Nr. 18

Die wahren Feinde

Diensteg. 13. August 1935

12ande über ungezählte Güter tärs abgeschlagen, mit der Begründung, die Reise­verfügt und einen Lugus.entfa Ifosten seien zu hoch, um die Reise des möglicher­

des Hitlerregimes tet, ben nicht einmal wilhelm II.   weise überflüssigen Mitarbeiters zu rechtfertigen.

Ruhe in Toulon  

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Blutiges Nachspiel der Kämpfe

öffentlich zu zeigen gewagt Heute reisen die Minister Hitlers   im Flugzeug Im Journal des Débats  " beschäftigt sich hätte. Unter der Republik   hat der Finanzminis durch ganz Europa  , und ihr Gefolge ist so groß, Eine Gruppe von jungen Leuten gerict der Berichterstatter des Blattes in Deutschland   ster dem Reichskanzler Brüning   vor seiner Reise daß ein Verkehrsflugzeug niemals zum Trans- Samstag abends mit zwei Unteroffizieren in mit den Schwierigkeiten des nationalsozialistischen nach Genf   die Entsendung eines vierten Sefre- port ausreicht! Trans- Streit. Einer derselben, der in den letzten Tagen

Regimes. Er stellt zunächst fest, wie schwer es ist, sich im Dritten Reich   zu informieren, vor allem in Berlin  . Er habe seine Informationen sorg­fältig in der Provinz gesammelt. Dann erklärt der Journalist, warum der Widerstand des " Stahlhelms  " und der der Katholiken zwar vor= handen, aber zur Ohnmacht verurteilt sei. Der wahre Feind size anderswo:

Wenn sich daher unserer Meinung die ge­fährlichsten Feinde des nationalsozialistischen Re­gimes weder in den Kasernen der irregulären Armee noch in den katholischen Kirchen befinden, so zählen die Feinde in den Fabriken nach Millionen. Der Arbeiter ist ent­täuscht und unzufrieden. Entgegen allen von der nationalsozialistischen Partei immer wieder abge­gebenen Versprechungen sind die Löhne gekürzt worden, das Leben ist teurer geworden, eine unter der Republik   unbekannte Günstlingswirtschaft berschafft Vorteile und große Einkünfte lediglich den Bewunderern der Hitlerpolitik.

Ein japanischer General

von seinem Adjutanten

niedergestochen

Totschlag mit hochpolitischem Hintergrund

eine Militärabteilung befehligte, die den Auf­ruhr unterdrückte, gab einen Schuß auf einen der Leute ab, der seinen Verlegungen heute früh er­lag. Der Untersuchungsrichter ließ den Unter­offizier, der erklärte, daß er in Selbstwehr ge= handelt habe, verhaften.

Im Krankenhaus ist heute früh ein weiterer Arbeiter, der bei den Unruhen am vergangenen Donnerstag verwundet wurde, seinen Verletzun­gen erlegen.

Sonntag nachmittag fand unter der Betei ligung von ca. 20.000 Personen das Begräbnis der zivei bei den donnerstägigen Demonstrationen getöteten Arbeiter statt. Die Führer der Gewerk­schaftsvereinigungen hatten einen Aufruf zur Aufrechterhaltung der Ruhe erlassen. Die Massen gingen nach dem Begräbnis in voller Ruhe aus­einander. Gebäude in Toulon   werden auch weiterhin von Die wichtigen staatlichen und öffentlichen der berittenen Garde und von Kolonialtruppen bewacht.

