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Samstag, 26. Oktober 1935

Nr. 250

neration. Sie nimmt in gewisser Hinsicht noch vor einem Jahre. Die Sowjetunion   ist bünd- prunkvollen Fassade vollzieht, hat die propagan- desausschußbeifißer zu wählen, wenn der bishe eine besondere Stellung ein. Vom Arbeitsmarkt nisfähig geworden. Sie treibt Völkerbundpolitik. distische Kraft, die das morbide System in der rige Stand auch in Böhmen   erhalten bleibt. Auf sicht sie sich in all den vielen Fällen verdrängt. Ihre außenpolitischen Erfolge lassen sich auch in sudetendeutschen Bevölkerung noch entfalten Grund dieser Vereinbarung wurde nun tatsächlich in denen ihr, arbeitslos oft vom Ende der Lehr- Deutschland nicht verschweigen. Und soviel begreift konnte, viele Leute in Deutschland   ebenso in Er- der deutsche   Sozialdemokrat Genosse Pipal zum zeit an, die Berufserfahrung fehlt, über die die jeder, daß er sich fragt: Wen soll Deutschland   staunen gesetzt, wie sie sich über eine pessimistische Landesausschußbeisiker gewählt, worauf sich un­ältere Generation von früher her verfügt. Es denn vor dem Bolschewismus beschüßen? Die Na- Beurteilung der Lage in Deutschland   wundern. sere Genossen in der böhmischen Landesvertretung fehlt der jüngere Nachwuchs an geübten Quali- tionen, für die das Dritte Reich angeblich der Man hält wohl im Auslande die deutschen   Zu- bereit erklärten, dem Vertreter des Landbundes tätsarbeitern, wie sie gerade für viele Zweige der schützende Wall sein soll, fürchten ja den Bolsche- stände für viel stabiler, als sie wirklich sind. Aber und bisherigen Landesausschußbeisitzer Kaiser Rüstungsindustrie gebraucht werden. Für die jün- wismus gar nicht. Sie schließen Bündnisse mit von einer Stabilisierung des Regimes im Be- ihre Stimme zu geben, wenn Genosse Grund, gere Generation hat das Regime keine Besserung Rußland   und machen Geschäfte dabei, und wir wußtsein der Menschen drüben kann schon gar der bisher Landesausschußbeisizer in Böhmen  ihrer Lage gebracht und nichts hat sie gewonnen haben das Nachsehen! keine Rede sein. Alles ist in Fluß. Man fragt nur war, zu seinem Stellvertreter gewählt wird und als militärischen Zwang. Der Staat zieht sie aus wenn die den Deutschen   vorbehaltene Stelle im der Wirtschaft heraus, steckt sie ins Arbeitsdienst­Kuratorium des Fonds zur Schuldenrege lager, drillt und militarisiert sie. Nach der offe= lung der Selbstverwaltungs­nen Wiedereinführung der Wehrpflicht und der berbände den deutschen   Sozialdemokraten daraus folgenden forcierten Militarisierung der vorbehalten bleibt. Ebenso hat sich der Bund der jüngeren Jahrgänge hat sich das noch bedeutend Landwirte verpflichtet, dafür zu sorgen, daß un verschärft. sere Partei in allen Landeskommis sionen eine Vertretung erhält.

Angesichts der Zersetzung, die sich hinter der noch: Was kommt danach?

Böhmische Landesvertretung

Wieder drei deutsche   Landesausschußbeisitzer Erklärung der deutschen   Sozialdemokraten

M.

konstituiert

frankt ist.

