Seite 6 »Sozialdemokrat" Freitag, 10. Mai 1835. Nr. 109 PRÄGER ZEITIJMG Das Quorum Sie schwindeln schon wieder. Bei den Gemeindewahlen des Jahres 1931 haben sie— die DAWG— eine wüste Hetze gegen unsere Partei entfesselt mit der schwindelhaften Behauptung, daß unsere Kandidatur in die Prager Stadtvertretung nach den Berechnungen ihrer Statistiker aussichtslos sei. Die Wahlen haben dann gezeigt, daß nicht unsere Kandidatur aussichtslos war, sondern daß die D A W G ihre Mandate nicht zu halten vermochte und ein Mandat verloren hat. Diesmal erregen sie die Heiterkeit der Wählerschaft durch das„Quorum". In den zahlreichen Kommuniques, Erklärungen, Entschuldigungen und Beschwichtigungen„aus Kreisen der DAWG", die die etwas komplizierte Vorgeschichte ihrer Kandidatur nötig machte, begründen sie ihre Bittgänge und technischen Wahlkom- promisse mitsamt der Ausschaltung der Juden von der„sicheren" Kandidatur mit den„Bestimmungen des Quorumgesetzes, bicTeine selbständige Kandidatur der DAWG unmöglich machen". Sogar dem Herrn Spina haben sie das erzählt, obwohl der doch als erfahrener Politiker im allgemeinen und als Listenpartner der DAWG aus dem Jahre 1929 im besonderen über die wahlmathematische Lage wohl Bescheid weiß. Wenn die DAWG den Wählern einreden will, daß das sogenannte Quorumgesetz(d. i. die Novelle zur Parlamentswahlordnung vom heurigen Jahre) ihre selbständige Kandidatur unmöglich gemacht hat, dann beliebe sie doch zu erklären, warum sie bisher niemals» weder 1920, noch 1925, noch 1929 selbständig in die Parlamentswahlen gehen konnte. Im Jahre 1920 also in einer Zeit, wo man ihren Freisinn uttd ihre Demokratie noch geglaubt hat, wo der Wahlkreis Prag noch ungeteilt war und sie also wesentlich bessere Wahlaussichten hatten, als Heuer, konnten sie den Abg. Kafka nur durch ein „technisches Wahlbündnis" mit dem Brünner Antisemitenführer und nachmaligen Bombenwerfer, dem Alldeutschen Dr. Bär an, ins Parlament bringen. Im Jahre 1925 bad für 1000 XL, vom 20. Mai bis 11. Juni nach Luhatschowitz für 960 XL, nach Trentschin-Teplitz für 1040 XL, nach Pistyan für 1000 XL und vom 29. Mai bis 2. Juni ins Gesenke zum Presse von 265 XL. Informationen und Anmeldungen im Basar neben dem Wilsonbahnhaf, Telephon 383-35. üerlcvlsssai „Erpresser"— aus Mitgefühl Ein sonderbarer Prozeß Prag . Eine merkwürdige Anklage wegen„Erpressung" kam Donnerstag vor dem Strafsenat Rosek zur Verhandlung. Angeklagt war der 35- jährige Privatbeamte Josef S e j k a und die 23jäh- rige Marie D o l e z a l. Die Letztgenannte hatte ein Verhältnis mit dem 27jährigen Gastwirt Franz Chalupka aus dem Dorf Dievnice bei Brandeis und wurde von'hm schwanger. Am 22. November erhielt nun dieser Gastwirt Chalupka einen rekommandierten Brief von einem„Dr. Josef Sejka", in welchem er aufgefordert wurde, bis zum 31. Jänner 1934 seine Geliebte zu heiraten, oder ihr 20.000 XL für das zu erwartende Kind auszuzahlen.„Widrigenfalls ich genötigt wäre", hieß es dann weiter,„gegen S«e die Strafanzeige nach§ 156 des Strafgesetzes zu erstatten." Diese Drohung des sonderbaren„Rechtsbeistandes" zeugte freilich von grober Unkenntnis des Gesetzes. Denn, wie aus dem weiteren Inhalt des Schreibens hervorging, hatte der angebliche Advokrt den Notzuchtsparagraphen 125 im Auge und wollte den Gastwirt Chalupka dadurch unter Druck setzen, daß er ihm eine Strafanzeige wegen Vergewaltigung in Aussicht stellte, wenn er nicht seinen Verpflichtungen nachkomme. Die angestellten Erhebungen ergaben, daß von einer Vergewaltigung keine Rede sein konnte. Nach den Aussagen Sejkas hat sich dieser