Nr. 71
Sonntag, 24. März 1935
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Die Bracke abgebrochen Die„Landpost" über die Jüngsten Angriffe der„Rundschau"
Die»Deutsche L a n d p o st" vom Sonntag lehnt mit aller Entschiedenheit die Angriffe der„R u n d s ch a u", des Presseorganes Henleins, ah, das eine entstellte Meldung über di« kürzliche Tagung der Reichsvertretnng des Bundes der Landwirte unter dem Titel„Krach im Bund derLandwirte" gebracht hat. Die„Deutsche Landpost" schreibt: „Wir bedauern diese Handlungsweise umsomehr, als der Bund der Landwirte sich bisher noch im politischen Berha/idlungsstadium mit der Hrimatfront Henleins befand, das nach dem einstimmigen Beschluß der Reichsparteivertretung in den allernächsten Tagen definitiv zu beende» war. I« einem ausführlichen Kommuniquee wurde der Standpunkt der Partei klargelegt und
1. Die Ernennung der Stellvertreter der leiten» den Beamten der Bezirkskrankenkassen ist Sache der Zentralsozialversicherungsanstalt in Prag . Di« deut schen Mitglieder der Verwaltungsorgane der Schönberger Kassa stellten sich seinerzeit auf den Standpunkt, daß es Sache der tschechischen Mitglieder der Verwaltungsorgane sei, Vorschläge für die Ernennung deS Stellvertreters des leitenden Beamten zu erstatten. Gerade ein Herr des Vorstandes, der der „Rundschau" sehr nahesteht, beantragte, das; sich die deutschen Mitglieder an der Abstimmung nicht beteiligen sollen.. Es wurde dann von tschechischer Leir« R o k u s e k in Vorschlag gebracht. Sämtliche deut schen Mitglieder enthielten sich der Abstimmung. ES ist unwahr, daß der Revisor Jng. Baresch aus Prag der Angestellten Anna Härtel gegenüber sich äußerte, Rokusek sei strafweise nach Schönberg versetzt worden. 2. Die wirklichen oder vermeintlichen Schulden RokusekS sind seine Privatangelegenheit. ES ist nicht bekannt, ob gegen ihn während seiner Schönberger Tätigkeit in den angeführten Fällen gerichtliche Exekutionen geführt wurden. Es liegen zwei Gehaltspfändungen vor, von denen eine seitens der betreibenden Partei bereits wieder zurückgezogen wurde. Der Obmann Abg. Häusler benötigt durchaus nicht die„Rundschau", um auf seine Pflichte« aufmerksam gemacht zu werde». Er hat bereit» am 1. März dem BerwaltungSauSschuß von den beiden GehaltSpfändungen berichtet. Er gab hiebet der Mri^ nung Ausdruck» daß dir ZentralsozialverficherungS- onstalt verständigt und der Wunsch nach Versetzung RokusekS zum Ausdruck gebracht werden solle, da Rokusek nicht der Disziplinargewalt der Kasse, sondern der Zentralsozialversicherungsanstalt unterliegt. Am 2. März hat der Abg. Häusler die» auch Rokusek mitgeteilt. Am selben Tage brachte dann Rokusek im Verwaltungsausschuß die Bitte vor, von einer Mitteilung an die Zentralsozialversicherungsanstalt Abstand zu nehmen, da er sich bemühen werde, die Sache zu ordnen. Die Verwaltungsausschußmitglieder waren damit einverstan- den, doch wurde angeordnet, daß ab 1, April l, I. Rokusek entsprechende Abzüge in Durchführung der eingelangten Gehaltspfändung zu machen find. Der BerwaltungSauSschuß besteht aus 8 bürgerlichen und 3 ldeutschen und tschechischen) sozialdemokratischen Vertretern. Der Obmann, Abg. Häusler konnte gegen Rokusek kein Disziplinarverfahren einleiten, weil Rokusek nicht der Disziplinargewalt der Kasse, sonder» der Zentralsozialversicherungsanstalt unterliegt. 3. Es ist unwahr, daß einlaufende Gerichtsakten vom Angestellten Formanek ohne Wissen des Direktor- Rokusek zugesteckt wurden. Formanek wirb der „Rundschau" Gelegenheit geben, für ihre Behauptungen den Beweis bei' Gericht zu erbringen. Gegen Formanek ein Disziplinarverfahren einzuleiten, lag keine Veranlassung vor. Den Beweis, daß man Rokusek Frist zu einer „neuen Schiebung" eingeräumt hwbe, wird die „Rundschau" ebenfalls noch zu erbringen haben. 4. Insofern die Lebensweise RokusekS mit den Grundsätzen der sozialdemokratischen Partei(Rokusek gehört der tschechischen Partei an), in Widerspruch steht, hat sich diese Partei bereits vor Erscheinen der ..Rundschau" damit beschäftigt und entsprechende Maßnahmen in Aussicht genommen.
