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zuerst auf das am Hause angebrachte Eisentransparent und dann Ueber das Vermögen des Bildhauers Louis Caftan, des Straffammer des Landgerichts I   wegen wissentlich falscher An auf das Trottair. Die zur Hilfe Herbeigeeilten jahen sich einer total ehemaligen Besitzers des Panoptifums in der Friedrichstraße  , ist vom schuldigung zu verantworten hatte. Reinhold hatte anfangs 1897 geschwärzten fast formloſen Masse gegenüber, in der von Haus- Amtsgericht in Potsdam   das Konkursverfahren eröffnet worden. bei Mienack eine kleine Wohnung für den monatlichen Mietspreis bewohnern die junge Arbeiterin aus der Wäschefabrit erkannt wurde. Schon lange war es bekannt, daß das einst so berühmte Caftansche von 15 M. inne. Der Angeklagte verweigerte schließlich die Zahlung daß die Wohnung ungesund daß fet. Sie gab nach wenigen Minuten ihren Geist auf. Mittler Panoptikum infolge der großen Konkurrenz des Paffage- Panoptikums mit der Begründung, Wirt strengte die Ermissionsflage an, er erzielte weile waren aber noch weitere Hilferufe von oben erfolgt, nicht mehr recht ertragsfähig war, so daß es fürzlich in den Besitz Sein Am 5. Mai 1897 erschien Mienad in zugleich draugen Flammen aus den Fenstern. Mehrere junge einer Gesellschaft überging, die dessen gründliche Umgestaltung vor ein obfiegendes Urteil. Personen stürzten die Treppe empor und zerschmetterten die Korridor- nehmen wird. Auch andere Castansche Unternehmungen in Nürn  - Begleitung eines Gerichtsvollziehers in der Wohnung des An­thür zur Bethtejchen Wohnung. Die Kinder des Parterre wohnenden berg 2c. prosperierten nicht und mußten bald wieder aufgegeben geklagten, um zu pfänden. Es war nur die Ehefrau des An­Restaurateurs Schönwalder waren gleichzeitig mit gefüllten Wasser- werden. Das Panoptikum in der Friedrichstraße bleibt bei dem geklagten anwesend. Diese gab an, daß sie über Barmittel nicht eimern nach oben geeilt. Den Eintretenden bot sich ein schrecklicher Konturs außer Betracht. Caftan bewohnt seit Jahren in Potsdam   verfüge. Der Gerichtsvollzieher verlangte, daß sie einen im Zimmer dur ti stehenden Koffer öffnen solle. Die Frau gab den Schlüssel zum Anblick dar. Frau Bethke stand lichterloh brennend in dem auf dem eine mit künstlerischem Geschmack ausgestattete Villa. felben Korridor befindlichen Bildhauer- Atelier von Ferrari   u. Mon­tagner und beide Besizer bemühten sich im Verein mit Herrn Bethke vergebens, die Flammen zu löschen, zumal es in dem Atelier an Tüchern und Wasser fehlte. Das mitgebrachte Wasser wurde über die arme Frau gegossen und dadurch das Feuer beseitigt. Herr Ferrari   und Herr Bethke hatten bei den Löschversuchen selbst Brandwunden er: litten; namentlich die Wunden des letzteren sind nicht ungefährlich. Mutter und Sohn wurden ins Freie gebracht und von der in­zwischen eingetroffenen Feuerwehr nach dem Urban befördert. Die Brandwunden der alten Frau waren derart, daß sie denselben viel­Teicht schon erlegen ist. Eine Rettung gilt für ausgeschlossen. Das Feuer fonnte nach 1/2 stündigem Wassergeben beseitigt werden. Aus­gebrannt ist im wesentlichen nur die Küche, wenn auch die Wohn­räume und die Küche des dritten Stodes etwas in Mitleidenschaft gezogen wurden.

trugen.

Aus den Nachbarorten.

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Int

Versammlungen.

