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Donnerstag, 31. Jänner 1938

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Berlin.(D.N.-B.) Der Reichskanzler empfing am Mittwoch den beurlaubten Reichs- wirtschaflSminister und preußischen Minister für Wirtschaft und Arbeit Dr. S ch m i t t, der die Bitte aussprach, mit Rücksicht auf seine immer noch nicht wicderhergestellte Gesundheit aus sei­nen Aenitcrn entlassen zu werden. Zu seinem auf­richtigen Bedauern sah sich der Führer und Reichskanzler veranlaßt, dieser Bitte stattzugeben. Der Präsident des Reichsbankdirektoriums Dr. Schacht wurde vom Führer und Reichs­kanzler erneut mit der Weiterführung der Ge­schäfte des Reichswirtschaftsministeriums und auf Vorschlag des preußischen Ministerpräsidenten auch mit der weiteren Führung der Geschäfte des preußische» Ministers für Wirtschaft und Arbeit beauftragt. * Der endgültige Abgang des bereits längere Zeit beurlaubten Reichsministers Dr. Schmitt be­deutet eine neuerliche Befestigung der Stellung des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht, der heute in allen wirtschaftlichen Angelegenheiten des Reiches den entscheidenden Einfluß hat, obzwar er nicht einmal offiziell Minister, sondern Reichsbankpräsident ist und auch jetzt nur mit

der Führung des Reichswirtschaftsministeriums betraut, aber nicht zum Reichswirtschastsminister ernannt wird. Seinem Einfluß ist es zu danken, daß der eigentliche nationalsozialistische Wirtschaftsfach­mann aus der Zeit vor dem Machtantritt Hitlers Feder entfernt wurde, der Mann, der das nationalsozialistische Parteiprogramm verfaßt hat. Feder hat die Brechung der Zinsknechtschaft zu seiner wirtschaftlichen Hauptforderung gemacht und nun ist der entscheidende Wirtschaftsdiktator im Reiche ein B a n k d i r e k t o r, der natürlich alles eher durchführen wird, als die Beseitigung der Zinsknechtschaft. Auch die Beurlaubung Dar­ris geht auf Schacht zurück, ebenso wie die Zu- rückdrängung des Einflusses der Arbeitsfront, welche als Einheitsgewerkschaft die Interessen der Arbeiter vertreten sollte, jetzt aber nur noch eine Ferien- und Urlaubsorganisation ist. Je schrankenloser Schacht in Deutschland wü­tet, desto mehr kommen die Interessen der Un­ternehmer und des Bankkapitals wieder zur Gel­tung und destomehr enthüllt sich die fascistische Diktatur in Deutschland als das Werkzeug der Großbourgeoisie.

Keine sofortigen Ergebnisse der Londoner Aussprache zu erwarten Paris . Am Mittwoch konferierte Außen­minister Laval zweimal mit dem britischen Bot­schafter in Paris , Clerk, über die kommende Londoner Reise und die Londoner Unterredungen, die, wie an kompetenten Stellen versichert wird, den Charakter eines herzlichen Austausches der Anschauungen und nicht von genau fe st gelegten Unterhandlungen tragen werden, die sofortige Ergebnisse zeitigen würden. Nach London reisen die beiden Minister Don­nerstag mittags und verbleiben dort den gan­zen Freitag, sowie auch einen Teil des Samstag. Laval beabsichtigt, Samstag nachmittags nach Paris zurückzukehren, während Ministerpräsident F l a n d i n das Wochenende mit seinen briti­schen Freunden auf dem Lande verbringen will.

