Seite 4 DienStag, 22. Oktober 1935 Nr. 246 Die Korruption bei Eisenbahntteferungen Beginn des Brünner Prozesses Brünn. Vor dem Kreisstrafgericht in Brünn  begann Montag vormittags der erste der soge- nannten Bestechungsprozesse, der die Bestechungen bei Eisenbahnlieferungen im Distrikt der Staats- bahndircktion Brünn   betrifft. In diesem Prozeß sollten sich nach dem Wortlaut der Anklageschrift im ganzen 28 Personen verantworten. Zwei der Angeklagten sind Angestellte der Firma P i t t e l und Brausewetter, alle anderen Bahnmeister und Beamte aus dem Distrikt der Staatsbahnen in Brünn  . Einer der Angeklagten ist gestorben. Die Hauptangeklagten sind:.Der Oberoffizial Johann Novohradskh,^Bahnmeister zur Er­haltung der Strecke Brünn II, der technische Rat Josef H o l e i e k, der Vertreter des Vorstandes der Sektion zur Erhaltung der Strecke in Vyskov  , der technische Oberrat Jng. Johann HlaviLka, Vorstand der Sektion zur Erhaltung der Strecke in Breclav  , der Adjunkt Josef Hofer aus der I I I. Abteilung der Staatsbahndirektion in Brünn  , der Oberoffizial K. M o d r h aus der Sektion für die Streckenerhaltung in Svitava. Alle sind des Verbre­chens der Annahme von Geschenken in Amtssachen nach dem Paragraph 104 des Strafgesetzbuches an­geklagt. Die Brüder Franz und Jng. Johann Flie­ger, Angestellte der Firma Pittel und Brausewet­ter sind des Verbrechens der Verführung zum Miß­brauche der Amtsgewalt angeklagt. Die übrigen Angeklagten wurden nur wegen Uebertretungen nach dem Bestechungsgesetz angeklagt. Bei einer ganzen Reihe von ihnen ist inzwischen die Verjährung ihrer Uebertretungen eingetreten. Da einige von ihnen den Wert der angenommenen Geschenke ersetzten, hat der Staatsanwalt bet neun der Angeklagten die Anklage zurückgezogen und das Strafverfahren gegen sie eingestellt, so daß sich vor dem Kreisstraf-Senat des Gerichtes in diesem Pro­zeß nurmehr elf Personen zu verantworten haben. Den Vorsitz des Senates führt Gerichtsrat Racek, die Anklage vertritt Staatsanwalt Dr. Stankovskh. An der Verhandlung nimmt für die tschechoslowakischen Staatsbahnen Oberkommissar Johann Sokol teil, um das Verfahren zwecks Ein­leitung eines Disziplinarverfahrens zu verfol­gen und die notwendigen Aufklärungen zu geben. Fünf Kinder lebendig begraben Paris  . Bei Souillac hat sich Sonntag nach« Mittags ein schwerer Unfall ereignet, bei dem fünf Kinder ums Leben gekommen sind, während zwei andere verletzt wurden. 16 Schüler einer land­wirtschaftlichen Schule arbeiteten in einem hinter ihrer Schule gelegenen Steinbruch, um Kies und Tonerde zu fördern. Ein Lehrer überwachte die Arbeiten. Plötzlich stürzte der von den Schülern gegrabene Schacht ein und begrub eine Anzahl der Kinder. Die fünf ums Leben gekommenen Schü­ler standen im Alter von 14 bis 16 Jahren. Rachemord Ujhorod. Montag früh wurde auf der Straße bei der Gemeinde Cerlenovo der 23jährige Ivan Dovhanie aus derselben Gemeinde tot mit zertrümmertem Schädelkno­chen aufgefunden. Es liegt offensichtlich ein Rachcmord vor. Ostfer dos Verkehrs Prag  . Die Staatsbahndirektion in Olmütz  teilt mit: Sonntag, den 20. Oktober, um 10 Uhr fuhr der polnische PKP  -Zug Nr. 2213 auf dem Per­sonenbahnhof in Tschech.