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Donnerstag, 17. Jänner 1935
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fudetendeutsefter Zeifepie^ef Hans Stiel reformiert die Landbundpresse Bor kurzem meldeten wir, daß der Herausgeber des»Prager Montagsblatt", Herr Ego« Fischer, dazu ausersehen sei, die Presse des Bundes der Landwirte zu reformieren. Die »Deutsche Landpost" hatte sich beeilt, diese Nachricht zu dementieren, ohne jedoch zu bestreiten, daß bestimmte Maßnahmen auf dem Gebiete der Pressereform geplant sind. Mr teilte mit, daß sie in der Wahl d^s Mannes, der ihre Presse in Ordnung bringen soll, vollkommen freie Hand habe. Damals scheint die Redaktion der ,,Deutschen Landpost" schon gewußt zu haben, daß einem anderen Herren vor Herrn Egon Fischer der Borzug gegeben wiü>. Tatsächlich haben sich die Berhandlungen mit Herrn Fischer zerschlagen. Sie werden aber um so eifriger mit Herrn Dr. HansStief geführt, der die»Reue Morgenpost" des Mercy-Konzerns im Sinne Henlein  - redigiert. Daß die Wahl auf Han- Sttef gefallen ist, scheint den restlosen Sieg des Henleinslügels im Bunde der Landwirte zu beweisen. Denn Dr. Sttef ist ein Exponent der SHF. Er ist deren journalistischer Berater und einer der eifrigsten Mitarbeiter derRundschau". Außer in der »Reuen Morgenpost", für die er als verantwortlicher Redakteur zeichnet, ist er auch rednerisch als Henleinmann an die Oeffentlichkeit getreten. Da- letzte Mal vor einigen Wochen in dem tsche ­chischen politischen KlubPkitonmost", wo er seine Wandlung zum Henleinmann in sehr ein ­dringlicher Weise geschildert hat. Daß er ein Werkzeug des Kameradschaftsbundes ist, hat mau freilich schon vorher gewußt. In welchem Sinne dir Landbundpresse von Mief geführt würde, läßt sich unschwer vor­stellen. Die SHF und ihr Hacker würden Freude daran haben. Die Demokratie weniger.
Katholiken ärger als die Nazis
Deutsche Presse höhnt die Saar  -Emigranten Nach den Wiener   Febcrtagen, während dere« im Namen der katholischen   Religion mit Kanonen auf Arbeiterwohnungen geschossen und verfas- sungstteue Arbeiter von Eidbrechern im Nam-u der gleichen Religion an die Galgen gehängt wur­den, ist man von den wiederholten Aeußerungen christlicher Henkersgesinnung nicht mehr überrascht. So ist man kaunt sehr verwundert, zu erfahren, daß selbst die Nazis gegenüber den betenden Blutsäufern als Kulturträger erscheinen. Während der Reichsinnenminister F r i ck er, klärte, die Naziregierung sei willens keine Verfol­gungen oder Schlechterstellungen wegen der Hal­tung im Absümmungskampf durchzuführen, schrieb dieDeutsche Presse", das Zentralorgan der Deut, scheu christlichsozialen BolkSpartei in der Tschecho­slowakischen Republik: »... was die 46.813 Anhänger de- Status quo betrifft, so sind dies« wohl auch ihrer Abstam­mung nach Deutsche  , aber sie gehören zum über­wiegenden Teile der II. und Hl. Internationale an, denen ja Volk und Glaube nebensächliche Dinge find und fie wurden im Wahlkampfe von jenen Emigranten-Elementen geführt, die überall, wo sie hinkommen, gegen ihr früheres Vaterland wühlen und schüren. Diesen, auch anderswo nicht gern gesehenen Elementen zuliebe wird der Völ­ kerbund   daS eindeutig sprechende Abstimmungs­ergebnis... vergewaltigen. Es wird nun wohl eine Art Flucht aus dem Saargebiet ein- setzen, besonder- derer, die sich durch chre Hetze gegen Deutschland   hervorgetan haben und di« sich nach Uebergabe dre legalen Macht an daS Reich nun auch im