Seife 4 DienStag, S. Juli 1S35 Nr. 187 Ein Autobus fährt iu eine Hausmauer Katastropherrferie der Feiertage Dr. BeneS: Die Völker wollen keinen Kries Abschluß der Legionärstasuns Prag, Der III. Kongreß der tschechoslowa­kischen Legionäre erreichte am Hustag seinen Höhepunkt in einein Manifestationsumzug durch die Hauptstraßen Prags , an dem etwa 35.000 Legionäre und 5000 Gäste teilnahmen. Der Zug 'mundete auf dem Altstädter Ring, wo eine Ehrentribüne für die Vertreter der Regierung und die sonstigen Festgäste errichtet war. Minister Dr. Benes überbrachte in einer Fest­rede zunächst die Grütze des„ersten Legionärs der Republik ", des Präsidenten Masarhk, und erinnerte an die Worte Masaryks vor zwanzig Jahren, datz wir„die Gewalt verurteilen,' datz wir uns aber gegen die Gewalt nötigenfalls sogar mit dem Schwert zur Wehr sehen" werden. Wir wollen, erklärte Dr. Benes, die Wahrheit nicht' verbergen und sagen offen, datz die letzten Jahre der euro­ päischen Politik recht schmerzlich und ernst sind. Die Legionäre haben das Recht, sich die Frage vorzulegen, ob sich Europa tatsächlich von neuem in blutige Konflikte oder in eine vollständige Katastrophe stürzen wird. Gestatten Sie mir jedoch, fuhr Dr. Benes fort, Ihnen nochmals zu wiederholen, was zu ver­künden ich nicht aufhöre: Der Krieg ist keine SchickfalSnotwendigkeit. Der Krieg ist eine Frage derBerantwortlichkeit der Führer der einzelnen Nationen, den« die Völker selbst wollen keine« Krieg. Der Friede liegt in den Hände» der verantwortlichen Politiker, Minister, Diplomaten und militärischen Führer. Aus diesen Gründen kann ei» Krieg ver­hindert werden. Und auS eben diesen Gründen glaube ich stiudig an den Frieden und glaube an die Erhaltung des Friedens in Europa . Weiters sprachen Verteidigungsminister M a ch n i k und für die Stadt Prag Professor Z r p e k. Der Vorsitzende der tschechoslowakischen Legionärgemeinde, Dr. P a t e j d I, verlas hier­auf die Manifestationskundgebung, die mit be­geistertem Widerhall ausgenommen wurde. Darin heißt es u. a.: Wir fühlen uns mit allen verbunden, die, indem sie die eigene Freiheit und die eigenen Rechte verteidigen, auch die Freiheit und das Recht der anderen achten. Wir sind fest über­zeugt, datz die Menschheit erst dann zu einem dauernden Frieden gelangen wird, wenn sie sich .entschließt, durch gemeinfame Berteidi- gung aller Gewalt Widerstand entgegenzusetzen und durch gemeinsames Uebereinkommen eine ge­rechte und sichere internationale Ordnung zu gründen. Wir rufen allen jenen, die wegen ihrer ^Nationalität, oder wegen ihrer demokratischen ^leberzeugung bedroht sind, zu. sie mögen das Vertrauen nicht verlieren. Die Wahrheit und das Recht, durch die wir in der Revolution ge­siegt haben, werden erhalten bleiben. Wirtschaftsverhandlungen mit Rumänien erfolgreich abgeschlossen Bukarest . Die tschechoslowakische Handels­vertragsdelegation hat Montag abends Bukarest verlassen. Nach einer amtlichen Mitteilung wilkde ein R ei s eabkommen sowie ein Abkommen über die Zollfreiheit von Propagandamaterial für Bäder und Touristenzentren abgeschloffen; in einem Spezialabkommen ist die Aufhebung der P a ß v i s a vorgesehen, die ehebäldigst in Kraft gesetzt werden soll. Ferner wurde die Frage des rumänischen Weizenexports nach der Tschechoslowakei und finanzielle Fragen geregelt. Dadurch wurde eine ungestört weitere Entwicklung der rumänischen Ausfuhr nach der Tschechoslowa­ kei und als Folge natürlich und vor allem auch die tschechoslowakiiche Ausfuhr nach Rumänien ge­sichert. Sozialistische Flugblätter von Geistlichen verteilt? Dresden . Die politische Polizei verhaftete zwei katholische Pfarrer, die nach dem Polizei­bericht insgeheim dem gegenwärtigen Regime feindliche sozialistische Flugblätter erhielten, die sie unter den Gläubigen verteilten. Verfassungsänderung In Rußland Moskau.