Seite 4 Dienstag, 3. Dezember 1335 Nr. 281 SASI— dn Bollwerk des Sozialismus Abschluß der Landerkonferenz in Prag Am Sonntag wurde dieKonferenzder Ländervertreter der SASJ fortgesetzt. Das Programm wies den SporwerkeHr mit Sowjetrnßlanb, Verband- lungen mit der RTF and den Kampf gegen die Hitler-Olympiade auf. Zu den ersten beiden Punkten erstattete Genösse Dr. Deutsch ein ausführliches Referat. Er gab eine Darstellung über die angebahnten Verhandlungen mit den russischen Sportlern und über deren Wünsche. Dr. Deutsch führte ferner aus. daß. um«ine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen, die gegenseitigen Angriffe aufhören müssen. Die Russen setzen unserem Verlangen, mit Bürgerlichen keinen Sportverkehr zu pflegen, ein Nein gegenüber. Die RSJ hat auch Gegenvorschläge in Form einer Deklaration erstattet, worin für die Einheit, gegen Fascismus und Kriegsgefahr gemeinsame Aktionen vorgeschlagen werden. Der Referent verwies darauf, daß wir uns keinen Borwurf zu machen brauchen, in diesem Kampf jemals lau gewesen zu sein und deshalb stehe diese Dekaration nicht zur Diskussion. Bon den Russen wurde auch ein Nichtangriffspakt vorgeschlagen, in dem sie sich aber bezeichnenderweise die Kritik über Organisationen oder Personen vorbe- hielten. Die Einheit, die ohne Hintergedanken angebahnt werden muß. kann nur Schritt für Schritt verwirkicht werden und es ist ein Fehler, wenn statt praktischer Arbeit zu viel Theorie in Erscheinung tritt. Der Vorschlag des gemeinsamen Kampfes gegen die Hitler-Olympiade ist bedingt durch die verschiedenen Verhältnisse in den einzelnen Ländern. Für die weitere Entwicklung des Sportverkehres mit den Russen find definitive Borschläge von ihrer Seite vonnöten. Die weitere Forderung der Russen, die Olympiade in Ant-■ werpen gemeinsam mit der RSJ durchznführen, setzt die Zustimmung der SAJ, JGB und der belgischen Arbeiterpartei voraus. Wir sind der politischen und der gewerkschaftlichen Internationale zu Dank verpflichtet und ihre Treue wird durch die nnsrige gefestigt. Neber den Kampfsegen dieHitler- Olympiade referierte Genosse Heinrich Mül ler , welcher Verwahrung gegen die kommunistische Presse und ihre Schreibweise in bezug einer vermeintlichen Olympiade-Nnterstühung durch Minister Genossen Dr. Czech einlegte. In seinen weiteren Ausführungen skizziert« er die bisher geleistete Arbeit im Kampfe gegen die Nazi-Olympiade und gab weitere Richtlinien hiezu. Sodann kam der als Gast anwesend« Vertreter der Fyskultur in der RSSS, Z o l d a k, zn' Worte. Er las eine lange Rede vor. Unter an- j derem darüber, daß die Sowjetrussen den Ehrgeiz besitzen, alle bürgerlichen Weltrekorde an sich zu reißen, daß man nie gegen die SASJ war und daß der Sportverkehr mit den Bürgerlichen eiye neu« Taktik sei. Deshalb können die Russen nicht zustimmcn, mit diesem Verkehr auf- znhören. Nach einer kurzen Mittagspause wurde die Debatte abgewicklt. U l l m a n n(Ains Aussig) stellte fest, daß die Schuld nur auf feiten der Kom- nmnisten liege. Die Entwicklung hat uns rehtge- gegeben. Die bürgerlichen Sportler in antifascisti- sche und fascistische zu teilen, entspricht wohl den Kommunisten, aber nicht unseren Anschauungen. — Ungarns Vertreter ließ durch Genossen Deutsch mitteilen, daß er für die Anträge des Präsidiums stimme. Weiter sprachen Vertreter aus Deutsch land , Polen , Danzig und der Ukraine.— Muller(Holland ) erklärte, daß die Kommunisten auch heute noch die Spaltung wollen.