Leite 2 Samstag, 4. Ma! 1938 Nr. »Teufel noch einmal", brummt Beinsteller, .mehr ist nicht darin, nur der elende Schund.,. Härt' ich lieber meinen Nachmittagsschlaf gemacht." Jetzt fetzt er seine Brille auf, denn er sieht nicht mehr gut. Er beginnt zu lesen, erbleicht, springt auf, flüstert verzweifelt: ,^ruzi noch einmal, Herr­gott, kruzil" Auf dem photographischen Film sieht man zu­nächst in der Ecke deutlich die Stampiglie. Stab der Infanteriedivision Nr- 17- Streng vertraulich! Mobilisierungsplan der Infanterie­division Nr. 17. Es ist still, daß man die Megen summen hört. Beinsteller seht sich völlig vernichtet nieder. Er ist fassungslos. Es wär also nicht der Rat vom Allerobersten! ES war ein ganz gewöhnlicher Offizier in Zivil! ,^kruzi", plappert er ununterbrochen, be­müht, sich vmr dem Schlag zu erholen. Er ist dem Weinen nahe. Wie konnte er nur einen Offi- zier mit einem Landesgerichtsrat verwechseln? Der Glanzpunkt seiner Jubiläumsfeier ist bedroht! Weshalb ist ihm, dem braven Menschen, so etwas widerfahren? Bestürzt blickt er auf die Papiere und erfaßt allmählich auch die andere Seite der Angelegenheit. Der photographische Film verwan­delt sich in Brennstoff, in' Dynamit. Deutsche Revolution", haben nicht die Mar­garine fürs Brot, die im Dritten Reiche von 25 Pfennig auf 85 Pfennig per Pfund verteuert wurde«' 3.5 Millionen Arbeitslose haben nicht satt zum Essen; 10 Millionen Deutsche   haben ein Mo­natseinkommen unter 60 Mk.; acht Millionen Deutsche   haben ein Monatseinkommen bis zu 100 Mark; fünf Millionen haben ein Monatseinkom­men bis zu 200 Mark. 2335 Privatpersonen ver­steuern 5000 Millionen Mark; 4961 Gesellschaf­ten versteuern 23.000 Millionen Mark. 7296 Millionäre besitzen 28 Milliarden Mark, mehr als ein Viertel des gesamten Volksvermögens. Das zweite Viertel des deutschen   Volksvermögens von 25 Milliarden 700 Millionen befindet sich in Händen von 213.338 Privatpersonen, die ein Vermögen von 50.000 bis eine Million Mark be­sitzen. Also 23 Millionen Deutsche  haben ein unmenschliches Dasein, und in eben diesem Deutschland  gibt es 729 6 Millionäre! So sieht in der Praxis der Punkt 11 des Hit- lerprogrammsAbschaffung des mühelosen Ein­kommens" aus! Und das Glanzstück des Nazi­programmsBrechungdez:Zinsknecht- s ch a f t" hat sich seit Hitlers   unumschränkter Herrschaft wunderbar entwickelt: Die heurige OsternumMec desVölkischen Beobachters" ver­öffentlicht ein ganzseitiges Inserat in dem be­kannten Riesenformat, das der Propaganda der deutschen   Banken und des Ausleihegeschäftes ge­widmet ist. In dem Inserat werden folgende Sähe Schachts alsausschlaggebend" für das national­sozialistische Bankwesen hervorgehoben:L e i h- k a p i t a l i st n ütz l i ch. Und Zinszah­lung i st notwendig, wenn man Leih­kapital verwenden will..." Wo bleibt die Verwirklichung des Hitlerpro- gramms nach Verstaatlichung aller Trustbetriebe, det Gewinnbetei­ligung an Großbetrieben, des großzügigen Ausbaues derAlters- Versorgung» eines gesunden Mit­telstandes, der Kommunalisie­rung d^r G r o ß-,W a r e n h ä u s e r, einerBodenreform alles leere Ver­sprechungen wie