laufen zu den Fascistey begriffen ist, Damit hat es in der Tschechoslowakei noch gute Weile. D a müßte Herr Henlein zuvor über dieWällederdeutschenSozialde- mokratieundüber die Lei ch e n der tschechischen Demokratie hin­weg st e i ge n, u ne e t w a a l s Ha u s- knecht einerGajda-Diktaturfun- gierenzu können. Oder soll die Hilfe von außen kommen? An Bereitschaft hüben und drüben, sie einzusetzen, scheint es ja nicht zu mangeln. Nach dieser frechen Rede in Marienbad weiß man aber, an wen man sich zu halten hat, wenn dem ersten Henleingegner in den deutschen Gebieten ein Haar gekrümmt wird. Wir nageln die persönliche Verantwortung des Führers der Heimatfront vor aller Oeffentlichkeit fest. Auf ihn fällt die ganze Schuld, politisch und moralisch, wenn den Marienbader Worten auch nur der Versuch zu Taten folgen sollte, wenn in die Politik eines notgepeitschten Minderheits­volkes Methoden hineingetragen werden sollten, die heute zwar im Dritten Reich gelten, früher aber nur bei Buschnegern üblich waren. Wenn es der Schändung des deutschen Ansehens noch nicht genug ist, dann kann ja Herr Henlein durch seine Führer-Allmacht noch etwas dazu beitragen allerdings auf sein eigenes Risiko. Der von Henlein und seinen Jüngern er­sehnteTag" möge nur kommen. Bangemachen gilt nicht. Wir sind in diesem Saaate so manchen wieder als winselnden Demokraten begegnet, der uns zuvor als Prediger der Gewalt mit geball­ter Faust drohen wollte Wie war es denn>n den Kriegsbetrieben? Wie war es bei der k. u. k. Sok datenherrlichkeit? Gab es da nicht auch einen völ­kische Jntellektuellenklüngel, der über die Ar beiter und Angestellten mit der Peitsche regieren und sie mit Kriegsartikeln einschüchtern wollte? Als das Maß voll war und als das Rad der Ge schichte über sie hinwegging wo blieben sie? Wo war ihr Mut? Man soll angesichts der Hun­gertragödie von 400.000 sudetendeutschen Ar beftslosen nicht mit dem Feuer politischer Dro Hungen spielen. Denn es könnte zuerst jene ver­brennen, die so kindisch und albern sind, andere damit schrecken zu wollen. Wohlgemerft, Herr Henlein!

Beratungen der tschechischen Agrarier Prag . Mittwoch tagte in Prag der Vollzugs­ausschuß der tschechischen Agrarier. Nach derPr. Pr." hielt Abgeordneter B e r a n ein einleitendes Referat, in dem er auf den Ernst und die Unsi­cherheit der internationalen Lage hinwies und erklärte, daß alles, was auf die Schwächung der Machtposition der Republik abzielt, abgelehnt und vereitelt werden müsse. Wir können, sagte er, nur mit einer solchen Stellung im internationalen Milieu rechnen, wel­che wir durch innere Ordnung gewinnen und zu welcher wir mit unserer militärischen Macht rei­chen. Als führende Partei fühlen wir doppelte Verantwortung dafür, daß die Verteidigung der Republik vollkomm en sei, in der Nachbar­schaft Respekt wecke und uns unsere Freunde und Verbündeten erhalte. Ueber die kommenden Wahlen sagte Beran u. a,: Wir haben uns mit. den übrigen Koali- klvnOatteiest' cktft die KonzeNmmiW'M Wah­len in den H e r b st geeinigt. Das Datum der Wahlen ist jedoch für uns ohne Bedeutung. Die Hauptsache besteht darin, daß Parlament und Re­gierung arbeiten; sofern sie zu pünktlicher Arbeit fähig sein werden, wird die Frage der Wahlen zweitrangig werden. Wenn dies nicht der Fall sein wird, dann wird es f r ü h e r zur Entscheidung kommen. vle tschechischen Nationalsozialisten für Erfüllung des Koalitionsprogramms Zur Frage des Wahltermins faßte am Mitt­woch auch das Präsidium der tschechischen n a-

tionalsozialistischen Partei nach einem Referat des Ministers Dr. Franke einmütig den Beschluß, daß bei der Festsetzung des Wahlter­mins lediglich gesamtstaatliche und nationale Ge­sichtspunkte entscheidend fein sollen, d. h. daß auch die internationalen Auswirkun­gen berücksichtigt werden. Die vor kurzem neuer­lich bestätigte Vereinbarung der Koalitionspar­teien nimmt die Partei als Garantie an, daß die Koalition ihr ganzes Arbeits­programm sowohl in staatspolitischer, wie in finanzieller, wirtschaftlicher und sozialer Hin­sicht erfüllen will. In dem von der Partei vorgeschlagenen Bor­wahl-Arbeitsprogramm findet sich auch die Ver­kürzung der Arbeitszeit und die öffentliche Ar­beitsvermittlung.

