Nr. 24
Dienstag, SS. Jänner 1935
Seite 3
Der Kampf Internationale Revue« Prag  Das Feber-Heft hat folgenden Inhalt:
Abstimmung an der Saar  Mord in Zähori Jahrestag der österreichischen Frberkämpfe Luftrüstung Deutschlands Preis des Heftes 5 XL. Redaktion und Verwaltung: Prag   II., Lützowova 37.
Schutz der Demokratie Schweizerische Sozialdemokratie für Landesverteidigung Bern. Der hier tagende Parteitag der schwei­zerischen Sozialdemokraten nahm mit 362 gegen 294 Stimmen die neue Programmbeftimmung über den Schutz der Demokratiean, wonach die Partei, welche Militärkredite bisher grundsätzlich ablehnte, jetzt für die Bedürfnisse der Landesverteidigung unter gewissen Vorbehalten stimmen wird. Die Partei lehnt aber weiterhin Kredite ab, welche dem demokratischen Berteidi- gungszweck zuwiderlaufen, wie sie auch die Armee als Werkzeug der herrschenden Klasse ablehnt. Vier Nazi-Filialen In Oberösterreich   ausgehoben Linz  . Die Blätter veröffentlichen einige Ein­zelheiten über das Scheitern der neuen national­sozialistischen Aktion in Oberösterreich  , denen zu­folge die illegale Organisation in Lin z, Wels  , Steyr   und Ried   Zweigstellen unter­hielt. In Linz   war der Führer dieser Filiale Jng. Bohrn» in Wels   der Privatbeamte Eisen- k o h l, in Steyr   der Privatbeamte Meinl. Die Zentrale befand sich in Kammer am Attersee   im Hause des Lehrers Klaushofer. Die Organisation unterhielt ständige Beziehungen zu reichsdeutschen Stellen, vornehmlich mit Passau  . Genosse Salier   neuerlich verhaftet Wien  . Der frühere Redakteur der Wiener .Arbeiter-Zeitung", Sailer, wurde am Sonn­tag wieder verhaftet.
Nazikurier15 Monate Kerker Graz. Vor dem Grazer Schwurgerichte hatte sich der 34 Jahre alte Max Fischbacher aus Kuf­ stein   wegen Hochverrates zu veranüoorten. Er war seinerzeit Mitglied der Kufsteiner SA, flüch­tete nach dem Parteiverbot nach Bayern  , wo er später in die österreichischen Legionen eingeteilt wurde. Er wurde dazu verwendet, auf Schleich­wegen Kuriere aus dem Deutschem Reiche über die österreichische Grenze zu bringen. Bei einem sol­chen Grenzgange wurde er von der österreichi­schen Zollwache verhaftet. Fischbacher wurde zu 15 Monate, schweren Kerker verurteilt.
Wurde Schleicher rehabilitiert? Neue Angriffe Görings gegen den Toten Berlin  . ImVölkischen Beobachter" ist an auffallender Stelle ein Interview Görings unter dem TitelSchleichers Putschplan am 29. Jänner 1933" abgedruckt. Göring   sagt darin u. a.: Am Vortage des 30. Jänner waren wir alle erfüllt von höchster Spannung. ES schien, als ob noch im letzten Augenblick unsere mühsamen Vor­bereitungen zerstört werden sollten durch einen Gewalt- und Jntriguen st reich Schleichers. Am Nachmittag des 29. Jän­ner war alles genau festgelegt worden. Am Abend jedoch hörten wir, daß die Reichswehr   mobil ge­macht werden sollte, daß Schleicher eine regelrechte Revolte plane, um die ordnungsmäßige Regierungs­bildung zu verhindern. Das bedeutete Nerven­anspannung bis zum Letzten. Der Führer aber sorgte dafür, daß di« Ausführung des Vorhaben­unmöglich wurde. In politischen Kreisen wirst man die Frage auf, welchen Zweck diese Veröffentlichung eigent­lich verfolge. Hieß cs doch, daß in der großen Führerbesprcchung, die zu Anfang dieses Monates so plötzlich in die Staatsoper einberufen worden war, eine Art Ehrenrettung Schleichers stattgefunden habe. Ob das ein vages Gerücht toar, darüber gibt es nur Vermutungen.
