Nr. 108

Donnerstag, 9. Mai 1935

Eine Kommune- Ausstellung

Von Hermann Wendel

hin, das zugleich der politischen Polizei und dem Kriegsministerium unterstehen soll, und mehrere Schriftstücke enthalten dringende Angebote der Frauen, sich im Kampfe für die gemeinsame Sadje nüßlich zu machen.

Am 11. Mai finden ini Tuilerienschloßz

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gleichzeitig drei große Konzerte zugunsten der Witten und Waisen der Republik statt hier das gedruckte Programm: Mademoiselle Agar von der Comédie Francaise" wird" Die eherne Leier" rezitieren, die Volkssängerin Bordas ihr berühmtes:

Das ist die Kanaille, Ich gehör' dazu!

in den Saal schmettern, und Désaulné Verje eige­ner Zucht Verslucht seist du, o Bonaparte" her= sagen. Behn Tage später sind die Versailler in Paris eingedrungen und der verzeifelte Endkampf beginnt. Etwas von seinem Fie­ber strahlen einzelne Dokumente aus, Hilferufe mit ungelenter Schrift, voll orthographischer Ges von braven Postenkommandanten, hingefrißelt Schnißer, unter schwerstem Feuer: Schickt Ver­stärkung, damit wir die Stellung halten!", urd hat man nicht die helle aufstürmende Stimme sämtlicher Pariser Glocken im Ohr, wenn man einen Bettel vor sich sieht, unterzeichnet von Henri

Eine Kommune- Ausstellung in Saints, in die Augen schrien, daß sich unerhörtes begab. Denis? Paßt zu dieser Stadt vor den Toren Durch mannigfache Urkunden kommen auch ben Paris die weiße Lilie nicht besser als die rote jene Monate zu Wort, die erst die Kommune bez Nelte, da in ihrer gothischen Basilika alle franzö- greiflich machen, die letzte Zeit der Belagerung sischen Könige seit Ludwig dem Heiligen ihre von Paris mit ihrem Hunger und ihren Lebens. Grabstätte fanden? Aber das Saint- Denis von mittelfarten, die Kapitulation, der Einzug der heute mit seinen mehr als 80.000 Einwohnern Deutschen . Im März wächst die Gärung in der und seinen großen Fabriken ist eine wimmeinde Hauptstadt. Da lesen wir den gedruckten Antrag Arbeitersiedlung mit proletarischer Gemeinderats- der Seine- Abgeordneten Delescluze , Cournet und mehrheit und einem von Moskau allerdings abge- Razoua, die Nationalversammlung möge die Mit­ichüttelten Stommunisten, Jacques Doriot , als glieder der Regierung der Landesverteidigung vom Maire, hat also mit Valois und Bourbonen nichts 4. September wegen Hochverrats in Anklage zu schaffen und war recht berufen, in seinem zustand verfeßen, und der Chef der Erekutiv Muſeum die Ausstellung La Com- gewalt. Thiers, mochte wohl die Lippen bös zu mune de Paris" zu beherbergen, die so viel sammenkneifen, da er am Vormittag des 18. März Bachen und Tage dauern wird, wie vor vierund vom Polizeipräfetten eine telegraphische Des fechzig Jahren jene gewaltige Erhebung der Bari- peiche" empfängt: Sehr schlechte Nachrichten vom fer Maſſen, nämlich vom 18. März bis 28. Mai. Montmartre , Truppe hat versagt. Hügel und Im Ehrenausschuß der Ausstellung, dem Lucin schüße und Gefangene von den Aufständischen wie Descaves von der Académie Goncourt vorsteht, dergenommen"; ein weiteres Telegramm vom jiben neben Doriot die sozialistischen Abgeordnete General Valentin: Jean Longuet und Bracke, und der greise Jean vom Montmartre bestätigt. Barrikaden erheben Allemane, letzter überlebender Kommunard von sich in Ménilmontant"; eine dritte Botschaft vom Bedeutung, wirkt gewissermaßen als Schirmherr gleichen Morgen: Eine starke Kolonne, unter der seltenen Schau. Der Kommunistenchef Cachin mischt mit Linienmilitär, marschiert über den hat, wahrscheinlich Doriots wegen, die kalte Schul- Boulevard de Strasbourg zum Rathaus", und ter gezeigt, aber aus der Ferne verfolgte das Wer als das Hotel de Ville von dieser Kolonne erreicht den der Ausstellung der frühere Seine- Präfet ist, beginnt die Herrschaft des Zentral Edouard Renard, der eben als Generalgouverneur tomite e 3 und die der Kommune; Wahl­bon Französisch- Aequatorial- Afrika mit Frau und aufrufe und Stimmzettel erinnern an den 26. Gefährten durch Flugzeugabsturz tragisch umge- März, da das Pariser Volt sie auf den Schils tommen ist; seinen Vater hatten sie wegen Betei hebt. das par ligung an der Bewegung des Frühlings 1871 nach Neu- Caledonien verschickt. ihrer Sibungsprotokolle, das Register ihrer

