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Freitag, 1. März 193!»

Nr. 51

Grippe in Kafeyau Äeder»weite«ewoyner krank K a s ch a u. Die Grippe hat hier eine« sehrernstenAmfang an­genommen. Viele Schüler und zahlreiche Angestellte der StaatsLmter sind erkrankt. Bo« heute an bleibe« sämtliche Schule« und Pflegeanstalten in Kascha« bis zum 10. März geschlossen, um der Ausbreitung der Grippeepidemie, die Heuer nach dem Aussprnch der Aerzte in Kascha« einen schwere» Charakter hat, entgegenzutreten. Rach Schätzungen sind 50 Prozent der Bevölkerung von Kaschau an Grippe erkrankt.

isüerilevlLücllcn Der Henker arbeitet restlos... Wuppertal . Am 28. Feber ist hier der 32jährige PaulHöffgen hingerichtet wor­den. Höffgen hatte einen 73jährigen Gastwirt, bei dem er viel Geld vermutete, nach einem brutalen Kampf erschlagen und war deshalb zum Tode verurteilt worden. Bon dem Begnadigungs­recht ist kein Gebrauch gemacht worden, weil die Tat den schon mehrfach vorbestraften Höffgen als einen gefühllosen, gefährlichen Verbrecher kenn­zeichnete. Lotto-Betrug mit 10 Millionen Reingewinn Rew Aork. Laut dem Ergebnis der Unter­suchung der Lotterie des berüchtigten New Dort« Gangsters und Schmugglers Dutschultz versvielte die New Dort« Bevölkerung im Jahre 1934 eine halbe Milliarde Dollar, wovon dem Dutschultz und seinen Helfern, 350 kleinen Ban­kiers, 100 Millionen Reingewinn zuflossen. Die Wocheneinnahme erreichte zuweilen zehn Millionen. Die Polizeibehörde ist jetzt dabei, eine Untersuchung darüber einzu­leiten, wie es möglich war, daß Dutschultz diesen riesigen Lotteriebetrieb leiten konnte, während er überall polizeilich gesucht wurde.

Mit 28 Mann gesunken Rew Aork. Nachdem alle Nachforschungen nach dem vermißte» britischen Dampfer .,B l a i r g o w i e" vergeblich geblieben sind, wird nunmehr fast mit Sicherheit angenommen, daß der Dampfer im Atlantischen Ozean mit 28 Mann Besatzung an Bord gesunken ist.

Tödliches Baunnglück in Prag Donnerstag ereignete sich in den Wein­bergen ein Bauunglück, bei dem ein Arbeiter tät­liche Verletzungen erlitt und zwei weitere Arbei­ter mit schweren Verletzungen in die Klinik Schlaffer eingeliefert wurden. Bei den Bauarbe^- ten im Hause Fochova Nr. 878 stürzte plötzlich ein Baugerüst mit Schuttmaffen auf die dort be­schäftigten Arbeiter, und zwar den vierzigjährigen Karl Erb , den sechsunddreißigjährigen Anton Kustka und den dreiunddreißigjährigen Hans Storch aus dem dritten Stock in den zweiten und begrub die drei Arbeiter unter sich. Ihre Arbeits­kollegen befreiten sie sofort, doch hatten alle drei bereits schwere Verletzungen erlitten. Srb wurde buchstäblich skalpiert, außerdem erlitt er vielfache Knochenbrüche und die Aerzte bezeichnen seinen Zustand als hoffnungslos. Auch Kustka und Storch trugen schwere Verletzungen davon.

