Nr. 276 Mittwoch, 27. November 1936 Seite 3 Genosse Johann Peter gestorben Dienstag nachmittags, wurde in Winter berg unser alter Genoffe Johann Peter zu Grabe getragen. Einer der unermüdlichsten Kleinarbeiter der Partei tann der Partei nicht mehr bienen Die Parteigeschichte Winterbergs wäre ohne Brr» bindung mit Genossen Peter nicht zu schreiben. Bis zur Einführung des allgemeinen und gleichen Wahlrechtes im Jahre 1907 war Winterberg schwarz und nationalistisch, von einer sozialisti schen Bewegung war keine Spur, trotzdem einige Zeit vorher schon einzelne Genossen sich lose zu» sammengeschlofsen hatten. Sie waren für die Oef- fentlichkeit noch nicht bemerkbar. Der Wahlrechtskampf rüttelte auch Winterberg auf. Um diese Zeit kam Genosse Peter nach Winterberg, als kleiner Unfallsrentner. Er kam aus der Glasfabrik in Bürmoos bei Salzburg , wo er als Glaspacker einen Unfall erlitt. Test dem Jahre 1907 hat Winterberg Auf- und Abstieg unserer Bewegung einigemal erlebt. Nach dem verlorenen Glasarbeiterstreik im Jahre 1908, dem verlorenen Buchdruckerstreik kurz« Zeit nachher setzte di« Reaktion ein, doch unser Peter, er wurde nie verzagt, immer wieder munterte er die Jungen auf, immer tvieder ging er selbst mit gutem Beispiel voran. Die Zeitungskolportage fand in ihm einen Menschen, wie cs nicht allzuyiele gibt. Er war unermüdlich in der Kassierung der Parteibeiträge, er war für jede Kleinarbeit begeistert, jederzeit konnte man sich auf ihn verlassen. Nicht ein etn- zigesmal in dem Bierteljahrhundert gab es bei den Abrechnungen ein« Differenz, er war der ehrlichste Mensch. Sein erster sichtbarer Erfolg war die Eroberung der Bezirkskrankenkasse Winterberg im Jahre 1913, zu deren Obmann er damals gewählt wurde und welche Funktion er dann viele Jahre bekleidete. In der schweren WeltkriegSzeit mar er unermüdlicher Helfer und Berater der zu Hause Berbliebenen. Nach dem Umsturz da gab es*ut unseren Genossen Peter viel Arbeit in der Krankenkasse, in der Bezirks- und Gemeindevertretung, aber insbesondere auf dem Gebiete der Kleinarbeit, bei der Kolportage und Einkassierung der Beiträge. Aber auch als Lokal» und BezirkS- dertrauenSmann hatte er immer das Beste geleistet. Nie klagte er über Arbeit, immer war er tätig. Genoffe Peter war nie ein Streber, für ihn war die Arbeit für die Partei das Wesentliche, konnte er diese leisten, da oder dort, war er iwfriedengestellt. ES war ein idealer Mensch, selbstlos und durchdrungen von dem Gedanken, dass wan der arbeitenden Menschheit nur helfen kann, wenn man ihre Waffen, die Organisation und Presse, ausbaut und stärkt. Dem unermüdlichen Kämpfer, dem selbstlosen Menschen wird die Arbeiterschaft Winterbergs und des ganzen BöhmerwaldeS ein ehrendes Angedenken bewahren. der Spion ageprozefi gegen Anna Dienel und Ihre acht Mitangeklagten ber nach ursprünglicher Beranschlagung um den 20. November beendet sein sollte, hat sich beträcht» lich in die Länge gezogen. Bon dem Umfang des Beweisverfahrens zeugen die mehrfach eingelegten kanztägigen Verhandlungspausen, lieber den Zeitpunkt der UrteilSverkündigung bestehen verschiedene Mutmaßungen. Größtenteils wird an- ssenommen, daß das Urteil zu Ende dieser oder zu Beginn der nächsten Woche verkündet werten wird. rb. fadctendeufediet Zcitepieget Passionsweg der Tellnitzer Arbeiterschaft Die Aunlger Bezirktbehörde widerruft— Die Belegschaft wird geopfert! Am gestrigen Tag ist daS Unerwartete wahr geworden, die Aussiger Bezirksbehörde hat ihren eigenen Beschluß, durch den die