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Sonntag, 21. April 1935

Schweden bändigt die Krise

Von den Leistungen einer Arbeiterregierung

Finanzminister Ernst Wigfoss

Der ,, nordische Mensch" gibt Europa ein Beispiel. Die braunen Barbaren stellen ihn zu

unrecht als ihr Vorbild hin. Dort, wo die germanische Rasse vielleicht am reinsten ausgebildet ist, ist der Fascismus bedeutungslos.

In den drei skandinavischen Staaten find Arbeiterregierungen am Ru der. Unter ihnen ragt Schweden hervor, wo auf der Basis einer Arbeiter- und Bauern­toalition eine fozialistische Regierung den Tatbeweis erfolgreicher Krisenbekämpfung geliefert hat. Wäre Schweden ein Land, wo gehängt und geköpft wird, oder der Schauplatz blutiger Auf­stände, dann würden die Reflexe seines inneren Geschehens täglich die Spalten der bürgerlichen Breffe füllen. Weil jedoch in diesem alten Kulturland vorbildliche soziale und wirtschaftliche Aufarbeit geleistet wird, hat es keine Sensationen zu bieten. Um so mehr ist es Pflicht der sozialistischen Preffe, diese Leistungen zu würdigen.

Für uns ist Schweden noch in besonderer Hinsicht ein Lehrbeispiel. Die ruhige und erfolg= reiche Machtentfaltung des skandinavischen Sozialismus ist nur möglich, weil dort die Mehrheit der Mitte Ischichten und der beste Teil der Intelligenz mit der Arbeiterschaft geht. Im deutschen Volke ist es umgekehrt. Seine Mehrheit hat bisher die soziale Frage nur durch die Brille des Standesdünkels und bürgerlicher Klaffenkampfgesinnung gesehen. Darum geht seine politische Zerklüftung so tief, darum ist seine geistige und seelische Zerrissenheit zu tragischen Ausmaßen angewachsen. Schweden zeigt in seiner politischen Struktur das organische Wachstum einer echten Volksgemeinschaft. Aus freier Ueberzeugung haben sich die werktätigen Schichten dieses Nordlandes zusammengeschloffen, um in politischer Frei heit und gegenseitiger menschlicher Achtung die Aufgabe des zwanzigsten Jahrhunderts zu erfüllen: die Erneuerung der Wirtschaft und Gesellschaft im Geiste des Sozialismus:

Und nun hat unser Berichterstatter das Wort.

Schweden - sozialistisch regiert

Parteivorsitzender, Ministerpräsident Per Albin Hansson

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Der Erfolg war groß. Von Insgesamt 250 lethebudget tant, unter dessen Ausgaben Reichstagsmandaten fielen auf die Sozialdemo- fich solche, wie Elektrifizierung der staatlichen tratie allein 104 Mandate, so daß sie mit dem Eisenbahnen. Ausbau der Wasserfälle und Aus­Parteivorsitzenden Per Albin Hansson bau des Postwesens mit einer Ausgabensumme an der Spitze die Regierung übernahm. Nun von 80 Millionen Kronen befanden. Um aber setzte die sozialdemokratische Regierung mit der auch die Rückzahlung dieser kurzfristigen Krisen vorher stizzierten Strifenbekämpfung ein anleihen zu gewährleisten, wurden eine Reihe von Steuererhöhungen eingeführt, von denen aber die Arbeiterschaft und die kleinen Leute nicht berührt wurden. So erhöhten sich die Einnah­men aus der Erbschaftssteuer um 15. Millionen Stronen. Außerdem wurden eine Extraeinkommen a steuer beschlossen und die Erhöhung der Vermö gungssteuer( von 50.000 kronen ab) durchge= führt.

Zur Zeit der Regierungsübernahme war

Die Geschichte Schivedens ist reich an so- 1 Diesen Plänen der freisinnigen Regierung falen Kämpfen. Immer wieder erheben sich die sagte die Sozialdemokratie den Kampf an. Noch evolutionären Bauernschichten, um den Druck vor dem Wahlkampf im Herbst 1932 trat die nd die grenzenlose Ausbeutung des Hochadels Partei mit einem eigenen Wirtschafts­iederzuringen. Doch wie alle Bauernaufstände p Ian hervor. Getragen wurde dieser Krisen­es Mittelalters an den Mangel gemeinsamen plan von der ersten Voraussetzung, daß die Kauf- nach einer Gewerkschaftsstatistik die Arbeitslosen­Billens und Ziel scheitern mußte, so waren auch fraft erhalten und erhöht werden müsse, um die siffer im Dezember 1932 auf 31% gestiegen iese Freiheitsbestrebungen nicht von längerem Aufrechterhaltung der Produktion zu sichern. Dies( Dezember 1930 22.9%). rfolg getrönt. Erst im Verlauf der späteren ahrhunderte war durch die zunehmende Indu­rialisierung die Voraussetzung einer bewußten oltsbewegung geschaffen.

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Aus der Arbeiterschaft, die sich im Jahre 886 zu gewerkschaftlichen Fachverbänden zu­ammenschloß, ging ähnlich, wie in anderen Län­ern die Sozialdemokratische Par ei hervor als dessen erster Vertreter schon 1897 unvergeßliche Hjalmar Branting den Reichstag einzog. Von Beginn des 20. ahrhunderts gewann die Partei immer mehr n bedeutenden Einfluß, wurde nach Einführung iner demokratischen Wahlrechtsreform häufig ur ausschlaggebenden Reichstagsfraktion und ahm dann seit 1918 mehrmals an der Regie­ungsbildung teil.

