Seite L SamStag, 14. Juki 1935 «r. 161 Gemeinsame Vorsprache der Arbeiterturner beim Gesundheitsminister Dr. Ludwig Czech der man ine größere, bewährte, ehrliche Arbeit der Sozialdemokraten verdächtigt und herabgesetzt hat, dann müßte man Zugeben, daß sechs Jahre sozialdemokratischer RegierungSpolitik ebensoviele Jahre des treuen Dienstes am Volke, gewesen sind. Also bleibt man lieber stumm und läßt nur die Kapelle spielen. Vielleicht vergißt das Volk bei den Klängen des Hohenfri/dberger Marsches die Phantasien vom Frühling 1935... Auch diekleinenMätzchen wollen nicht mehr geraten. Da wurde in den Blättern mitge^ teilt, daß die Parlamentarier der SHF nur 2200 Kronen ihrer Monatsdiäten für sich behalten dürfen. Aber man war unvorsichtig genug hinzuzufügen, daß ihnen selbstverständlich außerdem alle aus dem Mandat erwachsenden Ausgaben erseht werden. Das heißt also, daß sie faktisch Wohl den ganzen Betrag wieder erhalten, es sei denn, daß sie keine Arbeit verrichten und darum keine Bukarest . Der jugoslawische Regerrt Prinz P a u l ist zu einem Besuch des rumänischen Königs in Sinaia eingetryffen. Der Besuch soll offenbar angesichts der Gerüchte um eine Habs burger -Restauration erneut die Festigkeit der Kleinen Entente betonen. Der rumänische Außenminister Titulescu, der erst am Donnerstag von Paris und London znrückge- krhrt ist, wo er zahlreiche Unterredungen mit den leitenden Staatsmännern hatte, wird dem König und dem Prinzrrgenten den Standpunkt Englands und Frankreichs zu den wichtigen aktuellen Fragen zur Kenntnis bringen können. Rach der Rezeption der Mitglieder der rumänischen Negierung beim jugoslawischen Prinzregenten Paul fand im Salonwagen auf dem Bahnhof in Sinaia ein Ministerrat statt. Außenminister Titulescu erstattete ein ausführliches und eingehendes Referat übet die internationale Lage, über die er sich äußerte, daß siemehrdennje dieinvollem Einklang mit der Politik der Kleinen Entente und der Politik der Balkan-Entente Hitlerjugend erzwingt- Verhaftung eines Pfarrers Berlin . In dem Orte Birkungen wurde, wie die Nachtausgabe des.Lokalanzeiger" meldet, ein Jungbolljunge von einem katholischen Pfarrer »mißhandelt", weil er mit erhobener Hand den Ruf»Heil Hitler" ausgebracht hatte. Der Pfarrer hatte das für em« Herausforderung angesehen und deü Jubgen verprügelt Daraufhin zog die Hitlerjugend des Ortes vor das Haus des Pfarrers und verlangte eine Rechtfertigung. Der Geistliche erschien nicht. Die Feuerwehr Vertrieb die rebellische Hitlerjugend mit der Feuerspritze. Schließlich griff Polizgi ein und nahm den sich bedroht fühlenden Pfarrer, wie die»Nachtausgabe" sagt, zum Schutze seiner persönlichen Sicherheit in persönliche Verwahrung. HeU lungenkrank Berlin. (Tsch. P.-B.) Die im Auslände verbreiteten pessimistischen Meldungen über den Gesundheitszustand des Stellvertreters des 67 Roman von Emil Vachek-n I Deutsch von Anna Aurednltek Um uns zu retten, mußte ich mit ihm eine Wette eingehen, daß ich ein Seidel schneller ex austrinke als er. Er geivann die Wette, fiel dann untern Tisch, wo er Sie dann glücklich vergessen hat." „Das Bier wird mich noch ins Unglück stürzen. Wenn das jemand anzeigt, werde ich degradiert," jammerte Herr NecaS und hielt sich verzweifelt den Kopf. „Nur keine Angst, Karlchen; ich habe Sie absichtlich in so eine Butik geführt. Dort inter- esiiert man sich nur für Dinge, die wegzutragen sind. Wer denkt denn an einen Tank oder an ein Maschinengewehr?" »Wenn Sie glauben, Herr Beinsteller, daß Sie mich heute abend wieder in ein Wirtshaus kriegen, dann kennen Sie mich schlecht!" „Du machst gute Witze, lieber Necas", sagte Deinsteller