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Prager Zeitung

Kunst und Wissen

vom 2. bis 7. September

,, Sozialdemokrat"

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Ergebnisse der einzelnen Wettkämpfe, die auch gute Leistungen aufweisen, bringen wir in der nächsten

Nummer.

Die Borturnerinnen der DTJC, welche be­Das Internationale Musikfest fanntlich an der Verbandsschule des Tul auf der Insel Pajulahti teilnahmen, sind am Sonntag wie- größte der in die Heimat zurückgekehrt. Die Genossinnen waren sehr überrascht von dem Empfang und die Gastfreundschaft sowie vollauf befriedigt über die Er­gebnisse ihrer Teilnahme an der Schule. Sie über mitteln im Auftrage des Tul und der finnischen Bruderpartei allen Genossen und Genofsinnen in der Tschechoslowakei die herzlichsten Grüße.

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Dienstag, 9. Juli 1935. Nr. 157

der wohl einen Bazen Geld dabei verdient haben und rührend Gläubige der Madame Butterfly fo mag, aber seinem Team wenig genutzt hat, da es untheatralisch zur Geltung bringen kann wie ShI= bis auf Jungbunzlau und Bodenbach mitunter ganz oia Sidney, der außerdem auch die japanische beachtliche Niederlagen einstecken mußte. Wir sind Maskierung besser steht als es seinerzeit bei Anna­nicht so bermessen, diese Osloer bürgerlichen Fuß- bella in dem Film..Die Schlacht" der Fall war, weil baller deshalb als" Touristen" zu bezeichnen, auch die Sidney, wenn schon nicht japanisch. so doch wenig= dann nicht, weil ihr Können wirklich als bescheiden stens uneuropäisch genug aussieht, um auch im fern­―eis­bezeichnet werden muß. Ein Fußballteam, das die östlichen Gewande echt wirken zu können. norwegische Hauptstadt sportlich repräsentieren sollte, war es eben nicht. Herr König hat wohl in der Jugend voran! Der Titel dieses Goebbels= hiesigen bürgerlichen Presse eine Barnum- Reflame Films tönnte manchen neugierig machen, aber man entwickelt und in einem Falle( Brünn ) selbst mit- muß die Neugierigen warnend daran erinnern, daß gespielt, aber ebensowenig eine es war die es der Untertitel eines( auch in Prag bekannt ge= Niederlage verhüten können. Es scheint wordenen) Lustspiels aus dem Dritten Reiche war, also, daß Herr König in Oslo wohl auf die ihm das Ho- ruck!" hieß und den fröhlichen Aufstieg unbekannten" Arbeiterfußballer aus der Tschecho- eines jungen Mannes in die Geschäfte der älteren slowakei das Ungünstigste erfinden konnte, aber in Generation zeigte. Im Film hat dieser Aufstieg Punkto Fußballtrainer nicht einmal an das Können vollends den Charakter der billigsten Hochstapelei eines Auswahlspielers der Atus- Fußballbewegung angenommen, und der Hauptdarsteller Victor heranreicht. Den Beweis hiefür erbrachte diese von de Sowa( der richtig Kowalski heißt) verkörpert ihm gemanagte Tournee seiner Osloer Schüßlinge. in seiner rüden Reßheit peinlich überzeugend das Ideal des Führers- Lehrlings, der mit Schwindel und Hemmungslosem Egoismus unwahrscheinliche Erfolge einheimst. Man weiß nicht, ob dieser Film eine plumpe Verhöhmung oder eine noch plumpere Ermunterung der Jugend sein soll, aber da er zu­gleich Propaganda gegen die Freiheit des weiblichen Geschlechts macht, scheint er tatsächlich ernst gemeint zu sein. Das deutsche Mädchen spielt eine Film­Dame namens Ursula den alten Trottel spielt der Nichtarier" Jun- er mann.