Russische Offiziere

Tokio.( Rengo.) Das japanische   Kriegs- Nagata repräsentierten Tendenzen seßten sich ministerium hat Montag vormittag ein Kommu- zahlreiche Offiziere zur Wehr. Angeblich soll das niqué verlautbart, in dem im amtlichen Stil der Ministerium auch bei den Aktionen in China   ge­sensationelle Ueberfall eines Armeeoffiziers auf bremst haben, während die jüngeren Offiziere den den Direktor der Personalabteilung des Kriegs- nationalistischen Imperialismus ohne Rücksicht auf ministeriums, den GeneralTetsuzan Na- friegerische Folgen vorwärtstreiben wollen. Es gata, geschildert wird, der von seinem Angreifer steht hier, ähnlich wie in allen Ländern mit starker mit dem Säbel so schwerverletzt wurde, daß sozialer Krise und werdenden fascistischen Bewe­er seinen Verletzungen erlag. Der Ueberfall ereig- gungen, die alte Wehrmacht gegen nete sich Montag um 9 Uhr 40 Minuten. Der An- die jungfascistischen Tendenzen. Zur Zeit, da Ebert Reichspräsident war, ver- greifer, der Oberleutnant im aktiven Dienste ist, Während die Generalität die Armee in der Hand diente der Arbeiter unter der Weimarer Repu- wurde auf der Stelle von der Feldgendarmerie behalten und als Waffe der Monarchie von Gottes blik in zwei bis drei Tagen, was er heute unter verhaftet, die ihn nunmehr verhört. Die durch die Gnaden handhaben will, paart sich bei den jungen dem Hakenkreuz knapp in einer Woche verdient. fen in den Annalen der japanischen Armee ganz Offizieren Nationalismus und Militarismus aufs bei den Manövern Die Zahl der Arbeitslosen ist zweifellos zurück- vereinzeltem Vorfall hervorgerufene Sensation engste mit gewissen rebellischen Strömungen. Es Prag.  ( TNO.) An den heurigen Schluß­gegangen. Aber gewisse Deutsche   waren der naiven steigert sich immehr mehr. Sämtliche japanische ist kein Zweifel, daß die japanische Regierung eben Blätter haben Sonderausgaben veranstaltet, in mit stärkstem Druck gegen eine neue staatsrechtliche übungen der tschechoslowakischen Armee werden bei Meinung, der Führer" habe eine geniale denen sie den Vorfall eingehend beschreiben. Das Lehre, die Organ- Theorie" vorgegangen ist, die der 1. Manövergruppe die jugoslawische, die ru­Methode entdeckt, deren Anwendung genügen Blatt Asabi" kommentiert in feiner Sonderaus- dem Kaisertum seinen göttlichen Charakter ab- mänische und die sowjetrussische Militärdelegation, würde, um Millionen von Arbeitslosen, die die Wirtschaftskrise brotlos gemacht hatte, wieder in gabe die unermeßliche Tragweite und Bedeutung spricht und es als Organ des Staates" anspricht. vertreten durch die Kommandanten der Kriegs­dieser Angelegenheit. Die Motive des Ueberfalles Die sozialökonomischen Umschichtungen Japans   schulen dieser Staaten, teilnehmen. Die Sow= den normalen Arbeitsgang einzuschalten. In Wirklichkeit bestand diese Methode in der Auf- find nicht bekannt, doch erinnern die Blätter im letzten Halbjahrhundert, das fieberhafte Tempo i etdelegation wird ziffernmäßig stärker daran, daß General Nagata, der eigentlich der feiner Entwicklung seit dem Weltkrieg finden ihren und aus mehreren hohen militäri­rüstung. Der deutsche Arbeiter war zu intelligent, administrative Chef der japanischen Armee ist, den moralischen und geistigen Niederschlag in Politit fchen Würdenträgern zusammengesetzt um die Gefährlichkeit eines solchen Systems nicht zu erkennen. Er weiß sehr gut, daß diese unpro- Kriegsminister Havaschi aus allen Kräften in und Armee. Der Totschlag im Kriegsministerium fein. Außer der Teilnahme an den Schlußübungen auch einige duktive Arbeit Deutschland   früher oder später an deſſen Plane radikaler Personalverände- zeigt, daß die Stimmung zum Reißen gespannt werden die ausländischen Militärs den Rand des Abgrunds bringen muß. Er ist derungen im Offizierstorps der ist. Insofern ist er ein beachtenswertes bedeutende militärische und zivile Unternehmen Meinung, daß Aufrüsten keine Lösung des Ar- japanischen Armee unterstüßte, welche Arbeit er Symptom. beitslosenproblems ist. Er ist sich klar darüber, daß, wenn Deutschland   noch einige Monate oder sogar noch einige Jahre Geschüße, Munition, Stahl­helme und Uniformen fabriziert, der Arbeiter sich ihrer früher oder später wird bedienen müssen: das heißt, daß der Arbeiter wird die Fabrik verlassen müssen, um in de.n Schüßengraben zu gehen. Und daher sind sie unruhig und enttäuscht. Fügen wir noch hinzu, daß der Anblick des nationalsozialisti- Rücktrittes zu überreden, da es wahrscheinlich Agentur Havas   in Addis Abeba   hat sich an bungen verwirklichen könnten, würden wir gegen schen Staates nicht dazu angetan ist, die Arbeiter unter den gegenwärtigen Verhältnissen zu einer den Negus mit der Frage gewandt, ob Abessinien die Abtretung eines Zeiles der Krise des zufriedenzustellen. Früher haben die Hitlerrebner, tommen könnte. Allgemein hält man dafür, daß geneigt sein würde, gebietsmäßige Sugeständnisse Provinz Ogaden nichts einzuwenden haben. diefes Attentat die Stellung des Kriegsministers 34 machen im Austausch für eine finanzielle Hilfe,

