Nr. 246 DienStag, 22. Oktober 1935 Seite 3 fudctendeutscfier Zcitspteget Brandstiftung Im Feuerwehr-Löschdepot Troppa«. In der Nacht zum Sonntag geriet infolge Brandstiftung das Feuerwehr-Löschdepot in Kavake bei Hultschin in Brand. Der Rettungs­mannschaft war es nicht möglich, in das Gebäude zudringen und die Löscheinrichtungen zu retten, zu denen eine erst im September d. I. eingeweihft Feuerspritze gehört. Die Brandstifter hatten mit BetroleumgetränktesStrohvor dem Einfahrtstor in Brand gesteckt. Nur ganz kurze Zeit später brach ebenfalls in­folge Brandstiftung in der Rachbargemeinde Kouty in der tschechischen Volksschule ein Feuer aus, da- in der gleichen Weise gelegt war. DaS Feuer konnte dank dem rechtzeitigen Eingreifen der Feuerwehr aus Katharein bei Troppau gelöscht werden. * Henleinmann verhaftet! Troppau.(Tsch. P.-B.) An den Brandstellen deS Feuerwehrgerätehauses in Kravake und der tschechischen Schule in Kouty hat die Gendarme­riefahndungsstation Troppau den ganzen Tag hindurch umfangreiche Untersuchungen vorgenom­men. Unter dep Verhafteten befindet sich auch der Koutyer Einwohner V e ä e r e k, der für die Sudetendeutsche Parteiin die De- zirksvertretung in HluLin an ersterStelle kandidiert hat. Montag hat sich bei der Gendarmerie der Landwirt Peterek aus Kouty gemeldet, der be­hauptet, daß er bei seiner Rückkehr vom^eutschen Gebiet Erwin T r u n L e k und Alois R e h*« fiel aus Kravake getroffen habe, die ihm von dem Brande erzählten und sagten, daß sie die Hauptbrandstifter seien und sich auf der Flucht nach Deutschland befinden. §2-Kundgebung mit 60.000 Teilnehmern Hitlers Statthalter sprechen zu den Sudetendeutschen An Stelle des seinerzeit verbotenen Bolks- tagcs veranstaltete die SdP Konrad Henleins am Sonntag in Teplitz ein Kreistreffen, das von der Behörde als Beran st altung nach Z2bewilligt worden war(also für persön­lich geladene Teilnehmer, über die eine Liste zu führen ist, sofern der Einberufer sie nicht persön­lich kennt!). Es ist bezeichnend, daß die SdP das Kreistreffen aber von allem Anfang als Riesenkundgebung aufgezäumt hat, daß sie für dieZ-2-Bersammlung" 16 Sonderzüge bestellt hatte, von denen dann allerdings die Hälfte ab­gesagt wurde, daß sie Propaganda größten Stils machte und nicht verschwieg, daß es ihr darum ging, gewaltige Massen auf die Beine zu bringen. Die Teilnehmerzahl wird von den behörd­lichen Stellen auf etwa 60.000 Menschen ge­schätzt, die Veranstalter sprechen von 80.000 bis 100.000. Der Zusammensetzung nach waren Menschen verschiedenster sozialer Stellung und jeden Alters erschienen, am stärksten waren jedoch junge Mädel und Frauen vertreten. Etwa 10.000 Teilnehmer dürften von auswärts ge­kommen sein, 40.000 bis 45.000 waren aus dem Tepliher Bezirk und den beiden Nachbarbezirken zusammengeftrömt, darunter ein starker Prozent­satz von Neugierigen aus anderen Partei­lagern. Henlein traf in einem neuen Luxus-Auto, Marke Skoda , am Samstag in Teplitz ein. Sonn­tag begab er sich in Begleitung seiner Leibgarde von 20 Abgeordneten zu Fuß auf den Festplah. Samstag weilte er unter den Gästen des Fest­abends. Der Umzug war nicht erlaubt worden, doch strömten die Teilnehmer zur bestimmten Stunde auf den engen Zugängen so dicht zur Königshüh«, daß es einem Aufmarsch gleichsah. Auf der Schützenwiese fand die 8-2-Versammsung der 60.000 statt, die Reden wurden im Saal ge­halten und übertragen. Die Ansprache