Nr. 280 Sonntag, 1. Dezember 1935 Seite 8 fudetendeutsefter Zeitepieget Die SdP und der Kunauer Mord Merkwürdige Begründungen: Weil die Firma Terror übt, wird ein Angestellter ermordet? In der Budgetdebatte hat der Abgeordnete der Henleinfront Knorre sich gegen die Be­merkungen des Genossen Taub über die Rolle der SdP bei der ideologischen Vergiftung der Atmosphäre im Grenzgebiet gewandt. Er ver­suchte zunächst jede Aussprache alsEingriff in die Voruntersuchung" abzu­lehnen. Weiter sagte er nun selbsteingrei­fend" e- handle sich einfach um dieübliche Brunnenvergiftung". Drittens be­teuerte er, die SdP verwerfe jeden Mord und habe mit keinem etwas zu tun. Man braucht nur an das Echo der Morde an L e s- sing und F o r m i S in den Kreisen der SdP und des Kameradschastsbundes, an ihr Schweigen zu den vielen Morden in Deutschland erinnern, um zu zeigen, wie haltlos diese Rechtfertigung ist. Endlich aber ließ sich Herr Knarre, der doch weder in die Untersuchung ein­greifen noch den Mord billigen, noch etwas von ihm und seinen Hintergründen wissen will, merk­würdigerweise herbei, die Ursachendes Mordes oder was« r dafür halt, breit darzulegen. Er betonte, die SdP erkläre ja immer, wie große Gefahren die nationalpolitisch geleitete Wirtschaft mit fich bringt, und hier haben Sie einen tyoischrn Beweis. Und es ist gerade auf handelspolitischem Gebiet«ine sehr schwere An­klage. Ter Ermordete ist Buchhalter bei einer Firma in Kunau bei Freudenthal . Diese Firma ist eine Hanfspinnerei und Sie brauchen nur bei einer tschechischen Hanfspinnerei nachzufragen, die Ihnen über diese Firma Pench Aufschluß geben wird. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt, in eine vSprozentige deutsche Gemeinde eine tschechische Schule hereinzubringen und hier ist der Beweis dafür, der gerichtliche Rekurs, daß diese Firma Arbeiter, die 30 und mehr Jahre lei ihr be- schtftigt waren, fristlos entlasten und ihnen dir Wohnung gekündigt hat» um nur irgend einen tschechische« Arbeiter mit kinderreicher Familie herrinznbringeu und so künstlich diese Schule zu ermöglichen. Warum tut es diese Firma Perutz? Sie hat bei der ObLanskä zälojna in Olmütz hypothekarisch sichergestellte Kredite bekommen, obwohl sie vor einigen Jahren nahe am Konkurs ' gestanden ist. Sie hat heute jedes Interest«, sich, an jene Seite anzulehnen, von welcher sie finan­ziell geschützt ist. Diese Firma ist aber nicht im Kartell und wir haben die Daten einer tschechischen Hanfspinnerei, welche folgende Löhne bezahlt: I<L 2.70 bi- 8.40 per Stunde, einem Spinner mit Akkordlohn mindestens K6 2.50, in der Schlosserei Ai 2.50 bis 8. und 4.80, einem Kesselheizer Ai 4., während die Firma Perutz einem Spinner AL 1.44, der Fra « AL 1.20 per Stunde bezahlt. All die- und die vielen Entlastun­gen in diesem kleinen Ort, wo die Leute lediglich von der Fabrik leben und über Druck deS Herrn Perutz die Kinder 14 Kilometer weit in die nächste tschechische MiuderheitSschule schicken müffen, weil sie nicht daS Brot verlieren wollen. Wenn dann dort eine solche Situation entsteht, so ist es nur eia« schwere Anklage dieses Prinzips. Eine solche Situation? Eine Situation, die einen Mord erzeugt? Möglich, daß die Verelen­dung der Arbeiter, die schlechten Löhne, di« poli­tischen Repressalien der Firma die Menschen auf­dringen und zur