Nr. 279

40 Jahre Dienst 181M IM für die Gemeinschaft

Samstag, 30. November 1935

44 Reichstagsmitglieder ermordet

Die Liste öffentlich verlesen

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Stellvertreters des Führers. Derselben Erlaub von zwei Reichsministern, also nach politischen nis bedarf die Ehe zwischen Halbjuden und Gesichtspunkten, entschieden. Für eine Erpresser­Bierteljuden. politik großen Stils sind damit auf dem Wege der Der außereheliche Verkehr ist verboten, Gesetzgebung unbegrenzte Möglichkeiten Eine der ersten Kulturorganisationen des auch zwischen Juden und Vierteljuden, nicht schaffen. werktätigen Volkes war der Touristenverein Die zwischen Halbjuden und Vierteljuden. Gehört Naturfreunde", der eben auf ein 40jähriges Be- aber der Halbjude noch der jüdischen Religions­stehen zurückblicken kann. Um die Wende des lez- gemeinschaft an, so gilt er als Volljude. Ihm ten Jahrhunderts in Wien entstanden, verbreitete ist dann der Verkehr nicht nur mit Ariern, son­sich dieser proletarische Wanderverein rasch über dern auch mit Vierteljuden verboten. Befreiung die ganze Welt und war in der Nachkriegszeit von den Vorschriften des Gesetzes kann nur der die größte aller bestehenden Touristenverbin- Führer und Reichskanzler erteilen. Er kann u. a. dungen. auch einem Juden erlauben, eine noch nicht 35­Was bezweckten die Gründer und Wegbe- jährige Hausgehilfin in seinem Dienste zu be­reiter der Naturfreunde", zu denen auch der halten oder eine noch nicht 45jährige neu aufzus spätere österreichische Bundeskanzler Dr. Ren nehmen. Mit anderen Worten: es soll die Mög­ner gehörte? Sie wollten die Arbeiter der Groß- lichkeit geschaffen werden, bei distinguierten Aus­stadt aus den rauchgeschwängerten Schenken und ländern ein Auge zuzudrüden. Kneipen herausholen, wollten ihrem einförmigen Strafverfolgungen fremder Staatsangehö­trostlosen Leben Freude und Inhalt geben und riger bedürfen der Zustimmung des Reichs­sie für die edlen Genüsse des Daseins empfäng- ministers der Justiz und des Innern. Es wird lich machen. Durch sonntägliche Wanderungen, also tatsächlich im Zeichen der Wiederherstellung Ferienausflüge und bildende Vorträge wurde und der deutschen Ehre" eine bevorzugte Stellung der wird versucht, im arbeitenden Menschen die Liebe Ausländer auf sexuellem Gebiete konstituiert. Ob zur Natur und das Verständnis für den sozialen dem Ausländer die Strafverfolgung erspart Fortschritt und die kulturelle Entwicklung der bleibt, oder ob er, als ob er ein deutscher Staats­Menschheit zu weden. Der Touristenverein Die angehöriger wäre, ins Zuchthaus muß, das wird Naturfreunde" dient somit der Volksgesundheit, der Ertüchtigung und Erstarkung des Proleta­riats, das er zu denkenden Kämpfern ums Men­schenrecht erzieht.

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Eine reich illustrierte Zeitschrift, die seit zwei Jahren in der Schweiz gedruckt wird und neuerdings in allen Zeitungskiosken gekauft

und wandertechnische Aufsäße.