in den nächsten Tagen werden Einzelheiten veröffentlicht werde», aus denen hervorgeht, daß dieser Beschluß der Partei auf unbedingte Erhaltung ihrer Selbständigkeit mit einer wahrhaft seltenen Einmütigkeit gefaßt wurde. Das find Kampfmethode«, die sich von selbst richte». Ohne de« weitere« Entscheidungen unserer Partei vorgreife« zu wollen, führt die „Deutsche Landpost" ans, spreche« wir die Vermutung aus, daß die Heimatfront Henleins mit diesem neuerliche« Angriff die Brücke zum Bund der Landwirte abgebrochenhat."
Niemand schützt Rokusek aus parteipolitischen Gründen. Gerade unsere Schönberger Parteiorganisation hat den Beweis erbracht, daß sie rücksichtslos gegen jedermann vorzugehen versteht, der die Interessen der Anstalt schädigt. 8. Die Frage, ob der Abgeordnete unserer Partei mich Mitglied derselben ist, ist eine Albernheit. 6. Rokusek wurde auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen von der Zentralsozialversicherungsanstalt ernannt. Von der Zentralsoziglversicherungsanstalt wurde der Kasse Aufrrqg erteilt, wieviel Dicnsisahre in Anrechnung zu bringen sind und welcher Gehalt zur Auszahlung ge» bracht werden soll. 7. Der Inhaber der American-Bar schuldet der Kaffe seit vielen Jahren größere Beträge, die mit eventuellen Zechschukden RokusekS in keinerlei Zusammenhang stehen. 8. Wenn die„Rundschau" etwas von Betrug, Wechselreiterei, Aktendiebstahl und ExekutionSver- eitelung oder Beihilfe zu diesen Dingen weiß, möge ste nicht anonym verdächtigen, sondern nicht zögern, mit ihrem Material dar die Oeffentlichkeit z» trete«. Den Verwaltungsorganen der Kaffe ist bisher von diesen Dingen nichts bekannt. Soviel an die Adresse der„Rundschau" und ihrer Hintermänner. Wir verfügen nicht über die Geldquellen, um der„Rundschau"-Extraausgabe ebenfalls mit Sondernummern zu antworten. Wir benützen aber die Gelegenheit, um der Oeffentlich- keit zu zeigen, was hinter einer Sache steckt, welche die SHF als sensationelle Anklage gegen die sozialdemokratische Partei aufgezogen hat. Wir haben Punkt für Punkt nachgewiese«, daß unsere Partei und ihre Funktionäre mit der Angelegenheit des Beamten Rokusek nichts zu tun haben, daß sie in der Krankenkasse ihre Pflicht voll erfüllten und daß es besser wäre, wenn die SHF sich an ihre eigenen Leute wenden wollte. Dir Angriffe der SHF und der„Rundschau" sind zusammengebrochen, weil sie mit viel Papier und unklaren Worten, aber ohne beweisbare Argumente geführt werden. Das spricht ebenso stark für uns, wie gegen die Methoden der SHF.