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Neben den im Berliner   Aquarium eingetroffenen neuen, den Koffer erst heraus, nachdem gedroht worden war, daß man einen breiten Schichten des Publikums weder dem Namen noch dem Aussehen Schlosser holen lassen wolle. Der Gerichtsvollzieher öffnete den Koffer nach bekannten Fischen sind auch einige Arten aus den europäischen   Meeren und fand darin sofort einen Beutel mit Geld. Er entnahm dem hier angelangt, die der Binnenländer wohl als Marktfische, frisch getötet Beutel vor den Augen der Anwesenden eine Hand voll Silbermünzen, oder in irgend einer Form der Zubereitung, gesehen oder verspeist, aber noch zählte davon den Betrag der Forderung nebst den Kosten 20 M. nie in ihrem Lebenselement, dem Seewasser, zu beobachten Gelegenheit ge 10 f. ab und that das überschüssige Geld wieder in den Beutel, habt hat. Außer dem zu den gewöhnlichsten Eßfischen gehörigen Hering, den Frau Reinhold wieder im Koffer verschloß. Darauf mußten die bessen mit kaum zu überwindenden Schwierigkeiten verknüpfte Ueberführung anwesenden Bewohner die Näume verlassen, der Gerichtsvollzieher von Stralsund   nach dem Berliner   Aquarium leßthin zweimal wenigstens zum Teil geglückt ist, sind dieser Tage einige Eremplare des sehr schwer zu übergab dem Wirte die Schlüssel und beide entfernten sich ebenfalls. feine Tagen ließ Reinhold Sachen holen. erhaltenden Steinbutt aus der Ostsee   angekommen, die nun in dem großen Nach einigen Längere Zeit darauf zeigte der Angeklagte den Eigen Bassin der Plattfische ihre anziehenden Bewegungen zeigen. Er behauptete, tümer Mienad wegen Diebstahls daß der Beutel, der in dem Koffer gelegen, außer etwa 100 M. Silbergeld noch gegen 300 M. Gold enthalten Das Züchtigungsrecht der Lehrer wird infolge der bekannten habe. Diese Goldstücke seien sämtlich verschwunden gewesen, als Einen peinlichen Eindruck soll es beim Absturz der Arbeiterin Schöneberger Schulaffaire" nun auch die Stadtverordneten der Koffer wieder in seinen Besitz gelangt sei, nur der Hauswirt gemacht haben, daß der leblose Körper der Verunglückten mehrere Bersammlung der Nachbarstadt beschäftigen. Von 14 Mit- könne der Dieb sein. Die Staatsanwaltschaft lehnte es ab, gegen Minuten auf dem Straßenpflaster liegen blieb, ohne daß irgend gliedern dieses Kollegiums ist an den Magistrat die Anfrage ge- den Bezichtigten einzuschreiten und ebenso wies das Kammergericht jemand aus dem zahlreich versammelten Publikum sich getraute, richtet worden, ob er Vorsorge getroffen habe, daß Vorkommnisse, die Beschwerde zurück. Nun wurde der Spieß umgedreht und gegen Hand anzulegen. Es dauerte eine Weile, bis endlich einige Personen wie sie durch den Prozeß wegen jener Schulangelegenheit offenbar Reinhold obige Anklage erhoben, da angenommen wurde, daß er den Fingern gesogen habe, die entseßlich verbrannte Arbeiterin anfaßten und in den Hausflur geworden seien, in 3ukunft nicht mehr vorkommen sich die ganze Geschichte aus fönnten, und diese Anfrage wird nun in der nächsten Sigung der um sich an Mienad zu rächen. Der Angeklagte behauptete im Termine steif und fest, daß er nur aus bester Ueberzeugung Eine herzzerreißende Scene spielte sich furz vor 6 Uhr vor dem Stadtverordneten vom Magistrat beantwortet werden. Unglückshause ab. Als eben der Polizeiwagen mit der Leiche der Groß- Lichterfelde  . Verhältnisse unerquidlichster Art, welche gehandelt habe. Es gelang ihm auch der Nachweis, daß er wenigstens Arbeiterin wegfahren wollte, tam zufällig der Vater des zwischen dem Lehrerpersonal der Gemeindeschule in Groß- Lichterfelde   furze Zeit vor dem angeblichen Diebstahl im Besige einiger hundert Der Staatsanwalt ließ deshalb die Mädchens, der 49 Jahre alte Buchdrucker Judis aus der Kron- entstanden sind, werden demnächst Gegenstand einer umfangreichen Mart in Gold gewesen war. ſtraße Nr. 10 zu Jobannisthal, mit seinem zwölfjährigen Verhandlung vor der Straflammer des Landgerichts II   bilden. Der Anklage wegen wissentlich falscher Anschuldigung fallen und be­Sohne an dem Unglückshause vorüber. Der Mann blickte Rektor