Saargebiet nicht mehr sicher fühlen dürften. Aber das ist ein ReinigungSpro- zeß, der nur zu begrüßen ist." Zwar ist unter den Emigranten, nach deren Blut die»Deutsche Presse" schrett, auch der ge­wesene Führer der christlichen Gewerkschaften Deutschlands  , Heinrich   I m b u s ch, zwar mutzten fich katholische Geistliche vor dem Terror dec Nazis noch vor der Abstimmung jenseits der fran» zösischen Grenze in Sicherheit bringen, zwar weilt auch der Exkanzler Brüning unter den Emi­granten, die im Vaterland der sichere Tod erwar­tete das aber ficht die»Deutsch  « Presse" nicht an. Ihr gebührt der zweifelhafte Ruhm, Führerin im Kampfe um die Wiedergeburt der Inquisition zu sein. Henleins Maßstab für nationale Gesinnung: Dummheit, Kritiklosigkeit Die»Rundschau" polemisiert gegen den Karlsbader»Volkswillen", der kürzlich schrieb, datz die Sozialdemokratie»in unwandelbarer Treue zu ihrem Volke" steht. Womit widerlegen Henlein und Sandner diese Behauptung? Zunächst mit plumpen Demagogien, wie dem Hinweis auf die ungerechten Margarinekontingente, die wir nicht verhindert haben. Datz dir Kontin­gente neu aufgestellt und den deutschen Arbeitern ihr Recht gesichert wurde, ficht die wackeren Wahr­heitssucher nicht an. Der stärkste Beweis aber gegen unser nationales Fühlen ist nach wie vor, daß wir dieWahrheitüberHinden« bürg geschrieben haben. DieRundschau" zittert, was wir am 3. August über den»Tod des deut­schen Mannes" schrieben,»vor dessen Grötze sich nicht nur alle Deutschen  , nein, die ganze Welt, ganz ohneAusnahme, in stiller Ehrfurcht neigte". Die Ehrfurcht ist so still, datz man sie auf weiten Strecken nicht merkt. Manchmal ist sie aber auch recht laut. So hat vor kurzem Erich von Ludendorff   wenn die in Geschichte schwa­
chen Herren von der»Rundschau" nicht wissen sollten, wer das ist: Ritter des Pour le merite  , Eroberer von Lütttch, Stabschef Hindenburgs von Tannenberg bis 1917, Erster Generalquartier­meister 1917/18, Mitkämpfer Hitlers   vom 9. No­vember 1923, der Anrecht auf den«Blut» o r d e n" hätte, nationalsozialisti­scher Präsidentschaftskandidat gegen Hindenburg   vor kurzem also hat besagter Ludendorsf eine Schrift erscheinen lassenDirne Kriegsgeschichte", in der er nicht nur all das bestätigt, was wir über den Kriegs- und Friedenshelden Hindenburg  geschrieben haben, sondern ihm noch einiges mehr nachsagt. Bei Henlein   wird er jetzt ausgespielt haben. Er ist zwar ein toller Nationalist, aber ein Deut­scher ist bei Henlein   nur, wer so dumm und kritik­los ist, die Hindenburglegende zu glauben. Den­kende Menschen sind auS der Nation» die Henlein  und der andere H....führen", ein für allemal ausgeschlossen.
Einzug der amerikanischen   Filme Der zweijährige Kampf, der seit der Gleich-- schaltung der reichsdeutschen Filmindustrie von allen wahren Freunden der Filmkunst und allen ehrlichen Gegnern safcisttscher Volksverblödung und Lügenpropaganda um die Wiederzulaffung der amerikanischen   Filme in die Tschechosiowakei geführt wurde, hat nun endlich zum Erfolge ge­führt: die großen amerikanischen   Filmfirmen (United Artists  , Paramount  , Fox, Universal, Warner und Metro- Goldwyn- Meyer) werden, nachdem das Filmkontingent und nun auch die Vorschriften gegen die deutschen   Versionen der Amerika  -Filme gelockert worden sind, mit ihren Produkten wieder auf dem tschechoslowakischen Markt erscheinen. Der Entschluß, die letzten Hin­dernisse zu beseitigen, die der Wiedereinfuhr der großen