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Ausland.

Bogen schlug, tam nicht die geringste Störung vor. Die Polizei, darauf hingewiesen, wie es mit der Handhabung der Sonntagsruhe. Streit im Saargebiet. Wie uns ein Privattelegramm meldet, beritten und zu Fuß, hielt sich in den Seitengassen versteckt und war Bestimmungen auf der Post bestellt sei. Einzelne jüdische Geschäfte befinden sich in Stosse In 2500 Bergleute im Ausstand. Die Aus­nur spärlich auf der Straße zu sehen. Die Zahl der Teilnehmer brächten Sonntags ganze Wagenladungen voll Bafete zur Post, ohne muß mindeſtens auf 40000 geschätzt werden, da 20000 Abzeichen ver- daß die Polizei ſie ſtore. Ein Kaufmann Fränkel habe sich sogar ständigen verlangen Aufhebung der Beschränkung über die zu kauft wurden und mehr wie die Hälfte der Mitziehenden keine solchen gerühmt, daß die Polizei so nachsichtig sei. Diese lettere Behauptung gehörigkeit zur Organisation, Lohnerhöhung und Verkürzung der erhalten konnten. Ofen und die Vororte haben für sich gefeiert. wurde von dem Zeugen Hopf bestätigt, der einmal Sonntags an Schichtdauer. Nach der imposanten Demonstration begaben sich die der Post Posten gestanden habe, wobei Fränkel zu ihm Beteiligten, unter welchen sich viele Frauen befanden, gekommen und erklärt habe, seine Bemühungen seien fruchtlos, die in ein vorher bestimmtes Gastgarten Lokal, wo fich Polizei gebe doch nichts darauf. Letzterer Zeuge bekundete, auch, daß verein" hatte sich an die verschiedenen Dampfschiffs Reedereien Ein Seemannsstreit in Dänemark  . Der Seemanns- Fach­noch, so gut es die eisigkalte windige Witterung gestattete, es oft vorkomme, daß 15 bis 20 Firmen Sonntags Patete per gewandt und teils die Aenderung einiger Verhältnisse auf den in gemütlicher Geselligkeit bis zum Abend aufhielt. Der Wagen zur Post schiden, ohne daß die Polizei einschreite. Auf ber- Schiffen, teils eine Kleine Lohnerhöhung verlangt. Die furze mächtige Gedante der Völkerfreiheit und Solidarität des unterschiedene Anzeigen bei ihr sei er allen möglichen Mißhelligkeiten Antwort der Reeder lautete: Nein!" Darauf beschloß der Fach drückten Proletariats tam hier am 1. Mai zum glänzendsten Aus- ausgesetzt gewesen. Einmal habe er eine Anzeige gegen zwanzig verein in einer Generalversammlung die Arbeitseinstellung. Es druck und die Herrschenden Klassen und die derzeitigen Machthaber Firmen beim Polizeipräsidium gemacht, darauf sei ihm geantwortet fonnten sich überzeugen, daß Verfolgungen, Gefängnis, Schubwagen, worden, daß er für jede Firma eine besondere Anzeige machen müsse. fündigte bereits am vorigen Montag die Besayung von 6 bis selbst Säbel und Manlicher die ungarländischen Arbeiter nicht von Der Fuhrmann Ambr. Nöder erzählte den Fall Grün. Er hat 7 Schiffen; später folgten 5 weitere Schiffe, der Rest legte dem betretenen Pfade, von dem Bestreben nach endgültiger Be- früher bei diesem Fuhrunternehmer gearbeitet und es iſt öfter bie einlaufen, stellen ihre Arbeit ein. am Mittwoch die Arbeit nieder. Ale weiteren Schiffe, freiung aus den gegenwärtigen menschenunwürdigen gesellschaft vorgekommen, daß während der Sonntagsruhe gearbeitet wurde. Mehrere Schiffe sind mit lichen Zuständen abzubringen vermögen. Mögen sie daraus eine Einmal seien Sonntags sechs Pferde beschlagen worden. Ein Andere müssen im Hafen bleiben. Auf den Sundbooten hat man böllig ungenügender Besagung abgegangen. Lehre ziehen. vorübergehender Fuhrmann habe dies gesehen und auf dem Comptoiristen und Arbeitsinspektoren der Gesellschaft als Matrofen Das Maifest hat in ganz Dänemark   großartige Dimensionen Revier in der Theobaldstraße Anzeige erstattet. Bald darauf sei eingestellt, einige fahren nur mit Kapitän und Steuermann. Und gehabt. Die Zahl der Demonstranten bei den Festzügen muß auf ein Schuhmann gekommen. Herr Grün habe gerade am Thor ge- die Behörden lassen diese Gefährdung von Menschenleben ruhig zu. 100 000 geschätzt werden. Es ist kaum ein Ort zu finden, in dem standen, habe demselben die Hand gedrückt und sei dann mit ihm nicht Festlichkeiten, Umzüge, Versammlungen stattfanden. In Orten nach dem Main   zu gegangen. Ob der Schußmann zur Kontrolle Auch in Kallundborg, Aarhus  , Odense   und Esbjaerg find die Schiffe Der Streit nimmt mit jedem wie Odense  , Aarhus  , betrug die Beteiligung 7000-10 000, aber selbst gefommen, fonnte der Zeuge nicht genau befunden.