Parlament am 19. Feber? Nach einer Information derPrager Presse" besteht in Regierungskreisen die Absicht, das Abgeordnetenhaus für den 19. Fcher einzu- vmlfm^ZMMeyNaiwnalsozjallstczi.unK So­zialdemokraten sei eme'Verständigung über die Arbeitszeitvorlage bereits erfolgt; die betreffende Vorlage soll in der ersten Sitzung dem Parlament unterbreitet werden, ebenso das Gesetz über die Arbeitsvermittlung und die Novelle zum Kraftfahrzeuggesetz. Auch die Sanierung der Selbstverwaltungskörper soll bis dahin vorbereitet sein; damit im Zusammen­hang steht die Novellierung der Gesetze über die Stabilisierungsbilanzen und die besondere Er­werbsteuer.

Die handelspolitischen Lerhandlungrn mit Oesterreich wurden Mittwoch in Prag ausgenom­men. Minister Stockinger hatte eine Reihe von Besprechungen mit dem Minister des AeußereN

3 nie Rakete in Kurzroman von Kurt Doberer Lang kurz lang.Was ist mit euch? Unsere elektrische Einrichtung zerstört. Bleibt zurück. Wir sind klar zum Gefecht!" Das war das letzte, was man von den bei­den Kreuzern sah. Einige haben behauptet, daß sie nach einer Stunde dumpfe Detonationen ge­hört hätten. Und ich glaube, daß sie recht gehört hatten. Jim erzählte mir am Abend die ganze Tragödie des Unterganges, als wenn er selbst dabei gewesen wäre. Er war blaß und erregt. Kein Wunder, er hat ja alles an seinen Instru­menten miterlebt. Seine Augen glühten, als er zu sprechen begann. Ich pfeif ihnen auf das Dienstgeheimnis, diesen ehrgeizigen Hunden. Dreihundert brave Kerle sind jetzt am Meeresgrund. Ich werde den Mund nicht halten. Um sechzehn Uhr funkten sie schon von Zentron: Halt haltet an haltet. Dann fuhr wieder das Heulen in die Ge­räte. Ich schaltete die Spannungszeiger um. Fünfhundert Volt waren es, womit sie uns von Zentron beglückten, und Ampere, soviel wir eben aufsaugen konnten. Die Starkstromwellen ver­schwanden. Sie funkten immer wieder. Der Ka­pitän zuckte nur mit den Schultern. Als uns die Strombündel zum zweiten Male trafen, waren wir nahe genug. Damit waren auch unsere Mo­toren erledigt. Aber nun begann erst der Tanz. Sie merkten, daß die Kreuzer weiter fuhren, näher und näher an die Insel heran. Sie funkten wie verrückt: Halt, ihr Männer, haltet. Ihr geht in den Tod. Nicht für euch und nicht für uns. Haltet an!" Und dann kam es von Zentron immer schnel­ler, aufgeregter:.Haltet an haltet an

haltet!" Plötzlich wurde es still. Unheimlich still. Ich wußte, was nun kommen sollte, kommen, mußte! Auszudenken wagte ich es nicht. Wieder trafen uns die Stromstöße. Die Kreuzer fuhren ja auf einer geraden Linie zwischen Zentron und un­serem Schiff. So trafen auch uns die Strahlen­garben von der Insel. Nun kletterten die Boltzahlen rasend schnell in die Höhe. Zehntausend fünfzigtausend hunderttausend und dann schwoll langsam auch die Stromstärke an. Jim krallte sich in meinem Arm.Weißt du, wie sie starben, Jonny? Langsam sprangen nun Fünkchen, sprangen Funken an allen Metall­teilen der Kreuzer. Sie tanzten die Gewehrläuse auf und ab, sie glitten an den Geschützrohren entlang bis mit einem scharfen Schlag die erste Patrone in die Luft geht. Nun rattert es an allen Ecken und Enden. Dazwischen tönen die dumpfen Detonationen der explodierenden Pulverkammer DaS Schiff neigt sich zur Sette. Niemand ist mehr so lebendig, um über Bord springen zu kön­nen. Sttll, ohne Schrei und Laut, versinken die beiden Kreuzer in der Wasserwüste." So desertterten euere Kameraden!" schreit Jonny in die bleichen Gesichter, die ihm beim Schein der Kojenlampe entgegenstarren.Darum ist Jim verrückt geworden, er sprach zu viel. Und ich, ich wußte eben zu schweigen." He," sagt da einer,wenn du alles das schon wußtest, als wir anmusterten, warum bist du dann auf diesem verfluchten Kasten und als Freiwilliger?" Ja, ich bin nun trotzdem Funker," lächelte Jonny.Aber wir würden auch nie sterben, wenn es so ginge, wie die Admiralität es sich denkt. Es sind diesmal nur zwei Schiffe, aber wir haben Gasgewehre ohne Patronen. Wir haben Rohgummi an den Stiefeln. Alle Griffe sind iso­liert, sind überzogen. Die Torpedokammern liegen unter dem Wasser Und dort hört die Macht der Strahlen auf. Ha, freut euch! Was kann uns noch passieren?

