Nr. 81 x Mittwoch, 6. Feher 1888 Seite 5 Der riesige Colorado -Staudamm Die gewaltige Talsperre..am Coloradofluß in Amerika ist nunmehr endgültig fertiggestellt, Am Ende der vergangenen Woche wurde das riesige Stautor nie- dergelafsen, und der Stausee begann sich zu bilden. Das Staubecken, das eine. Länge von 180’ Kilometer hat, wird erst nach drei Jahren gefüllt sein und dann die Städte Südkaliforniens mit Wasser und Strom versorgen. Unser Bild zeigt das gigantische Coloradotal, in dem sich jetzt der Stausee bildet. Die Entwicklung im Jahre 1934 nicht ungünstig Im Rahmen des gesamten Warenaußenhan- dels der Tschechoslowakei kann die Entwicklung des Außenhandelsverkehrs mit den süstosteuropäischen Staaten im Jahre 1934 nicht ungünstig bezeichnet werden. Mit Ausnahme Bulgariens , demgegenüber die Tschechoslowakei wie schon im Jahre 1933 so auch 1934 wieder einen geringen Einfuhrüberschuß aufzuweisen hat, ist der tschechoslowakische Außenhandel mst Oesterreich, Ungarn, Jugosla wien und Rumänien für die Tschechoslowakei aktiv. Dieses Aktivum hat sich im vergangenen Jahre einigen Staaten gegenüber noch erhöht und ist bei Oesterretch z. B. ganz beträchtlich. Es betrug die 1933 1929 Millionen XL 298.6 1865.8 720.8 8074.0 1933 1929 MMonen XL 167.0 967.0 190.1 1305.7 85.7 45.1 296.2 1934 tn Einfuhr aus Jugoslawien 200.0 Ausfuhr nach Jugoslawien 262.0 nend ist immerhin, daß in der Gruppe der typischen Blindenberufe(Bürstenmacher, Korbflechter, Mattenflechter, Strumpfwirker) nach eigener Angabe ein volles Drittel gar nichts verdient und nur ein ganz geringer Teil mehr als 250 XL im Monat. Diese Gruppe macht 46 Prozent aller Erwerbstätigen aus. Auf Musikerund Kl avi erst immer entfallen 28 Prozent, deren Einkommensverhält- niffe noch schwerer festzustellen, aber ganz sicher nicht viel besser sind. 16 Prozent entfallen auf andere oder nicht feststellbare Berufe. 59 Prozent aller Bünden haben überhaupt kein Einkommen, noch irgendeine Unterstützung, aber auch ei» beträchtlicher Prozentsatz der Glücklicheren, die etwas derartiges haben, sind völlig unzureichend versorgt und werden zu Nutznießern der öffentlichen Wohltätigkeit.! Rur ein ganz geringer. Teil der Oeffentlich- keit— auch der sozial interessierten— dürfte eine zutreffende Vorstellung von der allgemeinen sozialen und Wirtschaftlicken Lage unserer Blinden haben. Soeben ist nun im Verlage der .Eeskoslovenskä üsttedni pkke o s l e v i“(Tschechosl. Zentralstelle für Blindenfürsorge) unter dem Titel»S t a t i s t i k a slepcu V Sechäch"(Blindenstatistik) für Böhmen ) eine Broschüre erschienen, die in dankenswertester Wejse über die Blindenfrage, wenigsten- im Lande Böhmen , Aufschluß gibt. Es ist seit 85 Jahren die erste umfassende, mit größter Gewissenhaftigkeit durchgearbeitete und von tiefem menschlichen und sozialem Gefühl geleitete statistische Aicheit über die Blindenfrage, der wir nachstehend einige bemerkenswerte Daten entnehmen. Der Autor der Broschüre, der das wärmste Interesse der Oeffentlichkeit zu wünschen wäre, ist der bekannte Augenarzt Dr. Alexej Z ä h o k. Im Zeitpunkt der statistischen Erhebungen, d. h. im Jahre 1930, gab es 4037 Blind « in Böhmen . von denen fast die Hälfte auf Person enübe 60 I a hre entfällt, in welcher Ziffer der Einflt der Altersblind he it zum Ausdruck kommt. Im zahlenmäßigen Verhältnis der Geschlechter stellen die Wanner 56.2 Prozent der Blinden , während sie im gesamten Bevölkerungsdurchschnitt nur 48.5 Prozent äusmachen.