- Bäder Hölzle von den Mannschaften verlassen. Er umfaßt jegt etwa 200 Mann( 50 allein in den kleinsten Orten wie Hilleröd, Korför 2c. waren 200-300 Ber- bekundete, wie lay die Polizei die Durchführung der Bundesrats- age an Umfang zu. in der Provinz). An vielen Plägen nahmen auch Landarbeiter Bestimmungen betr. des Marimal- Arbeitstages handhabe. Auch die verbände der Umgebung an den Demonstrationen teil. Sonntagsruhe Kontrolle laffe zu wünschen übrig. In jeder Ver- Zum Streik der belgischen Bergarbeiter liegen heute nur sammlung würden Klagen vorgebracht, aber der Polizei falle es gar folgende Nachrichten des öffiziösen Telegraphen vor: Jm Borinage nicht ein, darauf zu reagieren. Aehnliche Bekundungen machte ein beträgt die Zahl der Ausständigen heute 10 950, etwa 780 weniger Barbier als Zeuge. Herr Wittich bekundete als früherer Wirt, als gestern. Im Mittelbeden streifen 8890 Mann, etwa 200 wie die Polizei gegen ihn und andere Wirte vorgehe, die ihre weniger als gestern, und im Beden von Charleroi   beträgt Lokalitäten Arbeitern zu Versammlungen hergeben. Zur Strafe dafür die Zahl der Streifenden 20 700, also etwa 1000 weniger als gestern. würde die Polizeistunde auf 11 Uhr festgesetzt und die Tanzmusik- In Charleroi   wurden gegen die Häuser ziveier Arbeiter, welche dem Die Konzession entzogen, während verrufene Lofale ruhig bis 12 und Ausstande ferngeblieben waren, Dynamitanschläge verübt. 1 Uhr offen halten könnten. Häuser wurden erheblich beschädigt. Es werden auch mehrere An­Auf Grund dieser Beweisaufnahme wurde der Angeklagte griffe auf Arbeitswillige gemeldet. in freigesprochen. Französische   Streits im März. Das Arbeitsamt verzeichnete Wegen Beleidigung des Gewerbe- Inspektors Winkler im März 45 Streits mit 4160 Teilnehmern gegenüber 45 Streits in Gichivege durch eine Korrespondenz aus Eschwege   wurde Genosse mit 3589 Teilnehmern im gleichen Monat des Vorjahres. Die durch­Garbe in Kassel   von der dortigen Straftammer zu der exorbitanten schnittliche Zahl der März- Streifs in den legten fünf Jahren beträgt Geldstrafe von 300 M. bezw. 60 Tage Gefängnis verurteilt. Gegen 40. Von den 45 Konflikten haben acht sich mehr als auf einen Bes das Urteil wird Revision eingelegt werden. trieb erstreckt. Fast 1/3 der Streits, 14, entfallen auf die Textil­industrie, dann folgen die Metallindustrie mit 7, die Bau- Industrie mit 6, die Kohlengruben und die Buchdruckerei mit je 2 Streits. Die zwei Kohlengräber- Streits waren rein lokalen Charakters mit 81 bezwv. 280 Teilnehmern. Wir bemerken bei dieser Gelegenheit, daß die jüngste ohn bewegung in den großen Kohlenbecken des Pas de Calais   und des Nord- Departements am 23. April einen friedlichen Abschluß gefunden hat, indem die Arbeiter die Unterhandlungen der Gewerkschaft mit den Kompagnien bestätigten, die eine Lohn= erhöhung von 5 Broz. erzielt hatten. Zwar ist die Gewerk schaft hinterher gewahr geworden, daß die Kompagnien bei den und Arbeitsleistung gefälscht hatten. Aber trotz des gleichzeitigen Unterhandlungen die Zahlenangaben über Verkaufspreis, Lohnhöhe belgischen Streits fühlte sich die Organisation nicht start genug, um eine größere Lohnerhöhung vermittelst eines Streits durchzusetzen. Es wurde daher beschlossen, die ziffernmäßige Grundlage der Unter­handlungen gemäß den amtlichen Dokumenten zu berichtigen und die erlangte fünfprozentige Lohnerhöhung als eine Abschlagszahlung zu betrachten.