Scite 7

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Die Rationalisierung und die Tabatarbeiterschaft

1919: 19.000 Arbeiter, 1932: 10.000 Arbeiter Wie verheerend die Rationalisierung in der Tabatfabritation gewirkt hat, darüber haben be reits die Berichte der Gewerbeinspektoren in den In Brüffel traten am vergangenen Sonn- letzten Jahren viel erzählt. So wurden Zigaret tag Parlamentarier vieler Kulturländer unter tenmaschinen aufgestellt, welche innerhalb von 48 dem Vorfis des französischen Radikalen Pierre Stunden über zwei Millionen Zigaretten erzen­Cot, ehemaligem Luftfahrtministers, zusammen. gen und Packmaschinen eingeführt, welche in der= nahmen auch die gewesenen deutschen selben Zeit 150.000 Kartons zu je zehn Ziga­U. a. Reichstagsabgeordneten Dr. Rudolf Breit- retten adjustieren. Dabei geht die Rationalisierung scheid und Wilhelm Sollmann an der Be- immer weiter. Welche Folgen das für die Arbei ratung teil. Senator Branting- Stockholm terschaft hat, geht( einem Bericht des Fachblattes verlas die Namen die 44 ehemaligen Mitglieder der Tabatarbeiter) daraus hervor, daß im Jahre des Deutschen Reichstages, die von den Nazis in 1919 bei der Tabakregie 19.313, im Jahre 1929 ihrem braunen Reich ermordet worden sind. Die noch 11.218 und im Jahre 1932 nur noch 10.586 Versammlung brandmarkte mit gleicher Entschie- Arbeiter beschäftigt sind. denheit den fascistischen Terror in Desterreich, Italien , Polen , Litauen , Spanien und den übri­gen Ländern, die auf den Fascismus ge­kommen find.

Miß Bothamley verliebt sich

Deutschlandbericht für englische Wigblätter

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Günstige Aussichten im Rußland­geschäft

Nach den bisherigen Ausfuhrergebnissen nach der UdSSR kann in diesem Jahre mit einer beträchtlichen Steigerung unserer Rußland­exporte gerechnet werden. Während des ersten Dreivierteljahres 1935 verdreifachte sich die Ausfuhr bereits. Sie stieg im Vergleich zum

Fichtebundblätter Nr. 681", herausgege-| stellten jüdischer Geschäfte sprach sie wird Vorjahre von 1.08 Millionen Rubel auf 3.13 werden kann, dient der Verbreitung naturwissen- ben vom Deutscher Fichte- Bund e. V., Reichs- doch um Himmelswillen nicht etiva was einge- Millionen Rubel, wobei die Einfuhr aus der schaftlicher Kenntnisse, weckt das Verständnis für bund für den Kampf gegen Versailles , Gegründet fauft haben, was würde dazu der Geheimpolizist USSR von 0.21 auf 0.65 Millionen Rubel Voltsleben und eine vernünftige Gestaltung des im Januar 1914. Hamburg 36"- sonderbare sagen, weshalb hat sie dann nicht auch mit stieg. Günstig wirkte sich im Ausfuhrgeschäft das sozialen Lebens, und enthält zahlreiche touristische Dinge gibt es doch in Deutschland . Da haben sie dem Inhaber gesprochen? Die Unterscheidung, die Kreditabkommen ab. In der lezten Zeit beſtellte schon im Januar 1914 einen Verein gegen Ver- unsere Miß zwischen Kleinbauern, Bauern, die UdSSR u. a. für 20 Mill. Maschinen Zur Zeit des höchsten Mitgliederstandes sailles gestartet, wie das glorreiche Stahlbad Guts- und adligen Großgrundbefizern macht, von der Brünner Maschinenfabrit, ferner für 8 sählte der Verein nahezu 200 Schutzhütten und überhaupt noch gar nicht angefangen hattel Wer zeigt eine feine Beobachtungsgabe und beweist, Millionen Stabeisen und Federstahl. Außer­Ferienhäuser in allen Teilen der Welt, im Flach- mutlich waren die Vereinsgründer lauter Hell- daß es in Hitlerdeutschland wirklich keinerlei dem placierte Rußland auch in der Textilindu­land und in den Regionen des ewigen Eises und seher. Aber dort sehen sie noch mehr! strie größere Aufträge. Klassenunterschiede mehr gibt. Schnees. In aufopferungsvollen Arbeiten an den freien Sonntagen und nach Feierabend haben die Naturfreunde die Baumaterialien in die Berge geschleppt und Hütten gebaut ,, damit es die Wan­derer in den freien Berghöhen gut und bequem haben. Daneben wurden Badepläße und Boots­häuser errichtet, um der Volkswohlfahrt zu die nen. Unendlich viele Menschen hat die Natur­freundebewegung mit Lebensglück erfüllt. Die Aufzählung der verschiedenen Daten und Zahlen bermag teine Vorstellung von der Leistung zu geben, die arme Arbeiter in jahrzehntelangem Wirken für die Gemeinschaftsidee vollbracht haben.

