Sekte£
DonnerStag' 1. August 1835
Nr. 177
DI« holländischen Katholiken als schwankende Gestalten (R.$.) Die Entwicklung der Regierungs­krise in Holland   hat eine Wendung erfahren, die auf den ersten Blick unverständlich ist, für den aber, der die Verhältnisse näher kennt, durchaus nicht unerwartet kam. Betrachten wir die Ereig­nisse etwas näher: Die Regierung des»antirevolutionären", k a l v i n i st i s ch-klerikalen C o l i j n sah sich vor einigen Tagen gezwungen, gegen die Meuterer ihres katholisch-klerikalen Koalitionspartners bei der Königin Hilfe zu suchen. Die neuen Abbau­maßnahmen um die es ging, und die vor allem mit der Notwendigkeit des Schutzes der Goldwährung begründet wurden, mußten der Romisch-katho- lischen Staatspartei höchst ungelegen kommen. Der G e w e r k s ch a ft s f li'g e l und der ihm nahe­stehende Teil der Parteipresse war bereits seit Monaten offen in Opposition getreten und ver­langte von der Parteiführung, mit dem bisherigen Kurs Schluß zu machen und nach dem belgischen Beispiel gemeinsam mit der Sozialdemo­kratie die von dieser vorgeschlagenek o n- struktive Wohlfahrtspolit i k" durchzuführen. Dies wäre auch im heutigen Par­lament möglich, wo die Katholiken zusammen mit den Sozialdemokraten eine allerdings sehr schwacheMehrheit hätten. Dem Wunsche der katholischen Gewerkschaften gemäß hätte also nach dem Rücktritt Colijns eine katholisch-sozialdemo­kratische Koalitionsregierung gebildet werden sollen, die bei einer N e u w a h l des Parlaments mit Sicherheit auf eine große Mehrheit hätte rech­nen können. Dieser Weg war klar und für eine Parteiführung, die guten Willens ist, ohne wei­teres gangbar. Aber die Führung der Römisch-katholischen  Staatspartei brachte diesen guten Willen nicht auf. Dagegen versuchte sie ein Manöver, das außer­ordentlich schlau berechnet zu sein scheint, aber die Krise innerhalb der Partei nicht beseitigen, sondern verschärfen wird. In der entscheidenden Parlamentssitzung trat Prof. Aalberse als Redner der einstim-. migen katholischen Fraktion heftig nicht nur gegen die neuen Abbauvorlagen, sondern gegen die. Poli­tik Colijns in deren Gesamtheit auf und kündigte damit die Koalition. Colijn   ließ darauf­hin die Abstimmung verschieben,um der Königin Bericht zu erstatten". Dieser meldete er die De­mission des Kabinetts an, worauf die Königin Aalberse mit der Aufgabe betraute ein neues Kabinett ohne Sozialdemokraten, aber mit genau denselben politischen Richtlinien zu bilden, die für die Colijn  -Regierung maßgebend gewesen waren! Colijn wurde inzwischen nicht nur mit der Erledigung der laufenden Geschäfte betraut, son­dern auch mit derErgreifung aller Maßnah­men, die zur Verteidigung der Goldwährung not­wendig sein sollten". Aalberse machte dieses Spiel mit, obwohl die sich bereits als Sieger fühlenden Antirevolutio­nären Colijns kategorisch die Teilnahme an jedem Kabinett Aalberse ablehnten. Nach zweitägigenVerhandlungen" teilte Aalberse das Ergebnis mit, das von vornherein feststand: er gab den Auftrag als undurchführbar zurück. Und. nun will man es mit einem Colijn- Kabinett Nummer zwei versuchen. Es soll aber bezeichnenderweise eineRegierung der Fach­leute" werden. Es wird sich zeigen, ob die zweite Colijn  -Regierung, die sich ja wieder auf die schwankende und uneinheitliche Katholische Partei stützen will, im Parlament eine haltbare Mehrheit findet. Aber damit sind diese Dinge noch lange nicht erledigt. Selbst wenn, was ziemlich unwahrschein­lich ist, die katholischen Gewcrkschafts organi- s a t i o n e n sich in diese Lage fügen sollten, werden die katholischen Arbeiter mit den schwankenden Gestalten in der Parteileitung einiges zu reden haben. Die Sozialdemo­kratie ist stark genug, um bei entschlossenem Auftreten die Etablierung eines Notverordnungs­regimes tz la Brüning verhindern und die Regie­rung zur Einhaltung der demokratischen Spiel­regeln zwingen zu können. Die endgültige Ent­scheidung wird aber in Form von Neuwahlen dem Volke überlassen werden müssen.