In Norwegen   fängt die Maifest- Bewegung auch an sich zu entfalten. In Christiania   nahmen 10 000 Personen daran teil, in Christians and 500, in Arendal 200, in Fredriks st a dt 600,- in Stavanger   600, in Drontheim   eine Prozession von 400 Personen. Ueber Bergen 2c. fehlt noch der Bericht.

teil.

In Schweden   nahmen an den Festzügen in Malmö  7000 Personen, nämlich 46 Vereine mit 53 Fahnen, In Helsingborg   33 Vereine mit 3000 Teilnehmern, Kristianstad   1200, in und 3-4000, in 31 of 1200, in Hesleholm 400, in Bjuf 1200, in Göteborg   6000, in Halmstad   1100, Sundbyberg 300, Gefle 300, Gefle 5000, Eskilstuna   2000, efter as 1000, Stufstär 500, isby 1000, Malmberg 1900, 11 pfala 7000-8000, Derebro 1770, ulev 1000, Södertelje 600, Bofors( ein neuer socia­listischer Ort) 400, Motala   1000 Personen. Dies sind nur die Zahlen der Demonstrationszüge, an denen viele wegen des schlechten Wetters nicht teilnahmen.

An den Stockholmer   Festzuge nahmen 14-15,000 Personen teil, obwohl das Wetter denkbar ungünstig war. Am Morgen lag eine hohe Schneeschicht und es schneite den ganzen Tag bei ziem licher Kälte. Neugierige wagten sich kaum hinaus. Wenn die Demonstrationen so glänzend ausfielen, ist es ein Beweis, daß die Partei in dieser Höhe zuverlässige Anhänger besigt.

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Wegen Beleidigung eines Agrariers, des Grafen v. Bassewitz- Lehr, wurde der verantwortliche Redacteur der Mecklen­burgischen Volkszeitung" zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt. Er hatte die Arbeiterhältnisse auf dem Gute des Herrn Grafen geschildert und diese Schilderungen sollen mun nicht wahr sein.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Handschuhfabrit von Dörksen, Berlin, Blumenstraße, legten am Achtung, Handschuhmacher! Infolge Lohndifferenzen in der Sonnabend 15 Handschuhmacher die Arbeit einmütig nieder. Buzug ist streng fernzuhalten.

An die" Maurer! Seit einiger Zeit werden von unseren Kollegen, entgegen den Beschlüssen der öffentlichen Maurer versammlung, Üeberstunden, Accord- und Pfuscharbeit gemacht. Wir bitten, uns die Bauten bekannt zu geben, wo derartige Mißstände bestehen und machen darauf aufmerksam, daß am Mittwoch bei Steller, Koppenstraße, eine öffentliche Versammlung stattfindet, die sich mit diesem Thema beschäftigen wird.

