Seite 4Mittwoch, 29. Mai 1935Nr. 125Die Quorulantenstatt nun, da alles vorüber ist, über ihre Leistungen im Wahlkampf schamhaft zu schweigen, setzenihren Feldzug gegen Logik und Tatsachen fort.Ter Umstand, daß Herr Szüllö dem Herrn Kostkaein Senatsmandat geschenkt hat, bietet dazueinen willkommenen Vorwand. Die„B o h e-m i a" schreibt:„Durch die Uebertragung des Senatsmandates an ihn werden alle Ausstreuungen hinfällig,die wissen wollten, daß die Beteiligung derDAWG an den Wahlen im Rahmen des Sudetendeutschen Wahlblocks und der ungarischen Parteien von vornherein aussichtslos gewesen sei."Daß Ausstreuungen etwas wissen, ist an sichinteressant und aller Anerkennung wert und selbstdie„Bohemia" darf von diesen armen Ausstreuungen nicht auch noch verlangen, daß sie denDurchfall der Landbündler im Senat voraussehen sollten. Nur dadurch nämlich ist der Listeder Ungarn und des Wahlblockes ein unerhofftesMandat im dritten Skrutinium zugefallen, das dieungarischen Christlichsozialen, da es ja nicht ausihren, sondern aus den Stimmen des Bundes derLandwirte stammt, bereitwillig dem Herrn Kostkaüberließen. Was für ein Argument dieser unvorhersehbare Zufall gegen Leute sein soll, welche dieWahl des Herrn Kostka nicht für wahrscheinlichgehalten haben, ist nicht zu verstehen. Aber die„Bohemia" legt anscheinend keinen Wert darauf,von vernünftigen Menschen verstanden zu werden. Sonst könnte sie nicht fortfahren:„DaS Wahlbündnis wurde der DAWG durchdie Einführung des Quorums aufgezwungen."Wenn man umblättert, findet man in derselben„Bohemia", daß die DAWG bei ihrer sogenannten selbständigen Kandidatur in die böhmische Landesvertretung ganze 17.484 Stimmenerhalten hat. Und danach wagt die„Bohemia"noch immer zu behaupten, daß die DAWG durchdas Quorum(!) an der selbständigen Kandidatur verhindert worden sei! Das ist doch wohl«ine geradezu gigantische Dreistigkeit:„Es ist bezeichnend, daß gerade die deutschenSozialdemokraten, die die Mitverantwortung fürdiese Bestimmungen tragen, diese Wahlgemeinschaft zu einer leidenschaftlichen Kampagne gegendie DAWG ausnütztvn, wobei sie vorsätzlich alleMöglichkeiten unterschlugen, die sich für dieDAWG ergeben konnten."Das Blatt, das beharrlich und widerbesseres Wissen die Tatsache verschleierthat, daß das verlästerte Quorum mit der Erlangung eines Grundmandates überhaupt nichts zutun hat, sondern nur für die Zulassung für daszweite Skrutinium gilt, das Blatt, das vorsätzlich berschiviegen hat, daß die neusn Bestimmungen der Wahlordnung die Erlangung einesMandates sogar erleichtern, indem sie nichtdie Erzielung der Wahlzahl, sondern bloß von20.000 Stimmen in einem Wahlkreise zur Voraussetzung dafür machen, was den Landbündlernund Christlichsozialen buchstäblich das parlamentarische Leben gerettet hat, dieses Blattwagt andere der—„Unterschlagung" zu bezichtigen! Was ist denn geschehen? Wir haben imWahlkampf behauptet, daß wir die Wahlaussich-tcn des Herrn Dr. K o t r b a nicht übermäßighoch einschätzen und der Meinung sind, daß dieDAWG-Anhänger mit ihren Stimmen einemReaktionär des völkischen Blocks zu einem Mandat verhelfen dürften. Daß es nicht einmal dazulangen wird, haben wir nicht gewußt. Die„Bohemia" aber wird, wenn es ihr gelingen sollte,ihre Aufregung etwas zu dämpfen, sicherlich darauf kommen, daß Herr Dr. Milto Kotrba keinAbgeordneter geworden ist. Woraus sich ergibt,daß auch noch unsere„Ausstreuungen" wesentlich zuverlässiger sind als tatsächliche Behauptungen der„Bohemia".