Ein Punkt bringt die Niederlage Leichtathletik- Länderkampf Desterreich gegen Tschechoslowakei 64:63

Grabley- und

Vereinsnachrichten

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rd unter dem Ehrenprotektorat des Unterrichts­rnisters Dr. Krčmař stehen. Das Programm weist Sei Orchester- und zwei Kammermusiffonzerte auf; a Orchesterkonzerte finden im großen Konzertsaale hs Grandhotels Pupp, die Kammermusikfonzerte im gladttheater statt. Die Teilnehmerfarten für das damie Musikfest berechtigen zum Eintritt in sämt­he, mit dem Musikfest in Verbindung stehende Clavia- Auftria zum 3. Mal e hitlerische und gesellschaftliche Veranstaltungen so­Die zweite Runde des Mitropacups e zum Eintritt in die geplanten Ausstellungen. Für Samstag und Sonntag wurden die Rückspiele Orchester- und Kammermusikkonzerte sind die fiftigen Eintrittskarten gegen die entsprechenden der zweiten Runde ausgetragen. Von den tschecho antauschkarten, die als Anhang zur Teilnehmer- flowakischen Klubs schied bisher definitiv Bidenice nete ausgegeben werden, bis jeweils 12 Uhr des aus, Slavia verlor zwar gegen Austria , da aber Streffenden Veranstaltungstages in der Vorver- Gleichſtand eintrat, muß ein drittes Match die Ent ufsstelle im städtischen Flugbüro gegenüber dem scheidung bringen; Sparta , welche auch verlor, jedoch saditheater zu beheben. Mitwirkende und Soli- zu Hause einen großen Torvorsprung erzielte, kommt n des Musikfestes sind folgende Künstler und in die dritte Runde. Ferencvaros und Juventus sembles: Dirigenten: A. Ancerl, Lennor Berfe- steigen ebenfalls auf. 1. Gregoire Fitelberg, Dr. Heinrich Jalowez, Ge­falmujifdirektor Robert Manzer , Dr. Hermann herchen, Prof. Georg Széll , Prof. Baclav Talich, t. Anton v. Webern . Gesangs- Solisten: Julia ish- Bächer, Olga Forrai. Konzert- Solisten: ano: Ruda Firkušny, Prof. Franz Langer, Prof. igen Kalir, Magda Rush, Prof. Eduard Steuer­ann; Geige: Antonio Brosa, André Mangest, Oh ge- Fonden; Cello: Boh. Heran; Harfe: Emilie lz- Bezecnh; Orgel: Josef Langer. Ensembles: Triumphe. tager Streichquartett, Prager Bläserquintett, Bu­beſter Streichquartett, Karlsbader Kurorchester, und Slavia gegenüber und lieferten fich einen( De) 45.24 Meter; Speer : Bezwoda( De) 58.54 Filme in Prager Lichtspielhäusern Janzer- Quartett, Karlsbader Männergesangverein harten Kampf, den die Wiener wohl mit 2: 1( 1: 1), Meter. t seinem Frauenchor. An sonstigen Veranstal- aber damit nicht den Aufstieg gewannen. Die Pra­hgen sieht das Musikfest ein Orgelfonzert Josef ger waren in der ersten Halbzeit ein gleichwertiger angers vor, das am 5. September von 9 bis 10 Gegner. Nach der Pause war die Austria ettvas r vormittags im großen Konzertsaale des Hotels mehr im Angriff, konnte aber nur ein Tor erzielen. app stattfindet. Weiter ist eine Ausstellung histo- In dieser Zeit war der Kampf besonders hart und cher und eine Ausstellung moderner Musikinstru- verschiedene Slavia- Spieler machten arge Fouls, jo ente geplant, die beide im ersten Stock des städtis daß sie öfters ausgepfiffen wurden. Ueber den Austragungsort des dritten Spieles ist noch keine Entscheidung gefallen. Wahrscheinlich wird es in Wien stattfinden, das größere Zuschauermassen auf die Beine bringen fann als Brag und gleichbeden­tend ist mit einem noch größeren Geschäft, das ja den maßgeblichen Teil dieser Konkurrenz bildet.