-Teschen auf die Zugsgarni­tur Nr. 3205 infolge unrichtiger Weichenstellung auf Die polnische PKP  -Lokomotive sowie der Motor­wagen wurden beschädigt, ein Waggon entgleiste. Eine Person wurde schwer und zwölf leicht verletzt. Klabn». Montag früh fuhr auf der Straße be: Bnstihrad der 3tzjährige Vaclav Cemera mit dem Motorrade in ein Fuhrwerk, wobei er lebensgefährliche Verletzungen erlitt, denen er im Krankenhaus von Kladno   erlag. Auf dem Motor­rade fuhr in Begleitung Cimeras. BoZena Kar­li k o v a, die ebenfalls schwer verletzt wurde, doch ist Aussicht vorhanden, sie am Leben zu erhalten. Spießen(Saargebiet). In der Sonntag-Nacht geriet eine von Saarbrücken   kommende Straßen­bahn auf abschüssiger Straße ins Rutschen uno prallte mit voller Wucht gegen eine Mauer. Der Führer deS Wagens war sofort tot. Unter den Trümmern konnten zwei weitere Personen stur noch als Leichen geborgen werden. Außerdem wurden drei Personen schwer- und sechs weitere leicht verletzt. Noch zwei Unfälle. Ein Automobil, in dem zwei Männer, zwei Frauen und ein Kind saßen, stürzte Sonntag abends in der Nähe von Gries am Brenner   in den Sill-Fluß. Die Frauen und die Männer konnten sich unter Anspannung der letzten Kräfte retten, während das vierjährige Kind in den Fluten ertrank.— Sonntag abends fohr der 22jährige Eisenbahnbeamte Anton Leeb  aus Freistadt   mit seinem siebenjährigen Neffen beschädigt.> sonen fanden den Tod. 80786 84678 10087S 80286 70377 44416 71837 99362 80667 83114 16728 78687 10490 90099 86984 13188 61187 48232 25889 63437 84164 44844 89883 68986 7886 holländische Dampfer„Vestra" stießen Ter Zusammenstoß der vier Schifte weniger Augenblicke«. Alle wurden mehr oder weniger schwer Auf den böhmischen Bergen Schnee, in de» Kar­pathen über 20 Grad Wärme. Durch unsere Ge­genden verläuft eine außerordentlich schrofte Wärme­grenze zwischen dem kalten Westen und warmen Südosten des Festlandes. In den böhmischen Län­dern herrschte regnerisches Wetter bei Temperaturen von meist 5 bis 6 Grad. In Budweis  , wo Regen g em ischt mit Schnee fällt, wurden am Montag nachmittags bloß plus 2 Grad verzeichnet- Auf den Kämmen der böhmischen Berge herrscht bei leichtem Frost Schneefall. Dagegen hatte die Balkanhalbinsel   am Montag Temperaturen von rund 25 Grad und auch im Osten der Republik  , wo sich der Himmel ausgeheitert hat, ist die Tempera­tur auf plus 20 bis 23 Grad gestiegen. In der Räbe der Wärmegrenze wird das Wetter ungünstig blei­ben, und die Abkühlung dürfte sich allmählich auch im Gebiet der Karpathen durchsetzen.— Wahr­scheinliches Wetter vonheute: Vor­wiegend bewölkt und ziemlich kühl. Im Westen der Republik   Abnahme der Niederschlagsneigung, im mittleren Teil des Staates vieftach regnerisch. Auch im Osten allmähliche Wetterverschlechterung und Abkühlung. Wetteraussichten für Mittwoch: Fortdauer des kühlen Wetter-; im Karpathengebiete noch regnerisch. 73298 97318 64829 9973 34338 42 288 16013 828 68991 1316 63328 39017 31668 74908 86219 8483 79601 19004 28878 22178 87238 72687 X 87447 20608 3823 62947 78444 91710 94884 77926 87080 84713 1493 82882 71211 107916 61447 15438 2896 27945 60872 62625 8115 94988 57635 84068 100675 72349 51598 6348 71347 36973 65864 Eine Reihe tschechischer Schriftsteller erläßt einen Aufruf an die tschechoslowakische Oeffent- lichkeit, in welchem das Massenelend in den deut­ schen   Gebieten des Landes geschildert wird. Es wird da u. a. gesagt: Die wirtschaftlichen Zustände in diesen Ge­biete« find gerader« katastrophal. Die Industrie ist zum größten Teil vernichtet. Eine ganze Reihe von Betrieben steht nicht nur, fie find auch für immer aus der Produktion ausgeschaltet, denn die Maßnahmen find entweder verkauft und abmontiert»der fie verfalle« mit­samt den Gebäuden. Es gibt hier Fabriken, die alten Burgruinen gleichen. Die Folgen der Weltwirtschaftskrise, die wir hier in einer Unzahl von Fällen feststellen konnten, find verschärft durch die Kreditpolitik des Finanzkapitals und der Re­gierung ,(z. B. di« Nichtvergebung von Staats- lirferungrn an bekannte Fabriken für Militär». Tuche). Die Arbeitsloflgkeit ist hier ärger«18 in anderen Bezirken. 