(Taß.) Am Sonntag, dem 7. Juli, fand unter dem Vorsitze Stalins die erste Sitzung der Kommission für die Ausarbeitung der Aenderungen an der Konstitution, der Sowjet­ union statt. Die Kommission setzte die Art und Weise ihrer Arbeit fest und bestimmte sür die Vorbereitungsarbeiten zwölf Subkommissionen unter dem Vorsitze Stalins, Molotows, Woroschi­lows, Kaganowitsch , Litwinows u. a. Der Diktator von Louisiana Baton Rouge (Louisiana ). Das Parlament des Staates Louisiana genehmigte 28 Verord­nungen, durch welche die Diktatur des Senators Huy Long noch mehr befestigt wird. Lang erhält vor allem das Recht, die Armee, die Finan­zen und die Wahlen zu überwachen, das Recht, Lehrer aufzunehmen und zu entlassen und das Recht, Personen einzukerkern, die die Bundeshilfe für politische Ziele in Anspruch nehmen. In Mnisek bei Prag ereignete sich Frei­tag vormittags ein schwerer Autounfall. Der 24jährige Kellner Lubomir Kverka fuhr mit seinem Motorrad in voller Fahrt gegen einen mit zwanzig Personen besetzten Autobus. Er und sein Mitfahrer Wenzel Kra t ochvil aus Prag gerieten unter die Räder des Autobusses und tru­gen schwere Verletzungen davon. Der Lenker des Autobusses, Wenzel Holy, versuchte den Wagen im letzten Augenblick zur Seite zu reißen. Dabei geriet der Autobus ins Schleudern und raste gegen ein einstöckiges HauS, dessen Mauern er durchschlug, so daß er erst in der dahinter befindlichen Wohnstube zum Stehen kam. Der Autobus ist vollkommen z e r- st ö r t, das Haus sieht aus, als sei es von einem Erdbeben heimgesucht worden. Außer den beiden Motorradfahrern erlitten Verletzungen: Josef D a v o d e k aus Bodenbach, Josef M r a z e k aus Bodenbach, Wenzel Dou- b r a v a aus Kameik und Anton Hron aus Lhota. * Ein Rekord— Zwei Tote AngerS . Bei einem Flugrennen stellte der Pilot A r n o u x für Leichtflugzeuge einen neuen 1000 Meilen-Rekord auf, indem er diese Strecke in 3 Stunden, 24 Minuten und 54 Se­kunden durchflog. Bei dem Rennen stürzte auch ein Flugzeug ab. Der Pilot wurde auf der Stelle getötet, der zweite Insasse ist seinen Verletzungen im Krankenhaus erlegen. * Eine ganze Familie getötet Grenoble . Ein von einem bekannten Gre- nobler Chirurgen gelenftes Automobil stieß in voller Fahrt mit einem aus entgegengesetzter Rich­tung kommenden Automobil, das gerade einem andern Wagen vorfuhr, zusammen. Der Chi­rurg und vierMitgl jeder seiner Familie wurden auf der Stelle getötet. Eme fünfte Person ringt mit dem Tode. 60 Todesopfer einer Grubenexplosion Bombay. In den G ol dgru b c n bei Mi- sore ereignete sich Sonntag eine Explosion, bei der 6 0 B e r g l e u t e den Tod fanden. kommunlrtenverkoftunsen in Bulgarien Sofia . Die Polizei verhaftete vier führende Mitglieder der illegalen kommunistischen studentischen Organisation in Bulgarien , darunter den Organisationssekretär der illegalen konimuni- stischen Partei, K a r e v. Aus dem Archiv, daS bei Karev aefunden wurde, ist ersichtlich, daß die illegale kommunistische Partei in Bulgarien über eine gute Organisation verfügt. Gaur Bulgarien ist in 16 Agitationskreise eingeteilr die mit Decknamen bezeichnet sind. 