vieles amdere! Und statt besser ist die Wirtschafts, läge Deutschlands   seit Hitlers   Machtantritt schlimmer geworden! Der Wirtschaftsgewal­tige Deutschlands  , Reichsbankdirektor Hjalmar Schacht  , der szt. erklärte, das deutsche   Volk müsse zehn Jahre lang den Rie- menengerschnallen, um aus den Schwie­rigkeiten herauszukommen, weiß jetzt nur noch zu sagen:Die Wirtschaftspolitik Deutschlands   steht vor großen Aufgaben. Allein das Schicksal weiß, ob wir ihrer Herr werden könne n." Hitler   wagt es nicht mehr, die Ziffern des Staatsvoranschlag« s der Oeffentlich» leit müzutejlen, um nicht das R lesend e f.iz i i (von mindestens 16 Milliarden Mark) sichtbar werden zu lassen. Um jeden Preis werden Gelder herbeigeschafft. Es ist soweit, daß den Sparern das Verfügungsrecht Mer ihre Notgroschen ent­zogen wurde. Am 13. März 1935 erschien eine Bekanntmachung des Aufsichtsamtes für das Kre­ditwesen", die bestimmte, daß Abhebungen von Sparguthaben über 300 Mark monatlich nur mit längeren Kündigungsfristen vorgenommen werden dürfen. Ist das ein Zeichen aufstrebender Wirt­schaft? Der Devise n m angel, die Roh- stoffnot ist groß. Bei Schuhreparaturen für! Wohlfahrtserwerbslose dürfen in Berlin   jetzt nur| 10 Roman   m Emil 1* Deutsch von Anna AurednKek noch Ersatzsohlen verwendet werden (Marken: Vorwerk  , Kraft 312 und Bullsohle). Der nationalsozialistische Bürgermeister von Potsdam   forderte jMgst zum Sammeln aller rohen und ausgekochten Knochen, aller Metallab­fälle, Alteisen, Staniol, leere Konservenbüchsen, besonder- Lumpen, Stoffabfälle und Reste aller Art, Flaschen und Altpapier auf. um sie zur Wie­derverwertung der Industrie zuzuführen... Das Reichsgesundheitsamt hat an den deutschen   Flei­scherverband das Ansinnen gestellt die Wurstbrühe besser zugunsten der Arbeits­losen zu verwenden, resp. daraus die Fette zurück­zugewinnen. Der Außenhandel war im Jahre 1933 noch aktiv geblieben. Immerhin erfolgte schon da­mals eine Schrumpfung der Ausfuhr nach den Ländern Europas   um 18.2 Prozent und nach Uebersee um 2.1 Prozent. Das Jahr 1934 ergab dann ein Passivum der Handelsbilanz von 284 Millionen Mark. Die beiden ersten Monate des laufenden Jahres ergeben ein Passivum von 162 Millionen Mark, mehr als die Hälfte des gesamten Jahresdefizites 1934. Die Industrie ist in­folgedessen in einer sehr schwierigen Lage. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß Zahlungs- stockungen und Zusammenbrüche in einem weit größeren Umfange als in früheren Jahren eintreten werden. Vollbeschäftigt ist nur dieR ü stu n g s i n d u st r i e. Seitdem die Finanzierung der behördlichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen sich immer schwieriger gestaltet, wird die Steigerung des Exports als das Ziel deutscher   Wirtschafts­probleme angesehen. Dr. Schacht und seine Mit» arbeiter im Reichswirtschaftsministerium sind da­her zurzeit mit der Organisierung einer Ex­portkasse beschäftigt, die durch Gewährung von Zuschüssen verschiedene Industriezweige auf dem Weltmarkt wieder wettbewerbfähig machen sollen. 