„Starke Regierunggegen die Heimatfront“„Ceske Slovo“ zum WahlausgansDas„(£efW Slovo" schreibt in einer Betrachtung über das Ergebnis der Landes- undBezirkswahlen im deutschen Lager:Das Wachstum der Stimmen der Koalitionsparteien zeigt noch eine andere Forderung derWählerschaft: daß in der Republik eine starke Regierung gegen die Heimatfront sei. Die Nationalsozialisten haben vor dieser Gefahr lange genuggewarnt, sie verlangten die Auflösung der Heimatfront, solange es Zest war. Das sind Tatsachen,deren sich der Wähler erneut bewußt wurde unddeshalb hat er in einem solchen Maße dem Nationalsozialismus Vertrauen entgegengebracht,tleberführen wir das Verlangen der Wählerschaftin'Politische Praxis. Das bedeutet eine gute Besetzung des Innenministeriums, dem der staatlicheadministrative Apparat untersteht, dem es zukommt, auf die Sicherheit der Republik zu achten.Wenn die Staatsverwaltung in Ordnung seinwird, wird jede Gefahr wie der Frühlingsschneezerrinnen. Es kann kein Streit darüber sein, daßin dieser Hinsicht bedeutende Fehler und Irrtümergeschehen sind. Das Volk verlangt entschlossen ihreAbstellung und die bedingungslose Erfüllung derGesetze. Nicht nur von Staatsorganen. Auch vonder Heimatfront. Sich den Gesetzen der Republikunterordnen ist für sie der einzige Weg der Loyalität. Worte gelten nichts. Tatsachen müssenreden.Vom Blitz erschlagenAus Neuhaus wird berichtet: Währenddes sonntägigen Gewitters in den späteren Nachmittagsstunden schlug der Blitz in das Lokal desGasthauses Neuwirth in Althütten bei N e u b i-stritz ein, erschlug die Gastwirtinund verletzte einige Gäste. Währenddes Gewitters fielen im Gebiete von Kunzak bis zu40 Zentimeter Hagelkörner, diebis zum Montag liegen blieben.Militär gegen streikendeBergarbeiter in SüdafrikaLondon. Wie aus Lusaka berichtet wird, kames in Ndola in Nordrhodesien zu blutigenZusammenstößen zwischen eingeborenen Bergarbeitern, die einen Streik ausgerufen haben, undbritischer Polizei. Im Nkana-Bergwerk„mußte"die.Polizei mit Gummiknüppeln gegenStreikende vorgehen. Der Ernst der Lage wird dadurch gekennzeichnet, daß vier Truppentransportflugzeuge mit Soldaten desnordrhodesischen Regiments in aller Eile nach demStreikgcbiet in Marsch gesetzt worden sind.Gegenstück in USANew Bork. In der Stadt C a n t o n(StaatOhio) kam es bei einem Streik in' einer dortigenFabrik zu ernsten Unruhen.. Bei den hiebei erfolgten Zusammenstößen wurden 25 Personen, darunter 1 5 K i n d e r, durch Schüsse verletzt.Ein Panzerauto, das von der Fabrik ausgefahren war, schoß auf alle Seiten. Nachdem LasPanzerauto sich entfernt hatte, kam es zu einemHandgemenge.Licht und Finsternis in MexikoDas neue...Paris. Wie der„Matin" aus Mexiko meldet, hat die Regierung beschlosten, eine bestimmteAnzahl von Kanonen cinschmelzen zu lassenund aus ihnen 1 0.0 00 Pflugscharen zuerzerrgen, die den Landwirten zu sehr ermäßigtenPreisen geliefert werden.und das alte MexikoMexiko City. Der 19jährige Lehrer DavidMorena H e r r e r a, der seine Schüler nach demneuen von der Regierung angeordnctcn Lehrplan zu unterrichten begann, wurde von Farmern gelyncht.Ein Räuberhauptmann alsPolizeisekretärParis. In Grenoble wurde Montag einSekretär des Polizcikommissariates verhaftet. Eswurde festgestellt, daß er vor dem Eintritt in denPolizeidienst Führer einer gefürchteten Räuberbande war und als Polizeibeamter seine Genossen beschützt hat. Der Verhaftete legteein Geständnis ab.Deutsche Dichterworte. Dem Dichter desdeutschen Bürgertunis, dem NobelpreisträgerThomas Mann hat die Stadt Zürich auL Anlaßseines bevorstehenden 60. Geburtstages eine Feierbereitet, bei der auch der Gefeierte selbst das Wortergriff,, um der Schweiz zu danken, die er sichbei