bieder,„es wird noch nicht sechs Uhr geschlagen haben und mit dir wird es nicht auszuhalten sein. Wenn ich nicht freiwillig mit dir gehe, wirst du mich entführen wollen. Allein kann ich dich in das Wirtshaus gar nicht gehen lassen. Du bist ja wie der Oberst Redl aus dem Kino, der in den Speisewagen kommt, von einem zum andern geht und jedem erzählt:„Grüß dich Gott, ich bin jetzt anderthalb Jahre in Rußland Spion gewesen." Dessenungeachtet vergingen sechs Tage ohne jeden Zwischenfall, bis auf die Instruktion, die Beinsteller vom Kriegsministerium erhielt und die lautete:„Sobald Sie eine bekannte Person aufsucht, fordern Sie eine ansehnliche Summe als Ausgaben machen. Jedenfalls reichen die Einkünfte-sozialdemokratischer. Parlamentarier bei weitem nicht an die Beträge heran, die Henlein seinen Getreuen bewilligt hat. Das läßt sich leicht errechnen und eines der Argumente von den »Bonzen im Speck" verliert seine Zugkraft. Drum ist Schweigen noch besser als eine Fortsetzung des Wahlkampfes mit so schartigen Klingen. Die große Volksbewegung macht Ferien. Aber dadurch erweist sie ihren episodischen Charakter. Nur künstlich ist der»Volkssturms apgeblasen worden. Säbald eine Panne den Mechanismus der Windmaschine lahmlegt, hört der Sturm zu wehen auf. Im Herbst wird man versuchen, ihn wieder anzufachen. Aber eine monatelange Kampfpause, das Ausbleiben alles dessen, was man hoch und heilig versprochen hat, kann für derlei Bewegungen den entscheidenden Bruch bedeuten. betriebene rumänische Außenpolitik rechtfertige. Er erklärte, baß die Grundlage der rumänischen Außenpolitik stets diese Bündnisbande bleiben werden.. Der Ministerrat billigte einmütig die Tätigkeit des Außenministers. Der Bukarester Korresondent der Pariser »Jntransigeant" schreibt Trotz der vom österreichischen Bundeskanzler gegebenen Versicherung, daß das neue Habs burger -Statut mit der Frage der Rückkehr der Habsburger auf den österreichische« Thron in keinem Zusammenhang stehe, scheinen im Gegenteil die diplomatischen Nachrichten darauf hinzu- denten, daß die Dinge bei dem eben angenommene« Gesetz nicht halt machen werden. Die leitenden Faktoren der Kleinen Entente wollen sich deshalb von den künftigen Ereignissen nicht überraschen lassen. Auch die heutige Unterredung des österreichischen Gesandten in Paris mit Ministerpräsidenten Laval steht in Zusammenhang mit den letzten Ereignissen in Oester reich . Reichskanzlers RcichZministers Rudolf Heß sind vielleicht darauf zurückzuführen, daß sich Heß tatsächlich seit einiger Zeit in dem von Wäldern und Seen umgebenen Orte Hohenlychen befindet, der durch seine Heilstätten für Lungenkranke bekannt ist. Heß wurde im Kriege durch einen Schuß in die Lunge schwer verwundet, eine Verwundung, deren Nachwirkungen leicht akut zu werben pflegen. Einschneidende Sparmaßnahmen In Frankreich Paris . Die Regierung befaßte sich die ganze vergangene Woche mit der Vorbereitung der Dekrete über die Ersparungen, die den Gegenstand der Beratungen des Ministerrats nach dem Ratio» nalfeiertag, wahrscheinlich Dienstag, den 16. Juli, bilden werden, worauf sie sofort amtlich verlautbart werden. Es wird behauptet, daß die Gehälter, vor allem verschiedene Teuerungs- und Ortszulagen der. staatlichen Angestellten neuerdings herabgesetzt werden sollen. Vorschuß. Sollten Sie Rat und Hilfe brauchen, gehen Sie in die Restauration„Zum Montag", dort wird Herr Patek immer anwesend sein." Gleich darauf erhielt er einen andern Brief, der folgende kurze Mitteilung erhielt: „Besuchen Sie mich heute abend um sieben Uhr. M." „Lieber Herr Necas", sagte, er traurig,„wir müssen schon scheiden. Ich hab' heute andres