diesem oder jenem Volke. Den Ringenden und Leidenden in aller Welt soll aus tiefster sittlicher Verpflichtung heraus geholfen werden. Dazu müssen nach Schweitzer nicht nur Negierungen und Kir­chen, dazu muh jeder einzelne beitragen. Für seine Ide« hat er selbst Stellv«- Wtz .Heftiger Vater, werden die, die solches aushek- ken, die den Fortschritt hemmen und die Wüt rückwärts drehen wollen, endgültig, ein für alle Mal, auf Nimmerwiedersehen, enllassen? Es wird höchste Zett... Zeugen ans Deutschland   gegen Hauptmann. Heute kommen in Flemington mit dem DampferJsle de France" ein New Docker Detek­tiv und vier Zeugen aus Deutschland   an, die gegen Hauptmann aussagen sollen. Unter diesen Zeu­gen befinden sich Pincus und Hanna Fish, die Schwester des Isidor Fish, die anscheinend bezeu­gen werden, dass Isidor Fish im Leipziger   Kran­kenhause, ohne einen Groschen besessen zu haben und im Zustande völliger Verschuldung gestorben sei. Weiter hört man wieder, dass Hauptmann wiederholt angeboten wurde, einzugestehcn, wer sein Mitschuldiger sei, weil er sich dadurch sein Leben erhalle. Ertappter Schmuggler springt aus dem fah­renden Zug. Danziger Zollbeamte nahmen am Sonntag nachmittag eine Kontrolle des von Gdin­ gen   nach Danzig   fahrenden Zuges vor und stell­ten dabei fest, dass ein polnischer Angehöriger in einem Koffer grosse Mengen von Würfelzük- k e r hatte, dessen Einfuhr nach Danzig   verboten ist.- Der Beamte nahm dem Schmuggler den Kof­fer ab. Der Schmuggler benutzte die Gelegenheit und sprang in der Nähe von Oliva aus dem mit voller Geschwindigkeit fahrenden Zug. Der Be­amte zog die Notbremse, der Zug fuhr aber nach kurzem Aufenthalt wieder weiter. Der Beamte begab sich dann mit dem nächsten Vorortzug nach Oliva zurück und stellte hier fest, datz der Schmuggler gerade von zwei Männern abtrans­portiert werden sollte. Der Schmuggler hatte sich beim Sprung aus dem Zug beideBeinege- brachen und auch sonst schwere Verlet­zungen zugezogen. Daher wurde er zunächst in das städtische Krankenhaus überführt. . Was hast du denn davon? Aus B u k a r e st wird dem AP gemeldet: Infolge eines von der griechisch-katholischen Kirche unternommenen Vor­stosses gelang es, 200 Zigeunerpaare, die bisher in wilder Ehe lebten, dazu zu bewegen, sich gesetz­lich und kirchlich trauen zu lassen. Die meisten der Bräute hielten in den Armen ihre Kinder, einige Paare erschienen mit ihren bereits erwachsenen Kindern, die gleichfalls schon fett längerer Zeit Zigeunerehen eingegangen sind und bei der näch­sten Gelegenheit ebenfalls getraut werden dürsten. Zwölf Arveiter verschüttet. In einer Grube st: der Nähe von Bukarest   wurden durch einen Erd­rutsch zwölf Arbeiter verschüttet. Vier derselben j fanden hiebei den Tod, vier andere wurden ernst­lich verletzt und mutzten ins Krankenhaus über­führt werden. Die übrigen vier übrigen Arbeiter kamen mit leichten Verletzungen davon. Da« Ende derAlten KnSdeldütte". Der be­kannte Wienerwald-GasthofAlte Knödelhiitte" bei Weidlingau   ist Sonntag zur Gänze ein O p f e r der Flammen geworden. Trotz des raschen Ein­greifens der Feuerwehr konnte es nicht verhindert werden, datz nicht nur der populäre Gasthof selbst, sondern auch die Stallungen und die Wirtschafts­gebäude fast zur Gänze niederbrannten. Der Scha­den wird auf 70.000 Schilling geschätzt. Vom Rundfunk mpfeMenswerte»«ui den Progrannant Mittwoch: Prag  , Sender L.: 10.05: Deutsche Nachrichten, 11: Schallplatten, 12.10: Shmphoniekonzert quf Schallplatten, 13.45: Deutscher   Arbeitsmarkt. 