Verzweiflung treiben. Aber Segen wen müßte sich diese Stimmung wen­den? Doch wohl gegen die Firma, gegen das Kapital, gegen die Berantwortlichen. Der Mord aber geschah an einem kleinen Angestellten, einem jun­gen, selbst in Lohnarbeit stehenden Menschen. Ermordet man den Betriebskollegen, weil die Firma sich hart und tückisch benimmt?! DaS ist typischer FaseiSmuS: die berechtigt« Erbitterung des hungernden Bol­tes wird von den Schuldigen ab- und auf den Kiastengenosten hingelenkt l Der Mord an einem Sozialisten und Kämpfer für die Sache der Ar- deiter wird damit entschuldigt, daß die Kapita­lsten, zu denen die SdP wahrhaftig einen kürze« In der Gasleitung der Berliner Nazi- Partei ist eine Riesen-Korruption aufgeflogen. «ater der Beschuldigung schwere Unterfchlagun- »cn begangen zu haben» wurde der Presse- e f des Gaues Groß-Berlin Schulze- W e ch s u n g r n verhaftet, der auch dir Film­abteilung der Reichspropagandastelle der Ratio- ualsozialiftischen Partei geleitet hat. Die verun­treute Summe, um die die Partei durch die Ma» chrnschaftrn von Schulze-Wrchsungen geschädigt worden ist, soll mehrere Hunderttau- se«d Mark tetragen. Natürlich dürfen die ren Weg hat als der Ermordete, die Arbeiter aus­beuten. Man wird sich diese Stellungnahme der SdP merken müffen. Im übrigen meldet dasBeLernk Eeskc Slovo", daß der ermordete Rosenzweig als Kronzeuge in den Prozeß gegen einige der staatsfeind­lichen Tätigkeit angeklagte Henleinleute auftreten sollte. Das Blatt setzt Hinz«:Durch Mord wurde er aus dem Wege geschafft." Man wird diesen Um­stand nicht übersehen dürfen, wenn man nach den Ursachen des Mordes forscht. Aber wir verstehen, daß Herr Knorre gerade diesen Umstand nur zu gern übersehen hat. Beredtes Schwelgen JnKunauisteindeutscherSozial- demok'rat ermordet worden. Die Z e i t", das Blatt des Herrn Henlein(und sei­nes Herrn Neuwirth, der jetzt die anderen Par­teien politischen Anstand lehren will), brachte keine Zeile über diese ruchlose Tat, nur ein paar Tage später eine parlamentarischeErklärung". Warum? Die Antwort darauf wird nicht nur jeder unserer Leser, sondern jeder anständige Mensch, der weiß, wieviel es mit der SdP. ge­schlagen hat, selber geben können. DieZeit" hat in ihren Spalten zwar Platz für vielsagende Bericht« darüber, wie ausgezeichnet es gerade jetzt den Juden in Deutschland geht; dieZeit" hat Zeit, zu schildern, daß die Juden im Dritten Reich kulturell es sich gar nicht besser wünschen könnten, als ihnen das Los gerade jetzt dort be­reitet wird- Aber über die Ermordung eines deut­ schen Sozialdemokraten im Grenzgebiet zu be­richten dazu hat dieZeit" weder Zeit noch Interesse! Wahrscheinlich können die Herren sich Im Budgetausschuß legte Genoste Taub in der Debatte über das Gesundheits- und Für- sorgerrffort an Hand einer Krankenkaffenstatistik erschütternde Beweise dafür vor, wie die Krise jene Leute, die noch einen Arbeitsplatz haben» da­zu z w i n g t, ohne die geringste Rücksicht auf ihren oft schlechten Gesundheitszustand, ja auf ausgesprochene Krankheitserscheinungen weiterzu­arbeiten und die Heilfürsorge der Krankenkasten abzulehnen, weil mit der Versetzung in den Krankenstand der Verlust des Arbeitsplatzes in bedrohliche Nähe rückt und niemand weiß, ob er »ach der Gesundung noch einmal Arbeit finden würde. Die Statistik