Angina pectoris operativ heilbar Cleveland . Vor zwei Wochen steigerte sich die bisher als unheilbar angesehene Krankheit, Angina pectoris(stenocardie), an der der 46jährige Bergarbeiter Josef K r L m ä t in Cleveland litt, in solchem Maße, daß mit sei- nepr Ableben jeden Augenblick gerechnet werden mußte. Bei diesem Stande entschloß sich der Clevelander Arzt, Dr. ClaudeBeck, zu einer ungewöhnlich gewagten Operation, welche dem Kranken tatsächlich das Leben rettete. Die Rönt- genisierung zeigte, daß das Herz des Josef Krä- mar bereits wieder fast normal arbeitete. Dr. Beck hätte von der Innenwand des Brustkorbes einige kurze Muskel(musculi intercostales interni) abgetrennt, ohne die sie ernährenden Arterien zu verletzen, und diese kleinen Muskelbündel an der Außenseite des kranken Herzens festgenäht, wo sie allmählich festwuchsen, ihre Arterien verwucherten und jetzt dem durch Sklerose der Kranzarterien er­krankten Herzen neu Blutvorräte zuführen. Es isvdiesdie erste Operation dieser Art in der Geschichte. Drei verschüttete Bergarbeiter «ach vier-eh« Stunde» gerettet Bochum . Auf einer Schachtanlage der Ge­werkschaftVereinigte Konstantin" wurden drei Bergleute durch Steinschlag in einem Spreng eingeschlossen. Nach mühevollen Aufräu ­mungsarbeiten konnte schließlich eine Verbindung mit den Verschütteten durch Klopfzeichen hergestellt werden. Später gäben die eingeschlosse­nen Knappen durch ein von außen eingeführtes Rohr zu erkennen, daß sie lebten. Erst nach 14 Stunden gelang es, den unermüdlichen Bemühun­gen der ArbeiEkameraden und Rettungsmann­schaften» die eingeschlofsenen Bergleute unversehrt, wenn auch in stark erschöpftem Zustand, zu bergen.

Rettungsboot gekentert 13 Tote Paris . Nach einer Havasmeldung aus Rabat kenterte vor Casablanca ein Rettungsboot, das einem spanischen Fischkutter zu Hilfe kom­men wollte. Die aus dem Bootsführer, vier Europäern und acht Eingeborenen bestehende Besatzung soll ums Leben gekommen sein.