Wissenswertes aus dem Dritten Reich Der SA-Gruppen führer Schöpmann, Dresden  » hat 500.000 Reichsmark veruntreut und wurde verhaftet. Kreisleitcr M n tz, Chemnitz  , wurde seines Amtes enthoben, weil er Gelder veruntreut hat. Bei Marienberg  -Ziplitz wurde ein großes Grundstück für die Errichtung eines Flugplatzes enteignet. Als die Enteignungskommission er­schien, setzten sich die Bauern nnd Eigentümer zur Wehr und brachten gegenüber der Kommission Drohungen zum Ausdruck. In Pirna   werden Wohirungen für jene Parteien errichtet, die aus den Kasernen delogiert wurden. Der Wohnbau vollzieht sich unter einem Wettbewerb der einzelnen Baumei­ster. Als rin Teil der Häuser fertiggestellt war stürzte ein Neubau ein. Die Kasernen werden vom Militär besetzt. In der Vorwoche wurden in Reinsdorf noch Tote, die schon stark verwest waren, ans den Trümmern geborgen. Nach den Berichten der Bewohnerschaft sollen 1500 Menschen bei dieser grauenhaften Explosion ums Leben gekommen fei«.
Wie ievt der deutsrhe Arbeiter? SMieMtee aU in der fc&Iimmften Zeit der Krise
Zur stehenden Lüge des nationalsozialisti­schen Deutschlands   gehört die stets wiederkeh­rende rosige Schilderung von der Besserung der sozialen Lage des deutschen   Volkes. Mit zurecht gemachtem statistischen Material wird der Ein­druck zu erwecken versucht, daß vor allem die Lage der Arbeiterschaft sich erheblich günstiger gestaltet habe. Die Entwicklung des Einzelhandelsum­satzes in den ersten vier Monaten des Jahres 1935 widerlegt diese Lüge. Nimmt man den Einzelhandelsumsatz im Jahre 1828 mit 100 an, so betrug er im Durchschnitt der Monate
1934
1935
Jänner
« 65,1
58,6
FÄer
i i i 55,4
57,3
März
69,6
64,9
April«
61,2
71,4
Es ist danach zwar in den ersten vier Monaten 1935 eine Erhöhung der Gesamtumsätze im Ein­zelhandel um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahre festzustellen. Diese Zunahme geht aber nicht auf eine Steigerung der mengenmäßigen Umsätze zurück» sondern hat ihre Ursache zuerst in der
seit Anfang 1933 ununterbrochen andauernden Verteuerungder Preise. Vergleicht man den Monatsdurchschnitt der Einzelhandelsumsätze in den Monaten 1935 mit dem zweiten Halbjahr 1932 also vor Hitlers Machtantritt   so ergibt sich, daß er 1935 noch um zwei Prozent tiefer liegt. Dabei ist nun zu berücksichtigen, daß erstens die Preise 1935 höher als 1932 liegen, und daß zweitens die offiziellen Statistiken behaupten, es gäbe jetzt nur noch 2 Millionen Arbeitslose in Deutschland  . Im Jahre 1932 aber, in dem also die Einzelhandelsumsätze um 2 Prozent höher lagen, gab es 5,602.711 Arbeitslose. -Obgleich es also heute dreieinhalb Millionen Arbeitslose weniger geben, und die Löhne und Gehälter nicht gesunken sein sollen, haben sich die Einzelhandelsumsätze gegen damals nicht erhöht, sondern noch verringert. Diese Gegenüberstellung deckt eine offizielle Lüge vollständig auf. Mit der Verbesserung der Lebenshaltung der deutschen   Arbeiter im Hitler- deutschland ist es nichts sie liegt im Gegen­teil noch tiefer als in der schlimmsten Zeit der Krise und der höchsten Massenarbeitslosigkeit.