Hillger hat als Leiter der Gemeindeschule mit den ihm unter- antragte nur wegen Beleidigung des Zeugen Mienad, den der An­zu der Wohnung hinauf und sagte au seinem Sohne: das ist stellten Lehrern und Lehrerinnen Zerwürfnisse gehabt. Zu seinen geklagte ohne jede Unterlage des Diebstahls beschuldigt habe, eine ja da bei Frau Bethke, wo Anna arbeitet. Starr vor Schrecken Hauptgegnern gehört der Lehrer Miethke. Bon beiden Seiten Gefängnisstrafe von 2 Monaten. Der Gerichtshof folgte aber den stand der Aermiste da, als er nun das Unglück erfuhr. Er wollte liefen bei der vorgesetzten Behörde Beschwerden ein, bis Hillger Ausführungen des Verteidigers Rechtsanwalts Richard Wolf und dem Leichenwagen nachstürzen, aber man hielt ihn zurück, um ihm schließlich an eine andere Gemeindeschule versetzt wurde. An- sprach den Angeklagten völlig frei, da ihm eine besondere beleidigende den entsetzlichen Anblick zu ersparen, und brachte ihn dann in das fangs vorigen Jahres wurde gegen Hillger auf Betreiben seiner Gegner Absicht nicht nachgewiesen sei und er sich auch in Wahrnehmung be­Schönwäldersche Familienrestaurant, wo man ihm zusprach und ihn ein Strafverfahren wegen Betruges cingeleitet. Der Staatsanwalt rechtigter Jnteressen befunden habe. aufrichtete. Nach längerer Zeit hatte er sich so weit gefaßt, daß er beantragte aber selbst die Aufhebung des Verfahrens, da er die auch die Personalien seiner verbrannten Tochter angeben konnte. Es Hauptbelastungszeugin nicht für glaubwürdig hielt. Diesem Antrage ist die am 1. Mai 1882 zu Berlin   geborene Anna Judis, die schon wurde von der Strafkammer entsprochen. Hillger wurde darauf all and sist länger bei Frau Bethke beschäftigt war. Judis besitzt noch 6 Kinder. wieder in sein Amt eingesetzt und ihm wie seinem Gegner Miethlemus Der Verband der in Holzbearbeitungsfabriken und auf wurde die Verpflichtung auferlegt, nunmehr, in Ruhe und Frieden Zum vorsichtigen Umgang mit der Gaseinrichtung mahnt zu leben. Holzplätzen beschäftigten Arbeiter( Filiale I.) hielt am 8. d. M. aufs neue ein schweres Unglück, das sich im Hause Lessing  - Diesem Gebot find weder Hillger nach Miethke nachgekommen. eine Mitgliederversammlung ab, in der die Aussperrungen anläßlich straße 28 zugetragen hat. Hier wohnt ein Kaufmann Tichauer, Bald erschienen in den beiden in Groß- Lichterfelde   be- der Maifeier besprochen wurden. Es wurde besonders auf die Nieder­ein Witwer mit zwei Kindern, Mädchen im Alter von 13 und stehenden Lokalblättern Aufsätze, in denen die Parteien sich lage der Arbeitgeber- Organisation" hingewiesen, welche ohne weiteres 11 Jahren, dem eine Schwester den Haushalt führt. Tichauer kam in der heftigsten Weise angriffen. Miethte soll zuerst der Ange- nunmehr eine weitere Aussperrung mit großer Majorität in ihrer Unter anderem nuurde das Verhalten des in der Nacht zum Sonntag gegen 12 Uhr nach Hause. Seine griffene gewesen sein. Er antwortete in demselben Blatte in ver- Bersammlung ablehnte. Schwester und die beiden Kinder waren schon zu Bett gegangen, fchärfter Form und soll sich dadurch der Beleidigung des Rektors Arbeitgebers Stehmann, Reichenbergerstr. 142, aufs schärfste das 171/ 2jährige Dienstmädchen Agnes Pommerente öffnete Sillger schuldig gemacht haben, weil er die früheren gegen Hillger verurteilt. In nächster Zeit soll ein Besuch der Sternwarte in ihm die Wohnung, da er keinen Schlüssel bei sich hatte. Tichauer erhobenen Beschuldigungen des Betrugs noch aufrecht erhielt. Treptow   stattfinden. ging gleich zu Bett und auch das Mädchen suchte sein Nachtlager Später erschienen im Lichterfelder   Wegweiser" Artikel, welche von Die Mechaniker und Uhrmacher nahmen am in der Küche auf. Neben dieser schliefen in einer Kammer die dessen Redacteur Dr. Klein verfaßt waren, der Ehrenrettung Hillgers in einer öffentlichen Versammlung Stellung zur Aussperrung der beiden Kinder. Als Tichauer vorgestern Morgen um 8 Uhr, während dienen sollten und wiederum Beleidigungen Miethkes enthielten. Die Kollegen bei der Firma W. A. Hirschmann, Johannisstr. 