Stift 4 TrenStag, 27. August 1935 Nr. 199 Der grosse leichtathletische Wettkampf 5. Kreis Atus gegen DTJ Präs XII 73 zu 63 Punkten für den Atus entschieden Sonntag, den 25. August, wurde im herrlichen Stadion-Aussig der in Arbeiterkreisen mit Spannung erwartete leichtathletische Wettkampf der besten Leichtathleten des 5. Atuskreises gegen die Repräsentanten der D. T. I. unserer Hauptstadt Prag ausgetragen. Aus Rumburg , Komo- tau, Teplitz Bodenbach und vielen anderen Orten waren Freunde des Arbeitersports herbeigeeilt, um diesem Ringen unserer Leichtathleten beizuwohnen, war doch bekannt, daß die Prager Leichtathleten ihre beste Mannschaft(welche schon einige Städtewettkämpfe gewonnen hat) ins Treffen schicken würden. Diese Tatsache— und das Er« aebnis ist Beweis dafür— wurde aber auch höchster sportlicher Ansporn für unsere Mannschaft und mit einem noch nie dagewesenen Elan gingen unsere Vertreter in den Kampf. 15 Disziplinen waren zu bestreiten. Jede einzelne riß in ihrer Durchführung die in großer Anzahl erschienenen Zuschauer mst sich, denn jeder der Wettkämpfer gab dabei sein Bestes her. Nach der 7. Disziplin lag unsere Mannschaft um neun Punkte zurück. In der 10. Disziplin stand das Punkteverhältnis unentschieden und nu!? setzte von unserer Mannschaft der Endspurt ein. Das Letzte wurde herausgegeben und trotz stärkster Gegenwehr der Prager Genossen konnte das Endresultat mit 73^ gegen 63y a für den Atus festgesetzt werden. Verlauf und Resultate. Um halb 9 Uhr laufen die 70 gemeldeten Sportler beider Mannschaften in die Kampfbahn. Genosse Kunigt begrüßt als Vertreter des Atus- krcises die Genossen der D. T. I. und gibt der Freude Ausdruck, daß unsere Leichtathleten Gelegenheit haben, gegen die Vertreter der Hauptstadt ihre Kräfte im friedlichen Wettkampf zu messen. Von feiten der D. T. I. dankt Genosse Nittinger dem Atus für die freundliche Aufnahme und überreicht dem Führer unserer Delegation einen wunderschönen Wimpel. Wir hoffen, sagt Genoss: Nittinger, daß wir auch euch Atussportler bald einmal in Prag begrüßen können und laden euch ein, die Revanche für den heutigen Wettkampf dort recht bald auszutragen. Genosse Pav- lik als Kreissportleiter gibt nun das Zeichen des Beginnes und werden in mehr als fünfstündigem Wettkampfe folgende Resultate erreicht: 100-Mrter-Lauf: 1. Kühnel Jos., AtuS-Ko, motau l 11.8 Sekunden. 2. Schuster, D. T. I.. 12 Sek. 3. Sterzl Ed., Atus-Auffig, 12.3 Sek. 4. Kopie, D. T. I., 12.3 Sek..— Außer Konkurrenz: Pillat SB., Atus-Kleinpriesen, 12 Sek. Goldbach Em., Atus-Auffig, 12.2 Sekunden. 200-Meter-Lauf: 1. Kühnel Jos., AtuS-Ko- moiau I, 23.9 Sek. 2. Nittinger, D. T. I., 24.4 Sek. 3. Schuffer Fr., Atus-Auffig, 24.6 Sek. 4. Kopitz, D. T. I., 25.5 Sek. 400-Meter-Lauf: 1. Schuster, D. T. I., 85.6 Sek. 2. Breite Ms., AtuS-Aussig , 55.9 Sek. 3. Löbel Jos., Atus-Biela, 58.9 Sek. 4. Cihak, D. T. I., 59.1 Sek. 1500-Meter-Lauf: 1. Breite, AtuS-Auffig, 4.26.8 MiN. 2. Karafiat, D. T. I.. 4.29.4 Min. 8. Löbel, Atus-Biela, 4.33.6 Min. 4. Tichy, D. T. I., 4.43.9 Min. 3000.Meter.Lauf: 1. MaSalek, D. T. I.. 10.28 Min. 2. Cemysirek. D. T. I., 10.31 Min. 3. Krompholz, Atus-Kleinpriesen, 10.33.6 Min. 4 mal 100-Meter-Stafette: 1. Atus 46.8 Sek. 2. D. T. I. 47.8 Sek. 10 mal ioo-Meter-Stafetter 1. Atus 2.02.3 Min. 2. D. T. I.