15.55: Jazzorchesterkonzert, 16.40: Theater für die Jugend, 17.50: Schallplatte», 18.55: Deutsche   Sendung: Dr. Moucha: Neue Bücher, 18.30: Arbeiterfunk: Dr. I. B. Brügel: Das Jahr der Sozialpoliük, 18.50: Sozialinformationen, 18.55: Deutsche Presse, 20.10: tschechoslowakische Lieder, 22.15: Tanzmusik. Sender S.: 14.20: Musiks Salonquartett, 15: Deutsche  Sendung: Kinderstunde. Brünn 12.10: Arbeits­markt. Mähr.-Ostra» 18.05: Schallplatten  .- Preßburg   12.35: Orchesterkonzert. Einkommen, Familienleben und Gesundheit ge­opfert, um ein Beispiel zu geben, das das Welt­gewissen aus seiner Gleichgültigkeit aufrütteln soll. Und jeder einzelne von uns kann, wenn auch in bescheidenerem Matze, diesem leuchtenden Beispiele folgen, auch mit geringen Mitteln. Denn das ist die bedeutsame Schlussfolgerung seiner Kullurphilosophie:Sein Menschenleben neben seinem Berufsleben rettet sich, wer auf die Ge­legenheit aus ist, für Menschen, die eines Men­schen bedürfen, Mensch zu sein. Dadurch stellt er sich.in den Dienst, des Geistigen und Guten. Dass jeder in der Lage, in der er sich befindet, darum ringe, wahres Menschentum am Menschen zu betätigen, davon hängt die Zukunft der Mensch­heit ab." . So vereinigen sich in Schweitzer  , dem Prie­ster, Philosophen und Arzt Glauben» Denken und Fühlen zur seltenen harmonischen Einheit. Und, wie seiner Zeit von Komenskh, gllt heute von Schweitzer   das Wort:In einer Zeit des Elends und der Verwirrung ward er zum Apostel der Hu- manftät". Gleich diesem seinem großen Vorgän­ger will auch er mit dem Mittel, der tatkräftigen, unterschiedslosen Menschenliebe die Well be­frieden. Wir bewundern die unermehliche Glau­bens- und Schaffenskraft dieses Mannes, seine von edelster Menschlichkeit beflügelte Arbeitskraft, sein wunderbares universelles Wirken. Man sagt nicht zu viel, wenn man solch ein Leben ein Heldenleben nennt. Einem solchen Manne gegenüber ist nur grösste Hochachtung und herz- lichste L.jfhe«nägsich, Tagcsncoighcltcn Das Haus des Trostes" Brünn  . In Brünn   wurde Sonntag der Oef- fentlichkeitDas Hans des Trostes", Institut für Bekämpfung der Krebskrankheit und bösartiger Wucherungen, übergeben. Unter den offiziellen Gästen befanden sich Landespräsident Eerny und Vizepräsident Zäöek. Der Vorsitzende des Vereins Haus des Trostes" Prof. Jng. Fischer sprach über die Ziele des Vereins und dankte dem Prä­sidenten der Republik für dessen Geschenk aus dem Jubiläumsfonds sowie dem Ministerium für Unterricht und Volkskultur, dem Gesund­heitsministerium und dem Ministerium für öffentliche Arbeiten und allen, die sich um die Errichtung- des Instituts verdient gemacht haben. An den Präsidenten der Republik wurde ein Begrützungstelcgramm gesandt. Mit der Lei­tung des Instituts wurde der langjährige Direk­tor des Institutes für Behandlung der Krebs­krankheit in Heidelberg  , MUDr. Richard Wer­ner betraut. Vorstand des Laboratoriums ist Dr. Vladimir M o r ä v e k, Professor an der Masaryk- Universität   in Brünn  . Das Institut wird über zwei Gramm Radium