Die Regierungen der fascistischen Staaten haben für diese Kulturarbeit bisher kein Ver­ständnis bekundet. Sie haben überall, wo es ihnen möglich war, den Verein aufgelöst, die Hütten und das Eigentum beschlagnahmt und vielfach mit brutaler Gewalt zerstört, was in mühevoller Ar­beit aufgebaut worden war. In einzelnen fasci stischen Ländern ist man bestrebt, den alten Na turfreunde"-Geist in neuen Gebilden lebendig werden zu lassen; aber all das heiße Liebeswerben un die ehemaligen Mitglieder bleibt ergebnis­los, muß ergebnislos bleiben, solange das demo­fratische Gedankengut und, das freiheitliche Stre­ben nach Entfaltung der Gemeinschaft in den Diftaturitaaten verbannt ist.

Ueberall dort aber, wo der Arbeiter als gleichberechtigter Staatsbürger gilt, wo noch Sinn und Verständnis für das Kulturstreben des werk­tätigen Voltes vorhanden sind, wo die Gemein­schaftsarbeit noch nicht verpönt und der Opfer­geist noch lebendig ist, überall da entwickelt sich die Naturfreunde= Bewegung in erfreulicher Weise und bewahrt den Ideengehalt, der dieser schönen Wanderorganisation von jeher eigen war.

Paragraphierter Irrsinn

Mit Erpresserabsichten gegen das Ausland

3. B.: Miß Margaret Bothamley, London , ist durch Deutschland gereist, durch das Deutsch­ land Adolf Hitlers , und was sie dort erlebt und gesehen hat, das hat sie in einem Vortrag in ihrer englischen Heimat wiederholt erzählt, in der Hoffnung, den Weltfrieden zu fördern."

Was die Dame aber alles erlebt hat, ist wirklich staunenswert.

Ich fuhr also nach Berlin , wo ich gafts freundlich aufgenommen wurde und sehr werts volle Einführungen erhielt... Dann fuhr ich wieder durch Pommern und nach Stettin , wo ich freiwillige Arbeitslager für junge Männer be­fuchte. In diesen verbrachte ich viele Stunden.

Ich hatte fesselnde Unterredungen mit führenden Männern des Gaues und vor allem mit einem Arbeitsführer, der die Leitung dieser Lager hat und eine erstaunliche Liebe für seine Arbeit auf­bringt..."

hat die Miß offenbar nicht gesprochen, sonst hätte Mit den freiwilligen" Arbeitsdienstleuten fie sicher erfahren, daß auch diese eine erstaun­liche Liebe" für ihre Arbeit aufbringen..

... Was für eine Ordnung in den La­gern herrscht, ist mir besonders an zwei Regeln angenehm aufgefallen. Wer in den freiwilligen Arbeitsdienst ,, eingereiht werden will, muß eine Zahnbürste mitbringen",

die Miß scheint anzunehmen, daß vor dem Er­scheinen des großen Adolf in Deutschland der Gebrauch von Bahnbürsten völlig unbekannt ge­wesen ist

Hitlers Bewegung ist allerdings streng gegen solche Marristen, die sich aus Elend oder Ver­hebung zu lebertretungen oder Vergehen verlei­ten ließen. Das habe ich in Oranienburg gemerkt. Sobald als möglich werden solche in verantwort lichen Posten beschäftigt, z. B. als Aufseher in den Schlafsälen, als Maschinenschreiber oder in der Lagerküche.