"

Brissac, Generalsekretär des Wohlfahrtsaus

schusses, und darauf die Weisung: Die Muniz palitäten haben ohne Aufhören die Sturmglocken in allen Stirchen läuten zu lassen"? Ein Flam­menherd nach dem andern lodert auf: die Tuile. rien, das Rathaus, das Finanzministerium, die rue Royale, die rue de Rivoli , die Docks von 2a Villette Litographien und Farbdrucke beschwö

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maste und mehr als ein Porträt Blanquis), als eine planvolle sozialistische Erhebung. Aber die Niederwerfung der Kommune lieferte den Anlaß, Dort der Gaskasten enthält einen Band ren das unheimliche nächtige Bild des brennenden die Internationale Arbeiter- Association als erste Dort der Gastajten enthält einen Band Paris herauf, und dann ist das Ende da, di Organisation des flaffenbewußten Proletariats Massen erschießungen der Föde- mit allerhand schäbigen Verleumdungen anzu­Die Ausstellung will, nicht Partei ergreifend, Detrete, ihr gedrucktes Programm, bien, tierten an der Mauer des Friedhofs Pre spucken. Da liegt ein Werbungsschreiben einer rein hiſtoriſch wirten, indem sie die Ereignisse selbst Freiballons über der Proving abgeworfen wurde, Lachaise: das bekannte Bild Pi chio 3 erhebt die" Contre- Internationale, Allgemeine Liga der durch Dinge, die von ihnen übrigblieben, sprechen und den bekannten Aufruf an das arbeitende Agonie in fast überpathetischer Weise zur Apo- Konservativen", in dem der Internationale vor­läßt. Darum eine Fülle von Stichen, Photos, Landvolk":" Keine ganz Reichen und keine g- ma theose. gehalten wird, ihr Ziel sei die Verleugnung jeder Delbildern, Karikaturen, Autogrammen und unter Armen mehr!" Andere Urkunden wie das Ver= Der Rest heißt Lager von Satory, Kriegs- jozialen Ordnung, die Einebnung, die Nichtig Glas und Rahmen die vergilbten Zeitungsblätter bot, Strafabzüge vom Lohn zu machen, oder das jener aufgeregten Tage, darunter der Cri du Dekret über den Mietserlaß für drei Vierteljahre Serichte, Hinrichtungen, Neu- Ca- erklärung jeder aus der Geburt oder dem Talent Beuple" von Jules Vallès . Le mot d'Ordre" sind Wegweiser an der Straße der sozialpoliti- ledonien, Egil von allem gibt die Aus- herrührenden Autorität, die Verneinung jedes bon Henri Stochefort." Le Vengeur" von fchen Gesetzgebung, die vor der Kommune lag. stellung ebenso Stunde wie von den rührenden moralischen, politischen, sozialen und religiöſent Felir Pyat. Da ist auch ein rotes Fahnennuich Andere erhellen eine der Ursachen für die verhäng- Bitten, die, von Angehörigen der Verurteilten a Prinzips, schließlich die Zerschmetterung des Bür­mit der Inschrift République Francaise . Comnisvolle Lähmung dieser Revolutionsregierung: die Machthaber gerichtet, der Gnadenkommission gertums zugunsten der niederen Klaſſen, die Herr­mune de Paris . 9. Legion. 117. Bataillon", d. den inneren Hader; nicht weit vom Beschluß zugeleitet werden; mehrere der Gesuche hat Victor schaft der Befißlosen über die Besibenden" sen Stange mit einer goldenen Jakobinermüße auf des Vollzugsausschusses, der am 30. April den Hugo in einer breiten Baltenschrift auf das kennen die Weise, wir kennen den Text, wir kennea der Spizze abschließt, und es fehlt nicht die schar Citonyen Roffel zum Delegierten fürs Kriegsive Wärmste befürwortet. Auf einem dieser Aften auch die Verfasser. Aber wie eine Antwort auf fo lachene Schärpe mit goldenen Fransen, die das sen, also zum Kriegsminister, ernennt, findet sich stücke, das Charles Longuet angeht, steht der bösartiges Geschwäß erhebt sich als Abschluß der Mitglied der Kommune als Zeichen seiner Würde der Entscheid der Kommune vom 10. Mai, 7 Uhr Blauſtifibermert:" Der Internationale zugehörig. Ausstellung eine Büste aus weißem Marmor, das um die Hüften schlang, und eine rote Samtschleife, abends, der den gleichen Citoyen Rossel vors Eines der einflußreichsten Mitglieder. Mitglied haar- und bartumwallte trotzig fühne Haupt eires bie die große glühende Kommunardin Louise Striegsgericht stellt. Eine Reihe von Photos und der Kommune." Die Internationale feineswegs wvies sie Miche I wahrscheinlich vorn an d'r Bluse trua. Zeichnungen gilt dem Sturz der Bendomesäule, Im Treppenhaus aber hängen, unterzeichnet vom andere zeigen Barrikaden von Sandfäden, wie sie den Ereignissen die Richtung, denn ob im Kom­Zentralfomitee der Nationalgarde, dem Wohl Napoleon Gaillard, Directeur Général des Bar- muneaufstand Leid ind Groll, Zorn und Sehn fahrtsausschuß, dem Vollzugsausschuß, der Stom- ricades" und Kommandant eines Spezialbatail fucht aller Elenden und Enterbten zusammen Verlanget überall muneregierung selber, Dußende von Plakaten, die lons von Barricadiers, höchst kunstvoll errichtet. flossen, war er doch, scharf betrachtet, mehr ein mit ihrer aufreizenden Fratturschrift im März. Auch weist ein Manuskript auf die Bildung eines blanquistischer Putsch von riesigen Ausmaßen blanquiſtiſcher Butſch von riesigen Ausmaßen Volkszünder April und Mai 1871 den Marisern gewissermaßen besonderen Korps Die Späher der Kommune"( nicht umsonst zeigt die Ausstellung die Toten­