zu tun, als deinen verflixten Mund zu behüten. Eines muß man dir aber lassen: Wenn man mich morgen zum Kriegsminister macht, so bin ich dank deiner Belehrung ein Fachmann in militärischen Angelegenheiten, wie es nicht einmal der gute Vater Zizka war. Ich hätte niemals gedacht, daß im Militär soviel geheimes Zeug steckt." Herr Necas senkte schuldbewußt den Kopf. „Das ist meine schwache Seite, Ferdl. Jetzt lass' ich mich zur Haferabteilung versehen; davon kann ich mit jedem sprechen. Dir aber sage ich, wenn alle Diebe so sind wie du. möchte ich nach dem Tode zu. ihnen kommen." „Das glaub' ich dir gem, Bruderherz; besonders wenn es dort auch so eine„Alte Hundshütte" mit gutem Bier gibt. Dem Herrn Minister wirst du bestimmt nicht erzählen, daß du seinen Wein allein auSgesoffen hast? Hier aber lass' dich nicht mehr sehen. Einer meiner Kadetten erzählte mir, daß der Karasck von der Pferdepolizei immer unseren Hausmeister abfängt. DaS tut er gewiß nur, um sich nach dir zu erkundigen. DaS könnt' schlecht ausfallen." Die beiden gingen höchst ergriffen als gute Freunde auseinander. Um die bestimmte Zett sah Beinsteller Herrn Mayer wieder. »Haben Sie noch immer die Absicht, gutes Geld auf leichte Weise zu verdienen?" fragte freundschaftlich Mayer. »Für Geld geh ich in die Hölle, wenn Sie wollen." »Damit hat es noch Zeit. Vorderhand werden Sie auf die Weinberge ins Hotel Beranek Am Mittwoch sprachen der Abg. L. Vaverka (DTJ.) und Senator Heinrich Müller (Atus) im Namen des Zentralrates der deutschen und tschechischen Arbeitersport- und Kulturorganisa- tionen des Verbandes der DTJ. und des Atus im Gesundheitsministerium vor und überreichten dem Gesundheitsminister Genossen Dr. Czech ein Memorandum, in welchem alle Fragen der Förderung der Körpererziehung erörtert und die werktätige moralische und materielle Unterstützung der Arbeiten und Bestrebungen der Arbestersportorgani« sationen gefordert werden. All« diese Fragen wurden in der anschließenden Aussprache eingehend besprochen und unsere Vertreter machten kein Hehl daraus, daß die Unterstützung, die das Gesundheitsministerium den Arbeitersportorganisationen im besonderen und der Sportförderung im allgemeinen in den zurückliegenden Jahren angedeihen ließ, keineswegs befriedigte,'weshalb dem Wunsche Ausdruck gegeben wurde, daß dies wenigstens fortab geschehen möge. Im einzelnen verwiesen di« Mitglieder der Abordnung darauf, daß die staatliche Subventionierung derArbeiters Portorganisationen in den letzten Jahren fast völlig eingestellt wurde und daß trotz den nachdrücklichsten Forderungen, die von den Funktionären der Arbeiterorganisationen und» den sozia listischen Parlamentariern im Ministerium, aber auch tvährend der Budgetberatungen geltend gemacht wurden, eine Aenderung des Zustandes nicht zu erreichen war. Wohl sind sich die Sprecher der Arüeitersportorganisationen der unzulänglichen Dotierung der für die Körperkultur und Sportpflege ausgesetzten Budgetposten voll betvußt, aber gerade das erfüllt sie auch hinsichtlich des kommenden Jahres mit den. größten Besorgnissen. Sie erheben daher, auch wenn die Vorbereitungen für den Voranschlag für 1936 bereits vorgeschritten sein sollten, die Forderung, daß noch zusätzlich weitere finanzielle Mittel für den vorgcdachten Zweck mobil gemacht werden. D:e Mitglieder der Abordnung brachten ferner die starke Belastung der Sporwereine durch die Steuern sind Abgaben und insbesondere durch die Lustbarkeitssteuer und die Gebühren für Amtshandlungen zur Sprache und forderten die Beihilfe des Gesuudheitsminifteriums, damit zwischen den wirklichen Sportvereinen und den großen sportlichen