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Samstag, 16. November 1935
Nr. 267
Nachrichten über die Organisierung zum 3. Bundesturnfest des Atus
In mehr wie 30.000 Arbeiterfamilien derAtus- Wandkalender" für das 3. Bundesturnfest 1936
Ein Bericht!
fps
die Mit- Ber-
Am 5. Novenibcr wurde« 20.000 Stück BtuSkalender an Vereine, bzw. glieder unseres dandeS versandt. Sieben Tage ter, am 12. Novem­ber, betrug die Zahl der Nachbestellungen a«S zirka 40 Vereinen neuerliche 11.500
Stück. Damit besitzen mehr wie 30.000 Arbeiter-
familieir den AtuS-Wandkalendrr für das Jahr 1935.
Diese Tatsache zeigt so recht, mit welchem Eifer unsere Funktionäre und Vereinsleitungen' an die Organisierung zur Teilnahme am 3. Bundesturn­feste gehen. Sie zeigt aber auch den vorbildlichen Solidari- tütSsinn unserer Genoffen, denn: Die AtuS-Wand- kalender sind den arbeitslosen Mitgliedern, Genossen und Genoffinnen gewidmet, d. h. die Beträge, die die Vereine für die AtüS-Wandkalender erhalten, werden nur dazu benützt, um den arbeitslosen Freun­den die Teilnahme am 3. Bundesturnfest zu ermög­lichen. Der Atus-Wandkalender ist die hilfsbereite Hand, die wir dem arbeitslosen Freunde bieten! Der AtuS-Wandkalender deshalb in jede Arbei­terfamilie!
Welche Vereine habe« nachbestellt? 5. KreiS. 3000 Stück 8. Bezirk. 3500 Stück 2. Bezirk. 30 Stück Ullersdorf. 100 Stück Görkau  , 50 Stück Tür- mitz S> Kl.. 200 Stück Oberleutensdorf. 20 Stück Niedergeoracnthal, 250 Stück Falkcnhain, 800 Stück Seestadt!, 10 Stück Wiese, 50 Stück Neukreibitz. 20 Stück Udwitz. 30 Stück Kaitz, 80 Stück Weiskirchlitz, 500 Stück Warnsdorf, 40 Stück HeinrichSdorf, 30 Stück Steinsdorf, 25 Stück Janegg. 50 Stück Schreckenstein. 800 Stück Auffig. 1. Krei». 200 Stück Preßburg  . 15 Stück Langendorf, 150 Stück M. Schönberg, 30 Stück M. Ostrau. 120 Stück Znaim  . 45 Stück Bierzighuben, 100 Stück Odrau  , 20 Stück Frankstadt, 50 Stück Pohorsch. 30 Stück Weiskirch. 50 Stück Kleinmobrau. 4. Krei». 50 Stück Gablonz  . 7. Krei». 50 Stück Reurettendorf. 150 Stück Starkstadt  . 100 Stück Harta. 6. Kreis. 40 Stück Haslau  , 100 Stück Chodau. 20 Stück Halbgebäu, 50 Stück Auschowitz. Der Versand der Nachbestellungen wird am 20. November vorgenommen. Bis zu diesem Datum müffen eventuelle Neubestellungen anderer Vereine erledigt sein, da sich der Kalender durch neuerlichen Druck verteuern würde.
Notar Gierth in B.-Lerpa verhaftet Im Zusammenhangs mit dem bereits gemein­deten angeblichen Einbruch bei dem Notar Dr. Gierth in B. Leipa, bei welchem 72.000 XL ge­stohlen worden sein sollen, wurde am Donners­tag, dem 14. d. M., Gierth von der Gendarmerie in Haft genommen. Bei einer Hausdurchsuchung soll ein großer Geldbetrag gefunden worden sein.