(abgebrochen). Olympische Stafette: 1. Atus 4.00.2 Minuten. 2. D. T. I. 4.01.4 Minuten. Weitsprung: 1. Nittinger, D. T. I., 6.22 Meter. 2. Mazura, D. T. I.. 5.75 Meter. 3. Kühnel, Atus-Komotau, 5:70 Meter. 4. Richter, Biela, 5.31 Meter. — Außer Konkurrenz: Müller, Atus-Markersdorf, 5.36 Meter. Pillat, Atus-Kleinpriesen, 5.32 Meter. Hortig, AtuS-Kleinpriesen, 5.20 Meter. Dreisprung: 1. Nittinger, D. T. I., 11.82 Meter. 2. Mazura, D. T. I., 11 Meter. 3. Richter, Atus-Biela, 11 Meter. 4. Teufel Er.. Atus-Biela, J 0.84 Meter. Hochsprung: 1. Teufel Erw., Atus-Biela, 1.63 Meter. 2. Szebinovskv, D. T. I., 1.55 Meter. 3. Pitrof, Atus-Kleinpriesen, 1.55 Meter. 4. Vettr, D. T. I., 1.47 Meter. — Außer K o n k u r- r e n z: Baum, Atus-Biela, 1.57 Meter. Gaube Erw. , Atus-Großpriesen, 1.49 Meter. Vom Rundfunk ■nipfahlaiiawartas aus 4m Programmen i Mittwoch Prag , Sender L.: 10.05: Deutsche Presse. 11.00: Schallplatten. 12.10: Schallplatten. 13.40: Deutscher Arbeitsmarktbericht. 16.30: Blasorchesterkonzert. 17.55: Schallplatten: Mozart . 18.20: Wilhelm: Europäische Erziehung durch Goethe. 18.35: Arbeitersendung: Rudolf Bahr: Berufsfreude— Arbeitsfreude. 18.55: Sozialinsor- mationen. 19.00: Deutsche Presse. 19.40: Tambu- ritzenkonzert. 20.20: Liederkonzert. 22.30: Unterhaltungsmusik.— Sender S.: 7.30: Konzert des SalonorchesterS. 14.00: Opern-Arien. 14.15: Deutsche Sendung: Kinderstunde.— Brünn: 13.30: Arbeitsmarkt und Sozlalinformationen. 17.40: Deutsche Sendung. 18.00: Rezitationen. 18.45: Aus Tonfilmen. — Mährisch Ostrau : 18.30: Unterhaltungsmusik. 22.30: Tanzmusik. — Kaschau : 18.25: Klavierkonzert. Stabhochsprung: 1. Baum, Atus-Biela, 3 Meter. 2. Schuffer, Atus-Auffig, 2.80 Meter. 3. Starh, D. T. I., 2.35 Meter. 4. Herberger, D. T. I., 2.30 Meter. Kugelstoßen, 2^ Kg.: 1. SöpS, D. T. I., 11.60 Meter. 2. Turner, D. T. I., 11.10 Meter. 3. Seidel, Atus-Auffig, 10.71 Meter. 4. Fieger, Atus-Günters- dorf, 9.52 Meter.— AußerKonkurrenz: Beh Fr., Atus-Binsdorf, 9.43 Meter. Müller, Atus- Markersdorf, 9.19 Meter. Diskuswerfen: 1. Seidel, AtuS-Auffig, 32.24 Meter. 2. Söps. D. T. I., 31.92 Meter. 8. Fieger, Ein Auto brennt auf einem Lastzug Brünn . Sonntag mußte zwischen den Stationen Skälice—Boskovice und Letovice der Schnellzug angehalten werden, weil ein Militärauto, das auf einem Güterzug verladen war, in Brand geraten war. Bei den Löscharbeiten wurde der Zugsführer Franz P a tz l e r von der Autorotte Nr. 13 in Prag -Vrsovice, der Gefreite§enek B o h a- Lek, von der gleichen Autorotte, und der Soldat Wilhelm Rekicha vom Artillerieregiment 151 in Prag -Pohokelec verletzt. Bisher acht Todesopfer des ll-Bahneinfturzes geborgen Berlin . An der Einsturzstelle in der Herrmann Göring-Straße sind bisher von den 19 Vermißten acht Arbeiter aufgefunden und sieben davon geborgen worden. Die Freilegung des achten Verunglückten mußte noch hinausgeschoben werden, da das undurchdringliche