Seite 4Mittwoch, 27. November 1838Nr. 2761Wird die Besserung beiden Bahnen anhalten?Eisenbahnminister B e ch y n e begründeteim Büdgetausschuß die Tatsache, daß das Eisenbahnbudget für 1936 mit einem um 31 Millionengrößeren Defizit als im Vorjahr rechnet(696gegen 665 Millionen), obwohl in den letztenMonaten eine allmähliche Zunahme des Verkehrs eintrat, zunächst mit der großen Vorsicht beider Schätzung der erwarteten Einnahmen.Es ist noch nicht ganz ficher, ob die Besserungauch im kommenden Jahre anhält; in einer ganzenReihe von europäischen Ländern hat sich die Situation der Bahnen nach vorübergehender Besserungwieder verschlechtert. Die zweite Ursache ist die Notwendigkeit der Erhöhung derAusgaben, die gegenüber 1929 fast um ein Viertel herabgedrückt wurden. Das Jnvestitionsbudgeterreicht die Höhe von 1033 Millionen; es ergibt sichaus der Notwendigkeit, die Bahnen in einem ordentlichen Zustand zu erhalten und sie den Forderungender modernen Zeit anzupaffen. Man darf die Bahnennicht veralten lassen. Die investierten Summen werden sich sicher in den künftigen Betriebsergebnissengünstig auswirken.Ausbau des FahrparkesFür Erneuerung und Rekonstruktion des Wagenparkes sind 156 Millionen bestimmt. Hiefürwerden 25 Lokomotiven, zwei schnelle Motorzüge, 14Motorwagen und 27 Schienenautobuffe beschafftwerden, ferner 29 bierachsige, 80 gewöhnliche Waggons für Personenzüge, 50 Dienstwagen und 48Beiwagen für Motorzüge. Für den Lastenverkehrwerden 90 moderne große Waggons, weiter gedeckteWaggons und Spezialwaggons für Fleisch angeschafft werden. Die Lieferungen sollen so vergebenwerden, daß die Werke noch im Winterdaran arbeiten können. Der Auwbuspark derStaatsbahnen wird um neun Autobusse und dreiLastwagen vermehrt werden; 107 Autobusse und 10Lastwagen werden als Ersatz für ausrangierte Wagen bestellt werden.Für neue Bahnbmiten find 177 Millionen Kivorgesehen; im Jahre 1936 soll der Betrieb auf denneuen Bahnen Cervenä Sk-cka—Margecany undHorni Lideö—Puchov in der Slowakei ausgenommenwerden.Neues Personal eingestelltBei' den steigenden Verkehrsziffern wurde derPersonalmangel in einzelnen Dienstzweigen durch dasüberschüssige Personal anderer Dienstzweige gedeckt,aber auch ein größere Zahl von Beamten-Aspiran-ten ausgenommen; ebenso wurde der Nachwuchs fürden Dienst der Bahnmeister. Signalmeister«undnamentlich der Lokomotivführer ergänzt und einegrößere Zahl von Chauffeuren ausgenommen. DieSystemisierung wird geradeüberprüft, damit sie eine sichere und gerechteGrundlage für die weitere Personalpolitik bilde.Die notwendige Koordinierung der Verkehrsmittel ist noch in den Anfängen. Die Vorarbeitensind einer eigenen Kommission anvertraut, die auf Anregung Bechhnes unlängst vomMinisterrat eingesetzt wurde. Sie soll einen allgemeinen VerkehrSplan ausarbeiten, der sowohl den Bedürfnissen des Staates, als auch der Bevölkerunggerecht werden soll.Vie Einnahmen der PoststagnierendPostminister Dr. Franke gab im Vepkehcs-auSschuß eine Ueberjicht über die Betriebsergebniffeseines Ressorts für die ersten neun Monate 1935.Im Jntanbsverkehr ist die Zahl der rekommandierten Sendungen um 3.11, die der Wertsendungen um17.61 Prozent gesunken, die Paketsendungen umein Prozent gestiegen. Die Zahl der Postanweisun-gtn ging bis Ende August um 0.5, der ausgezahlteBetrag um 2.53 Prozent zurück. Im Auslandsverkehr ist nur die Zahl der Wertbriefe um rund sechsProzent gestiegen, dagegen sind die rekommandiertenSendungen, Pakete und Postanweisungen zurückgegangen. Die Einnahmen aus den Postgebühren sindbis Ende August um 0.76 Prozent gestiegen.Rundfunk-Einnahmen steigenDer Rundfunk weift nruerdiugS