14/15, feine Schwester noch schlief, dem Mädchen klingelte, erhielt er feine Staatsanwaltschaft hat gegen Hillger, Miethke und Dr. Klein Anklage deren Ursache wie in vielen anderen Betrieben die Maifeier war. Antwort. Nichts Gutes ahnend, ging er in die Küche, um nach wegen Beleidigung erhoben. Im Termin, in welchem Rechtsanwalt Nach den Ausführungen Schefflers ist der Unternehmer der zusehen, was vorgefallen sei. Da bot sich ihm ein schreckliches Bild. Dr. Schwindt die Gegner Hillgers vertritt, wird voraussichtlich viel Ansicht, daß er sich mit seinen Arbeitern viel zu weit eingelassen Die Küche und die anstoßende Kammer waren mit Gas dicht ge- schmutzige Wäsche gewaschen werden. habe"; diese Weisheit sei Herrn Hirschmann nachträglich durch den füllt. Regungslos und ohne Bewußtsein lagen das Mädchen und die beiden Kinder da, jenes auf seinem Lager in der Küche, diese in der Stadtverordnetenwahlen finden in Charlottenburg   im Verband der Kühne männer beigebracht worden. Kammer auf dem Bett und dem Sopha. Am Kochapparat auf der Herbst statt. Zu wählen sind im ganzen 23 Stadtverordnete, und berühmtem Muster haben auch diesmal die Herren Metallindustriellen Küchenmaschine war der schon etwas schadhaft gewesene Gummi- zwar 8 in der dritten, 8 in der zweiten und 7 in der ersten Ab- eine schwarze Liste, die der Versammlung vorlag, herausgegeben, die schlauch geplakt und abgefallen. Da nun wohl die Hähne zu den teilung. Erledigt ist von 66 Mandaten nur eins, das des akademi  - eine Anzahl Namen der Feiernden am 1. Mai enthält. Die schwarze einzelnen Kochlöchern, nicht aber der Haupthahn zur Maschine ge- schen Zeichenlehrers Richard Schwarzlose, der sein Mandat infolge Liste enthalte den Vermerk: Die Betreffenden nicht wieder Seitens der Organisation sei der Fabrikant, schlossen war, so hatte das Gas freien Austritt gehabt und Küche der Wahl zum Direktor der Kunstgewerbeschule niedergelegt hat. einzustellen." und Kammer gefüllt. Ein Arzt, der sofort gerufen wurde, konnte mit dem Ablauf dieses Jahres scheiden aus der Versammlung nachdem er jede Verhandlung abgelehnt habe, zur Versammlung ein­nur noch die beiden Kinder ins Leben zurückrufen, das Mädchen, ordnungsgemäß aus der dritten Abteilung die Stadtverordneten geladen worden, worauf der Herr nachstehenden Brief dem Einberufer welches den Einwirkungen des Gases am unmittelbarsten ausgesezt Beyer, Wernice, Spiesede, Förstner, Ofto, Dr. Jastrow und zusandte:" Differenzen find in meiner Werkstatt nicht ausgebrochen und würden sich auch einer öffentlichen Diskussion entziehen. Be­gewesen war, hatte bereits seinen Geist aufgegeben. Heise aus. Das ältere Kind konnte in ärztlicher Behandlung in der Wohnung Aus- Arbeitsverhältnis ausgetretenen Gehilfen hat sich bleiben, das jüngere mußte in das Moabiter Krankenhaus gebracht flüglern und Eisenbahnbeamten allsonntäglich dadurch Konflikte, daß bis heute zur Wiedereinstellung niemand gemeldet, so daß ich die Auf dem Bahnhof Grunewald   entstanden zwischen Auszüglich der seiner Beit gleichzeitig und in größerer Zahl aus dem die mit Stadtbahn- Fahrkarten versehenen Personen angehalten freien Pläze wieder besetzt habe." Nach längerer Debatte, in der auch das unsolidarische Verhalten wurden, weil Grunewald   eine Vorortsstation ist, für die nur Vororts- Fahrkarten Gültigkeit haben. An jedem Sonntage waren der Meister Herzog und Meier auf das markanteste gekennzeichnet cs Hunderte von Personen, die von dieser Bestimmung keine wurde, nahm die Versammlung nachstehende Resolution ein Stenntnis hatten und nochmalige Zahlung verweigerten. Nunmehr it im mig an: Die heute am 10. Mai bei Feuerstein tagende hat, wie eine Storrespondenz wissen will, die Direktion der Stadt öffentliche Mechaniker- und Uhrmacher- Versammlung spricht den Aus­und Ringbahn verfügt, daß Passagiere mit Stadtbahnbillets, sobald gesperrten der Firma Hirschmanir ihre volle Sympathie aus und der vorschriftsmäßige Fahrpreis bezahlt ist, anstandslos die Kontrolle erwartet, daß jeder rechtlich denkende Kollege so lange die Werkstatt passieren dürfen. der Firma Hirschmann meidet, bis die Differenzen beigelegt find."