'Gebäude und ein anliegendes Lager mit explo­siven Materialien Übergriff. In dem Augenblick, als die Feuerwehr anrückte und die Bekämpfung des Brandes aufnehmen wollte, flog das Pulverlager in die Luft. Zwei Feuer­wehrleute wurden auf der Stelle getötet und sie­ben weitere lebensgefährlich verletzt. Ein Polizei­beamter, der sich zur Zeit in dem Gebäude befand, wird vermißt. Zahlreiche weitere Personen tru­gen Verletzungen leichterer Natur davon. Der frühere Abgeordnete Stkibrnh, dessen krankhaftes Aussehen schon seit längerer Zett aus­gefallen war, hat sich am Montag einer Schilddrüsen­operation unterziehen müssen, die nach dem„Expres" bei vollem Bewußtsein des Patienten eindreivierkel Stunden dauerte.- Das Befinden Stkibrnhs soll gut sein. Guter Fang. Wie aus Long Beach (Kali­ fornien - berichtet wird, überfielen nachts Piraten Vie acht Meilen vom Strand verankerte Luxus­jacht„M onte Carlo". Den Piraten fie­len über 22.000 D oll l ars Bargeld und Schmucksachen von großem Wert in die Hände. Die Luxusjacht„Monte Carlo", die ausschließ­lich Spielzwecken dient, liegt außerhalb der Ho­heitsgrenze und ist der Ausflugsort leidenschaft­licher Spieler. Der Bölkerbund funkt. Ab 6. September wird der Völkerbund jede Woche aus Genf Rundfunk­nachrichten senden. Für die europäischen Staaten wird Genf jeden Freitag zwischen 8 und V Uhr Nachrichten über die Tätigkeit des Völkerbundes französisch nach dem Morse-Alphabet, und zwar etwa 400 Worte pro Sendung funken. Die Sen­dungen werden auf den beiden Wellenlängen 31.27 Meter und 38.48 Meter erfolgen. Berlautbarung der Postdirektion. Die unga­rische Poswerwaltung hat den tschechoslowakischen 25- und 30-Heller-Frankomarken die Gültigkeit auf ihrem Gebiete entzogen und retourniert alle mit diesen Marken versehenen Postsendungen als unzulässig. Sudetendeutscher Botanikertag. Die Botanische Arbektsgemeknschast des Vrsttscheck VerbdnbeS für Heimatforschung und Heimatbildung lädt heuer ihre Mitglieder und Freunde zur zehnten Jahres­tagung nach T e t s ch e n ein. Iw Physiksaale des Staatsoberrealgymnasiums wird am 13. Juli die Verhandlung beginnen. Für den 14. Juli sind Lehrwanderungen ins Sandstein- und Mittel­ gebirge geplant, die besonders der Schulung zu den im Flusse befindlichen pflanzcngeographischen Aufnahmsarbeiten dienen sollen. Wer weiss etwas über das Erdbeben am 27. Juni? Das staatliche geographische Institut in Prag II, U Karlova 3» ersucht alle, die auf dem Gebiete der Tschechoflowakei in irgendeiner Weise die Auswirkungen des Erdbebens in den Alpen vom 27. Juni 1935, das in Prag um 18 Uhr 20 Minuten, 33 Sekunden registriert wurde, beobach­tet haben, um gefällige Mitteilung ihrer Adressen. Das Institut wird ihnen einen Fragebogen zusenden, dessen Rücksendung portofrei erfolgt. Die genaue Kenntnis der Stellen, wo bei uns solche Erscheinungen beobachtet wurden sowie eine Be- schreibung der Erscheinungen sind von großer wissenschaftlicher Wichtigkeit. Das Institut ist überzeugt, daß die Oeffentlichkeit ihm ihre Dienste nicht vorenthalten wird. Wetterbericht. Nach der letzten sehr kühlen Nacht, während welcher es sich in Polikka sogar etwas unter dem Gefrierpunkt abgekühlt.hafte, be­ginnt die Temperatur nunmehr allmählich zu stei­gen. In unseren Gegenden ist die Bewölkung meist beträchtlich. Im Kqrpathengebiet können Rand­störungeneiner tiefen Depression über Rußland , zeit­weise wieder eine Wetterverschlechterung veranlas­sen. Wahrscheinliches Wetter heute: Wechselnd bewAkt, im Westen stellenweise guftlä- rend. Nur im Norvosten der Republik stärkere Be­wölkung und vereinzelt Regenschauer. Im allgemei­nes etwas wärmer.