Die Wirkungen sind besonders an der Lehrlingsjugend zu beobachten. Der Eine weitere Veranlassung dazu, daß die Landes nicht zu einer Gefahr für den Staat, son- deutschen   Parteien auf die Wahl von drei deut­alten Werkfreudigkeit, dem beruflichen Ehrgeiz Freitag trat in Prag   die neugewählte böh-] dern rasch überwunden werden. ist diese Jugend völlig entwöhnt. Es gilt ihr nicht mische Landesvertretung zu ihrer konstituierenden schen Landesausschußbeisißern eingingen, gab der mehr als ehrenvoll, ein tüchtiger Tischler zu sein Sißung zusammen. Der Landespräsident eröff= Eine schwere Krise lastet nun schon sechs Jahre Umstand, daß zwei deutsche Landesvertreter an ehrenvoller ist es, ein tüchtiger Scharführer nete sie mit einem Nachruf auf den verstorbenen auf unserer Wirtschaft und hat auch die Selbstver- der konstituierenden Sizung nicht teilnehmen zu sein. Auch das kommt der älteren Generation Stammerpräsidenten Br a č, worauf die Lan- waltung in Mitleidenschaft gezogen, deren finanzielle fonnten, und zwar Dr. Kislinger, welcher der zugute, denn es erschwert die Verwendung der desvertretung auf seinen Vorschlag unter lebhaf- Basis von Jahr zu Jahr schmäler wird und in vielen Henleinpartei zuzuzählen ist( und von ihr auch in Jugend in den Betrieben. Und auch das trägt zu tem Beifall ein Huldigungstelegramm an den Körperschaften nicht mehr zur Erfüllung auch be- die Budget- Kommission entsandt wurde) und scheidenster Bedürfnisse ausreicht. Die Selbstverwal­einer getvissen Stabilisierung im Stand der Be- Präsidenten der Republik beschloß. tung ist wert, erhalten und ausgebaut zu werden. Genosse Illner, welcher seit einigen Tagen er= schäftigten bei. Gleichzeitig wurden an den Ministerpräsi- Gemeinden, Bezirke und Länder haben namentlich Der neue Landesausschus setzt sich num Mag aber der militärische Drill anfänglich denten und den Innenminister Begrüßungstele im Bereiche der Gesundheitspflege, der sozialen Für den jugendlichen Neigungen zusagen, so sieht sich gramme gesandt, in welchen der Hoffnung Aus- forge und des Schulwesens Großtaten vollbracht, die mehr folgendermaßen zusammen: Tschechische So­Macháček( Er die jüngere Generation doch auf die Dauer und druck gegeben wurde, daß die Regierung die für immer ein Ruhmesblatt in ihrer Geschichte blei- zialdemokraten: Ksandr, in verschärftem Maße vom Arbeitsplatz verdrängt. Selbstverwaltung in ihren Aufgaben unterstützen ben werden. Rasche und ausreichende Hilfe tut auch faz: Dr. Charvát, Maret); tschech. Nationalsozia hier not. listen einic, Dr. Kubista( Dr. Krejčí, Sie wird nach dem Scheitern all ihrer Hoffnun- werde. Wenn auch das Land Böhmen   als Selbstver- Klima); Agrarier: Kypr  , Kroužel( Pavlit, gen, die sie auf die Phrase Das muß alles an- Nachdem Landespräsident Dr. Sobotka kurz waltungsverband noch nicht allzu schier unter der Olt); tschechische Volkspartei: Smeital( Mit­ders werden!" gesetzt hatte, unzufrieden mit sich die kommenden Aufgaben der Körperschaft gefchil- Auswirkung der Krise leidet, so hat diese doch schon sovský); tschechische Gewerbepartei: Petrovic­und allem. Und diese Wandlung ergreift die Ju- dert hatte, gaben die einzelnen Parteien durch sichtbare Spuren auch in seiner Wirtschaft hinter- h( Pošmournýf; Nationale Vereinigung( mit gend aller Schichten. ihre Sprecher programmatische Erklärungen ab. lassen. Seit Jahren schon müssen wir mit tiefem einem Faschisten): Hlavatý( Zeman); DSAP Bedauern eine ständige Kürzung aller nicht gefeßlich mit Bd.: Kaiser( Grund); Sud. Partei: Dr. Für die deutschen   Sozialdemokraten erklärte oder vertraglich festgelegten Leistungen des Landes, Füßl, Keil( Ing. Gottfried, Dreßler). im Voranschlag hinnehmen, eine Kürzung, die ge- Von den Ausschüssen wurde vorläufig nur die Genosse Grund: rade die wirtschaftlich schwachen Schichten der Be- Budgetkommission gewählt, in welcher die deutschen  völkerung schwer betrifft. Sozialdemokraten durch Gen. Dr. Strauß( Er­ja Grund) vertreten sind.