werden.

Auf seiner ersten Radtour hat am Sonntagmorgen der in der Adalbertstr. 52 wohnende Fabrikbefizer Winkler den Tod ge­funden. Auf Anordnung des Arztes sollte Winkler, der seit einiger Zeit tränkelte, radfahren; nachdem der Patient fürzlich die Hand­habung dieses Sports erlernt hatte, wollte er Sonntagmorgen den ersten Ausflug und zwar nach Treptow  , unternehmen. In Begleitung mehrerer Freunde fuhr Winkler gegen 8 1hr früh von Hause fort und radelte in langsamem Tempo die Köpnickerstraße entlang. Plöglich rief er seinem neben ihm fahrenden Freunde zu: mir wird so schlecht", stieg von der Maschine ab und brach bewußtlos zu sammen. Ein von der nächsten Unfallstation herbeigerufener Arzt konnte nur den infolge Herzschlages eingetretenen Tod konstatieren. Vor einigen Tagen ist der Partiewaaren- Händler Ressel in der Markusstraße unter dem Verdachte der gewerbs- und gewohn­heitsmäßigen Hehlerei verhaftet und nach seiner Vernehmung vor der Kriminalpolizei in das Moabiter Untersuchungsgefängniß ein geliefert worden.

Der Arbeiter Laube, der am Mittwoch auf dem Kohlenhofe der Gasanstalt in der Danzigerstraße von einer Leiter fiel und fich außer inneren Verlegungen einen Schädelbruch zuzog, ist gestorben.

ind

Die Einrichtung einer Straßenbahn Linie vom Südosten der Stadt bezw. Rigdorf nach dem Schloßplay ist durch die ab­lehnende Haltung der Firma Rudolph Herzog in Sachen der Regu­lierung der Breitenstraße wieder in weite Ferne gerückt.