Der Winterverkehr auf den tschechoslowakisch-ausländischen Luststrrcken Bei uns wurden bisher ganzjährig nur die Strecken der Tschechoslowakischen Luftverkehrs- Gesellschaft P r a gD resde nB erlin und Prag  Wien   beflogen. In diesem Jahr wurde der Winterbetrieb um die Strecke P r a g Leipzig Rotterdam Amster- d a m erweitert, welche von der Tschechoslowaki­schen Lufwerkehrs-Gesellschaft und der Kgl. hol­ländischen Luftverkehrsgesellschaft K. L. M. ge­meinsam betrieben wird. Auf dieser Strecke wer­den dreimotorige Großflugzeuge Fokker F XVIII mit Kabinen für v i e rz e h n F lu g st e ver­wendet. Schon int Oktober, der Heuer in bezug auf Witterung nicht zu den besten Monaten gehörte, zeigte es sich, daß der Verkehr im Spätherbst auch unter außerordentlichen Umständen regelmäßig war. Von 69 Flügen fielen nur drei Flüge aus, die wegen besonders schlechter Witterungsverhält­nisse nicht durchgeführt werden konnten. Im November wurden alle Flüge bis auf den heutigen Tag vollkommen flugplanmätzig durchgeführt. Die Strecke Prag  Amsterdam   vermittelt nicht nur den Verkehr nach Holland   in bloßen vier­einhalb Stunden, sondern ist im Winter auch die schnellste Luftverbindunader Tschechoslowakei   mit England. Der Flug Prag  London   via Leip­ zig   und Rotterdam   dauert bloß 7 Stunden, von London   nach Pxag bloß 6 Stunden. Die Kabinen der Flugzeuge sind im Winter ge­heizt. Der Flugpreis stellt sich, bei Benützung der Rückflugermäßigung und des Nachlasses auf Fir­mengutscheine, billiger als der Fahrpreis zweiter Klasse Schnellzug. Massenvergiftung durch Pferdefleisch Paris  . Die Vergiftungsfälle nach dem Ge­nuß von Pferdefleisch, die sich in zwei Pariser  Vororten ereignet und etwa 100 Personen betroffen haben, haben bereits zwei Todes­opfer gefordert. Ein sechsjähriger Schüler ist im Kraickenhause gestorben. Siebenunddreitzig seiner Kameraden, die in einem Internat die gleiche Kost genoffen habest, sistd erkrankt.
Die Schätze derLusitania  " London  . Nachdem man an das Wrack der Lusitänist" herangekommen ist» dürfte es inter­essant sein, daß in dem versenkten Schiff sehr wertvolle Schätze auf dem Meeresgründe ruhen. Zunächst einmal führte dieLusitania  " für eine Milliarde Francs französische Gold­münzen und für den gleichen Betrag Gold­barren mit. An Edelsteinen befanden sich auf ihr für etlva 700 Millionen Francs Brillanten, die nach Antwerpen   gerichtet waren. Außerdem zwei Schmuckkästen eines in­dischen Radjah von sehr hohem Werte. Auch in de» Safes des Schiffes befanden sich viele Ju­welen, die von den Passagieren zur Aufbewah­rung abgegeben worden waren, unter anderem ein berühmter Brillant, von 80 Karat, der einer Amerikanerin gehörte, die bei der Versenkung ums Leben gekommen ist. Seehunde gegen Heringe Kanonen gegen Seehunde Revin  (Wales). In den hiesigen Gewäffern, in welchen Heringsfang betrieben wird, ist eine große Herde von Seehunden aufgetaucht, welche zu Millionen die Heringe freffen, und den Fisch­fang empfindlich bedrohen. Die Fischer haben sich an das Kriegsmarineministerium mit dem Er­suchen gewandt» in die Gewäffer ein Kanonen­boot zur Vernichtung der Seehunde zu entsenden.
Schlaraffenland Sidnetz. Während das Internationale Ar­beitsamt für die Einführung der 40-Stnnden- Woche kämpft, existiert in der Nähe von Sidney ein Eiland, wo die Arbeitszeit noch sehr viel geringer ist. Es ist dies die Lord Howe-Insel  , die 300 Hektar groß ist und von 140 Personen bewohnt wird. Die Insel lebt davon, daß sie Palmblätter exportiert. Jeder Bewohner hat seine eigene kleine Palmenplantage und es be­steht die gesetzliche Vorschrift, daß er nicht mehr als zwei Stunden in der Woche arbeften darf, um nicht durch Ueberproduktion die Preise zu drücken. Tüt er es doch, so hat er dem Finanz­amt 12,5 Prozent seines gesamten Einkommens als Strafe zu bezahlen. Auf der Insel gibt cs keine Automobile, deren Einfuhr verboten ist.