(Wirkung der B e- rufsunsälle!) Die Verhältniszahl der Deutschen Böhmens ist um ein geringes (ein Sechzehntel) g ü n st i g e r als bei den Tschechen. Sonderbar ist das Mißverhältnis unter den konfessionellen Gruppen. Auf 1000 Katholi- I? n entfallen 6.44, bei den Juden 5.77, bei den Evangelischen 3.75, bei der tschechoslowakischen Kirche 3.08 und bei den Konfessionslosen 2.51 Blinde. Es wäre interessant, die soziologischen Hintergründe dieser Erscheinung eingehender zu studieren. Wenn wir nun, nach diesem allgemeinen Ueberblick die Frage nach den Lebensbedingungen dieser 4037 bedauernswerten Menschen aufwerfen, so müssen wir als tragisches Faktum feststellen, daß 80 Prozent aller Bünden ans Bettel«nd öffentliche Wohltätigkeit angewiesen sind. 4.5 Prozent sind im Bezug von zum Lebensunterhalt hinreichenden R i n t e n und nur 15 Prozent leben von eigener Arbeit. Was die Berufstätigen betrifft, so war deren materielle Lage nicht mit hinreichender zahlenmäßiger Genauigkeit feftzustellen. Bezeich- Die erste Siebenachfen-Lokomottve der Welt In Moskau traf aus L u g a n s t(USER) die erste Sowjetlokomotwe ,2—-7—2" ein, eine der leistungsfähigsten Lokomotive der Welt. Der Hauptzweck der Konstruktion dieser Hochleistungswkomotwe war Steigerung der Leistungsfähigkeit der Eisenbahnen ohne Umbau der bestehenden Linien und Brücken. Dazu mußte die Leistungskapazität der Lokomotive gesteigert, zugleich jedoch eine Belastung von 20 Tonnen auf die Achse beibehalten werden. Die Lokomotive ,2—7—2" wurde in der Lugansker Lokomotivenfabrik nach dem Entwurf dreier junger Sowjetingenieure Markowitsch, Korolew und Babenko hergestellt. Die Lokomotwe wird je nach dem Profil der Strecke 2500 bis 4000 Tonnen ziehen, ihr Kessel besitzt eine Heizfläche von insgesamt 622 Quadratmetern und faßt 20.000 Liier Wasser. Der Rost der Lokomotive ist zwölf Quadrat- Meter groß, was ungefähr das Dreifache des Roste? einer Lokomotive vom Normaltypus„E" darstellt. Die Lokomotive entwickelt eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern. Mit voller Belastung wiegt sie 208 Tonnen. Sie besitzt«inen Sechsachsen-Tender, der auf einen Waffervorrat von 14 Tonnen und einen Brennstoffvorrat von 22 Tonnen(Kohle) berechnet ist, so daß die Lokomotwe mit Wasser für zwei Stunden und mit Brennstoff für fünf bis sechs Stunden versorgt ist. Die Feuerung der Lokomotive ist mechanisiert. Ihre Länge beträgt 83.5 Meter. Trotz de- langen LokomotwrahmenS passiert die Lokomofive mit Leichtigkeit auch Kurven der Strecke mit einem Radius bis zu 160 Metern. Die Lokomotive kann eine Leistungskapazität bis zu 4000 PS entwickeln. Durch Prüfungen wurde die vorzügliche Leistungsfähigkeit der Lokomotwe» ,2—7—2" bewiesen. Da die Ausfuhr aus der Tschechoslowakei nach Rumänien 1934 im Vergleich zum Vorjahr erheblich stärker gestiegen ist als die Einfuhr, hat sich auch der Ausfuhrüberschuß zugunsten der Tschechoslowakei in dem einen Jahre um fast 90 Prozent erhöht. Wertmäßig erreichte der tschecho- flowakisch-rumänische Außenhandel etwa 25 Prozent des Umfanges von 1929. Und nun Jugoslawien . Es betrug die 1933 1929 MMonen XL 230.9 340.0 197,2 1154.6 Ausfuhrüberschuß.. 