Anbruch der Hitler-Barbarei als neuenAufenthalt gewählt hat. Er pries die Schweiz als„ein deutsches Land außerhalb Deutschlands",das heute notwendig außerhalb stehe, weil esnicht für„Verblödung, Verrohung und Verflechtung" sei, und dem die große Aufgabe zugefallen sei,„den deutschen Geist fiir eine bessereZukunft aufzubewahren". Angesichts dieser Dich-terworte, die für alle Deutschen außerhalb desDritten Reiches Geltung haben sollten, müßtedas sudetendeutsche Bürgertum seine eigeneSchande erkennen,— wenn es nicht die Redeneines Turnlehrers, der von einer gewissen Verblö-düng'und Verknechtung— nichts weiß, höher, schätzen würde als Dichterworte,tiefer gelegenen Teil von Amiens. Dieser ist zweibis drei Meter hoch von Wasser und Schlamm bedeckt. Der Schießplatz von Amiens gleichteinem See. Man fürchtet noch um das Schicksalvon fünfSoldatrn, die anf dem Schießplatznntergebracht waren. Der Schaden ist gewaltig. Fneiner großen Weberei von Amiens find die Gebäude und Lagerräume in einer Ausdehnung vonetwa 900 Metern zwei Meter hoch überschwemmt.Der Schaden allein dieser Weberei wird auf 1 2Millionen Franken geschätzt. Der Schaden an zerstörten Eisenbahnlinien, Wegen, Fel-Schrecke«sabe«d in AmiensWolkenbruch und Orkan, Wasserhose und UeberschwemmungParis. Neber Amiens und Umgebung ist§ oie Dächer reiten. In den frühen Mor-Montag abends ein furchtbarer Wolkenbruch nie- x-nstunden erreichte die Ueberschwemmungsflut dendergegangen, der sich im Zusammenwirken mit Ieinem Orkan streckenweise zu einer verheerendenWafferhose entwickelte. Die Wasserhose nahm ihrenWeg vom Südoste« her direkt über Amiens-undzerstörte Felder und Gärten undüberschwemmte im Nu das ganze Gebiet zweibisdrei Meter hoch mit einer Flut von Was ser und Schlamm, die sich reißend auf Amiens zubewegte. Kurz vor dem Vororte Renancourt trafenWafferhose und Ueberschwemmungsflut auf eineArbeitersiedlung von etwa 15 Häusern.Türen und Fenster wurden eingedrückt, das Erd geschoß überschwemmt und die Möbel durch dieWaflrrmassrn davongetragen. Die aus dern, Häusern und Gärten ist zur Stunde nicht zudem Schlaf geschreckten Bewohner mutzten sich a«f| übersehen.Tagung der„Naturfreunde" in Brünn. Am29., 30. Juni und 1. Juli, findet, in den Räumen der Masaryk-Volkshochschule in Brünn, diezweite Tagung der Arbeitsgemeinschaft für Natur-und Volkskunde im T.-V.«Die Naturfteunde"statt. Das Programm verzeichnet einen Begrüßungsabend, die eigentliche' Tagung(Berichte,Ncuwahle.n), dann Mnseumsbesuche und Wanderungen. Die Tagung wird von einer reichhaltigenAusstellung mit Arbeiten von Naturkundlern,Photos, Präparaten, Sammlungen, Aquarien,Skizzen, Diagrammen etc. begleitet werden.Ein blutiges Familiendrama ereignete sichDienstag morgens in Petrkalka(Slowakei).Infolge Familienzwistigkeiten gab der 26jährigeArbeiter Rudolf Bakic zwei Revolverschüsse aufseine Frau ab, die ohnmächtig zu Boden fiel. Sodann wandte Bakic die Waffe gegen sich selbstund erschoß sich. Seine Frau wurde in ernstemZustand auf die Klinik geschafft.Irrsinniger Bettler mordet em Kind. Fn demDorf Pettenbach bei Kirchdorf(Oberösterreich) ereignete sich vergangenen Sonntag eine ungewöhnliche Kindertragödie. Auf dem Gut Felleitner kamein Landstreicher und bat um ein Mütagessen. Dadas Essen noch nicht fertig war, forderte di«Bäuerin die Dienstmagd auf, Brpt und Fleisch zubringen. Als die Dienstmagd dem Landstreicherdas Fleisch mit dem Brot brachte, begann sie dieser plötzlich mit Steinen zu bewerfen. Er schlugmit Steinen alle Fensterscheiben des Gutes ein,packt« den zehnjährigen Sohn des Bauern, schleppteihn etwa 