Hauseinsturz in Warschau  Sechs Lote Warschau  . In der Dienstag-Nacht stürzte in einem der älteren Stadtviertel das vierte Stock­werk des Hauses in sich zusammen und zog das dritte Stockwerk des Hauses so in Mitleidenschaft, daß die beiden oberen Stockwerke einem Trümmer­haufen glichen. Von den 34 Bewohnern der beiden Stockwerke wurden die meisten unter den Trüm­mern begraben. Sechzehn zum Teil sehr schwer Verletzte konnten geborgen werden. Ein Hausbe­wohner war von einer einstürzenden Mauer er­schlagen worden. Während der Rettustgsarbeiten bildeten sich in den beiden unteren Stockwerken neue Mauer­risse, und plötzlich stürzte auch der untere Teil des Hauses in sich zusammen. Die Rettungsmann­schaften konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Es steht noch nicht fest, wie viele Opfer der zweite Einsturz gefordert hat. Der Einsturz scheint'- nnf' verfaulte Träßerbälken zurückzufüh­ren zu sein. Warschau  . Nach Abschluß der Rettungsaktion und nach Beendigung der Aufräumungsarbeiten am Orte der furchtbaren Einsturzkatastrophe in der Fretagaffe in Warschau  , wurde festgestellt, daß die Ernsturzkatastrophe insgesamt sechs Tote, zwölf Schwer- und über z w a n z i g Leichtver l e tz t e forderte. Unter den Trüm­mern des eingestürzten Hauses fänden drei Män­ner, zwei Frauen und ein achtjähriges Kind den Tod. Fast alle Getöteten sind arme jüdische Hand­werker, bzw. ihre Familienmitglieder. Zwei Verschüttete gerettet, zwei Retter schwer verletzt Kattowitz  ..Dank der durchgreifenden Ret­tungsaktion, welche auf der KohlengrubeHilde­brand" in Novä Wies, auf der Dienstag vier Bergarbeiter verschüttet wurden, unternonunen wurde, gelang es bisher zwei Bergarbeiter lebend zu retten. Die zwei anderen Bergleute sind auch weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten und geben k eine Lebenszeichen mehr von sich, so daß man annimmt, daß sie den Tod ge- i funden haben. Während der heute fortge­setzten Rettungsaktion erfolgte am Vormittag ein neuer Einsturz der Kohlenwand, durch wel­chen zwei weitere Bergarbeiter, welche der Ret­tungsmannschaft angehört hätten, verschüttet wor­den sind. Diese konnten gerettet werden, sie sind jedoch schwer verwundet.
Hakenkreuz verursacht Waldbrand Klagenfurt  . In der Nähe der Gemeinde Tuzach schlossen die Nationalsozialisten am 28. Juli Lichtraketen ab und entzündeten ein hölzer­nes Hakenkreuz. Das Feuer löschten sie nicht und ergriffen vor dem Eintreffen der Gendarmerie die Flucht. Das Hakenkreuz glimmte aber weiter und Dienstag entstand ein Waldbrand, welcher einen großen Teil der pem Großgrundbesitz Götz gehö­renden Wälder ergriff. Erst nach einigen Stunden gelang es den Feuerwehren und dem Militär, des Feuers Herr zu werden.
Orsterreichische Anmut". DieDeutsche Presse" des Herrn Hilgenreiner läßt sich von einem Herrn A. P.Reiseeindrücke aus Oesterreich  " schildern. Und dies ist dem klerika­len Schmock, der es verdienen würde, mit seinem vollen Namen und nicht bloß mit den Initialen in die Geschichte einzugehen, aufgefallen: Die österreichssche Anmut ist verbunden mit Demut, Sanftmut, Langmut, und das macht sie - so liebenswürdig. Da ist kein unbescheidener, ge­