2n der sächsischen Textilindustrie wird mit besonderem Nachdruck die Steigerung des deutschen  Exportes gefordert. Die japanische Schleu­derkonkurrenz auf dem Weltmarkt müsse durch deutsche   Qualitätsarbeit und Billigkeit Mer- wunden werden. Diese Ausfuhroftensive Deutsch- lands wird nun auch die tschechoslowakische Textil­industrie schwer treffen. Auf der einen Seite dros­selt Hsilerdeutschland die Einfuhr tschechoslowaki­scher Waren und schuldet für diese Hunderte Mil­lionen, es unterbindet nach Möglichkeit den Reiseverkehr nach der§SR und auf der anderen Seite untergräbt es obendrein den ffchechoflowa» kischen Export. Eine sehr sonderbareRettung" der deutschen   Volksgenossen in der ESR, eine merkwürdigeVolksgemeinschaft", die da durch Hitler   zum Schaden der sudetendeutschen   Arbeiter und Angestellten praktiziert wird! WaS sagt zu diesen nackten Tatsachen Herr Henlein und die Seinen? Werden sie sich weiter in Schweigen hüllen unb sich hinter angeblicher Un­kenntnis der Dinge verbergen? Mit weiterem angenehmen" Tatsachenmaterial wird noch auf­gewartet... Der Böhmerwald   grüßt das Banner der Internationale Das Kleinod der Wiener   Arbeiterbewegung das Banner der Internationale, ist nach den bla' tigen Febertagen in die Tschechoslowakei   gcrertt worden. Auf so manchen unserer Kundgebung ist es bisher vorangetragen worden als Zeichen alten Verbundenheit der sudetendeutschen   SoM demokratie mit dem roten Wien  . Diesmal unten nahm di« Fahne dor Internationale ein« BLf fahrt der böhmisch-bayerischen Grenze entlanz- Dienstag abends wurde sie einem Fackelzug»« Neuerner Arbeiterschaft vorangetragen. darauf trat sie bei den Maifeiern in Bischof' teinitz, Tachau   und Marienbad   in 5" scheinung. Ueberall wurde sie stürmisch begröst und war auch Gegenstand scheuer Aufmerksamst- des bürgerlichen Publikums. Möge ein Glatt von ihrem Purpur Mer die Grenze in die deuD Finsternis fallen! Der Fahnenträger, ein Mitkämpfer Koloman WallischS, bekam viele Grüße unserer roten Vötz merwäldler an die Brücker Arbeiterschaft mit. J und neues Vertrauen zur sozialdemokratischen gung und die Ueberzeugung, daß der WahllaM siegreich für die Partei abschließen werd«, war Erfolg des Aufmarsches der Sozialdemokrat«» W Lundenburg. Zu den Maifeiern Asch hält rote Wacht I Asch ist bekanntlich der Sitz deSFichrerS" und eines großen Stabes, der ihn umgibt. Ein rücksichts­loses Unternehmertum und eine ebenso verlogene Presse stehen der Arbeiterschaft gegenüber. Dazu kommt noch, daß Asch der Hort der kommunistischen  Spaltung war, die nun wieder einmal mit Hilfe des ehemaligen Sekretärs unserer Partei Herrn Lo­renz versuchen, unter dem Deckmantel derEin­heitsfront"«inen Keil in die sozialdemokratische Par­tei zu treiben. Aber weder dem mit Henlein verbun­denen Unternehrnertum, noch den Spaltern gelang es, in unsere Reihen Bresche zu schlagen. Wir find heuer viel stärker gegenüber 1934 aufmarschiert! Im Zug konnten über 200 Mktmarschierende und bei der Kundgebung zirka 500 Teilnehmer mehr gegenüber dem Vorjahr gezählt werden. Besonders auffallend war die starke Truppe unifor­mierter RW, die in den Straßen der Stocht Asch das erstemal gesehen wurde und