amerikanischen   Filme im Wege standen, ist den zuständigen Stellen angesichts der vielen bürokratischen Quertreibereien und der(von der deutschen   Gesandtschaft in Prag   eifrig unterstütz­ten) Konkurrenzmanöver nicht leicht geworden. Aber schließlich hat doch die Einsicht gesiegt, datz dieser Entschluß aus kulturpolitischen und auch aus geschäftlichen Gründen notwendig war. Denn die Lichtspieltheater der Republik   waren immer mehr zum Schuttabladeplatz der kunst- und geistfeind­lichen Goebbels-Mache geworden, und in dem­selben Maße, in dem sie es wurden, wurden ihre Kassen leerer. Es wäre nun gewiß eine übertriebene Be­hauptung, alle Erzeugnisse des amerikanischen  Filmtrusts unbesehen für künstlerische Meister­werke und totsichere Publikumserfolge zu erklären. ES soll auch nicht verschwiegen werden, datz trotz der Einfuhr deutschsprachiger Filme auS Amerika  noch immer dieHerstellungnichtgleich- geschalteter deutscher   Filme in Prag   zu fordern bleibt. Aber datz der Einzug der Amerika  -Filme eine höchst erfreuliche Bele­bung unserer Kinoprogramme darstellen wird, ist nicht zu bezweifeln. Erinnern wir nur daran, datz die Amerika­ner Romane der Weltliteratur wie Z o l a s N a n a" und Tolstois«Auferstehung" (mit Anna Sten   in den Hauptrollen) verfilmt' haben, datz sie aus den bedeutendsten Frauenroma-! neu der zeitgenössischen Literatur, aus Theodor! DreisersJenny Gerhard" und Sinc­ lair Lewis  'AnnVickers" Filmschauspiele gemacht haben, datz sie über einige der besten Schauspieler der Welt verfügen: über Greta Garbo  (deren drei letzten FilmeWie Du mich willst",«Königin Christine" undDer bunte Schleier" Welterfolge waren), über Marlene Dietrich  (die als Zarin Katharina   in dem FilmDie rote Kaiserin" erschien), über K a- tharone Hepburn, Henry Laughton und die hier völlig unbekannten Wallace Beery   und Silvia Sydney  . Auch datz der amerikanische   Film noch Regisseure wie Ernst Lubitsch  
hat(dessen letzte Regietat allerdings nur die»Lustige Witwe" betraf) und datz er den Mut zu zeitnahen und aktuell-historischen Themen hat(wofür C. B. de MilleSJugend von heute", dasHaus Rothschild" und die»Cavalcade" Bei­spiele sein dürften), beweist, datz wir die Wieder­einfuhr der amerikanischen   Filme, wenn sie un­wirklich die besten zu Gesicht bringt, nicht zu be­reuen haben werden.
Der Fremdenverkehr der Exportstadt Gablonz  Wie weit das Netz der Handelsverbindungen unserer nordböhmischen GlaS- und Schmuckindu­strie gespannt ist, erhellt aus nachstehender Frem­denverkehrsstatistik des Gablonzer Meldeamtes für das Jahr 1L34: Durchgang 10.177 Personen. Es entfallen auf Europa   9981; hievon auf Belgien  14, Bulgarien 8, Dänemark   9, Deutschland  (au Berlin   317) 949, England(auf London   136) 169, Frankreich  (auf Paris   77) 90, Griechenland 4, Holland   98, Jugoslawien   13, Italien  (au' Rom 2) 80, Lettland   7, Norwegen   4, Oesterreich (auf Wien   883) 283, Portugal   3, Polen   101, Rumänien   81, Rußland   1, Spanien   16, Schweiz  17, Schweden 4,   Tschechoslowakei(Prag   1974) 8008, Karpathorutzland 8, Ungarn   62 und son­stige Länder 16. Afrika  : 80 Personen, davon Aegypten 4 und sonstige Länder 26. Amerika  : 149 Personen, davon Nordamerika  (New Dork 68) 113, Südamerika   34 und Cuba 2. Asien  : 11 Personen, davon China 3, Indien 1, Persien 3 und Türkei   4. Austra- l i e n: 6 Personen. Reisezwecke: Geschäftsreise 7049, Durchreise 770, Touristik, Privatbesuch usw. 1880 und sonstige Zwecke 808.