waltsames, lärmendes Sichvordrängen; da ist ge­duldiges Warten und Verzeihen; da ist auch das Gute so natürlich, so selbstverständlich. Wohlver­standen; ich spreche von demechten Oesterreicher". Denn auch in Oesterreich   ist durch fremde Elemente viel Schaden angerichtct worden. Aber unter dem Einfluß der selbstlosen und sich aufopfernden Füh­rer werden immer mehr derechten Oesterreicher". Da gibt es keine gewaltsameGleichschaltung", sondern es ist ein langsamer, aber stetiger Assimi­lierungsprozeß, in den alle jene, dieguten Wil­lens"'sind, hineingezogcn werden. Einen großen Anteil an dieser Umwandlung hat freilich die Reli­gion, und zwar die innere, tiefe Herzensbildung, die in der ungeheuchelten Liebe zum Ausdruck kommt. Und Liebe, treue Liebe ist es, die das österreichische Volk an seinen Märtyrer-Kanzler kettet. So ist halt die österreichische Anmut: verbunden mit Demut, Sanftmut und Langmut und grad das macht sie so liebenswürdig. Die Dummheit mancher Beobachter aber ist verbunden mit Er­bärmlichkeit und Verlogenheit und gerade das macht sie so unappetitlich. Man spürt direkt den anmutigen Atem der Gemütlichkeit, der die Kanonen umgeben hat, mit denen dieechten, Oesterreicher" fern von gewaltsamem, lär- menden Sichvordrängen auf diefremden Elemente" geschossen haben. Und so werden halt unter dem Einfluß der selbstlosen und sich auf­opfernden Führer immer mehr der echten Oester- reicher, nachdem ihrer unter dem Einfluß der Galgen und Karabiner immer weniger gewor­den sind. Die, die aber dennoch übrig geblieben sind, werden, da das Gute doch im Lande des Märtyrerkanzlers natürlich und selbstverständ­lich ist, in aller Sanft-, De- und Langmut be­kehrt. Da gibt es was dem Berichterstatter Hilgenreiners besonders aufgefallen ist keine gewaltsame Gleichschaltung, sondern es ist ein langsamer, aber stetiger Assimilierungsprozeß in den alle jene, die guten Willens sind, hinein­gezogen werden. Während einige tausend andere, die der Annmt der Henker und Kanoniere ent­ronnen sind, außer in den Assimilierungsprozeß noch in andere Prozesse hinein­gezogen werden und dann in den Kerkern und Konzentrationslagern jenes geduldige War­ten lernen müssen, das den echten Oesterreicher vor allem ziert. So daß es schließlich kein Wun­der ist, wenn angesichts all dieser Anmut das österreichische Volk in treuer Liebe an seinen Märtyrer-Kanzler gekettet ist, soweit es nicht durch massivere Ketten vorläufig noch an einer Bekundung dieser Liebe gehindert ist, über die Herr Hilgenreiner und seine Schmocks noch eines Tages staunen werden... Tot auf der Straße. Mittwoch früh wurde auf der Straße von Velkä Polom nach Zätisi bei Klimkovice in Schlesien   die 51jährige Marie Vc- lickovä aus Horni Lhota tot aufgefundcn. Der Verdacht, daß die Velickovä von einem Automobil getötet wurde, wurde durch die eingeleitete Unter­suchung widerlegt. Es wird angenommen, daß die Velickovä zunächst betäubt"und dann mit Steinen erschlagen wurde. Eine verdächtige Person wurde verhaftet. Vereiteltes Sittlichkeitsattentat. Auf einem Felde in der Nähe von Karbitz   wurde dieser Tage eine Witwe aus Senseln auf dem Heimwege von Karbitz   in der Nähe des Bahnwächterhauses von einem jungen Mann aus Karbitz   zunächst mit Worten belästigt. Dann wollte der junge Mann der Frau Gewalt antun. Die Frau schrie kräftig nach Hilfe und eilte davon. Mit Steinwürfen konnte sie sich des aufdringlichen Burschen erweh­ren. In dem Bahnwärterhaus fand die Frau Hilfe und von dort aus wurde die Karbitzer Gendar­merie von dem Vorfall verständigt. Der aufdring­liche junge Mann, der verhaftet wurde, gab an, daß er die Frau vergewaltigen wollte. Die Gen­darmerie erstattete die Anzeige.
79 Bergarbeiter verschüttet London  . Wie aus Ermelo(Transvaal  ) ge­meldet wird, wurden im Marsfeld-Bergwerk vier Europäer und 75 Eingeborene durch Explosion verschüttet. Rcttungskolonnen sind unterwegs. Ei« grausiger Fund Tokio.  (Reuter.) Auf der kleinen Flußinsel Nakanoschim auf Korea   wurden die Leichen von 200 Einwohnern gefunden, die infolge des Hoch­wassers des Jal-FIusses ertrunken sind. In Schin- gisch wurden 4100, in Antun 15.000 Häuser un­ter Wasser gesetzt.