Wie es mit dem politischen Ernst der heimat- frontlichen Argumentation bestellt ist, hat die Versammlung bewiesen, die die SHF für Samstag nach Schrecken st ein einberufen hatte und in der Rudolf Sandner „referierte". Nachdem man durch die Saalfenster(!)„Ordner" und andere Angehörige der Heimatfront in den Saal importiert hatte, gab man den übrigen Raum den sonstigen Versammlungsteilnehmern frei, die ihn alsbald bis auf den letzten Platz füllten. Was Sandner erzählte, war eine einzige unentwegt« Spekulation auf die Urteilslosigkeit der Menschen. Es war beschämend zu sehen, wie Menschen, die sonst Wert auf eine gewiss« Geistigkeit legen, bei den plattesten Phrasen des Redners wie wütend Beifall klatschten. Gegen Schluß seiner Rede verlegte sich Sandner auf das Provozieren.„Bonzenbäuche" waren sein gewichtigste» Argument. Diese Frechheiten lösten natürlich in den Reihen der sozialdemokratischen Versammlungs-
Kus Henleins Ur-Anfängen... Unangenehme Feststellungen der„Lldovt Novlny" Konrad Henlein hat vor einigen Tagen» wie die„R u n d s ch a u" in größter Aufmachung ankündigte, den Staatsanwalt zu einem Einschreiten gegen die„Lidovö N o v i n h" zu veranlassen gesucht, weil das Blatt durch Meldungen von den Zusammenhängen der SHF mit Kreisen außer- halb der Staatsgrenzen eine„Verleumdung" der so braven und unschuldigen Heimatfront begangen habe. Die„Lid. Noviny" setzen aber die so dringend notwendige Aufklärungsarbeit im tschechischen Lager über das wahre Gesicht der SHF unentwegt fort. In der Freitagnummer des Blattes befaßt sich-ip- mit der Entstehunsgeschichte der SHF und ruft sehr unangenehme Zusammenhänge mit den aufgelösten Parteien wieder ins Gedächtnis. Das Blatt schreibt darüber u. a.: „Der Zusammenhang der Heimatfront mit der Hitlerei ist politisch jedem offenkundig, der seine Augen nicht vor Selbstverständlichkeiten verschließt. Ein Zusammenhang besteht auch mit der aufgelösten Hakenkreuzpartei: Die SHF begann sich gerade zu der Zeit zu organisieren, als über die Auflösung der nationalsozialistischen Partei entschieden wurde— es war das im Herbst des Jahres 1833. Bevor die Heimatfront gegründet wurde, bestand der Plan, «ine Sudetendeütsche Volksfront zu gründen; an den Beratungen über di« beabsichtigte „Volksfront " beteiligt« sich Henlein mit Dr. Brand, ater anch der nationalsozialistische Abgeordnete Krebs (der später nach Deutschland flüchtete und von dort gegen uns eine irredentistische Aktion führt) und der deutschnationale Abgeordnete Jng. K a l» l i n a. Auf dem Kongreß der Nationalsozialisten in Aussig , der am 28. September 1933 stattfand, wurde über die Anträge Henleins v e r h a n de l t. Dr. Brand schrieb am 17. Sev- tember 1933 in der„Bobemia". daß für den Fall, daß eS gelingen sollte, die Volksfront zu aründen, die nationalsozialistische Partei sich freiwillig auflösen sollte. An den ersten Kundgebungen der Heimatfront beteiligten sich Funktionär- der aufgelösten Parteien, unter ihnen der nationalsozialistische Redakteur Viererbl und der deutschnationale Abgeordnete K a l l i n a. Wir bringen diese Tatsachen in Erinnerung, damit Klarheit darüber herrsch«, wie die Heimatsront mit dem Hakenkreuzlertum zusammenhängt:„nicht nur ideell und politisch, sondern auch in den Personen". Die Heimatfront geht auch nach den v o l i t i» scheu Richtlinie», vor, die schon im Jahre 1933 '—.dem Jahre des HiZersieges—k propagiert ttmr» den."','..7.T’ ui.,/» Zum Beweis zitiert das Blatt den seinerzeitigen Artikel der„Jungen Front", wor- nach die alten Parteien, wenn ihnen an dem ständischen Aufbau und dem Führerprinziv ernstlich gelegen wäre, daraus