Ket« Nachwuchs im christliche« Oesterreich Wien . Das Statistische Staatsamt veröffent­licht weitere Ergebnisse der letzten Volkszählung in Oesterreich . Demzufolge zählt Oesterreich 6,762.687 Einwohner. Hievon entfallen auf Wien 1,860.308, bzw. 27.7 Prozent. Die Stadt Wien ist daher»das stärkst bevölkerte Teilgebiet des Staates.dann folgt Niederösterreich mit 1,509.067 Einwohnern. An letzter Stelle steht Vorarlberg mit 157.370 Einwohnern. Die Frauen hähen in Oesterreich ein Uebergewicht von fünf Prozent ge­genüber den Männern. Die Geburtenziffern zei­gen eine weitere sinkende Tendenz. Auf 1000 Ein­wohnern kommt ein neugeborenes Kind. Ständegedanke« und Faschingskrapfrtt. In derPritomnost" finden wir folgende amüsante Betrachtung: Zwischen den Zuckerbäckern ist ein großer Krieg entbrannt, und zwar um die Frage, was der Zuckerbäcker backen darf. Die Paritäts- kommission hat die Kampflinie zwischen den bei- den Ständen dadurch ein bißchen abgegrenzt, daß sie sich darüber einigte, was also sowohl die Zuk- kerbäcker als auch die Bäcker backen dürfen. Es sind dies: Kolatschen, Krapfen, Kipfel und Stru- del. Womit aber das Kriegsbeil nicht begraben ist, denn es entsteht da nun eine weitere Frage: Wer darf Weihnachtsstriezel backen? Und wer Guggelhupf? Und wer Buchten? Wer Oster- brate? Diese grundlegenden Fragen wird das Gericht der Handelskammer in Prag entscheiden und viel Zest wird verstreichen, viel Papi« be­schrieben werden, viel gelehrte Bücher, die Ge­werbegeschichte werden studiert werben'müssen, bevor entschieden werden wird, ob Weihnachts­striezel vom Bäcker oder vom. Zuckerbäcker gebak- ken werden dürfen. Man könnte sagen: Frosch­ mäusekrieg zweier Stände. Mer ein solcher Krieg ist nicht vereinzelt. Solche Fronten gibt es ohne Zahl und jene Ideologen, welche von der Schön­heit der Ständeordnung schwärmen, einer Ord- nung, in der ein Stand neben dem anderen herr­lich arbesten wird, wären sehr beunruhigt, wenn sie sähen, wie ein Stand mit dem anderen raust; jeder Stand glaubt sich helfen zu können, wenn er sich durch eine möglichst hohe Mauer von einem anderen Stand abschließt. Dabei rufen alle diese Stände und Ständchen zusammen: Freiheft des Unternehmens! Nach nichts sehnen sie sich aber so, wie danach, in den Händen ein Papier zu haben, welches genau festsetzt, was ein Stand und was der andere machen darf. Darf ein Dro- gift einen Film entwickeln oder nur ein Photo­graph? Darum geht ein großer Streit, darüber entsteht langsam eine große Lsteratur. Die Be­rufsphotographen behaupten, daß es die Drogi­sten nicht treffen. Die Drogisten rächen sich wie­der durch andere Impertinenzen. Es wird soweit kommen, daß man zur Verfertigung einer Tür so viel Gewerbetreibende brauchen wird, daß der Mensch nicht damst fertig werden wird, die Tür zu öffnen. Der Tischler darf eine Tür machen. Darf er sie anstreichen? Nein. Das ist das heilige Recht des Lacki«ers. Darf er ein Schloß ein­setzen? Neiy, das ist das Recht des Schlossers. Und ist in der Tür ein Glas, gibts dafür den Glaser, der sagt: Nur ich und niemand ande­rer hat das Recht, die Tür zu verglasen. Nicht nur Staaten grenzen sich gegeneinander ab. Es gibt eine Autarkie nicht nur im Großen. Wir hören heute: Kaufet nur in unserer Stadt! Wir werden in einer Woche hören: Kaufet nur in un­serer Gasse! Und werden wir uns einen Krapfer, kaufen, müssen wir vorerst die Frage lösen: Dar! uns diesen nach Recht und Billigkeit der Zucker- I bäcker verkaufen? Oder ist dies das ausschlietz I liche Recht des Bäckers? Worauf wir uns sagen werden, daß der beste Krapfen derjenige ist, de« wir'zuhause backen. Es ist aber möglich, daß siä Zuckerbäcker und Bäcker verbinden und verlan­gen werden, es niöge verboten werden, daß mar. zuhause Krapfen backt.-Auch dieser Froschmäuse­krieg ist möglich in unseren Tagen und in uns« ren Verhältnissen. Masaryk Ehrenbürger von Tschechisch-Teschen. Aus' Anlaß des 85. Geburtstages Masaryks hat die deutsche und tschechische sozialdemokra ­