90 Prozent ihrer Kinder find untervrnährt, viele Eltern find geradezu verzweifelt. De« Aermsten graut vor dem kommenden Winter; dir Kinderkrankheiten haben Heuer zum ersten Male auch während des Sommer- nicht zu wüten auf- grhört. Die Lehrer berichten, daß die«eisten. Kinder so ausgehungert in die Schule kommen, I Herbert Leeb auf einem Motorrad nach Freistadt  . Nahe am Ziele erlitt das Motorrad einen Defekt und die beiden Fahrer stürzten in einen Graben. Anton Leeb   war auf der Stelle tot, Herbert Leeb starb auf dem Transport in das Linzer Krankenhaus. Der Voranschlag der Stadt Ansfig a. E. für das Jahr 1936 weist im ordentlichen Budget ein Erfordernis von 42,854.040 XC und eine Bedek« kung vomL9,743.665 XL aus. Das Defizit in der Höhe von 13,110.375 XL findet seine teil­weise Bedeckung durch einen 125prozentigen Zu­schlag zur Zinssteuer, einen 300prozentigen Zu­schlag zu den übrigen Steuern und durch einen Beitrag von 5,362.258 XL aus Landesmittem. Das' außerordentliche Budget? weist ein Erforder­nis von 37,129.000 XL, und eine Bedeckung von 18,060.000 XL auf. Das Defizit von 19 Mill. 69.000 XL wird durch Anleihen Deckung finden. Selbstmord eines Achtzehnjährigen. Am 19 Oktober ließ sich der 18jährige Jaroslav Sala, Fleischergehilfe aus Ostrovce bei Prestice, auf der Strecke Prag  —Pilsen   in selbstmörderischer Absicht überfahren. Die Ursache des Selbstmordes wird untersucht. .16498 104416 83157 37822 24872 42536 916 34503 34535 46098 109941 54616 80118 104841 76019 77462 19810 37890 28678 48449 89448 Amnestie für politische Vergehen gefordert. Die Liga der Menschenrechte in der Tschechoslo­ wakei   wird sich in der nächsten Zeit an die zu­ständigen Stellen mit dem Antrag auf Erlassung einer Amnestie, respektive Abolition, für alle jene wenden, die sich im Kampfe gegen den Fascismus und für die demokratische Freiheit politischer Ver­gehen schuldig gemacht und deswegen verurteilt wurden. Die Schwester LeninS   gestorben. Nach lan­ger Krankheit ist in Moskau   im Alter von 71 Jah­ren die Schwester Lenins  , Jljinichna Jelizarova, eines der ältesten Mitglieder der bolschewistischen Partei, gestorben. Das Signal übersehen. Di« Staatsbahndirek­tion in Königgrätz   teilt mit: Montag nm 5 Uhr 45 Min. fuhr hinter der Einfahrt in die Station Vebky Osek der GLterzug Nr. 1245 auf den Güterzug Nr. 2072, der zur Abfahrt bereit in der Station stand, auf. Beide Lokomotiven wurden unbedeutend beschädigt, eine entgleiste mit einer Achse, außerdem entgleisten vier Waggons, die auch leicht beschädigt wurden. Zu Schaden kam niemand. Der Sach­schaden ist klein. Der Verkehr wurde nicht unter­brochen. Der Unfall wurde durch Ueberfahren des HaltesignaleS hervorgerufen. Wahle» in Dänemark  . In unserem sonntägigen Leitartikel hat sich ein sinnstörender Druck­fehler eingeschlichen. Es soll natürlich nicht heißen „die dänische Arbeiterregierung ist die letzte", son­dern„die ä l t e st e von den drei skandinavischen so­zialistischen Regierungen"« Berlin  . In der Nordsee   wütete in der Nacht zum Sonntag ein Orkan, wie er kn solcher Stärke seit vielen Jahren nicht mehr erlebt wurde. Er ritz alles mit sich, was sich ihm in den Weg stellte und forderte mehrere Todesopfer. Ununterbrochen wurden in den Küstenstationen vom Atlantischen Ozean und vom Kanal her so­wie von der Nordsee   SOS-Rufe aufgefangen, ohne daß man immer den Standort der notlei­denden Schiffe- fcststellen konnte. Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd  „E r- f u r t", der 7000 Tonnen zählt, hatte das Steuer v e r l o r en und trieb hilflos auf der tobenden See, bis er an der Küste von Westjütland endlich Anker werfen konnte. Der ftanzösische Dampfer „A d r a r" trieb zwischen Borkum   und Norderney  hin und her.' Die Bergungsdampfer, die auf seine Hilferufe herbeieiljen, konnten infolge des unge­heuren Seeganges«ine Schleppverbindung mit dem Dampfer nicht Herstellen. Schließlich lief das Schiff auf einer Sandbank auf. Das deutsche Passagierschiff„Admiral Scheer" ist nach der Unfall­stelle des französischen   Dampfers„Adrar  " geeilt, um zu retten was noch zu retten ist. Aus allen Richtun­gen der Nord- und Ostsee   sind weitere drahtlose Hilfe­rufe aufgefangen worden. So von dem italienischen 8000-Tonnen-Dampfer„Pilsna", von dem fran- zösischen Dampfer„A u v e r n e" und dem lettischen Dampfer„K a n d a v a". Im Hafen von Hamburg  kam es zu schweren Zusammen st ößen zwischen dem Lloyddampfer„U l m" und dem 10.000- Tonnen-Hapag  -Motorschiff„T a c o m a". Auch der norwegische Dampfer„M i t r a" und der holländische Dampfer„V e st r a" stießen zusammen, erfolgte in Belgische Post ehrt das Andenken der Königin Astrid Vüm 30. Oktober ab gibt die belgische Post eine Briefmarke mit dem Bildnis der verunglückten Königin Astrid heraus. Ein Teil des Nennwertes dieser Briefmarke wird einem Fonds gegen die Tuberkulose zugeführt. Brandunglürk Uzhorod. Am Samstag nachmittags entstand in der Gemeinde Fekisobce in der Ostslowakei«in Brand, der bald große Ausmaße annahm und zehn Wohn- und Wirtschaftsgebäude, die acht Familien angehören, einäscherte. Forderungen daß fie dem Unterricht nicht folgen könne«. Im Winter bleiben immer mehr Kinder der Schule' fern, weil fie kein« warmen Kleider und Schuhe haben. Zum Schluß werden folgende Forderungen erhoben: Die Erklärung der Gerichtsfiezirke Reichen­berg, Kratza«, Gablonz   a. N., Tannwald  , Fried­land i. B., Neustadt a. T. und Zwickau   als Not­standsgebiete Gewährung von Beträgen an­staatlichen Mitteln and i«Gemein­de» zu einer besonderen Winteraushilfe für die Erwerbslosen. Unentgelt licheZutei- lnng von Getreide a«S den unverkäuflichen Borräten der Getreidegesellschaft sowie von Brot und Kartoffeln an die Gemeinden. Lieferung von Kohle anS den Staatsgruben und von Holz auS den Staatsforsten. Einstellung der Exekutionen gegen Erwerbslose, Klein­gewerbetreibende und Kleinbauern. Soforttge Erhöhung des staatlichen Beitrages zur Fürsorge für die Jugend und insbesondere für di« Sinder der ArbettSlosen, die in höchster Lebens­gefahr schweben. Augenblickliche Eröffnung einer staatlichenMassenauSspeisung fürKinder»nd Erwachsene, unter deren eige­ner Selbstverwaltung«nd Kontrolle»nd unter Aufficht der Gemeinden. Ziehung der Klassenlotterie Unverbindlich. Prag  . Bei der Montag-Ziehung der tschecho- flowakischen Klassenlotterie gewann den, größten Treffer, 100.000 XL, als ganzes Los, Nr. 94.909, ein deutscher   Lehrer.im Böhmerwald  . Weiter wur­den folgende Gewinne gezogen:, 20.000 K6: 53548 54297 66888. 