Ehetragödie in Leitmeritz  . Der Händler Jo­hann Zezulka besuchte seine Frau, mit der er in Scheidung lebt, um sie zu bewegen, den Schei­dungsantrag zurückzuziehen. Als die Bemühun­gen des Mannes erfolglos waren, kam es zwischen den Eheleuten zu einem Wortwechsel, in dessen Verlauf sich der Mann in selbstmörderischer Weise eine Schußverletzung beibrachte und einen Schutz, der aber sein Ziel verfehlte, auf seine flüchtende Frau abgab. Zezulka wurde mft nicht unbedenk­lichen Verletzungen dem Krankenhaus zugeführt. Raubüberfall. Mittwoch vormittags kam in das Parfumeriegeschäft E. Marsalkovä in Brünn   als gerade die 21jährige Verkäuferin Chvata- lovä allein war ein Mann, warf sich auf diese und begann sie zu würgen. Sodann schlug er sie Mit einem stumpfen Gegenstand über den Kopf, so daß sie das Bewußtsein verlor. Aus der unver­sperrten Ladenkasse entwendete er dann etwa 800 Kc und flüchtete. Die verwundete Chvata- lobä mußte in das Krankenhaus transportiert werden. Uebungsfahrt in den Tod. Der Selchermei­ster I. H e g e r aus Bautsch   lernte in der Sommerfrische bei dem Chauffeur Schwarz in Mährisch-Ostrau   chauffieren. Bei einer dieser Uebungsfahrten wurden auch die beiden Kinder des Selchers mitgenommen. Heger fuhr gegen einen Baum, der Wagen überschlug sich. Der Chauffeur war sofort tot, die Kinder wurden lebensgefährlich verletzt ins Troppauer Krankenhaus ein­geliefert. Heger, der als einziger unverletzt geblie­ben war, wurde in H a f t genommen. Wahrscheinliches Wetter heute: Zunächst noch vorwiegend umzogen, Nordwestwind, keine Ä>er nur geringe Niederschläge, später zeitweise etwas Auf­klärung und leichte Erwärmung. Wetteraussichteu für morgen: Fortschreitende Besserung, untertagk wärmer.
Vom Rundfunk Konferenz des tschechoslowakischen Rundfunks Johannisbad. Mittwoch nachmittags wurde in der Sokolbaude auf dem Schtvarzenberg im Riesengebirge   die Sommer-Programm-Konferenz des tschechoslowakischen Rundfunks unter Betei­ligung der Programmleiter aller tschechoslowaki- schen Rundfunkstationen eröffnet. Aufgabe der Beratungen ist, die Richtlinien der Arbcitsvertei- lung im Programm der Hauptsaison 1935/36 festzusetzen und eine Revision der bisherigen Ar­beiten des Rundfunks zur Verbesserung des Pro­gramms vorzunehmen. In einer interessanten technischen Uebcrsicht machte der Direktor des Radio-Journals, Jng. Svoboda, die Rundfunk­tionäre in einer Erläuterung und in Proben rnst der neuesten Art der Reproduktion von Wort und Ton durch eine Aufnahme-Apparatur englischer Konstruktion, dem sogenannten Blattnerfon, be­kannt, das in der nächsten Zeit in Betrieb genom­men werden wird und das sich durch die getreuere Reproduktion und Dauerhaftigkeit der Tonaus­zeichnung auszeichnet und auch eine dreißig Minuten lange Relation ununterbrochen revrodu- zieren kann. Großes Interesse rief der«mgehende Bericht über den derzeitigen Stand der Television hervor, über deren außerordentlichen Fortschritt in der letzten Zeit viele Nachrichten erschienen sind- Der tschechoslowakische Rundfunk verfolgt und stu­diert mit dem Ministerium, für Post und Telegra­phen sorgfältig die Möglichkeiten der Fernsehsen­dung, die aber in der ganzen Welt noch immer in den Anfängen steckt, sehr unvollkommen ist und den Gegenstand kostspieliger Versuche und Stu­dien bildet, so daß eine baldige Verbreitung der Television noch nicht zu erwarten ist. Empfehlenswertes ans den Programmen: Freitag: Prag  : Sender L.: 6.007.30: Gymnastik. Musik, 10.05: Deutsche Presse. Wetter, 11.00: Schallplatten. 12.10: Schallplatten. 12.30! Mitiagskonzert, 19.00: Deutsche Presse. Wetter, 18.50: Arbeitersendung: Akt. 10 Minuten, 19.25: Orchesterkonzert, 20.35: Musik. 21.00 leichte Musik, 22.15: Presse. Sport. 22.30: leichte Tanz­musik. Sende r S.: 7.30: Musik, 8.00 Frauen­gymnastik,14.00: Kammerkonzert auf Schallplatte», 14.15: Deutsche   Sendung, 14.30: Unter­haltungsmusik. Briiirn: 6.007.30: Frühsen- dung, 13.30 Arbeitsmarkt und Sozialinformationen, 15.00: Konzert, 17.4018.20: Deutsche Sen* düng, 18.20: Chansons auf Schallpl., Mähr- Ostrau: 6.007.30: Frühsendung, 15.00: Kon­zert, 17.50: Schallpl., 18.10: Blasmusik.   Brati­ slava  : 6.007.30: Frühsendung. 9.45: Slowakisch* Presse, 12.10: Ortsnachrichten, Schallpl.. 18.35: magyarische Sendung, 17.50: Wochenaktualitäten, 22.30: Berichte, Schallpl. Kascha»: 6.007.30: Frühsendung, 9.30: Schallpl.. 11.00: Konzert, 19.10: Schallpl.