Seite 4 Samstag, 7. Dezember 1935 Nr. 285 Anna Dienel 15 Jahre schweren Kerkers Weitere sieben Angeklaste zusammen 34 Jahre und einen Monat Ein Freispruch Prag  . Am 8. Noventber wurde vor deml Strafsenat Pazdersky der große Spionage­prozeß gegen Anna Dienel und ihre acht Mitan­geklagten eröffnet. Von dem, was sich während dieser vier Wochen im Berhandlungssaal ereig­nete, drang natürlich nichts nach außen. Festzu­stellen waren bloß die außerordentlich häufigen Verhandlungspausen, an denen dieser Prozeß rei­cher war, als jede bisher verhandelte Sache ähn­lichen Formates. Wir haben bereits anläßlich der Prozeß­eröffnung eingehend über Tatsachen und Zusam­menhänge berichtet, soweit sie bekannt wurden. Die Klage lautete für acht Angeklagte auf das Verbrechen des Militärverrates nach 8 8 des Schutzgesetzes; der Letztangeklagte, Dr. Alex. Michalek, war dagegen nur der Unter­lassung der pflichtgemäßen Anzeige ihm bekannt­gewordener staatsfeindlicher Anschläge(8 12 des Schutzgesctzes) angeklagt und auch als einziger später auf freien Fuß gesetzt worden. Die Gegenstände, auf die sich die von der Anklage geltend gemachte Spionagetätigkeit bezog, und alle Einzelheiten und Ergebnisse dieser Tätig­keit blieben selbstverständlich streng geheim, wie ja auch die Oeffentlichkeit noch vor Verlesung der Anklageschrift ausgeschlossen wurde. Nach dem, erst kurz vor der Vrozeßeröffnung ausgegebenen Bericht der Polizei geht hervor, daß diese neun Angeklagten nur die eine Gruppe eines umfang­reichen Netzes von Akteuren verschiedener Bedeu­tung und Gefährlichkeit waren. Das Anna Dienel in diesem braunen Spio- nqgenetz eine führende Rolle ge­spielt hat, hat sie selbst mit Swlz und Selbst­bewußtsein zugegeben. Freundin eines hohen Funktionärs des hakenkreuzlerischen Geheimdien­stes, knüpfte sie allerleidienstliche", aber auch zahlreiche höchst private Beziehungen an, die beim Aufflirgen der ganzen Aktion nicht nur verschie­dene Männer auf die Anklagebank brachten, son­dern eine noch größere Zahlprivater Interessen­ten" iw langwierige Untersuchungen verwickelte. Die mit der Aufdeckung des Spionagenetzes betrauten Organe haben gute Arbeit geleistet. Es gelang, der Beteiligten habhaft zu werden, ob« zwar der reichsdeutsche Rundfunk gleich nach der ersten Verhaftung warnende Alarmnachrichien sendete. Eine bemerkenswerte Episode bleibt der Sturz deS Weinberger tschechisch-nationalistischen Bürgermeisters Dr. P a v l i k, der ungeachtet sei­ner Zugehörigkeit zumNarodni Sjednoceni" der Herren Sttibrny und Kramai die Verteidigung zweier der Hakenkreuzspionage verdächtigter An­geklagter übernommen hatte, was einen solchen Sturm in der Oeffentlichkeit hervorrief, daß Dr. Paplik in der politischen Versenkung verschwinden müßte. In den vorgerückten Nachmittagsstunden des Freitag erfolgte nun die mit großem Interesse erwartete UrtellsverkUndlgung Das vom Vorsitzenden OGR Pazdersky ver­kündete Urteil erkannte sechs der Angeklagten im Sinne der Anklage deS Militärverrates nach 8 6 des Schutzgesehes schuldig, zwei der Ver­üb umyng der pflichtgemäßen Anzeige staatsfeindlicher Anschläge(8 12 des Schutzge­setzes) und fällte hinsichtlich des Letztangeklagten Dr. Michalek einen Freispruch. Es wurden verurteilt wegen Militär­verrates nach 86: Anna Dienel zu 15 Jahren schwerem Ker­ker und 4000 XL Geldstrafe(eventuell weiteren zwei Monaten); Georg Tebensky(67 Jahre alt, pensionier­ter Inspektor der BustLhrader Eisenbahn aliasOnkel Jörg") zu fünf Jahren und 2000 XL; Rudolf Semsch(29 Jahre, stud. Phil, aus Teplitz  ) zu sieben Jahren und 2000 XL; Franz Wollrab(24 Jähre, Schüler der höheren Brauereischule in Tepl  ) zu neun Jahren und 2000 XL; Ernst Bauer  (21 Jahre, Kollege Wollrabs) zu sechs Jahren und 2000 XL; Ing.