aus Mitleid mit dem geschwängerten und vollkommen ratlosen Mädchen dazu hergegeben, sich brieflich als Advokaten auszugeben, um der ins Unglück Gestürzten zu helfen und den Liebhaber zu veranlassen, seine Taschen au öffnen. Zur Hauptverhandlung hatte sich der Hauptangeklagte Sejka nicht eingestellt. ES kam zu dramatischen Auseinandersetzungen zwischen der Mitangeklagten Marie DoleZal, die inzwischen das Kind zur Welt gebracht hat, und ihrem Liebhaber, dem Gastwirt Chalupka, wobei dieser keine besonders sympathische Rolle spielte. Die Verteidigung SejkaS, er habe nur aus Mitleid mit dem hilflosen Mädel sich fälschlich(und dabei recht ungeschickt) die Rolle eines Rechtsanwaltes angemaßt, erscheint durchaus glaubwürdig. Da Sejka sich, wie erwähnt, zu der Verhandlung nicht eingestellt hatte, wurde der Prozeß vertagt, wobei der Gerichtshof beschloß, den An- gellagten zum nächsten Termin vorführen zu lassen, rb. Ein Dieb, der nur bei Gericht arbeitete 22 Wentaschen gestohlen Prag . Der 29jährige arbeitslose Typograph Karl S e d i v y, der als Opfer des Zeitelends in die Kriminalität abgeglitten ist, hat sich auf«in sonderbares Spezialgebiet des Diebstahls verlegt. Er pflegte sich beim Zivilkreisgericht herumzutreiben und richtete sein Augenmerk auf die Aktentaschen der Advokaten. Wenn die Anwälte sich von ihren Sitzen enssernten, um die Verhandlungsprotokolle zu unterfertigen, ersah er die Gelegenheit und ließ ihre Aktentaschen mitgehen. Er fand in ihnen zuweilen bares Geld»der wenigstens Stempelmarken, und wenn auch das nicht, so brachte er immerhin die Aktentaschen an sich, die doch für einige Kronen an den Mann zu bringen waren. Den sonstigen, für ihn wertlosen Inhalt der Aktentaschen, vor allem Prozeßakten, vernichtete er, wodurch freilich ein weiterer beträchtlicher Schaden angerichtet wurde. Im ganzen find ihm-22 solcher Diebstähle nachgewiesen und die Schadenssumme ist recht bedeutend. Der Gerichtshof des GR. Dr. H r u§ k u verurteilte den Angeklagten, der außerdem noch gemeinsam mit seiner Frau der ExekutionSver- eitelung angeklagt war, zu vier Monaten K e rk e r. rb. smitti begießt Du die Blumen auch mit UllNekl'ZMberdMl von der„Frauenwelt", Frag XU., Fochova ti. 62 l Paket XL 5.60 mit Post- ■ a'cndung. Wefitkurort Franzensbad heilt Frauen-, Herz-, Stoffwechselkrankheiten, Gicht, Rheuma, Psoriasis, Fettsucht. ss Billige Pauschalieren. Billige Pauschalkuren. wo sie keine der deutschbürgerlichen Parteien in eine Kombination aufnahm, haben sie auf eine Kandidatur überhaupt verzichten müssen und waren auch tatsächlich im Parlament unvertreten. 3« Jahre 1928 gelang eS den Deutschdemokraten nur durch die jetzt wieder gelöste Verbindung mit Herrn Rosche, ein Mandat in der Landesvertretung Böhmens zu erringen. i Im Jahre 1929 mußten sie sich mitsamt der jetzt zu Henlein al- geschwcnktcn Gruppe Dr. Rosche vom Bund der Landwirte unter seine Fittiche nehmen lassen. Sie konnten also trotz der Bereinigung mit\ Rosche nicht ohne Unterstützung einer anderen Partei in die Wahlen gehen. Und heute wollen sie den Wählern weismachen» daß sie, wenn das Quorumgesetz nicht gekommen wäre, ohne Rosche hätten allein kandidieren können. Also, bitte, meine Herren» nur nicht gar so primitiv! Auch nach dem„Q u o r u m g e s e tz" erhält jede Partei, auch wenn sie das„Quorum" n r ch t erzielt, ein Mandat, wenn sie eben die Wahlzahl erreicht. Ein Wahlgesetz, nach welchem man Mandate auch dann erhält, wenn man keine Wählerstimmen auf sich vereinigt, gibt es in einer demokratischen Republik nicht. Aber nur ein solches Wahlgesetz würde der