62.0 33.7 814.6 Die Ziffern des tschechoflowakisch-sugofla- wischen Außenhandels verraten die ernsten Schwie- rigkesten, in die Jugoslawien durch die Agrarkrise hineingeraten ist. Die durch ihr« Auswirkungen erzwungene Einfuhrbeschränkung hat auch die tschechoflo- wakische Ausfuhr nach diesem Agrarstaat SüdosteuropaS stark zusammenschrumpfen lassen; viel stärker als die Ausfuhr Jugoslawiens nach der Tschechoflowakei. Trotzdem ergibt sich für unseren Staat gegenüber dem Vorjahr beinahe eine Verdoppelung des Ausfuhrüberschusses. Im Warenhandel mü Bulgarien ist 1934 eine bedeutende Verminderung der Einfuhr in di« Tschechoslowakei und eine leichte Erhöhung der tschechoslowakischen Ausfuhr nach Bulgarien feftzustellen. Der Einfuhrüberschuß, der 1933 für die Tschechoflowakei noch über 27 MMonen XL betrug, ist 1934 nur ganz gering. Das Passivum von 2.7 MMonen XL, mit dem im Jahre 1933 der Außenhandel mit Grie chenland zuungunsten der Tschechoflowakei abschloß, hat sich im vergangenen Jahre in ein Aktivum verwandelt. Sowohl die Wareneinfuhr aus Griechenland als auch die tschechoslowakische Ausfuhr nach Griechenland konnten ganz erheblich gesteigert werden. Die Ausfuhr wurde mehr als verdoppelt, so daß der Ausfuhrüberschuß etwa 10 Millionen XL erreicht. Noch in diesem Monat finden die Wirtschaftsberatungen der Kleinen Entente statt. Alle Anstrengungen, auch von diesen Beratungen eine starke Intensivierung des Außenhandels ausgehen zu lassen, müssen nachdrücklichst unterstützt werden. VomKebell undLMenWsexex Blinden 80 Prozent leben von der öffentlichen Wohltätigkeit— 70 Prozent «aren nie in einer Anstalt— Die erste Blindenstatistik seit 35 Jahren 1934 in Einfuhr aus Oesterreich 825.0 Ausfuhr nach Oesterreich 770.1 Ausfuhrüberschuß.. 445.1 422.2 1508.7 Es hat also die Wareneinfuhr aus Oesterreich um 26.4 Millionen XL zugenommen, während dje Ausfuhr um 50 Millionen XL gesfiegen ist. Der Ausfuhrüberschuß ist demnach gegenüber 1933 um 23 Millionen XL gestiegen. Im Vergleich zu 1929 betrug die Einfuhr 1934 um rtwaS mehr alS 20 Prozent, während die Ausfuhr nach Oesterreich etwas über 25 Prozent drS damaligen Wertes erreichte. Mit Ungarn entwickelte sich der Außenhandelsverkehr so. Es betrug die 1934 in Einfuhr auS Ungarn , 128.3 Ausfuhr nach Ungarn . 153.7 Ausfuhrüberschuß.. 25.4 23.1 338.7 Einfuhr und Ausfuhr sind im Warenaußenhandel der Tschechoslowakei weft über den gesamtdurchschnittlichen Rückgang hinaus zurückgegangen. Der Ausfuhrüberschuß ist auf weniger alS 8 Prozent deS Jahres 1929 abgestürzt. Von den Staaten der Kleinen Entente ergibt sich eine Erweiterung des Handelsabkommens mit Rumänien . Es betrug die 1934 1933 1929 in Millionen XL Einfuhr auS Rumänien 185.7 176.6 473.5 Ausfuhr nach Rumänien 271.4 221.5 769,7 Ausfuhrüberschuß Das Konkursverfahren gegen daS Arbeiterheim m Floridsdorf , das, wie erinnerlich, im Laufe der Feberkämpfe durch Artillerie- und Maschinengewehrfeuer fast vollständig demoliert wurde, ist vom Wie ner Landesgericht eingestellt worden. Die Restauration und daS Kinotheater deS Arbeiterheimes werben neu hergerichtet und in Betrieb gesetzt und die Gläubiger aus den Einnahmen dieser beiden Be- triebe befriedigt werden. Lorschnbleistung zur Desertion. Bor dem Pilsener KreiSgericht