In Wien fand Sonntag der leichtathletische Länderkampf Desterreich gegen die Tschechoslowakei statt. Mit einem Punkt Unterschied ging der Kampf für die Tschechoslowakei das erste Mal verloren. Die 4X 100 Meter brachten die Entscheidung und im Hürdenlaufen wurde der einzige( 1) tschechoslowati­sche Vertreter disqualifiziert. Die wichtigsten Er­gebnisse: 100 Meter: Kněnicky( Tich) 10.9 Set.; Židenice hatte für Budapest gegen e 400 Meter: Aněnicky 49.4 Set.; 800 Meter: Eis­rencvaros pohl zwei Tore gut, aber ihr Geg- berger( De) 1: 56.4 Min.; 1500 Meter: Hošek ner spielte diesmal aus einem Guß und die Brün-( Tich) 4:01 Min.( neuer tschechoslowakischer Re­ner mußten sich mit 6: 1( 2: 1) geschlagen bekennen. ferh); 5000 Meter: Fischer( De) 15: 31.8 Min.; Freie Vereinigung sozialistischer Akademifer. Bidenice tam nach der Pause nur selten aus der 110 Meter Hürden: Leitner( De) 14.8 Set.( öfter­eigenen Hälfte und mußte mit zehn Mann spielen, reichischer Reford), 4X100 Meter: Desterreich 43.4, eute Dienstag, den 9. Juli, findet im Partei­da Stere berlebt wurde. Das Publikum benahm Tschechoslowakei 45 Set.; Hochsprung: Kratky( Tich) beim( Narodni 4) um 20 Uhr eine wichtige Mit­sich wie wild, denn das Geschrei nahm fast kein 1.86 Meter; Weitsprung: Hofman( Tich) 7.73 gliederversammlung statt. Das Erscheinen aller Ende. Der Fanatismus feierte wieder seine Meter; Stabhoch: Dr. Korejs( Tich) 3.80 Meter; Mitglieder ist unbedingte Pflicht! Kugel: Douda( Tsch) 15.04, Coufal( De) 14.67

en Aurhauses etabliert und vom 18. Auguſt bis September jeweils von 8 bis 12 und 2 bis 7 Uhr

öffnet sein sollen,

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Sommerspielzeit Kleine Bühne. Morgen, den 1. Juli, Premiere der burlesken Revue Bediene Ich selbst"( Autoren und Hauptdarsteller Farfas rünbaum). Täglich 8 Uhr. Preise 10 bis 30. orverkauf: Neues Deutsches Theater, Deutsches rus, Tel. 24687, M. Truhlař.

port- Spiel- Körperpflege

Arbeiter- Turn- und Sportfest in Preßburg

In Breßburg fand vom 5. bis 7. Juli das arn- und Sportfest des XIII. Kreises der RT tt. Die Beteiligung seitens der Vereine der flo­afischen Arbeiterturner war sehr start, weiter nah

ben Sportler und Sportlerinnen des Atus, aus bngarn und aus Oesterreich daran teil. Der etuptpunkt dieser turnerischen und sportlichen Ver­staltung waren der farbenprächtige Fest z ug so­qe die Kundgebung auf dem Platz vor dem Slowa­chen Nationaltheater, von dessen Balfon u. a. Ge­fe Dr. Soukup im Namen der Partei und dinister Genosse Dr. Dérer Ansprachen hielten. Die sportlichen Veranstaltungen wiesen eine date Beteiligung seitens der RTI, DTI( Prag , Tünn, Prerau und Lundenburg ), des Atus Brünn, Lundenburg und Preßburg ) auf und er­selten ihre internationale Note durch die unga fchen und österreichischen Gäste. Die tfganisation war sehr gut und alle Wettkämpfe arden reibungslos und schnell abgewickelt. Die

Die kleine Küche

Das Haus, in dem meine Eltern wohnen, ht draußen am Rande der Stadt. Es ist kein zirtenhaus, sondern eine hohe Mietkaserne, grau hm Regen und abgescheuert vom Wind, der sich ft ihr bricht. Ein trostloses Gebäude, wie alle ciuser aus einer Zeit, in der sich die armen Par­en mit einer Wasserleitung auf dem Gang zu ieden geben mußten.

