Leite 4 Nr. 264 ^agEemgäeiteir Sieben Bauernhöfe abgebrannt Kind in den Flammen M ä h r i s ch- O st r a u. In Tiökovice bei Waagstadt brach heute Bormittag bei dem Landwirt A. Sauman ein Feuer aus, das binnen kurzer Zeit auch auf die Rachbargebäude Über­griff. Es brannten im ganzen sieben Bauernan- wesrn bis auf die Grundmauern ab. Es besteht die Befürchtung, daß bei Sauman ein 18mona- tiges Kind in den Flammen ums Leben kam. Roch in den späten Nachmittagstunden war der Brand nicht gelöscht, obzwar Feuerwehren aus der brei­ten Unigebung sich eingestellt hatten. Unglück oder Verbrechen? Aus Ronsperg   wird uns geschrieben: Mittwoch, den 6. d. M., brannte in Haselberg bei Morgengrauen das alt« Holzhäuschen des 60- jährigen schwerhörigen Witwers Wenzel Stei« n i n g e rvollständig darnieder. Sofort kursier­ten Gerüchte, daß ein Verbrechen vorliege und daß wahrscheinlich der alte Mann mit verbrannt sei. Sie bekamen dadurch Nahrung, daß Steininger am Tag vorher eine Kuh verkauft hatte und d.n Erlös, bei sich aufbewahrte. Bei dem anschließend vorgenommenen Lokalaugenschcin wurden nur ver­kohlte Leichenreste des Alten vorgefunden, der tat­sächlich ein Opfer der Flammen geworden war. Vorläufig konnten keinerlei Feststellungen gemacht werden, die zu einer Aufklärung der Tragödie die­ses einsamen Menschen führen könnten. Deutschbrod  . In dem Teiche unweit der Ge­meinde Skorkov im Humpolecer Bezirk wurde Dienstag früh die Leiche des 60Jahre alten Häus­lers Jan Krpälek aus Kamenice bei Humpolec  aufgefunden, der seit Samstag abends vermißt wurde. Zuletzt sah man Krpälek am Samstag in Gesellschaft einiger jungen Leute, die mit ihm zusammen in einem Wirtshause in Kamenice saßen. Die Gendarmerie in Herälce und aus Humpolec   hat die Untersuchung des Falles ein­geleitet. Der Stratosphären-Flug derExplorer" Rapid City. Der Stratosphärenballon Explorer" ist, wie die Begleitflugzeuge des Bal­lons berichten, um 23 Uhr 13 Mm. m. e. Z. in der Nähe von White Lake(Süddakota  ) wohl­behalten gelandet. Um 22 Uhr 13 Min. m. e. Z. hatten die Insassen des Ballons durch Funkspruch mitgeteilt, daß sie sich zu dieser Zeit in einer Höhe von 9300 Meter befinden und daß der Ballon jetzt 150 Meter in der Minute falle. Sie befänden sich ungefähr 75 Kilometer westlich des Ortes Danton  (Süddakota  ). Kapitän Stevens berichtete gleichzeitig, daß die Außentemperatur in der höchst erreichten Höhe minus 55 Grad Celsius betrage« habe und daß gleichzeitig das Thermometer in der versiegelten Metallgön- del nur 10 Grad Celsius angezeigt habe. Der Himmel unterhalb des Ballons bilde eine große weiße Fläche mit blauer Schattierung. Ueber dem Ballon sei der Himmel eine einzige schwarze Fläche, die nach der Sonne hin schwärzer erscheine. Ueber die Landung wird noch Folgendes berichtet: Es bestätigt sich, daß der Ballon glatt gelandet ist, pnd zwar auf einem freien Felde, etwa 17 Kilometer nördlich von White-Lake. Der Landungsplatz liegt etwa 350 Kilometer südöst­lich von Rapid-City  . Als der Stratosphären­ballon bei seinem Abstieg bjs zu einer Höhe von 6900 Meter heruntergekommen war, haben die Insassen Ballast abgeworfen und die Geräte in der Gondel durch Fallschirme zur Erde gehen lassen. Sie wollten damit einen allzu großen Abstieg des Ballons verhüten. Als der Ballon dann schließlich nur noch auf einer Höhe von 300 Meter war, kletterten die Insassen auf das Dach der Gondel und überflogen langsam White-Lake. Gin Smetana  -Denkmal in Karlsbad  Prag.  (Tsch. P. B.) Der vorbereitende Aus­schuß für die Aufstellung eines Bedkich-Smetana- Denkmals in Kärlsbad erhielt dieser Tage einen Beschluß des Karlsbader Stadtratks zugestellt, demzufolge der Stadtrat beim CafePosthof" für dieses Denkmal den angeforderten Platz gewidmet hak. Durch dieses Verständnis für den edlen Ge- dankeu beschleunigte der Karlsbader Stadtrar diese Aktion und die Ausschreibung des Wett­bewerbes für das Denkmal ist 8i den nächsten Tagen zu erwarten. Das Karlsbader Smetana-Denkmal wird allen Besuchern dieses Weltkurortes die Größe der tschechischen Musik-Kunst verkünden und mit dem in der Nähe befindlichen Beethoven-Denkmal ins- besonder« dem Ausland in Erinnerung bringen, daß auf dem Wege der guten Kunst sich die beiden, das Land Löhnen bewohnenden Völker trafen.- Mittwoch, 13. November 1938 Schiffsuntergang im Golf von Smyrna 66 Opfer der Wellen Istanbul  . Der türkische DampferI n e- b b l u" geriet im Golf von Smyrna in«men heftigen Nordost-Sturm. Dabei wurde ein Kohlenbunker weggeschlagen und das Wasser strömte mit großer Schnelligkeit in den Schiffs­raum ein. Trotz verzweifelter Anstrengungen ver­lor der Dampfer sein Gleichgewicht und sank ne Viertelstunde später. Die große Schnelligkeit des Sinkens, der herrschende Sturm und der hohe Seegang sowie die nächtliche Stunde erschwerten die Ret­tungsaktion von Bord aus, zumal eine w i' d e Panik ausgebrochen war. Zwei Dampfern, dem englischen FrachtdampferPolo" und dem türki ­schen DampferJstikaal", gelang es, 111 Menschen zu retten. Zloei Motorboote rettetenweitereläMenscheu. Die Zahl der Todesopfer beträgt 6 6. Bisher wurden drei Leichen geborgen. Fast alle Geretteten mußten sofort in. die Krankenhäuser von Smyrna, gebracht werden, da sie zumeist Verletzungen während des Unterganges und der damit verbundenen Panik erlitten sowie auch während des Kampfes in den Wellen durch trei­bende Schiffstrümmer fast durchwegs verletzt wur­den. In Smyrna herrscht große Bestürzung. Alle Veranstaltungen und Festlichkeiten sind abgesagt I worden. Aus der Arbeltcr-Turn- und Sportbewegung Die Kreisexekutive für Fußball im 5. Atus-Kreis tagte am vergangenen Sonntag in Aussig  . Dem Protest des Vereines Kleische gegen Ullgersdorf wurde stattgegeben und die Punkt« Kleische zuge­sprochen. Der Protest des Vereines Wannow gegen Aussig-Nord wurde behandelt und stattgegeben. Die Punkte wurden dem Verein Aussig-Nord abgespro­chen, jedoch dem Verein Wannow nicht zuerkannt. Die Vereinssperre des Vereines Wannow wurde aufgehoben. Der Spieler Franze wurde mit zwölf Wochen gesperrt, der Spieler Steidl mit vier Wochen. Die Sperre tritt sofort in Kraft. Beide Genoffen gehören dem Verein Wannow an. Ter Schiedsrichter, welcher dieses