die einzig mögliche Konse- auenz ziehen und sich selb st auflösen müßten, und fährt dann fort: „Nun haben im Sinne dieser Lehr« die Hen- leinlente den deutschen Agrariern den Antrag gestellt. sich aufzulösen und mit der Heimatsront zu verschmelzen. Sie haben diesen provokativen Antrag erst gewaat. al- sie genüqend erstarkt und auch in die agrarischen Reiben eingedrnngen waren. Ihr Wachstum wurde freilich unterstützt und beschleunigt durch die Dynamik der Hitlerei: Ohne sie hätte Henlein niemals so schnell« und große agitatorische Erfolge erreicht. Das Mißtrauen gegen die Heimatfront ist durch ihren Zusammenhang mit der Hitlerei gerechtfertigt." Lohndifferenzen bei der Firma Herold in Komotau Samstag früh ist die Belegschaft im Einvernehmen mit dem Betriebsausschuß bei der Firmaleitung der Glockengießerei Herold vorstellig geworden, um die Klärung einiger Löhnfragen herbeizuführen. Es handelt sich um Akkordreduzierungen, denen zufolge kaum mehr derRegie-Stunden- lohn erreicht wird. Die Firma weigerte sich aber, den vollen Lohn auszuzahlen» weshalb die Arbei
teilnehmer, die ungefähr die Hälfte der Besucher stellten, stürmischen Widerspruch aus. Die Unruhe nahm zu, als die Versammlung in wachsendem Maße erkannte,, daß es Sandner gar nicht darauf ankam, die sozialdemokratische Gegenrednerin Genossin K i r p a l zu Wort kommen zu lassen. Er wurde in diesem Bestreben durch die sonderbaren Manieren des Vorsitzenden wirksam unterstützt. Zweimal hat Herr May aus Niedergrund, der sich zum Versammlungsleiter ernannte, weil sich der Schreckensteiner Ortsleiter dieser Funktion nicht gewachsen zeigte, Zusagen über die Dauer der Schimpfzeit für Sandner gegeben und zweimal hat er sein deutsches Manneswort zugunsten der offenen fascistischen Gewaltmethoden gebrochen. Nach ungefähr zweistündiger Dauer löste der Regierungsvertreter die Versammlung auf. Aus ihrem Verlauf werden die Arbeiter wohl hinlänglich erkannt haben, daß es Sandner und Konsorten um eine Diskussion wenig ernst ist.
Verleumdungen und Verdrehungen So kämpft die SHFI— Haltlose Angriffe auf den Vorstand der Bezirkskrankenkassa In M.-Schönbers In zehntausenden Exemplaren verbreitet die SHF eine vierseitige Sondernummer der „Rundschau", in welcher in Form einer offenen Anfrage an den Vorstand der Bezirkskrankenkasse in Mähr.-Schönberg demagogische und gehässige Anwürfe gegen die Partei und ihre Funktionäre erhoben werden. Auf die Unkenntnis der Leser spekulierend, versucht die SHF aus dem privaten Fall des Beamten der Krankenkasse Rokusek politisches Kapital gegen die Sozialdemokratie zu schlagen, wobei sie nach bewährter Manier verschweigt, daß der Obmann der Kasse, Abg. Genosse Häusler, lange vor Erscheinen der„Rundschau" dem Verwaltungsausschuß der Kasse über die private Lebenshaltung des betreffenden Beamten berichtete und der Ansicht Ausdruck gab, daß dieser von Schönberg weg müsse. Ebenso verschweigt die „Rundschau", daß der in seiner Mehrheit bü rgerliche Verwaltungsausschuß auf Bitten d-S Beamten von einer Anzeige an die Zentral sozialvsisicherungsanstalt Abstand nahm, Vir halten der SHF die Wahrheit entgegen:
Mit Sandner gibt et keine Diskussion Schreckensteiner Versammlung vorzeitig aufgelöst
ter in einer Vollversammlung zu dieser Weigerung Stellung nahm und beschlossen haben, diese Ange» legenheit zur Austragung der Organisalron zu übergeben. Der Internationale Metallarbeiterverband hat sofort durch seine Funktionäre Verhandlungen angebahnt, um diesen Streit und den Abschluß des Lohnvertrages positiv erledigen zu können. Die Firmaleitung soll die Absicht gehabt haben, den Betrieb stillzitlegen.