Trümmergewirr wegen großer Nachsturzgefahr nicht beseitigt werden konnte. Nach ärztlichem Befund haben die bisher Geborgenen infolge der schweren Verletzungen sofort den Tod gefunden. Sieben Todesopfer einer Dollfuß -Wallfahrt Wien . Samstag vormittags stieß auf dem Bahnübergang zwischen Piesting und Ober piesting in Niederösterreich ein dichtbesehter Autobus mit einem Personenzug zusammen. Der Autobus wurde gänzlich zertrümmert, sieben Personen wurden getötet, 24 wurden verletzt. Sieben dieser Verletzten liegen im Spital in Wie ner-Neustadt . Die Opfer dieser größten Autobuskatastrophe der letzten Zeit in Oesterreich sind durchwegs Wiener » die einen Ausflug auf die Hohe Wand zur dortigen Dollfuß-Kirche unternommen hatten. Unter den Todesopfern befindet sich die Gattin des Erbauers der Dollfuß-Kirche. Abenteuer im Vulkan Aus Moskau wird uns geschrieben: Der Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften der SSSR , der Geologe Kulakow, hat vom 18. bis 22. Juli d. I. gemeinsam mit einer Gruppe von sieben Grenzwächtern die Besteigung der Kljutschewskaja Sopka auf Kamtschatka , des höchsten tätigen Vulkans in Asien und Europa , unternommen. Am 21. Juli hatte die Gruppe den Gipfel des Vulkans erreichs und war, nachdem sie das Fehlen von Giftgasen festgestellt hatte, in den Krater hinabgestiegen. Im Krater machte die Expedition eine topographische Aufnahme, stellte die Temperatur der Lava und der Steine an verschiedenen Stellen fest und machte 14 photographische Aufnahmen. Während die Gruppe in der Tiefe des Kraters weilte, fand ein Erdbeben statt, das einen Einsturz des inneren Trichters des Kraters zur Folge hatte. Der den Krater füllende Rauch, die heißen Schwefelgase und der Mangel an Sauerstoff riefen bei einigen Teilnehmern der Expedition Brechreiz hervor, worauf die Expedition sich gezwungen sah, ihren Aufenthalt im Krater abzubrechen. Alpine llnglücksfälle Wien . Unweit der Ruine Gösting stürzte am Sonntag vor' den Augen zahlreicher Ausflügler der Student Kurt Neurath aus Graz in eine tiefe Schlucht, wo er mit zertrümmerten Schädel tot liegen blieb.— Unweit Schladming stürzte beim Pflücken von Alpenblumen die Erzieherin Elsa JernM aus Graz 300 Meter tief ab und blieb tot liegen.— Auf dem Pfaffenstein bei Eisenerz stürzte der Hilfsarbeiter Georg Müller aus Thörl in einen Abgrund und blieb mit zerschmetterten Gliedern liegen.— Die Gattin des Handelsangestellten Herta Bart aus Graz unternahm mit ihrem Mann den Versuch, die Südwand des Dachsteins zu besteigen. Auf halbem Wege brach sie erschöpft zusammen und starb. Ihre Leiche rollte einige Meter ab und wurde gefunden.— Auf dem Hochkalter in Salzburg stürzten zwei junge reichsdeutsche Touristen, die Lehrlinge Josef Doll und Konrad Reichl, ab. Doll kam ums Leben, Reichl erlitt schwere Verletzungen.— Atus-Güntersdorf, 31.62 Meter. 4. Turner, D. T. I.» 30.88 Meter. Speerwerfen: 1. Schuster, D. T. I., 47.16 Meter. 2. Seidel,«tuS-Auffig, 47.15 Meter. 3. Hollek, Atus-Auffig, 45.40 Meter. 4. Söps, D. T. I 88.05 Meter.