Nr. 101DamStag, l Mai 193&Seite 5Volkswirtschaft und SozialpolitikIund Reichskanz«Herren M a c-den find. Wenn sich die finanzierenden Instituteüber die ZinSfußdiffekenzen oder über den Charakter des Kredites nicht einigen können, so ist dieszweifellos ein Fehler, der später wahrscheinlich nichtso leicht wird wieder gutgemacht werden können.Im Interesse unserer Industrie und Arbeiterschaft,die gerade heute keine so leichte Auswahl der Ab-sahuwglichkeiten auf den Auslandsmärkten mehrbesitzt, läge es jedenfalls, wenn diese Differenzensobald als möglich bereinigt würden."Wir wollen deutlicher werden und ganz offensagen, dak offenbar einige mächtig« BanUapita-listen auS politischen Gründen die Ausführung destschechoslowakisch-russischen Handelsabkommens zusabotieren versuchen. Da, wie die»Präger Presse"ganz richtig hervorhebt, das Verhalten der Banken gegen die Interessen der Industrie und derArbeiterschaft verstößt und auch dem gesamtwirtschaftlichen Interesse des Staates Widerspricht,scheint es uns höchste Zeit, daß diesem Sabotage-versuch ein Ende bereitet wird.Ein ähnliches Geschenk überreichte dieKammgarnspinnerei Ignaz Schmieger in Zwodaubei Falkenau ihren Aktionären. Sie stempelt dieAktien von 18 auf 24 Millionen auf, gleichfallszu Lasten des Stabilisierungsfonds. Das Geschenk beträgt alsoVMillio-n e n XL.Saboteure des Ruffengeschäft»Vor wenigen Tagen erst wurde gemeldet, daßein reichsdeutsches Bankenkonsortium erneut einenRussenkredit von 280 Millionen Reichsmark zurBelebung des deutsch-russischen Handelsgeschäfteszur Verfügung gestellt hat. Deutschland hat seinejahrelangen Erfahrungen mit Rußland und hatalle seine Forderungen bisher ohne jeglichen Verzug von Rußland bezahlt erhalten. Um so mehrBefremden muß es Hervorrufen, daß in der Tschechoslowakei von feiten der maßgebenden Bankender Gewährung eines Kredites für Rußland, derzum Jngangkommen des lebhafteren Warenaustausches Voraussetzung ist, uwbegreifliche Schwierigkeiten bereitet werden.Selbstverständlich zetert diese getarnte Bür-gerkriegsgarde zur Verschleierung des sclbstver-übten Terrors über den Terror des„marxistisckenGesindels". Auch das hat man doch schon frühermal gehört. Nichts Neues. Der Unterschied: Henlein wird es hierzulande nicht so leicht gemachtwie Hitler seinerzeit im Reich. Dessen Anhängersaßen schon damals in den Offiziers-Korps derPreußen» und der Länderpolizei. Sie standen ihmbei gegen die Wut der empörten Arbeiterschaft.Sie schützten ihn.Genug der Parallelen. Hiermit sind sie festgehalten. Höchstens ist bis heute noch nichts bekannt geworden, daß irgendeine fanatische Anhängerin des Turnlehrers Kotflügel vom Auto geküßthat. Was nicht ist, kann noch werden. Auch daswürde uns nicht wundern. Siehe drüben...1932...Immerhin— eine braune Dampfwalze istdie Henlein-Bewegung nicht, Noch nicht. DieseBewegung kann zurückgedrängt werden, besonderswenn jeder einzelne in den nächsten entscheidenden Tage» das Alleräußerste an Kraft undEnergie hergibt. Jeder Mitkämpfer muß sich dessen bewußt sein: gerade auf ihn kommt es an.Die Tatkraft des einzelnen im diszipliniertenPropaganda-Plan des gesamten Machtbaues lWir wollen keine Augenblicks-Erfolge. Wirkönnen daher nicht— und wollen es auch nicht— mit Konrad Henleins Demagogie und Phraseologie konkurrieren. Wir halten fest, in klarerErkenntnis, an den Grundsätzen unserer sozialistischen Weltanschauung. Wir werben mft ehrlichen Mitteln für sie. Wir haben es nicht nötig, zulügen und zu verdrehen. Wir hüllen nicht nackteProfit-Interessen in den Nebelschleier der„Volksgemeinschaft". Die Idee über uns, der Kameradneben uns, der Feind vor uns". Was bedeutet dasin die sudetendeutsche Wirklichkeit übertragen?Die Idee— Adolf Hitlers