verfügen. Berliner   Gesandtenmörder hingerichtet Berlin  . Das DRB meldet: Die Justiz- Pressestelle Berlin   teilt mit, daß Montag früh im Strafgefängnis Plötzensee   der am 18. September 1900 geborene Afghane Kamal Syed hingerichtet wurde, der von dem Schwurgericht in Berlin   wegen Ermordung des afghanischen Ge­sandten in Berlin   zum Tode verurteilt worden ist. Kamal Syed hatte sich, um seinen fett Mo­naten gefassten Entschluß, den Gesandten zu er­morden, zur Ausführung zu bringen, mehrmals in das Haus der afghanischen Gesandtschaft bege­ben, um eine günstige Gelegenheit zur Ausfüh­rung seines Planes zu erlangen. Als er am 6. Juni 1933 sich zu diesem Zwecke wiederum in der Gesandtschaft aufhielt, kam der Gesandte die Treppe herunter, um eine Ausfahrt zu machen. Syed trat dem Gesandten mit'erhobener Pistole entgegen und streckte ihn durch einen tödlichen Schutz nieder. Der Rekord der Miß Earhart New Jork. Als erste Frau und als e r- st er Alleinflieger legte Miß Earhart   die 2408 Meilen lange Strecke zwischen Hono­ lulu   und Oakland   in 18 Stunden 16 Minu ­ten zurück. Unter ohrenbetäubendem Autohupen landete sie. Naturgemäß machte sie einen ermüde­ten Eindruck. Die Polizei hatte grotze Mühe, das Flugzeug der Fliegerin vor dem Ansturm der b e- geisterten Mengezu retten und in eine Flugzeughalle in Sicherheit zu bringen, von wo aus Miss Earhart in ein nahegelegenes Hotel ge­bracht wurde. Besonders hervorgehoben wird in Fliegerkreisen die Tatsache, datz Miß Earhart   bis kurz vor der kalifornischen Küste ihren Kurs ohne jede Radiopeilung ganz genau einhielt. 2000 Japaner durch Brand­ katastrophe   obdachlos Tokio  . Die japanische   Hafenstadt Sakai­martschi, nordwestlich von Kobe  , wurde durch ein Großfeuer zerstört. 2000 Personen sind ohne jedes Obdach. Die herrschende Kälte und Schnee er­schweren die Rettungsarbriten außerordentlich. Glücklicherweise sind Personen nicht zu Schaden gekommen. Im ganzen wurden 400 Häuser ein­geäschert. Ter entstandene Schaden wird auf 15 Millionen Am geschätzt. Eine 2400 km lange Petroleumleitung Bagdad  . Die große Rohrleitung, die das Jrakpetroleum nach dem Mittelmeer  befördert, ist gestern in Kirkuk   durch den König feierlich eröffnet worden. Die im ganzen 2400 Kilometer lange Leitung durchschneidet fünf ver­schiedene Hoheitsgebiete. Ihr Bau hat /zwei Jahre gedauert und zehn Millionen Pfund gekostet. Die Linie gabelt sich bei der Abzweigstelle Kirkuk  . Ein Zweig endet in Tripolis  in Syrien  , der andere in Haifa  . Die Jahreslei­stung soll4Millionen Tonnen betra- gen. Auf jeden Fall Entlassung l Die schwarze Regierung" hat jetzt in Oester­ reich   eine neue Verordnung entlassen. Ange­stellten des Staates und der Gemeinden kann ohne Angabe von Gründen gekündigt werden. Zu den Gründen aber, die neuerdings eine Entlassungsmöglichkeit bilden, gehört, heili  - ger Jnnitzer, wer hat das ausgetüftelt? das Konkubinat. Gleich hinterher aber heißt es, daß Frauen, die-heiraten, ebenfalls aus dem Staats- bezw- Gemeindedienst treten müs- sen. Also: Wer im Konkubinat lebt, wird ent­lassen, und wer heiratet, wird auch enllassen. Auf jeden Fall wird enllassen! Das bedeu- tet praktisch für die weiblichen österreichischen Staats- und Geineindeangestellten: Zölibat oder Arbeitslosigkeit, Wann, aber.