Nr. 48
DienStag, 26. Feier 1935
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fudetendeutscfier Zeitspiele t
Für Demokratie und Planwirtschaft qeno«M Taub vor den Teplltxer Funktionären
Sonntag fanden in zwei groben nordböh­mischen Parteibezirken Konferenzen der Ver­trauensmänner statt, in Bodenbach   und in Teplitz  -Schönan. In TePlltz hielt Ge­nosse Taub das politische Referat. Aus seiner mit grobem Beifall aufgenommenen Rede brin­gen wir einen kurzen Auszug: Hat sich die Wirtschaft belebt? Nur, wenn man die nüchternen Zahlen wir­ken läßt, kann diese Frage bejaht werden. In Wirklichkeit ist eine merkliche Veränderung im Wirtschaftsprozeß kaum spürbar. Obwohl wir in der Tschechoslowakischen Republik nach dem Autzen- handelsausweis für Jänner 1935 eine Steigerung des Gesamtvolumens zu verzeichnen haben und der bilanzmäßige lleberschuß 62.9 Millionen, gegen 19.9 Millionen im Vorjahr beträgt, obwohl der Export im Leinen Warenverkehr um 20 Prozent und der Fertigwarenexport um 26 Prozent ge­stiegen ist, zeigt uns die erschütternde Arbeits­losenstatistik, daß die Zahl der Erwerbslosen   im Jänner um 8.7 Prozent höher war als im Dezem­ber, also immer noch 817.983 Menschen beträgt. Denken wir daran, daß die Auswirkungen der Wirtschaftskrise in Europa   10 Millionen Men­schen aus dem Produktionsprozeß geschleudert haben, was bei Annahme von nur XL 15. Tagesverdienst einen jährlichenLohnent- fall von 45 Milliarden XL ergibt! Wir werden angesichts dieser Situation den Kampf gegen die Propaganda der Gegner nur aufnehmen können, wenn wir imstande sind» den durch die Wirtschaftskrise gequälten und an den Rand der Verzweiflung getriebenen Menschen Üar zu machen, daß sie unter dem kapitalistischen  Wirtschaftssystem leiden und nicht unter dieser oder jener politischen Maßnahme, die durch die wirtschaftlichen Tatsachen des Kapitalismus er­zwungen wurde. Die Reaktion und vor allem die fascistischen Kräfte wollen den Zorn und die Em- pörung der arbeitenden Menschen gegen die Ar­beiterbewegung lenken, der sie die Schuld an der Zerrisienheit des Volkes- in Klaffen zuschreiben. Wir werden zeigen müffen, daß die Klaffengegen­sähe und ihre Verschärfung in den letzten Jahren die notwendige Folge der lapita- listischen Entwicklung sind, wir werden zeigen müffen, daß die so viel beklagte Uneinigkeit des Volkes nur überwunden werden kann, wenn wir ihre Ursache überwinden, die kapitalistische Ausbeutung. Wir werden den Zorn und die Em­pörung der notleidenden Menschen gegen die t i e» serliegenden Ursachen lenkenmüffen. Von 1929 1935 Als wir im Jahre 1929 nach den Beschlüs­sen des Aussiger Parteitages in die Koalition ein­traten, regierte in Berlin   noch Hermann Müller  , die Labour Party   stellte noch die Regierung des größten Reiches der Welt und die Regierung Frankreichs   stützte sich noch auf das Linkskartell. Die Sozialdemokraten in der Tschechoslowakischen Republik konnten hoffen, durch ihre Mitwirkung in der Regierung nicht nur einen besseren Schutz der arbeitenden Menschen vor den Wirkungen der Herannahenden Krise zu erzwingen, sondern auch den internationalen Machtpositionen des Fascis  - inus ein Gegengewicht entgegen zu stellen und der Erhaltung des Friedens zu dienen. Sozialer Schutz der breiten Maffen, Erhal­tung des Friedens, Abwehr des Faseismus, das waren die Ziele, von denen sich die Sozialdemo­kratie bei ihrem Eintritt in die Regierung lesten ließ, wobei für die deutsche Sozialdemokratie noch die Notwendigkeit, das Bündnis mit der tschechi­schen Bruderpartei aufrecht zu erhalten, entschei­dend in die Waagschale siel. Die Entwicklung hat die Richtigkeit dieser Polstischen Konzeption er­wiesen. Die Machtverhältniffe haben sich freilich in einer geradezu verhängnisvollen Weise zu Ungun­sten deS Proletariats verschoben. Im Frühjahr 1930 stürzte Hermann