Es besteht auch kein Gericht, da sich seit Jahr­zehnten keinerlei Vergehen ereignet haben. Es gibt keine Polizei, keine Zeitungen, keine Kinos. Man lebt auf der Insel wie in einem paradie­sischen Schlaraffenland. Christen oder Pharisäer? Wenn man die täglichen Meldungen aus Wien   Revue passieren läßt, so findet man außer den obligaten Verur- teilungen von Sozialdemokraten wegen illegaler Propaganda und den Freisprüchen von Nazis wegen politischer Attentate kaum etwas anderes als Selb   st morde, von Hungern- d e n. Verhungernden, Arbeitslosen, Meldungen über Menschen, die auf der Straße verhungert zusammenbrechen, und ähnliche Berichte über das Leben im christlichen Ständestaat, das eigentlich nur noch ein Sterben ist. Daß aber auch in die­sem Staat noch Geld da ist, daß es noch Feste gibt, daß noch gebaut und eingeweiht wird, be­weist folgende, nicht etwa von uns erfundene, sondern wortwörtlich vom Tschechoslowakischen Preßbüro gestern ausgegebene Meldung: Wien  , 15. November. In Lainz   im 13. Be­zirk wurde heute von Kardinal-Erzbischof Dr. Jnnitzer eine neue Kirche eingeweiht. Morgen wird eine andere neue Kirche im 10. Wiener Gemeindebezirk, die sogenannteFrie­denskirche", ihrem Zwecke übergeben werden, F e r» nerwirdeineneueKircheim 16. Bezirk im St. Leiten-Biertel zu Ende gebaut, während im 18. Bezirke in Glanzing mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen wird. Vier neue Kirchen! Dabei sind seit dem Feber 1934 schon einige eingeweiht worden. Wir haben nichts dagegen, wenn Gläubige sich Kirchen bauen. Aber wenn sie verlangen, daß man ihr Christentum ernst nimmt, wenn sie nicht nur in ihrer privaten Ueberzeugung gläubige Ka­tholiken sein wollen, sondern Anspruch darauf erheben, daß man ihre christliche Gesinnung im Staat und in der Gesellschaft anerkennt, dann müßten die Kirchenbauten doch in einem be- stimmten Verhältnis zu den sozialen Werken stehen. Mit dem Geiste des Neuen Testaments  , mit den Worten Chrisü, mft Nächstenliebe und wahrer Frömmigkeit hat es wenig zu tun, wenn Tempel auf Tempel errichtet wird, steinerne Zeugen eines Glaubens, der in verhör-
Stimmungsbild aus Italien  (AP.) Die Preise klettern langsam, aber mit unheimlicher Sicherheit, und die Angstkäufe tragen erst recht dazu bei. So stiegen Eier im Preise von 0.70 auf 0.95 Lire, Seife von 0.60 his 0.90 auf 1.50 bis 1.70 Lire. Bei Olivenöl, das. in der italienischen   Ernährung eine so große Rolle spielt, beträgt die Preiserhöhung 30 bis 40 Prozent. Kohle gilt als besonderes Spekulations­objekt. Hier erwartet man Steigerungen bis zu 60 Prozent, bei Stoffen um 25 Prozent. Es macht sich bereits ein starker Mangel an Bunt­metallen bemerkbar. Die Privathaushaltungen werden aufgefordert, abzuliefern, was nur irgend entbehrlich ist. Die Preise für Eisen und Zement ziehen ebenfalls stark an. In Brotläden bekommt män das Brot nicht eingewickelt, um Papier zu sparen. Die Wirkung ist zunächst nur ein starkes Murren und Knurren. Man fragt, wo die fasci- stische Partei mit ihrer Preiskontrolle bleibe, und warum sie nicht die Spekulanten einsperre. Lang­sam schwindet der Glaube an den ewigen Bestand gewisser Dinge. Auch in den Kreisen der Jntelli-
teten Herzen keinen Raum mehr zu haben scheint. Struerschwierigkeiten der Geschäftsreisenden und Vertreter. Die ungeklärte Rechtsstellung der Geschäftsreisenden und Vertreter veranlaßt all­zuhäufig manche Steuerämter zu unnötig rigo­rosem Vorgehen gegen die Angehörigen dieses Be­rufes. Insbesondere belasten die Vorschreibungen der allgemeinen Erwerbsteuer die Geschäftsrei­senden äußerst schwer und die Erhebungen dar­über, ob sie nicht schon einige Jahre ftüher der Erwerbsteuer unterlagen, beunruhigen die Ge­schäftsreisenden bei ihrer heutigen Wirtschafts­lage im höchsten Ausmaße, Die ungeklärte Rechts­stellung fuhrt auch dc^u, daß einige Steueräm­ter die allgemeine Erwerbsteuer manchesmal in Fällen vorschreiben, wo der Geschäfsreisende