50 Meter weit und schlug ihn mit Steinen in den Kopf, bis das Kind zu Boden sank.Dann ergriff der Landstreicher die Flucht, wäh«'rend Unterdessen das"Unglückliche Kind verschied.'Die Mutter verlor beim Anblick des Söhnchens dasBewußtsein. Der Tat ist ein gewisser AdolfWeixelbaumer aus der Gemeinde Molln verdächtig, der vor einiger Zeit aus der Irrenanstalt entlassen worden war.Ein polnisches Dorf niedergeirannt. Ineinem Dorf in der Nähe von Tomaffow im Lubliner Bezirk griff ein in einem Bauernhaus ausgebrochenes Feuer infolge des herrschenden Windesderart rasch um sich, daß das ganze aus 30 Wirtschaften bestehende Dorf niederbrannte.Eine schwierige Landung des„Graf Zeppelin". Die Radiostation in Casablanca hat amMontag um 20 Uhr eine radiotelephonische Depesche ausgenommen, die vom deutschen Luftschiff„Graf Zeppelin" ausgesendet wurde, das sich zudieser Zeit in der Nähe von Larache in Spantsch-Marokkoinfolge eines Motordefektes inSchwierigkeiten befand. Das Luftschiff ist aber inLarache ohne Unfall um 21 Uhr gelandet.Die historische Mühle von Düppel» ist in derNacht zum Dienstag durch ein Großfeuervollkommen vernichtet worden. Das in derNähe liegende Mühlenhaus, in dem sich ein Museum mit Erinnerüngsgegenständen an den Kriegvon 1864 befindet, konnte gerettet werden. Wiedie Kopenhagener Zeitung„Politiken" wissen wiU,ist nach Ansicht der Polizei mit der Möglichkeiteiner Brand st iftung zu rechnen.(Die Gemeinde Düppeln in H o l st e n war bis zu demSchleswiger Kriege im Jahre 1864 eine FestungDänemarks gegen Preußen. Die preußischen Truppen eroberten sie in diesem Kriege nur unter großen Verlusten. Nach dem Weltkrieg fiel die Gemeinde Düppeln mit dem übrigen SonderburgerKreise wieder an Dänemark zurück.)Die Europäisierung der Türkei. Die Nationalversammlung in Ankara nahm ein Gesetz an,durch das an Stelle des Freitag der Sonntagals Ruhetag eingeführt wird. Weiter wurdedi« englische Woche angenommen.Wer unS gebraut... In Pforzheimfand die Hochzeit eines SS-Scharführers nach„germanischem Brauch" statt. Den Mittelpunktdes in einem kleinen Saal stattfindenden Zeremo^niells bildete der„Ehetisch", den zwei verbundene„Menschenrunen" zierten. Auf dem Tisch tag eiiigelbes Sonnenrad aus Blumen auf blauemGrunde. Links und rechts standen Fackelträger,hinter dem Tisch befand sich ein Flammenbcckenund das Rednerpult. Ein.„Vertreter des neuenBrauchs" hielt die Weiherede, die das Eddaliedvon Helgi und Sigrun zugrunde legte. Die Weiherede war umrahmt von- Sprechchören. Tai«wurde dem Brautpaar in silbernen Schalen„keimende Erdkraft"(auf deutsch Brot) und Salzals Sinnbild der Reü.heit gereicht. Zum Schlußerhielten die nach germanischem Brauch— wirzitieren wörtlich—„Gebrauten"(das sollwohl von Braut Herkommen und hat beileibenichts mit Bierbrauen zu tun) die Eheringe.Die russischen Eisenbahnkatastrophen. Fn derStation Schichor an der russischen Südbahn ereignete sich ein Eisenbahnunfall, der vom Lokomotivführer verschuldet wurde. 2 7Fahrgäste desvon Rostow nach Charkow fahrenden Personenzuges wurden verletzt, davon vier schwer.Freimaurer verschwinden im Dritten Reich.Wie der Preußische Pressedienst mitteilt, wurdeder Auflösungsbeschluß einer Reihevon Freimaurerlogen genehmigt. MinisterpräsidentGöring habe durch einen Erlaß ein„vereinfachtes Verfahren" zur freiwilligen Auflösung der Freimaurerlogen angeordnet, von demverschiedene Logen bereits„Gebrauch gemacht"haben.Für ein Plakat zur Propaganda des Touristen»(evt. Bäder--Verkehrs schreibt das Handelsministerium im„Amtsblatt für die CSR" vom 28 Mai1935 die Lieferung von Entwürfen aus. Die Offert«einreichungsfrist endet am 11. Juni 1935 10 Uhr»Die AusschreibungSbedingungen und das Offerffor«mular sendet Interessenten die Wirtschaftsverwaltung des Handelsministeriums gegen Einsendung vonKL 3.