hatte sich bei 20jährige Schlosser Andreas Erb aus Rimvorgut an der böhmisch-bayrischen Grenze wegen d«S Verbrechens der Vorschubleistung zu verantworten. Zu Beginn des vorigen Jahres hatte er dem Soldaten Karl Singl, der von seinem Truppenkörper in TauS desertiert war, Zivilkleider verschafft und ihn über die Grenze nach Bayern geführt. Der Senat unter dem Vorsitz des OGR k l e d e r erkannte Erb im Sinne der vom Prokurator Dr. Busta erhobenen Anflage für schuldig und ver- stteilte ihn zu sechs Monaten schweren Kerker und äner Geldstrafe.in der. Höhx iwn.l00A.XL.. Bon eine« Ban« erschlagen, Drei junge Burschen aus W e i p e r t wollten am Samstag abends nach Ehristoshammer auf einen Ball gehen. Dabei be- nühten sie einen Abkürzungsweg, der direkt durch den Hochwald führt. Der Sturmwind, der an diesem Abmd herrschte, knickte plötzlich einen starken Baum und dieser begrub einen der Burschen namens Karl Bartl unter sich. Bartl, der 23 Jahre alt und erst bor kurzem vom Militär zurückgekommen war, wurde auf der Stelle getötet. In ihm verlieren seine Estern das einzige Kind. Die Gangster von Chicago haben wiederum ihre Tätigkeit begonnen und sind neuerdings mit ihrm Maschinengewehren ausgerückt. Montag wurde aus einem Versteck auf der Promenade längs des Michigan -SeeS durch Maschinengewehrschüsse der Führer der Union der Filmoperateure, Thomas M a l o y, erschossen. Der Dentist Dr. Bmmett Qinn, welcher sich in seinen freien Stunden professionell mit dem Drehen von Fil- «fn befaßte, wurde in dem Automobil Maloys an dessen Seite schwer verletzt. Maloy war politisch tätig, und seine politische Tätigkest war vielleicht das Mottv des Attentates der Gangster. DaS größte Touristenhotel WestschwedenS, daS HindaS Tourist Hotel in der Nähe von Göteborg , ist Montag nachts gänzlich abgebrannt. Die etwa 30 Säfte konnten nur das nackte Leben retten. Ein dänischer Großkaufmann, der sich aus einem Fenster im dritten Stock stürzte, wurde so schwer verletzt, daß er nach kurzer Zett starb. Eine Dame ivurde schwer verletzt. AttscheS Kind durch Mische Stiefmutter^gefährdet". Durch den Referentm des deutschen Reichs- iuftizministeriumS Dr. Krug wird jetzt ein jüngst gefälltes Gerichtsurteil als„bedauerlich" bezeichnet. Es hatte nämlich durch drei Instanzen hindurch das Gericht den Antrag eines Jugendgerichtes abgelehnt, Ivonach einem arischen Vater daS Fürsorgerecht für seinem auS erster Ehe mtt einer Arierin stammenden Kind zu entziehen fei, da er sich in zweiter Ehe mit einer Jüdin verheiratet hatte. Ausdrücklich wurde in dem Urteil ein allgemeiner Satz a b g e l e h n t, der die Erziehung eines ari'chen Kindes zu einem anständigen Menschen und guten Volksgenossen durch eine nichtarische Stiefmutter als unmöglich bezeichnet. Mit dieser Stellungnahme, sagt der Referent, sei völlig verkannt, daß die Erziehung durch einen artfremden Menschen auf jeden Fall eine„Gefährdung des arischen Kindes" in dem Sinne bedeute, daß in seinen Charakteranlagen, in seiner seelischen Haltung und in seinem geistigen Denken dolkSfremde Einflüsse maßgebend werden kitzmen. Wahrscheinliches Wetter von heute: Vorwiegend bis wechselnd bewölkt, vorübergehende Nieder- schlagSneigung, besonders in den südlichen Teilen des Staates. Temperatur wenig verändert. In den höheren Lagen GanztagSfrost, später bei nordwestlichem Winde wieder strichweise aufflärend. Ausweis für de« Monat Jänner (Die erste Zahl bedeutet Parteifonds, die einge- flammerte Wahlfonds:) Bodenbach : XL 7120—(1780.