als sie noch in der Opposition waren, sich nicht ge­

Ende Juli d. 3. begann und deren Ziel es war,

die Kontrolle der Armee zu vereinheitlichen und eine schärfere Disziplin durchzusehen. Die Blätter schreiben, daß Kriegsminister Hayaſchi wahrschein­lich seine Demission einreichen werde, da er sich für diesen alarmierenden Zwischenfall für verant­

wortlich hält. Gut informierte Kreise behaupten

aber, daß es wahrscheinlich gelingen werde, den Kriegsminister zum Widerrufe ſeines eventuellen

Hayaschi noch stärken.

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nug tun können, den Lugus der sozialdemokrati­schen Bonzen zu geißeln, die sich in ihren Aemtern Marmorschränke zur Mühlhaltung ihrer Zigarren erbauen ließen; diese Phantasien toären noch billig Die Bedeutung des blutigen Zwischenfalls im gewesen im Vergleich zu den verschwenderischen japanischen Kriegsministerium reicht doch weit Ausgaben der Minister des Herrn Adolf Hitler   über einen persönlichen Zwist der atvei Offiziere und der nationalsozialistischen Würdenträger, zum hinaus. Wie schon die aufgeregten Preffekommen Brunte eines Göring, der als Pre u= tare beweisen, handelt es sich um den Ausbruch hischer Ministerpräsident in eines schweren und tiefen Gegen Berlin   über vier Palais, auf dem sabes in der japanischen Armee. Gegen die von

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und Fabriken besichtigen.

Eine Provinz für einen Hafen

Der Negus wünscht ein Kompromis

Paris  . Der Sonderberichterstatter der eines Hafens. Wenn wir diese beiden Bestre.

Auf die weitere Frage, welche Hoffnungen er auf

die das Werk der Zivilisation und der Wirtschafts- die Pariser Konferenz und den Zusammentritt des förderung Abessiniens beschleunigen würde. Der Völkerbundrates vom 4. September setze, erwiderte Negus erwiderte n. a.: an der Unabhängigkeit un- der Negus: Die Pariser Konferenz wird von dem seres Landes darf nicht gerührt werden. Meine Grundsatz des Vertrages von 1906 ausgehen, an Regierung hat immer Anleihen zur Beschleunigung dem wir nicht beteiligt sind. Aber wir hoffen, das bes- zivilisatorischen Werkes gewünscht; eines der die Mächte auf der Pariser   Konferenz Abessinien Mittel, das zur Wirtschaftsförderung Abessiniens schützen werden." beitragen könnte, wäre die Gewinnung