-Walter Fischer(26 Jahre, aus Prag  ) zu sechs Jahren und 2000 XL. Ferner wurden wegen Unterlassung der Anzeige nach 8 12 verurteilt: Friedrich Rippe!(24 Jahre, Beamter aus Königswart) zu sieben Monaten und 1000 XL und Friedrich Klee(31 Jahre, österreichischer Staatsangehöriger) zu sechs Monaten«ud 1000 XL, außerdem zur Ausweisung aus dem Gebiet der Tschechoslowakei  . Dagegen wurde der nur wegen Unterlaflung der Anzeige angeflagte Dr. Alexander Michalek freigrsprochen. Bei allen Verurteilten wurde der Verlust der bürgerlichen Ehren­rechte ausgesprochen. Staatsanwalt Dr. Eqslavsky meldet; gegen Michaleks Freispruch Nichtig­keitsbeschwerde an, gegen die übrigen Schuldsprüche Berufung wegen zu niedrigen Strafausmaßes. Die Verteidiger meldeten ihrer­seits Nichtigkeitsbeschwerde an. Hinsichtlich der nur wegen 8 12 verurteilten Angeklagten Nippel und Klee   ersuchte die Verteidigung um Entlassungauffreiem F u ß. Was Friedrich Klee betrifft, der österrei­chischer Staatsangehöriger ist, wurde dieses Ge­such abgelehnt. Dagegen beschloß das Gericht, den Angeklagten Friedrich R i p p.e l gegen eine Kaution von 10.000 XL in Freiheit zu setzen. Aus der umfangreichen Urteilsbegründung wäre hervorzuheben: Anna Dienel war geständig, im Auftrag des Reichswehroffiziers Schwarz tätig gewesen zu sein, doch habe sie die Republik   nicht schädigen wol­len, sondern sich nur im Dritten Reich  , wohin sie Zwei staatliche Betriebe, die sich um ihre Kunden bemühen Rundfunk und Tabakregie Zwei bemerkenswerte Presseempfänge, die kurz hintereinander von zwei staatlichen Unter­nehmungen veranstaltet wurden, bewiesen erfreu­licherweise, daß auch an solchen-Stellen das Be­streben vorhanden ist, sich seinen Abnehmern durchDienst am Kunden" in Empfehlung zu bringen. Es ist bekannt, daß uns das Ausland in dieser Beziehung noch gewaltig über ist. Zunächst wäre die Radio-Werb eaktion zu erwähnen, zu der sich das Postministerium,' das Radiojournal und der Verband der Radiohändler zusammengetan haben und die unter der LosungRadio in jede Familie!" eine wirkungsvolle und durchgreifende Propagierung des Rundfunks be­absichtigt. In der richtigen Erkenntnis, daß in der heutigen Zeit der allgemeinen Geldknappheit das Sparmomentam meisten in die Waag­schale fällt, haben sich die drei für unser Rund­funkwesen maßgebenden Fakwren geeinigt, einer­seits den neuen Abonnenten, anderseits allen Käufern eines Apparates im Monat Dezember besondere Begünstigungen einzuräumen. Zusam­mengefaßt bestehen diese Vergünstigungen darin, daß jedem im Dezember neu eintretenden Rund­funkteilnehmer die Gebühren bis zum 1. April19 34erlassenwerden. Ergänzt wird diese Vergünstigung durch die Vereinbarung des Händlerverbandes mit der Postverwaltung, nach welcher jeder Radiohändler für jeden im Dezember gekauften Appa­rat bie' Gebühren für drei, sechs, oder neun Monate für den Käufer bezahlt.(Je nach dem Preis des gekauften Apparates.) Dies wird in der Weise praktiziert werden, daß die Ver­kaufsfirma ein Bestätigungsformular ausfolgt, auf welchem Wertmarken in der entspre­chenden Höhe aufgeklebt sind. Diesen Ausweis, der den Stempel der Firma tragen muß, legt der Käufer dann seinem Postamt vor, womit er für die entfallende Zeit von der Zahlung der Gebühr befreit ist. Die Tabakregie bereitet die Ausgabe von sechs Millionen Weihnachtszigaretten und 60.000 Weihnachtszigarren vor, die in besonderen Schmuckpackungen zum Verkauf gelangen werden. Was die Zigaretten betrifft, soll ein Kontingent von 100.000 Stück in Blechdosen zu je 20 Stück(Preis 9 XL) ausgegeben werden, weitere 100.000 in 20 Ststck-Schachteln zum Preis von 8 XL und schließlich nochmals 100.000 in E t u i s von gleichfalls 20 Stück per 6 XL. Die Zigarren kommen in verzierten Etuis zu fünf