Spiel leitete, wurde mit 10 Kc bestraft. Schiedsrichter Genoffe Richter des 2. Bezirkes wegen Spielversäumnis 20 Kd Strafe. Der Verein Nestersitz wird verpflichtet, am 24. November 1935 ein Freundschaftsspiel gegen den Verein Ullgersdorf unentgeltlich auszutragen. Spie­ler Blechatu, Paß Nr. 155, vom Verein Ullgersdorf acht Tage Sperre mit sofortiger Wirksamkeit. Der- Arbeitsplan zum Bundesfest wurde seiner Erledi­gung zugeführt. Leopardenzwillinge. Die Leopardin Peggy, die vor einigen Jahren dem Londoner Zoo von einem Manchester   Bürger, der in Indien   lebt, zum Ge­schenk gemacht worden war, hat Zwillinge bekom­men, die dank der aufopfernden Pflege des Perso­nals des Löwenhauses am Leben blieben. In den letzten 20 Jahren wurden schon mehrmals Leoparden im Zoo geboren/ sie gingen aber immer ein, bis auf ein schwarzes Junges, das im Alter von neun Mo-, naten durch einen Unfall umkam. Peggy ist keine gute Mutter. Sie vernachlässigt ihre Jungen seit dem ersten Tage, da sie auf die Welt kamen. Die Leopärdin und ihr Gefährte Mick sind bei den. Besuchern des zoologischen Gartens sehr beliebt. Sie, haben sie seit Jahren durch ihre Lebhaftigkeit und ihre Turnkunst fasziniert. DaS SowjetflugzeugR186", das den Probe­flug auf der Flugstrecke Moskau  Prag   und zurück durchführte, ist nach Moskau   zurück^ekehrt. Die Gec-Angestellten(Zentrale Prag  ) für Ar­beitslose und Fürsorge. Für die Oktober-Samm« lung der Hauptstelle für Kinderschutz und Mutter­fürsorge wurden, abgesehen von der Schulkinder­sammlung, noch 150 durch die Prager   Gec- Angestellten abgeführt. Für dieArbeiterfür«> sorge" wurden bisher 1200 Kd gesammelt und für die Winterhilfe der AF wird das Personal Prag  mindestens ein Prozent vom Gehalt abführen. Da-. zU körMüen die'lalkfeitden Verpflichtungen gegenüber" den arbeitslosen Gewerkschaftsmitgliedern. Die Leistungen der Gec-Beamten verdienen Anerken­nung und Nachahmung. Wann überwindet unsere Obstzucht die Frost­katastrophe? Während der Obstverbrauch unter dem Einfluß der neuen Ernährungsanschauungen in allen Kulturstaaten und auch in der Tschechoflowakischen Republik wächst, ist unsere Obsternte mengenmäßig von Jahr zu Jahr geringer. Das starke Absinken der Obsternte wurde durch die bekannte Frostkatastrophe von 1929 hervorgerufen, von der sich bis heute noch viele Bäume nicht erholt chaben und langsam abster­ben. Seither ist der Fehlbetrag in der Obsteinfuhr auf ein Vielfaches angestiegen. Andererseits ist aber die Obstkultivierung und»distribution in unseren Ländern sehr ungenügend organisiert. Ueber dies« Fragen schreibt I. S l ä m a, der Leiter der Baka- wirtschasten, eingehend in der Zliner Monatsschrift Prükopnik", wobei er«inen intereffanten Plan ent­wickelt, wie man das Obst einerseits in der Quali­tät verbeffern und die Ernte vergrößern, andererseits auch absetzen könnte, mit Rücksicht auf die verschie­denen Obstarten und den unterschiedlichen Verbrauch der Stadt» und Landbevölkerung. Wetterbericht. In Böhmen   und in Weftmähren ist der Himmel meist oder völlig bedeckt. Im übrigen Teil des Staate- ist es dagegen fast überall