Seite 4> MittwoH, 12. F«nk 1935 Nr. 138 Pfingsten im Flug TagcsncuigkcHai Vier Todesopfer eines Grubenbrandes Zwickau in Sachsen . In einem Zwickauer Bergwerk ist am Pfingstmontag ein Brand ausgebrochen, der sich schnell ausdehnte. Auf einen Blindgang griff das Feuer rasch über, so daß er zusamnienbrach und so einen Wetterrückschlag verursachte. Die arbeitende Belegschaft erlitt zahlreiche Gasvergiftungen. Bier Mann der Belegschaft wurden getötet, mehrere andere mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Dampfer mit 88 Arbeitern gesunken Korea . Der japanische Dampfer„Jako Maru", der mit Arbeitern für die japanische Konzeffion auf der Insel Sachalin unterwegs war, ist in eine» Sturm geraten und gesunken. Die Besatzung und die Arbeiter, zusammen 88 Man», sind ertrunken. Mit 80 Kilometer Bater und Sohn tot, Mutter und Tochter schwer verletzt. Schwerin . Ein mit vier Personen besetzter Kraftwagen aus Berlin raste am ersten Feiertag etwa 200 Meter hinter der Ortschaft Göldenitz beim Ueberholen eines anderen Kraftwagens mit etwa 80 Kilometer Geschwindigkeit gegen einen Baum. Durch den furchtbaren Anprall wurde der Wagen vollständig zertrümmert. Die beiden vorne fitzenden Männer, Bater und Sohn Steinwück, waren auf der Stelle tot. Die hinten sitzende Frau und Tochter erlitten Verletzungen, die Frau doppelte Knochenbrüche am Ober- und Unterschenkel sowie am Arm, die Tochter einen schweren Schädelbruch. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht. Verhandlung gegen Dr. Patscheider wieder vertagt Troppa«. Der Senat des Kreisgerichtes in T r o p p a u befaßte sich am Samstag, den 8. Juni, mit der Angelegenheit, die mit der Hochver- ratsadrefse Dr. Patscheiders zusammenhängt, der sich bereits das zweite Jahr in der Untersuchungshaft des Troppauer Kreisgerichtes befindet. Als Dr. Patscheider im Jänner v. I. erfuhr, daß sein ehemaliger Schüler Josef F o l t a aus der Haft entlassen werden sollte,.wollt».er durch dessen Ver- mittlung seiner Frau einen Kassiber mit Instruktionen zukommen lassen, wie sie sich Verhalten solle, wenn in seiner Wohnung eine Hausdurchsuchung vorgenommen und sie verhört werden sollte. Der Kassiber enthielt gleichzeitig eine Weisung für einen gewissen P o n i Z-i l, der die Protokolle über die Versammlungen des S u d e- tendeutschenPressevereines abändern sollte. Der Kassiber gelangte in die Hände des Aufsehers. Nichtsdestoweniger aber versucht« der Zellennächbar Patscheiders, Baumeister H a r a z i m, den Kassiber von dem Auffeher herauSzulocken, wobei er nicht nur erwies, daß er in die Angelegenheit eingeweiht war, sondern auch Zeugnis von der Wichtigkeit des Briefes gab. Der Senat vertagt« nun zum dritten Male die Verhandlung und der Prokurator verlangte die neuerliche Verhaftung des inzwischen freigelassenen Baumeisters H a r a z i m. Wieder Erdbeben auf Formosa Tokio . Samstag nachts wurde die Insel Formosa wiederum von einem starken Erdbeben heimgesucht. Nach den bisherigen Mitteilungen sind in der Provinz Doichu zahlreiche Dörfer in Mitleidenschaft gezogen worden. In dem Dorfe Sarokuhow sind eine Schule und etwa 30 Wohnhäuser eingestürzt. Im