Müller   über die Unmög­lichkeit, die Arbeitslosenversicherung ungeschmälert aufrecht zu erhalten. Die Entwicklung Deutsch­ lands   ging von da an im rasenden Tempo nach rechts. Die tapfere österreichische So­zialdemokratie schlug stoch im Winter 1930 einen Ansturm des Heimwehrfascismus sieg­reich zurück» sie konnte noch im Jahre 1931 einen Heimwehrputsch im Keime ersticken, unterlag aber im Feber 1934 dem brutalen Gewaltangriff der fascistischen Reaktion. In Frankreich   brach das Linkskartell auseinander, in England wurde die Arbesterregierung gestürzt und in Spanien   siegte die Konterrevolution. Mit Aus­nahme der Nordländer und unseres Staates triumphiert in Europa   d i e Re- ak t i o n. Die Tschechoflowakische Republik ist in Mitteleuropa   das einzige Land, in dem die Arbeiterklasse- heute noch ein attiver, polittscher Faktor ist. In einer solchen Situation Bestehendes zu erhalten, ja noch auszubauen, ist eine gewal­tige Leistung, die keine hämische Krittk voreinge­nommener Gegner verkleinern kann. Es darf auch nicht übersehen werden, daß sich die Geschichte der letzten Jahre in einer Sphäre, des überhitzten Na ­
tionalismus abgespielt hat, deffen Agressivität sei­nesgleichen sucht. Aus den fürchterlichen Erfahrungen der letz­ten Jahre haben wir die für uns selbstverständliche Verpflichtung abzuleiten, die Demokratie und die­sen Staat, der vom FasrismuS bedroht wird, zu verteidigen, weil nur er allein, jenen Boden bie­tet, auf dem sich,die sozial« und kulturelle Ent­faltung aller Völker vollziehen kann. Zweieinhalb Milliarden K6 Während in den Jahren 1925 bis 1929 un­gefähr 70 Miflionen Kronen für Arbeitslosen­fürsorge aufgewendet wurden, verausgabte der Staat in den Krisenjahren 1930 bis 19 34 2660 Millionen Kronen an Arbeitslosen­unterstützung, sicherte die sozialen Errungenschaf­ten der Arbeiterklaffe, veranlaßte den notwen­digen Konsumentenschutz und erfüllte zufolge der Politik unseres Ministeriums für soziale Fürsorge und des Ministeriums für öffentliche Arbeiten auf den verschiedensten Gebieten menschlichen Daseins eine fruchtbringende Tätigkeit. Wir können ange­sichts unserer Leistungen in der Regierung und bei Berücksichtigung des tatsächlichen Kräfteverhält- niffes ruhigenGewiffenS vor die Wählerschaft tre­ten und den Rechenschaftsbericht über unsere Ar­beit ablegen. Das deutsche Bürgertum dieses Staates hat in den fünf traurigen Krisenjahren für die Arbeitslosen nichts übrig gehabt, es. hemmte die öffentliche Fürsorge und sabotierte zum größten Teile die vom Staat eingeleiteten überparteilichen Hilfsakttonen, erst als die Wah- i len vor der Türe standen, gründete es die SVH, um in großzügiger Weise politischen Wählerfang zu betreiben. Dieser Einrichtung spendete das Bürgertum in entgegenkommender Weise und die
AusgetrSumt DerTeplitz-Schönauer Anzei­ger" beginnt seinen Sonntags-Leitartikel über denBruch zwischen SHF und B. d. L." mit den Sätzen: Wieder einmal ein schöner Traum der Sudetendeutschen zu Ende geträumt: der Traum von der d e»4 s ch en Ei-niig* ket t. Die beiden ausschlaggebenden Parteien, der Bund der Landwirte und die Sudetendeutsche Hei­matfront sind als feindliche Brüder aus­einandergegangen." Und schließt also: Bisher war die gesamte posiüsche Lage der Sudetendeutschtums durch die Freundschaft der bei­den Parteien bestimmt. Jetzt wild sie, im negattven Sinne, durch den Bruch zwischen ihnen beherrscht. Wer weiß, wie schwer es ist, zerbrochene Freund­schaften wieder zu leimen, wird auch beurteilen können, wie folgenschwer sich dieser neue Konflikt auswirken kann." Charakteristische Erkenntnisse, die, wie ge­wöhnlich, auch den Herren Schriftleitern zu spät kommen. Aber vielleicht lernen sie wenigstens jetzt, daß dieLage des Sudetendeutschtums" doch auch von anderen Kräftenbestimmt" ist, als von Henlein   und seinen Freunden!