— Nobels(Bel gien ) stellte fest, daß Belgien im Prinzip für einen Sporwerkehr mit Rußland , aber entschieden gegen einen Sportverkehr der Russen mit Bürgerlichen sei. S i l a b a(DTJ Prag) sprach zum Kampf gegen die Hitler-Olympiade und ihre Auswirkungen in der Tschechoslowakei.— Zoldak wendete sich gegen die Ausführungen des holländischen Delegierten, wobei seine agresswen Formulierungen den Unwillen der Konferenz erregten.— Simek(DTJ Prag) wies sofort diese Unwahrheiten Zoldaks zurück.— Devlieger nimmt ebenfalls Stellung gegen die Ausführungen Zoldaks. In dem Abschließenden Referat stellt Genosse Deutsch , zu Zoldak gewendet, fest, daß die Wandlungen der Kommunisten nicht mitgemacht werden können. Nach einigen Bemerkungen des Genossen Roosbroeck zieht Genosse Nobels seine Antragsänderung zurück. Die ganze Resolution wurde sodann mit der Aenderung Hol lands einstimmig angenommen. Hi.'rauf gab Zoldak nochmals eine Erllärung ab und lud zu einer Sitzung nach Moskau ein.— S i- l a b a teilte mit, daß 60 Delegierte und Gäste an den Verhandlungen teilnahmen.— Unter Verschiedenes wurde angeregt, ein Einvernehmen mit den»Naturfreunden" herbeizuführen und Genosse U l l m a n n übermittelte mündlich den Delegierten die Einladung zum Atus-Bundesturnfest in Komo- tau 1036. Hiemit war das Arbeitsprogramm der Konferenz erschöpft und Vorsitzender Genosse Dr. Deutsch sprach allen Anwesenden den Dank für Vie geleistete Arbeit auS. Mit dem gemeinsamen Gesang der„Internationale" wurde die Länderkonferenz der SASJ abgeschlossen. M Die Resolutts« zur Frage des Sportverkehrs mit der RSSS und den Verhandlungen mit der RSJ hat folgenden Inhalt: Die Läuderckonfereiq der SASJ nimmt de» Bericht des Präsidiums über die Verhandlung«« mit der RSJ zustimmend zur Kenntnis, spricht die Erwartung aus, daß die von den einzelnen Landesorganisationen der SASJ mit der Sportorganisation Sowjetrußlands begonnenen Verhandlungen bald positive Resultate zeitigen und einen regeuSportverkehrmitSow- jetrußland freudig begrüßt. Die Länderkon- frrenz der SASJ überläßt es den angeschlossene» Landesverbänden, den Sportverkehr mit den in ihrem Lande befindlichen Sektionen der RSJ zu regel». Bon dieser Regelung bzw. vom Abschluß eines jeden diesbezügliche» Vertrages ist da? Sekretariat der SASJ rechtzeitig in Kenntnis zu setzen. Ei» der SASJ angeschlossener Landesverband kann nur»rit einer solchen Sektion der RSJ in Sporwerkehr treten, die in ihrem Heimaüande einen Vertrag mit dem Landesverband der SASJ abgeschlossen hat. Tausend Opfer Tokio . Die Agentur Tchimbnn Rengo meldet aus Tientsin, daß bei der am 20. Oktober erfolgte» Explosion des Munitionslagers in L a n t s ch a u, der Hauptstadt der Provinz Kansu, über 1000 Menschen getötet und verletzt worden seien. Die Folge der Explosiv« sei gewesen» daß die Rankiugregiermlg in der Lurchführung ihrer Pläne in Nordchnur stark gehemmt worden sei. Vom Schwarzen Meer verschlungen Im Laufe des letzten Monats sind ans dem Schwarzen Meer bei dem Sturmwetter, das noch immer andauert, insgesamt sieben Handelsschiffe gescheitert, wobei 200 Personen nmS Leben gekommen sind. Die Kriminalität in Amerika Ne«?)ork. Die soeben veröffentlichte Statistik der Kriminalität in 70 Großstädten der Ver einigten Staaten im ersten halben Jahr 1935 weist folgende Zahlen auf: pro Tag ereigneten sich 3.8 vorsätzliche Morde, 2.4 Affektmorde, 4.3 Sittlichkeitsverbrechen, 41.5 Raubüberfälle, L7.8 sonstige lleberfälle, 208.9 Einbrüche, 464.5 Betrugsfälle und 167.5 Automobildiebstähle. Diese Statistik zeigt für europäische Begriffe hohe Zahlen. Und dabei wird darmrf hingewiesen, daß die Verbrechen in mancher Hinsicht(zum Beispiel die Morde, Raubüberfälle und Automobildiebstähle, gegenüber