Nationalsozialismus IDer Kamerad: des sudetendeutschen IndustriellenGeldschrankl Der Feind: die marxistische Arbeiterbewegung!Unser Kampf hingegen— er geht um dieBeseitigung der ArbeiGlchigkeit, um die Verständigung der Völker, um den Frieden der Welt.Offen und frei liegt unser Programm vor demganzen sudetendeutschen Volk. Und für diesesProgramm setzen wir unS in diesem Wahlkampfmit aller Energie und Begeisterung ein. Geradeweil wir wissen: die Henleinsche Taktik gleicht derHitlerschen aufs Haar. Einerseits bedenkenloseDemagogie, andererseits Einschüchterung durchTerror. Nur entschiedenes Wftreten unsererWahlhelfer und Mitkämpfer vermag dem urteilslosen, unwissenden Mitläufer HenleinS Respekteinzuflößen. Konrad Henlein muß auf Granitbeißen!Dieses Verhalten der Banken fordert mehrund mehr die Abwehr selbst der besonnensten Kreiseheraus. So meint die»Hosp. Politika", daß esverwunderlich wäre,»wenn in der Tschechoslowakei an einigen Stellen dem russischen Kreditüberflüssige Hindernisse zu einer Zeit in den Weggelegt würden, zu der auf verschiedenen Cleanng-konten bedeutend größer« Beträge gebunden sind".In der»Prager Presse" ist über die Schwierig-kciten in den Kreditverhandlungen für die Lieferungen nach Sowjetrußland folgendes zu lesen:»Hier sind auf der einen Seite unzweifelhaftalle politischen Voraussetzungen für eine starkeIntensivierung unseres Exportes gegeben, und auchwirtschaftlich werden die gleichen, wenn nicht bessereKonditionen geboten, wie sie von allen anderenAuslandslieferanten akzeptiert werden und in derletzten Zeit auch von Deutschland akzeptiert wor-Manneswort wiederlkroße Rolle spielt.Das Wort des»FührersItt8" nämlich, auf das die„donald und Simon so unerschütterlich zubauen scheinen.Wenn es an der Zeit ist, werden die nawenEentlemen zu ihrer weltfremden Verblüffung erfahren, daß eS ebenfalls längst gebrochen ist!Aber auch Hftler wird dann selbstverständlich»nicht gelogen" haben—lWie man KriessanlfisseerzeugtDer Friedens fürst Mussolini an der ArbeitEs vergeht seit Monaten kaum ein Tag,baß nicht aus italienischer Quelle Meldungenüber Grenzkonflikte, Ueberfälle, Provokationenund andere Störungen im italienisch-abessyni-schen Grenzgebiet austauchen. So meldet z. B.die offizielle Agenzia Stefant:Starke Räuberbanden haben sich nahezuvollständig der Macht in der Gegend zwischenSetit und Gondar bemächtigt, wo auf alle Karawanen, die aus Erythräa kommen, Raubüberfälle verübt werden. Bei einem solchen räuberischen Ueberfall wurde eine Person getötet unddrei verletzt. Der Führer einer dieser Räuberbanden, die über 80 Gewehre verfügt, soll erklärt haben, daß ohne seine Einwilligung keineeinzige Karawane das Gebiet zwischen den Flüssen Sangia und Soroca passieren dürfe.. Diea b e ssinische Regierung sei über dieseSituation genau unterrichtet, undhat, wie es in dem Bericht der Agenzia Stefantbeißt, keine Maßnahmen getroffen, um den Räubereien Einhalt zu tun.Man kann Gift darauf nehmen, daß 90Prozent dieser Ueberfälle und Räubereien ent-weder erfunden sind, oder aber von i t a-Henischen Agenten arrangiertund provoziert wurden. Mussolini braucht dieseMeldungen, um im eigenen Lande Stimmungfür den Krieg zu machen, der das„wilde Abes-synien" der Rizinus k u l t u r des fascistischenItalien unterwerfen soll, und um vor dem Völkerbund genügend Vorwände zu haben, den KriegSegen alles Völkerrecht zu führen.Zweierlei muß einen angesichts dieser Ar-b«st vor allem in Staunen setzten: dir geradezukindliche Einfall, mit der die größten Brandstif-er der Zeit vor 1914, verglichen mit den heutigen Kollegen, vorgegangen sind, und die grenzen«oft Dummheit der Nachkriegsmenschheit, die aufben friedlichen Mussolini immer wieder berein-ällt!derS schenken. Das