— Wetterau ssichten für Mittwoch: Keine größere Veränderung. Vom Rundfunk empfehlenswertes au*«lei« Proarammeei Mittwoch: Prag , Sender L: 10.05: Deutsche Presse, 12.10: Schallplatten: Verdi, 12.30: MittagSkon« zeit, 13.40: Deutscher Arbeitsmarkt, 18.20: Deut­ sche Sendung: Aktuelle Viertelstunde, 18-35: Ar- beitersendung: Dr. Otasek: Wie ich mei­nen Unfall erbitt, Reportage aus einem Sägewerk, 18.55: Sozialipformationen, 19.40: Flug in die Klangsphären, 21.05: Tschechische Königsschlösser, 22.30: Tanzmusik. Seicher S: 7.80: Leichte Musik, 14: Operettenfantasien, 14.15: Deutsche Sendung: Kinderstunde.— Brünn 15: Nachmittagskonzert, 17.40: Deutsche Sendung: Schrammelmusik, 18.45: Aus tschechischen Opern.— Mähvisch-Ostra« 11: Schallplatte«: Smetana , 18.05: Konzert der Man- doliniüeu. Schnellzug Prag-PUsen-Nürnberg entgleist Drei Personer» schwer, 26 leicht verletzt Am Montag um 17 Uhr 21 entgleiste in der Station Chräst bei Pilsen der durchfahrende Schnellzug Nr. 39 Prag—Nürnberg mit allen Wagen. Die Lokomotive, der Tender und der Dienstwagen stürzten um. Im Zuge wurden 26 Personen leicht verletzt. Der Lokomotivführer, der Heizer und der Zugsführer sind schwer verletzt. Tie wahrscheinliche Ursache des Unfalles ist eine unverhältnismäßig hohe Geschwindigbrit beim Ueberfahren der Verbindung zwischen dem ersten Und dem zweiten Geleise. 5000 Mark im Kühler Trier . Bei der Zollstation Steinebrück wurden in der Nacht zum Sonntag im Benzintank eines mit 20 Personen belgischer Staatszugehörig- keit besetzten Reise-Autobusses, der nach Belgien einfahren wollte, von deutschen Zollbeam­ten 5000 Mark in deutschen Banknoten gefunden. Das Geld wurde b e s ch l a a n a h m t. Die Jn- saffen, neun Frauen und elf Männer, wurden fest­genommen, der Omnibus wurde beschlagnahmt. Krefeld . In den letzten Tagen haben Beamte der Zollfahndungsstelle im holländischen Grenzgebiet mehrere Personen wegen D e Visen­schiebungen verhaftet. So wurde eine hol­ländische Familie und kurz darauf- ein Spanier beim Schmuggeln von Devisen verhaftet. Ferner wurde in einem Grenzwald ein Pater gestellt, der holländische Devisen über die Grenze zü schmuggeln versuchte. 16»Maxim Gorkis " für eine« Moskau . Die freiwillige Spendensammlung für den Bau von Riesenflugzeugen an Stelle des verunglückten„Maxim Gorkij " ergab über 68 Millionen Rubel. Der Rat der Volkskommiffäre der Sowjetunion hat als Ersatz für das verunglückte Flugzeug„Biaxin» Gortij" den Bäu von 16 Flugz e ü g e n g le» ch e r Leistung und Größe angeordnet.., Ständiger Flugverkehr rund um die Welt Frankreich —Amerika zwei Tage Paris . Das französische Luftfahrtministe­rium prüft die Möglichkeit der. Errichtung eines regelmäßigen Flugverkehrs zwi- söben Paris und N e w N o r k. In den Dienst der Fluglinie sollen Wasserflugzeuge von großer Tonnage nach dem Typ des größten französischen Wasserflugzeuges gestellt werden. Das Luftfahrtministerium ist von dem Gedanken abgekommen, im Atlantischen Ozean schwünmende Inseln zu errichten und. beabsichtigt, die Landung und Versorgung der Flugzeuge auf den Azoren und den• Bermudas-Inseln einzuführen. Eine Sonderkommission ist bereits nach diesen Orten abgereist, um. praktische Landungsmöglichkeiten zu suchen. Der Flug würde zwei Tage dauern. Amerika—China in vier Tagen Für die ersten Fahrten auf der