DAWG gefallen und nur ein solches Wahlgesetz würde ihr zu Mandaten verhelfen. Durch das neue Gesetz wurde den kleinen Parteien das Kandidieren nicht erschwert, sondern erleichtert. Während bisher jede Partei, die ein Mandat haben wollte, meinem Wahlkreis die Wahlzahl erreichen mußte, genügt es jetzt, wenn sie in einem Wahlkreis die Wahlzahl oder auch nur 20.000 Stimmen erzielt. Nur für die Zuteilung weitererMandate im zweiten Skrutinium, also eine Sache, die ohnehin für die DAWG nie in Betracht gekommen wäre» ist die Erreichung des Quorums(120.000 Stimmen) erforderlich. Zur Illustration, wie weit die Demokraten von der selbständigen Erringung enies Mandates immer entfernt waren, führen wir an, daß sie im Jahre 1929 mit dem B. d. L. gemeinsam in ihrer Hochburg, im Kreise Prag A 7972, im Kreise Prag B(also mit den agrarischen Stimmen des Steckener Gebietes) 7558 Stimmen erhalten haben. NiL entlassen. Der einige Tage lang gesuchte Ringkämpfer NiL, der schließlich im Dresdner Gefängnis gefunden würde, wurde gestern von dort nach achttägiger Hast entlassen. NiL soll wegen Diebstahls verurteilt worden sein. Ausflugszüge. Die Siaatsbahndirektion Prag veranstaltet vom 14. Mai bis 2. Juni Erholungsreisen nach Karlsbad für 1100 XL, nach Marien- «11081 VRgM88kII Meine Cousine aus Warschau Der Titelrolle dieses VerneuilschenLust« spiels haben sich, als es neu Ivar, große Schauspielerinnen auch der deusschen Bühne angenommen: die OrSka, die Roland. Fraglich, ob selbst sie, darin heute noch so bombenhaft wirken würden wie dazumal, denn unterdessen haben sich nicht nur unzählige Theater-Abwandlungen der Ehebruchkomödien, sondern eben auch ein Wandel der Zeiten zugetragen, angesichts dessen manches als abgeschmackt, langweilig und jedenfalls als fälschlich bedeutsam unterstrichen empfunden wird, was früher als völlig gelungenes, heiter-ironiiches Widerspiel der LebenS -, Liebes- und Ehe-Tragikomödie hingenommen werden koistite. Dennoch steckt in dem Stück viel Talent. Witz, Situationskomik und Entfaltungsmöglichkeit, insbesondere für die Darstellerin der Titelrolle, so daß man den Rasschlag der Direktion versteht, die Cousine aus Warschau in Gestalt der Dolores Moncasi neu kommen zu lassen. Wiederum erquickt-man sich an dem losgängerischen Temperament, an der Urwüchsigkeit. an dem drastischen Humor dieser Darstellerin: mit erfrischender Natürlichkeit spielt sie die erotische Abenteuerin, klug läßt sie schon dort, wo sie scheinbar nur von Leichtsinn und Frivolität gelenkt wird, werwolle Obertöne vernehmen und wirkt darum beim Durchbruch starken und echten Gefühls und im leisen menschlichen Zusammenbruch überzeugend und ergreisend. Man müßte nur. was schon einmal hier gesagt wurde, dieser vitalen schauspielerischen Begabung mehr als die an unserer Bühne(gewiß zwangsläufig) schon normal gewordene Achttagezeit zur völligen Durchdringung von Aufgaben lassen, zu deren Bewältigung Stars Monate benötigen. Das gilt natürlich einigermaßen auch für die R e g i e(zu der Herr Burger richtigen Anlauf nahm). Neben der Moncasi ensschied den schönen Erfolg des Abends PaulMorgan als Gast in der Rolle des Hahnreis, den er ganz ausgezeichnet aus Beschränktheit und Selbstironie mixte, dem er glitzernde Lichter aufletzte, indem er durch„Geblödel", Ver- legenheitsspiel und scheinbares Abgelenkssein dem tieferen Sinn aller menschlichen Komödie zu seinem. Rechte verhalf. Morgan ist ein wahrhafter Komiker, denn wenn man über ihn lacht, schwingt immer ein wenig das Herz mit, auch wenn es nicht weiß warum. Als„Homme aux femmes" ist Herr von Jordan gewandt und mit allen Scheinvorzügen des Filous ausgestattet. Dagegen war nicht recht einzusehen, warum ein Fräulein Edith Sieber als Gast in Anspruch genommen wurde; abgesehen von ihrer guten Erscheinung und allzu großer Jugend für die Rolle der Ehegattin war zunächst nichts sonderlich Empfehlenswertes an ihr festzustellen. L. G. Spielplan des Deusschen Theaters. Freitag</z8: DieKleinstädter, DI.