Stillegung der Tellnitzer Porzellanfabrik untersagt wird, mit sofortiger Wirkung aufgehoben, obwohl die Entscheidung deS Handelsministeriums noch nicht gefallen ist. Die Wirkung machte sich im Betriebe scfort bemerkbar, es wird nicht mehr gearbestet, nur einige wenige Arbester sind mit Aufräu- mungsarbesten beschäftigt. DaS Porzellankartell hat vorerst auf der ganzen Linie gesiegt, obwohl das Handelsministerium erst endgültig entscheiden wird. Die Aussiger Bezirksbehörde wäscht ihre Hände, wie jener römische Landpfleger, in Unschuld, sie hat in ihrem Aufhebungsbeschluß nicht etwa gegen die Arbeiter Stellung genommen, sondern sie verschanzt sich hinter ihrer angeblichen Unzuständigkeit, die dadurch eingetreten sein soll, daß das Handelsministerium die Entscheidung an sich gerissen hat. Wir kennen Dutzende von Fällen, in denen Entscheidungen von Bezirksbehörden nicht rückgängig gemacht wurden, obwohl nachher ein Ministerium zur endgültigen Entscheidung angerufen wurde. Warum ist diesmal anders verfahren worden? Oder hat die Bezirks behörde etwa einen Wink vom Handels- ministerium erhalten und stellt die Aufhebung bereits eine ministerielle Vorentscheidung dar? Tie Tellnitzer Arbeiterschaft hat für diese Schachzüge kein Verständnis. Nachdem nunmehr die juristische Komplikation deS Rekurses gegen die Versteigerung beseitigt worden ist, da das Gericht den Rekurs abgelehnt hat, damit also die Böhmische Escomptebank die endgültige Besitzerin geworden ist, hofft die Belegschaft, daß nun der Weg für eine ihr günstige Entscheidung vollkommen frei geworden ist. Sollte sie sich geirrt haben? 200 Menschen haben jetzt Zeit nachzudenken. Sie erfahren von täglich einlaufenden Ordres, die nicht ausgeführt werden können, sie hören, daß die Konkursmasseverwaltung bereit sei, zu arbeiten, wenn ihr bloß die Liegenschaften auf sechs Monate zur Verfügung gestellt werden und lesen in den Zeitungen, daß der Ministerpräsident und der Innenminister erst jüngst Reden gehalten haben, in denen versichert wird, eS soll alles nur Mögliche zur Exportförderung getan werden. Und hier wird kalt lächelnd auf 600.000 KC Auslandsdevisen verzichtet. Was sagt eigentlich die Nationalbank dazu? sen werden. Aber das hat nichts geholfen. Der Jägerndorfer henleinoffiziöse„Aufruf" veröffentlicht jetzt selber Einzelheiten über neue Schwierigkeiten unter dem Tsiel„Wir warnen!" Man warnt nämlich die Ausgeschlossenen, weiter„G e» rüchte und Verdächtigungen" auszustreuen,„die die E h r e und den guten Namen opferbereiter Kameraden herabsetzen und der Bewegung schaden sollen". Also macht die Opposition den Henleins allerhand Schwierigkeiten. Und wie unsere„Volkspresse" meldet, hat diese Opposition jetzt auch eine geistig« Plattfcrm gefunden. Friedrich Kopatschek hat die„Sudetendeutsche Freiheit" und die„Sudetendeutsche Arbeiterpartei" gegründet. Zu gleicher Zeit sammeln sich die völkischen Arbeiter hinter dem gewesenen nationalsozialistischen Sekretär Rösler aus Gablonz . In den Trop- pauer Betrieben zirkulieren die Flugblätter dieser Oppositionsgruppen und ihre Wirkung macht sich vor allem innerhalb der Arbeiter-Standes- gruppe bemerkbar. Ein neuerliches Todesopfer des wilden Bergbaues. Der arbeitslose Ernst Brosch aus Weis- kirchlitz wurde Dienstag früh in einem bei der Eichwalder Straße im„Gründl" befindlichen Kohlenloch von seinem Arbeitskollegen tot aufgefunden. Brosch dürfte sich schon am Montag abends in den Schacht begeben haben, um Kohle zu graben. Sein Kollege, der Dienstag früh ebenfalls