Die Admiralität ist klug, aber die auf Zentron sind noch klüger. Sie haben noch einen dritten Trumpf, der zugleich ihr schrecklichster ist. Als ich gestern am Funkgerät saß, kam wieder das Strahlenbündel von Zentron, das uns alle Tage abtastet. Sie prüfen wie im Spiel ihre Apparate, ob sie uns schon erreichen könnten. Zuerst sind es fünfhundert Bolt, dann sechshundert, dann wie­der fünfhundert. Nach einiger Zeit kommen sie wieder Zehntausend Volt fünfzigtausend hunderttausend dann wieder fünfzigtausend. Jim hatte recht, sagte ich, als mein Auge über die Zahlenscheiben der neu eingebauten Apparate glitt. Plötzlich verschwanden alle Wellenbündel Aber nun kam es wieder und gegen das kann uns die Admiralität nicht schützen!" Jonny sprang auf. Wenn ihr schweigt und halten wir zusammen, wir werden uns im Augenblick der Not zu retten wissen!" Also gebt acht! Die Strahlenbündel kamen wieder. Zuerst standen die Instrumente zitternd auf hunderttausend. Aber dann kletterten die Zei­ger Erst langsam, dann immer schneller. Sie schlugen über die letzte Zahl! Die Apparate vibrierten und sangen. Im meinem Körper war zuerst ein leises Prickeln. Dann, langsam legte es sich wie Druck auf meinen Rücken und auf mein Gehirn. Immer entsetzlicher, immer schwerer lag es auf mir. ES war, als legte sich eine riesige eklige Schlange Ning um Ring um meine Brust. Mein Atem war heiß, meine Füße waren Glutklumpen. Sie hafteten mit den Sohlen wie ein paar bleierne Gewichte am Boden. Lichtströme zogen vor meine Augen, und dabei wurden die Bilder um mich ver­schwommen Und verzerrt. Ich hörte Stimmen, Trompeten. Sirenen Geheul. Da riß ich mit der letzten Kraft den Anten- nenjichalter heraus. Mir war, als wäre ick einer Jrrenhausmaschine entsprungen. Das ist ihr dritter Trumpf! Stt schicken uns den Wahnsinn." »

Nr. 2«

Dr. Benes und mtt dem Handelsminister Jng. D o st ä l e k. In diesen Besprechungen, die in sehr freundschaftlichem Tone geführt wurden, wurde in Anwesenheit der beiden DelegationS- chefs die Grundlage der Verhandlungen verein­bart. Gleichzeitig wurde der Wunsch der beiden Regierungen nach einem möglichst raschen Vor­gehen ausgesprochen. Im Sinne des getroffenen Einvernehmens wurde gleich in der ersten Sit­zung am Mittwoch zur meritorischen Behandlung der einzelnen Fragen geschritten. Die gegenwär- tten Verhandlungen werden plangemäß etwa bis Ende dieser Woche dauern.