Stück zum Preis von 6 XL zur Ausgabe. Allen vorerwähnten Packungen werden Kupons beigelegt werden, aus denen 15 Hauptprämien und weitere 24.000 Nebenprämien ausgelost werden. Die Raucher haben also allerlei Aussich­ten auf Gewinste soweit sie allerdings den Preis dieser Weihnachtsspezialitäten bezahlen können. Eine Bombe unter der»Bremen  "? New N o r k. Die amerikanische Polizei wnrde durch ein anonymes Schreiben darauf aufmerksam gemacht, daß unter den größten Dampfer des Norddeutschen Lloyd  , dieBremen  ", während ihrer Fahrt durch den New Aorker Ha­fen, wo das Schiff heute in den frühen Morgen­stunden eintreffen sollte, eine Bombe gelegt wer­den sollte. Die amerikanischen Küstenwachen vor übersiedeln wollte, dadurch empfehlen und dort even­tuell eine Position schaffen wollen. Was Tebens^ki   betrifft, so nimmt das Gericht seine Mitschuld und Mitwisserschaft als er­wiesen an. Der dritte Angeklagte Semsch stand nach den Feststellungen des Urteils in Verbindung mit dem Gestapo  -Funktionär Mauritius Richter aus Dresden  , und zwar noch bevor er mit der Dienel zusammenkam. Karl Wollrab hat die von der Dienel verschickten Fragebogen mit großer Gründlichkeit ausgefüllt(u. a. eine Skizze der Rei­chenberger Kaserne mit allen Details). Rippei hat zwar Fragebogen erhalten, aber nichts Tatsäch­liches unternommen. Ebenso auch der österreichische Staatsangehörige Arch. Friedrich Klee, der als Nazi nach dem Tod Dollfuß  ' nach der Tschecho« flowakei flüchtete, hier Verbindung mit der Dienel fand und hoffte, durch ihre Vermittlung in Deutsch  - land ein Unterkommen zu finden. Was den freigesprochenen Dr. M i ch a l e k be­trifft, so kannte dieser die Dienel vom Sehen aus verschiedenenKöokalen, machte aber ihre persönliche Bekirnnffchast erst knapp vorihrer Verhaf­tung, worauf sie ihm ohne weiteres ihre Frage­bogen präsentierte. Das Gericht hat als erwie­sen angenommen, daß Dr. Michalek keine Zeit hatte, die Anzeige zu erstatten, denn kaum eine Stunde nachher erfolgte schon die gemeinsame Verhaftung, rb. Ne« Jork  , die amerikanischen Küstenwachtschiffe und auch die Polizei New Jorks sind in Bereit­schaft, damit der deuffche Dampfer gefahrlos in den Hafen geleitet werden könne. Sieben Arbeiter lebendig begraben Belgrad  . Wie die«Politika" aus Agram berichtet, stürzte ein Pfeiler einer in Bau befind­lichen Brücke über die Mreschnitza in Kroatien  ein und begrub sieben Arbeiter unter sich. Hoff­nung auf Rettung besteht nicht. Durch den Ein­sturz wurde auch ein Holzgerüst mitgerissen, wo­bei zwei Arbeiter schwer verwundet wurden. Ueber die Ursache des Einsturzes wurde eine Unter­suchung eingeleitet. Es« Bürgermeister als Schmuggelmeister Ujjhorod. In der Gemeinde VySni Apsa(im Berehovoer Bezirk), verhaftete die Gendarmerie den Bürgermeister der Gemeinde, Fedor Kuz, so­wie 17 einheimische Bürger und in der Gemeinde Stredni Apsa drei Bürger wegen Betrügereien mit gefälschten Biehpässen und wegen ausgedehn­ten Viehschmuggels, namentlich mit Pferden in das benachbarte Rumänien  . Der Bürgermeister Kuz stellte die gefälschten Viehpäffe aus und er­möglichte dadurch den Schmuggel. Eine große Menge des geschmuggelten Viehs wurde beschlag­nahmt. Die braune« Kulturbelange find wieder einmal mit starker Hand geschützt worden. In diesem Falle handelte es sich nur mittelbar um die Ausmerzung jüdffch-zersetzenden Geistes in der Literatur: es handelt sich nicht einmal dar- um, Sven Hedin   einen Satz aus seiner Bio­graphie herauszusensurieren, in der er einem jüdischen Arzt als seinem Lebensretter dankt, es handelt sich nur um eine philatelistische Klei- nigkeit. Soeben erschienen die Briefmarkenkata­loge Senf, Fröde und Reichel fiir das Jahr 1936. Ihr Erscheinen wurde von der braunen Zensurbehörde davon