eine«Zuwachs an zahlenden Hörern aus; Ende September waren es schon 753.600. Die Brutto-Einnahmen aus pen Rundfunkgebühren betragen bisEnde Septeniber 67.7 Millionen, der Zuwachsgegenüber dem Vorjahr betrügt über zwölf Millionen»der fast 22 Prozent.Die Zahl der Telegramme ging zurück(im In«kdndsverkehr um 0.69, im Verkehr mit dem näherenAusland um 12.29 Prozent), die Telephongebührensind gleichfalls um 3,63 Prozent zurückgegangen.Flugpost im AnstiegDie Flugpost weist eine aufsteigendeTendenz auf. Die Luftpost nach dem Fernen Ostenund nach Australien wird dadurch sehr beschleunigt,daß das Flugzeug Amsterdam—Holländisch-Jndieneinmal in der Woche in Preßburg zur Postaufnahmelandet. Die Flugpostsendungen nach Südamerikawerden jetzt ohne besonderen Zuschlag per Flugzeugnach Paris befördert. Für das nächste Jahr ist miteiner regelmäßigeck Flugpost nach Moskau überKlausenburg—Kiew zu rechnen.Auf dem Gebiet des Rundfunks hat das Mini-stersirm im Frühjahr die Vorlage über den Schutz-gegen Störungen ausgearbeitet. Im interministeriellen Verfahren wurden zahlreiche Einwendungen erhoben, auf Grund deren die Vorlage um-gearbeitetz wird.Telephon-WerbungDie Telephonwerbeaktion hat in Prag Heuerbereits 1800 neue Teilnehmer gebracht. Die Aktionwurde auf die ganze Republik ausgedehnt und derMinister hofft, daß das bisherige Verhältnis vonelf Telephonen auf 1000 Einwohner sich bald bessernwird. Auch auf dem Lande müßte das Telephonmehr Eingang finden. Die Ausstattung der Grenzfinanzwachen mit Telephonen hat bereits begonnen.Auch alle Gendarmeriestationen werden mit einemjederzeit benützbaren Telephon ausgestättet werdenAuf den automatischen Betrieb lallen die Telephonzentralen in Teplitz- Schönau und inZilina, gegebenenfalls noch in anderen Orten, umgestellt werden.100.000 neue PostsparkassenbüchelIm Bostsparkaflen-Scheckdienst ist bis EndeSeptember Pie Zahl der Rechnungsposten um780.000 zurückgegangen, der Gesamtumsatz ist jedoch um rund zehn Milliarden gestiegen. An Ejn-lagebücheln der Postsparkasse waren Ende September 823.327 mit einer Gesamttinlgge vvn 229Millionen rm Umlauf. Seit 1. Jänner wurden100.000 neue Bücheln äusgegeben. Die Forderungen.hi alten österreichischen Kronen, die im Verhältnis von 41 Kö zu 100 alten Kronen eingelöstwerden, werden schon in'kurzer Zeit liquidiert werden, obwohl es sich um rund 170.000 Falle handelt.Die Verhandlungen mit Ungarn wegen der analogenSache stocken derzeit.HingerichtetBerlin. Der am 30. Juli d. I. vom Volksgerichtshof wegen Verrats militärischer Geheimnisse zum Tode und zum dauernden Verlust derbürgerlichen Ehrenrechte verurteilte 29jährigeAlbrecht Spieß aus Berlin ist Dienstag früh inBerlin hingerichtet worden.Das Ende eines WeiberfeindesChicago. Der bekannte Antifeminist D u f f,Autor des Buches„Die Falschheit der Frauen",hat Selbstmord verübt.. Vor. seinem Toderichtete er an alle Männer ein. Schreiben, in demer ihnen rät, zu heiraten, da sie sich nur sovor Einsamkeit bewahren könnten.„Sammelt Buchecker«!" Die Rohstoffnot inDeutschland zeitigt Erscheinungen, die der Ersatz,wirtschaft während des Weltkrieges immer ähnlicher werden. So erschien kürzlich in deutschenZeitungen unter der poetischen Ueberschrift,Ehret den Altstoff!" ein Aufruf, in dem es hieß:„Wir sollten uns unserer ungeheuren Schätzebewußt werden, die heute auf Schutthalden verrosten- Wie viele reiche Möglichkeiten bieten Textillumpen zum Beispiel für den Aufbau unsererWirtschaft!"Daß Deutschland gegenwärtig eine Lumpenwirt-schast führt, wußte man freilich schon lange...Der Mangel an Textilrohstoffen nötigte dasRegime schon'vor einem Jahre, auf