Vier Nenieln-l.eure wegen Verbrechen gegen die Republik   verurteilt Troppa«» Wegen Verbrechens nach 8 2 des Schutzgesetzes hatten sich hier die ehemaligen Hakenkreuzler und jetzigen Mitglieder der SHF Karl E ß l e r aus Friedberg, Max E r t e l s- berg, Otto B e s z i k und Alfred B u r ke r t aus Troppau   zu verantworten, die beschuldigt waren, Anschläge gegen die Republik   unternom­men und Verkehr mit reichsdeutschen Behörden gehabt zu haben. Einem Jng. Hollbeck, welcher identisch mit einem gewissen Jng. Schiller zu sein scheint, folg­ten die Angeklagten Schreiben aus, in welchen sie sich verpflichteten, reichsdeutschen Stellen Mate­rial über die Verhältnisse in der Tschechoflowakei zu liefern. B u r k e r t insbesondere sollte- dem deutschen   Nachrichtendienst Berichte über die S o- zialdemokratie verschaffen. Bei Hausdurchsuchungen wurden verschiedene Briefe gefunden, aus welchen hervorgeht, daß Mitglieder der SHF Material aus Deutschland  erhielten und es in der Tschechoslowakei   verwen­deten. In einem Schreiben Eßlers an die Mün­ chener   Leitung der NSDAP   wird gesagt, daß die SHF in Troppau   außer den gemeldeten 400 Mit­gliedern noch eine geheime SA-Abteilung von 50 Mann besitze. In der Tschechoslowakei   gebe es 140.0(>0 Angehörige der SHF, davon 25.000 geheime SA-Männer. Beszik erklärte, Vertrau­ensmann der SHF-Hauptleitung in Eger   zu sein. Die Angeklagten leugneten oder versuchten, ihre Schuld zu verkleinern. Das Gericht kam jedoch bei allen zur Erkenntnis der Schuld und verur­teilte Eßler zu einem Jahr schweren Kerkers, 1000 Kronen Geldstrafe und drei Jahre Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, ErtelSberg zu fünf, Bu r k e r t z« drei und B c s z i k zu zwei j
Kreditanstalt der Deutschen   warf XL 100.0^0. für diese Zwecke aus. Sterbender Marxismus? In unzähligen Zeitungsartikeln und Ver­sammlungsreden Preisen die fascistischen Kräfte ihren Kampf gegen den Marxismus und läuten dieser Idee das Sterbeglöcklein, derweil ein Prä­sident der Vereinigten Staaten   von Nordamerika  marxistische Erkenntnisse verwerten muß, um der Krise zu steuern und ein prominenter Vertreter der tschechischen Agrarier, Herr H 0 d ß a, zum Ausdruck brachte, daß wir unsere Wirtschaft von dem gewinnhungrigen Kapitalismus befreien müssen. Ernste Vertreter des demokrattschen Bür­gertums haben längst erkannt, daß nur im Zu­sammenwirken der beiden sozialen Kräfte der Ge­sellschaft, nämlich jener in Stadt und Land arbei­tenden Menschen, die Gewähr einer planwirt- schaftlichen Beeinflussung der Erzeugung und des Verbrauches von Gütern liegt. Genosse Taub beschäfttgte sich nun sehr eingehend mit den Arbeiten in der Koalttion» be­handelte die finanzielle Situation des Staates und zeichnete ein klares Bild der Parteienverhält- niffe im deutschen   Lager, wobei er sich im beson­deren mit den Totalitätsansprüchen der SHF aus­einandersetzte und das Verhältnis dieser Bewe­gung zum Bund der Landwirte und den übrigen deutschbürgerlichen Parteien eingehend besprach. Zum Schluß entrollte Genosse Taub ein Bild der außenpolittschen Situation, skizzierte die Aufgaben unserer Parteiorganisationen für den kommenden Wahlkampf und schloß mtt einem leidenschaftlichen Appell an die Funktionäre, ihre so oft bewährte Treue und Liebe zu unserer Dache in den Dienst dieses Kampfes zu stellen, dann werden wir ans I ihm als die Bannerträger eines neuen demokrati­schen Europa   hervorgehen. Die Konferenz dankte dem Genossen Taub für seine ausgezeichneten und temperamentvollen Ausführungen mit lang« anhaltendem stürmischen Beifall.