schön. Die Temperaturen sttegen in Böhmen   auf 7 bis 12 Grad, in Mähren   und in der Slowakei   auf 11 bis 15 Grad. Troppau   meldete 17 und Teschen   sogar 20 Grad. Wahrscheinliches Wetrek Mittwo ch: Im Westen des Staates Zunahme der Regenneigung, sonst noch keine erhebliche Aenderung. Wette raussichten für Donnerstag: Vorwiegend bewölk, stellenweise Regenneigung, nur im Osten der Republik   noch im ganzen schön. Vom Rundfunk taphhlaniw«rtM au« dw ProflruiaMi Donnerstag: Prag  , Sender L: 10.05: Deutsche Presse, 11.05: Salonorchesterkonzert, 12.10: Opernarien, 13.40: Leichte Musik, 17.45: Deutsche   Sendung: Trappschuh-Branden: Raabe in Böhmen  , 18: Tanz­musik, 18.45: Deutsche   Preffe, 19.30: Bakulesän« ger, 19.50: Orchesterkonzert. Sender S: 7.30: Leichte Musik, 14.15: Deutsche   Sendung: Dr. Wawreczka: Die Grenzen der Preisunterbietung, 14.35: Leichte Musik, 14.50: Deutsche Presse, 18: Salonorchesterkonzert, 19.10: Volkslieder. Brünn 13.30: DeutscherArbeitsmarkt, 15: Rundfunkorchesterkonzert, 17.40: Deutsche   Sen­dung: Arbeiters un k: Stern: Kuriose Rats- beschlüffe in Brünn  , Schembera: Aus der-Praxis des Volksbildners. Mährisch-Ostrau 18.10: Deutsche   Sendung: Dr. Rosenstein: Die Verhütung von Augenkrankheiten bei Kindern. Preßburg  17.50: Klavierkonzert. Ziehung der Klassenlotterie Unverbindlich. Prag  . Bei die Dienstag-Ziehung der Klaffen­lotterie wurden nachfolgende Gewinne gezogen: 30.000 Kd das Los Nr. 73031 20.000 K5 die Lose Nr. 73899 54803 10.000 das Los Nr. 1104 5000 K« die Lose Nr. 617 71144 38691 8233 59251 108069 61806 64803 5481 2000 K« die Lose Nr. 90168 39519 44390 95960 28669 30912 85430 64597 38382 85030 34423 39607 14833 41920 50130 28032 98040 34395 55023 3027 108923 4236 43283 76825 29951 72802 74684 54914 24677 93104 60071'55565 46495 103885 4939 58226 23658 74289 33770 24722 21033 75688 48688 52003 80077 60475 6012 67117 14476 70648 63837 37169 65917 104097 48673 60523 71201 24232 44231 61378 20809 90994. Kampf mit Räubern Krakau  . In der Montag-Nacht kam es in der Ortschaft Ciche bei Neumarkt   zu einem Feuer­gefecht zlvischen der Polizei und fünf Banditen, die wegen mehrerer Raubüberfälle und Brand­legungen verfolgt werden. Bei der Verfolgung durch die Polizei wurden von den Banditen ein Polizeifunktionär getötet und zwei schwer verletzt. Mit Hilfe der Ortsbevölkerung gelang es schließ­lich der Polizei, die Banditen in ihrem Versteck festzunehmen. Die erregten Ortsbewohner lynch­ten trotz der Bemühungen der Polizei an Ort und Stelle zwei der festgenommenen Banditen, die mit dem Gewehre in der Hand betroffen wurden. Ein dritter Bandit wurde derart schwer verletzt, daß er auf dem Wege ins Spital seinen Verletzungen erlag. Der Polizei gelang es, die beiden anderen festgenommenen Räuber aus den Händen der empörten Menge zu befreien. Wiener   Postsparkassen-Guthaben ES ist schon wiederholt darüber Klage geführt worden, daß die gegen die alte Oesterreichische Post­sparkasse bestehenden Forderungen aus Scheckkonttr sowie aus den Postsparkaffeneinlagen deshalb nicht realisiert werden konnten, da die Verhandlungen