Dieser Wandlungsprozeß innerhalb der jun­gen Generation ist wichtig im Zusammenhang mit anderen Erscheinungen. Die nationalsozia­listische Fassade steht scheinbar unbeschädigt und fest. Dahinter aber verbirgt sich die fort schreitende innere 3erseßung. Und diese erscheint dem in Deutschland   Lebenden viel weiter fortgeschritten als dem Außenstehen den. Man spürt die wachsende Rivalität der ver­schiedenen Interessengruppen, die äußerlich einan­der gleichgeschaltet scheinen. Durch den fortwäh­renden Kurswechsel des Regimes hat die natio­nalsozialistische Partei schon viel an Einfluß und Geltung sogar bei ihren eigenen Anhängern ver­loren. Die Zahl der Enttäuschten und Ermüdeten in ihren Reihen ist größer als man meint. Mit dem fortschreitenden Schwinden

Den Landesvertretungen sind durch das Gesez über die Organisation der Verwaltung Aufgaben augeteilt, die sie teineswegs befähigen, die großen po­litischen Fragen unserer Zeit und unseres Staates zu lösen. Wir deutsche Sozialdemokraten würden es trotzdem für einen Fehler halten, nicht auch in diesem Rahmen Stellung zu nehmen zu den politischen Er­eignissen, deren Reflex wir in der neuen Zusammen­sezung unserer Körperschaft sehen. Während sie auf tschechischer Seite ein taum verändertes Bild zeigt, ist das deutsche Lager von Grund auf verändert. Bei der aus der Gründungszeit der SDP. bekannten Ein­stellung dieser Partei zur Demokratie bedeutet dies nichts anderes, als daß ein großer Teil der deutschen  

Die Landesvertretung wird in der zweiten Novemberhälfte zu ihrer ersten Arbeitstagung zu­sammentreten, um den Voranschlag für 1936 zu

Neue Ausweisungen

Die neue Vertretung wird also eine wirtschaft­lich viel schwierigere Situation vorfinden, als die Vertretung im Jahre 1929. Sie wird aber auch zu ihrem Vorteile die Tradition der Zusammenarbeit übernehmen können, die von der abgelösten Landes- beraten. vertretung entwickelt wurde. Dank dem Verständnis des Herrn Landespräsidenten hat sich das Verhältnis der gewählten Vertreter zur Beamtenschaft in einer auf gegenseitiger Achtung beruhender Weise ent­wickelt; ist der Einfluß der Vertretung und des Ausschusses bis zu den Grenzen, die das Gesetz über die Reform der Verwaltung zieht, gewahrt worden. in freier Vereinbarung baben die Mitglieder der chenfrage ein Kompromis erzielt, das, wenn abgelösten Landesvertretung sogar in der Spra

von Tschechoslowaken   in Polen  

Am Mittwoch und Donnerstag sind in Oder berg und in Mährisch- Ostrau   sechs Familien tschechoslowakischer Staatsangehörigkeit, die 24 len ausgewiesen wurden oder denen Mitglieder zählen, eingetroffen, die teils aus Po

der Geltung der Partei in gleichem Bevölkerung dieses States die Grundlagen unseres auch nicht voll befriedigend, doch nicht von der teils der weitere Aufenthalt verboten wurde. Der satorische Zerseßung. Damit wird aber das Fun fung niedergelegt sind, ablehnt, daß er sich, geblendet diftiert ist. Die Grundlagen für ein gedeihliches zehntelang in Polen   ansässig. Die tschechoslowa­Tempo vollzieht sich ihre ideologische und organi- politischen Zusammenlebens, wie sie in der Verfaj ganzen Engherzigkeit unserer Sprachenverordnung größte Teil der Ausgewiesenen war schon jahr