Unternehmungen der Prafeflio- nalklubS ein Unterschied gemacht wird. Ferner wurde der Gesundheitsminister gebeten, darauf einzuwirken, daß die Schul- turnhallen möglichst kostenlos oder doch gegen ein geringeres Entgelt als bisher den Ar« beiterturnvereinen zur Verfügung gestellt werden. Auch die.Schwierigkeiten, di« den Schülerabteilungen bereitet werden, wurden zur Sprache gebracht und der wichtige Ausbau von Spielplätzen und Sportanlagen sowie die Verbesserung des staatlichen Kurswesens angeregt. Kurzum es gelangten alle Fragen zur Erörterung, die geeignet sind, die segensreiche Wirksamkeit der Arbeitersportorganisationen für den Staat und die Bevölkerung zu förderns Zusammenfassend ersuchten dann die Genossen Vaverka und Müller den Gesundheitsminister Genossen Dr. Czech, trotz den bestehenden Schwierigkeiten diesem Aufgabengebiet seines Refforts seine besondere Aufmerksamkeit und sein regstes Interesse zuzuwenden. gehen. Dort marschieren Sie direkt ins Zimmer Nr. 15 und klopfen dreimal doppelt an die Tür. Eine Dame wird aufmachen und Sie werden ihr leise sagen:»Ich kaufe Platinringe. Werden Sie es nicht vergessen?" »Nein, ich werde leise sagen:»Ich kaufe Platinringe." »Schön. Sie wird fragen:»Wer sind Sie?" Sie werden antworten:»Ich heiße Bodor Imre." Darauf wird Ihnen die Dame ein Päckchen übergeben. Damit setzen Sie sich sofort in ein Taxi und fahren zu den Kreuzherren. Dort steigen Sie aus, kommen zu Fuß her und übergeben es mir. Während des Weges sprechen Sie mit niessiandem. auch nicht mit Ihrem Mädel. Werden Sie keinen Wirrwarr anstellen?" »Aber Herr, bin ich denn ein Tepp? Aber ein ausgiebiger Vorschuß möchte mir größere Lust machen." »Sie bekommen das Fahrgeld; sobald Sie mir das Päckchen übergeben, bekommen Sie dreihundert Kronen." »Ist recht, Herr Mayer, aber Sie könnten mir die Hälfte jetzt schon geben, wegen der größeren Lust." Herr Mayer stimmte bei; er schien sogar höchst befriedigt. Dann sagte er:«Sie können biß spätestens neun Uhr zurück sein. Ich mache Sie auf alle Fälle aufmerksam, daß man Ihnen auf Tritt und Schritt folgt." »Wozu die vielen Reden, Herr. Drei Hunderter sind nicht übermäßig viel für so eine Sache. Aber ich hoffe. Sie werden einsichtsvoll sein und mir zu einem regelmäßigen Nebenverdienst verhelfen. Warum sollte ich mir'S verderben? Ich bin kein Haderlump. Ich arbeite für den, der mich gut bezahlt. Um Politik kümmere ich mich aus Prinzip nicht; ich habe nicht einmal das Wahlrecht." »Um so besser", sagte Mayer, der sichtlich nervös war. Er schob Beinsteller, nachdem ihm Genosse Dr. Czech anerkannte die schwierige Lage der Arbeitersportorganisationen und erklärte sich bereit, bei den Bemühungen um eine durchgreifende Abhilfe in weitgehendster Weise mitzuwirken. Er verwies darauf, daß seiner Wirksamkeit auf dem Gebiete der Körperkultur infolge der Unzulänglichkeit der budgetären Milte! die engsten Grenzen gezogen sind. Im Hinblick auf die große Bedeutung der Arbeitersport- und Kulturorganisationen wolle er aber, waS an ihm liegt, unternehmen, um die Arbeit des Ge- sundheitsministefiums auch auf diesem Gebiete auszugestalten. Bei Erfüllung dieser Aufgabe rechnet er auf die Mitwirkung der Zentralstellen der Arbeitersportorganisationen, deren Anregungen ihm jederzeit willkommen sein werden. Das überreichte Memorandum und die mündlich vorgetragenen Wünsche werde er zum Gegenstand eingehendster Prüfung durch das Amt machen und sich glücklich schätzen, wenn es ihm gelingen sollte, wenigstens einem Teile der vorgcbrachten Anliegen Rechnung zu tragen. Die Abordnung versicherte zum Schluß dem neuen Leiter dös Gesundheitsministeriums ihres Vertrauens