neuen Fluglinie zwischen den Vereinigten Staaten und China , die im Oktober d. I. eröffnet werden soll, haben sich bereits 75 Rei­sende angemeldet. Die Flugdauer auf dieser großen Strecke, die über den Stillen Ozean führt, dürfte etwa vier Tage betragen. Zgnät Hermann gestorben Montag um 13 Uhr starb in R e v n i c e der be­kannte tschechische Schriftsteller Jgnät Herrmann im 81. Lebensjahre. Herrmann schrieb zahlreiche Humoresken und Erzäblungen. Im Jahre 1882 grün­dete er die humoristisch-satirische Zeitschrift„Svanda Dudäk". Er war Mitarbeiter zahlreicher führender Revuen. Im Jahre 1904 begännen seine gesammelten Werke zu erscheinen. Ein Advokat prellt Zeche Die Polizei in Baden bei Wien ver­haftete den Wiener Rechtsanwalt Dr. Kam­merer, gegen den von einigen Badener Hote­liers Anzeigen wegen Zechprellerei eingelaufen waren.• Legende für Balila-Fibel Dir neueste Mussolini -Legende Rom . Ministerpräsident Mu s s o l i n i un­ternahm von Rom nach Salerno einen Flug mit seinem dreimotorigen Hydroavion, den er selbst lenkte. TW Flugzeug hatte gegen zwei schwere Gemüter anzukämpfen. Dabei schlug der Blitz in die Antenne des Flugzeuges ein/ Dieses wurde nicht beschädigt und es wurde niemand verletzt. Nur der Radiotelegraphist erlitt einen Ohnmachts­anfall. Mussolini landete um halb 2 Uhr nachmit­tags glatt in Salerno . Ich hab' es getragen 107 Jahr'... 2n einem Walde in der Nähe von Sofia wurde der Bauer B u k o v erhängt aufgefun­den. Bukov war 107 Jahre alt und nach den Mitteilungen seiner Angehörigen hegte er bereits längere Zeit Selbstmord absichten, da er sich vereinsamt fühlte, weil ihm sämtliche Freunde aus seiner Jugendzeit weggestorben waren. Kleine Szene im Unterhans. In der vori­gen Woche gab es im englischen Parlament eine Erörterung über die Tatsache der Lieferung britischer Flugzeuge vom gleichen Typ, wie sie in der Armee verwendet werden, nach anderen Ländern. Die Tatsache wurde von der Regie­rung zugegeben. Darauf fragte der Arbeiterpar- teiler S e y m o u r C o ck s, ob solche Maschinen auch an die neuen deut sch en Freunde der Regierung geliefert worden seien. Luftsekretär Sir Philip CnnliffeMster erwi- dcrte, solange man, Export betreibe, müßten die britischen Erzeuger exportieren, bannt die Arbei- ter beschäftigt werden.„H e i l H i t l e r I" rief darauf der Fragesteller und lebhaftes Gelächter folgte. Nachher wurde noch festgestellt, datz in den abgelaufenen zwölf Monaten fünf komplette Flugzeuge, 80 Motoren und weitere Flugzeug- teile im Gesamtwert von 2.3 Millionen Mark auS England nach Deutschland geliefert war- den sind. In der Emigration gestorben. Im Telsche- ner Krankenhause ist am 8. Juli die Frau des in Tetfchen lebenden früheren sozialdemokratischen Abgeordneten des deutschen Reichstages Artur A r zt, Frau Marta Arzt, nach längerem Leiden gestorben. Sie darf Wohl wie so viele als ein Opfer des barbarischen Hitlerregimes ange­sehen werden., Nach dem Siege des braunen Fascismus mutzte sie mit ihrer Familie Deutsch­ land verlassen und führte seither in Tetschen daS wenig beneidenswerte Leben einer politischen Emigrantin. Die Verstorbene stand im 60. Le­bensjahre. Wir bringen ihren Angehörigen unsere herzlichste Teilnahme entgegen. Die Einäscherung findet Mittwoch um 17.30 Uhr im Krematorium zu Schreckenstein statt. Pnlverlager fliegt in die Lnft. Am Montag abends brach in einer Waffengroßhandlung der südbulgarischen Stadt Tatar Pasardjiä Feuer aus, das in kürzester Zett aus das ganze