ein festes Monatsgehalt erhält. Es ist unerläßlich, daß die Steuerämter gegen die Angehörigen die­ses Standes, der für das Wirtschaftsleben über­aus wertvolle Dienste leistet, mft größter Ein­sicht und Wohlwollen vorgehen und ihre Tätig­keit nicht unnütz erschweren. Das heutige Vor­gehen der Steuerämter hat die größte Unzufrie­denheit und Erregung unter den Geschäftsreisen­den und Vertretern hervorgerufen. Abg. Genoffe Robert Klein hat daher eine Deputation der Union   der Geschäftsreisenden und Vertreter dem Präsidenten der Landesfinanzdirektion Doktor Brachtl vorgeführt, welche dem Herrn Präsiden­ten ausführlich alle Unzukömmlichkeiten schil- derte und ihn um die notwendigen Abhilfemaß­nahmen ersuchte. Der Nobelpreis des Jahres 1935 für Chemie wurde Professor I o l i o t in Paris   und seiner Gattin Irene Curie-Joliot ver­liehen. Der Nobelpreis für Physik   für das Jahr 1934, der damals nicht verteilt wurde, wird auch in diesem Jahre nicht verteilt werden. Die Preis­summe wird nach einem Beschluß der Akademie der Wissenschaften dem Nobelpreis-Fonds zuge­schlagen werden. Die Brennerrk von Chart reu; zerstört. Die bekannte französische   Likörbrennerei der Mönche von Chartreux, nach denen auch derGrande .Chartreux" benannt ist, ist durch einen Erdrutsch zerstört worden. Die Brennerei liegt in Proux- voirs in der Nähe von Grenobls am Fuße eines Berges, dessen Felsen teilweise weit über das darunter liegende Feld und den Fluß hervorragen. Am Donnerstag, abends gegen 22 Uhr, löste sich plötzlich ein mächtiger Felsblock und rollte auf die
genz beginnt man fleptisch zu werden, ohne daß jedoch überall die Ursächlichkeit und die Zusam­menhänge richtig verstanden und erkannt werden. Die Jugend, die in den letzten zwölf Jahren aus­gewachsen ist, zeigt sich von diesen Tendenzen weniger berührt. Die fascistische Propaganda ist nicht umsonst gewesen. Ernster ist fchon, daß, wie übereinimmend berichtet wird, man in den Mini­sterien vielfach den Kopf verloren hat und wild darauf los disponiert. Dies wirkt sich durch Order und Kontreorder im Lande vielfach sehr störend aus. So werden die Anzeichen einer'gewissen psychischen Ermattung bemerkbar. Das zeigte sich bei den letzten nationalen Feiern anläßlich des Jahrestages des Sieges von Viftorio Veneto. Sie verliefen im Vergleich zu früheren Jahren still. Nach den offiziellen Kundgebungen lief alles sang- und klanglos auseinander. Der Häuserschmuck beschränkte sich auf das, was offiziell verlangt wurde. Bereits in den Nebenstraßen sah man sehr selten Fahnen. Wer sich seinen Verpflichtungen entziehen konnte, tat eS, und besonders Doppel­mitglieder entschuldigten ihre Abwesenheit bei den einen mit der Teilnahme bei den anderen und umgekehrt. Für den Zustand nervöser Spannung
Brennereigebäude hinab, wobei er riesige Men­gen Erde mit sich riß. Die Mönche gaben sofort Alarm, so daß sich alle Anwesenden in Sicherheft bringen konnten. Zwei Gebäude, in denen große Behälter untergebracht waren, wurden vollkom­men zerstört. Der losgelöste Felsblock hat jedoch eine Verlagerung des Gesteins nach sich ge­zogen und immer wieder rollten neue Felsen von dem Berge herunter. Gegen 4 Uhr morgens zeigte daL Hauptgebäude die ersten Riffe und in den frühM Morgenstunden des Freitag wurde das ganze Gebäude von einem neuen Erdrutsch voll­kommen verschüttet. Truppen sind an dem Un­glücksort entsandt worden, da eine in unmfttel- barer Nähe liegende Messerschmiede ebenfalls be­droht ist. Junkers baut vierzehn Flugzeuge Pro Tag. Die Junkerswerke in Dessau   beschäftigen jetzt etwa 13.000 Arbeiter und stellen neben anderen Erzeugniffen täglich 14 Flugzeuge her. Die Mehrzahl der Flugzeuge entsteht im Auftrag des Luftfahrtministeriums. Das Werk kauft« noch vor kurzem in Köthen  -Anhalt   eine größere Ma­schinenfabrik auf. Die neuerworbene Betriebs­stätte wurde zur Produktion eingerichtet. Im engeren Bezirk gab es nicht mehr genug Fach­arbeiter