Schenken um des Dankes wil» I krateS, mit dem wir seine Gunst gewinnen möch-len ist ein Geschäft, bei welchem allerdings oftlten.keiner der beiden Teile auf seine Kosten kommt.Der Bcschenlle fühlt sich nicht erfreut, sondern erdrückt, die Großmut seines Gebers lastet auf ihmwie ein Alp, ihr gegenüber fühll er sich ganzklein, ganz tief in seinem Nichts, das dem strah-lenden Glanz des anderen ein doppett wirksamesRelief bietet. Man lehnt sich auf, gerät in Widerstreit zwischen DankeSpflicht und Auflehnungdagegen, und der Wohltäter, der Dank erwartet,kann immer wieder Betrachtungen anstellen überdie Niedrigkeit der menschlichen Kreatur und dieEnttäuschungen, di« sie ihm bereitet. Man stößtnie so sicher auf Undank, wie wenn man Dankerwartet.Wie man denn überhaupt die schlechtestenGeschäfte macht, wenn man um jeden Preis Geschäfte machen will. Das ist gar nicht so hart gemeint, wie eS klingt. Das Vorhandensein einermenschlichen Einstellung zum Beschenkten wurdeals unvermeidliche Grundlage vorausgesetzt. Aberman darf sich auch in bezug auf Bewertung dereigenen Leistung, auf die Motive, denen sie entspringt, keiner Täuschung hingeben. Es mag er»hebend sein, sich hilfreich, edel, gut zu fühlen. Jedoch,«S ist kein reiner Genuß, in einer besserenPosition zu sein, als andere. In diesen mischt sichdas Gewissen«in, der unangenehme Mahner, derunS die Ungerechtfertigkeit des bestehenden Zustande- vorhält und mit der Möglichkeit eines Schicksalsausgleichs droht. Sehr oft sind, uns natürlich unbewußt, unsere Gecken ein Versuch, dasSchicksal zu umschmeicheln, der Ring des Poly-Air brauchen Selbstgefühl und Wertbewußtsein; wir schaffen es uns auf sehr verschiedeneArt. Eine davon ist, uns demonstrativ zu beweisen, wie gut und wohltätig wir sind, wie viel besser als andere Menschen, die ihre Pflicht demNächsten gegenüber nicht so erfaßt haben, wie wir.So entstehen Distanzen, nicht nur zwischen Schenker und Beschenkten, sondern auch zwischenSchenker und nicht oder weniger Schenkenden.Bleibt die Frage übrig, ob der Dank nicht schuldiger Tribut des Beschenkten ist. Er ist es undwird überall steiwillig dargebracht, wo er nickteingehoben wird. Er ist es u. ist es nicht Er ist es,denn spontane Beiträge für andere Menschen sindanerkennenswert in einer auf Eigennutz begründeten Gesellschaft. Er ist eS nicht, denn diese BeiträgedeS einzelnen sind im Grunde nur eine kleineAbschlagszahlung auf die Verpflichtung, die dieGesellschaft ihren Mitgliedern schuldig bleibt, fürsie zu sorgen, d. h., ihnen die Möglichkeit, für sichselbst zu sorgen, zu geben.Solange diese Forderung nicht erfüllt ist, gibt«S eigentlich kein« Wohltätigkeit, gibt es nur Ra«tenzghlungeu auf ein« große Schuld, die freilichnicht der einzeln« auf sich geladen hat. Und diese'selbst sind mangelhaft geleistet, sofern sie Wohl«tat und nicht Güte sind. Nur Güte gibt das Rechtzu schenken, nur Güte, die erwärmt und Freudebringt. Denn Güte hebt die Unterschiede zwischenMenschen auf, die Wohltat unterstreicht, verlangtfür sich nicht Dank, noch Anerkennung, nochSelbsterhöhung. Sie schentt, weil es ihr selbstverständlich ist, weil Hilfe nötig ist und sie die Menschen liebt.Unci ob sie lügen IIn seiner höhnisch-herausfordernden Redeüber die deutsche Luftaufrüstung hatGöring von dem»schlagartigenCharakter" dieser Aufrüstung gesprochen, die innerhalb weniger Monate erfolgt sei.»Wenn ausländische Blätter davon berichtet haben, daß inentlegenen Fabriken Tag und Nacht gearbeitetworden sei, so war das zum Teil richtig", führteGöring aus.»Das war die minutiöse technischeVorbereitung. Aber wir haben nichtge-l o g e n, wenn wir darauf hingewiesen haben, daßwir in der Lust völlig abgerüstet sind".Natürlich haben sie gelogen.Bor etwa