großes Erstaunen unserer Gegner hervorrief. Die begeisterte Stimmung bei der Kundgebung am Postplatz; bei der Abg. Heinrich M ü l l e r aus Aussig   sprach, kann als gutes Zeichen gewertet werden. Bezirkssekretär Genosse Amstät» ter rief in seinem Schlußappell zum Wahlkampf und zu der am 12. Mai stattfindenden Wahlkundgebung auf. Die Musik intonierte zum Schluß dieInter­nationale". Die Maifeier der Kommu­nisten blieb trotz der Dreipfeilfahne, die sie im Zuge trugen, völlig unbeachtet. Bezirk Neu-Tltscheln Freiberg  . In der klerikalen Hochburg Freiberg  fand dieses Jahr die erste gemeinsame Maifeier der deutschen   und tschechischen Genossen statt, die einen imposanten Verlauf nahm. Die deutschen   Genossen kamen aus den umliegenden Orten(darunter aus Engelswald und Gurtendorf allein 200 mit einer Musikkapelle), dann aus Nesselsdorf u. a. An dem Festzuge nahmen zirka 1200 Personen mit drei Musikkapellen, Fahnen und Transparenten teil. Die Festrede am Stadtplatze hielten in tschechischer Sprache der Genosse Dr. Vondracek und die Genossin Lauferova, in deutscher Sprache der Genosse Nitschmann. Nach Jntonierung derInternatio­nale" löste sich der Festzug auf. Zauchtel. Unter größerer Beteiligung als im Vorjahre fand hier die gemeinsame Maifeier der deutschen   und tschechischen Genossen im Arbeiterheim statt. Für die tschechischen Genossen hiett Genosse Kubal, für die deutschen   Genosse Nitschmann die Festrede, die mit lebhaftem Beifall ausgenommen wurde. Fulnek. Die Maiveranstaltung in Fulnek   kitt unter der Ungunst der Witterung. An dem Festzuge nahmen iuunerhin mehr als im Vorjahre teil. Die Feswerfammlung fand im deutschen   VereinShause statt, in dem vor unserer Versammlung eine solch« der Henleinleute stattsand. Während deren Versamm­lung hatttn sie unsere rote Fahne ringezogen, die sie nachher aber wieder heraushingen. Die Festrede hiett Genosse Mader. Sie wvrde mit lelchastem Beifall ausgenommen. Lundenburg  kann ebenfalls über eine herrliche Maikundgebung be­richten. Der Aufmarsch war sowohl der Größe als auch dem äußeren Bild« nach wuchttger al- die Jahre vorher. Ein gewaltiger Zug mit zwei Musikkapellen, zahllosen Fahnen und Transparenten, bewegte sich auf den Marktplatz und nahm dort Aufstellung. Red­ner an dieser Kundgebung war Genosse Nießner, der in seiner bekannt klaren und eindringlichen Weise die Bedeutung der 1. Mai und der Wahlen darlegte und während seiner Rede immer und immer wieder unterbrochen wurde und am Schluß seiner Ausfüh­rungen stürmischen Beifall bekam. Neue Begeisterung Ein empfindlicher Schmerz durchzuckt seinen Körper. Angstschweiß bedeckt seine Stirn. Unwill- kürlich schaut er durch das offene Fenster, ob nicht schon ein Mifitärposten naht, um ihn zu arretie­ren; ein Militärposten mit aufgepflanztem Bajo­nett und einem wütenden Offizier an der Spitze. Wißt ihr, um was es sich eigentlich han­delt?" fragt er die Kadetten. In Wirklichkeit aber fragt ex sich selbst und ist grenzenlos/erschüttert. ,^Jch weiß nicht", flüstert Karl,jeden­falls stimmt die Geschichte nicht, Herr Beinstel­ler..." So ist's, Karl, wir sitzen in der