tische Gemeindeftaktion dem Stadtrat einen schriftlichen Antrag eingebracht, den Staatspräsi­denten zum Ehrenbürger der Stadt zu ernennen. Die Liga für Menschenrechte znm 85. Ge­burtstag Masaryks. Am 26. Feber 1935 hielt der Verwaltungsausschuß der Liga eine besondere Versammlung, gewidmet dem 85. Geburtstag des Präsidenten T. G. Masaryk , ab und faßte unter anderem den Beschluß, einen Fonds zu errichten, der den Namen Masaryk - Fond derLiga für Menschenrechte in der Tschecho- slo waki sch en R e publik tragen wird. Der Fonds soll dem Schutze der Demokratie und deren stet« Vervollkommnung, insbesondere durch Pro­pagation und Popularisation d« Humanitäts­ideen dienen sowie auch zur Erfüllung der spezia­len Aufgaben der Liga beitragen. Der Fonds wird durch Spenden, Vermächtnisse und auch durch außerordentliche Beiträge der Ligamitglieder er­gänzt werden. Gleichzeitig beschloß die Fonds­verwaltung, einen Konkurrenzpreis von 1000 Kc zur Verfassung einer Broschüre im Umfange von zirka 60 Seiten auszuschreiben, welche in popu» lärer Weise die Bedeutung der Ideen der Men­schenrechte und Bürgerpflichten behandelt, soweit und wie sie die Verfaffung der Tschechoslowakischen Republik und die Washingtoner Deklaration ent­hält. Die näheren Bedingungen des Wettbewerbes und die Namen der Mitglieder der Jury werden im März 1935 bekanntgegeben. Die Prager Mitglieder der Liga beteiligen sich an der am 6. März 1935 im Obecnl düm stattfindenden Feier des Präsidenten T. G. Masaryk , welche die Liga zusammen mit anderen Korporationen veranstaltet, die Mitglieder außerhalb Prags an den Feiern in ihren Orten. Die Zahl der Todesopfer bei der Explosion derBleistiftfabrik Krassin ist auf 31 gestiegen, da drei weitere Arbeiter und eine Arbeiterin ihren schweren Verletzungen erlegen sind. Drei Todesopfer eines Antobrands. In Nizza ereignete sich Mittwoch ein Unglücks­fall, der drei Menschen das Leben kostete. Als der Autobus! der den Verkehr zwischen Juan les Pins und Nizza versieht, in Nizza einftaf, be­merkte der Führer, daß der Motor nicht in Ord» nung war. Kaum hatte er aber die Motorhaube abgesetzt, als aus bisher unaufgeklärter Ursache der Brennstoffbehälter Feuer fing und der Auto­bus im Nu in Flammen stand. Während es dem Führer gelang, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, versuchte sein B e g l e i t e r, die Fahr­gäste und ihr Gepäck zu retten. Hierbei wurden er und eine Frau mit ihrem sechsjährigen Kinde von den Flammen ergriffen. Alle drei verbrannten bei lebendigem Leibe. Ei« mysteriöser Vorfall wird aus Ullrichs­thal gemeldet5 Ein gewisser^. H. aus UllrichS- thäl überfiel im sogenannten Forste(beim Krei- bichbüschel) eine junge Frau und band sie an einen Baum, so daß-sie sich nicht rühren konnte. Zwei Frauen, die zufällig dazu kamen, bemerken noch, wie sich H. auskleidete und dann auch der Frau die Kleider abnehmen wollt«. Als der Täter die Frauen bemerkte,«griff er die Flucht. Die Zeu­gen befreiten dann die Ueberfallene. H. wurde verhaftet. Eine auftegende Szene spielte sich am Mon­tag in Tacha bei Hirschberq ab. Der aus der Pil­sener Garnison desertierte Soldat Karl S t i n g l wurde von der Hirschberger Gendarmerie ange­halten. Er ergriff die Flucht, wurde aber von der Gendarmerie verfolgt. Auf den Anruf, stehen zu bleiben, reagierte er nicht, so daß die Gendar­merie von der Waffe Gebrauch machte. Darauf gab Stingl mehrere Schüffe ab. Es gelang ihm jedoch in den Wald zu entkommen. Die karpathornffischen Kokain-Schieber. Wie bereits berichtet, wurde von der Polizei in Uzhorod der Arzt Dr. Schwimmer ange­halten, weil er in einer Avotheke eine größere Menge Kokain zum Verkaufe anbot. Durch-die Untersuchung wurde festgestellt, daß bereits seit längerer Zeit in den größeren Städten in Kar- pathorußland eingeschmuggeltes Kokain deutschenUrsprungs verkauft wurde, welches der 31jährige Geschäftsmann in Mun- kacevo Martin Te i t e l b a u m aus Svinow in Nordmähren importierte. Teitelbaum gab an, daß er im Eisenbahnzuge mit einem unbekannten deutschen Staatsangehörigen be­kannt wurde, welcher ihm das Anerbieten machte, auf schmugglerische Weise befördertes Kokain zu verkaufen. Teitelbaum habe bei dem Verkaufe des Kokain keinen Erfolg gehabt und habe des­halb den weiteren Verkauf dem Arzte Dr. Hein­rich Schwimmer angeboten, welcher das Kokain an Apotheken gegen eine Entlohnung von 40 0 KE f'l t eine ein Viertel Kilog r a m m' e n t h äl t endeFlasche zu verkaufen versuchte. Teitelbaum fuhr stets nach Svinov behufs Uebernahme des Kokains. Dort sei er immer unweit vom Bahnhofe mit einem unbe­kannten Mann zusammengekommen. Er gestand, im ganzen vier Kilog r a m m Kokain aus Svisiov gebracht zu haben. Bisher wurde nur ein halbes Kilogramm Kokain gefunden. Lawinentod. In Wiesen im Sarnthal wurde der 11jährige Bauernsohn Josef Standern, der seinem Vater beim Verladen von Holz auf einem Pferderschlitten behilflich war, von einer Lawine erfaßt und verschüttet. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden. Der Vater selbst wurde durch den Luftdruck in den Wald geschleudert, wo er längere Zest bewußtlos liegen blieb.