für die neue Belegschaft und sie muß­ten deshalb aus den verschiedensten Teilen des Reiches herangeholt werden. Die Juifterswerke kämpften in den Jahren vor Hiller zeitweilig mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Di« neuen Rüstungsaufträge scheinen zn lohnens Das Werl   konnte seit zwei Jahren gewallige Betriebs­erweiterungen ohne Mühe ftnanzieren. Lenin aus Eis. Wie diePrawda" ulüieilt, ist zur Feier des Revolutionstagcs an der Mündung des Lena-Flusses in Sibftien eine 10 Meter hohe Lenin-Statue aus Eis enthüllt wordcN, die sich dem ganzen langen sibirischen Winter über erhalte» dürfte. Zehntausend Gesuche um Arbeiterstrllr« bei der Tabakregie. Das Tsch. P.-B. gibt folgende Mit- teilung weiter: Die Tabakregie wird von einer stets wachsenden Zahl von Gesuchen und Interven­tionen um Arbeiterstellen bet der Tabakregie über­schwemmt. Die Zahl der Gesuche bei der Zentral­direktion lvom Jahre 1934 und 1985) bettägt Ende Oktober d. I. 2185, von Männern und Frauen, bei den Tabakfabriken 6248<2984 Männer' und 8264 Frauen) und bei den anderen AemterN der Tabakregie 1988(633 Männer und 1855 Frauen», zusammen also 10.421 Gesuche. Die Zahl der Ar­beiterftellen betrug Ende September 9845 für Manner   und Frauen. Die Tabakregie hat einen Ueberschuß an Arbeiterinnen, weshalb die Aufnahme von Frauen für lange Zeit ganz eingestellt ist. Was die Männer anbekangt, so kann die Tabakregie nur hie und da mit Bewilligung der Vorgesetzten In­stanzen einige Arbeiter aufnehmen. Es kommt aber nur die Aufnahme von einigen Zehnern von Arbei­tern in Bettacht, in keinem Falle aber die Aufnah­me von etwa hunderten oder gar tausenden von Arbeittrn. Bei dieser Situatton ist die Eingabe von Gesuchen für Arbeiterstellen(Handwerker) bei der Tabakregie zweck- und aussichtslos. Wahrscheinliches Wetter Samstag: Vorwiegend bewölkt, jedoch ttocken, im Osten noch kerne größere Aenderung. Wetteraussichten für Sonntag: Fast iw ganzen Staatsgebiet vorwiegend bewölkt, im allgemeinen niederschlagsfrei, nur im äußersten Osten ziemlich heiter.
Vom Rundfunk tmpfehlenswerte»«im den Programmen) Sonntag: Prag  , Sender L: 7.30: Konzert aus Karls­ bad  , 9.10: MuZiks Salonquartttt, 13.45: Blas­musik, 17.50: Deutsche   Sendung:..aus Mährisch Ostrau  : Orchesterkonzert, 18.50: Deutsche Presse, 19.25: Volkstümliches Konzert des Prager   Rund­funkorchesters, 22.20: Mozart  , 22.25: Deutsche  Preffe. Sender S: 14.30: Deutsche   Sendung: Ar­beiter f u n k: Dr. Otto Frey: Die Bedeutung der englischen Wahlen, 14.45: Glaser: Wette um Marie, Hörspiel. Brünn 14.30: Deutsche   Sen­dung: 9.10: Volkslieder, 10.05: Salontrio, 14.15: Opernszenen. Mährisch-Ostrau 17.50: Deutsche  Sendung: Operetten- und Unterhaltungsmusik. Preßburg   21.20: Klavierkonzert. Kascha« 16: Bun­ter Nachmittag.
ist kennzeichnend, daß es immer häufiger zu Rei­bungen zwischen den verschftdenen fascistischen Organisationen kommt. So bestehen Gegensätze zwischen der Küstenmiliz und anderen Organi- sattonen. Bei der Miliz besteht eine starke Dienst­müdigkeit auf Grund der vielen Hebungen. Die Luftabwehrmiliz ist seft Wochen in Bereitschaft. Hier murrt man über die allzu lange dienstliche Beanspruchung und die Vernachlässigung des Berufs. Um so mehr ist die Propaganda-Maschinerie in Tätigkeit. Die Blätter berichten von Grausam­keiten sind angeblichen Greueltaten der Abessinier, die zur Erhöhung der Wirkung illusttiert vorge­führt werden. Man sieht aneinandergekettcte Be­dienungsmannschaften von Maschinengewehren, Erhängte an den Bäumen, auf der anderen Seite Sklaven, denen die Ketten von den Italienern ge­löst werden und die denrömischen Gruß" leisten, kopttsche Priester, die in vollem Ornat sich unter­werfen, dann wieder Abessinier, die ihre eigenen Leute wegen Fluchtversuchs abknallen. Bon der Anwendung von Brandbomben wissen diese Blät­ter natürlich nichts zu berichten. So soll die er­lahmende Stimmung wieder aufgepulvert werden.