Paffche! Jesus Maria, Jungens, ich altes Rindvieh hab' den Mobilisierungsplan geschaßt!" Die BMen verstehen das alles nicht, wissen auch nicht, wie sie den erschütternden Meister trö­sten sollen. Unverhofft betritt der Wirtshausbe­sitzer die Stube. Beinsteller springt auf, als wäre der Posten, der ihn holt, um ihn zur Hinrich­tung zu führen. Mit zitternder Hand schiebt er dir Papiere wieder in die verhängnisvolle Tasche, zahlt und zieht die Buben auf die Sttaße. Der konser­vative, erfahrene Dieb ist außer Rand und Band. Das hat mir zustoßen müssen! Gerade als ich mein Jubiläum feiern wollte!" jammerte er, als er auf dem Fußsteig stand. Kann man es nicht verstopfen?" fragt der engelreine Karl und stapt neben ihm Wetter. 'Verklopfen? stöhnt Beinsteller, wckbei ihm einfällt, daß ihm so etwas nie hätte passieren dür­fen. Er ist ganz verwirrt uni) schreit:Wenn ich gewußt hätte, Karl, daß du dieses Luder bear- bettest, hätte ich dir alle Knochen gebrochen!" Aber Herr Beinsteller, ich bin's ja nicht gewesen. Sie waren ei, bet ihn ab geräumt hat, Herr Beinsteller." Beinsteller brachte den BMen mtt einer furcht­baren Ohrfeige zum Schweigen. Er dachte: Wie lange müßte ich sitzen, wenn man mich erwischte? Der Maschinenführer Zamek, der an Ungarn   ein Dokument Mer Rüstungen verkaufte, hat sechs Jahre aufgepelzt bekommen. Ist dieses Papier besser oder schlimmer? Rach fünf Schritten etwa konstatierte er, daß es kein ärgeres Verbrechen tzWe als den Diebstahl eines Mobilisierungsplanes. Mit Hinsicht auf meine Vergangenhett wären es im besten Falle zehn Jahre. Da könnte man mich gleich begraben. Zehn Jahr« Festung in Theresienstadt   mit Eisen an den Beinen, bei Wasser und Brot und der Profos als Herr. Er sieht den Offizier in Zivil, dem er die kostbare Liste gestohlen hatte, sieht, wie dieser das Militärkommando alarmiert es ist nur ein paar Schritte weit, sieht wie die Militärposten die Brücken uM Durchgänge schließen, die Stadtein­gänge von Aeroplanen bewacht werden, und wie dem Bestohlenen bei der Polizei das Verbrecher­album vorgelegt und seine Seite aufgeschlagen wird. Er hört auch, wie man sagt:Dieser ist es gewesen!" Ja, ich erkenne chn genau", sagt der Offi­zier.Er hott sich an mich gedrängt." Selbstverständlich. Hundert Mann ihm nach. Bringt ihn lebend oder tot! UM hundert Detek- ttvs fliegen in alle Richtungen der aufgeschreckten Stadt. Beinsteller flieht Mer die Dächer, bis ein Flugzeug eine Bombe auf ihn schleudert und er auf die Straße stürzt. Er hört fiinf Schläge der Turmuhr. Die Ka- meraden erwarten den Helden des Täges zum Tee, imd der Selcher Zuzak verflucht den Kerl, der den bestellten Schinken nicht abholt. Ach, du heiliger Johannes, denkt Beinsteller, dich hat man in die Moldau geworfen, unb dann war Ruhe. Bin ich ein Rindvieh, ich werde dtt das Täschchen nachwerfen uM man soll mir etwas beweisen, wenn es mtt den Fischen um die Wette schwimmt. Erleichtert kramt er in seinem Sack. Als er sM um einen Stein bückt, um die Tasche damtt zu beschweren, wird er leiobeniaL. tritt (Fortsetzung folgt.)' Spachendorf-Heidenpiltsch<; i zwei Orte an der Grenze von Mähren  -Schlepp mit guten Parteiorganisationen, brachten eine$ hebende Maifeier zustande. Ein für die zwei W meinden geradezu erstaunlicher Zug mit viel W Radfahrern und nahezu die gesamte Bevölkerung M beiden Ortschaften, bewegte sich zur Fabrik in denpiltsch, wo auf einem großen Platz die gebung abgehalten wurde. Die Rede des Genoßt Schlotznickel wurde mtt großem Beifall auffl** nemmen. Ueberzeugt von dem Siege der Soziakdtt^ traten bei den Wahlen verließen die Menschen kJ Platz. Die Maifeiern im Bezirk* Mährisch-Ostrau  waren dieses Jahr viel stärker als in den Vorsatz^ Trotz ungünstiger Witterung beteiligten sich S>^ Massen der Arbeiterschaft an unseren Kundgebung und legten jo Zeugnis ab von dem Willen zur lämpfung des FasciSmus und zur Erhaltung W Demokratie. In Mährisch-Ostrau   beteiligten sich ungtss^ 2 0.000 Menschen. Referent war Genosst Mader, Wigstadtl  . In Oberberg  : 3000 Menschen, Referent W nasse Kreutz, Mährisch-Ostrau  . Jp Trztznietzr 1500 Vienschen, Referent GeE K l a s ch k e, Mährisch-Osttau. In Tsch.-Teschen: 1500 Menschen, Referent nasse Pelka, Oderberg  . J In Freistadt  : 1200 Menschen, Referent Ge«E B u r i a n, Mährisch-Ostrau  ... J In Friede!: 8000 Menschen, Referent GenE Maier, Mährisch-Ostrau. tH In Schönbrunn  : 1500 Menschen, ReferentS nasse Malawier, Mährisch-Osttau. In Königsberg  :'1800 Menschen, Referent M nasse König, Mährisch-Ostrau  . Obwohl in allen diesen Otten eine und mehrere Maifeiern unserer Gegner veranstaltet den, waren diese doch nicht in der Lage, solche auf die Sttaße zu bttngen wie die deutsche  «-W di« tschechischen Sozialdemokraten. zurück, und rennt miffamt der Brieftasche nach entgegengesetzten Richtung. Zehn Schritt entfernt steht Herr Halin0>^ Deteftiv, der ihn mittags hinter der Zeitung achtet hatte. Mtt teuflischem Lächeln koincht auf ihn zu. Herr Holina lächelte gar nicht teuflisch' j beobachtete in Wahrheit Beinsteller MechA nicht. Er hatte gar nicht mehr an ihn gedachtoM er ihn aus den Augen verloren hatte. Aber.ei^ fliehenden Menschen beachtet begreiflicher^ jeder Detektiv. Da schau her, der Ferda!" sagte sich Ä Holina.Was ist denn heute mtt dem Beinsst?' los, er laust mir ja immer wieder davon!"»V Und der Detektiv Holina folgte ihm*9 gierig. Es begann eine wilde Jagd. Ferda lief% dem vermaledeiten Dokument in der Taschr 5 ein Hase. Seine listigen, von der Verzweig eingegebenen Umwege durch die Alfftadt n>a^ von Erfolg begleitet. Als er beim Pulverturm Ä tauchte, war von Herrn Holina keine Spur er konnte es wagen, in die Elektrische zu In den Sttaßen waren keine bewafstÄ Wachtposten zu sehen. Die Wachleute sperrte«« Gassen nicht ab, kein Detektiv kam in den NiemaM bewachte die Station, in der BeinPA aussteigen mußte. Nichtsdestoweniger spütte er Möglichkeit eines polizeilichen Angriffes. LrA sie nicht hinter der Ecke dort hier? Bon gequält, blieb er im Wagen. Erst als die irische durch die Peripherie der Stadt f«?^ sprang er in voller Fahrt ab; er fiel auf di« und zerschlug sich di« Stirn. Auch die gestöhnt Brieftasche fiel hinaus. Er hob sie hastig Ä seine verwundeten Hände hintettießen Spuren auf ihr.