Die Lohukommission der lokalorganisierten Maurer. J. A.: Frizz Kater.

Ausgang der Der bessere Geschäftsgang kommt auch in den Ursachen wie im zählt man 28 Angriffs- und mir 4 Abwehrstreits. Dazu kommen Streits zumt Ausdruck. Unter 32 Lohnstreiks 3 Konflikte um Verkürzung der Arbeitszeit. Die übrigen Fälle be­treffen Personalfragen und Werkstätten- Ordnung. Ausgang von 35 Streits, darunter ein vor März begonnener: 5 Erfolge, 18 Aus­Rohnerhöhung 4 Erfolge, 14 Ausgleiche und 8 Mißerfolge, auf die gleiche und 13 Mißerfolge. Und zwar entfallen auf die Streits um

Gerichts- Beitung.

Die Maifeier in Italien   verlief, wie uns aus Rom   ge= schrieben wird, überall durchaus würdig und ruhig; die Vorsichts­maßregeln", die die Behörde in der Hauptstadt des Landes ergriffen hatte, waren unnötig und lächerlich. In jeder Kaserne standen be­waffnete Piquets zum Dreinschlagen bereit, und vor den Thoren der Stadt hielten starte Kavallerie- Pelotons. Aber weder die Piquets noch die Pelotons bekamen etwas zu thun. Die Kooperativgenossen­schaften und die Typographen feierten den ganzen Tag, während auf den meisten Bauten gearbeitet wurde. In dem Versammlungssaale der Federazione del Libro" sprach der Abg. Prof. Enrico Ferri  ; die beschäftigungslosen Arbeiter erhielten eine Unterstügung. In einer an­deren Versammlung, in welcher rote Nelten und Festnummern verteilt wurden, sprach Costa unter großem Beifall über die Ideale der Partei. Der Versammlung wohnten auch die andern in Rom   anwesenden Vertreter der Partei an. Eine Kleine Festfeier veranstalteten auch die Republi taner; die Festrede hielt der Abgeordnete Mazza. In Mailand  wurde in einigen Fabriken nicht gearbeitet. Die Arbeiter benußten in Berlin   der Verband der Schlächtergesellen. Die Organisation hat Arbeiter, Parteigenoffen! Im Oktober v. J. gründete sich den vom herrlichsten Wetter begünstigten Ruhetag zu Ausflügen. es sich zur Aufgabe gestellt, das Klassenbewußtsein auch in jene Abwehr- Lohnstreiks 2 Ausgleiche. In Brescia   waren gleichfalls mehrere Fabriken geschloffen. In Streise zu tragen, wo bisher unsere Jdeen nur wenig Anklang fanden. Ravenna   und in anderen Städten der Romagna   hatten die Straßen, Es wird unsere Aufgabe sein, vor allem der übermäßig langen nach den Berichten der Blätter, ein sonntägliches Aussehen. In Arbeitszeit, die die Angehörigen dieses Berufs physisch und wirt­Imola beteiligten sich 1500 Socialisten an einem Festmahl. In schaftlich schwer schädigt, einen Damm entgegenzujeßen. Ebenso Livorno  , Perugia  , Ferrara  , Bolognb wurde der Tag durch Ver- werden wir gegen die niederen Löhne, die heute 7 bis 10 m. be= jammlungen, Ausflüge usw. gefeiert.