Ak der Arheltcr-lurn- und Sportbewegung Neues Aufführungsmaterial des Atns. Die Reihe der Materialsamm­lungen des Atus wist) durch zwei weitere ergänzt, die be­reits erschienen sind. Die erste betitelt sichEin bunter Abend" und beinhaltet: 1. Die Zeit in der wir leben müssen. 2. Wohin Du gehörst. 3. Mit lachenden Augen stürmen wir die Welt. Auf dreißig Blät-i tern ist reichhaltiges Material mit Noten und Er­läuterungen zusammengetragen. Die zweite Samm- lung.Masaryk, Worte über die Demokratie" ist mit einigen Sprechern und deinem kleinen Sprechchor überall leicht aufzuführen. Beide Sammlungen zu­sammen kosten inklusive Porto llc 7.. Die erste allein kostet KL 5., die zweite Kc 3.. Vorein­sendung in Briefmarken notwendig. Gemeinsame Schulungsarbeit. In der Zeit vom 21. bis 28. Juli findet im Heim der Metallarbeiter inKleinhan(Erz­ gebirge ) eine Schule für Erziehung-- und Jugend­funktionäre statt. Sie wird gemeinsam vom JMB, Atus und Aruk veranstaltet. Neben grundsätzlichen Fragen sollen auch die nächsten gemeinsamen Arbei­ten besprochen werden. Interessenten für die Schule melden sich beim Atus, Aussig , Bahnhofplatz. Im Herbst dieses Jahres werden gemeinsame Funttionärschulen vom Atus und Aruk bezirksweise veranstaltet. Der Schulplan wird von einem Unter­ausschuß der Arbeitsgemeinschaft ausgearbeitet. Folgende Stoflgebiete sollen behandelt werden: In einer Plenarkonferenz aller FunktionäreWas will der Arbeitersport"(Unsere nächsten sportpolitischen Aufgaben). Für Obmänner sind zwei Vorträge vor­gesehen: Das Vereinsgesetz und Versammlungstech­nik. Mit den Kassieren, Kontrolloren und Subkassie­ren wird gesprochen werden über Vereinskassafüh- rung und Steuer«, Gebühren, Abgaben.