ganzen sollen nach den bisherigen Mitteilungen etwa 6 0 0 Häuser zerstört und zahlreiche Menschen getötet und schwer verletzt worden sein. Einzelheiten fehlen noch. Das ist innerhalb von acht Tagen das fünfte Erdbeben. Führer- Lektüre. Im Kar l-M a y-H a r n in Radebeul bei Dresden ist, als besondere Ehrung der Stadtverwaltung für den„Führer und Reichskanzler", eine Hitler-Eiche gepflanzt worden. Sie unterscheidet sich von den anderen Eichen, die jetzt in deutschen Gauen zur höheren Ehre des Führers wachsen müssen dadurch, daß sie sozusagen geistigen Ursprungs ist. Karl May ist bekanntlich des Führers Lieblingsautor, er liest ihn immer wieder, er begleitet sein Leben etwa so, wie Hitlers „Mein Kampf " das Leben eines jeden wackeren Nazi begleiten soll. Und zwischen beiden, dem Führer, der über die falsche Indianerromantik der Knabenjahre noch nicht hinausgewachsen ist, und dem Verfasser jener Schundbücher, die in Millionen jugendlichen Gehirnen heillos« Verwirrung angerichtet haben, bestehen ja auch mannigfache Zusammenhänge. Was der eine auf dem Papier tat, schilderte, setzt der andere in Wirklichkeit um, was der eine mit der Darstellung blutrünstiger Jndianerkriege besorgte, die Auspeitschung der brutalen Instinkte, besorgt der andere mit patriotischem Tamtam, das an Lärment- mtt und ohne Paris . Gegen Abend fand bei Absolvierung akrobatischer Uebungen auf dem Flugmeeting in Orly bei Paris der bekannte französische Flugakrobat Chefpilot Carlier den Tod. Das Flugzeug stürzte aus verhältnismäßig geringer Höhe ab, doch wurde der Pilot aus den Trümmern tot hervorgezogen. Glimpflich abgelaufen Paris . Das Flugzeug, in welchem sich der Luftfahrtmini st er General Dena i n befand, stieß Montag beim Start unweit von Cahors in Frankreich an einen Baum und stürzte ab. In dem Flugzeug befand sich auch der bekannte Flieger Kapitän Rossi, der die Maschine lenkte. Der Minister und der Pilot blieben unversehrt. Das Flugzeug wurde beschädigt. Gin Unglück bei Prag Prag . Auf dem Flugplatz in Kbely wollte Sonntag nachmittag mit einem motorlosen Flugzeug der Studierende Rudolf KobliLek aus Prag starten. Beim Aufflug stürzte das Flugzeug ab und der Student wurde ernstlich verletzt. Er wurde mit der Militärambulanz in das Allgemeine Krankenhaus auf die Klinik deS Prof. Jirasek gebracht, wo festgestellt wurde, daß er die beiden Füße gebrochen hat. Tot Das Ministerium für öffentliche Arbeiten teilt zu der Havarie des Flugzeuges OK-LEZ mit: Auf dem staatlichen Flugplatz in Prag stürzte am 3. Juni d. I. um 10 Uhr 33 Minuten der Pilot von Touristenflugzeugen Vladimir Novak, Student der Handelsakademie in Zlin , mit dem Flugzeug der Masaryk-Flugliga in Zlin OK-LEZ beim Start zum Fluge nach Vysokc Mhto ab. Der schwerverletzte Pilot wurde sofort aus den Trümmern befreit, erlag jedoch bald faltung einem um den Marterpfahl tanzenden Jndianerstamm gewiß nicht nachsteht. An den Marterpfahl dieser Zeit aber ist nicht ein einzelnes Bleichgesicht gebunden, sondern die Menschlichkeit, nicht ein tapferer Trapper, sondern„nur" der Geist des Friedens, und— hierin unterscheidet sich der Führer von seinem