Henleins und die des wirklichen Parteiführers Dr. WalterBrand waren beide mit deutlicher Spitze gegen BenesunddieAußenpolitik der Republik gerichtet. Walter Brand griff Sowjetrußland und das Bündnis der Republik mit der USSR heftig an, sprach vomherauf« Unsere Parteikonferenz in Aussig Sonntag, den 20. Oktober 1985, trat in Aussig a. E. im VoUshaus die Parteikonferenz der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik zusammen. Die Konferenz wurde vom Abgeordneten Genossen D e W i t t e mit Aorten des Gedenkens auf den gerade vor 15 Jahren verstorbenen Vorsitzenden der Partei Josef Seliger eröffnet, die von den Anwesenden stehend angehört wurden. Die vom Genossen Taub beantragte Geschäftsord­nung wurde sodann angenommen und auf An­trag des Genannten eine Antragsprüfungskom­mission eingesetzt, bestehend aus den Genossen De Witt, Jaksch, Heller, Reitzner, Kern, Wiener » Strauß, Kaufmann, Zinner und Taub. Darauf erstattete Genösse Dr. C z e ch ein eingehendes Referat sowohl über die außenpoli­tische Lage als auch über die innenpolitischen, wirtschaftlichen und sozialpolitischen Fragen. An die Ausführmrgen des Referenten schloß sich eine eingehende Debatte, welche vier Stunden in Anspruch nahm und in der die Genossen Gör- n e r-Warnsdorf, W a n k a- Pilsen, O t t a- Holeischen, Schneider- Fischern, G ö tz- Rothau, E i ch n e r-Tcplitz, K e ß I e r-Boden- bach. Kutsch a-Jägerndorf , Zinne r-Fal- kenau, Loren z-Teplitz, Schmid t-Prag, Biere r-M.-Schönberg, R o t h e r» Brünn , W i l d n e r-Platsch, RambauSk e-Braunau sprachen. Bemerkenswert war die große Anzahl der B e t r i e b S a r b e i t e r, die in der Debatte zu Worte gelangte. In seinem Schlußwort hatte Genosse Kr. Czech Gelegenheit, eingehend auf alle in der Debatte vorgebrachten Wünsche und Anregungen zu antworten. Die von der Antrags- PrüfungSkommission vorgelegten Entschlie­ßungen wurden sodann einstimmig an­genommen. Mit einer anfeuernden Ansprache konnte Genosse Jaksch vor 5 Uhr nachmittags die Kon­ferenz schließen, die ein Bild einmütiger Auf­fassung der Politik und ihrer künftigen Aufgaben geboten hatte. * GemelndeberatungssteKe Konstituierung Die Gemeindeberatungsstelle der deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei hielt am 19. Oktober in Aussig ihre konstituierende Sitzung ab, in der die Genossen Leopold Pölz l-Aussig zum Vorsitzenden, Heinrich Herget« Teplitz zum Vorsitzendenftellvertreter, Franz K r e j k i-Prag zum Schriftführer und Fritz Kehle r-Boden- dach zum Schriftsührerstellvertreter gewählt wur- dämmernden Asiatentum" und dem drohenden Untergang der abendländischen Kultur(die nicht etwa von Hitler und Göring , sondern von den Russen bedroht wird!), Henlein pries den Friedenswillen Hitlerdeutch- lands, seine Verständigungsbe­reitschaft und berief sich darauf, daß die Deutschen das Volk Goethes undHer- d e r s seien, die doch beide Freunde der Tschechen waren. Dieser Witz, Hitler durch die Berufung auf Goethe zu legitimieren, ist wahrscheinlich dem Herrn Dr. Brand aus Zirardow doch zu stark ge­wesen, um ihn selbst vorzutragen, so ließ er ihn vom Führer aussprechen. Nach der Rede ghig Henlein unters Volk, stellte sich auf die Tribüne und ließ sich acht Minuten lang bestaunen und bejubeln, wobei hysterische Weiber beiderlei Ge­schlechts sich in den widerlichsten Formen von Götzenkult gefielen. Zur Innenpolitik sagte Henlein nur, daß er von den Tschechen