Neuerrichtete Nicolai- Volksschule, inmitten der Altstadt Stockholms

Unmittelbar neben dem großen Gewerk­haftshaus und dem neuen Parteihause in Stock­Im liegt auf einem alten Friedhof das Grab jalmar Brantings. Lorbeerkränze mit roten chleifen zeugen von der Verehrung der schwe­schen Arbeiterschaft. Aber aus seiner ehe­alig Heinen Sozialdemokratischen Partei ist ute eine wahre Boltsbewegung geworden, die sollte geschehen durch Ingangsehen verschiede­reits über 320.000 Mitglieder zählt und bei ner öffentlicher und mit öffentlichen Mitteln be­legten Reichstagswahl eine Million Wähler- triebener Arbeiten und weiter durch Unterstüßung immen auf sich vereinigen konnte. Die Land der Preise für Landwirtschaftsprodukte. Mit die swahlen 1934 haben gezeigt, daß die Partei sem Plan, den die Partei in Form eines Antrages mer mehr das Vertrauen des Volkes getvinnt. im Reichstag eingebracht hatte, und mit der Ver­Git 1932 leiten die ersten Funktionäre der Par- antwortung der Politik, die sie in den Vorjah­in einer rein sozialdemokratischen Regierung ren zur Bekämpfung der Krise eingehalten hatte, d Geschicke des freiheitliebenden Sechsmillionen- ging die Sozialdemokratie im Herbst 1932 in den Wahlkampf

bfes.

Die ökonomische Entwicklung Gvedens in den Jahren 1928 bis 1: 0 wurde von einer sichtbaren Sujunktur getragen. Doch schon ir Sommer 1930 trat ein Still­fad ein, der während des Winters 10/31 zum Ausbruch der Krise fete. Daß Schweden so spät erst h der Weltkrise erfaßt wurde. hrt man z. T. auf die relativ frte Exportindustrie und auf die lerale Kreditgebung, die man noch Beginn der Krise beihalten Inten, zurück. Letzteres wirkte aber, hdem 1931 die große internas hale Valutakrise einsetzte, nur er­fverend auf die ökonomische Lage Landes. Die Landwirtschafts­die Industriekrise setzte mit Kler Straft ein.

Im Kampf gegen die Krise was die politischen Parteien, mit snahme der Sozialdemokratie, if die große Sparsams

itslinie eingestellt. Das theil der Krise sollte durch Herab bung der öffentlichen und privaten sgaben, Verzögerung der geplan öffentlichen Arbeiten und durch Enfung der Löhne aufgehalten

Irden.

Von Anfang des Jahres 1932 hatte das schwedische Bantivesen besondere Formen ange­nommen. Die Liquidität war außerordentlich start und die Kreditgebung sehr begrenzt, so daß die Reichsbank fast aufgehört hatte, Wechsel von Geschäftsbanken rediskontieren zu müssen. Viel mehr hatten die Geschäftsbanken sehr erhebliche Beträge auf Girorechnungen bei der Reichsbank eingesetzt. Dieses zinsenlose, unfruchtbare Kapi­tal, das sonst zu feiner produktiven Anwendung fam, holte die Regierung hervor.

Selbstverständlich sette nach dieser und an­deren Maßnahmen eine heftige Kritik der Rechts­parteien ein. Aber der Hinweis, daß positive Kris senpolitik teine Sonderinteressen gestatte und die Tatsache, daß sich die Folgen der Regierungs­politik in einer merkbaren Aufwärtsen t= wicklung des Wirtschaftslebens bemerkbar Die Aufgaben zur Bekämpfung der Ar- machte, brachte die Kritik zum Verstummen. Daß beitslosigkeit wurden, mit Ausnahme der Geld- aber alle diese Maßnahmen durchgeführt werden unterstüßung, auf ein außerordentliches Anleihe fonnten, lag aber auch an der flugen Führung budget überführt. Dies war ein Mittel, um die der Regierung in ihrer Landwirtschaftspolitik. Jnangriffnahme von öffentlichen Arbeiten im Die Bauernpartei konnte bald davon überzeugt weitesten Umfang in die Wege zu leiten. Das werden, daß die Hebung der Landwirtschaftskrise außerordentliche Anleihebudget, das im Reichs- nur durch eine verstärkte Kauftraft der Konsu­tag 1933 behandelt wurde, belief sich im Vor- menten geschehen könne. Das führte dazu, daß schlag der Regierung auf 160 Millionen Kronen die Hilfsmaßnahmen der Landwirtschaft, eine ( 1 Str= 5,6), wozu noch ein besonderes An- gewisse Einigung der Repräsentanten der Land­wirtschaft einerseits und der Rea gierung andererseits zustandebrach­ten.

Västerbronbrücke in Stockholm ; wird im Herbst 1935 fertiggestellt. Verbindet den Stadtteil Kungsholm mit dem Arbeiterviertel Södermalm

Im großen Rahmen war die ses Landwirtschaftsa program m schon von der vor­hergehenden Regierung in Angriff genommen worden. Die sozialde= mokratische Regierung nahm nur noch einige ihr wichtig erscheinende Veränderungen vor. Vor allem wurde die vorgesehene Herabsetzung ber Landarbeiterlöhne total gestri­chen. So gelang es der Regierung, den Arbeitern in der Zuckerindustrie einen Lohn zu sichern, der mindes stens 75 Prozent höher als vor dem Weltkrieg liegen muß, während sich die Zuckergesellschaften mit einem Zuderpreis begnügen müs sen, der wesentlich niedriger als vor dem Weltkrieg ist.

Die Regierung ergriff auch die Initiative zu einer Untersuchung der Verschuldung der Landwirt­schaft, um in ihrer weiteren Auf­bauarbeit auch den von der Krise am meisten getroffenen Kleinbau­ern helfen zu können. Die Preiser­höhungen der Landwirtschaftspro­