Lieblingsdichter, der ihm die Vorbilder liefert— auch die deutsche Sprache: Denn so miserabel die Erzeugnisse des Karl May auch sind, was die Mißhandlung der deutschen Sprache anlangt werden sie von Hitlers „Mein Kampf " in den Schatten gestellt. Zu Karl Mays Zeiten mußte man eben, selbst wenn man Jndianergreuel noch nicht als politisches Ideal, sondern bloß als Stoff für Knabenbücher betrachtete, wenigstens die Sprache beherrschen, in der diese Knaben aufgewachsen waren. Aber die Zeiten bessern sich eben, und daher haben die Schüler es leichter ass der Meister... Der Deutsche Juristentag. Am Pfingstmontag fand der III. Deutsche Juristentag in Gablonz seinen Abschluß. In der Haupttagung der ständigen Vertretung des Deutschen Juristentages wurde der Geschäftsbericht und Kassabericht des Generalsekretärs Dr. Wohryzek entgegengenommen. Von Bedeutung war das ün Geschäftsbericht neuerdings betonte Bekenntnis der sudetendeutschen Juristenschaft zum Rechtsstaat und zur demokratischen Rechtsent w i ck l u n g, die allein die Gewähr gebe, daß die nationalen Lebensinteressen der Deutschen in der Tschechoslowakischen Republik gewahrt bleiben. Bei der Vorstandswahl wurden gewählt: Zum Vorsitzenden Rechtsanwalt Dozent Dr. I a r o- l i m- Brünn, zu seinem Stellvertreter Dr. Mayr-Harting- Prag und Gerichtsrat B ö r s ch- Eger, zum Schriftführer Notar Dr. Fran z-Dux und zum Kassier Rechtsanwalt Dr. Karl F u ch s-Prag. Die nächstjährige Jahrestagung der ständigen Vertretung findet in F r e i- wald au statt. Das größte Wasserflugzeug der Welt, „Leutnant Vaisseau Paris", das mit Betriebsstoff 37 Tonnen wiegt, erreichte innerhalb 57 Minuten eine Höhe von 6100 Metern. Es ist dies die erste Maschine dieses Gewichtes, die eine solche Höhe erreichte. Die verräterischen Banknoten. In Salt Lake City wurden ein gewisser Hermann W a l e y und seine Frau in dem Augenblick angehalten, als sie versuchten, Banknoten in Umlauf zu setzen, die aus dem Lösegeld für den vor kurzem entführten Sohn des Milliardärs Meyerhäu- s e r stammten. Die Verhafteten gestanden ein, daß sie an der'Entführung teil hatten und führten als Mitschuldigen den Gagster M a h a n an, der flüchtig ist. Tribünen-Einsturz. Wie aus Dublin gemeldet wird, ist am Pfingstsonntag bei der Enthüllung eines Denkmals für einen irischen Philosophen eine Tribüne eingestürzt, auf der sich Präsident de Valera und dreißig weitere Personen befanden, die sämtlich in die Tiefe stürzten. EinigePersonen wurden leicht verletzt. Der Präsident blieb unverletzt. Selbstmord eines durchgefallenen Abgeord- netenkandidatm. Blättermeldungen aus Athen zufolge hat sich der Abgeordnetenkandidat Cik- l i t i r a s, der in seinem Wahlkreis Messene durchgefallen ist, erschossen. Katastrophe« seiner Verletzung. Auf Grund der Untersuchung der technischen Kommission des Ministeriums für öffentliche Arbeiten an Ort und Stelle ist nach Prüfung der Trümmer des Flugzeuges und nach Aussagen von Augenzeugen die Ursache der Katastrophe dem Geschwindigkeitsverlust infolge ungeeigneten Manövrierens des Steuers zuzuschreiben. Ein Tschechoslowake führt in Lissabon Lissabon . Der tschechoslowakische