— AußerKonkurrenz: Müller-Markersdorf, 50.36 Meter. Fünf neue Bundeshöchstleistungrn des Atus. Bei diesem Wettkampfe konnten die Sportler des Atus fünf Bundeshöchstleistungen um ein Bedeutendes verbessern, und zwar: Kühnel Josef, AtuS-Komotau I, 200-Meter-Lauf von 25 Sekunden auf 23.9 Sekunden. Breite Alfred, Atus-Auffig, 400-Meter Lauf von 57 Sekunden auf 55.9 Sekunden. Breite Alfred, Atus-Auffig, 1500-Meter- Lauf von 4.38.1 Min. auf 4.26.8 Min. Müller Rudolf, Atus-Markersdorf, Speer, von 49.65 Meter» auf 50.36 Meter. Baum Adolf, Atus-Biela, Stabhochsprung, von 2.95 Meiern auf 3 Meter. Auf dem Münsterstein in Salzburg stürzte der 25jährige Tourist Josef Streit aus München ab und erschlug sich. Manöver in der Ostslowakei Kaschau.(Tsch. P.-B.) Die diesjährigen Ostslowakischen Manöver begannen Sonntag abends. Die Manöverleitung liegt in den Händen des Lan- deSmilitärkommandanten in Kaschau General P r ch a l a. Die nördliche Partei,„die Roten ", haben die Aufgabe, im Manöverraum vorwärtszudringen, die Aufgabe der„Blauen" Partei besteht darin, das Vordrängen des Feindes aufzuhalten und ihn daran zu hindern, bis zum Abschluß der Manöver sich des Gebietes zu bemächtigen, deffen Besetzung ihm von der Manüverleitung zur Aufgabe gemacht wurde. Die Spezialaufgabe der gegenwärtigen Manöver in der Ostslowakei ist das lleben von Dauermärschen. Wiewohl beide Parteien lange und sehr anstrengende Märsche hinter sich haben, ist der Zustand der Mannschaften sehr gut. Vom Wirbelsturm fortgetragen Schweres Unwetter über Norditalien Die schweren Unwetter, die Norditalien in der Nacht auf Montag heimsuchten, haben mehrere Todesopfer gefordert. In Genua wurden drei Männer, die in einem Hafengebäude Schutz gesucht hatten, mitsamtdem Gebäude vom Wirbelsturm fortgetragen. Sie würden getötet. Auf einem Dampfer und auf der Hafenmole kamen zwei Personen ums Leben. In der Gegend von Tortona wurden zwei Personen getötet. Im Hafen von Genua wurden drei Dampfer, darunter der Ozeandampfer „Conte di Savoja" vom Ankerplatz losgerissen und abgetrieben. Nuv mit größter Mühe konnten sie wieder festgemacht werden. Die loyale« Staatsbürger aus der SHF. In Berlin gibt es in der Funkausstellung einen sogenannten Volkssender, an dem sich so recht der Spießersinn auswirken darf. Jeder Besucher darf sich anstellen und in den.Pausen zwischen den Vorführungen Grüße an seine Verwand- ten, die er vielleicht am Morgen erst verkästen hat, in den Aether rufen. Was sich da bei die- scn„Sendungen" abspielt, übertrifft jedes Maß der Vorstellung von Spießertum. Da auch unsere Henleinleute keine Gelegenheit verpassen, sich im dritten Reich von der Freiheit in diesem Staate zu erholen, so erscheinen dann und wann auch Frauen und Männer aus unseren Gebieten, die sich teilweise als„F r a u aus S u» detendeutschland(!)", teils als Grüßender an irgend eine Henleinkundgebung vor- stellen. Da gibt es deutsche Turner, die gleich, zeitig mit„Hell Henlein" schließen, da war wieder einer, der„mit deutschem Gruß und geho- bener Rechte" seiner sudetendeutschen Heimat gedachte", aber kaum einer vergaß, die„Käme- raden von der SHF" zu grüßen. Das ist doch gewiß eigenartig, daß man am Volkssender, also fast