noch immer mißverstanden werde, obwohl er zur Mitarbeit nach wie vor be­reit sei. Die Kundgebungen der beiden SdP-Führer vor einem in dem sudetendeutschen Gebiet bisher kaum jemals dagewesenen Massenaufgebot von Menschen sind überaus beachtenswert. Sie zeigen vor allem, daß die Henleinbewegung sich jetzt schon recht offen als verlängerteFront des Hitlerismus zu erkennen gibt und daß ihre Politik nicht durch sudetendeutsche oder tschechoflowakische Gesichtspunkte, sondern von außen her bestimmt wird. Was Henlein und Brand gegen Rußland sagten, liegt in den In­te n t i o n e n d e s N ü r n b e r g e r Par­teitages. Was sie gegen die Außenpolitik der Tschechoslowakei v'rbrachten, bestätigt diesen Ein­druck. Die Tschechen, vor allem die mit Henlein im Einverständnis stehenden Tschechen werden sich also entscheiden müssen, ob sie außen­politisch Walter Brand oder Benes folgen sollen. Entgegen gewissen Pressenachrichten über die Begrüßung Henleins durch die Stadt ist fest- zustcllen, daß der Teplitzer Bürgermeister Genosse Rus s y seit Tagen von Teplitz abwesend war und sich in Karlsbad bei einer Sparkassentagung befand, so daß der Vizebürgermeister Schind­ler die Geschäfte führte. den. Die GemeindeberatüngSstelle setzte eine Exe­kutive ein, der außer den vier genannten Ge­nossen noch Bruno Grün d-Tetschen, Heinrich Kremser- Teplitz, Möser- Altrohlau und Dr. Robert W i e n e r-Prag angehören und deren Sitzungen mich der Parteisekrtär Genosse Taub zuzuziehen ist. Die Gemeindeberatungsstelle beschäftigte sich sodann in eingehender Beratung Mit der Durchführung der Schuldenregelung nach dem Gesetze über finanzielle Maßnahmen in der ter- ritorialen Selbstverwaltung. Sie faßte die ent­sprechenden Beschlüsse sowohl hinsichtlich der not­wendigen Informationen der Gemeindevertretun­gen als auch für die im Gange befindlichen Ver­handlungen über die Zinsfußsenkung. * Konstituierung der Parteikontrolle. Anläß­lich der Parteikonferenz versammelte sich auch die Parteikontrolle zu ihrer konstituierenden Sitzung. Sie wählte den Genossen Max Schwankt- ner, Tcichstatt, zum Obmann, und den Genossen Franz H a l a, Kosolup, z)im Stellvertreter. Gegensätze In der tschechisch-klerikalen Partei Wie verschiedene Blätter berichten, ist eS in der letzten Zeit innerhalb der tschechischen Volks­partei zu lebhaften Auseinandersetzungen gekom­men. Insbesondere die Gewerkschafter sind Mit der Führung der Partei nicht einverstanden. Die Vertreter der gewerkschaftlichen Organisationen der tschechischen BolkSpartei.haben sich ein ver­hältnismäßig fortschrittliches Wirtschaft-« und Sozialprogramm gegeben, während die Führung der! Partei insbesondere in Böhmen einer'stän­disch hakbfascistischen Ideologie zuneigt. Die Ge­werkschafter wenden sich insbesondere gegen den Generalsekretär Kliment der Partei, den Chef­redakteur derLidovs Listy", Scheinost, und den Leiter der Parteidruckerei Dr. Hatlak. Die Füh­rung der Partei wieder hat ein Flugblatt her­ausgegeben, in dem die Vertreter der demokrati­schen und gewerkschaftlichen Richtung, die Abge- ordeneten Petr, der Zentralsekretär der Gewerk­schaften Nepras und der Landesausschußbeisitzer Zelenka angegriffen und als zerfetzendes Element bezeichnet werden. Minister für soziale Fürsorge Genosse Jng. ReäaS ist Samstag nachmittags als Delegierter der tschechoslowakischen Regierung zu der am 23. Oktober beginnenden Tagung deS Verwaltungs­rates