Flieger, Leutnant Novak, erlangte auf der Maschine „Avia 122" bei der hier abgehaltenen akrobatischen Konkurrenz in Lissabon von allen startenden Fliegern die besten Ergebnisse. An dem Wettbewerb beteiligten sich spanische, deutsche, englische und französische Flieger, vor allem der bekannte Fliegerakrobat D o r e t. 60.000 Personen sahen den Vorführungen zu. Flugzeugtod zweier Kinder und des Pilote« Berlin . In unmittelbarer Nähe von Augs burg ist ein Flugzeug abgestürzt. Die Insassen, der Pilot und zwei Kinder, sind dabei ums Leben gekommen. Das Unglück ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß das Flugzeug gegen eine Hochspannungsleitung stieß. Der Apparat wurde vollständig zertrümmert. Fallschirm-Absprung aus 7445 Meter Höhe Moskau . Der bekannte sowjetrussische Fallschirmspringer K o s s u l j a sprang aus einer Höhe von 7445 Meter ohne Sauerstoffapparat ab, so daß er den Weltrekord in dieser Disziplin, nämlich den Sprung aus 7220 Meter schlug, den er selbst dieser Tage erst aufgestellt hatte. Mit dem Auto in den Abgrund. Der Wiener Architekt Markus Raschkes stürzte Montag mit seinem Prwatkraftwagen auf einer Gebirgsstraße unweit von Mariazell in einen etwa 60 Meter tiefen Abgrund herab, wo er mit schweren Kopfwunden unter den Trümmern des Wagens liegen blieb. Markus Raschkes wurde im Rettungswagen ins Spital von Mariazell transportiert, erlag jedoch dort den schweren Verletzungen. Ei« Falschwechsel-Fabrikant. In Fünf» k r r ch e n wurde der Grazer Fabrikant und Jn- haber-der",^>(rrich*'!!Echnhfabnk Lrsfwitz mann, verhaftet und dem Fünfkirchner Gerichte eingeliefert. Leopold Neumann war schon seit mehreren Tagen aus Wien geflüchtet. Die Verfehlungen des Fabrikanten bestehen darin, daß er große Wechselfälschungen vorgenommen hat. Bei seiner Verhaftung wurden bei Neumann noch 140.000 Schilling vorgefunden und beschlagnahmt. Der Schaden beträgt mehr als eine Million Schilling. Wiener Frauenmarter. Alle Sperrmaßnahmen haben nicht verhindern können, daß zuverläßliche Berichte über die Behandlung in Wien aus politischen Gründen verhafteter Frauen nach London gedrungen sind, wo sie nun vom„Daily Herald" veröffentlicht wurden. Im Zentralpolizeigefängnis sind in Zellen, die für zwei bis drei Personen bestimmt sind, die doppelte Zahl und mehr zusammengepfercht. In den meisten dieser Zellen ist nur ein Bett, die anderen Frauen müssen auf Strohschütten schlafen, deren Beschaffenheit unbeschreiblich ist. Oft dauert es drei bis vier Wochen, bevor den Frauen ermöglicht wird, ihre eigene Seife und Haarbürste zu verwenden. Mehrere der Häftlinge sind schwer krank, eine hat vorgeschrittene Tuberkulose. Erst durch emen H u n- bei Wien errichtet, in das Frauen gesperrt werden, daß die Frauen sich täglich zweieinhalb Stunden im Hofe aufhalten dürsen. Jüngst wurde e i n Frauen- Konzentrationslager bei Wienerrichtet, in das Frauen gesperrt werden, denen man keinerlei Straftat nachweisen kann, die aber verdächtig sind, die Gesinnung von zwei Dritteln aller Wiener nicht abgetan zu haben. Gleich nach der Verhaftung gibt es auf dem Kommissariat oft Prügel. Eine Gefangene ttaf