Seite 4 Freitag, 22- November 1935 Nr. 272 Gegen den Bischof von Meißen fünfZahre Zuchthaus beantragt! Berlin  . Der Staatsanwalt stellte im Devi- scn-Prozeß gegen den Bischof von Meißen die Strafanträge. Er beantragte gegen den Bischof und seinen Bruder je fünfJahreZucht- haus, fünf Jahre Ehrverlust und je 140.000 Reichsmark Geldstrafe; gegen denGeneral- Vikar, Domherrn Soppa, zwei Jahre Ge­fängnis und 50.000 Reichsmark Geldstrafe. Außerdem beantragte der Staatsanwalt die Mit­haftung des Bistums Meißen für die Geldstra­fen und Kosten des angeklagten Bischofs. Bisher sechs Tote Die Gemeinde Ü v a l h bei Böhmisch Brod lebt seit einigen Tagen in größter Aufregung. Samstag wurde ein Arbeiter und seine Frau plötz­lich von heftigen Schmerzen befallen,«nd beide starben trotz ärztlicher Hilfe. Es handelte sich allem Anschein nach um eine Alkoholvergiftung, da beide starke Trinker Ware«. Dienstag starb aber nach einer kurzen Krankheit, die dieselben äußeren Zeichen aufwies, der Gastwirt Snsta, einen Tag später der Totengräber Bitovskh«nd sei» Schwiegervater Ulrich. Alle hatten, wie man nun feststellte, Kurz vor dem ersten Anfall der Krankheit im Gasthaus S u st a einen bestimmten Likör getrunken. Die Vermutung, daß hier die Todesursache zu suchen ist, verdichtete sich, als auch ein sechstes Menschenleben, ei» gewisser S l a v i k, der Vergiftung zum Opfer fiel. Die Behörden verfolgen jedoch noch andere Spuren. Derurteitte geistliche Schwestern Berlin  . In dem Devisenprozeß gegen die Schwestern des Ordens der Christlichen Liebe in Paderborn   verurteilte das Berliner   Sonderge­richt die erste Generalassistentin des Ordens, Ida Bauer  , genannt Schwester Adal- berta, zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis und 7000 RM Geldstrafe, die Provinzial­verwalterin der deutschen   Ordensprovinz, Elisabeth Starke, genannt Schwester Rupertills, zu einem Jahr Gefängnis und 6000 RM Geld­strafe sowie die Generalverwalterin des Ordens, Klara Schreiber, genannt Schwester Alfrede, zu neun Monaten Gefängnis und 2000 RM Geld­strafe. Blitzzug in Flammen New Aork. Der neue Stromlinienzug, den die neue Santa-Fe-Eisenbahn bauen ließ, ist Mittwoch in der Nähe der Station Gallup  (Neu- Mexiko  ) in Brand geraten. Die Flammen haben die Hälfte des Zu g e's vollkommen zer- stört. Die Verluste an Menschenleben sind bisher noch nicht bekannt. Es handelt sich bei dem Stromlinienzug um einen mit Dieselmotoren ausgerüsteten Blitzzug, der bereits mehrere ame­ rikanische   Schnelligkeitsrekorde aufgestellt hat. Der Zug befand sich zur Zeit des Unglückes auf einer Versuchsfahrt von Chicago   nach Los Angeles  . Die Brot-Mafsenvergiftung in Spanien  ' Madrid  . In der Provinz Murcia   nimmt die Vergiftungsepidemie, die durch den Genuß von Brot, in dem B'l e i s a l z e festgestellt wur­den, weitere Ausmaße an. Die Behörden geben zu, daß bereits 5000 Menschen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußten. Die Polizei hat zahlreiche Bäcker und Kaufleute, die Mehlhandel betreiben, verhaftet. Und Backpulver-Vergiftungen in San Francisko San Francisko. Die hiesige Polizei unter- ücht 20 Vergiftungsfälle, die sich innerhalb der letzten zwei Wochen, nach dem Ge- eine solche private Konkurrenz nicht ohne weiteres dulden. Dje beliebte Flagge Amsterdam  . Die Amsterdamer   Polizei ver­haftete gestern vier Anarchisten, die am Mittwoch Abend sich auf den deutschen Handels­dampferAdele Kraber" eingeschlichen hat­ten, wo sie die Hakenkreuzflagge herabrissen und sie wegwarfen. Todesopfer einer Revolutionsfeier Mexiko  . Bei einer Kundgebung anläßlich des 25. Jahrestages der Revolution kam es vor dem Nationalpalaste zu schweren Zusammenstößen zwischen Kommunisten und sogenannten Goldhemden", die«ine Art Mexikanischer Fascisten sind. D pe iPersonen wurden getötet und rund 30 v e r l etzt. Mehrere Kugeln schlugen auch in den Nationalpalast ein, wo der Privatsekretär des Präsidenten beinahe verletzt worden wäre. Staatspräsident Cardenas unterzeichnete das aus Anlaß des 25. Jahrestages der mexika­nischen Revolution erlassene Ämnestiegesetz. Antarktis  -Flug New'Aork.