Als wir in dieses Haus einzogen, war ich um drei Jahre alt und so beginnt die Erinne­ng meiner Kindheit in dieser Armenleutewoh­Gng, in dem einfachen Zimmer, dessen Fenster Af den Bahndamm hinausschauten und in der winen Küche, die so dunkel war, daß wir auch A Tage Licht brennen mußten.

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Im Wiener Stadion standen sich Austria Meter( österreichischer Reford); Distus: Janausch

Waffersportliches Allerlei

In Paris fand ein Schwimmländerkampf Frank reich Deutschland statt, der mit 63.5: 113.5 Bunt­ten endete. Das Wasserballspiel brachte ein 3: 3.

Der deutsche Schwimmverband in der Tschecho=

Nowakei trug Sonntag in Grottau einen Wettkampf mit dem Gau Schleiien des Dritten Reiches aus und wurde mit 105: 79 Bunften geschlagen. Im Wasser­ball wurde die Verbandsmannschaft mit 8: 0 abge fertigt.

Einen neuen tschechoslowakischen Rekord erzielte über 200 Meter Rücken die Preßburger Schwim­merin Freund in 3: 16.3 Min.

Sparta wurde in Florenz von Fioren tina mit 1: 3( 0: 2) geschlagen. Die Italiener Bei den amerikanischen Schwimmeisterschaften siegten verdient, da die Sparia mehr verteidigte als angriff. Nachdem aber die Prager zu Hause 7: 1 stellte Ralph Flaganan über eine englische Meile mit getvannen, ist diese Niederlage fein Hindernis für 21: 00.4 min. einen neuen Weltrekord auf. Weiter Sas weitere Fortkommen und des Geldscheffelns. berbefferte Riefer- den Weltrekord über 100 Meter In Turin spielten Juventus und un- Rüden auf 1: 07.8 Min. garia 1: 1( 1: 0). Hungaria scheidet aus, da sie das erste Spiel daheim 1: 3 verlor.

Um den Aufstieg in die Liga wurde ein wei teres Spiel ausgetragen: DSV Saaz getvann auf eigenem Platz gegen S Nachod 4: 1( 1: 1). Die Saazer waren nach der Pause die besseren und er­Mit diesem Spiele rangen einen verdienten Sieg. wurde die erite Runde beendet und kommenden Sonntag beginnen die Rückspiele. An der Spike der Tabelle stehen derzeit CCK Preßburg und DSV

Saaz.

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Sonstige Fußballergebnisse. Komotau : DF Aussig : gegen Sparta Karlsbad 2: 2( 1: 2). Cesty Lev Nestomis gegen DIN 7: 1( 3: 0). Neudet: DSK gegen Karlsbader FK 5: 3( 50) Samstag. chenberg 2: 1( 1: 0), Reichenberger F gegen BSK 4: 3( 2: 2).

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Gablonz : DSK gegen DSV Rei­

Königgrä: SA gegen S Par­Podiebrad: S gegen dubis 7: 1( 4: 0).- Cechie Karlin 3: 2( 1: 2) 1.Kaschau : Židenice gegen AG 0:01 Riga : Schweden gegen Lett­ land 3: 0( 2: 0).

Eine norwegische Fußball- Städtemannschaft aus Oslo gastierte in der letzten Zeit in der Tiche­choslowakei. Diese Tournee arrangierte der in Oslo lebende tschechische Fußballtrainer Vilda König,

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ich am liebsten gewesen) und durch alle Märchen, die mir Mutter erzählte, fie tam selten genug dazu schimmerte mit mildem Schein die blaue wasserechte Delfarbe der Küchenwände.

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In meine Spiele furrte ein Maschinenrad, das von Mutters geschwollenen Füßen ge­treten wurde, bom Ende der Nacht, bis tief in die nächste Dunkelheit, als müßte sie die Zeit durch die endlose Kette ihrer Mühen verbin­den, zusammenhalten, weil sie sont auseinander gefallen wäre. Eine blaue, getupfte Schürze trock­nete findlichen Schmerz, pußte meine vorlaute Nase und war für den Knirps schon damals Sicherheit und Liebe. jisin

In dieser selben unscheinbaren Küche flossen Tränen, die ich noch nicht verstand, klang das Lachen meiner Mutter, wenn sie fröhlich war.