Hitler Bewegung ist allerdings streng gegen eine Gattung Marristen, die mich schaudern machten und aus deren Augen mit so etwas Ties risches entgegenblickte, das ich in menschlichen Augen zu sehen nie für möglich hielt..."

Gestatten sie uns, Miß Margaret Botham­Teh. Ihnen zu sagen, daß Sie ebenso geschaudert hätten, wenn sie in unsere Augen hätten blicken können, als wir vor einigen Minuten ihr dum mes und verlogenes Geschwäß über das uns nur zu gut bekannte Konzentrationslager Oranien­ burg niederschrieben.

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Gerichtssaal

Hochstaplers Hochzeitsreise

Flitterwochen, die die junge Frau teuer bezahlen mußte.

Prag . Der 30jährige Wenzel Kadlec, zuletzt Atquisitionsbeamter, ist eine aus eigener Schuld ge­fcheiterte Existenz. Er stammt aus reicher und ange= fehener Familie, die sich aber, nachdem er mehrmals mit dem Gesez in Konflikt gekommen war, von ihm bollkommen losfagte. Kadlec hat bereits mehrere Vor­strafen wegen verschiedener Eigentumsdelikte und feine Straffarte wurde nun um eine weitere schwere Strafe bereichert. Der Fall, wegen dessen er dem Straffenat Petřit aus der Untersuchungshaft vorgeführt wurde, zeugt von ganz besonderer Stru­bellosigkeit.

Adolf Hitler hat die ganze Jugend seines großen Landes vor dem Zusammenbruch gerettet," Zu Beginn dieses Jahres machte Kadlec die nämlich dadurch, daß er sie schleunigst für die Bekanntschaft eines jungen, schönen Mädchens, dem er sich als vermögender Mann ausgab, obawar er zu neuen Schlachtfelder drillen und ausrüsten läßt, diefer Beit weder irgendein Vermögen noch eine Stel­weil es ja teinen schöneren Tod gibt als vor lung hatte. U. a. schwindelte er ihr vor, daß er aus dem Feind erschlagen", wovon die armen italie- Frankreich eine Erbschaft von 130.000 Franken zu nischen Musfoten jetzt bereits ein trauriges Lied erwarten habe. Das Mädchen ließ sich betören und zu singen wissen. es tam zur Eheschließung. Gleich darauf tra­ten die Neuvermählten ihre Hochzeitsreise nach Frankreich an.

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Er hat dem ganzen Lande die einfachen mächtigen Grundsäße der Religion wiedergege­ben..."

Hier irrt die Miß allerdings. Vorläufig, ist ,, und jeder Mann ruht auf seinem Bett von 2, Er" sich noch nicht einmal darüber klar, welche bis 4 Uhr nachmittags aus. Da im Sommer von 5,30 und im Winter von 6,30 an gearbeitet wird, ist diese Ruhezeit sehr am Blaze..."

Das sind die beiden Punkte, die der inspi­zierenden Miz in einem Arbeitslager junger Proletarier am ,, angenehmsten" aufgefallen sind.

.. Dann kam ich nach Berlin , wo ich mehrere Shmben im Konzentrationslager Oranienburg berbrachte. Ich habe die Führer und auch die Häftlinge sehr genau beobachtet und kann auf­richtig gestehen, das ich während dieses Besuches und bei näherer Bekanntschaft den besten Eindruck

von dem edlen Charakter des Kommandanten erhielt..."

seiner vielen neuen Religionen die richtige sein soll, Reichsbischof Müllers Deutsche Christen, Adolf Dinters Neue Heiden, Ludendorffs Wotan­anbeter oder wer immer.