Martinet

Eine gar nicht seltsame Geschichte

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wir

Denkers und Kämpfers, das unbeirrbar der Zu funft zugefehrt ist: Sarl Marg.

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und gab..

Aber Oberklassenindividuen sind nicht zu frieden mit so Stücken vom Mantel, die wollen mehr. Es kam mit böser Bestimmtheit und kristallklarer Brutalität: ,, Was ist uns der, der Werte schuf? Eben nur ein Arbeiter! Unser ist, was er mit seiner Hände Fleiß erarbeitet, benz wir sind die von der Oberklasse und auch nimmer­mehr seine Verwandte!"

Martinet war sehr unzufrieden mit seinen| aus obenauf kommen; seinen Martinschimmel| dachte an die Martinsgeschichte mit dem Mantel Eltern. Er lief hinaus zum Entenpfuhl und wollte er haben! Der mährische Buchbindergesell beulie. Daß er nun nicht Schulmeister werden ging nach Wien , in die Skaiserstadt", wo man sollte, tränkte ihn wenig: aber die vielen Prügel reich werden konnte, wie es hieß, und wie es in Von Julius Martin. schmerzten ihm an allen Fasern seines Herzens jedem Lesebuch stand: reich werden durch Fleiß. Sparsamkeit und Redlichkeit. So was glaubten Ich komm schon, ich komm schon!" rief der und anderer Körperteile. Da tam der Pfarrer am Entenpfuhl vorbei. nämlich die Leute von der Unterschicht noch in Schulmeister zum Pfarrhof hinüber, trat ins Martinet, warum weinest du?" Und Martinek jenen Jahren. Und das Geschick war so boshaft, obacht auf die Stangen, bis ich wiederfomm'. mußte nun die ganze elende Geschichte erzählen, dem Martinek eine Weile vorzugaukeln, daß das Zum Sterb'glod läuten ist's." Dann ging er. und als er damit zu Ende war, da fing der Pfar- stimmt. Freilich, reich wurde er gerade nicht ,, Martinet aber, der Schulmeisterbub, sprang aus rer an, Martinet eine Geschichte zu erzählen. Das aber vorwärts gings. der Bank, latschte auf seinen bloßen Pfötchen nach war natürlich die Geschichte vom heiligen Martin. born, wo die schwarze Tafel stand, ergriff Waters Wie der heilige Martin nur sehr ungern ein Sol­Szepter, das derbe, spanische Rohr und verfün- dat gewesen sei und viel lieber dete der Dorfjugend, daß sie alle still sein müß- Mönch. Und wie er nicht Prügel, sondern Wohl armen frierenden ten. Das wollten sie aber nicht. Der Hruza taten ausgeteilt und dem sei wie die anderen, und daß er gar nichts zu be- seines Reitermantels geschenkt habe. Also mit bindung zwischen der leistungsfähigen Arbeits- Oberklassenblut in sich hat, das schafft selten Wenda erklärte, daß der Martinet ein Schulbub Manne vor den Toren von Amiens die Hälfte die beiderseitigen Vorteile einer dauerhaften Vers was von ihr abstammt und was immer richtiges fehlen hätte. Und die Behounek Mila setzte Nuzanwendung! Eine echte, rechte Pfarrers- kraft und der gegebenen Werkstatt gleich doppelt! Werte, aber das sammelt oft Werte, oder schnippisch hinzu, daß der Martinet den Stock nur geschichte.