umfaßt 24 Krankenversicherungs­anstalten für Nord- und Nordwestböhmen sowie für Nordmähren . Ihr Mitgliederstand betrug im Jahre 1930 noch 365.588, im Jahre 1934 nur m:hr 269.146. Der Krankenstand betrug im Jahre 1930 165.259 Fälle oder 45 Prozent, im Jahre 1934, also nach fünf Jahren Krise und nach einer zweifel­los großen Herabsetzung der Widerstandskraft der Arbeiter nur 92,165 Fälle oder 34 Prozent. Die Krankengelder betrugen 1980 80,2 Millionen AL, d. s. auf das einzelne Mitglied 219 AL, 1934 80,1 Millionen AL oder pro Mitglied 111 AL. Die Aerzte- kosten betrugen 22,8, bzw. 19,2 Millionen, für Me­dikamente wurden 14,7, bzw. 10,9 Millionen AL ausgegeben; di« Spitalskosten machten 1930 12,4 Millionen oder 35 AL pro Mitglied aus, im Jahre 1934 aber 16.8 Millionen oder fast 63 AL pro Mitglied. Daraus ersehen wir nicht etwa, daß sich der Gesundheitszustand der Bevölkerung gebessert hätte, sondern daß die Mitglieder die größteAngst davor haben, sich krank zu mel­den, au» Furcht, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Nach den Berichten der Aerzte waren die Er­scheinungen einer allgemeinen Schwäche darauf verlassen, daß ihre Anhänger von solchen Geschichten durch die Flüsterpropa- ganda schon genügend unterrichtet werden. Und es ist eben so, wie Genosse Taub kürzlich im Parlament festgestellt hat: man kann und mutz diese Leute an dem erkennen, was sie d r a u tz e n reden; und fügen wir hinzu an dem, was sie in Prag und draußen öffentlich zu ver­schweigen trachten. Nur dah sie es nicht in der Hand haben, mit ihrem System das System hier g l e i ch z u s ch a l t e n, daß sie nicht etwa, wie Herr Goebbels , der ganzen Presse komman­dieren können, worüber zu berichten ist und worüber nicht. Und so erfährt die Welt auch den Fall Kunau aus vielen Sprachrohren. Und weiß sich ihn um so richtiger zu erklären, je lauter dieZeit" dazu schweigt! Nentwich aus der SdP ausgeschlossen Der ehemalige nordböhmische Abgeordnete der SdP, Ingenieur Nentwich aus Letschen' ist, wie parteiamtlich mitgeteilt wird, aus der Partei ausgeschlossen worden. In der Begründung heißt es, daß Nentwich an dem Beschluß der Par­teileitung, demzufolge er sein Mandat niederlegen mutzte, Kritik geübt und eine Broschüre herausgegeben habe, die Angriffe gegen die führenden Männer der Su­detendeutschen Partei enthielt. In der parteiamtlichen Kundgebung heißt eS, Nentwich sei ein aktiver Mensch und guter Red­ner, aber keinKamerad. Natürlich! Kameraden halten doch daS Maul und kritisieren nicht. Im übrigen ist die Laufbahn des Herrn Nentwich t y p i s ch für die neue Gar­nitur von politischen Führern, die das Sudeten­deutschtum mit dem Aufstieg der SdP erhalten hat. Herr Nentwich isteinehrgeizigerGe- s ch ä f t s m a n n, der anscheinend kalt berech­nend auf eine gute Karriere ausging, die seinem Geschäft aufhelsen konnte. Als es damit Essig wurde, begann er Kritik zu üben, und nun wird er kurzerhand expediert. Es ist einer des andern würdig in dieserVolksgemeinschaft"! und E r's chöpfung nach einer leichten Infektion so eindeutig, daß man sie nur damit er­klären kann, dah diese Patienten vorher schon durch eine chronische Unterernährung körperlich derart geschwächt sein mußten. In vielen Fällen wollten sich die Patienten freiwillig wiederarbeitsfähig melden, nur um ihren Arbeitsplatz