dem Borjahr etwas abgenommen haben. Ein betrügerischer Bürgermeister Böhmisch-Budweis. In§ eskL V r b n e bei Böhmisch-Budweis Wurde der Bürgermeister dieser Gemeinde, der 40jährige Landwirt Jan KiiväLek, unter dem Verdachte der Veruntreuung verhaftet. Die Revisionskommission hat einen Fehlbetrag von 50.000 KL in der Ge- meindekafle festgestellt. Die Untersuchung wird fortgesetzt. KriväLek wurde in die Gerichtshast nach Böhmisch-Budweis eingeliefert. Selbstmord ei«eS Feldmarschalleutnants«nd seiner Gattin Budapest . Der pensionierte ehemalige österreichisch-ungarische Feldmarschalleutnant Johann H a b l und seine Frau haben in ihrer Budapester Wohnung in selbstmörderischer Absicht Gift genommen. Die Tat wurde Sonntag früh entdeckt, als die F r a u bereits tot war. Ihr Gatte wurde in hoffnungslosem Zustande ins Krankenhaus gebracht. Das Motiv der Tat ist unbekannt. Sehr wichtig! Die in seichten Henleinwäs- fern schwimmende Brünner„Deutsche Land - wacht" steuert zur Frage ,Huh- oder Pferdebauer?" diese tiefsinnige Bemerkung bei: „Nur die nüchterne Ueberlegung, wie diene ich dem Bolksganzen— dem sich die Berücksichtigung des eigenen Geldbeutels harmonisch einzugliedern hat— und wie erfordern es die für meine Betriebsgröße und Wirtschaftsweise gegebenen Verhältnisse dürfen für di« Beantwortung der Frage, ob Kuh- oder Pferde- Anspannung von Vorteil ist, den wünschenswerten Ausschlag geben!" Die Länderkonferenz trägt allen der SASJ angeschlossenen Verbänden und ihren Verbaadsmitglie» der» auf, sich Angriffen auf Einrichtungen und Personen der RSJ zu enthalten. Die Länderkonferenz erwartet, daß die Angehörigen der RSJ sich gegenüber denen der SASJ ekenso verhalte« werden»nd ermächtigt das Prä- diu» der SASJ, sich in angemessener Zeit zur Fortführung der Verhandlungenmil der RSJ nach Moskau zu begeben, wobei die Länderkonferenz daran erinnert, d-ß ein endgültiger Beschluß nur durch ei. en Kongreß der SASJ erfolgen kann. Die Länderkonferenz begrüßt die vom Präsidium der SASJ gemeinsam mit der RSJ eingeleitete Aktion gegen die Hitler-Olympiade in Berlin und verpflichtet die der SASJ angeschloffenen Verbände, den Kampf gegen diese Olympiade mit der größten Kraft und der zähesten Energie zu führen. Die Länderkonferenz beauftragt das Büro der SASJ, mit dem Büro der SAJ und dem JGB sowie der Leitung der belgischen sozialistischen Partei in Verhandlungen darüber einzutreten, ob und unter welchen Voraussetzungen Angehörige der RSJ zur Olympiade in Antwerpen 1937 einzuladen wären. Der Internats anale Samariter- Ausschuß wurde gewählt. Zu seinem Vorsitzenden wurde Genosse K o l i i(DTD Prag) und zu dessen Stellvertreter Genosse Doktor G ruschka(Atus) bestimmt. Mir den zeitgemäßen Hinweis, daß man beim aufopfernden Dienst am Bolksganzen auf die Berücksichtigung de8 eigenen Geldbeutels nicht vergessen soll, wird so mancher Henlein-Bauer aufrichtig dankbar sein. Melleicht war er gerade im Begriff, den Inhalt seines Sparstrumpfes leichtsinnig auf dem Altar der Volksgemeinschaft zu opfern. Also, nicht vergessen: dem Dienst am Bolksganzen ist der Dienst am eigenen Geldbeu- tel harmonisch einzugliedern. Man verschmähe diesen guten Rat einer Zeftschrist nicht, zu deren ständigen Mitarbeitern der SdP-LandeSvertreter Hubert P r e i b s ch gehört. Wer sich darnach richtet, kann nicht nur Kuh- oder Pferdebauer, sondern sogar AutosKarawanenfuhrer werden, wie der Dirnlehrer aus Asch. Tödlicher Anfall. Sonntag wurde im Mühlgraben in Arbesau bei Aussig die Leiche des 59jährigen Lehrers Josef Dugent aus Kulm gefunden. Durch die Untersuchungen der