ein frommer

fein

säuberlich wieder dorthin legen solle, von wo

or ihn

genommen hätte. Und fürchten tue sich Eindruck. ohnehin gar niemand vor dem Martinet, sagte sie.

Aber auf Martinet machte sie einen tiefen Nämlich der weiße Schimmel des Heiligen

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Der fleißige, tüchtige Arbeiter die hübsche, verwitwete Meisterin mit dem Geschäft!

Da sie beide jung waren und wohlgetan, war's nicht schwer, die erforderliche Liebe anzu­bändeln. Und als sie verliebt waren, sahen sie

Martin wehrte sich gar nicht lang. Er teilte. Teilte redlich in zwei ganz gleiche Hälften. Der alte Martinet, jetzt hatte er seine Geschichte mit dem Mantel erlebt...

*

Die Oberklasse und was dazu gehört und

Da meinte der Schulmeisterbub die Autorität gefiel ihm ausnehmend und er setzte sich's vor, die Bravheit immer und allemal ihren wohl Hälfte noch in Ehren trug, denn jener stammte seines Vaters wahren zu müssen, an dessen Stelle feinem Namenspatron alle Ehre zu machen,

er

vertut Werte! Jahre vergingen. Der Stiefenkel hatte seine Mantelhälfte vertan, zerrissen und zerschlissen. Da tam er selbstverständlich wieder zu dem, der seine eben von der nehmenden Oberklasse ab. Der alte wie in seinem ganzen Leben. Da ward's ihm Wohnung brauche er und Kost und so Grimmig hatte Martinek werden wollen, zornig die Tür weisen dem, der ihm...

: dastand, und auf die kecke Mila hatte er ohne- indem, daß er vielleicht auch einmal auf einem ganz in der Ordnung, und auf den Gedanken, Martin stand aufrecht in seiner Stube, aufrecht

So kam's, daß weißen Schimmel, hoch zu Roß... usw..

Martinet war also Meister und hatte eine schöne Meisterin! Das war genau so wie sich das Martinet nach dem Schullesebuch vorgestellt hatte, wo doch verdienten Lohn findet. Martin fand das also daß gerade d a hinter eine ganz besondere Tücke dachte einfach und nur so: Wie gut ist's, daß meine gute Mutter den Martinet mit häufigen Prügeln zu einem braven Mann gemacht, zu einem Ritter Martin der Arbeit geschlagen hat. Um jeben Sieb ist's schad', der daneben gegangen ist. Jebt ist's gewonnen: Meinen schneeweißen Martinschimmel hab' ich schon."

dies schon lange seinen Pick. just, als der Vater dem Totenglöckchen auf dem Auf die Geschichte mit dem Mantel legte er näm- des Geschickes stecken müsse, kam er gar nicht. Er gesagt, daß er wieder da sei, der Stiefenkel.