des Internationalen Arbeitsamtes nach Genf abgereist. Früher vertrat die tschechoslowa­kische Regierung im Berwaltungsrat deS Inter­nationalen Arbeitsamtes der verstorbene Genosse Dr. Leo Winter. EizcO suddcndcntsdicr nakcnkrcuzlcr auf der tschechoslowakischen Gesandtschaft In Berlin Berlin. <Tsch. P. B.) Montag in der elften Lormittagsstunde erschienen auf der hie­sigen tschechoslowakischen Gesandtschaft drei junge Leute und verlangten, den Gesandten zu sprechen. Auf die Mitteilung des Dieners hin, daß der Gesandte nicht in Berlin anwesend sei, begannen die drei jungen Männer mit heftigen Ausführungen Über angebliche Unter­drückung der Deutschen in der Tschechoslowakei , die man nicht weiter so ruhig hinnchmen könne. Unmittelbar nach die­ser kurzen Erklärung begannen die jungen Leute, ohne jedwede Veranlassung» daS ganze Mo­tz i l a r deS Wartezimmers und des angrenzen­den Zimmers zu d e m o l i er e n und s ch lu­ge n d i c Fensterschrib en ein. Das UeberfallSkommando der Polizei, das sofort herbeigerufen wurde, verhaftetedrei Exzedenten, welche angaten, tschechoslowa­kische Staatsbürger zu sein. AlS die Täter voin Urberfallkommando in das Polizeiauw geschafft wurden, sammelten sich auf der Strasse eine grosse Anzahl von Neugie­rigen an, die schon durch das Klirren und Her­abfallen der eingeschlageiren Fensterscheiben auf­merksam gemacht worden waren. Die verhafteten jungen Leute demonstriertenimWage« weiter und riefen:Wir kämpfen für das Deutschtum in der Tschechoslowakei !" Die nngr- sammelten Passanten erhöbe» hierauf die Hände»um deutschen Gruß und riefen H e i l". Der Borfall wird weiter untersucht. O Der Prager Telegraf " erfährt dazu fol­gende weitere Einzelheiten: Als der Angestellte im Empfangszimmer die drei Männer zum Stellvertreter des Gesandten führen wollte und sie deshalb nach dem Grund ihres Besuches fragte, begannen sie unvermittelt zu schreien. Ehe sich dessen noch jemand versah, bemächtigten sie sich einiger Stühle und began­nen die Einrichtung zu demolieren. AlsAlle Fen­ster zertrümmert, die Bilder zerrissen und die Möbel wenigstens beschädigt waren, drangen sie in den Salon deS Gesandten ein, wo Musterer« zeugniffe der böhmischen Glas- und Por­zellanindustrie ausgestellt waren. In wenigen Augenblicken lag die Ausstellung, welche für unseren Export werben sollte, in Scherben. Dem Handgemenge, welches sich entspann, machte das UeberfallSkommando der Polizei ein Ende, welche die Exzedenten verhaftete und mit sich führte. Auf eine Anfrage bestätigte die Ber­ liner Polizei, daß sich die drei Burschen auch beim Verhör als tschechoslowakische Staatsbürger aus Hultschin und Mitglieder der Sudetendeut­schen Partei bezeichneten. Kammerpräsident Bradät gestorben Prag . Sonntag«m 3 Uhr früh ist der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses und ehemalige Minister für Landwirtschaft sowie für Rational­verteidigung Bohumir B r a d ä 6 auf seinem Familiengut in Zidovice bei Jikin gestorben. Mit Bohumir Bradäk sinkt eine der sympa­thischesten Gestalten der tschechischen Innenpolitik viel zu früh ins Grab. Als Parlamentarier, als Minister und zuletzt als Vorsitzender des Parla­ments, also als der höchste Funktionär des Staa­tes nach dem Präsidenten der Republik, blieb er im Privatverkehr wie als Politiker stets gleich liebenswürdig und zuvorkommend, der geborene Unterhändler, der in jeder Situation das natur­gegebene