Poststempelpropaganda zum 85. GebustStag des Präsidenten der Republik Aus Anlaß der Feierlichkeiten zu Ehren des 85. Geburtstages des Präsidenten der Republik wird am 7- März 1935 bei den Postämtern der Prager Post- direktton nachfolgende Propagandaattion eingeführt:. 1. Beim Postamt« Prag 10Hrad(Burg) die Abstempelung von Brieflendungen durch sechs Ge- legenheitsstempel mit der Legende:Praha 10 Hrad 1850 T. G. Masaryk 1935" in goldener Farbe und mittels der Stempelmaschine in roter Farbe mit Propagandamatrize und den Texten: rechtes Feld: das Konturenbild des Residen-Mgels der Burg 1850 T. G. Masaryk 1935". zweites Feld: das Konturenbild des großen Wappens der Tschechoslowa­kischen Republik.1850 T. G. Masaryk 1935". in roter Farbe. 2. Beim Postamt Oberhaid dir Abstempelung der Driessendüngen mit einem Stempel, der die Legende' trägt:Horni Dvoriste Oberhaid bei Kaplitz T. G.. Masaryk". im unteren Settor-8501935".(An dieser Stelle bettat zum erstenmal T. G. Masaryk den Boden des befteiten Staates als erster Präsi­dent.) Die Abstempelung erfolgt in roter Farbe. 3. Beim Postamte Prag 30, Ministestum für Post und Telegraphenwesen, erfolgt die Abstempelung jener Sendungen, die durch das Ministtrium auf­gegeben werden, mit einem Stempel der Legende: Praha 30 ministerswo post a telegrafü T. G. Ma­saryk". im unteren Settor.18501985". in roter Farbe. 4. Weiter erfolgt bei den Postämtern Prag l, Prag 28, Sensit der Rattonalversammlung. Prag 29. Abgeordnetenhaus der Nationalversammlung, P i l- s:n 1. Böhmisch-Budweis l und Lany die Abstempelung der Brieflendungen in roter Farbe mit dem gelegenttichen örtlichen und Tagesstempel, in dessem Text sich außer dem Namen des örtlichen Postamtes die Legende1850 T. G. Masaryk 1935" hefinden wird. 5. Bei sämtlichen übrige« Postämtern erster Klaffe(im ganzen 111) und zweiter Klasse des ersten Grades(215) werden am Jahrestage die Briessen« düngen mit dem lokalen und dem Tagesstempel, ge- hatten in roter Farbe, abgestempett werden.' Auch bei allen Postämtern der Prager Direktton, die Stem- pelmaschinen besitzen, werden die Brieflendungen mit Stempeln in roter Farbe und Matrizen mtt den Wel­lenlinien abgestempolt werden, außer dem Postamt Prag 10 Hrad, das eine eigen: Propaganda durch­führt und dem Postamt Böhmisch-Büdweis 3. das die-Propaganda der Ausstellung des Werkes Masa­ryks durchführt. Die breitere Oeffentlichkeit machen wir darauf aufmerksam, daß bei all diesen Postämtern am 7 März je nach Möglichkeit auch Postmarken zur Ab­stempelung gelangen, die auf Pavierstreifen oder Kuverts zu Gedenkzwecken sowie zu philatelistischen Zwecken aufgettebt worden fin v». Da ein großer Andrang seitens des Publikums bei diesen Aemtern erwartet werden kann, können die Interessenten diese Sendungen auch im Voraus auj- geben. Die Abstempelung wird mit dem Ablauf des 7 März 1935 abgeschlossen.

Vom Rundfunk mtWitMiwwIu au« den Programmen! Samstag Prag , Sende- L.: 10.05 Deutsche Nachrichten. 11.00 Schavplatten. 12.10'Mexikanisch. Musik. 13. Schallplatten: Wagner. 15.55 Konzert. 18.05 Deuflche Sendung: Uebertragung aus dem Stadt­theater in Gablonz : Eine Stunde obn: Krise. 18.55 Deuflche Prelle- 20.15 Bioloncellokonzert. 24.00 Uebertragungaus Mailand aus'-«Sc la: Smetanas Tie perkaufte Braut. Sender 5.. 1'.30 Chodische Volkslieder. 15.00 Deutsch ». Sendung: Operette auS zwei Jahrhunderten. 18.20 Turnstunde für die Klein­sten. Brünn : 17.50 Deuflche Sendung: Musik neuer« Komponisten. Mähr.-Oftran: 17.25 Biolinkomposittonen von Bach 18.00 Lied« von Cer» ml 19.15 Populäres Orchesterkonzert.