Paris  . HavaS meldet aus Mexiko  , daß dort nn letzten Augenblick ein Revolutionsversuch ver­hindert wurde. Es wurden sieben Verschwörer, unter ihnen die zwei früheren Präsidentschafts­kandidaten BaSconcelloS und Billa   Real, verhaftet Marseille.  (HavaS.) Der Psychiater, der einen der Mitschuldigen an dem Marseiller   Attentat, Malny, untersucht«, kam zu der Ansicht, daß Malny geistig nicht ganz normal ist. Malny wurve auf Ersuchen seine- Verteidigers von einem Spe­zialisten untersucht, da der Verteidiger darauf verwies, daß Malny in seinen Aussagen manchmal unzusammenhängend« Dinge spricht.
fudetcndeutsdm Zeitspieget
Schwere Niederlage der Heimatfront In Mies Trotz Schützenhilfe der Landjugend
Unlängst wurde in Mies eine Sander-Ver­sammlung nicht bewilligt, weil sich die Einberufer geweigert hatten, auch Andersgesinnten freien Zu­tritt zu gewähren. Daraufhin beschimpfte ein Flugblatt der Heimatfront die sozialdemokratischen Arbeiter als«rote Söldlinge". Diese Herausfor­derung beantwortete unsere Bezirksorganijation in Mies mit der Einberufung einer öffentlichen Ver­sammlung, für welche der SHF volle Redefreiheit und Vertretung im Präsidium zugesichert wurde. Daraufhin mobilisierte für Sonntag Nachmittag die Heimatfront ihren Anhang aus den umliegen­den Bezirken. Auch die Mieser Hakenkreuzler waren vollzählig erschienen, ferner starke Trupps der Landjugend, die von einer vormittägigen Bauernversammlung dageblieben sind. Aber auch die Arbeiter und Klenrbauern des Bezirkes waren zur Stelle und sie bildeten in der überfüllten tausendköpfigeu Versammlung die Mehrheit. Genosse I a k s ch gab als unser Referent einen Abriß der sudetendeutschen   Politik und geißelte den Schwindel mit derVolksgemeinschaft" als eine Verhüllung des bürgerlich-fascistischen Klaffen­kampfes gegen die Arbeiter, dessen neuestes In­strument die SHF ist. Unser Wirken bezeugt, daß wir die Volksgemeinschaft der Tat anstreben, die Einigung aller schaffenden Menschen gegen den Kapitalismus, für Brot und Arbeit, für soziale und nationale Gerechtigkeit. Nach dieser oftmals mit Beifall quittierten Rede kam Herr P e s ch k e zu Worte, derWirt­schaftsfachmann" der SHF und Verfaffer ihres famosenArbeitsbeschaffungsprogramms". Er langweilte die Versammlung reichlich mit krausen
nationalökonomischen und Geldtheorien(ein Aus­spruch: Wir brauchen keinen Sozia­lismus, uns genügt die Volksgemeinschafti). Seine einzigen politischen Argumente gegen die Sozialdemokratie schöpfte er bezeichnend l aus der«Sozialistischen Aktion". Bemerkenswert an seinen Ausführungen war noch die Behauptung, daß in Hitler-Deutschland der Kapitalismus   be­seitigt werde(Gelächter). Ferner erklärte Peschke hochtrabend» daß dir Heimatfront keinen Spina mehr brauche und daß Henlein   die deutsche Landjugend so wie einen grotzenTeildes Landstandes hinter sich habe. Als Peschke unter den eingedrillten Heilrufen sei­nes Anhanges geendet hatte, war schon klar, daß die Heimatfront im Kampfe der Argumente unter­legen sei. Beim Schlußwort des Genoffen Jaksch machte sich unter den Henleinjüngern steigende Nervosität bemerkbar. Eine kritische Bemerkung über Hitlerdeutschland war für diese loyalen De­mokraten ein Anlaß Radau zu machen und korpo­rativ abzuziehen. Als einer unserer Ordner dabei tätlich angegriffen wurde, kam es beim Saalaus­gang zu einem Handgemenge, wobei die Angrei­fer ebenso den kürzeren zogen, wie ihr Redner. Die Versammlung wurde dann behördlich aufgelöst, doch die anrückende Gendarmerie fand Dank dem Ordnungssinn unserer Republikanischen Wehr keinen Anlaß zum Einschreiten mehr. Die Henleinfront ist trotz der Schützenhilfe der Landjugend bei dieser Kraftprobe unterlegen und machte diese Niederlage nur noch größer, in­dem sie Fersengeld gab. Sie wird sich hüten, die roten Söldlinge" in Mies noch einmal heraus­zufordern.