nicht zu verlieren, und der Ches« arzt mußte sie auf die eventuelle Gesundheits­schädigung bei frühzeitiger Arbeitsaufnahme aufmerksam machen und eine Verlängerung des Krankenstandes anordnen. Die Furcht, den Arbeitsplatz zu verlieren, ist heute allgemein. Während früher hie und da ein Patient gedrängt werden mußte, bevor er das Stadium de» Krankengeldbezuge» aufgab, « e h r e n sich heute die in Arbeit stehenden Pa­tienten ost auch bei gefährlichen Erkrankungen, ihre» Arbeitsplatz zu verlassen, obwohl sie wissen, daß bei Weiterarbeit fich ihr Leiden nur ver­schlechtern mutz. Derartige Informationen sind aus einer gan­zen Reihe von Kasten eingelaufen und Genoste Taub brachte einige davon, die ganz besonders kraß find, zur Verlesung. So wird aus Karlsbad berichtet, daß der OmnibuSkonduktenr K. fich während der Saiftn nahezu aus allen Viere» behaup­tet" hat, bis rin Abtransport direktvomAr- teitSplatz nach Teplitz erfolgen muhte. Im Brüxrr Gebiet ist ein Arbeiter mit einem kom­plizierten Armbruch trotz dem GipS- verband weiter in die Arbeit gegangen,»in»wei­ter Arbeiter hat trotz einer fchwerenBer- brrnnung die Aufnahme in de« Kranken­stand abgrlehnt. I» Eger hat ein lungen­kranker Versicherter de Lungrndeilan- stalt verlassen a»S Furcht, seinen Arbeits­platz zu verlieren? rin Krebskranker hat au» den gleichen Gründen die vom Arzt beantragte Hril- stättrnbehandlung abgrlehnt. Auch auS Neudek werden einige solche Fälle mitgetellt. Eigennutz geht vor Gemeinnutz! Nazi-Pressechef unterschlagt hunderttausende Mark Zeitungen in Deutschland über diese Affäre vorläufig nichts bringen. Ein Gerücht, daß Schulze-Wechsungen im Mtabiter Untersuchungsgericht einen Selbstmord­versuch unternommen haben soll, bestätigt sich nicht. Es ist damit zu rechnen, daß das Straf­verfahren gegen Schulze-Wechsungen noch im Dezember durchgeführt wird. Die Oef- fentlichkeit dürfte aber, wie verlautet, von den Verhandlungen dieses Prozesses bis zur Urteils­verkündung ausgeschlossen werden. Daraus kann man am besten ersehen, wie schwer heute die Furcht vor der ArbeitSlosigkest die Masten unserer Arbeiter niederdrückt. Wenn Prof. Brdlik von einem ,,h o h e n" Le­bensstandard der Bevölkerung im allgemeinen spricht und auf dem Standpunkt steht, daß die Gesundung der Wirtschaft nur durch eine wettere Sen­kung de» Lebensstandards herbeigeführt werden könne, so erweist er damit der Tschechoslowakei Sen schlechtesten Dienst. Niemand, der er mit dem Volke ernst meint, kann einen derartigen Stand« punkt beziehen. Erschütternde Fölsen der Krise Schwerkranke lehnen Hellfürsorse ab, um nicht die Arbeit zu verlieren Walter Rosenzweig ermordet am 26. November 1935 Geht es den Hausherren schlecht? Wenn sie einen Verlust von 14 Milliarden aushalten Im Budgetausschuß kam Genosse Taub u. a. auch auf die Attacke deS Agrariers Dr. Brdlik gegen den Mieterschutz zu sprechen. Herr Dr. Brdlik, erklärte Genoste Taub, geht sicher von falschen Prämissen auS. Ich kann momentan nicht überprüfen, ob die von ihm angestellten Berechnungen, daß angeblich 14 Mil­liarden an nicht valorisierten Mietzinsen dem Volks­vermögen verloren gegangen seien, zutreffen. Er leistet mit dieser Aufstellung den Hausherren aber einen schlechten Dienst. Wenn die Hausherren einen Perlust von 14 Milliarden ertragen konnten, dann geht