dament des Regimes zermürbt. Freilich ist der Berlauf und die Dauer dieser Entwicklung noch nicht abzusehen. Aber eine langsam und schritt­weise Umschichtung und Umwandlung des Systems ist im Gange. An einen ewigen Bestand des nationalsozialistischen Regimes glaubt in Deutschland   kein Mensch mehr. Und mit diesem Glauben ist für das Regime schon sehr viel ver­loren gegangen: Die mystische Glorie seiner Un­widerstehlichkeit ist zerstoben. Mit einer erstaun­lichen Sicherheit des Gefühls erwartet die revo= lutionäre Arbeiterschaft den Zusammenbruch des Regimes, ohne daß sie sich von den Erscheinungs­formen dieses Zusammenbruchs jetzt schon eine flare Vorstellung machen könnte.

Auch die Bolsche wistenfurcht ist nicht mehr dieselbe Stüße des Regimes wiel

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Arbeiten sind also geschaffen.

der Grenzen und durch Not und Hunger bis an den von Scheinerfolgen fascistischer Methoden jenseits Die deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei Rand der Verzweiflung getrieben, abwendet von den wird alles daransehen, diese Tradition zu erhalten großen Idealen der Freiheit und des Humanismus; und fortzusetzen. Sie wird mit aller Kraft die In­wenn auch alle vernünftigen Ueberlegungen, wenn tereffen der arbeitenden Menschen zur Geltung brin­die politische und wirtschaftliche Weltsituation und gen und hofft hiebei auf die Unterstützung aller so­insbesondere die politische Lage der deutschen   Bevöl- zial und demokratisch empfindenden Mitglieder der ferung in diesem Staate als dauernde Minderheit Vertretung beider Nationen. eindringlich gegen diese Entwicklung sprechen.