Sie handeln mit Politik I Die Unterhaltungen zwischen der SHF und dem BdL haben sich, wie gutunterrichtete Blät­ter melden, nicht auf die allgemeinen Richtlinien für ein Wahlbündnis beschränkt, sondern behan­deltes, auch die Aufteilung der.Mandate hei. den nächsten Wahlen..Der PdL^at Schenker'betätigt und den Henleinleuten, für den Fall, daß sie mit ihm kandidieren, die a ch t Man­date der aufgelösten nationalsozialistischen Partei angeboten; die s e ch s deutschnationalen Mandate sollten dann frei aufgeteilt werden. Die SHF hätte also mit zehn Mandaten rechnen können; als Trost stellte man ihr in Aussicht, daß sie bei star­ken Verlusten der Sozialdemokraten noch mehr Mandate erwarten könne. Nun erfährt man, daß die Ansprüche der SHF wesentlich höher ge­stellt waren. Sie, die auszog, das sudetendeutsche Boll zueinigen", d. h., sich gleichzuschalten, konnte sich mit der Rolle des Empfangenden nicht zufrieden geben, sondern geizte nach dem Füh­rungsanspruch. In holder Bescheidenheit forderte sic z w a n z i g Mandate, also wesentlich mehr als der BdL jemals erwarten könnte. Diese Forderung lehnte der BdL ab. Das Abkühlen der Beziehungen zwischen den beiden Gruppen ist also in erster Linie auf den nichtgeglückten Mandatsschacher zu­rückzuführen, der die Grundlage für die völlige Erneuerung" der sudetendeutschen   Politik sein sollte. Da mit dem Essen der gedachten Man­date auch der Appetit kam, trumpfte am Sonntag der Sandner auf: die SHF werde weit mehr als zwanzig Mandate bekommen, wenn sie allein in die Wahlen geht, also werde sie selbständig vor­gehen. Es ist lieblich, dieses Feilschen um die Mandate anzusehen. Uns dünkt, daß da manche Wünsche unerfüllt bleiben werden...
Henlein-Pressestelle und Helmstfittenaktion Die SPB(Sudetendeutsche Presse-Briefe), eine Korrespondenz Henleins, knüpfen an die in diesen Tagen durch die verschiedenen Blätter ge­gangene Meldung über80 Arbeitslager für Ju­gendliche" mehr als alberne Bemerkungen. Sie tun so, als sei dieser Bericht über dieArbeits­lager" von amtlichen Stellen ausgegeben worden und behaupten, es sei in den Heimstätten peinlich darauf geachtet worden,daß nur ja nichts unter­nommen würde, was einer Arbeit ähnlich gesehen hätte". Robotleistungen seien von den Jugend­lichen niemals gefordert worden was, wie aus der Stilisierung des betreffenden Abschnittes her­vorgeht, von den SPB lebhaft bedauert wird. Man wolle, schreiben sie, offenbarvortäuschen, bei uns hätte die Arbeitslageraktion einen ebenso großen Umfang wie in fast allen anderen Ländern Europas  ." Die Nachricht über 80 Arbeitslager wurde nach unserem Wiffen von den zuständigen Stellen nicht auSgegebcn. Eine große Prager Zeitung, die von den Fürsorgcmaßnahmen für die arbeitslose Jugend offenbar so wenig Ahnüng hat wie die Pressestelle Henleins, hat aus der amtlichen Ver­öffentlichung das WortÜtully".(Heimstätte).