V

10. Mai

Nach

Eine glückliche Gemeinde. In der Gemeindevertretung des Die Tapezierer der beiden Filialen Nord und Süd hielten Vorortes Grunewald   wurden die Gemeindeſteuern für 1899 wie am 10. Mai in den Arminhallen eine kombinierte Versammlung ab. folgt festgesetzt: Als Grundwertsteuer wird i vom Tausend des Zur Beratung stand der Schlußpassus zum Streifreglement, welcher gemeinen Wertes erhoben; von der veranlagten Gewerbesteuer wird lautet: Verbandskollegen, welche bewußt streifenden Kollegen in ein Zuschlag, und zwar aus der Gewerbesteuerklasse I und II von den Rücken fallen, sind drei Jahre vom Verband auszuschließen, 100 Proz., aus der Gewerbesteuerklasse III und IV von 50 Proz. wenn nicht noch weitere Verstöße zu verzeichnen sind." Der Antrag erhoben; die Gemeinde Einkommensteuer kommt mit wurde einstimmig angenommen. Ein weiterer Antrag, die Filial­15 Pro 3. 3uschlag zur veranlagten Staatseinkommensteuer zur versammlungen nicht an ein und demselben Abend abzuhalten, wird Erhebung." mit 2/3 Mehrheit abgelehnt. Dem hierauf unterbreiteten Bericht der Der Selbstmord eines Lehres der katholischen Schule zu Agitationsfonmission ist zu entnehmen, daß zehn Sigungen und drei Potsdam   erregt dort großes Aufsehen. Am Sonnabendmittag mit Hinzuzichung der Werkstatt Vertrauensmänner, stattgefunden wurde im Walde bei den Jäger- Schießständen der 30 jährige ledige haben. Die Einnahme mit dem alten Bestand betrug 607,30 M., Lehrer Hoffmann erhängt aufgefunden. Ueber die Ursache des Selbst die Ausgabe 75,85 M. Das Entnehmen von Streifmarken wurde mordes weiß man nichts. den Mitgliedern weiter zur Pflicht gemacht. Zur Maifeier hatten 150 Tapezierer aus 14 Werkstätten frei bekommen. 7 Meister hatten die Erlaubniß verweigert, 16 Kollegen hatten dennoch gefeiert. Die Vom Standesamt in den Tod gegangen ist am Sonnabend der 36 jährige Kaufmann Schwarz. Der in der Fehrbellinerstraße Agitation nach dem Osten gestaltet sich etwas schwierig, für mehrere wohnende Mann, der in einem Fabrikgeschäft des Nordens der Reichs­ Städte   fchlen noch Adressen von Kollegen. In der Diskussion wurde auf die Erfolge in den fleineren Städten hingewiesen, man müsse Hauptstadt angestellt war, hatte sich mit einer Rentierswitwe verlobt, und die standesamtliche Trauung fand am vorigen Freitag ſtatt; Reinickendorf  . Der Rechtsstreit zwischen dem Eisenbahnfistus auch in Berlin   versuchen, die zehnstündige Arbeitszeit zu beseitigen. Sonntag sollte die firchliche Feier folgen. Am Freitagnachmittag und dem Kreise über Zahlung von 60 623,78 m. für das auf der Ueber die lex Heinze sprach Genosse Stadthagen   am erklärte der junge Ehemann seiner Gattin, daß er abends Ge- nordöstlichen Seite des Bahnhofes Schönholz erworbene 10. Mai in einer von der weiblichen Vertrauensperson einberufenen, schäfte halber nach Köln   fahren müsse und von dieser Reise am Gelände, das nach dem Einwande des Kreisausschusses zur Er- äußerst zahlreich besuchten Volksversammlung, die im Berliner Prater Sonntag früh zurückkehren werde. Statt dessen traf jedoch ein Tele- weiterung der Bahnhofsanlage der Nordbahn notwendig gewesen, ist abgehalten wurde. Der Redner zeigte an den Bestimmungen des gramm aus Köln   bei der jungen Frau ein, worin ein Hotel- in erster Instanz dahin entschieden, daß der Kreis von der ein- Gefeßentwurfs, welche sich auf das Zuhälterwesen und die wirt anzeigte, daß sich Herr Sch. am Sonnabendnachmittag er geklagten Summe einen Anteil von 16 851,45 M. zu tragen hat. Prostituierten beziehen, daß es den angeblichen Verfechtern der schossen habe. Der Kreisausschuß hat beschlossen, von einer Berufung abzusehen, Sittlichkeit nicht um Beseitigung der Ursachen der Unzucht thun sei, feien, sondern daß sie nur bestrebt Der 29 Jahre alte Former Karl Denke  , der in der da gegenüber der Fassung des Vertrages, wie sie von der worden ist, es nicht selben durch ein Feigenblatt vor der Oeffentlichkeit zu verhüllen. Köslinerstr. 9 bei seinen Eltern wohnte und auf dem Vulkan" in Eisenbahn  - Verwaltung vorgeschrieben den Rechtsstreit fortzuführen. Das Zuhältertum sei eine Folge der polizeilichen Reglementierung der Chausseestraße arbeitete, feierte am 2. d. M., abends, mit mehreren unbedenklich sein würde, Arbeitsgenossen einen Geburtstag. Nach 10 Uhr trennte er sich in Ein Ausschuß der Stadt Berlin  , bestehend aus dem Bürgermeister der Brostitution und diese habe wieder ihre Ursache in den socialen der Neuen Hochstraße von seinen Begleitern. Seitdem war er ver- Kirschner, mehreren Stadträten sowie den Mitgliedern der Grund- Verhältnissen, nicht zum wenigsten in den niedrigen Löhnen der schwunden, bis man gestern an der Torfstraße seine Leiche eigentums- und Parkdeputation besichtigten dieser Tage das Terrain Arbeiterinnen. Freies Koalitionsrecht, mittels dessen sich die Ar­aus dem Spandauer   Schiffahrtskanal landete. Wie er ins Wasser für den in Anregung gebrachten Nordpark. Bei dieser Gelegen beiterinner höhere Löhne erringen können, sei ein wirksameres heit wurde gleichzeitig der daselbst befindliche Abladeplag einer In- Mittel gegen die Ausbreitung der Prostitution, als die Straf geraten ist, weiß man nicht. spektion unterzogen und den Stadtvätern Gelegenheit gegeben, den bestimmungen. Wer den Frauen und Mädchen das Koalitionsrecht Genuß der in voller Thätigkeit befindlichen Abdeckerei durchzukosten. vorenthält, der stößtTausende in die Prostitution und ist deshalb schlimmer, Nach einem angefertigten Plan würde der in Frage kommende Part wie der Zuhälter, denn diefer beutet die Mädchen zwar aus, jener aber eine Größe von ca. 190 Morgen erhalten. Bei dieser Gelegenheit ist schuld an ihrer elenden Lage. Der Antrag, welcher den Schuz wurde auch der Reinickendorfer   See jedenfalls wegen der Bagger der Arbeiterinnen vor unfittlichen Angriffen ihrer Arbeitgeber bezivect, arbeiten einer Besichtigung unterzogen.