Die Konstituierung

=

tischen Behörden haben sich der Flüchtlinge anges nommen,

Der Umtausch der am 1. November fälligen fünfprozentigen Staatskaffenscheine gegen neue vierprozentige, am 2. Nov. 1936 fällige Staats­lassenscheine wurde mit vollem Erfolg durch geführt. Von den fälligen Staatstaffenscheinen Der Hunger kennt keine Ueberlegung, kennt im Betrage von 616,544.000.- wurden bis keine Logik, man kann mit ihm nicht anders po- Nun schritt die Landesvertretung zur Wahl zur festgesetzten Frist, d. i. bis zum 24. d. M. lemisieren als dadurch, daß man ihn ftillt. Wir des Landesausschusses. Der Auftei- 606,490.000. wünschen, daß sich diese Erkenntnis im ganzen lung der Mandate im Landesausschuß waren bloß 10,054.000 zur Zeichnung verbleiben. um getauscht, so daß tschechischen Volke verbreitet und daß seine politi langwierige Verhandlungen vorangegangen, wo- Bei den Konsortialinstituten sind auf die ichen Faktoren danach handelten. Rasche Hilfe tut bei es sich hauptsächlich um die Zahl der deutschen   neuen Staatskaffenscheine Zeichnungen im Ges not im Interesse der hunderttausenden hungernden deutschen   Arbeiter, aber auch im eigenen Interesse Mandate handelte. Die tschechischen Parteien hat- samtbetrage von 800,098.000.- eingelangt, des tschechischen Volkes und des Staates, damit ten schon vorher ihre Bereitwilligkeit erklärt, in so daß eine nur ganz minimale Zuteilung an die diese Fiebererscheinungen im deutschen   Teile des Mähren   Schlesien   drei deutsche Lan- Zeichner erfolgen wird. ,, Komm, wir müssen nach Haus." wenn es spät geworden war, mahnte sie die Er wußte sich geborgen, wenn auch der Weg zu Unterwegs blieb er stehen, schnaufte, sab Spieler, schlafen zu gehen. seinem Erfolg nicht immer der sauberste gewes VILLA OASE   nach Bois- le- Roi hinüber und dachte an Nonoche, Der Vater Pougette fand Arbeit in einem sen war. An Straßenmädchen Zimmer zu ver der in einem kleinen Wagen saß und sich schieben Steinbruch. Er kam fast jeden Abend in die mieten, war vielleicht kein einwandfreier Beruf. oder: DIE FALSCHEN BURGER lassen mußte. Der war wirklich zu beklagen. Villa Oase, setzte sich, und die Partie begann. Aber in Paris   nahm kein Mensch daran Anstoß, Sommergäste aus der Hauptstadt gingen Julien, der auf diesen Moment gewartet hatte, und die Regierung verlangte von ihm zehn Pro Roman von Eugene Dabit  schwatzend durch die Bahnhofstraße. Er hörte war ganz bei der Sache und legte die Karten zent Lurussteuer wie von den anderen auch. Je ihnen zu, und ihm war, als wittere er Pariser nur aus der Hand, um einen Schluck zu trinken höher man kam, desto übler roch es. Berechtigte Uebertragung aus Luft. dem Französischen von Bejot oder dem Manne, der von seinem beschwerlichen Wenn es einmal geschah, daß er sich bei Tagwerk erzählte, zuzuhören. Einmal gab er tik sprach, regten ihn die Drohungen mit der kom Wenn er mit dem Vater Pougette von Polis Er sah sich in seinem Delage. Das Laufen Paul beim letzten Apéritif versäumte, empfing ihm zur Antwort: menden Revolution nicht mehr sehr auf. Er sagte ,, Sie glauben vielleicht, ich wäre immer sich, vielleicht sei es eine Notwendigkeit, ein fiel ihm schon ziemlich schwer. Gewiß, er hatte i Solange mit Vorwürfen. Er ließ sich zwar Ich habe auch schuften müs- Schicksalsspruch, den die Welt ertragen müsse, ein sicherer Fahrer gewesen und hatte viel Schö- daß er nicht allein war. So endete sein Protest sen. In einer Tapetendruckerei, in der es noch wie er Jrmas Tod hatte ertragen müssen. Sein einen Unfall gehabt, aber er war, alles in allem, nichts von ihr gefallen, war aber doch ganz froh, Rentier gewesen? nes gesehen in seiner Benzinkarre. Ein Hupen- fast immer mit den Worten: Soll nicht wieder den Elfstundentag gab." Er framte seine Lehr- Vater hatte sich 1871 nicht gescheut, mit der signal schreckte ihn auf und ließ ihn zur Seite vorkommen. Schimpf nur nicht so auf Großlingserlebnisse aus und legte dann beide Hände Kommune gemeinsame Sache zu machen, und auch

springen. Zutveilen brummte er auch: Na, wenn schon. Mag er mich überfahren. Fort mit Scha­den!"

Am liebsten ging er zum Stauwehr­Karpfen". Die Gegend, so schön sie war, reizte ihn nicht mehr. Nur, wenn er seinen Pernod schlürfte, geriet er in einen immer neuen Glücks­zustand. Bei jedem Schluck schloß er die Augen. Eine wohlige Wärme stieg ihm in den Kopf, und

bater."

Eines Abends saß in der Küche zwischen Mutter und Solange ein Mann mit niedriger Stirn, listigem Ausdruck und schlecht geschnitte nem Schnurrbart, der aufsprang, als begrüße er einen Vorgesetzten.