Frauentag ist Werbetag Ein Funktionär von B e n i s ch, Bezirk Freudenthal in Schl., schreibt unter anderem im Bericht vom Internationalen Frauentag : Wir gratulieren unserer Fraueuorganisation nicht«ur zu dem herrlichen und imposant verlaufenen Ehrentag, dem internationalen Frauentag, sonder« vor allem zudemerzieltenschönen Werbeerfolg. Innerhalb vier Wochen wurden 68 Genossinnen der Partei«»» -«geführt. Wer das alte Weberstädtchen Benisch mit der dort sprichwörtlich gewordenen Armut kennt, kau« ermessen, wie hoch diese 68 Beitritte zur Partei zu werten sind. Die braven und emsigen Funktionärinnen von Benisch haben den Beweis erbracht, daß auch in der so zermürbten und schweren Zeit für die Arbeiterschaft Werbeerfolge möglich sind. DaS Beispiel von Benisch muß auch in anderen Organisationen Erfolge bringen.
Lina Abfuhr der klerikalen Presse Nach Ton und Inhalt der Presse der deut schen Ehristlichsozialen zu schließen, hat diese den Wahlkampf bereits eröffnet. Die Proben, die sie dabei von ihrer KampfeSweise gibt, läßt schon jetzt auf die Art, wie sie den Wahlkampf zu führen gedenkt, Schlüsse ziehen. Offenbar ist sie von de.r Hoffnung erfüllt, der Konflikt in den Reihen des Bundes der Landwirte könnte dazu beitragen, ihn: eine Anzahl Wähler abzutreiben, darum tötet sie zur Zeit nicht nur den Marxismus, sondern reibt sich auch am Bund der Landwirte und dies so, daß die„Deutsche Landpost" in ihrer gestrigen Ausgabe ihr eine Lektion erteilt, in der es unter dem Titel„Die Verlogenheit der kleri« kalen Presse am Pranger' heißt: „Das Blatt der Klerikalen, die„Deutsche Presse", bemüht sich in letzter Zeit in auffallender Weise allerhand Lug und Tratsch gegen den Bund» der Landwirte zusammenzutragen. Was dieses sich christlich nennende Blatt damit bezweckt, wollni wir heute noch nicht behandeln. Feststellen Wollen wir aber, daß kein einziges Blatt in einer der- artigcn niedrigen und hinterhälttgen Weise gegen die Geschlossenhett des sudetendeutschen Landvolk«; geifert und keift, als diese klerikale Zeitung... Einen Gipfelpunkt dieses unfairen und lügenhaften PressefeldzugeS«rreicht das klerikale Blatt aber wieder eimnal in einem gestrigen Bericht über das Ergebnis der Reichsparteivertretungssitzung des B. d. L. in Prag . Während die gesamte, auch die gegen das Landvolk feindlich eingestellte Presse, fast ausnahmslos die machwolle Einheitlichkeit der Auffassung hervorhebt und'die gefestigte Stellung des B. d. L. betont, begnügt sich das klerikal« Blatt nicht allein damit, die Tagung in jeder Hinsicht zu verkleinern und gewisse Vorkommen zu verdrehen, sondern solche frisch und frech zu erlügen. Als Ueberschrist dieser Verlogenheiten wählt die„Deutsche Presse" den Titel:„Landjugend trennt sich von Spina.".:. Wenn die„Deutsche Presse", die sich in Reklamenotizen— was allerdings Je nach Bedarf abgeleugnet wird— ausdrücklich als katholisches Blatt bezeichnet, die Hetze gegen die politische Geschlossenheit des deutschen Landvolkes als Auftakt zum Katholikentag in Szene setzen will, dann wird das Blatt und die hinter ihm stehende Partei sich zur Gänze verspekuliert haben. Das sudetendeutsche Landvolk ist christlich, wahrhaft christlich, nicht wie die Pharisäer, die unter dem christlichen Deckmantel jene verlogene und hinterhältig« ultramontane, also stets bolksschädigende Politik betteiben, wie si« in der klerikalen„Deutschen Presse" klar und deutlich zum Ausdruck kommt. Man wird nicht behaupten können, daß diese an die Adresse der christlichsozialen Presse gerichtete Lektion unverdient ist