und erklärte, daß sie in-seiner Person eine Gewähr für einen Umschwung in der Führung des Amtes erblicke. Elementarschadenunterstützungen für Kleinbauern und Häusler Aus zahlreichen Gebieten West- und Nord- westböhmens wird auch in diesem Jahre wieder ein erheblicher Schaden an den Erntebeständen gemeldet, der durch Trockenheit und Frost entstanden ist. Das Gesetz über die Gewährung von Unterstützungen aus dem Elementarschadensfonds spricht aus, daß die Ansprüche solchen Landwirten zustehen, bei denen der Schaden mindestens zwei Fünftel des gesamten normalen Wirtschaftsertrages oder ausnahmsweise ein Viertel beträgt, falls die finanzielle Lage des Grundbesitzers sehr schlecht ist. Die Schadensanzeige hat bei den Gemeindeämtern zu erfolgen, und ztvar auf den dort er- hältlichen amtlichen Trucksorten binnen acht Tagen nach Wahrnehmung des Schadens. Die örtliche Schadenskommifsion hat die Anmeldungen zu überprüfen. Die Erhebungen dieser Kommission sind dann an die BezirkSbehörbe(Bezirkskommission) zu übermitteln. Auch bei anderen Elementarereignissen(Hagelschlag, Wolkenbruch, Ueberschwcmmung, Brand, Nässe, Mäusefraß, Pflanzenschädlinge etc.) kann um Unterstützung angesucht werden, wenn die oben erwähnten Voraussetzungen gegeben sind. Wir machen unsere ländlichen Leser auf diese" Möglichkeiten aufmerksam. Eventuelle weitere Informationen können beim Zentralverband der deutschen Kleinbauern und Häusler in Prag VH., Strotz- mayerova, eingeholt werden. Ehemaligen Nationalsozialisten wird da- Mandat als SHF-Bezirksvcrtretcr aberkannt. Die Sudetcndeutschc Partei im Bezirke Brüx hat zur Wahl der Bezirksvertretung die Nationalsozialisten Franz Mahnert, Bergarbeiter in Tschöppcru. und Hubert Bretfeld in" OberleutenSdorf kandidiert, Die Lairdesbehörde hat nun mit Erlaß vom 30. Juni beiden die Berechtigung der Ausübung des Mandates in der Bezirksvertretung in Brüx aberkannt. Tie beiden waren früher nationalsozialistische Gemeindevertreter. dieser noch einmal das Losungswort wiederholt hatte, zur Tür hinaus. „Das wird wie geschmiert gehen", sagte sich Beinsteller, als er draußen war.»Geh' zum Knk- kuck mit deiner Spionage, ich werde dich lehren, du Geizhals. Der Strolch glmibt, daß man für zwei Hunderter sein Vaterland verkauft. DaS wird dich teuer zu stehen kommen." 'Als er vor dem Zimmer Nr. 15 stand, llopfte er, wie verabredet, und eine süße, weibliche Stimme fragte:„WaS ist?" worauf er inS Schlüsselloch flüsterte:„Ich bin eS Fräulein, ich-kaufe Platinringe."„Gut, gut", sagte dieselbe Stimme, dann wurde der Schlüssel im Schloß umgedreht und eine sehr hübsche vollschlanke junge Frau mit feurigen dunkelbraunen Augen ließ Beinsteller ins Zimmer..Sie musterte Beinsteller, wobei«S um ihren Mund zuckte und sie nur mit Mühe daS Lachen zurückhielt.»WaS ist denn los?" fragte sie mit lustiger Stimme,»wie heißen Sie, Onkel- chen?" „Es wird schon stinunen, Fräulein, ich heiße Bieder Imre." »Wohl Bodor Imre?" „Das hab' ich ja gesagtl" »Und Sie kaufen Platinringe?" »Ja, für Herrn Mayer." Das Fräulein lachte wie toll.»Sie sind ettt hübscher Bursch«, Sie Platinringkäufer, aber Sie haben sich schon lange nicht rasiert." Bei diesen Worten streichelte sie ihn mit der parfümierten Hand und bot ihm einen Stuhl. »Damit ich Ihren Schlaf nicht davontrage, Fräulein", sagte Beinsteller höflich.»Der Herr Mayer kann das Platin kaum mehr erwarten. Er hat mir sogar ein Taxi bezahlt." „Gleich ist alles bereit, mein Lieber", lachte das Fräulein.»Ich kann mich an Ihnen gar nicht sattsehen..." ^Fortsetzung folgt.). Gegen Habsburg Prinzregent Paul bei König Carol
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