Vorerst lebte das junge Ehepaar herrlich und in Freuden, nämlich so lange, bis die 10.000, die die junge Frau mitgenommen hatte, aufgezehrt waren: Das Pärchen logierte in dem Pariser Hotel.. a u- rice" und lebte ganz im Stil der oberen Zehntau send, wobei die Kosten der Lebenshaltung ausschließ­lich die Frau bestritt. Bei solchem Leben sind 10.000 wenig Geld und das Bargeld war denn auch in furzer Zeit verbraucht und es blieb nichts übrig, als die Belze und Juwelen, die die leichtgläubige junge Frau auf die Hochzeitsreise mitgenommen hatte, zu berpfänden. Der Hotelbejizer gewährte feinen ver­meintlichen vornehmen Gästen nicht nur Kredit, son­dern streckte ihnen auch beträchtliche Beträge in bar Woher sie weiß, daß die ihr gezeigte Nazi- bor. fo daß schließlich ihre Schuld auf 17.696 Fran­uniform eine gestohlene ist, sagt Miß Bothamley Len anwuchs und die Situation unhaltbar wurde. nicht. Ihr genügt der Anblick, um, festzustellen", am 17. April erklärte der Angeklagte, er werde nach

Ein Schußmann führte mich auf meinen Wunsch zu dem kommunistischen Museum. Ich sah dort große Mengen Revolver, Gewehre, Spreng stoffe, Bomben, russische Uniformen und sogar gestohlene Naziuniformen."

daß

Es ist verständlich, daß die Welt, die andere Sorgen hat, wenig Neigung zeigt, sich in die Hause fahren, um Geld flüssig bu machen( die Devi­Einzelheiten der deutschen Rassegesetzgebung zu fenschwierigkeiten dienten als guter Vorwand). Er bertiefen, und doch wird diese Gesetzgebung für ,, biele von den Verbrechen, die den Nazis zuge- fuhr tatsächlich davon und seine Frau blieb ohne Dieser Kommandant mit dem edlen Charakter schrieben wurden, von Kommunisten in Naziuni- Geld in Paris fizen und wartete sehnsüchtig auf die den Stulturhistoriker ein unschäzbarer Beitrag form berübt worden sind.' Rückkehr des lieben Gatten. Dieser blieb indessen ver­zur Geschichte der menschlichen Verirrungen blei heißt i de, hat mit eigener Hand Gefangene ..... Ich sah Sensen in der Art, wie sie Neger schwunden und schließlich klagte der Pariser Hotelier ben. Seit der Zeit der Herenprozesse ist nicht erschossen und unzählige erschießen und zu Lode im Urwald zum Töten benußen, Fingerringe, an beim biesigen Zivilkreisgericht seine Forderung gegen wieder so viel juristischer Scharfsinn aufgebracht martern lassen. Er mit seinem süddeutschen G. denen Nägel befestigt waren, Waffen als Spa Wenzel Kadlec ein, der sich bei dieser Gelegenheit als worden, um einen offenbaren Unsinn in Para- Sturm wird uns verantwortlich bleiben für die| zierstöcke und Füllfeberhalter verkleidet..." böllig vermögensloser Mensch erwies. Wie die junge graphe zu gießen, wie es jetzt in diesem Falle ge- Ermordung Erich Mühsame. Sein edler Charaf Daß die Neger im Urwald Sensen zum- Frau aus Paris heimkehrte und wie ihre Familie fich schieht. Verwaltungsbehörden und Gerichte wer- ter betätigt sich heute als Kommandant des Co­den vor die knifflichsten Entscheidungen gestellt, lumbiahauses in Berlin, wo er junge Mädchen ten benußen, statt mit diesem gerade im Urwald überhaupt au dem ganzen Heiratsprojekt eingestellt Beamte und Advokaten bekommen Arbeit in Hülle zusammen mit männlichen Gefangenen im Bei- sicher sehr praktischen Instrument Bäume abzu- bat. tam bei diesem Strafprozeß nicht zutage. jein seiner SS- Mannschaften zu Prügelstrafen mähen, haben wir freilich noch nie gehört. Das der Staatsanwaltschaft abirat, die gegen Wenzel auf den nackten Körper ,, berurteilt". Lassen muß wohl in irgend einem englischen Mandats- Kadlec die Anklage wegen des Verbrechens des gebiet Betruges einbrachte. Die Verteidigung des An­wir die Mig weiter erzählen: Und nun möchten Sie gerne wissen, ives- geklagten, fein Vater, ein Mann in hoher gesellschaft­halb eigentlich die englische Miz sich mit ihrem licher Position, habe ihm geldliche Hilfe versprochen, geistreichen und wahrheitsgetreuen Vortragsbe- wurde von diesem energisch widerlegt. Der Aus­richt solche Mühe macht. Aus ihrem langen Ge- gestoßene existiert für seine Familie nicht mehr. Die Verhandlung endete mit der Verurteilung des An­schwafel nur ein Sat: geklagten zu zehn Monaten schweren ser= ers. rb.