mit dem österreichischen Finanzärar auf Grund der geltend gemachten Ansprüche der Nachfolgestaaten zu keinem Ende führten und weil zuletzt Polen  Forderungen stellte, über deren Rechtmäßigkeit im Verhandlungswege entschieden werden mußte. Nun sollen die Verhandlungen auch mit Pqlen glücklich beendet sein und es wird endlich nach 17 Jahren an die Realisierung der geltend gemachten Forderungen geschritten werden. Im Jahre 1927 wurde eine Konskription der Forderungen durch- gefübrt und auf Grund dieser Konskriptton soll nun die Befriedigung der schon so lange und so sehn­süchtig wartenden Gläubiger vorgenommen werden. Wie wir aus gut orientterter Quelle erfahren, wird im Finanzministerium an einem Erlaß, der sich mit der Liguidierung der gegen die österreichi­sche Postsparkasse bestehenden Ansprüche beschäftigt, bereits gearbeitet und auf Grund dieses Erlasse­werden dann vom tschechoslowakischen Postsparkassen­amte die Bedingungen bekanntgegcben, unter welchen die Befriedigung der Forderungen aus den seiner­zeitigen Scheckkontis und auf die Wiener   Post­sparkassenbücher vorgenommen wird. Davon werden die Parteien, die sich bei der Konskription gemeldet haben, verständigt. Nachtragsmeldungen sind nicht mehr möglich. Auch über die Quote, die auf die Ein­leger entfallen soll, ist' bereits entschieden worden. A. Kl. Selbstmord des Direktors der Brünner Maschinenfabrik Brünn. Dienstag morgens vergiftete sich in seiner Wohnung in Brünn   der 45jährige Direk­tor der Ersten Brünner Maschinenfabrik Anton Demasi durch Einatmen von Leuchtgas  . DeniaZi, der auch Direktor dieser Maschinenfabrik in Prag  war, wo sich seine Familie aufhält, wurde erst unlängst nach Brünn   verseht. Er sollte demnächst nach Prag   zuriickkehren. Das Motiv der Tat untersucht die Polizei. Ein feiner Klosterbruder Wien  . Die Budapester Polizei Hai durch län­gere Zeit den ehemaligen ungarischen Richter Stefan Nagy steckbrieflich verfolgt, der im Jahre 1929 wegen Bestechung und des Verbre­chens des Mißbrauches der Amtsgewalt zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt wurde und nach der Verbüßung dieser Strafe neuerlich Verbrechen ähnlicher Art begangen hat. Nagy war schließlich aus Budapest   aefloh-n und hat auf Grund falscher Dokumente in einem Wiener Männerklo- st e r als Novize Aufnahme gefunden, wo er nun verhaftet wurde. Der Druckfehler. Das Deutschland   von heute ist nicht zum Lachen. Und doch: hie und da schafft selbst das Grauen einen Witz; meist sind es Anekdoten,Flüsterwitze  ". Aber dieser Tage gab's ein Faktum zum Lachen; eine kleine, unscheinbare Tatsache. Aber daß sie überall weitererzählt wird, beweist, wie unbändig die | demokratische Welt sich mit dem winzigsten ! Anlaß freut, der Licht über das Dritte Reich gießt. Diesmal handelt es sich um folgende ! Winzigkeit: Der Berliner  L o k a l a n z e i- ger" veröffentlichte Sonntag den Wortlaut der Rede, die der Stellvertreter des Führers, Adolf Heß, bei der Vereidigung der Hitler­ jugend   in München   gehalten hat. ImLokal­anzeiger" war u. a. folgender Satz zu lesen: So verdank Ihr diesen 