(Reuter.) Der Flieger Hollick K e n i o n, geboren in London  , und der bekannte amerikanische   Forscher Ellsworth starteten Mittwoch früh von der zu den Shetland-Inseln gehörenden Insel Dundee   mit dem Ziele Klein- a m e r i k a, wo sich die Basis des Admirals Byrd befindet. Die von ihnen zu durchfliegende Strecke mißt 3200 Kilometer. Ihr Weg führt über das W edd ell- M eer» über das ant­arktische Fe st land, dann etwa 550 Kilometer vom Südpol   nach Westen und über das R o ß-M e e r. Der größte Teil des Gebietes, das sie überfliegen wollen, ist unerforscht und eine Notlandung würde für die Flie? ger fast unausweichlich, das Berderbenbe- deuten. Das Flugzeug steht mit der Redaktion derNew York Times  " in ununterbrochener drahtloser Verbindung. Etwas eine Stunde nach dem Start teilte Ellsworth mit, daß alles in Ordnung sei. DieNew Aork Times" gab dann bekannt, daß sie um 16 Uhr von Ellsworth eine Nachricht erhielt, in der es heißt, daß der B e n- zin Verbrauchsmesser gestört ist. Ändere Einzelheiten enthielt die Depesche nicht. Zweck der Flugexpedition ist, Daten zu sammeln, welche ihm die Lösung der Frage des unerforsch­ten antarktischen Gebietes, das so groß wie Europa   und Australien   zusammengenommen ist, ermöglichen würden. Eine Geheimgesellschast bekämpft Verkehrsunfätte Kopenhagen  . Die dänische Polizei fahndet zur Zeit nach dem Sitz einer geheimnisvollen Gesell­schaft, die auf eigene Initiative und auf eigene Kosten den Kampf gegen Verkehrsunfälle ausge­nommen hat. Man weiß, daß diese Gesellschaft sichGesellschaft für Verkehrssicherung" nennt, und daß an der Spitze ein Kopenhagener Advokat steht. Die Tätigkeit der Gesellschaft besteht darin, gn allen Verkehrskreuzungen rote Schilder mit einer drohend erhobenen schwarzen Hand aufzu­stellen. Die Schilder erscheinen und verschwinden wieder, ohne daß es der Polizei bisher gelungen ist, festzustellen, wer sie hinbringt. Die Kopen ­hagener Verkehrspolizei kann selbstverständlich i Phlegma noch gar nicht festgestellt hatten... Katastrophen auf dem Schwarzen Meer Sofia  . Auf dein Schwarzen Meer wüten seit Dienstag Stürme von einer Heftigkeit, wie sie an der bulgarischen Küste seit Jahren nicht mehr ver­zeichnet wurden. Der ganze Schiffsverkehr ist lahm­gelegt... In der Nähe des bulgarischen Küstenortes Warwära wurde Mittwoch früh der türkische Segler Eschashim Bair" an die felsige Küste- getrieben, wo er zerschellte. Ein Teil der Besatzung konnte gerettet werden; sechs Mann werden vermißt. Zwei kleine Frachtschiffe befinden sich auf der Höhe von Burgas   in schwerer Seenot und haben Hilferufe ausgesandt. Bei dem Sturm ist in­dessen jede Rettungsafiion unmöglich. Der grie­chische DampferNereide" verlor beide Anker. Er wurde in den Hafen von Noworossijsk   getrieben und dott an Land geworfen. Vor dem Hafeneingang er­litt auch der italienische DampferHolatia" schwere Beschädigungen und wurde gleichfalls vom Sturm an Land geworfen. Ueber das Schicksal der Be­satzung ist noch nichts bekannt. Auch an der Küste sind schwere Sturmschäden angerichtet worden. Zahlreiche Häuser wurden abgedeckt und Re Dächer vielfach weite Strecken