Kompromiß zu finden verstand. Schon 1911 kam Bradäk, der Sproß einer alten Bauernfamilie» der vorher in der Selbst­verwaltung seiner engeren Heimat tätig gewesen war, als jüngster Abgeordneter ins Wiener Par­lament. In den letzten Kriegsjahren war er al- enger Mitarbeiter Stanicks bereits Geschäftsfüh­rer des tschechischen parlamentarischen Verbandes. Nach dem Umsturz wurde er von seiner Partei in die Revolutionäre Nationalversammlmtg ent­sendet und war seither ununterbrochen Mitglied des Abgeordnetenhauses. Als Vorsitzender des Budgetausschusses war ihm eine der verantwort­lichsten Funktionen anvertraut. Während dec Bürgerkoalition war er Vorsitzender des Fünfer­ausschusses. Bei der Bildung des Kabinette- Udr- jal, dessen Parteienzusammensetzung sich mit ge­ringen Aenderungen bis heute erhalten hat, wurde Bradäk Ende 1929 überraschend Minister für Landwirtschaft anstelle älterer» bis zum letzten Moment aussichtsreicherer Bewerber. Im Kabi­nett Malypetr übernahm er das Verteidigungs­ressort... Den großen Anstrengungen der letzten Jahre war sein krankes Herz nicht gewachsen. Andere Komplikationen traten hinzu, so daß Bradäö im Frühjahr dieses Jahres bei der Kabinettsumbil­dung aus der Regierung schied und den doch nicht so entnervenden, mehr repräsentativen Posten eines Vorsitzenden deS Abgeordnetenhauses über­nahm. Sein Leiden warf ihn kurz nachher aufs Krankenlager, von dem er sich nie wieder erheben sollte. Drei Tage, bevor die Kammer seine Wahl zum Vorsitzenden definitiv bestätigt hätte, har Bradäk ausgelitten. Das tiefe Bedauern über den frühzeitigen Tod dieses Mannes ist allgemein. Der Präsident der Republik hat der Witwe nach dem Verstorbenen sein Beileid in einer Depesche folgenden Inhaltes auSgedrückt:Frau A. Bra- däcovL, Zidovice. Mit Bewegung habe ich die Nach­richt über das vorzeittge Hinscheiden des Vorsitzen­den Bradäö ausgenommen. Ich denke an Sie und Ihre Familie mit auftichttger Sympathie. Seiner Arbeit für den Staat gedenke ich mit Dankbarkeit. T. G. Masaryk. Auch Vorsitzende der Regierung Malypetr sandte der Witwe eine herzliche Beileidskundgebung. * Das Leichenbegängnis des Verstorbenen wird am Donnerstag, dem 24. d. M.» um 10 Uhr vormittags von seinem Gut in Zidlovice bei Kopidlno aus stctttfinden. Exposö Dr. Bene? verschoben Wahl des Kammerpräsidiums am 29. Oktober Durch dey plötzlichen Tod des Kammerprä­sidenten sind die Dispositionen für den Beginn der Herbstseffion umgestotzen worden. Das Par­lamentspräsidium hat im Einverständnis mit der Regierung Montag mittags die Dispositionen für die Trauersitzung des Hauses solvie das Begräb­nis getroffen. Die für Mittwoch um 15 Uhr be­reits anberaumte Sitzung, in der u. a. der Ver­storbene deftnitiv zum Kammerpräsidenten ge­wählt werden sollte, wird den Charakter einer ausschließlichen Trauersitzung haben. Das für Mittwoch in Aussicht genommene außenpolitische Referat des Ministers Dv. Benes wird erst in der nächsten Sitzung des Abgeordnetenhauses am Dienstag, dem 29. Oktober, um 11 Uhr vormit­tags erstattet werden. Auch die definitive Wahl des Präsidiums wird erst in dieser Sitzung erfol­gen. Als Kandidaten für den verwaisten Präsiden­tenstuhl werden derzeit der frühere Innenminister Dr. Slabik und der jetzige Innenminister Dr. Czernh genannt. Ein Beschluß der Agarpartei wird jedenfalls erst nach dem Begräbnis BradaäS gefaßt werden, das Donnerstag vormittags in Zi­dovice jtattfindet.