allenBauerntagungen zur„Erzeugungsschlacht" imFlachsbau aufzurufen. Fetzt sind es aber dieBauern, die mit dem Ergebnis dieser„Schlacht"sehr unzufrieden sind. Aus Bayern wird berichtet, daß die Bauern den halbtrockenen Flachslieber auf den Feldern verfaulen lassen, weil siefür 50 Kilogramm völlig getrockneten Flachseseinschließlich der Anfahrt zur Bahnstation nur2.60 Mark bekommen sollen. Und während sieden Leinsamen für die Aussaat im Frühjahr mit50 Pfennigen pro Kilogramm bezahlen mußten,bietet man ihnen jetzt nach der Ernte nur 26Pfennige für das Kilo. Diese„Erzeugungs-schlacht" sollte nicht nur die Versorgung mitTextilrohstoffen aufbessern, sondern zugleich auchder Oelnot abhelfen. Es macht sich nämlich inDeutschland neben der Fettnot immer stärker, auchein Mangel an Konsum- und Jndustrieölenempfindlich fühlbar. Deshalb ist schon die Ver-Wendung von Leinöl für Glaserkitt und Anstrichfarben bestimmten Beschränkungen unter-worfen worden. Die Oelnot macht nun auch einAufruf offenkundig, der wie ein Zitat aus derKriegszeit anmutet, der aber erst kürzlich, EndeSeptember dieses Jahres, in deutschen Zeitungenerschienen ist:„Sammelt Bucheckern!" Sie werden als Oelersatzfrucht gebraucht. Jetzt hat dieLandesbauernschaft Hannover ihren 17 Kreis-bauernschasten die Oelmühlen bekannt gegeben,die die gesammelten Bucheckern zur Erzeugungvon Buchenöl entgegennehmen. Die Oelmühlcnerhalten aus Reichsmitteln eine Ausgleichsver-gütung von 50 Mark für 1000 Kilogramm Bu-chenöl, die es ihnen ermöglichen soll, den Sammlern 16 Mark für 50 Kilogramm geschälteBucheckern zu zahlen. So macht die deutsche Ersatzwirtschaft muntere Fortschritte. Und vielleichtwerden die Bucheckernsammler auf ihren Waldgängen bald auch wieder„Deutsches Buchenlaub" äls Tabakersatz tauchen dürfen.Streikende Hochschüler. Die Hörer der Universität in Clermont-Ferrand tratenMontag in den Streik, um gegen die allzu starkeErhöhung der Uniixrsitätstaxendurch die Regierungsdekrete zu protestieren..Sowurde z. B. die Jmmatrikulationsgebühr von 200auf 500 Franken erhöht.Vierzehn Todesopfer. In dem am Golf vonMexiko gelegenen Hafen H o u st o n in Texas istes zu einem blutigen Zwischenfall mit streikenden schwarze n Hafen arbeiterngekommen. Die Neger kamen unerwartet schwerbewaffnet in einem Lastautomobil zum Hafenpiergefahren und verlangten von den Scheuerleuten,daß sie sich dem Streik der Hafenarbeiter, der seitAnfang Oktober im Gange ist, anschlössen. Aufdie Weigerung der Arbeiter hin eröffneten dieNeger«ine wilde Schießerei, bei der ein Vorarbeiter verwund et wurde. Die Arbeitersetzten sich zur Wehr und'töteten einen der Angreifer. Damit hat der Streik der Hafenarbeiter in den Golfhäfen nunmehr das vierzehnteTodesopfer gefordert.Die deutsche Fleischnot. Die Polizei inDessau hat drei Großschlächter ausKöthen wegen Sabotage an den Maßnahmen derReichsregierung zur Sicherung der Fleischversorgung der Bevölkerung in Schutzhaft genommen. Die Genannten hatten.sich„unter Ausnutzung der augenblicklichen Verhältnisse" auf demViehmarkt von ihren Abnehmern Preise zahlenlassen, die weit über den festgesetzten Höchstpreisenlagen.Neunzehn japanische Arbeiter wurden bei derUeberfahrt über den Jnaschiro-See in Nord-Japan von einem plötzlichen Sturm überraschtund fanden sämtlich den T o d in den Wellen.Dowjetrussische Orden. Der Zentralvollzugsausschuß der Sowjetunion hat einen neuen Ordengeschaffen, der als„Ehrenzeichen für? besondereLeistungen" in Erfüllung der Stachanow-Arbeits-methode auf allen Gebieten gedacht ist.Der gefährliche Skatabend. Aus Leipzig wirduns geschrieben: Ein Bekannter hat mit achtFreunden einen regelmäßigen