»Aufbruch."Zur sudetendeutschen Frage nimmt die HalbmonatsschriftDer Aufbruch". die Zeitung des Naziflügels in der Henleinfront, Stel­lung. Mit welcher Ueberheblichkeit ein dort ent- haltener Artikel geschrieben ist, dürste der folgende Satz kennzeichnen:Es gibt kein dümmeres und oberflächlicheres Wort als die Phrase, die Tschechen sind Menschen wie wir." Und dann bekommen es die Marxisten:Das bloße Vorhandensein der Marxisten macht ein wirkliches Kennenlernen der beiden Völker völlig unmöglich, denn sie sind eifrig bestrebt, die Gemeinschaftsformen ihres typischen völttschen Wesens zu berauben und zugunsten einer fremden MenschheitSideologi« zu verfälschen. Dank der marxistischen   Wühlarbeit hat sich bisher weder auf deutscher noch auf tschechischer Seite das wirk» lie Wesen der Völker ungestört zur Geltung brin­gen können;«S haben sich noch nicht die Formen bilden können, die der völkischen Eigenart entspre­chen." Und dämit auch die antisemitische Einstel­lung nicht übersehen werden kann, kommt dies,' herrliche Feststellung:Der Marxismus   kann nie an eine Lösung der Lage im Sudetenraum heran- fteten, denn dar tatsächliche Problem Mittel­ europas   mutz ihm wegen seiner orientali­schen Herkunft ewig fremd bleiben." Warnend erhebt jener Schreiberling den Finger:Der tschechoslowakische Maat kann nicht ewig in den anSgefahrenen Geleisen einer vergangenen Zeit weiterfahren." Wie das Ideal dieses verantwor» tungS... vollen Leitartiklers auSsieht, offenbart das Eingeständnis:Wir Sudetendeutschen kön­
Volle moralische und politische Verantwortung** für das Kirow-Attentat Moskau  . In Leningrad   begann am DienS- tag vor dem Militärkollegium drS Obersten Ge­richtshofes der Prozeß gegen Sinowjew   und Kamenew   und eine Gruppe von 17 ihrer Mit. schuldigen, gegen die im Zusammenhang mit der Ermordung Kirow- die Anklage erhoben wor­den ist. Während vor einigen Tagen die Depor­tierung Sinowjews und Kamenews gemeldet worden war, tauchen sie jetzt plötzlich als Haupt- angeklagte in dem Prozeß gegen dasMoskauer Zentrum", das nach der Anklage ebenso wie das Leningrader Zentrum"(dessen Mitglieder im direkten Zusammenhang mit dem Mordprozeh Kirow so gut wie alle bereits erschossen worden sind)auf die Verwirklichung konterrevolutionä­rer Ziele im Geist« der sogenannten Sinowjew  « Trotzkisttschen Plattform gerichtet war". Sie hät­ten mit dem Leningrader Zentrum systematische Verbindung gehalten und»unter Mißbrauch ihr« Dienststellung jahrelang eine ausgesprochen kon­terrevolutionäre Information über außen« und innenpolitische Ereignisse betrieben". Ein Angeklagter Jewdokimow soll bereits ein uneingeschränktesSchuldbe­kenntnis" abgelegt haben. Aus den Aussagen mehrerer Angeklagter gehe hervor, datz diesem illegalen Treiben dieser Gruppe und ihrer syste­matischen Verhetzung die Ermordung Kirows als unmittelbare Wirkung zuzuschreiben sei. Eine direkte Verantwortung desMoskauer Zentrum?" für das Attentat auf Kirow konnte aber nicht ein­mal die Anklagebehörde feststellen; sie begnügt sich
Kladnoer Betriebsräte lehnen Entlassungen ab Kladno  . Mittwoch nachmittags fand in Kladno   eine Beratung der Vertreter der Berg­arbeitergewerkschaftsorganisation statt. Die Ber­handlungen wurden mit Rücksicht darauf, datz der endgültige Beschluß der Gewerke noch nicht be­kannt ist, auf Samstag vormittags vertagt. Am Mittwoch fanden auch Sitzungen der Be­triebsräte auf allen Schächten des Kladnoer Re- vieres statt, in denen einmütig beschlossen wurde, heute die Forderung der Gewerke betreffend die Entlassung von Bergarbeitern abzulehnen.