Monaten strengen Arrestes sowie zu je 200 Kro­ne« Strafe. Alle Strafen sind unbedingt. Der Staatsanwalt sowie der verurteilte Etzler behielten sich Bedenkzeit vor.
Dir Diskussion über die Schuldenregelung der Gemeinden, über welche in der Vorwoche die Zei­tungen noch nicht schreiben durften, scheint nun- mehc gestattet zu. sein. So hat neuerdings die Lidöve Noviny" über die Gesetzesvorlage für die Entschuldung der Selbstverwaltung einen Artikel gebracht, ohne daß der Staatsanwalt den Zensur- stift zur Hand genommen hätte und in unserer KommunalzeitschriftDie Freie Gemeinde" konnte sogar die Rede, welche der Finanzreferent des Verbandes deutscher   Selbstverwaltungskörper, Dr. Viktor Frank, in der Dienstag, den 19. d., in Prag   stattgefundenen Hauptversammlung die­ses Verbandes gehalten hat, in vollem Umfange veröffentlicht werden. Dr. Frank hat sich neben einer umfassenden Darlegung über die Verschul­dung der Selbstverwaltung, auch Mit der Ein­engung der Autonomie der Gemeinden befaßt und schließlich die Grundzüge der Gesetzesvorlage für die Schuldenregelung der Selbstverwaltung, so wie sie aus den offiziellen Reden aufgefangen wurden, wiedergegeben. DieFreie Gemeinde" konnte auch diese, gegen die Aufträge der Staats­stellen an die Gemeinden gerichtete Kritik ohne Beschränkung an die Leser bringen und dürfte durch diesen Artikel in den Reihen der Gemeinde- und Parteifunktionäre besondere Beachtung sinden. Mord und Selbstmord. Sonntag früh wurden im Park vor der Restauration im Schreib­wald in Brünn   die Leichen eines Mannes und einer Frau gefunden. Der Mann hatte eine Schußwunde in der Brust, die Frau in der linken Schläfe. Es handelt sich um den 26jährigen Kaufmann Franz R. aus Brünn   und die 20jäh- rige Verkäuferin Else N., gleichfalls aus Brünn  . Einem zurückgelassenen Brief zufolge handelt es sich um Mord und Selbstmord. Die Ursache der Verzweiflungstat ist nicht bekannt. Gemeindewahlen an der Sprachgrenze. In der Gemeinde Albrechtsried bei Schüttenhofen  fanden Sonntag die Gemeindewahlen statt. Kaudi- datenlisten waren nur zwei ausgestellt worden. Nr. 1 hatte die d e u t s ch e Liste unter der Bezeich­nungPartei der Kleinlandwirte und Häusler" und gewann 58 Stimmen und vier Mandate. Nr. 2 hatte di« tschechische Liste unter der Bezeichnung Tschechische Wahlgruppe"; sie errang 111 Stim­men und acht Mandate. Bei den Gemeindewah­len i. I. 1928 erzielte die deutsche Liste, die der Bund der Landwirte führt«, 58 Stimmen und fünf Mandat«, die wie heuer gleichbenannte ffchechische Liste erreichte damals 86 Stimmen und 7 Mandate.
Skoda-Vorvertrag mit Rumänien  Bukarest  . Die Verhandlungen zwischen der rumänischen Regierung und den Skoda  -Werken wurden mit der Unterzeichnung eines Vorver­trages auf Grund neuer Bedingungen beendet. Es wurden jetzt die Wehrausschüsse des rumä­nischen Abgeordnetenhauses und des Senates ein­berufen, um in dieser Angelegenheit ein Expose des Ministerpräsidenten Tatarescu   entgegenzu­nehmen.