mitArbeitslager" übersetzt und die Provinz­redaktionen haben die Dummheit übernommen. Sie können sich darauf berufen, daß die Kritik", die die SPB an den Heimstätten üben, von keiner größeren Intelligenz zeugt als die Uebernahme der unrichtigen Meldung. Denn in den Heimstätten wurde mehr geboten als Spiele» PoktMk.L'rM u,ä, Sie. waxez^^undsind zym, Teil- noch--- mit einer gründliche». Schulungs­aktion verbunden, an deren Gelingen sehr viele menschenfreundliche Lehrkräfte an den Volks-, Bürger-, Mittel-'und Fachschulen großen Anteil haben. Niemals bestand die Absicht, die Arbeits­lager durch die Heimstätten zu ersetzen. Die Ju­gendlichen in den Heimstätten zu Arbeiten heran­zuziehen, die solchen ist den Arbeitslagern glei­chen, dazu fehlen soviel sachliche Voraussetzungen, daß auch Laien, wenn sie nicht gerade Henlein- Redakteure sind, sofort begreifen. Der Wert der Heimstättenaktion kann durch die Mätzchen der Henlein  -Preffestelle nicht im ge­ringsten beeinträchtigt werden. Ihn bezeugen einige tausende Jugendliche. Hitler   In der Gemeindestube Aus einer kleinen Erzgebirgsgemeinde wird uns geschrieben: Bei uns geht es merkwürdig zu. Das Wort einiger Dorfgewaltiger gilt in der Gemeindestube, die Gemeinde Vertretung scheint für diese Leute nicht zu existieren, sie wirken aus eigener Machtvollkommenheit. Die Gemeinde hat zwar kein Geld, aber die Herren sehen nicht darauf, dag die Abgaben bezahlt werden. Vor etwa drei Jah­ren wurden XL 6000. für die alte Schule ge­sammelt, aber verwendet wurde der Betrag für die Wohnung des Schulleiters. Für die Arbeitslosen haben diese Menschen kein Verständnis. Aber dafür sind die Dorfgewaltigen gut nationale Männer; für Adolf Hitler   haben sie viel Verständnis. Am 15. Jänner l. I. fand eine Sit­zung der Gemeindevertretung statt. An diesem Abend sprach derFührer" Adolf Hitler  . Das Radio in der Gemeindekanzlei wurde auf die Rede eingeschaltet und so hat die Gemeindevertretung von viertel neun Uhr bis dreiviertel neun Uhr abends die Nazi­reden vernommen. Wenn unsere Demokratie nicht den Weg der Weimarer Republik   gehen will, muß sie diesen Erscheinungen ernstere Aufmerksamkeit widmen und dafür sorgen, daß die Grenzgebiete unseres Staates nicht zu einem Gaugebiet der NSDAP  werdenI
ver krmordete Ist schuld... DieEgerer Zeitun g", deren merk­würdiges Verhalten zu dem Fememord von« hoki wir schon einnml angeprangert haben, setzt ihr eindeutiges Spiel fort. Sonntag schreibt sie über das Verbrechen unter dem TitelZweimal diplomatische Borsprache wegen des Senders" uni erweckt durch Sperrungen und Hervorhebungen im Text, Titel und Zwischentitel durchaus den Ein­druck, als habe sich der Ermordete bei weftem mehr
schuldig gemacht als die Mörder. Bewnt wird auch, daß man Formis lebend entführen wollte(wie human doch die braunen Mordgesellen sind!) und daß erim Revolverkampf getötet" worden sei. Damft soll Wohl bedeutet werden, daß es sich gar nicht um einen richtigenMord" handelt. Selbstverständlich schließt die Betrachtung des Henleinblattes mit einer Emigrantenhetze. Eine schärfere Kontrolle der aus den braunen Mord- quartieren zureisenden Herren Banditen wird ab­gelehnt, denn das würde denFremdenver- kehr schädigen,eine strenge Emi­grantenkontrolle wäre jedoch für alle Teile von guter Wirkung". Man lasse also die Mörder ruhig herein, sie machen mit ihrem JudaS- geld ja gute Zechen und heben so die Fremden­industrie; damit sie sich auch recht wohl fühlen, kontrolliere man ihre Opfer recht scharf und halte sie stets bereit. Es fehlt nur noch der Wunsch, daß die hiesige Polizei die Emigranten gefesselt an die Sendboten Görings abliefere l Festgestellt sei, daß sich die offensichtlich« moralische Billigung des Ver­brechens durch die Henleinpreffe unter den Augen einer Behörde vollzieht, der es entweder an dem Willen oder an der geistigen Fähigkeit man- gell, Abhilfe zu schaffen.