über alle deutschen Sender,„Kamera- den der SHF" und„Hell Henlein" grüßen darf, wo doch weder letzterer noch die ersteren irgend etwas mit Deutschland zu tun haben. Insbesondere Konrad, der arbeitslose Weltrei- sende, hat keine Ahnung, was in Deutschland los ist, trotzdem findet er dort Sympathien und seine Anhänger werden ausgenommen, als ob sie Mitglieder der NSDAP wären. Denn unter den Leuten aus Deutschland , die da in den Volkssender sprachen, gab es nur gesiebte Nazis, die immer, wie auf Befehl, ihr:„Heil..tler" schnoddrig und begeisterungslos ausstießen. Ob zum Beispiel auch ein Sudetendeutscher, der noch nicht gleichgeschaltet ist, hätte„Freibell" rufen dürfen? Wir haben daran gerechte Zweifell Wer nach wie vor„steht die SHF auf dem Boden dieses Staates", nur ihre Mitglieder finden auf einem, der über der Grenze liegt, erst die richtige Loyalität Henleinscher Prägung. Bestattung der Opfer von Cejk. In Brünn fand Montag nachmittag unter großer Beteiligung der Bevölkerung die Beerdigung der bei dem Flugzeugunglück bei Cejk ums Leben gekommenen Militärflieger Rudolf Hanisch aus Königs feld und Mario Kulik aus Sebrowitz statt. Während der Leichenfeier kreisten mehrere Militärflugzeuge über der Stadt. Ferien-Aktion für Kinder von Kriegsbeschä- digten aus Notstandsgebieten. Der Bund der Kriegsverletzten, Witwen und Waisen in Reichen berg hat während der Schulferien 40 erholungsbedürftige Kinder im Alter zwischen sieben und dreizehn Jahren vollkommen kostenlos aus Mitteln der Wohltätigkeitslotterie in seinem Erholungsheime in Politz a. Elbe untergebracht. Die Kinder wurden jenen Bezirken entnommen, die nach dem amtlichen Ausweise die höchste Arbcits« losenzahl aufzuweisen haben, und zwar den Bezirken Graslitz , Neudek und Rwnburg in Böh men und dem Bezirke Sternberg in Mähren . Es handelt sich um Kinder von arbeitslosen und kurzarbeitenden Kriegsverletzten und Witwen. Obwohl dieses schöne Erholungsheim mehr als 40 Kinder aufnehmen könnte, mußte die Zahl beschränkt werden, weil leider die dazu notwendigen Mittel fehlen. Neue Groß-Sender des französischen Rundfunks. In den letzten Wochen wurden in Frank reich drei neue Radiostationen in Betrieb genommen, und zwar die von Lyon -Tramoye mit 90 kw.; in Lille -Camphin(60 kW.) und die neue Pariser Sende st ation PTT mit 80 kw. Eine weitere Sendestation, die über 120 kw. verfügen wird, soll Mitte September eröffnet werden. Schlafkrankheit wütet in Japan . Die heftige Schlafkrankheitsepidemie, die in Japan wütet,, hat in Tokio bereits 111 Personen ergriffen. Die Krankheit hat bisher gegen 60 Todesopfer gefordert. Ein rentabler Einbruch. In einem Luxushotel in Deaville wurden einer Frau HeliopuloS aus Paris ihre Schmucksachen im Werte Vock 350.000 Franken geraubt. Bahnlinie nach Addis Abeba beschädigt. Die Eisenbahnlinie zwischen Addis Abeba und Djibutti in Französisch-Somaliland wurde durch einen Wollenbruch in einer Länge von 300 Meter« z e r st ö r t. An der Wiederherstellung wird eiftig gearbeitet. Die Seeräuberkönigin gefangen. Chinas berüchtigte Seeräuberin Tangt-Schintschiao, die in ausländischen