- Was ein Staatsanwalt ungestraft sagen darf. Gegen den tragen, und die oft schroffe Art der Behandlung von seiten der ersten Staatsanwalt Rigel in Rottbus hatte im Meister den Kampf führen müssen. Der Unterzeichnete bittet deshalb September 1896 der Parteigenosse Ulrich, damals Gastwirt in die organisierten Arbeiter Deutschlands  , ihm die Adressen solcher se ottbus, die Privatbeleidigungsklage angestrengt. Es handelte Schlächtergesellen mitzuteilen, die gewillt wären, für die Ausbreitung sich um ein Nachspiel des großen Weberstreits. Sechs jungen der Organisation thätig zu sein. Gleichzeitig werden Statuten des Zenten, die einen Arbeitswilligen bedrängt hatten, war im Verbandes den Schlächtern übermittelt von Theodor Keslinte, Juni desselben Jahres wegen Landfriedensbruchs der Prozeß gemacht Berlin  , Fürstenstr. 22 II. worden. Der erste Staatsanwalt Rigel beantragte bezüglich einiger besonders jugendlichen Angeklagten die Zubilligung mildernder Um­ſtände. Hierbei soll er nach Ulrichs Angaben gejagt haben: In dem Hauptquartier bei Ulrich ist den jungen Leuten der Wahn­inn eingetrichtert worden, durch solche unsinnigen Streits mehr zu erringen, als die Fabrikanten bewilligen könnten. Dieser mehrfach genannte Ulrich ist einer der Heger und gewiffenlosen Menschen. In seinem Lokal ist das Hauptquartier gewesen und er hat, sowie andere Aussperrung wegen der Maifeier. Nachträglich wurden in eer, sein Schäfchen geschoren. Bei ihm ist das Wilhelmsburg   auf der Schiffswerft von Röger die Arbeiter aus Streitgeld ausgezahlt worden und da haben sich die jungen gesperrt. Die Arbeiter waren bereits seit drei Tagen wieder in Be- Leute Weisheit geholt und getrunken, und sind so zu un­schäftigung, als ihnen der Fabrikant, der sonst als humaner Arbeit glücklichen Opfern geworden." Durch diese Aeußerungen geber bekannt ist, erklärte, er müsse die Arbeiter bis zum 10. Mai fühlte sich Ulrich schwer beleidigt. Der Herr Nigel gab in seiner aussperren. Der Druck ist vom Arbeitgeber- Verband ausgegangen, Antwort zu, daß er von feigen, hinter den Coulissen stehenden dem Herr Röger gar nicht angehört, von dem aber die Androhung Hegern gesprochen und das mehrfach in der Verhandlung genannte ausging, daß Herrn Röger die Lieferung von Material gesperrt Lofal des Ulrich in ähnlicher Weise, wie 11. behauptet, näher würde, wenn er von der Aussperrung Abstand nimmt. Ein Terroris- gekennzeichnet" habe. Er hätte jedoch den Privattläger nicht mus, der gewiß an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt, über als einen dieser feigen Hezer und gewissenlosen Menschen bes den sich aber bisher die Scharfmacher nicht entrüstet haben.