Ein Mitkämpfer der Schlacht bei Königgrätz  beging Sonntag in M e r z d o r f bei Bodenbach  seinen 90. Geburtstag. Der Hochbetagte ist Ignaz S ch i ck t a n z, der bei Königgrätz   verwundet wor­den war. Nach seiner Genesung war er in E u l a u in der Steinnußknopfindustrie tätig und erlebte so den Aufstieg einer Industrie, die sich in Nordböh­ men   vom kleinen Handwerk zu den ersten Wirt­schaftszweigen entwickelt hat. Schulgeld und SemestralausweiS. Wie not­wendig es wäre, daß die Schulgeldbestimmungen für die Mittelschulen endlich eine Abänderung und vernünftige Regelung erführen, dessen werden sich Lehrer und Eltern wieder einmal gelegentlich des bevorstehenden HalbjahrsschluffeS bewußt. Obwohl seit der Marchetschen Schulreform(1909), die auch heute noch unseren Schul betrieb entscheidend bestimmt, das Schuljahr als eine Ein­heit betrachtet wird und die HalbjahrSauSweise praktisch ohne Bedeutung sind, wird das. Schulgeld noch immer semesterweise eingehoben. Und nun ergibt sich das Widersinnige, daß ein Schüler, der im JahreSzeugniS eine nichtgenügende Note, er­hält, seine Schulgeldbefreiung leicht retten kann, weil ihm in der Regel eine Wiederholungsprüfung aus dem Gegenstände, in dem er verunglückt ist, zugestanden wird, während ein einzigesNicht genügend" in dem an sich wertlosen Semestralaus- weise für den Betroffenen den unbedingten Ver, lust der Schulgeldbefreiung nach sich zieht. Daß auch die gegenwärtige Bemessung des Schulgeldes nicht frei von Härten ist und vor allem von der Höhe des Einkommens, beziehungsweise von der Steuerleistung der Schülereltern ab­hängig gemacht werden sollte, darauf hat erst vor kurzem dieReichsvereinigung deutscher sozial­demokratischer Lehrer" aufmerksam gemacht. Daß gegebenenfalls der Arbeitslose für sein Kind, das vielleicht in einem Unterrichtsgegenstande versagt hat, denselben Betrag aufbringen soll, wie der Fabrikant oder der Bankdirektor, bedeutet eine Ungeheuerlichkeit und daran ändert auch die Tat, fache nichts, daß Schülerladen und UnterstützungS, vereine dem Unbemittelten in der.Regel in der­artigen Fällen ihre Unterstützung nicht versagen.
Gewerkschaftliche Beratungen Die gemeinsame gewerkschaftliche LandeS- zentrale hat in ihrer Sitzung vom 24. Jänner die Ereigniffe im Bergbau in Verhandlung gezogen und Anträge genehmigt, welche geeinet sind, zu einer solchen Regelung der Kohlen-. Wirtschaft zu führen, bei welcher die Inter« effen der Arbeiter ebenso wie des Staates geschützt wären. Weiter hat sich der Zentralrat mit der Kontingentierung der Anzahl der Bierbrauereien und den soziale« Folgen einer solchen Maßnahme beschäftigt. Wei­ters wurde über die Frage der Verkürzung der Arbeitszeit beraten und es wurde jenes Einschreiten genehmigt, welches ein einheit- llches Vorgehen aller Gewerkschaften bezweckt. Die Grundlage dafür bleibt der Antrag des Ministe­riums für soziale Fürsorge. Die ständigen Schwie, rigkeiten, welche die neue Verordnung über den Staatsbeitrag zur Arbeitslosenunterstützung her­vorruft, welche in vielen Fällen die Arbeitslose« ganz unberechtigterweise verkürzt und die Gewerk­schaftsverbände belastet, veranlaßten die gemein« same Landeszentrale, einen Beschluß zu fassen» wonach in dieser Angelegenheit neuerlich einge« schritten werden soll, damit die Verord­nung revidiert und das Vorgehen der Be­hörden einheitlich geregelt werde. Insbesondere wurde das Vorgehen jener Behörden verurteilt, welche den Staatsbeitrag denjenigen vorenthalten, die eine kleine Invalidenrente beziehe«. In der Sitzung wurde Genosse Wenzel Nk- m e t e 1 neuerlich zum Vorsitzenden der gerne» samen Landeszentrale gewählt.