Hitler nimmt den Mund voll Zwei Drittel seiner Versprechungen angeblich schon erfüllt Berlin . Der zweite Jahrestag der national* sozialistischen Machtergreifung ist lediglich in den Zeitungen sowie durch eine nicht allzu reichliche Beflaggung gefeiert worden. Von den sonst bei geringeren Anlässen üblich gewordenen Massen­aufmärschen wurde diesmal abgesehen. Es fanden lediglich Betriebsappelle statt, und auch dies nur in absolut verläßlichen Betrieben. Hitler hat einen Aufruf erlassen, der be­hauptet, daß in den zwei Jahren schon mehr als.zwei Drittels!) des damals für die kommenden vier Jahre Versprochenen einge­löst worden sei. Die überwältigende Mehrzahl der einsttgen Widersacher habe dem Regime im In­nersten ihres Herzens bereits Abbitte(!) gelei­stet, da sie in ihm auch ihr Ziel, ein Deutschland der Ehre, der Freiheit und des sozialen Glückss!) verwirklicht sähe. Der Wegfall der üblichen Feste wird mit der Trauer um Hindenburg begründet. Das größte Fest des Jahres soll erst der Tag der Rückkehr der Saar werden.

General von Fritsch auf Erholungsurlaub Blomberg wieder im Dienst Berlin. (DNB.) Nachdem Reichswehrmini­ster Generaloberst von Blomberg einige Wochen zur Erholung außerhalb Berlins geweilt hat, wird nunmehr der Chef der Heeresleitung, General von F r i t s ch, im Anschluß an die Heeres-Skimeister- sckaften einen Erholungsurlaub in den Bayrischen Bergen verbringen, nach dessen Beendigung die Besichtigug einiger süddeutscher Garnisonsorte in Aussicht genommen ist. Hitler Pllsudskl Zusammenkunft an der Grenze Paris . Eine Privatagentur erfährt aus War­ schau , daß die Zusammenkunft Hitlers mit Pilsudski binnen kurzem in Czarnkow , einer deutsch -polnischen Grenzgemeinde, zustande« kommen soll.

Amerikas Export steigt Washington . Die Ausfuhr der Vereinigten Staaten betrug im Jahre 1934 2133 Millionen Dollar(1933 nur 1678 Millionen). Die Einfuhr belief sich auf 1658 Millionen(1480). Das An­wachsen der Ausfuhr um 10 Prozent ist haupt­sächlich auf den erhöhten Verkauf von Halbfabri­katen und Ganzfabrikaten nach den ausländischen Märften zurückzuführen.

Gibt es Neues?" sagte der Kommandant, in die Funkbude tretend. Dabei drehte er nervös an den Knöpfen seiner Uniform. Wortlos reichte ihm Jonny die letzten Streifen aus dem Empfänger. In Strichen und Punften stand auf jedem Strei­fen dasselbe: Zentron hier Haltet Haltet an Haltet Der Kapitän brauste auf:Ich habe Ihnen gesagt, Funker, Drohungen und Warnungen von Zentron wifl ich nicht mehr sehen. Sie machen da­mit nur die alten Weiber, die unter uns sind, scheu!" Jonny senkte den Kopf. Eben begann der Empfänger wieder zu klopfen. Beide hörten ge­spannt auf das Geräusch: Zentron hier Haltet an, ihr Männer Ihr geht in den Tod Nicht für euch und nicht für uns Haltet an. Der Kommandant drehte wieder nervös an den Knöp­fen. Jonny war bleich geworden.Herr Kapitän", begann er, in seiner Stimme war kein Klang,das ist ihr letztes Signal, es war auch damals ihr letz­tes, ehe die beiden Kreuzer in die Lust flogen." Auch der Kapitän war weiß- wie ein Stück Kalk geworden. Es war Zorn, der ihm aufttieq. In die Luft geflogen," schrie er,deserttert sind sie! Aber diesmal wird keine Möglichkeit für euch Schufte sein, den ersten werde ich in Eisen, Kapitän," unterbrach ihn Jonny erregt und mit rauher Stimme,die Admiralität wußte es, und ich weiß es auch, daß wir gegen diese Kata­strophe gesichert sind, aber ich weiß auch, daß die Erowelt noch Trümpfe hat, die uns das Leben kosten werden." Jonny hatte den Kapitän im Eifer seiner Rede an den Aermelaufschlägen gepackt. Doch- das Bewußtsein, daß es nun zu handeln galt, gab diesem die überlegene Ruhe zurück. Er rieß sick los, ein schriller Triller fuhr aus seiner Pfeife. Was Sie afles wissen wollen. Sie wissen zu viel, Herr Funker!" (Fortsetzung folgt.)