,, Diener, Herr Monge."

auf den Tisch. er war ein Sohn des Volks" geblieben. Wenn ,, Die haben auch zugreifen müssen, mein er sich einmal in die Gegend von Fontainebleau  verirrte, in der hauptsächlich ausgediente Kokot Lieber." Er versenkte sich jetzt oft in Jugenderinne- ten, Bankiers und Industrielle wohnten, und rungen und fragte sich, was sein Vater wohl ge- wenn er vor den Prunkvillen Autos halten und sagt haben würde, wenn er wiedergekommen ihnen Bourgeois entsteigen sah, die die Nase wäre und gesehen hätte, daß er ein Hotel führte rümpften, weil er schlecht angezogen war, hätte und sich von seinen Sauffumpanen verleiten ließ, er ihnen am liebsten Schimpfworte zugerufen. Er sich auf Kosten der Armen zu bereichern. Man dachte wie die Mutter Pougette, daß die Geſell mußte etwas scheinen, die Ansprüche der Frauen schaft schlecht ſei. Doch er war leider ni thebe befriedigen. jung genug, um an der Aenderung teilzunehmen. Irma mußte kostbare Kleider und Belzmän" Jedenfalls", sagte er sich, wird es Ren tel haben, die heute die Motten fraßen. Und tiers bald nicht mehr geben. Ich werde zu den letz Ringe, die sie ins Grab mitgenommen hatte. ten gehören. Allein von dem Geld, das sie gekostet hatten, hätte Er setzte sich wie in früheren Sommern an Ruhepunkt und spürte einen leichten Schwindel. fra; und soff. Der arme Kerl hatte getviß nicht die Familie Pougette monatelang leben können. den Teich. Hohes Gras und wild wucherndes Ges Er begriff, weshalb Berthe ihm ein böses strüpp umſtand ihn wie eine Kulisse. Wo waren Einmal hatte er sich von Langlois überreden oft Gelegenheit gehabt, sich zu sättigen. Er bot Gesicht zeigte, sein Bruder Charles ihm den Rük- die Tage, da er noch mit Irma auf weißem ties laffen, mit ihm angeln zu gehen. Er war den ihm eine Zigarre an und fragte: Eine fleine Belotte, um den Abend zu be- fen wandte. Den Familienanleihen war er aus zwischen grünem Rasen promenierte? Für sie nur Vormittag über auf dem sonnigen Ufer ge= dem Wege gegangen, und an einen Kerl wie hatte er geharft, gegraben und Blumen gepflanzt standen, bis ihm schwarz vor den Augen ge­Alfred hatte er sein Geld verloren. Sollte er zu denn er selbst war nie ein Freund ländlicher Dinge worden, und er sich an einem Baum festhalten ihm gehen oder ihm den Prozeß machen? Er gewesen. Jetzt ließ er aber alles, wie es war, und mußte. Seitdem sah er, wie Irma, die Seine lieber von fern, er sah, wie sich die Schatten auf selig. Denn seit Wochen hatte er nicht mehr ge- konnte weder das eine noch das andere. Und er wenn Solange ihn wegen seiner Faulheit tadelte, der Schlepper an der Schleuse und sagte zu Die Mutter Pougette nahm von Zeit zu Zeit eine dem Trockenen zu ſizen, die ihn zu Irmas Leb- am schönsten. Prise, Solange brachte Kaffee und Kognat. Und zeiten oft gepeinigt hatte, tannte er nicht mehr.

,, Ah, sind Sie wieder da? Stell noch ein Gedeck auf den Tisch, Solange." Wenn die Jungen da waren, wurde im mit ihr kamen Bilder, wie er sie sich wünschte. Speisezimmer gegessen. Die Bengel fletterten auf Irma saß bei ihm im leichten Sommerkleid. die Stühle und vollführten einen Höllenlärm. Oder er sah die ganze lustige Bande, mit der sie Nach Tisch wünschten sie das Grammophon zu hergezogen waren, nachdem sie den Einzugs- hören. Abends ebenso. Keiner zierte sich, jeder langte zu, bis die Schüsseln leer waren. Julien Er blickte auf den Fluß, fand aber keinen beobachtete den Vater Pougette,

schmaus verspeist hatten...

Bobby:

"

schließen?"

der für zwei

Ich spiele nur Manille, Herr Monge." Julien mischte die Starten and war ganz

( Fortsetzung folgt.)