in den Schacht stieg, stieß beim Graben auf einen Fuß und als er Hilfe herbeiholte, konnten sie die Leiche des Brosch an das Tageslicht befördern. Höchstwahrscheinlich wurde der Verunglückte durch eine einstürzende Kohlenwand begraben und getötet. Das Kohlenloch, dessen Ergiebigkeit schon erschöpft war, sollte dieser Tage verschüttet werden. Ein tragisches Schicksal ließ den Kohlengräber in diesen Schacht steigen, der, noch vor seiner Schließung, ein Todesopfer forderte. Die Opposition in Henleins Reihen Bei Henleins in Troppau herrscht neuerdings schwerer Unfrieden. Vor einiger Zeit mußten aus der SdP-Ortsgruppe dort mehrere Mitglieder wegen„Disziplinlosigkeit" ausgeschlos- Die Militär-Revolte in Brasilien Ein kommunistisches Unternehmen? Rio de Janeiro . Nach amtlichen Mitteilungen sind die Ausstände in Pernambuco und Natal als„kommunistisch" anzusehen. Im Staate Per nambuco besetzten meuternde Soldaten mit Hilfe kommunistischer Massen die, Stadt Olinda - die aber bald von den Regierungstruppen wiedererobert werden konnte. Die Aufständischen zogen sich in die Kasernen zurück, aus denen sie, den letzten Nachrichten zufolge, ebenfalls wieder vertrieben werden konnten. Da die Regierungstrup» pen auch durch Flugzeuge Verstärkung erhallen, hofft man, den Ausstand hier bald niederschlagen zu können. In Natal ist die Lage ernst. Die Stadt befindet sich in den Händen des misständischen Jägerbataillons. Alle Verbindungen des Staates Rio Grande del Norte mit dem übrigen Brasi lien sind unterbrochen. Auch über das Schicksal des Staatsgouverneurs, der angeblich von den Ausständischen gefangengenommen wurde, hat man keine Nachricht.-Das in Natal stationierte Kondor-Flugzeuggeschwader befindet sich wahrscheinlich in den Händen der Ausständischen. Das Bundesparlament hat am Montag abends beschlossen, den Belagerungszustand über ganz Bra silien zu verhängen. Gerüchte behaupten, daß der Aufstand von dem Kommunisten Luiz Carlos P r e st e s geleitet wird. Um eine Ausbreitung des Putsches zu verhindern, wurden in allen Hauptstädten die kommunistischen Führer verhaftet, unter ihnen in Pernambuco der StaatS- sekretär deS Innern. Abkehr vom Fascismus gefordert Polnische Sozialisten für Verständigung mit der Tschechoslovakei Warschau. Die Hauptleitung der polnischen sozialistischen Partei veröffentlichte Dienstag dcn Inhalt der Resolutionen, welche während der letzten Beratungen dieser obersten Instanz der Partei angenommen worden sind. Diese Resolutionen schlagen einen scharfen oppositionellen Ton an. In innerpolitischer Beziehung verlangt die Partei die Amnestierung aller politischen Häftlinge, Rückkehr der politischen Emigranten und Liquidierung des Konzentrationslagers in Bereza. In der Resolution, welche sich auf die außenpolitische Situation bezieht, wird an erster Stelle daS Verhältnis Polens zu der Tschechoflowakei besprochen. Darin heißt es: Auf auhcnpolitischcm Gebiete verharrt Polen trotz dem Drucke der unabhängigen öffentlichen Meinung auch weiterhin in einem Konflikt mit der Tschechoslowakei und in einer überaus schädlichen Verständigung mit dem Dritten Reich , das in gleicher Weise wie das fascistische Italien den Frieden bedroht. Tie Außenpolitik Becks, durch welche Polen mit der Politik des Dritten Reiches verbunden wurde, hat zu einer Schwächung Polens infolge Lockerung seiner Beziehungen zu Frankreich , zur Kleinen Entente , zum Sowjetverbande und sogar zu den baltischen Staaten geführt und Polen in den revisionistischen Block Deutschland -Ungarn eingeschaltet. Hinsichtlich deS Verhältnisses Polens zur Tschechoflowakei nahm die Hauptleitung noch eine besondere Resolution an, in welcher die„baldigste Beilegung" des angeblich wegen der Behandlung der polnischen Minderheit in der Tschechoflowakei heraufbeschworenen Streites gefordert wird. Vier Ministerexposes In den Ausschüssen Prag . Am Dienstag wurden neuerlich mehrere Ministerexpofts, die in normalen Zeiten im Budgetausschuß erstattet worden wären, in die Fachausschüsse verlegt, um den BudgeiauS- schuß zu entlasten. So sprachen im Verkehr s- a u s s ch u ß die Minister Jng. D o st a l e k(Oef- fentliche Arbeiten), B e ch y n l(Eisenbahnen) und Dr. Franke(Post). Am Nachmittag wurde über die Kapitel Bahnen und Post die Debatte abgeführt, während die Aussprache über die öffentlichen Arbeiten in die nächste Ausschußsitzung verlegt wurde. Der BudgetauSschuß befaßte sich bis spät nachts mit den Kapiteln Inneres, Justiz und Unifizierung, während Handelsminister N a j- man im Gewerbeausschutz ein Expoii über die künftigen Aufgaben seines LiessortS erstattete. Im landwirtschaftlichen AuS- schutz wurde die Aussprache über das kürzliche ExposL des Ministers Dr. Zadina eröffnet. Im Senat tagte der Wehrausschutz, der die Debatte über das letzte Expost MachnikS über militärische Fragen nach einem Schlußwort des Ministers zustimmend zum Abschluß brachte. Hier erklärte der Kommunist K r e i b i ch, daß die tsche- choflowakische Armee in einem undemokratischen Geist geführt werde; deshalb könne seine Partei aus politischen Gründen n i ch t für daS Militärbudget stimmen. berliner Oberbürgermeister rum Rücktritt gervrungen Der Oberbürgermeister der Stadt Berlin , S a h m, wurde nach einer von der NSDAP geführten Untersuchung aufgefordert, sein Rück- trittsgrsuch einzubringen. Sahm, der Mitglied der NSDAP war, ist daraufhin von seinem Posten zurückgetreten. Seine-Verfehlungen bestanden darin, daß er eben Oberbürgermeister und kein„alter Kämpfer" war. Er mußte deshalb einem Vertrauensmann Goebbels Platz machen. Als Vorwand für feine Beseitigung wurde sein Verkehr mit Männern des alten Regimes und Juden benützt. Außerdem warf man ihm vor, zu wenig für die Winterhilfe gezeichnet zu haben. Das englische Parlament tagt Major Attlee-Klubvorsitzender der Arbeiterpartei London .(AR.) Dienstag nachmittags ist das neue Parlament zum erstenmal zusainmengrtre- ten. Im Unterhaus wurde Kapitän Fitzroy bereits zum fünstenmal zum Speaker gewählt. Der ordentliche Ministerrat, der erste nach den Wahlen, wird Mittwoch stattfinden. Es wird gleichzeitig auch der erste Ministerrat nach der letzten Kabinettsrekonstruktion sein. Der Kabinettsrat wird sich, wie behauptet wird, fast ausschließlich mit innerpolitischen Angelegenheiten, insbesondere jedoch mit dem Wortlaut der Thronrede befassen, mit welcher König Georg das neue Parlament am 3. Dezember formell eröffnen wird. Die Parlamentsftaktion der Labour Party wählte nach zweimaliger Abstimmung, bei welcher Arthur Greenwood und Herbert Morrison in der Minderheit blieben, Major A ttlee einmütig zum Vorsitzenden, der bereits im letzten Unterhause, nach der Rcsignation Lansburys, Parteivorsitzender war. Rückrug der Italiener Paris. Das Havas-Büro meldet aüS Addis Abeba , daß die abessinische Regierung abends die Meldung bestätigte» wonach die Italiener die Stadt Gorahai und Gerloghubi an der Ogaden-Front verlassen haben und sich nach Ual Ual und Bardair zurückgezogen haben. Die Abes- sinier bereiten sich vor, Gorahai und Gerloghubi zu besetzen. Hallt Selassits Konkurrent gestorben. Addis Abeba .