— Samstag halb 8: Madame Butterfly , D 2. Spielplan der Kleinen Bühne. Heute Freitag 8 Uhr abends: Meine Cousine aus Warschau , Kulturverbandsfreunde und freier Verkauf.—Samstag 8 Uhr: Charleys Tante. sppfi» Spiel• Körperpflege Ein Fnßball-Kochbuchrezept Moste von R. H.. 9 Man nehme(wenn man etwas hat!) anstelle eines Kochtopfes einen Sportplatz, zweiundzwanzig Spieler, eine Handvoll Linienrichter, setze einen Schiedsrichter zu, geben einen Ball bei, garniere das Ganze mit ein paar tausend Zuschauern und— das Spiel beginnt. Nicht lange dauert eS, da„dünsten" einige Zuschauer vor Begeisterung, weil ihnen, nachdem sie der Kassierer„gerupft" und der Herr Obmann„Begrüßung Sgemüse" gezeigt hat, die Chose auf dem Spielfeld„sc^nackhaft" gemacht wird. Nach einiger Zeit wird das Publikum„reinze- wafchen"(es regnet), so daß eS vor Bosheit„überschäumt". In der Zwischenzeit„rieben" sich die Spieler und schlugen sich die„Knochen" Kein. Der H:rr Schiedsrichter„löste" vorsichtig die Spieler und „trennte" sie, während der Masseur einem Verletzten eine„Beize" gab und„einrieb". Durch daS lebhafte Auf» und Abtvotzen des Spiels wurden einige Spieler„vom Fett befreit", von der Sonne„etwas angeröstet" und„schön braun angebraten". Verschiedene„geputzte Dämchen" auf dem erste,, Platz hatten sich mit„einer Nelke, besteckt" zu') „säuerten" vor Langeweile. Ihre Kavaliere riefen inzwischen den Spielern „gesalzene und gepfefferte Sachen" zu. Mitunter gaben sie auch noch eine„Zugabe" drein, denn es waren„hartgesottene" Sünder unier ihnen. Dana und wann„wälzte" sich ein Spieler auf dem grünen Rasen, weil ihm der Ball nicht„fein säuberlich serviert" wurde und eine Gegner„eia Hühnchen mit ihm zu rupfen" versuchte. Die Linienrichter spielten inzwischen die„Geschwollenen". Nachdem der Herr Schiedsrichter sie „etwas abgestaubt" hatte, ttppten sie, daß es zum „Festesten"„Kalbshaxen" gebe. Der Herr Schiedsrichter, dem von allen Seiten Vorwürfe gemacht wurden, schrie, er könne sich„nicht zerteilen"; denn in seinem Kopfe war eS, als sei ihm das„Hirn gebacken". So zwischendurch landete eine„Bombe" in dem „sorgfälttg gereinigten Netz". Dann„mengte sich alles durcheinander", eS wurde„gemsscht" und ein Spieler schrie einen anderen an, er sei ein„Stockfisch". Dieser wollte sich die Beleidigung nicht bieten lassen,„platzte" vor Wut und donnerte jenen an:„Ich mache Rührei aus dich!" Dieser antwortete, er werde ihn wie einen „Hering marinieren" und„das Fell abziehen". Daraufhin kam es zu einer solennen Keilerei, an welcher auch Publikum teilnahm. Es gab einige Schwer- und Leichtverletzte. » Das Ganze nennt man z. B.:„Meisterschaftsspiel jm Wildweftgau!" Manchester Citv in Prag hoch geschlagen. Am Donnerstag fand das Spiel Manchester City gegen klontss, den 13. Mai um 8 Uhr abends, im Messe, gebäude in Prag VII, Belskeho- (Französischer Saal) öffentliche Wähler- und Wählerinnen-Versan münz Redner: Emma Riedl und Dr. Robert Wiener eine Kombination Sparta —Slavia auf dem Spartaplatze statt. Wider Erwarten gewannen die KE- dinierten über die Engländer durch das bessere Gr- samtspiel Mit 5:1(3:1). Die Engländer spielten im Angriff in W-Form, was sich nicht bewährte Sie