davongetragen. Fcttverknappnng" in England! Ein Chemnitzer   Naziblaü will den hungernden Un­tertanen das neudeutscheVerknappungssystem" und die Warte-Schlangen vor den leeren Lebens­mittelgeschäften auf besonders originelle Art chmackhaft machen. Es läßt folgende riesige (wahrscheinlich im Propagandaministerium ge­züchtete) Ente losflattcrn: England itzt Margarine! Weil auch in E ng- land eine Butterverknappung einge­treten ist, die bewirkt, daß der englische   Bürger sich nach anderen Fettstoffen umsehen muß. Aebn- liche Nachrichten kommen auch aus anderen Län­dern. In Holland   ist Beunruhigung der Bevölke­rung über die stark ansteigenden Fleisch-, Fett- und Speckpreise eingetreten, in Estland   sind die Preise für Lebensmittel und anderen Bedarfs­gegenständen bis zu 30 Prozent gestiegen. In England aber weiß der Bürger diesen Zustand und sogar die starke Verteuerung von Butter und Margarine ohneAufhebens zu tragen. Und der Umstand, daß sogar das reiche England mit gelegentlichen Schwierigkeiten in der Ernäh­rungsfrage zu kämpfen hat, gibt uns zu denken! Wir Deutsche   bauen uns ein neues Vaterland auf. Wir kämpfen um Arbeit und um die bessere Zu­kunft der vom Schicksal in den vergangenen Jahren arg getroffenen Volksgenossen. Wir bauen eine neu« Wehrmacht   auf und wir sind stolz darauf, ein Brot zu essen, das nach unserer Heimatscholle hustet. Ist eS dann ein Opfer, wenn die Butter einmal etwas dünner als sonst gestrichen werden muß? Oder ist das nicht vielmehr eine selbstver­ständliche Pflicht, die man der Zeit und ihrer Größe, die man dem friedlichen Aufbau entgegen­bringen muß?" Die Engländer werden sich wundern, von ihrer Buttermisere'zu hören, die sie bisher in ihrem nuß eines Backpulvers ereignet haben. Drei Todesfälle und 13 Erkrankungen konnten bisher einwandfrei auf diese Ursache zurückge­führt werden. Es handelt sich um ein Backpulver, das zu Schleuderpreisen abgesetzt wurde. Massen-Gasvergiftung in der Kirche Freiburg(Breisgau  ). Während des Buß­tag-Gottesdienstes in der evangelischen Kirche in Tegernau   bei Schopfheim  -Wiesental ereignete sich ein schweres Unglück. Durch Ausströmen von Kohlenoxydgas aus einem Ofen erkrankten der Pfarrer und etwa 120 Kirchenbesu­ch e r, darunter auch zahlreiche K i n d e r, an Ver­giftungserscheinungen. Bei 20 Personen waren die Vergiftungen schwerer Art, doch waren die Betroffenen am Abend außer Lebensgefahr. Die Seife wird teurer. Die Seifenerzeuger haben beschlossen, den bisherigen Preis für die verschiedenen Sorten von Seife um 30 Heller je Kilogramm zu erhöhen. Außerdem wurden ver­schiedene Seifensorten, die bisher von den Preis- und Kontingentsbedingungen ausgenommen wa­ren, eingezogen. Auch dieser Schritt wird eine Verteuerung dieser Seifen nach sich ziehen. Ins falsche^ach gelangt! In der Nacht auf Donnerstag drangen unbekannte Täter in die Kanzleiräumlichkeiten der Aktten-Bierbrauerei in Lundenburg   ein, wo sie die feuerfeste Kassa er­brachen. Den Einbruch führten sie von einer be­nachbarten Garage aus durch, die jedoch bedeu­tend niedriger liegt, als die Büros; so geschah es, daß die Einbrecher anstatt in das Tresor, wo 18.000 hinterlegt wqren, bloß in das Fgch für Schriftstücke gelangten, so daß die 18.000 XL unberührt blieben. Tolstoj in 12 Millionen Exemplaren. Am 20. November wurde in der gesamten Sowjet­ union   der 25. Todestag des großen Schrift­stellers Leo Tolstoj   gefeiert. In den Fabriken, Klubs und in den Schulen wurden Vorträge über die Tätigkeit und die Bedeutung Tolstojs gehal­ten. In zahlreichen Städten wurden Ausstellun­gen, die der, schriftstellerischen Tätigkeit Tolstojs