16, daß es Euch vergönnt war, mitzubauen an einem stolzen neuen Reich, daß Ihr der Ehre teilhaftig werdet, Euch zurechnen zu können der gewaltig st en Freiheitsberaubung deutscher  Geschichte." Im Original der Rede stand statt Frei- hesisberaubung Freiheits bewegung. Das wollte irgendwie nicht aus der Setzmaschine. Kinder, Narren und Druckfehler sagen die Wahrheit. Angeblich beschäftigt sich mit ihr jetzt die G e st a p o, durch Haussuchungen in der Redaktion und Druckerei desLokalanzeiger" und einige Angestellte dort sollen daran glau- ben. Die Welt aber glaubt an die Freiheits- s erv-u bu n g. Deutschlands Buttrrnot. Auf dem Reichs­bauerntag in Goslar   wurde in der Sitzung der Hauptvereinigung der deutschen   Milchwirtschaff zur Lösung des Fettproblems die Notwendigkeit hervorgehoben, im Sommer in Zeiten ausreichen­den Milchertrages die Verarbeitung von Butter vorzunehmen, die als nationale But­terreserve für den Winter ein­gelagert wird. Zerfetzte Trikolore auf Korsika. In A j a c, c i o haben in der Nacht vom Sonntag zum Montag Unbekannte von den vier vor dem Rat­haus« der Stadt stehenden Fahnenmasten die Trikolore heruntergersssen und die Fetzen auf die Treppe des Rathauses geworfen. Die wachhabenden Polizeibeamten des Reviers sind vorläufig ihres Dienstes enthoben worden. Die brittschr Fliegerin Batten, welche den Versuch unternimmt, den Rekord auf der Strecke Groß b r i tannien Süd-Ame­rika zu schlagen, startete gestern' nach 5 Uhr früh in Casablanca zum Flüge nach Villa Cisneros. Die schwedische Rote-Kreuz-Mission ist auf ihrer Reise nach Addis Abeba   in Dschibutti eingetroffen. Sie führt 25 Tonnen Material und fünf große Ambulanzen mit. Tod in de« Bergen. Beim Abstieg vomHohen Geif" stürzte am Sonntag der Direktor der Mün­ chener   Niederlassung der Kommerz-Bank, Dr. Er« n e st i, tödlich ab. Seine Leiche wurde im Laufe des Nachmittag von zwei Bergwachtleuten und von Gar­ mischer   Bergführern geborgen. Ein irtrügerifcher Advokat. Der Wiener  Rechtsanwalt Dr. Arnold Box e r wurde wegen des Verdachtes der Untreue, des Betruges und der fahrläffigen Krida dem Landesgericht eingeliefert. Der Wert der Höflichkeit. Die Leitung eines der größten New Forker Warenhäuser hat durch ein in­teressantes Experiment sestgestellt, wie groß der Wert der Höflichkeit ist. An einem bestimmten Tage hat­ten die Angestellten die Weisung erhalten, so höflich wie nur irgend möglich mit den Kunden umzugehen, allen ihren Wünschen auf das Zuvorkommendste zu entsprechen, sich durch keine Grobheiten davon abhal­ten zu lassen, die Käufer zu gewinnen. Und am näch­sten Tage sollten sie gegenüber den Kunden sich ganz gleichgültig verhalten, unaufmerksam ohne allzu höf­lich zu sein, die Käufer, die allzu anspruchsvoll sind, einfach stehen zu lassen und ähnliches. Und dann wur­den die Verkäufe an beiden Tagen ausgerechnet. Es ergab, sich, daß amHöflichkeitstag" die Kunden durchschnittlich 90 Cent auSgegeben hatten, während am Folgetag, der einem nicht ungewöhnlichen ge­schäftlichen Verhalten seitens der Bedienung ent­sprach, nur je 27 Cent pro Käufer angelegt wurden.