herbeigerufenen Kommission wurde festgestellt, daß es sich um einen unglückseligen Unfall handelt. Der Lehrer war spät lchendS nach Hause gegangen» vom Wege abgeirrt und in den Graben gestürzt. Durch den Fall verlor er das Bewußtsein und ertrank im Wasser. Grvssfeuer Sonntag nachts brach in der Gemeinde TiebeL bei Trhove Sviny ein Brand aus, der im Wirtschaftsgebäude des Bürgermeisters dieser Gemeinde(Kommandanten des Feuerwehrkorps) Frantisek Snejda entstand. Vom Sturmwind begünstigt, breitete sich das Feuer auch auf das benachbarte Anwesen des Jakob Hruska aus. Sämtliche Wohn» und Wirtschaftsgebäude, Ställe, Scheunen, Getreide- und Futtervorräte, Schweine» Geflügel und einige Stück Rindvieh verbrannten. Die Schindeldächer begünstigten die rasche Ausbreitung. Die aus der Umgebung erschienenen Feuerwehren lokalisierten spät nachts mit Aufbietung aller Kräfte das Feuer. Vidal verhaftet. Der ehemalige ftanzösische Unterstaatssekretär Gaston Vidal , der jüngst zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden war, wurde in Reuilly verhaftet. Anläßlich deS albanischen Nationalfeiertages wurden 111 politischeHäftlinge, darunter zur Hälfte Teilnehmer an dem Aufruhr im August d. I. in Fieri, amnestiert. Zahn um Zahn. In K o w e l entdeckte eine Polizeistreife die zwei seit mehreren Monaten gesuchten Ukrainer Nikitiuk und Sylluk, die im Sommer d. I. drei Polizeibeamte und einen Priester ermordet hatten. Da die Mörder sich mit der Waffe in der Hand her Verhaftung widersetzten und zu flüchten versuchten, wurden sie von den Polizfften niederge- sch o s s e n.— Türkische Gendarmen erschossen in der Provinz Urua den berüchtigten Banditen Re- mazan, der 49 Morde und zahlreiche Raubüber- fäll« verübte. Die Entführung deS achtzehnmonatigen SöhnchenS des Marseiller Professors Malme- j a c erregt die ftanzösische Oeffentlichkeit und die Presse. Sämtliche ftanzösischen. Rundfunksender sandten Sonntag einigemal die Nachricht aus, daß Professor Malmejac eine Prämie von 50.000 Franks demjenigen verspreche, der ihm sein Söhnchen wiedeiLringe und daß der Detteffende keine gerichtliche oder polizeiliche Verfolgung zu befürchten habe. Die Polizei verfolgt verschiedene Spuren, bisher jedoch durchwegs ohne Erfolg. Bild ans Deutschland . Der Jenaer ordentliche ProfessorDr. Wolfgang F e i l fft vom ReichSerziehungSminister seiner Aemter enthoben worden. Dr. Feil, bisher Direttor der medizinischen Universitätsklinik, wurde vor einiger Zeit vom Gerichte wegen übler Nachrede zu 8000 RM Geldstrafe verurteilt. Er hatte einem Sturmbannführer zu Unrecht nichtarische Abstammung nachgesagt. Oer Kampf Internationale Revue, Prag Das Dezember-Heft(Nr. 12) ist soeben erschienen. Es enthält folgende Befträge: AnstriaenS: Entwicklung»nd Aufgaben der illegalen Bewegung in Oesterreich . TheedorDaa: Komintern-Kongreß, Arbeitereinheit«nd Sowjechroblem. Josef Velin«: Niedrige Löhne als Krisenursache. Adolf Schmidt: Jnnenkolonisatioa»nd Auswanderung— zwei Maßnahmen zur Milderung der Arbeitslosigkeit. I. R i v c r a(Madrid ): Aus der spanischen Arbeiterbewegung. Wrltpolitik. Weltwirtschaft.. Internationaler Sozialismus Internationale Gewerkschaftsbewegung. Ans der Sowjetunion . Bücherschau. Preis des Heftes 5 KL, Jahresbezugspreis 50 KL. Redaktion«. Verwaltung: Prag II., Lützowova Rr. 37. Radfahrer von Lastauto zermalmt. Montag vormittags um 11 Uhr ereignete sich in Schlaggenwald ein furchtbares Unglück: Der 28- jährige Radiovertreter Franz Schreiber aus Chodau fuhr auf seinem Fahrrad durch Schlaggenwald, wobei er sich an einem Lastautomobil ftsthielt, nm so