gewidmet waren, veranstaltet. Im Moskauer   Ge­werkschaftshause fand unter dem Vorsitze des Volkskommissärs für Bildungswesen, Bubnow, eine stark besuchte Festsitzung von Schriftstellern, Gelehrten und anderen Persönlichkeiten des kul­turellen Lebens in der Sowjetunion   statt. In dieser dem Andenken Tolswjs gewidmeten Sitzung wurde bekanntgegeben, daß in der Sowjetunion  seit der Revolution 485 Bücher Tolstojs in einer Gesamtauflage von 11,750.000 Exemplaren her­ausgegeben wurden, darunter über 100 Bücher in 40 Sprachen der Völkerschaften der Sowjet- union. Die Bonzen im Speck. Streicherpalast in Nürnberg  . In Nürnberg   wird jetzt für die Zwecke des Nazi-Gauleiters Julius Strer- cher ein eigenes prunkvolles Ge­bäude errichtet, dessen Kosten auf eine halbe Million Goldmark beziffert werden. Die Einrichtung eines Herrenzimmers kostet allein nicht weniger als 36.000 Mark. Ob­wohl Streicher aus seinemStürmer" unge­heuere Einnahmen bezieht, werden die Baukosten nicht von ihm selbst getragen, sondern aus öffentlichen Mitteln bestritten. Der Sowjetflicger Kokinaki hat einen neuen Höhenrekord der Sowjetunion   aufgestellt. Er erreichte eine Höhe von 13 Kilometer, in der er sich ungefähr zehn Minuten aufhielt. Polizei und Räuber. In Jenin  , etwa 70 Kilometer nördlich von Jerusalem  , kam es zu einem Zusammenstoß zwischen einer Poli- zeicchteilüng und einer Räuberbande. Ein bri­tischer P o l i z i st wurde getötet und einer verletzt. Die Polizisten umstellten die wegen Ermordung eines jüdischen Wachmannes verfolgten Banditen. Die Räuber eröffneten hiebei das Feuer, das die Po­lizisten mit einem Maschinengewehr erwiderten. Fünf Angreifer wurden getötet, fünf weitere ergaben sich. Wolle aus Milch! In Norditalien   wurde mit der Erzeugung synthetischer Wolle aus Kasein begonnen. Der geringe Milchkonsum hat sich durch deren Verbrauch«für die Kasein­erzeugung bedeutend gehcben und die Milch- preise sind von 30 Lire pro Hektoliter auf 50 Lire gestiegen. Der Fremdenverkehr im Oktober dieses Jahres in der Tschechoslowakei   weist bereits einen Nachsaison-Charakter aus. Das Nachlassen des Besuches und die Verkürzung der Aufenthaltsdauer im Oktober d. I. zeigen sich in allen Komponenten der statistischen Erhebung des Fremdenverkehrs. Die G^enzzählung der tzteisenden, die unsere Staats­grenze mit einem Reisepaß überschritten haben, ver­zeichnet Heuer im Oktober zwar einen regeren Verkehr aber namentlich bei den ausländi­schen Besuchern einen sehr kurzen Auf­enthalt. Im Oktober(September) d. I. kamen nach dieser Zählung 124.300(175.900) Ausländer zu uns und 123.800-(300.700) Ausländer ver­ließen unser Staatsgebiet; im Oktober 1934 betrug die Einreise von Ausländern 112.700 Personen. Der heurige Besuch ist daher im Oktober d. I. zah­lenmäßig um 10.3 Prozent höher als als im Vorjahre. Ins Ausland reisten im Ok­tober(September) d. I. 92.800(131.400) tsche- choflowakische Staatsbürger und 92.300(132.200) kehrten aus dem Auslande zurück. Im Vorjahre be­trug die Zahl der ins Ausland reisenden Tscheche« siowaken für Oktober 78.000 Personen. Die Rei­sen unserer Staatsangehörigen ins Ausland sind Heuer im Oktober gegenüber dem vorjährigen Ok- tober zahlenmäßig um 19 Prozent gestiegen. In der Zeit vom Feber bis Oktober d. I. kamen 1,391.300 Ausländer zu uns, während in der Zeit von Feber bis Oktober 1934 die Einreise freui- der Staatsangehöriger 1,306.600 Personen betrug. In der gleichen Zeit(Feber bis Oktober d. I.) rei­sten ins Ausland 1,016.800 tschechoslowakische Staatsangehörige, im Vorjahre 832.100. Die Aufenthaltsdauer der Reisenden ist im Ok­tober d. I. durchwegs kurz. Sie ist