*

Todte, sein spanisch Rohr, von der Hand seines Der Martinek stand hinterm Arbeitstisch und Sprößlings geschwungen, auf den Rücken der braunbezöpften Mila zum ersten Male nieder- band Bücher, lauter fromme tschechische Gebet­auſte. Zugleich zum letzten Male. Denn die bücher, mit viel kupferrötlicher Goldverzierung ,, Na, mach du wei fede Mila hatte ihre Ritter. Und die waren stär- auf den klobigen Deckeln. ter!" hatte der Meister gesagt, als er schlafen fer als der Martinet. ging. So sagte er alle Tage, wenn er aus dem

Ihr dürft's mich nicht hauen, denn ich muß

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Aber der Martin irrte sich: Er hatte ihn

obacht geben auf euch!" zeterte der Martinek, als Wirtshaus kam und zu Bett ging. Beides tat nicht, den Martinschimmel!

er nämlich meist in ein und derselben Minute. Und Martinet ,, machte weiter", heut' wie

**

Der Martin war ja einer von der Unter­

Aber er vermocht' es nicht. Er mußte an seine tote Frau denken, und wie die diesen Enkel geliebt hatte

Und die Geschichte von seinem Namens patron schoß ihm durch den alten Kopf, und jetzt verstand er sie erst.

Ja, für die einen Martins ist eben der Silberschimmel, für von Nehme gern" mit dem

Oberklassenherzen und für die anderen, nun für

die anderen ist eben die Geschichte vom geteilten Mantel, für die Martinseelen nämlich von Schaff und gib." Ja, so war's und ist nicht zu ändern..

er unten lag. Mit welch schönem Ausspruch er­wiesen ist, daß der fundamentalste Rechtsgrunds ihm die Augen zufallen woll- Klasse; und aus der ersten Ehe seiner Frau gab es eine Nachkommenschaft, die viel Säfte in sich trug, Dorfbuben einfallen kann. Aber die unbotmäßi- ten vor Müdigkeit. Er mußte doch! Womit hätte der Meister welche aus der Großlaufmanns- und Fabritan gen Kameraden Martineks kehrten sich nicht an| ſonſt zu den Märkten fahren sollen, wenn Mars tenatmosphäre herausdestilliert waren. Ausge das Stödchen der legitimen Schulherrschaft meu- tinet nicht gearbeitet hätte bis in die Nacht hinein wachsene Oberklassenindividuen voll Wohllebens­und durch die Nacht hindurch. Der Martinek gelüft und Plagescheu. Es ist eben so ausgerech= terisch auf Martinets Hosenboden pfeifen. Und Martinek dachte: Das ist jetzt Oberklassenindividuen die Unterklasse ausbeuten Es war ein wenig bitter, sein Lachen. Aber

Und der alte Martin atmete tief und strich

,, Nein, du hast nicht das Zeug zum Schul- war nun eben einmal bei der Unterklasse. Was net in unserer Gesellschaftsordnung, daß solche sich mit der Hand übers schneeweiße Haar.. meister. Dich muß ich in eine Lehre tun," erklärte weiter?! der Vater, nachdem er seinen Sohn den Rächern die Geschichte mit dem geteilten Mantel: Jch hab und aussaugen dürfen. Ueberall, ehegestern gleich zwang er seine Seele mit der alten Strenge entrissen und normale Zustände wiederhergestellt die Arbeit und er kriegt das Geld!" Aber Mar- und heute! In Staat, Haus und Familie! hatte. Und dann mußte der Martinet hinüber in tinet irrte sich: Das war noch nicht die Ge die Küche, wo die Mutter war. Denn die hatte schichte mit dem Mantel.

das Nachrichteramt in der Schulmeisterfamilie

bon Hlinsko. ,, Klitsch, flatsch; klitsch, klatsch!"|

*

Aufrichtig gestanden: Dem Martinet gefiel

Das wußte aber der Martin von Hlinsko nicht; das mußte er erst erfahren. Als seine Frau gestorben war, da war der Oberklaffenenkel da! Martin, dachte an seine

gegen sich selbst zur gewohnten Güte gegen andere. ,, Er soll hereinkommen. Ich bin nimmer jung genug, um im Haß zu leben. Mein Alter ist darnach, daß ich Frieden mache!"

So sagte er, und seine weißen Haare glänz

flüsterte die Mutterhand mit Martinets Wangen . es gar nicht bei der Unterschicht. Er wollte durch- tote Frau, mit der er lange glücklich gelebt hatte,! ten in lichtem Schein...

*