Der Film

Madame Butterfly

Aus dem Libretto der Puccinischen Madame Butterfiy" läßt sich nichts anderes als ein rührselig= fitschiger und unecht- erotischer Film von der ver­lassenen Geisha und ihrem vergeßlichen amerikanischen Seeoffizier machen, und auch wenn man sich in Holly­ wood bemüht hat, durch ein paar humorige Einlagen, in denen teils japanische und teils amerikanische Sit­ten beripottet werden, die Süßlichkeit des Gauzen zu mildern, so hat man am Wesen der Sache doch nichts

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Alfa: 100 Tage." It. Avion: ,, Madame Butterfly ." A. Beranek: Die Königin der Ver­femten." Engl . Fenig: Die Spionin." Engl . Flora: Der moderne Robinson." A. Douglas Fair­ banks . Gaumont: Der rote Pompernell." Engl . Hvezda: Fachmann für Liebe." A. Eddie Can­ tor . Kinema: Journale, Grotesken, Reportage ( halb 2 bis halb 10). Kotva: Madelon Claus bets Sünde." A. Lucerna: Madelon Claudets Sünde." A. Metro: Mit der Kamera über der Erde und unter dem Wasser." Olympic: Der Weg ins Leben." Ruff. Braha: Die Geheimnisse der Tiefsee." Radio: Das Mädchen von Moulin Rouge." A. Staut: Stürmische Jugend." Fr. Svetozor: ,, Madame Butterfly ." . S. Sydney. Alma: Im Zeichen des Kreu­zes." A. Belvedere: Die neue Nymphe D. Louvre: Die Frau u. d. Boot." A. Rory: Lichter der Großstadt." A. Charlie Chaplin .) Sport: ,, Von Abend bis Mitternacht A. 1 Vejvodu: ,,. u. 1. Feldmarschall." Tich. Vlasta Burian . Valdek: Die Versuchung der Frau Antonie." Tsch.

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Mitteilungen aus dem Publikum

TAROCADEROES

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Im Zeichen der Schnelligkeit. Die moderne Hausfrau verbringt die schönen Sommertage nicht am heißen Ofen. Sie tocht ihre Marmeladen in

Ihre Marmelade behält bei der kurzen

10 Minuten mit Opekta flüssig und in 6 Minuten mit Opekta in Pulverform. Sie spart dabei Zeit, Mühe und Geld und hat dabei den sichersten Erfolg: Kochzeit den ganzen Nährwert, die schöne ursprüng­billiger als die auf frühere langwierige Art be­liche Farbe und Aroma des Obstes und it viel Wahr aber ist, daß man uns den Kitschy in feinster reitete Marmelade, bei der ein Drittel, ja manch­Ausstattung geboten bat: in traumhaft schönen Auf- mal die Hälfte des Obitsaftes verdampfte. nahmen, mit einer geschmackvollen Mujifbegleitung ( die Buccinis Melodien sparsam verwendet) und in einer( von Marion Gering beforaten) Inſzenie- Verlanget überall

ändern können.

rung, die keine Arien singen und nur so viel weinen läßt, wie unumgänglich nötig war.

Und gewiß ist auch, daß sich kaum eine zweite Darstellerin finden ließe, die das rührend Kindliche

Volkszünder

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und nähte. Neben ihr aber lag ein sogenannter| an das unbarmherzige Rad der Maschine? Kochlöffel, der meiner Trägheit von Zeit zu Zeit wiß, man schrieb in jedem Brief: Liebe Eltern, neuen Auftrieb gab.... Denn Mutti wollte wie geht es Euch, seid Ihr gesund? Bitte, schont durchaus, daß ich einst gescheit" werden sollte. Euch und Mutti soll auf ihre Füße achtgeben!... Aber wußte man im Grunde noch etwas von Armer Kochlöffel... dem grauen Vorstadthaus?