es ihnen doch glänzend! Herr Dr. Brdlik hätte fich frage» müssen, waS geschehen und wie eS den breite« Schichten der Bevölkerung ergangen wär«, wenn wir den Mieterschutz nicht gehabt hätten! Die Frage de» Mieterschutzes wird uns in der nächsten Zeit wieder beschäftigen. Ich bin dafür, daß nur diejenigen des Mieterschutzes teilhaftig werden, deren Einkommen so beschaffen ist, daß sie des Mieterschutzes wirklich bedürfen. Prozefi gegen fasdstlsche Dungmannen Bei nicht großem Interesse des Publikums wurde gestern votz dem Ostrauer KreiSgericht der Prozeß gegen 20 Funktionäre der fascistischen Junaken aus der ganzen Ostrauer Umgebung er­öffnet. Drei von ihnen, die Kreisfunktionäre Wil­helm Prajäk, 25jährigLr Privatbeamter aus Mähr.fOstrgu, E- Janöär, 38jähriger Pri­vatbeamter aus Schlesisch-Ostrau, und Vladimir Bloksa, 41 jähriger Schneidermeister aus Ostrau sind des Verbrechens der Vorbereitung von Anschlägen gegen die Republik auf Grund 8 2 des Gesetzes zum Schutze der Republik ange­klagt. Die Anklage gegen die übrigen lautet auf Vergehen gegen das gleiche Gesetz. Neun von die­sen, deren Akter sich zwischen 25 bis 50 Jahren bewegt, sind nach dem amtlichen Strafregister wegen Betrügereien und Diebstählen vorbestraft, einer von ihnen sogar neunmal. Die Organisa­tion der Junaken der nationalen Fascistenge« meinde wurde von der Polizeidirektion in Mähr.« Ostrau am 27. Mai 1932 aufgelöst. Vorsitzender des Strafsenates ist Obergerichts- rat Dr. G a z d a, öffentlicher Ankläger Dr. T r o j ä n e k, die Vereidigung hat Dr. Ad a m übernommen. Die vormittägige Verhandlung war mit der Verlesung der Anklageschrift aus« gefüllt. Nachmittag bögann das bis in die Abendstunden dauernde Verhör der Angeklagten. Alle Angeklagten behaupten, so weit sie Mitglie« der der fascistischen Junaken waren, keine mili­tärischen Uebungen abgehalten zu haben und daß ihre Organisation und Vereinserziehung keines­wegs antistaatlich gewesen sei. Abg. Dr. BranZovskH schilderte Samstag als Zeuge die Gründung der Fascistengemeinde und deren Programm, inSbesonderS was die Propa­ganda für den Ständestaat betrifft. DaS Führer­wesen in der fascistischen Partei stelle keine Dik­tatur dar und Gajda sei zum Führer ge­wählt worden. Dr. Branjjovskh gibt sodann darüber Aufklärung, dah die Partei eine Regime­änderung im Staate nicht mit Gewalt, sondern auf legalem Wege durchführen wollte und dies in Uebereinstimmung mit den Grundsätzen Gajdas steht. Nachträgliche Zuerkennung höherer Renten an Kriegsbeschädigte? Im Budgetausschutz regte der Berichterstatter zum KapitelSoziale Für­sorge" Genosse Chalupa an, durch Novellie­rung des Gesetzes über die Kriegsbeschädigten die Anmeldung von Verschlechterungen im Gesundheitszustand von Invaliden(zur Er­reichung einer höheren Rente) auch nach der gesetzlichen Frist von zehn Jahren zuzulassen. Es gibt einige Dutzend Fälle, wo nachträglich eine Verschlechterung der Invaliditätbiszurvöl» ligen Hilflosigkeit eintrat. Bisher ist eine Erhöhung der. Rente in solchen Fällen nicht möglich gewesen. Der Gesamtaufwand würde nicht mehr als 400.000 XL betragen; daö Fürsorgeministerium hat sich bereit erklärt, die­sen Betrag auS seinen Mitteln zu decken. Der Referent trat für eine beschleunigte Vorlage die­ser Novelle ein, die die Nationalversammlung sicher annehmen, würde.