10.000 K5: 67004 18287 20136. 5000 KO: 28344 69371 24995 103744 98152 76334 95502 91005 102664 96593 74122 46090 46106 10801 95748 78772 63170 75953. 2000 KO: 56119 36530 25186 108202 103187 70013 14516 40086 52138 51264 38454 84160 20577 99188 41338 82504 100738 2198 106138 102209 44430 3085 33262 39820 11482 34912 773 20755 5996 69718 66601 50349 97782. 1200 KO: 8787 60551 8208 79756 895 53602 72441 41563 104186 93290 22466 40397 64978 63550 71545 105623 80205 693 43084 62366 21423 45237 31791 105568 5018 91 107951 101370 66886 68203 25482 14974 108699 24895 50060 91153 84995 54137 88701 42159 50173 3894 89055 92460 49376 95695 104235 77469 86284 17329 38022 50064 7672 103433 55170 61974 1535 1998 88084 42711 73963 1755 73943 62097 10941 9309 12853 107960 35227 32501 23320 75658 78398 55581 91711 2528 94994 4277 65198 87596 95262. Vom Rundfunk lM*laM«MW«rtM mi««len Programmen« Mittwoch: Prag  , Sender L: 10.08: Deuffche Presse, 10:15: Deutscher   Schulfunk, 12.10: Operettenmu­sik, 12.35: Mu^iks Salonquartett, 13.40: Deutscher  Arbeitsmarkt, 16.55: Theater für die Jugend, 18.20: De utscheAr heiter send u n g: Schwab- Wegstädtl  : Armenfürsorge und Ge­meinde, 18.40: Sozialinformationen, 18.45: Deut­sche Presse, 19.25: Volkstümliches Konzert, 21.45: Gesangskonzert. Sender S: 7.30: Salonorchester. 14.15: Deuffche Kinderstunde, 19.10: Lieder von Dvotak.— Brünn 17.40: Deutsche   Sendung: Dr. Treimer: Aethiopien  , das Herz des schwarzen Erd­teils, 20.40: Neue holländische Musik.— Mährisch- Ostrau 14.30: Leichte Musik, 15: Konzert des Rund­funkorchesters.— Preßburg   20.40: Unterhaltungs­konzert. Aus Dänemark   liefen ebenfalls Meldungen über katastrophale Sturmfluten»nd Hochwasser ein. Die Häfen in der Nord- und Ostsee   find überschwemmt. Sogar die Eisenbahnverbin­dung auf dem Fährschiff nach Deutschland   war in der Nacht unterbrochen. Mehrere Schiffe erlitten Schiff­bruch im Kattegat   und. Oeresund. Ein dänischer Dampfer, der mit Pferden nach England unterwegs war, mutzte nach Dänemark   zurückkehren. Di« Pferde litten furchtbar unter der Seekrank­heit und gerieten in solche Raserei, daß der Kapitän die Fortsetzung der Fahrt nicht wagen konnte. Ueber Kopenhagen   wütete ein noch nicht dagewesener Sturm. Der finnische Dampfer„E s h o" wurde durch den Sturm an einen F e l s e n bei den Cum­berlands-Inseln geschleudert. Die Besatzung des Dampfers konnte gerettet werden. In der Nähe her schwedischen Küste scheiterte der englische   Dampfer „Penpennis", seine Besatzung wmde g«« r e t t et. Ueber das Schicksal der Mannschaft des Dckmpfers„V a r d u l i", die 37 Personen zählt, und di« den Dampfer im Nordteil des Atlantischen Ozeans   am Samstag vormittags verlassen mutzte, liegen bisher keine Meldungen vor. Sturm auch über dem Weißen Meer Moskau  . Nach einer Meldung aus Archan- gelft wütet über dem Weißen Meer   ein Orkan, der einen schweren Schiffsunfall zur Fotze hatte. Vom Sturm wurden zwei Eisbrecher überrascht. Der eine hatte einen schwer havarierten Leichter im Schlepptau, der vom Orkan losgeriffen wurde, der andere Eisbrecher fand den Leichter später, der in der Mitte entzwei gebrochen war. Fünf Mann der Besatzung konnten sich retten, zehn Per- Die tschechische« Schriftsteller für Maßnahme» gegen die Krisennot Darstellung und Furchtbarer Orkan i« der Nordsee  Zusammenstoßende und scheiternde Schiffe
 
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