Skatabend. EinesTages werden sie von der Polizei ausgehoben.Man untersucht sie und die Wohnung gründlich.Als sich absolut nichts findet, sagt ihnen der Beamte, sie sollten künftig ihre Skatabende auf demzuständigen Revier melden! Als sie das beimnächsten Male tun, will sie der Revierbeamte fastfressen, weil er denkt, daß sie ihn zum Narrenhalten. Doch der kleine Vorgang hat auch eineernste Seite: Das Erscheinen der Polizei zeigt diegute Arbeit des betreffenden Blockwartes. So wirdheute in Deutschland die harmloseste Zusammenkunft bespitzelt!,Lohnabzug— für Wei«. Um den deutschenWinzern zu helfen, die— wie alle Bevölkerungsschichten— unter den Folgen der.nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik schwer leiden, wird imganzen Reich die Werbetrommel ftjr vermehrtenWeingenuh gerührt. Aber Werbung allein nütztnicht viel, wo nun mal kein Geld da ist— darummuß Zwang nachhelfen. So liest man in derdeutschen Presse,' daß ein Betrieb im Kreis Wolfenbüttel 800 Flaschen. Wein für seine„Gefolgschaft" bestellt hat. Wirklich, aufmerksam von der„Betriebsführung", wird man denken. Aber werträgt die Kosten?„Der Betrag dafür wird deneinzelnen in fünf Monatsraten abgezogen". Dahaben wir also wieder eine Form des Lohnabbaues. Sicher wird das- Beispiel.Schule machen,andere Betriebe werden folgen, und der Tag istnicht mehr fern, an dem. der gesamte Lohn'inBeitragsmarken, Sammelplaketten, Zeitungenund Naturalien ausgezahlt wird.Der„Wahrheitsdetektor" und Bruno Hauptmann. Dr. William Marston, der Erfinderdes vielbesprochenen„Wahrheitsdetektors"eines empfindlichen Apparates, der die geringstenGemütsbewegungen verzeichnet- und darum eineLüge sicher registrieren soll— hat den amerikanischen Behörden vorgeschlagen, den wegen derErmordung des Lindbergh?BäbYs zum Tode verurteilten vermutlichen Täter Bruno Hauptmann'mit diesem Apparat zu prüfen. Die BehördenRuMsche Marschalle,ernanntDurch eine Verfügung dcS Zen-tral-Exekutivkomitees in»Moskau wyrden auf Grund derEinführung der neuen Offiziersrangkiste bei der RotenArmee die ersten„Marschälleder Sowjetunion" ernannt. Zuihnen gehören der Kriegskom-miflar Woroschilow(rechts) und der Kommandeurder Fernost-Armee Blüchertlinks).IV. internationales Treffe«der Arbeiter-Wintertouristen nnd Sportler in derTschechoslowakei im Jsergebirge auf der Königshöhe am 15. nnd 16. Feber 1936Das internationale Treffen wird vom Verbandfür Arbeiter-Winter-Touristik in der C2R. veranstaltet und mit der Durchführung wurde derTB. nnd Die Naturfreunde betraut. Es haben auchausländische Gäste ihr Erscheinen zugesagt.— DasTreffen dauert zwei Wochen und beginnt mit einerSchulungswoche fürSkiwarte, welcheeigene geprüfte Skikursleiter abhalten werden;gleichzeitig werden auch Kurse für Mitglieder abgehalten werden. Am 15. Feber, Samstag,nachmittags werden Sportspiele veranstaltet.Am 16. Feber, Sonntag, kommen zur Durchführung: Kombinierte Läufe, Mannschastslauf.Stafetten, Abfahrtslauf nnd Einzellauf der Altersklassen. Für die folgende Woche sind Skiwanderungen, teils ins Jsergebirge und teils ins Riesengebirge eingesetzt, wobei das Naturfreundehaus inPetzer besucht wird.Unser Treffen schließt schwere Sportkämpfe undSprung aus und hat seine besondere Eigenart: Urlaubswoche, Skiwanderungen, Aufzeigen von technischem Können und Ausdauer im Lauf, sowie Zusammenführung vieler Hunderter Freunde der Wanderungen und des Winter-Sportes aus dem entfernten In- und Auslande.