Einen jähen Tod im Bade fand am Sonnabendabend der Tischler Heinrich Seidler, der in der Pianofabrit von Bechstein beschäftigt war. Der junge Mann nahm in der städtischen Volks­Badeanstalt an der Schillingsbrücke ein Schwimmbad und ging, nach dem er eine Weile geschwommen hatte, plöglich unter. Der Verstorbene litt an Krämpfen.

Gesperrt sind für Fuhrwerke und Reiter bis auf weiteres: Die Artilleriestraße von der Oranienburger bis zur Johannesstraße, die Petristraße von der Rittergasse bis zur Gertraudtenstraße und die Artilleriestraße zwischen der Linien- und Auguststraße einschließlich des Kreuzdammes der ersteren.

Gerichts- Beitung.

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die­

sei in der Kommission besonders von den Konservativen und National­liberalen bekämpft worden, ein anderer Antrag, der den Dienst

mädchen das Recht geben wollte, das Dienstverhältnis zu lösen, wenn aged durch dasselbe ihre Sittlichkeit gefährdet werde, sei abgelehnt worden. Angesichts dessen müsse man doch sagen, das ganze Bestreben, welches die herrschenden Parteien bei der lex Heinze" bekundeten, sei nichts als Heuchelei, die die Unzucht nicht beseitigen, sondern nur verhüllen

Einen erbitterten Kampf mit seinem früheren Wirt, dem Hauseigentümer Miena d, führt seit Jahren der Droschten futscher Wilhelm Reinhold, welcher sich gestern vor der siebenten