Auch in Portugal   nahm die Maifeier einen glänzenden Verlauf. In Lissabon   waren viele Fabriken geschlossen. Die Arbeiter machten Ausflüge. In Oporto   veranstalteten die Socialisten eine großartige Kundgebung; es fand ein Festzug statt, an welchem fich 62 Vereine mit eben so vielen Fahnen beteiligten. 13 pracht­volle allegorische Wagen eröffneten den Zug und 35 Musikkapellen ließen ihre Weisen ertönen.

Ueber die Maifeier in Rußland   wird uns berichtet: Die von der Socialdemokratischen Arbeiterpartei Rußlands  herausgegebene Mainummer der Zeitung" Die Arbeiterfache" hat in einer bedeutenden Anzahl von Exemplaren in vielen Städten Rußlands   Verbreitung gefunden.

Das St. Petersburger Komitee dieser Partei( der Verein für den Kampf um die Befreiung der Arbeiterklasse") hat 5000 Erem­plare eines schön illustrierten Maiflugblattes verbreitet.

Das Mostauer Komitee der Partei hat auch ein gedrucktes Flug blatt verbreitet, in welchem dieselben Forderungen, wie im Peters­ burger   Flugblatt, aufgestellt worden sind.

Der Allgemeine Jüdische Arbeiterbund Rußlands   und Polens  " hat die Maifestnummer der Arbeiterstimme" in 4000 Exemplaren und ein Maifestflugblatt in 6000 Exemplaren herausgegeben. Außer­dem haben die lokalen Komitees dieses Bundes noch specielle Flug blätter herausgegeben: in Wilna   in 2000 Exemplaren, in Witebsk  in 800, Warschau   3000, Minst 1000, Belostot 2000. In den Städten Bolens waren die Flugblätter in jüdischem Jargon und in polnischer Sprache verfaßt, in den Städten des eigentlichen Rußlands   im jüdischen Jargon und russisch  . Alle diese Flugblätter sind in der geheimen Druckerei des Bundes gedruckt worden. Für Lodz   und Dünaburg  founten leider nicht rechtzeitig lokale Flugblätter fertiggestellt werden. Diese Maifestlitteratur hat Verbreitung gefunden in 16 Städten und Fleden Westrußlands, sowie im Gebiete der Bürstenindustrie. In Warschau   sind während des Anschlagens der jüdischen Flug­blätter an die Mauern Verhaftungen vorgenommen worden, unter anderen ist dabei eine Arbeiterin verhaftet worden.

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Polizeiliches, Gerichtliches univ.

Die Polizeidirektion in München   verbietet anläßlich des für Sonntag, den 7. Mai, zur nachträglichen Maifeier in Holzapfel­freut geplanten Volksfestes jede Art Umzug oder dem ähnliches inner­halb des Münchener   Stadtgebiets. Vorsorglich werden diese Verbots­bestimmungen als geltend für dieses Voltsfest bezeichnet, gleich viel an welchem Tage des Monats Mai es abgehalten würde. Das wird natürlich dem Feste feinen großen Abbruch thun.

Deutsches Reich  .

Der internationale Bergarbeiter Kongres ist am 22. bis 26. Mai nach Brüssel   einberufen. Auf der Tagesordnung steht: Der achtstündige Arbeitstag, die Haftpflicht der Arbeitgeber, bie Lohnfrage, die Ueberproduktion, die Invaliden- und Kranken­versicherung, die Grubeninspektion und die Verstaatlichung sämtlicher Bergwerke.