rascher vorwärts zu kommen. Ja einer Krümmung der Straße kam nun dem Lastkraftwagen ein anderer schwerer Lastkraftwagen entgegen, unter welchen der Radfahrer plötzlich geriet. Hiebei wurde ihm der Kopf gänzlich zermalmt, so daß er auf der Stelle wt war. Schreiber war verheiratet und Vater eines unversorgten Kindes. Auftuhr im Gefängnis. Unter den Gefangenen des Untersuchungsgefängnisses in La Plata in der Provinz Buenos Aires brach Samstag ein Aufruhr aus. Die Auffeher gingen nut Tränengas und Feuerwehrspritzen gegen die Aufrührer vor und es gelang ihnen nach einer Stunde, des Auftuhrs Herr zu werden. Der 22. Devise»-Prozeß. Vor dem Sondergericht in Berlin begann ein Prozeß, der die Devisenschicbungen beim Orden der„Barmherzigeu Brüder" in Trier zum Gegenstand hat. Es ist das 22. Verfahren aus der langen Folge von Devisenprozessen gegen katholische Ordensangehörige. Die Anklage richtet sich in der Haupffach« gegen dem Generalschaffner Ferdinand Hoffmann, und den Generaloberen August Wolff. Ihnen werden Devisenverbrechen und Vergehen bzw. Anstiftung hierzu zur Last gelegt. Mitangcklagt sind ferner wegen Begünsttgung zwei Laienbrüder und ein K l o st e r v o r- steh er. Die devisenrechtlichen Verfehlungen stehen in engem Zusammenhang mü dem Zahlungsverkehr des Ordens nach der Schweiz und dem Saargebiet vor dessen Rückgliederung. Insgesamt sollen etwa 120.000 RM ohne die erforderliche Genehmigung der Devisenstelle zum Rückkauf von Ordensobligattonen verwendet worden sein. Weiter sollen die Angeklagten unbefugt über 280.000 ftanzösische Franken verfügt haben. Tragödie der Geschiedene». Im 21. Wiener Gemeindebezirk hat der 6 y j ä h r i g e Pensionist Samuel S a r d a in seiner Wohnung seiner um zehn Jahre jüngeren Gattin mit einer Rasierklinge den Halsabgeschritten und sich sodann auf gleiche Weise getötet. Das Motiv der Tat dürfte in der in der Vorwoche ausgesprochenen gerichtlichen Ehescheidung zu suchen sein. Sikhs und Hindus. Wie aus L a h o r e in Indien gemeldet wird, kam es dort zu schweren Zusammenstößen zwischen Sikhs und Hindus. Di« Polizei war gezwungen,Militär zu Hilfe zu rufen und den Belagerungszustand zu verhängen. Bei den Zusammenstößen zwischen den verschiedenen Religionsgemeinden wurden drei Personen getötet und 2 b schwer verwundet. Wahrscheinliches Wetter Dienstag. Andauern des unbeständigen Wetters, stellenweise Nirder- schläge, meist in Form von Schauern. In den böhmischen Ländern Temperatur ohne wesenrlich« Aenderung, im Osten etwas kühler. Besonders auf den Bergen starker Westwind.— Wetteraussichten für Mittwoch: Im"allgemeinen etwas kühler, sonst noch keine wesentliche Aenderung. Vom Rundfunk Impfehlenswertes«ns den Programme«*! Mittwoch: Prag , Sender L: 10.05: Deutsche Press«, 10.10: Deutscher Schulfunk für Unterstufen: im tiefen Böhmerwald, il: Schallplatten, 12.10:«er« schieden« Instrument: auf Schallplatte», 18.40: Deutscher Arbeitsmarkt, 16.10: Militärkonzert, 16.85: Harmonikakonzert, 18.10: Deutsche Sendung: Dr. Moucha: Neue Bücher, 18.20: A r b eite r s e n d u n s: llhl-Reichenberg: Die Welt de« Wirtschaft vom Standpunkt der Arbeiter, 18.40: Sozialinformationen, 18.45: Deutsche Preffe, 19.25: Saxophonsolo, 23: Französische Nachrichten. Sender S: 14: Schallplatten, 14.15: Deutsche Sendung! Kinderstunde, 14.50: Deutsche Preffe, 18.45: Operettenschlager.— Brünn 18.20: Operetten« rnufik, 17.40: Deutsche Sendung: Schulz: das heilige Land Mzab im Süden Algiers , 19.25: Opern« chorszenen.— Preßburg 19.25: Klavierkonzert,
Ausgabe
15 (3.12.1935) 281
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