sechs Monaten hieü der Reichs-f Propagandaminister Dr. Goebbels in Mittel«deutschland eine Rede, in der er auf»diefrecheLüge" von der deutschen Aufrüstunghinwies. Er behauptete, daß die deutsche Abrüstung vollkommen sei und daß nirgendwoin Deutschland illegal gerüstet oder Rüstungsmaterial vorbereitet werde.Und Herr Himmler, Chef der Gestapo,erklärte kurze Zeit später, daß die Auslandsmeldungen über Tag und NachtarbeitendeR ü st u ngSfabriken Gehirngespinste sen-I.' sationsgieriger Reporter und vaterlandsverräterr-fcher Emigranten seien.Göring selbst, der»nicht gelogen" habenwill, erhob als Dritter im Bunde feierlich dieSchwurhand und gab sein deutsches Manneswortdafür zum Pfände, daß kein verantwortlicherMensch im Drillen Reich an Luftrüstung denke.Die Leute, die das Gras wachsen hörten, so sagtedem Sinne nach, der preußische Ministerpräsident,erfänden Geheimfabriken» die• nur in derschmutzigen Phantasie gewisserf Emigrantengruppen existieren.Diese Eid« waren bereits gebrochen, als siegeschworen wurden. Und Göring rühmt sich auchdessen mll hämischer Ironie.Auf diese Dinge hinzuweisen, ist sehr nütz-stch in einem Augenblick, da ein neudeutscheseinmal eineEin Amt für wirtschaftliche Gesundungi« BelgienDurch Verordnung ist in Belgien die sogenannte„Orec" gegründet worden. Es stehtunter der Führung des Premierministers BanZeeland, dem die Minister Boreffe, de Manund Ban Jsache, also je einem Vertreter, derdrei Regierungsparteien zur Seite stehen. DerZweck der neuen Organisatton ist, wie die„Frankfurter Zeitung" vom 25. d. M. berichtet. di« Gesundung, Befestigung und Verbesserung der gesamten Wirtschaft. Vor allem soll,wie es in der Begründung der Verordnungheißt, der leftende Gedanke bei der Polllik desneuen Instituts sein, allen Arbeitern dir Möglichkeit zu sichern, ihr Brot zu verdienen. DasAmt ist im Einvernehmen mit dem.Finanzminister beauftragt, zur. Durchführung, einerPolitik der Wirtschaftsgesundung, die Gewinneaus der Neubewertung des Goldbestandes derNationalbank zu verwenden, nach- Berücksichtigung der Zuweisungen, di« zugunsten des Wäh-rungsausgleichsfonds erfolgt sind. Die so zurVerfügung stehenden Mittel dürsten in denHänden der„Orec" eine Art von Manöderier-maffe darstellen, die dort jeweils eingesetzt werden kann, wo ein energischer Eingriff Erfolgsaussichten hat. Die„Orec" führt ein Sonderkonto über ihre Ausgaben, das dem Finanz-minister vorgelegt wird. In der Verordnungheißt eS, daß diese Ausgaben den gesetzlichenBestimmungen unterliegen, die für di« allgemeinen Staatsausgaben gelten.Wahlkampf oder Bürgerkrieg?Eine ParalleleDer Wahlkampf, wie er zur Zell geführtwird, erweckt unwillkürlich Neigung zu Verglei chen. Parallelen drängen sich auf, wenn man dieMeldungen vom Terror der Henlein-Anhänger inden verschiedenen sudetendeutschen Städten ver folgt. Parallelen zum Jahre 1932, dem Jahr derletzten, sich schnell aneinanderreihenden Wahl-keunpfe im Reich.Man stellt fest: dmnals überschwemmtenHitler und sein« Maulaufreißer mit Autokolon nen ganz Deutschland, allen alles versprechend.Dem Arbeitslosen Arbeit, dem noch im BetriebStehenden höhere Löhne, dem Kleingewerbetrei benden Ausschaltung der Warenhäuser, den Groß industriellen das Ende der Streiks und der mar-xisttschen selbständigen Arbeiterbewegung.(Daseinzige, was gehalten wurde.) Dies alles geschahunter Phrasengedresch von Volksgemeinschaft, na tionaler Ehre usw.Genau so Konrad Henlein. Allerdings ver fügte sein Vorbild Adolf Hitler über größere fi nanzielle Mittel, sogen.»Subventionen", die erebenfalls von der Industrie erhielt. Hftler konntedeshalb den ganzen Propaganda-Rummel groß«zügiger inszenieren als der Imitator. S. A.-Ka pellen, Suppen-Küchen, N. S.