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er macht die Auf­

und weil er an den

daz Menschen die Mißhandlungen, die sie mit an-| glatter, Bredel ist schreibgeübter. So wie Langhoffs| den Nationalsozialisten, zu deren linken Flügel er Politische Romane sehen müssen, mißbilligen und doch an die Buch, erschüttert es durch die erzählten Tatsachen: zählt und als dessen Vertreter er Redakteur eines Blattes in Itzehoe  , Langhoffs und Bredels Bücher sind eher Be- national sozialistische Revolution glauben! diese Freude der SA   an gemeinem Sprechen, an fleinen nationalsozialistischen es ist nicht anders möglich Schweinigeleien, ihre Freude an Grausamkeiten, einer Stadt in Schleswig- Holstein  , wird. Uhse lernt tichte als Romane, wenn auch Bredels Buch den Im allgemeinen Untertitel trägt: ,, Roman   aus einem Konzentra- kommen die ,, Soldaten der nationalen Revolution" diese ausgetüftelten Systeme von Mißhandlungen viele nationalsozialistische Führer kennen und den es ist das gleiche Bild, das alle Berichte, das Kliquenstreit in ihren Reihen, tionslager". Romanhaft freilich ist die Handlung schlecht weg: Landsknechte. Ihre Vergnügungen: ach, im wildesten Schauerroman hätte man vor Saufen, Saufen, Roheiten, Brutalitäten. Langhoff alle diese Bücher bieten. Bredel war bemüht, auch lehnung der holsteinischen Bauern mit, blutige Zu­zweieinhalb Jahren nicht Szenen schildern dürfen, hat in Börgermoor   auch die dort eingelieferten die Hitler  - Leute zu verstehen, ihr Wesen zu erfassen. sammenstöße mit Arbeitern, lernt den großen ,, Jüh­deren Erzählung jetzt doch nie ganz der grauen- Sozialdemokraten Ebert, den Sohn des Reichs- Gerade weil er nicht schwarz- weiß zeichnet, wird rer" aus der Nähe kennen bollen Wirklichkeit gerecht wird! Der Wirklichkeit präsidenten, e il mann, den früheren hessischen das Grauen vor ihnen umso stärker. Aber: Bredel unklaren, aber sehr radikal betonten Scheinsozialis der deutschen   Konzentrationslager, der Wirklichkeit Innenminister e uschner und den Reichstags- ist Kommunist! Und das bestimmt die Tönung sei- mus der Bewegung geglaubt hatte, mußte er schließ­nationalsozialistischer Heldentaten an wehrlosen abgeordneten Dr. Mi erendorff kennen ge- nes Buches. Ja, die Gestalt des sozialdemokratischen lich enttäuscht werden und nach links abwandern. lernt. Er berichtet von sehr tapferer, kameradschaft- Redakteurs Dr. Kolltwiß, der von der SA so lange Das Buch ist deswegen so interessant, weil es tiefe politischen Gegnern. licher Haltung Eberts, weiß gleiches auch von gemartert wird, bis er aus dieser Tortur in den Einblicke in die verschiedenen Richtungen des Leuschner und Mierendorff zu berichten nur auf Freitod flieht, dieser Dr. Kolltwis, der in so inniger deutschen Nationalismus der Nachkriegszeit bietet, Heilmann ist er weniger gut zu sprechen. Aber Heil- Liebe an seiner Frau hängt, die ihm die rührendsten alle Phasen seiner Entwicklung miterleben läßt, uns mann, der arg mißhandelt und schließlich angeschos- Liebesbriefe schickt, ist eine ergreifende, sehr plastisch manchen führenden Mann manchen auch der zu sen wurde, war ein Mensch mit schwächeren Nerven. und gewiß mit starkem Mitgefühl gezeichnete Ge- den von der fascistischen Feme   ausgelöschten! Im allgemeinen fann wohl gesagt werden, daß sich stalt. Aber im allgemeinen ist's bei Bredel doch kennen lernen läßt: den Dr. Bell, Gregor Strasser  , Gefangene aller Richtungen gleich gut und gleich so, daß die Kommunisten tapferer find, ia, und daß Otto Strasser  , biele andere. Und weil es besser, ein­schlecht bewährten, daß sich in Börgermoor   unter den sie natürlich den Sozialdemokraten auch geistig dringlicher, klarer als wissenschaftliche Untersuchun­Gefangenen schöne Solidarität entwickelte und das, überlegen sind. Und das wirkt nur noch als hand- gen die entwurzelte, so leicht Beute des radikalen was die Nazis als den Zweck der Gefangenhaltung greifliche, agitatorische Tendenz. Nationalismus werdende Jugend Deutschlands  in den Lagern angeben, die ,, politische Erziehung", Beigt! Leider kann man von Anna Segher 3'

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Nach Gerhard Segers streng sach licher und gerade durch die Beschränkung auf unausgeschmückte Wiedergabe eigener Erlebnisse und eigener Erfahrungen so start wirkender Schrift Oranienburg  "( Verlagsanstalt Graphia, Karlsbad  ), und dem Sammelband, on 3 en trationslager"( Verlagsanstalt Graphia), sind nun drei weitere Bücher erschienen, die Schick­ſale Gefangener in deutschen   Konzentrationslagern schildern. Man ist der Greuelberichte müde? erzählt die Gewinnung ,, Verführter" für den nationalfozia häftling Nr. 880"( Editions du Carrefour, Roman   Der Weg durch den Februar" werden, was in Hitler- Deutschland geschieht! Jedes listischen Staat, in keinem Falle erreicht wurde. Das Paris   VI., 83, Boulevard du Monparnasse)( Editions du Carrefour, Paris  ) nur sagen, daß er neue Buch ein neues ,, Kultur"-Dokument! zeigen auch die beiden anderen noch zu nennenden gleicht in der Darstellung der Lagerverhältnisse den Bücher. Die Konzentrationslager konnten Menschen beiden anderen Büchern, weiß aber auch viel von ich I echt ist, sehr schlecht, weil ihn nicht die Dich­terin Seghers   geschrieben hat, sondern die Kommu Ungemein be­dert den Weg eines Kommunisten von der Verhaf- tionsschrift geliefert hat. Linientreue und eine kurze zeichnend ist, was Langhoff über eine Revolte der Haus und das Konzentrationslager zur Freilassung abgelöst werden und wollte sich nicht ablösen, nicht