(Um Nachdruck wirdgebeten.)haben keine Einwendungen erhoben, und auchBruno Hauptmann selbst hat sich bereit erklärt,sich der Prüfung zu unterziehen. Sie wird in dennächsten Tagen in Gegenwart des StaatsanwaltsWillentz stattfinden, der im Flemington-Prozeßden Kopf Hauptmanns gefordert und erhaltenhat. Auch der Gouverneur von New Jersey wirddabei anwesend sein; man weiß, daß eine eventuelle Begnadigung in seiner Hand liegt.Schwarze Listen der spanischen Schneider.Die Madrider Schneider, von denen es insgesamtnicht weniger als 993 gibt, haben beschlossen»einen rücksichtslosen Kampf gegen säumige Zahleraufzunehmen. Sie werden in den größten Tageszeitungen fortlaufend schwarze Listen dieser sehrwenig erwünschten Kunden veröffenllichen, damitalle Zunftgenoffen gewarnt sind. Das Schneider-Syndikat beziffert die jährlichen Verluste seinerMitglieder durch nicht zahlende Kunden ausmindestens eine Million Peseten.Löwrnjagd in Südftankreich. In einemDorf in der Nähe von Avignon gab es vor einigen Tagen eine Löwenjagd, die leider ein Opferforderte. Auf dem Jahrmarkt war eine Menagerie zu sehen, aus der am frühen Morgen die beiden Löwen ausbrachen. Die wilden Tiere begegneten einem 37jährigen Fleischer, den sie angriffen und buchstäblich in Stücke rissen. Sie fieleneinen.zweiten Mann an, der aber die Geistesgegenwart hatte, von einem Prankenhieb niedergeschlagen, sich totzustellen. Einem dritten gelangein anderes Manöver. Er riß beim Anblick derTiere eine Taschenlampe heraus, so daß die Löwen geblendet wurden und der Mann sich rechtzeitig in Sichcrheft bringen konnte. Fast zweiStunden lang verfolgten Polizei und Gendarmerie die Tiere, währenddessen die Stckdt ausge-storben zu sein schien. Es gelang endlich, die beiden Löwen niederzuschießen.Viehzählung mit dem Flugzeug. Zweimalim Jahr werden in USA die großen Viehherdender Viehzüchter gezählt. Bis jetzt lag diese Aufgabe, schon aus Traditio«, den Cowboys ob, diedas Vieh von den Weiden zusammentrieben unddann die Kopfzahl bestimmten. Dies war Ebensolangwierig wie zeitraubend. Man ist darum jetztzum ersten Male dazu übergegangen, die Viehzählung mit einem Flugzeug durchzuführen. DieFlugzeuge überfliegen die Weiden in geringerHöhe und photographieren das sich darauf befindende Vieh. Auf Grund dieser photographischenAufnahmen wird dann der Bestand ausgezählt.Fünfzig Piaster für einen Hundekopf. Da inIstanbul zahlreiche Fälle von Tollwut festgestellt wurden, haben die Behörden schon vor längerer Zeit angeordnet, daß die herumstreichendeaHunde ausgerottet werden. In den letzten Monaten wurden in Istanbul allein 900 dieser Hundevernichtet. In diesen Tagen haben verschiedenestädtische Behörden für einen Hundekopf eine Belohnung von 50 Piaster ausgesetzt.Wahrscheinliches Wetter Mittwoch: Vorwiegendbis wechselnd bewölkt ohne wesentliche Niederschläge,in den Riederngen der böhmischen Länder vielfachnebelig. Im Süden des Staates teilweise heiter undleichte Nachtfröste.— Wetteraussichten für Daune r s t a g: Im Norden der Republik unsicheresWetter, im Süden keine wesentliche Aenderung.Vom Rundfunkaus den ProgramaMPi• Donnerstag:Prag, Sender L: 10.05: Deutsche Presse,11.05: Salonorchester, 16.10: Buntes Programm,17.45: Deutsche Sendung: Jugendstunde mit Musik,19.15: Englisch für Anfänger, 21.25: Violoncellokonzert, 22.15: Buntes Programm. Sender S:7.80: Leichte Musik, 14.50: Deuffche Sendung!14.35: Opernszenen, 18: Schrammelkonzert, 19.10:Violinkompositionen.— Brünn 13.30: DeutscherArbeitsmarkt, 17.40: Deuffche Sendung: Arbeite r fu n k: Schmerda: Arbeiter und Bauer, wirtschaftliche Verbindung von Stadt und Land, 21.25:Orchesterkonzert.— Mährisch-Ostrau 15: Orchesterkonzert, 18.10: Deuffche Sendung: Groebl: Moderner Kapitalismus.— Preßburg 17.50: Klavierkonzert, 19.30: Unterhaltungsmusik.— Kascha» 18.10«Pioloncellokonzert,