Kreisen unter dem Namen„Die Seeräuber-Königin" bekannt ist, ist in der Nähe von Hongkong gefangen genommen worden. Ihre Banden haben seit zehn Jahren an der Küste Südchinas von ihremHauptquartier, der Bias-Bucht aus, zahlreiche Ueberfälle aus ausländische und chinesische Schiffe verübt. Texas wird„feucht". Der Staat von Texas hat beschlossen, das Alkoholverbot aufzuheben. Der Staat war 16 Jahre hindurch«trocken". Raketenflug in die Stratosphäre mißlungen. Die Versuche mit der Rakete, die Wissenschaftler der USA in die Stratosphäre abschießen wollten, mußten Sonntag plötzlich unterbrochen werden, weil die Maschine explodierte und die Raketenwalze zertrümmert wurde. Chinesische Hochwafferbilanz. Der Fluthilfe« ausschuß der Provinz H o n a n gibt jetzt die Verluste in der Provinz infolge des Hochwassers bekannt. Auf 16.000 Quadratkilometern wurde die gesamte Ernte vernichtet; 427.000 Häuser wurden zerstört; 2.6 Millionen Menschen sind obdachlos und 4279 ertrunken. Ein russischer Polarhafen. Der Zentraldirektor der Nördlichen Meeresstraße Prof. Schmidt begab sich gestern nach Krasnojarsk , von wo er mit dem Wasserflugzeug über Igarka und Dudinka nach der Insel Dickson fliegen wird, um die Arbeiten für die Schaffung eines großen Polarhafens durchzuführen. Man lebt jetzt länger. In der letzten Zeit ist die durchschnittliche Lebensdauer gegenüber der Vorkriegszeit bedeutend länger geworden. Die durchschnittliche Lebensdauer, die ein in den westlichen Ländern des Staates geborener Knabe erreichte, betrug im Jahre 1900 38.9 Jahre, i. I. 1910 bereits 42.8 Jahre, i. I. 1930 dagegen 53.7 Jahre. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Mädchens betrug für diese Jahre: 41.7, 45.9 und 57.5 Jahre. Zwölf Meter unter dem Wasser. In der Röhrenleitung eines im Bau besindlichen Pumpwerkes für die Wasserversorgung im Michigansee(UTA) kam es aus bisher noch nicht völlig geklärter Ursache zu einer heftigen Explosion. Zwei Arbeiter fanden den Tod, zwölf wurden schwer verletzt. Zur Zeit der Explosion waren Arbeiter mit Azetylen-Apparaten damit beschäftigt, ettoa 12 Meter unter der Wasseroberfläche liegende Röhren zu reinigen. Autobusunglück in Spanien . In der Näht von La Graja(Spanien ) ist ein vollbesetzter Autobus in voller Fahrt gegen einen Baum gefahren. Neunzehn Personen wurden dabei zu« Teil schwer verletzt. Der Wagen ist vollständig zertrümmert. Wetterbericht. Die sekundäre Störung übel Bayern , die bei uns Montag ziemlich wolliges Wetter verursachte, zerfällt nunmehr. An deren Stelle dürfte langsam das Jsländssche Tiefdruckgebiet, welches südostwärts fortzuschreiten beginnt, mit seine« Einfluß durchdringen. Zunächst wird es voraussichtlich jedoch nicht größere Bedeutung besitzen, erst später dürfte es einen wesentlichen Witterungsumschwung bringen.— Wahrscheinliches Weiter von heute: Halbheit«!, trocken, Temperatur ohne größere Aenderung, Wind aus südöstlichen Richtungen.— Wetteraussichten für Mittwoch: Bewölkungszunahme, Winddrehung gegen Südweste« und mäßig« Temperaturabnahmt»
Ausgabe
15 (27.8.1935) 199
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