Bis man eines Tages die guten Lehren von Vater und Mutter zusamt der sorglich ausgebes­ferten Wäsche in den neuen Koffer packte, und in die Fremde hinauszog, in die Weite, in das un­bekannte Land, das jeder gemeiniglich und respekt los Welt" nennt. Wieder rinnen Tränen über die Wangen der Eltern, man selber aber ist ein Mann, der solche Schwachheiten einfach nicht auf­femmen läßt und darum fröhlich blickt, voll zu versicht und sich nur wundert, was ihm plöblich in die Kehle gefahren ist, das ihn so krazt und

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würgt...

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Das Leben jedoch kümmert sich nicht um Ge= danken, auch nicht um Gefühle und wenn es ihm paßt, so reißt es die Tapeten von den Wänden, zerbricht das funstvolle Porzellan. nimmt alles Silber hinweg und läßt uns arm in dieser Wirr nis stehen, fremd zwischen Fremden.

In einem solchen Augenblicke nahm ich den Koffer unter dem Kasten hervor, stäubte ihn ab, öffnete ihn und fand vergessene Ratschläge darin, gute Lehren einer guten Frau.

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Scharf pfeift der Zug und bohrt sich tief in die Erkenntnis und ihr Schweigen.

Stockend gehe ich durch Straßen, in meinen Augen brennt noch ein Rest von Schlaf. Di. Küble des alten Hausflures tut den Lidern gut, mein Herz klopft, denn die verlorenen Spiele meiner Kindheit kommen mir entgegen.

Dann wurde die kleine Küche vergessen. Hie Später wanderte das Schaukelpferd auf den In dieser Küche wuchs ich auf-( denn das Boden und meine Ecke bezog ein braunes Holzge- und da erinnerte man sich noch an sie, meistens Wohnzimmer sollte stets aufgeräumt bleiben, falls ftell, das ein Bücherregal sein wollte. Auf dem ab- bor dem Einschlafen, bald aber verblaßte ihr Bild. fuch käme!) und ich erinnere mich an jedes gescheuerten Tisch, der an das Gangfenster ge- Andere, prunkvollere Räume drängten sich vor, öbelstück darin, als wäre ich nie daraus fortge- rückt worden war, unter der gelbflackernden Pe- hohe lichte Zimmer, mit kostbaren Vorhängen und ingen. In der Ecke stand der Herd( wie glänzte troleumlampe, schrieb ich meine Aufgaben. An- blumengeschmückten Tischen, auf denen edles Ge­Ich öffne wieder die Türe, die in eine Kleine In Metallreif!), ihm gegenüber eine altmodische fangs dräute schwarz die fremde Schiefertafel, schirr stand und teueres Eßbesteck silberte. Die redenz, an ihrer Seite ein vielgescheuerter Holz- aber schon im darauffolgenden Jahre tauchte ich Wände waren nun nicht mehr mit blauer, ab- Küche führt. Alles ist noch wie früher. Der Tisch, die Krea bch mit zwei selbstgestrichenen" Stühlen. Die die blanke Kurrent - Feder am roten Stiel in das waschbarer Delfarbe gestrichen, sondern glänzten ndere Ecke gehörte mir und meinem Schaufel- erste Tintenfaß und noch heute, wenn ich blau- matt mit ihren erlesenen Tapeten und den wert- denz, der Schemel. Und die blaugetupfte Schürze. Nur die Haare einer Frau find inzivischen grau Serd. Von diesem dämmerigen Winkel aus unter- alibernde Tinte rieche, denke ich an jene Stunden, vollen Bildern daran. Wer hätte da noch Zeit gehabt, an eine geworden und das Rad der Maschine hat aufge= thm ich abenteuerliche Ritte in die weite Welt, da ich in der Küche Hausarbeiten machen mußte, Hans Leo Reich. ahr Prinz und Riese und Kutscher( Stutscher bin während Mutter wie immer an der Maschine saß Petroleumlampe zu denken, an den Schemel und hört zu furren. Inserate werden laut Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Bost monatlich 16.-, vierteljährig 48.-, halbjährig 96.-. ganzjährig 192.-. Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken. Die Zeitungsfrantatur wurde von der Post- und Teles Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. graphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/ VII/ 1930 bewilligt. Truderei: Orbis". Druds. Verlags- und Zeitungs- A.- G., Prag .

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