im Zentralgefängnis mit schwarzgeschlagenem Auge und geschwollenem Gesicht ein. Sie war bei einer Demonstration verhaftet worden und gab an, auf welcher Wachstube ihr die Verletzungen zugefügt wurden. Eine andere Genossin ist aus dem Bett heraus verhaftet und auf der Wachstube von den Hütern des Rechts unzähligemal geohrfeigt worden. Unter Brüdern. In B r a s o b(Rumänien ) wurde Sonntag der gewesene Justizmin i st e r in der nationalbäuerlichen Regierung, Mihai Popovici, am linken Schulterblatt durch einige Revolverschüsse verletzt, die in einem infolge Familienstreitigkciten entstandenen Streit der Bruder Stefan des Verletzten abgefeuert hatte. Der Täter erschoß sich dann gerade in dem Augenblick, als er verhaftet werden sollte. Mihai Popovici wurde ins Krankenhaus geschafft. Seine Verletzung ist nicht lebensgefährlich. Ein Hagelschlag nördlich von T o k i o hat die gesamte Reis- und Getreideernte z e r st ö r t. Der Sachschaden wird auf viele Millionen Aen geschätzt. DaS llnwettergebiet gehört zu denjenigen Gebie ten, die bereits im letzten Jahre schweren Wetterschäden ausgesetzt waren. Autocar-Katastrophe. Bei Malvilliers im Bal de Ruz(Neuenburger Jura) fuhr ein Autocar aus Burgdorf im Kanton Bern bei einer Kurve über den Straßenrand hinaus die Böschung hinunter. Hiebei wurden fünf Personen getötet und 15 verletzt; acht davon erlitten schwere Verletzungen. SOS. Der Frachtdampfer der Bereinigte» Staaten„Noyo" mit einer Wasserverdrängung vo» 1419 Tonnen fuhr infolge dichten Nebels bei Punta Arena nordöstlich von San Francisco auf eine Untiefe auf. Da die Gefahr des Kenterns bestand, wurden SOS-Signale ausgesandt. An Bord des bedrohten Dampfers befinden sich 20 Mann Besatzung. Bei einem Zusammenstoß zwischen den zwei feindlichen Stämmen Aschaeraf und El Homaidat in der Nähe von Luxor sind fünf Personen getötet und viele verwundet worden. Das Rote Kreuz. Die Jahresversammlung der Vereine des Tschechoslowakischen Noten Kreuzes, zu der 190 Delegierte aus der ganzen Re publik erschienen waren, fand zu Pfingsten in Prag statt. Dr. Alice Masarykovä erstattete den Tätigkeitsbericht für das Präsidium und JUDr. Linhardt für die Zenttaldirektion. Das Rote Kreuz zählt über 200.000 Mitglieder, während der Nachwuchs eine halbe Million überschritten hat. Die größte Aufmerksamkeit wurde den Fragen der Krankenpflege, der ersten Samariterhilfe, .der sanitären Bolkserziehung und der Organisation des Nachwuchses gewidmet. Außerdem leitet das Rote Kreuz■ 426 sozialgesundheitliche Einrichtungen. Bon der Klassenlotterie. Die Verlosung der Gewinste der 1. Klasse der 33. tschechoslowäki-' schen Klassenlotterie wird am 18. Juni 1835 um 18 Uhr im Ziehungssaale der Direktion der Staatslotterien, Prag l, Kozi ul. 4, beginnen und wird am 19. Juni 1935 um 8 Uhr fortgesetzt werden. Verlost werden im ganzen 2750 Gewinste im Gesamtbeträge von 1,117.040 XL, welche den Spielern ohne Abzug ausgezahlt werden. Bon höheren Gewinsten werden ausgelost: ein Gewinn zu 120.000 XL, einer zu 50.000 XL, drei zu 20.000 XL, fünf zu 10.000 XL, 14 zu 5000 XL usw. Die Einschüttung der Nummerröll- chen der 33. tschechoslowakischen Klassenloüerie und der Gelvinnröllchen der 1. Klaffe findet öffentlich am 18. Juni 1935 um 10 Uhr statt. Die amtliche Verlosungsliste wird am 21. Juni 1935 erscheinen. Bon der Auffiger Handelsakademie. Die Einschreibungen in di« vierklassige Handelsakademie^, und in die zweiklaffigen Handelsschulen für Knaben und Mädchen erfolgen' vom 28. Juni bis 1. Juli. lPrivatistenanmeldungen bi» spätestens 10. Juni). 