— per Exemplar.Vermißte Freiballons. Am Sonntag startete«in Th o r n zu einem Meeting von Freiballons elfBallons, von denen drei vermißt werden. Sie habensich offenbar in die dichten Wälder von K a r p a-thorutzland verflogen. Die übrigen neu«Ballons landeten glatt. Zwei von ihnen legten eineStrecke von 600 Kilometern zurück und gingen inder Wojwodschaft Stanislav nieder.Die Familie des entführten neunjährigen George Wehrrhäuser in Tacoma(USA) hat die Kri«minälbeamten gebeten, sich zurückzuziehen, um de«Entführern jede Gelegenheit zu geben, den Knabe«unversehrt zurückzubringen. Den Eltern ist ein Briefzugegangen, der genaue Anweisungen für die Zah-lung von 200.000DollarLöscgeld.enthält. DieZahlung wird innerhalb von fünf Tagen gefordert-Die Familie versucht nun, mit den Enfführern inVerbindung zu treten.DaS Dorf der Knaben. In einem kleinen Dorfin Essex(England), pflegt eine Mutter, wenn sie ei«Kind erwartet, zu sagen: ,^Jch weiß, es wird einJunge". ES ist das kleine Dörfchen Dunton, fünfMeilen südlich von Brentwood. Kaum daß heutzutage dort noch ein Mädchen geboren wird. Während der letzten 14 Monate sind dort 29 Geburtenregistriert worden, 28 der Babies waren Knaben,ein einziges war ein Mädel. Niemand kennt deaGrund. Die Aerzte und Hebammen sind gerade s»erstaunt wie die Mütter selber. Mütter, deren Kinder Mädchen waren, als sie in London lebten, gebaren, als sie in Dunton wohnten, Knaben. 28Jungen. Ein Mädel. Es scheint, als ob in diesemOrt das Frauenüberschuß-Problem durch die Zeitgelöst werden wird, wenn diese Generation herangewachsen sein wird. Also, Forscher, auf nach Essex!Eine große Entdeckung liegt auf der Straße.Vom Rundfunkempfehlenswert«« aus den Programmen!DonnerstagPrag: Sender L.: 7.00 Konzert au? Karlsbad-8.50 Tarnburizzen-Ensemble. 13.50 Deutsche land»wirffchaftliche Sendung. 14.30 Deutsche Sendung:Uebertragung aus dem Neuen Deutschen Theater!Die Kleinstädter, komische Oper von Veidl. 17.00Militärkonzert. 18.50 Deutsche Presse. 20.05 Uebertragung aus dem Theater D 35: Der Krieg. 21.00Orchesterkonzert. 22.25 Jazzorchester.— Sender®t.:14.30 Deutsche Sendung: Heitere Hörfolge mitMusik.— Brünn: 9/' Ukrainischer Kosakengesangverein. 16.00 Wie man sich anno dazumal amüsierte. 18.50 Deuffche Sendung: Peterles Mondfahrt.— Mähr.-Ostra«: 17.50 Deutsche Sendung!Personenzug 19.17 Uhr, Hörspiel.— Kascha«: 12.15Orchesterkonzert.Barrikaden in einer rumänischen DorfkircheZwei Todesopfer eines Religionskampfes— Die Kirche demoliertBukarest. Das Innenministerium teilt mit:In dem Dorf C u c o v a im Bezirke Putna verbarrikadierten sich schon vor einigen Tagen a ch t-zigBauern, Feinde der Einführung des neuenKalenders, in der Ortskirche und mißhandelten zwei ihrer Gefährten schwer, die dieKirche verlassen wollten. Die Vertreter der örtlichen Behörden, die einschreiten wollten, wurdenmit einem Steinhagel empfangen. Da auchdie Intervention des Staatsanwaltes des Bezirkes, der Gendarmerie zu Hilfe rief, erfolglos Rieb,unternahm die Bevölkerung einen Angriff auf die Kirche, wobei sich ein heftiger Kampf entwickelte. Die Bevölkerung bemächtigte sich schließlich der Kirche und demoliertesie. Bei dem Kampfe wurden zwei Personengetötet und acht, darunter auch ein Gendarm, verletzt. Die Ruhe wurde wiederhergestelltund die aufrührerischen Bauern in Hast genommen. Der Zwischenfall hatte einen rein religiösenCharakter.