sind gute Einzel« und Kopfspieler, aber in der Gesamtwirkung enttäuschten sie einigermaßen. Ans der Partei Prager Genossinnen und Genosse»! Diejenigen Genossinnen«nd Genossen» dir bereit sind» für die Partei in der Wahlzeit schriftliche Arbeiten zu leisten» ersuchen wir» sich jede« Tag nach 5 Uhr nachmittag im Parteiheim rinz«- finde«. Tue jeder seine Pflicht! Hieroglyphen der Liebe Solche Liebespartner, die sich in der Rubrik „Korrespondenzen" verständigen, haben es nicht immer leicht, ihren Gefühlen hinreichend Ausdruck zu geben und dabei doch den Inseratenpreis im Zaume zu halten. Wenn da dieser Tagt ein 26jähriger Kavalier nach einer Dame verlangt, die ihm das Autolenken lehrt, so ist& für jede Reflektantin eindeutig klar, daß er mit ihr ins Bett fahren will, denn sonst wäre es ja einfacher und wahrscheinlich auch billiger, eine Autofahrschule aufzusuchen. Sein Angebot ist ft klar wie das jener„jungen, temperamenwollen Witwe", die— es ist schon lange her— in einer solchen Korrespondenz-Anzeige sich erbot,„junge Hunde zu dressieren" und hinzufügte:„auch alte". Kannte sich aber der oder die Gemeinst ohne wetteres aus, wenn er oder sie dieser Tage den folgenden Schrei der Sehnsucht las? Berlin . Bedenke, ersten Brief mtt Leiter herabgeholt. Er- sund, stark wie niemals, bade täglich nachmiitagl, Pension sehr gut, erhole mich gut und erwatte nu> Sehnsucht deine Ankunft. „Bedenke, ersten Brief mit Leiter herabgt- holt"— eine solche Korrespondenzliebe scheint gar keine so einfache Angelegenheit zu sein, wen» sie solche Kletterkünste erfordert, um nur zu eintt» Briefe zu gelangen; da kamen doch Romeo und jeder„Bna" beim„Fensterln" rascher zum ersehnten Ziele. Doch immerhin: eine Leiter hat doch Sprossen. Wie aber wird eine geliebte Seele mit falschen Schlangen, Pack und Wechselfälschersippe» fertig? Es läuft einem kalt über den Rückenwenn man diese„Korrespondenz" aus den letzte» Tagen liest: Heimverlangen nach trauter Scholle aus toüvund. Herz, wär seligste Freude, galt dem Ruf: Kom- me!—? So bin bereit, warte auf Dich am Dege Montag 6. 5.— 1 Nachm. z. sehe dich in Händ falscher Schlangen u. Pack. Welch elfälschersippe W.>— We. bei Pe. Biele 100.000 entkomm, dahals nach Oe. Eh. brech, möcht. noch mit Mitg>st für Galan Nr. 1, nach Umweg über Galan 2 u. 3, 29. 6. erpress. Sind das überhaupt noch Hieroglyphen der Liebe? Es scheint, als täten sich hier noch andere Geheimnisse kund, als sie im Kämmerchen cinel liebenden Herzens verborgen sein können. Mittellungen aus dem Publikum- In Ihrem Haushalte sollten Sie immer ei» Fläschchen mit dem Menthol-Franzbranntw«'» Alpa zur Hand haben. Massagen mit Alpa förder» den Blutkreislauf, stärken und erfrischen de» Organismus. Verlanget überall Volkszünder Urania-Kino, Klimentskä 4. Fernsprecher 616V^ Ad ft reiten, den 10. Ferien vom Ich Nach dem Roman von Paul Keller . Wundervolle Darltelluna. Filmstar, von anno dazumal II. Sette. Filme ans den Fahren 1908—IJH: Samora«. 22% Uhr. 297» Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ms Hau» oder der Bezug durch die Pott monatlich XL 16.—, vierteljährig XL 48.—, halbjährrg XL 96.—, ganzjährig XL 192.—.—' Inserate werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. — Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Rewurmarken.— Die Zeitunasftankatur wurde von der Post- und Tclc- graphendirätio» mit Erlaß Nr. 13.80Ü/VH/193Ü bewilligt.— Druckerei:„Orbis". Druck-. Verlags« und ZeitungS-A.-G.. Prag .
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15 (10.5.1935) 109
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