zeichnet. Zu den übrigen Auslassungen sei er berechtigt gewesen. 110 Steinarbeiter der Firma Karl Schilling sind in Gegen Rigel wurde dann von Schöffengericht das Haupt­Warthau bei Bunzlau   ausgesperrt. Am Donnerstag leidigt zu haben, und zwar durch die Aeußerungen, verfahren eröffnet, weil er verdächtig wäre, Ulrich bes teilten die Arbeiter dem Geschäftsführer mit, daß das am 1. Mai daß 1. ein gewijsenloser Mensch und Hezer fei die Arbeit ruhen werde, wogegen dieser nichts einzuwenden hatte. und während des großen Tuchmacherstreits sein Wie erstaunt waren aber die Arbeiter, als sie durch Boten am Sonntag Schäfchen geschoren habe. Bevor es zur Verhandlung crfuhren, daß wer Montag nicht arbeite, am Dienstag entlassen fam, erhob jedoch der Oberstaatsanwalt am hiesigen würde. Dessen ungeachtet feierten die Arbeiter den 1. Mai. als am Dienstag die Leute die Arbeit wieder aufnehmen wollten, Stammergericht zu Gunsten Nigels den Konflikt, indem wies man sie aus den Steinbrüchen. Viele unverheiratete Arbeiter er geltend machte, Nigel habe seine Amtsbefugnisse nicht überschritten. Auf Grund einer amtlichen Erklärung verlangten nun ihre Entlassung, die ihnen aber verweigert wurde. des Eine bei dem Ortsvorsteher hiergegen eingelegte Beschwerde blieb der Oberstaatsanwalt Wachler an, daß Ulrich thatsächlich nicht damaligen Schwurgerichts- Vorsitzenden Bischoff nahm erfolglos. Am Mittwoch fand mun eine Versammlung statt, welche als einer jener Hezer und gewissenlosen Menschen den Beschluß faßte, nicht eher die Arbeit wieder aufzunehmen, bis eine Aenderung in der Behandlungsweise seitens des Betriebs- bezeichnet worden sei. Schon vor etwa einem Jahre beschäftigte sich leiters gegenüber den Arbeitern das Ober- Verwaltungsgericht mit der Konfliktssache. Rechtsanwalt in Aussicht gestellt wird. Auch verlangen die Steinarbeiter die schon seit drei Wochen baß der erste Staatsanwalt Nigel in jener Schivurgerichtsverhandlung Freudenthal als Vertreter des Genossen Ulrich bestritt energisch, schwebende Lohndifferenz geregelt. Mit diesem Ausstand werden sich das Recht gehabt habe, in der gedachten Weise über Ulrich herzuziehen. die auf anderen Werkplätzen und Orten bei derselben Firma beschäf- Ulrich könnte man übrigens am allerwenigsten eine egoistische Ausmuzung Die Frankfurter   Polizei sollte der Genosse Bernhard in tigten Steinarbeiter zu befassen haben. Wer den Dünkel jener des Streits zum Vorwurf machen, habe doch gerade er öffentlich industriellen Unternehmer oder deren Stellvertreter auf dem platten vor dem Streit gewarnt und in Sizungen des Streiffomitees dahin Frankfurt   a. M., Bertrauensmann der Gewerkschaft der Fuhrleute, zu wirken gesucht, daß der Streik baldigst beendet werde. beleidigt haben, weil er ihr in einer Versammlung vorgeworfen hat, Lande kennt, wird die Stellung der Arbeiter begreifen. fie lege bei Arbeitern und Unternehmern zweierlei Maß au. Vom Die Former in Lübeck   haben bei der Firma Schärffe eine Ober- Verwaltungsgericht beschloß damals, Beweis Schöffengericht war er dafür zu 100 M. Geldstrafe verurteilt worden. Ginigung erzielt. Die Arbeiter erhalten einen halben Tagelohn für darüber zu erheben, ob Rigel gesagt habe, u. jei einer der Heger Auf seine und des Staatsanwalts Berufung beschäftigte sich am den Tag, an dem sie wegen der Maifeier ausgesperrt wurden und und gewissenlosen Menschen. Es wurden sechs Zeugen vers das Beweisthema direkt bestimmte, Donnerstag die Straffammer mit der Sache und nahm ein umfäng- haben nunmehr die Arbeit wieder aufgenommen. Die übrigen drei nommen. be= inachte nur der Redacteur Schmidt, liches Beweisverfahren vor. Die zur Erbringung des Wahrheits- Fabriken lehnten die Lohnforderungen der Arbeiter ab, worauf die rührende Aussage jest beim Breslauer = General Anzeiger, beweises vernommenen Zeugen machten sehr interessante Aussagen. Arbeiter beschlossen, in den Streit einzutreten. über Anzeiger, der den Herr Eiser bekundete, wie in fast allen Versammlungen der nichtgewerblichen Arbeiter Klagen über lage Handhabung der Sonn- in Funktion getreten. Zu Beisigern wurden aus Arbeiterfreifen zwei ribattläger einen heger genannt hat. In Gottesberg in Schlesien   ist nunmehr des Gewerbegericht fraglichen Prozeß für den Kottbuser Anzeiger" berichtet hat. Der Beuge erflärte, zu wissen, daß Rigel den tagsruhe- Bestimmungen 2c. Laut wurden. Auch in der fraglichen Ver­stenographischen Notizen über die Verhandlung besitzt er nicht mehr. sammlung seien derartige Klagen laut geworden, was B. zu der Mitglieder des Verbandes der Buchdruder gewählt. Bemerkung Veranlassung gab, nicht die Schußleute für alles verant- In Zwickau   planen die Gewerkschaften die Errichtung eines Nach einer andern Aussage hat U. vieles, was während des Streits wortlich zu machen. Darauf habe er den in einer früheren Ver- Arbeitersekretariats. Wegen der Maifeier sind auch in diesem Jahre bei ihm verzehrt wurde, überhaupt nicht bezahlt erhalten. Der sammlung erwähnten Fall Grün" nochmals berührt und dabei einige Bergarbeiter ausgesperrt. erste Senat des Ober- Verwaltungsgerichtes hat sich nunmehr

Eine

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Das

Seine