(Tsch. P. B.) Der ehemalige abessinische Kaiser Lidsch Dass» starb in seinem Wohnsitz Garamulata in der Provinz Harrar , wo er seit 20 Jahren in der Verbannung lebte. Lid.h Dass« starb in einer Festung unweit Harrar, wo er, gefesselt an das Handgelenk eines Priesters, welcher sein Wächter war, im Gefängnis einer allgemeinen Paralyse erlag. Nanking gegen die Separatisten Nanking.(Tsch. P.-B.) Das ReichSvoll- zugSamt verfügte heut« die Auflösung des Pei- pinger Militärrats, ernannte den Kriegsminister Hoyingchin zum Obersten BerwaltungSkommissar in Peiping, verfügte die Absetzung und Bestrafung Mnjukengs und übertrug dem GarnisonS- kommandeur von Peiping und Tientsin Sung- chenjuan das Amt eineS BrftiedungskommissarS von Hopei»nd Tschachar. Diese Maßnahmen beweisen den Willen der Regierung, die Autonomiebewegung zu ersticken. England«nd Ira«. DaS Iranische Konsulat" legt Wert darauf, in Ergänzung unseres Artikels„Blockbildung in Vorderasien" festzustellen, daß die iranische Regierung nie irgendeinen Vertrag geschloffen hat, welcher gegen die Interessen Englands gerichtet wär«. Obwohl es eine lleine Grenzstreitigkeit zwischen Iran und Afgha nistan gab, wurde diese später beseitigt und die Interessen Englands wurden auch in dieser Hinsicht von seiten Irans nicht geschädigt. Pia Privatangestellten fordern das Geschüftsrelsendengesetz Die in Teplitz-Schönau zu einer Obmännerkonferenz des Kreises Auffig-Teplitz des Allgemeinen Angestellten-VerbandeS Reichenberg versammelten Vertrauensleute der Angestellten aller Berufszweige bekundeten den Geschäftsreisenden und Vertretern im Kampfe um ihre wirtschaftlichen, sozial-, arbeits-, Verkehrs« und steuerrechtlichen Belange kollegialste Solidarität. In einer Entschließung.wurden u. a. folgende Grundsätze aufgestellt: In Erkenntnis der gemeinsamen Interessen, die Ausdruck finden in der Organisationsform des Allgemeinen Angestellten-VerbandeS Reichenberg, der als BerustSgemeinschaft der vrivatangestfll- ten aller Kategorien ohne Unterschied deS Geschlechtes aufgebaut ist, fordern die versammelten Angestellten-Funktionäre namens derGesamtmit- gliedschast die Verwirklichung der Forderungen der Geschäftsreisenden und Vertreter, wie sie im Sofortprogramm deS Bundes der Vertreter und Reisenden, Fachgruppe im Allgemeinen Angestell« ten-Berband, Sitz Reichenberg, aufgestellt wur» den, und zwar: a) die eheste Verabschiedung des Gesetzes betreffend die Geschäftsreisenden, Vertreter oder Agenten und andere Angestellte in ähnlicher Stellung; b) Freilassen der Vertreter von der Erwerbs« und Umsatzsteuer; e) flare Feststellung der PensionS« und Krankenversicherungspflicht für die Geschäftsreisenden und Vertreter; d) existenzsichernde Entlohnung. Die Gewerkschaftsvertreter der Angestellten nehmen protestierend Stellung gegen die den Geschäftsreisenden und Vertretern aufgezwungenen ungünstigen VertragSverhältniffe, durch die versucht wird, die Unterstellung unter die Angestelltcn-Gesetzgebung, welche den Geltungsbereich im Privatangestellten« gesetz vom 11. Juni 1934, Slg. 184, ausdrücklich auch auf die Geschäftsreisenden und Verirrter erstreckt, zu unterbinden. Es ist ein Gebot der Notwendigkeit, den zehntausenden Geschäftsreisenden und Vertretern, die in der Tschechoslowakischen Republik unter unsozialsten Arbeitsbedingungen wirken. Recht imd Schutz zu eüämpfen.
Ausgabe
15 (27.11.1935) 276
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