'Die Äusnahm^lÄfunhrK'fiÄLk äm"4rAn M" 9 Uhr für die Handelsakademie und um halb 10 Uhr für die Handelsschulen statt. Einschreibungen in den Abiturientenkurs haben bis 1. September unter Vorlage des Reifezeugnisses zu erfolgen. Auch schriftliche Anmeldungen sind zulässig. Prospekte und Auskünfte durch die Direktion der Anstalt. Vorübergehend kühler. Am Dienstag hat die Erwärmung in unseren Gegenden ihren Höhepunkt erreicht. In den Niederungen wurden nachmittags bei schönem Wetter nahezu überall 30 Grad oder mehr verzeichnet, in Prag stieg das Temperaturmaximum auf 33 Grad an. Aus Sachsen haben sich lokale Gewitter auch nach Nordwestböhmen ausgebreitet. Die Abkühlung, welche aus West-Europa gegen das Binnenland vorrückt, ist bis zum Rheingebiet gelangt. In Frankreich wurden nachmittags stellenweise nur 11 bis 13 Grad verzeichnet.— Wahrscheinliches Wetter von heute: Im Westteil der Republik verstärkte Bewölkung, Gewitter und Regen, kü h l e r, Winddrehung gegen Westen. Im Karpathengebiet noch sehr warm, aber Zunahme der Gewitterneigung.— Wetteraussichten für Don- n e r S t a g. Im Westen des Staates wieder besseres Wetter, nur mäßig warm, im Osten noch Gewitter; kühler. Im Juni blüht Streichers schmutzige Phantasie? Im„Stürmer" hat Streicher eine neue Parole aus« gegeben: Im Sommer beginne die Zeit vermehrter Rassenschande(I). Alle sollten daher ihre Augei offen halten, in Sommergärten und Ausflugsorten, in Bädern und Wäldern, auf Landstraßen und Feldwegen. Man müsse sich auch die Autos ansehen, die auf offener Straße halten(l). Die Beobachtungen seien dem„Stürmer" zu melden. Ihm seien auch die Adressen jener Gaststätten, Pensionen und Hotel» mitzuteilen, die an„jüdische Raffenschänder" Zimmer vergeben. Da hat der nationalistische Mob ja wieder eine schöne Beschäftigung. Vom Rundfunk ■nphhliniwMlu au« den Programmen i Mittwoch: Prag , Sender L: 10.05: Deuffche Presse, 12.10: Schallplatten: Verdi, 13.30: Arbeitsmarkt, 16.30: Blasorchesterkonzert, 17.55: Orchesterkonzert. 18.20: Deutsche Sendung: Dr. Maras: AuS dem tschechoslowakischen Kulturleben, 18.35: Arbeitersendung: Dr. Otto Frey: Die englische Arbeiterpartei auf dem Wege zur Macht, 18.55: Sozialinfor- mattonen, 20.20: Konzert jugoslawischer Volks- und Kunstlieder, 21.40: Tanzmusik. Sender S: 7.30: Leichte Musik, 14: Orchesterkonzert, 14.15: Deuffche Sendung: Jugendstunde, 14.40: Chansons aus Schallplatten .— Brünn 13.30: Arbeitsmarkt und Sozialinformationen, 15: Nachmittagskonzert,17.40: Deuffche Sendung: Dr. VeLera: Janäcek und der Impressionismus in Mähren.— Mährisch-Ostrau 18.15: Unterhaltungsmusck->— Preßburg 20.50: Chorkompositionen,
Ausgabe
15 (12.6.1935) 136
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