bei den Aus­ländern bei uns zwar etwas länger, als die Auf­enthaltsdauer unserer Staatsbürger im Auslande, doch gegenüber dem Vorjahre hat sich die Aufent­haltsdauer der Ausländer bei uns verkürzt, wäh­rend sie bei unseren Staatsbürgern im Auslande zu­genommen hat. Die Ausländer verbrachten bei uns im Oktober(September) d. I. annähernd 91.300 (404.300) Tage und im Oktober des Vorjahres un­gefähr 203.800 Tage. Unsere Staatsbürger ver­brachten im Auslande im Oktober(September) d. I. ungefähr 89.000(93.400) Tage und im Ok­tober des Vorjahres rund 17.700 Tag«. Im Ver­gleich mit dem Vorjahre sinkt im Oktober d. I. die Aufenthaltsdauer derAus« länder bei uns um ungefähr 55 Pro­zen t, tvährend der Aufenthalt der Tschechoslowaken im Auslande an­nähernd um 120 P r o z ent st eig t. Die Aufenthaltsdauer der ausländischen Be­sucher in der Tschechoflowakei für die Zeit von Fe­ber bis Oktober d. I. betrug ungefähr 4,785.000 Tage und in der gleichen Zeit des Vorjahres an­nähernd 5,505.000 Tage, d. 1,. ein Rückgang ü M'-S'« g e f ä h r 18 P'r o^ze'N t. Die' Aufent­haltsdauer unserer Staatsbürger im Auslande in der gleichen Zeit betrug Heuer annähernd 2,170.000 und im Vorjahre 1,261.000 Tage, d. i. eine Zu­nahme um ann-ähernd 72 Prozent. Der Besuch der größeren Städte im Oktober d. I.(141.400 Personen) ist gegenüber September d. I. etwas zurückgegangen, und zwar bei de» Ausländern stärker als bei den inlänösschen Be­suchern unserer Städte. Die Zahl der inländische» Besucher Prags   ist im Oktober d. I. fast di« gleiche wie im September d. I. Der Besuch der tschechoslowakischen Bäder im Oktober d. I. (17.300 Personen) ist gering und betrifft selbst« verständlich nur jene Badeorte, die während des ganzen Jahres in Betrieb stehen. Tie Einrichtung einer neuen Fluglinie Odessa   Baku  , die alle Schwarzmeerhäfest bedienen soll, geht jetzt ihrem Abschlüsse entgegen. I» der Krim   werden die Flugzeuge der Linie in Seba- stopol, Jalta  , Feodoffia und Kertsch   Landungen vor­nehmen. Fünf- und sechssitzige Wasserflugzeug­limousinen vom Amphybientyp werden die neue Linie befliegen. Die Krim  -Kaukasische Fluglinie ist für die Schwarzmeerküste von großer kultureller und wirtschaftlicher Bedeutung. Sie wird nicht allein dem schnellen Post- und Personenverkehr mit allen Häfe» der Schwarzmeerküste dienen, sondern auch für die Zwecke einer anzubahnenden Maffenflugtouristik be­nutzt werden. Neue dreifärbige Karten der Postkurse für das Gebiet der ganzen Republik   wurden vom Post­ministerium herausgegeben. Interessenten in. Groß- Prag   erhalten diese Karlen beim Postamt, Prag   l, Bestellungen aus der Provinz erledigt jenes Postamt, in dessen Zustellungsbereich der Besteller wohnt. Del Verkaufspreis einer Karte für Böhmen   beträgt XL 6.50, von Mähren   und Schlesien  « XL 4.50 und von der Slowakei   und Karpathorußland XL 6.50. Die Karten können bei jedem Postamte besichtigt werden. Vom Rundfunk MphNaniwartu aus den Progrannaani Samstag: Prag  , Sender L: 10.05: Deuffche Presse, 12.35: Konzert des Muziksalonauartetts, 15: Orchesterkon­zert der Großen Operette, 17.25: Schallplatte», 17.55: Deutsche   Sendung: ES spielt das Quintett des Mandolinen- und Gitarrenklubs. 18.15: Chor­konzert des Bodenbacher Männer- und Damenge- sangvexeins, 18.45: Deuffche Presse, 20.05: Ueber- trag, aus dem Smetanasaal: Festkonzert. Sender S: 7.30: Leichte Musik, 14.10: Deuffche Sendung: Volksliederduette zur Lautzd, 14.40: Kulturrelief, 18: Tanzmusik. Brünn 13.45: Schallplatten: Smetana  , 17.40: Deutsche   Sendung: Konzertstunde, 20: Liederkonzert, Mährisch-Ostrau   17.15; Opernszenen, 19.15; Leichte Musik.