nen mit der Entwicklung der politischen Lage in Europa   zufrieden sein." Dieser... Schrift­steller lehnt eineMenschheitsideologie" ab; ab.'r er, der so völkisch empfindet, ist bereit, auch ait den Tschechen, die janicht Menschen wie wir" sind, gemeinsame Sache zu machen, soferndie Vernichtung und Ausmerzung des Marxismus, dieses Pestbazillus im völkischen Leben, die For­derungen des tschechischen sowohl wie die des deut« schen Volkes unseres Staates geworden ist". Verwendung des Landesbeitragrs durch die Bezirksbehörden. In der letzten Zeit kam es wie­derholt vor, daß die Dezirksbehörden, die als Zahlstellen für den Landesbeitrag fungieren, die­sen zurückbehalten und ihn gegen fällige Forde­rungen deS Bezirkes gegenüber den Gemeinden, die auf einen Landesbeittag Anspruch haben, kompen­sieren. Vom Verband der deutschen Selbstverwal- tungskörper wird nun darauf aufmerksam gemacku. daß ein solches Vorgehen unzulässig ist Wenn der Landesausschutz beschloß, der Gemeinde einen Beittag zu gewähren und ihn durch die zu» ständige Bezirksbehörde anweist, so hat ihn die'e auszuzahlen. Eine anderweitige Verwendung des Landesbeitrages durch die Bezirksbchörde kann nur der LandeSausschutz verfügen. Hoffnungslose Jugendliche. In A l t s a t- tel im Bezirk Elbogen spielte sich in der Nacht zum Mittwoch ein LiebeSdrama ab, das zwei Todesopfer forderte. Der ledige Josef Hof­mann aus Altsattel   erschoß eine junge Frau namens Dorschner in ihrer Wohnung mit einem Trommelrevolver und verletzte sich dann selbst durch einen Schutz so schwer, daß er den Verletzungen am Mittwoch vormittag im Elboge» ner Krankenhaus erlag. Frau Dorschner war die Jugendgeliebte Hofmanns; angeblich sollen Be­ziehungen zwischen den beiden auch nach der Ver­heiratung der Frau fortbestanden haben. Im Jahre 1931 wurden sie abgebrochen, wahrschein­lich sind die beiden Leute aber doch über die Tren­nung nicht hinweggekommen. Hofmann, der in der letzten Zeit als Schüler der Keramfachschul« in Fischern wohnte, kam Dienstag abend nach Alt­ sattel   in die Wohnung der Frau Dorschner; diese hatte selbst den Revolver, mit dem sie erschossen wurde, von ihren Eltern geholt. Es muß also an­genommen werden, daß die Tat einvernehmlich be­gangen wurde. Die Frau war sofort tot. Unglückliche Liebe. Am Montag, dem 14. Jänner, gegen 8 Uhr nachmittags versuchte di» 38jährige Hilda S u ch a n e k aus Knmmerpursch kei Brüx auf dem Brücher Friedhof ihrem L-ben ein Ende zu bereiten. Sie hatte Gift zu fich. ge­nommen und mutzte ins Krankenhaus überführt werden. An ihrem Austommen wird gezweifelt Das Motiv der Tat wird darin vermutet, daß ihr Freund nichts mehr von ihr wissen wollte.
mit der Konstatierung der«vollen moralischen und politischen Verantwortung". Nach Berichten der offiziellen russischen   Nach­richtenagenturTatz" gestehen die meisten der An» gesagten ihre Zugehörigkeit zum Moskauer Zen­trum und ihre Beteiligung an der sowjetfeindlichen Tätigkeit zu.
Exodus des Reslerunssblocks aus dem oberschlesischen Seijm Kattowitz  . Im schlesischen Sejm trat am Dienstag eine aus der Korfantypartei, der deut­schen Fraktion und den Sozialisten bestehende Opposition in Erscheinung, die di« Regierungs­partei bei zwei wichtigen Anlässen über­stimmte. Ueber Antrag Korfantys beschloß diese oppositionelle Mehrheit, beim Warschauer Sejm   und Senat gegen die geplante Abänderung der Verfassung der Woiwodschaft Schlesien zu protestieren, die eine Verletzung der verfassungs­mäßig garantierten Autonomie Schlesiens bedeute. Ferner wurde die von der Regierungspartei ge­forderte Auslieferung Korfantys, der im Jahre 1930 bei der brutalen Aktion Pilsudskys gegen die Linke zusammen mit anderen Abgeordneten in Brest  -Litowst interniert worden war, aber bisher nicht vor Gericht gestellt werden konnte, weil der sckilesisckie Sejm ihn nicht auslieferte, endgültig ab­gelehnt. Nach diesem Beschluß verließen die Abgeord­neten der Regierungspartti unter Protestkund­gebungen geschlossen den Sitzungssaal. Sinowjew  
und Kamenew   vor dem Militärgericht