und Fülle. Die Sache wäre noch verhältnismäßig ein­fach getvesen, wenn es in Deutschland nur Voll­juden und nur Vollarier gäbe. Aber zwischen diesen beiden Kategorien gibt es eine dritte, die der sogenannten" Mischlinge", die auf mindes stens zwei Millionen Menschen geschäßt wird. Die Mischlinge sind aber auch wieder feine einheits liche Masse, man unterscheidet solche mit ein, zwei und drei jüdischen Großelternteilen. Für jede Art von Mischlingen gibt es also wieder vers schiedene Vorschriften, z. B. dergestalt, daß ein Mann, der nur einen jüdischen Großelternteil hat, zwar in seiner Liebeswahl frei ist, dennoch zwei jüdischen Großelternteilen fönnen sich zwar untereinander oder mit Volljuden verheiraten,

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Weiter ging die Reise über Hannover und West falen, wo wir Besuche machten. Während dieser Beit habe ich mit vielen Menschen gesprochen. Ich tanzte mit Bauern und tobte mit ihren Kindern am Erntefest. Ich sprach mit Gepädträgern, Fri­feuren, Buchhändlern, mit Angestellten jüdischer Geschäfte, mit Kleinbauern und Bauern, mit Gutsbefißern und adeligen Großgrundbefizern... Ich sprach auch mit Polizeibeamten, selbst mit Geheimpolizisten..."

Seltsamerweise verschweigt die Miß in ihrem Vortrag völlig, über was sie mit allen die sen Leuten denn eigentlich gesprochen hat. Bei den Gepäckträgern kann man sich das Gespräch

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sprich Kolonie- der Fall sein.

... Wir im Auslande... erkennen nicht, daß wir diesem Mann, Adolf Hitler, dant bar sein müßten und helfen follten, statt ihm seine Aufgabe durch unsere furzsichtigen Voripürfe zu erschweren...

Die Regierung Seiner Majestät des Königs von Großbritannien das zu lesen und sofort eine Ergebenheitsadresse an Herrn Hitler schit ten, sowie Deutschland eine zinsfreie Anleihe in

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Fest steht nur, daß das Zivilgericht die Aften

Noch kein Urteil im Spionageprozeß gegen Anna Dienel und Konforten. Die Annahme, daß diesen Samstag das Urteil gegen Anna Dienel und ihre acht Mitengeklagten ergehen würde, hat sich als trü­gerisch erwiesen. Freitag war wieder eine Verhand­lungsbauie, wie deren in diesem Brozek bereits mehrere eingeschaltet wurden, da offenbar das um­

fangreiche Beweismaterial solche Bausen nötig macht. in das letzte Stadium getreten und der Termin der Urteilsverkündigung noch gänzlich unbestimmbar

nicht aber mit Ariern". Wollen fie das lektere einer reisenden Dame ja schließlich vorstellen, bei beliebiger Höhe zur Verfügung stellen das ist wie verlautet, ist der Prozeß bei weitem noch nicht tun, so bedürfen sie dazu der besonderen Erlaub Friseuren auch, aber Polizisten, gar Geheimpoli- doch selbstverständlich! nis des Reichsministeriums des Innern und des zisten...? Und wenn sie schon mit den Ange='

Martin Chr. Sander