-Frauenhilfe, Fah-nen-Einmärsche, Rollkommandos auf Lastwagen,Motor- und Fahrrädern— bestimmt zu„Straf expeditionen" in Arbefterviertel— Privat-Autos, Lautsprecher- Anlagen(kostenlos ausge führt von den bekanntesten Firmen), selbst Flug zeuge fehlten nicht. Und außerdem stets große,schreiende Plakate. Plakate, Plakate!Wie gesagt— soviel Geld hat Konrad Hen lein noch nicht. Immerhin versucht er im Rahmender erschnorrten Möglichkeiten zu tun, was zutun ist. Auch hier Schnederedeng-Kapellen, die soschön besoffen machen und die Denkfähigkeit derMenschen umnebeln. Trompetenstöße erschallen,wo„Er" in den Saal tritt. Heil-Rufe seiner An hänger tönen„Ihm" entgegen. Wie Hitler durch rast Henlein mit Autokolonnen das Land, be glückt drei, vier Versammlungen durch kurze Er güsse, um schnell bei einer fünften aufzutauchen.Wie Hitler niemals für die NationalsozialistischePartei kandidierte, so tut es auch Henlein nicht.Wie Hitler stellt er sich niemals in der Diskussion.Wie Hftler arbeitet er mit den gleichen skrupel losen, blufferischen und marktschreierisch-sensa-tionellen Methoden. Und jetzt hat er auch glücklichdas erste»Attentat" auf seine Person hinter sich.Ein»Attentat", das bestimmt vom Propaganda ausschuß der Sudetendeutschen Heimatfront fürdiesen Wahlkampf vorgesehen war. Wir kennen dasalles von Hftler. Uns wundert nichts. Nicht ein mal das„Attentat". Und käme morgen die Mel dung, das Ascher Rathaus brenne, so dächten wirdiesmal ausnahmsweise an— Göring.Respektable GeschenkeDie Aktionäre der Georg Schicht A.-G. erhalten ein Sonde rgeschenkvon 14 Milli o n e n XL. Es wird ihnen dadurch gemacht,daß eine Erhöhung des Aktienkapitals von 140auf 184 Millionen Xö vorgenommen wird, indemdie Aufstempelung^>er Attien erfolgt. Die Aktionäre haben den aufgestempelten Wert nicht zu bezahlen, sondern die 14 Millionen werden aus demStabilisicrungsfonds, der aus dem von denArbeitern geschaffenen Mehrwert aufgefüllt worden ist, genommen. Außerdem erhalten die Aktionäre für das Krisenjahr. 1934 eine Dividende Yon8 Prozent und der BerwaltungSrat dazu eineTantieme von insgesamt 270.000 XeGibt essoziale Wohltätigkeit?Bon Hella Rohm.Wohltättgkeit und Güte sind nicht identisch,sind nicht einmal ohneweftereS mfteinander vereinbar. Wohltätigkeit schafft Grenzen zwischenMenschen, Güte überschreitet sie, Wohltätigkeitteilt ein in Geber und Beschenkte. Güte sieht nurdie Notwendigkeit, zu helfen. Um das Gebietscheinbar spitzfindiger Konstruttilmen zu verlassen:in einem von privater Hand unterhaltenen Heimefür elternlose Kinder lebender Eltern, d. h., solcher, die sich um ihre Kinder nicht kümmern können oder wollen, werden die Aufgenommenen gutgepflegt, genährt, gekleidet, was sicherlich als gesellschaftlich wertvolle Leistung anzuerkennen ist.Wenn man aber die erstrebende Unterwürfigkeitsieht, zu der die Kinder ihren Wohltätern gegenüber angehalten werden, wenn man Zeuge war,wie ihnen DankeSpflicht gegen sie alltäglich eingehämmert wird, hat man beinahe das ketzerisch«Gefühl, als läge hier der Schwerpunkt der ganzen Institution. Nicht so. alt wären eS nicht Ge-berfreude, Mitleid, Hilfsbereitschaft, die sie insLeben riefen. Aber der Gewinn an Prestige, anXtttwete für de« Monat April(Die erste Zahl bedeutet Parteifonds, die emge«Lammert« Wahlsonds.)Bodenbach: XL 2480.—(820.—).—_„Karlsbad: XL 7410.—(1690.—), Lands-’ Selbsterhöhung für die Geber ,st so groß, wttran: XL 578.—(144.—). Pilsen-Bud« sprechen hier von diesem speziellen Falle, daß«Seit: XL 1400.—(330.—). Prag XL 680.— zumindest reizt, zu untersuchen, ob da nicht irgendwo.—), Preßbura: XL ISO.—(30.—), lp0( in Mißklang besteht.ELÄ!kL«8K7«'!»krk.»rr»s,«-»-»»»-»——W 1600.— HOO.—). Trauten« u: Xi 416.— J(104.—), Tropvau: XL 1640.—.(410.—)« 1.