-—), Brünn : XL 4640.-*-(1160), Karlsbad : Kd 8680.—(1820.—), K e s m a r k: XL 40.— (10.—), Landskron: XL 400.—(100.—), Pilse n- B u d w ei s: XL 2130.—(480.—), Prag : XL 1028.—(250.—), P r e ß b u r gr XL 100.—(25.—), Reichenberg XL 1240.— (810.—),© ternbergrXL 1250.—(260.—), Teplitz -Saaz :XL 850.—, Trauten« u;, XL 960.—(240.—), Troppan: XL 2410.— (550.). Die Statistik gewährt auch Einblick in, die H 2 h e der aus verschiedenen öffentlichen und privaten Fonds, Stiftungen u. dgl. gewährten, Renten. Von sämtlichen Beziehern von Blindenrenten bezogen eine Rente bis zu 50 XL.. 53.9% eine Rente bis zu 150 XL.. 26.5% eine Rente bis zu 250 XL.. 7.5% eine Rente bis zu 500 XL.. 7.6% Der winzige Rest eni fälll auf Bezieh »er höherer Renten. Der Autor konstatiert zusammenfaffend die traurige Tatsache, daß mehr als v i e r F ü n f- t e l der Blindenrenten zu einer halbwegsmenschlich en L e b e n sh al- t u ng a b s o l u t u n z u re ich en d ist. Kein Wunder, daß der blinde Straßenbettler der typische Repräsentani dieser Kategorie unglücklicher Menschen ist. Mit Recht weist Dr. Z ä h o t darauf hin, daß eine der Wurzeln dieses Uebelstandes in dem Mangel einer fachgemäßenAus b i l d u n g der Blinden liegt. 70 Prozent aller Blinden war nie in einer Blindenanstalt und 84 Prozent der Blinden find der Brailleschen Blindenschrift unkundig! Wirhaben leider kein Gesetz über pflichtgemäße Blinden«- schulung, wie solche in anderen Kulturstaaten längst bestehen. Es ist ein geringer Trost, daß bei den jüngeren Jahrgängen die Ziffer der geschulten Blinden einen mäßigen Anstieg zeigt. Sehr bemerkenswert ist auch die llebersicht über die UrsachenderErblin dun g. Nach der A l t e r s b l i n d H e i t und E r b bi n- düng infolge Arterienverkalkung sind die Geschlechtskrankheiten und Berufsunfälle die häufigste Erblindungsursache. Erfreulicherweise hat sich die fortschreitende, Hygiene im Lauf der letzten 35 Jahre aufs günstigste ausgewirkt. Die seinerzeit so gefürchtete Trachomkrankheit kommt heute kaum mehr in Frage, -die Bsindheit itffolge erstemkran- 1 u nF ist pM, 7,I Prozent auf 1.9 Prozent gesunken(Folge der Jm^'fuyql^'"die angeborene T r i p p e r b l i n d h e i t von 7.7 auf 5.3 Prozent. Die Bererblichkeit der Blindheit wird nach der Statistik im allgemeinen stark überschätzt. Obwohl die Mehrzahl der Blin den (62.9 Prozent) verh eiratet und ihre Fruchtbarkeit größer ist,., als,die- durchschnittliche, sind doch nicht mehr als höchstens d r e i P r o z e n t erblicher, Blindheft bei Mindern aus Blindenehen festzustellen. Dr. Zähok wendet sich denn auch entschieden auf die im heutigen Deutschland propagierten Tendenzen zur Ste ri- lisierung der Blinden aus Gründen falsch verstandener»Eugenik"". Mit großem Recht spricht dagegen der Verfasser der interessanten Broschüre großzügigen sozialpolitischen Barben gungs- Maßnahmen das Wort duröb Sicherung des ArbefterschutzeS in gefährlichen Betrieben, durchgreifende Volksaufklärung und praktische sozialhygienische Maßnahmen,. rb.
Ausgabe
15 (6.2.1935) 31
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