Karl Billingers Roman ,, Schutz­

Wolfgang Langhoff: Di.e Moor zerbrechen, vernichten, sie haben niemanden für den der Korruption unter der SA zu erzählen. Er schil nistin, die eine in Romanform gekleidete Agita­

Das wichtigste dieser Bücher ist das von Langhoff war Schauspieler in Düsseldorf  , nie poli­das

borgetragen. Gedichte vor Arbeitern sprechen

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österreichischen Revolutionsroman zu schaffen.

tisch   tätig, aber er hatte in Arbeiterveranstaltungen Bewachungsmannschaft zu erzählen weiß. Sie sollte tung über die befannte Quälereistation Columbia Reise durch Desterreich genügen eben nicht, einen fonnte nicht ungeahndet bleiben. Langhoff wurde faltstellen lassen. Sie suchten Verbindung mit den und dem Untertauchen in der Illegalität. Viele bes irgends ist es Seghers gelungen, die österreichische berhaftet, nach langer Haft und schrecklicher Miß- Gefangenen, durchwegs politisch geschulter als ihre merkenswerte Einzelheiten. Die Parteimißstimmung Atmosphäre zu erfassen. Wo sie versucht, die Arbeiter handlung wurde er ins Konzentrationslager Bör- Aufseher, lehnten ab und es kam, wie es ihre Bredels Buch. Fehler gemacht haben von allem An- mundarinahe sprechen zu lassen, mißlingt der Ver­

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germoor gebracht. Die. Erlebnisse in diesem Lager Kenntnis des Wesens der Hitler  'schen Landsknechte Langhoff wurde nach drei­

gegen die Sozialdemokraten ist noch deutlicher als in

bilden den Großteil seiner Erzählungen. Langhoff ihnen vorausgesagt hatte: die Rebellen unterwarfen fang an nur die Sozialdemokraten, die Kommunisten einen Wiener   Arbeiter sprechen. Verstatten" ist

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niemals!

such fläglich. ,, Verstatten, Herr Doktor", läßt sie durchaus univienerisch. Hie und da eine gut erzählte Ein sehr frisches, sehr interessantes Buch ist der Episode, das ist alles. Die aufdringliche Art, in der sollte tein Kunstwerk sein, er mußte es schreiben zehnmonatiger Haft entlassen. Was nun? Er be= weil er die Wahrheit sagen mußte. Weil er so wahr- fam nirgends eine Stelle, bekam keine Unterſtüßung, Roman Söldner und Soldat" von sie immer wieder Kommunisten als die Klügeren, heitsgetreu erzählt, wirkt das Buch so ungemein aber auch keinen Paß, um ins Ausland gehen zu Bodo Uhse  , der gleichfalls im Verlag Carre- Tatkräftigeren, Revolutionäreren erscheinen läßt, start, so erschütternd. Auch dann, wenn er nicht von können. So blieb ihm kein anderer Weg als der der four in Paris   erschien. In Wirklichkeit auch kein wirkt umso peinlicher, als die Kommunisten in Roman, sondern die Lebensgeschichte eines jungen Desterreich vor dem Februar und während der blu­Mißhandlungen erzählt, auch dann, wenn er von Flucht ins Ausland. Auch Willi Bredel  , dessen Buch Die Prü Deutschen der Nachkriegszeit, der früh in die Frei- tigen Februarkämpfe absolut bedeutungslos waren, fleinen Vergnügungen berichtet, die hie und da doch möglich waren, wie der Zirkus Konzentrazani, fung" im Malik- Verlag   erschienen ist( Preis korpsbewegung gerät, das Leben in diesen militari- nirgends, an keinem Orte und in keinem Falle, eine anschaulich schildert, die Rolle spielten. Anna Seghers  , die doch einen guten auch dann, wenn er nicht von grausamen S- geb. 45, fart. 30), war, verhaftet am Tage stischen Bünden sehr und SS- Leuten erzählt, sondern von ihren ,, mensch nach dem Reichstagsbrand, dreizehn Monate im Kämpfe gegen die Arbeiter, die innere politische Namen zu wahren hat, hätte einen so leichtfertig licheren" Seiten. Denn auch das ist erschütternd. Konzentrationslager. Sein Buch ist in der Form Unklarheit, dann den Weg des jungen Mannes au fonstruierten Roman nicht schreiben dürfen!