OWiftct in allen Orten für eine StUHreit&e XeilnaOme!
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Die Korruption im Dritten Reick Aus einer Unzahl uns vorliegender Berichte über die Fortdauer und das An­wachsen der Korruptton in allen NS-Orga- nisationen und in allen Zweigen der Ver­waltung des Dritten Reichs verzeichnen wir: Der Rechtsanwatt Mangler in Dresden  , der Kreisleiter der NSDAP   Dresden  , Treuhänder für die Dresdner Volkszeitung, die Dolkshünser etc. und der Kreis­leiter für Mitweid a, ebenfalls ein Rechtsanwalt, habe« hohe Sum­men unterschlagen. Sie find verschwunden und in der Öef- fentlichkeit wird erklürt, sie hatten Amerikareisen zum Studium der Anti» bohkottbewegung angetreten. * Der Kreisleiter der NSDAP  für den Kreis Oelsnih, Jordan, der die Fahrgelder und gesammetten Betrüge für die Fahrt zum Nürnber­ ger   Parteitag verwaltete, will 40.000 Mark verloren haben. Keiner glaubt ihm das. Aber die Natio­nalsozialisten warfen diese« Strolch nicht aus der Partei, sondern versetz­ten ihn nur nach Auerbach  . * Der bisherige stellvertretende Ortsgruppen- und Abschnittsleiter der NSDAP   Lengenfeld   i. V. mutzte wegen schwerer Verfehlungen und Ge­horsamsverweigerung gegenüber seiner Kreisleitung seines Amtes enthoben werden.
Paraguay   tritt aus dem Völkerbund aus Asuncion  . Paraguay   hat den Austritt aus dem Völlerbunde beschlossen. In Washing­ ton   glaubt man, daß nach dem Austritt Para­ guays   aus dem Völlerbunde die Vereinigten Staaten   falls sie hiezu aufgefordcrt Iverden bereit wären, zwischen Bolivien   und Para­ guay   zu vermitteln. Die Note der paraguayanischen Regierung über den Austritt aus dem Völkerbunde behaup­tet, daß der Völkerbund   ständig dem Ansuchen der Regierung auswciche, eine Unterstützung über die Verantwortlichkeit.des Gran Chaco  - Konfliktes durchzuführen. Dadurch habe der Völ­ kerbund   das Recht der Geltendmachung von Sanktionen verloren. Die Note protestiert ferner gegen eine einseitige Aufhebung des Waffenein­fuhrverbotes, wie es im Falle Bolivien   gesche­hen sei.
Deutschen Recht** Berlin.(Tsch. P.-B.) Vor dem Sonderbericht Emden   wurden 30 Angeklagte aus OstfrieSland   zu Gefängnisstrafen bis zu 18 Monaten verurteilt, und zwar wegen Verbreitung unwahrer Gerüchte über den Reichsstatthalter Roever und die nattonalsozialistische Partei. Interessant ist die Begründung des Gerich­tes, welche feststellt, daß auch die bloße Erkun­digung bei einem Dritten nach der Wahr­heit verleumderischer Gerüchte eine straf­bare Handlung darstelle. In solchen Fällen sei es Pflicht, sich bei P a r t e i st e l l e n oder Zeitungen zu erkundigen.
Ile MM»MA IltMttfenlwno bringt in dieser Woche folgende Vorträge: Mittwoch(18 Uhr 35 bis 18 Uhr 55): Paul Malle s-Prag: Znm zehnten Todestag Hjalmar Brantings(des schwedischen sozial- demokrattschen Ministerpräsidenten). Freitag(18 Uhr 25 bis 18 Uhr 45): Bürger­meister Genosse Pölzl-Aussig  : Ju­gendfürsorge und Gememdrfinanzen. Freitag(18 Uhr 45 bis 18 Uhr 55): Aktuelle zehn Minuten^ Sonntag(14 Uhr 45 bis 15 Uhr): Heinrich Herget-Teplitz: Jngendschulung in der Krise.