abhängig gemacht, daß sie die Serie von Briefmarken, die das Großher- zogtum Luxemburg   zugunsten emigrierter Gei- stesarbeiter herausgibt unerwähnt ließen. Bisher zeichneten sich die reichsdeutschen Phila- telisten-Kataloge durch ihre Zuverlässigkeit und Vollständigkeit aus. Da der englischeScott- Katalog", der französische  >,Dvert" und der schweizerischeZumstein" auch die Luxemburger- Serie ohne Bedenken für die Staaten-Sicher- hett katalogosieren konnten, dürfte sich der Brief­markensammler leicht enffcheiden sogar nur nach Sammlergesichtspunkten. Dem Nicht- Sammler aber wurde wieder einmal gezeigt, daß imNeuen Deutschland" der Freiheit nicht ein­mal der Raum einer Briefmarke gewährt wird. DasPrager Montagsblatt" und dieRote Fahne" veröffentlichten eine Notiz, in welcher behauptet wird, daß der Arbeitersportverein Alc- rohlcm mit Zustimmung des Atus gegen den bür­gerlichen Sporwerein im Rahmen der Winterhilf.' am kommenden Sonntag ein Wettspiel austrägt. Diese Notiz enffpricht nicht den Tatsachen. Der Atus ist selbstverständlich dafür, daß seine Vereine sich im Rahmen der kommunalen Arbeitslosenhilf- mit zur Aufbringung der Mittel zur Verfügung stellen. Die Vereine des Atus können jederzeit gegen Vereine der DTJ und des Stak-VerbandeS solche Spiel austragen. Spiele gegen Bürgerliche bleiben nach wie vor unter Verbot. Verhaftet, weil er seinen Vater besuchte... Die Ueberwachung der ins Ausland Reisenden durch die Gestapo   wird immer schärfer. Dafür ist folgendes Beispiel charakteristisch. Ein Buch­drucker, der in einem nationalsozialistischen Be­trieb in Südwestdeutschland   beschäftigt war, fuhr nach Schweden  , um seinen dort in der Emigration lebenden Vater zu besuchen. Nach seiner Mckkehr wurde er aus seiner Arbeitsstelle entlassen und ins Konzentrationslager gebracht. Einzige Begrün­dung: Er hatte seinen staatsfeindlichen Vater be'« sucht! Der deuffche Blick. In der Bevölkerung des Hitlerreiches wächst das Interesse für diegespro­chene Zeitung", durch die man eher die Wahrheit erfährt, als durch die von Goebbels   dirigierte Presse. Man erkennt dieseZeitungsleute" daran, daß sie auf den Straßen in kleinen Grup­pen herumstehen, wobei sie vorsichtig den Kopf bald nach rechts, bald nach links^drehen. Diese charakteristische Kopfbewegung heißt heute im Volksmundder deutsche   Blick". Will jemand im Gespräch eine kritische Bemerkung machen, so sagt er oft scherzhaft:Ich muß erst mal den deutscher^ Blick machen." In diesem Scherzwort steckt«ine tiefe Kennzeichnung und Verurteilung des fascisti  - schen Unterdrückungssystems. Auto und Straßenbahn. An der Ecke der Burg­gasse und der Neubaugasse im 7. Bezirk Wiens  stießen Freitag mitternachts ein Motorwagen der elektrischen Straßenbahn und ein Personenautomobil zusammen. Das Auto wurde zertrümmert. Der Chauffeur und die fünf Insassen des Auws durchwegs schwer verletzt. Nene Hoffnung. Auf dem Marktplatze in Crimmitschau   stand zur Freude der Hausfrauen vor kurzem in metergroßen Buchstaben folgender Spruch:Frauen macht Euch keine Sorgen, bald heißt'S wiederGuten Morgen". Ermäßigte Eisenbahn  -Halbjahreskarte«. Der Bund der Vertreter und Reisenden, Fachgruppe im Allgemeinen Angestellten-Verband, Reichenberg. Turner Sttaße 27, verweist darauf, daß für orga­nisierte Geschäftsreisende und Verweter die ermä­ßigten Eisenbahn-Halbjahreskarten mit Geltung ab 1. Jänner ausgegeben werden und bei Besorgung durch die Organisatton ein Sondernachlatz von-ünf Prozent bewilligt wird. Ms weitere Begünstigung steht den Besitzern von Eisenbahn-JahreS- und Halbjahreskarten eine 25prozentige Fahrpreisermä­ßigung auf den Staats-Autobuslinien innerhalb des Direktwnsbereiches der Eisenbahn-Jahres- oder HalbiahreSkarten und freie bzw. ermäßigte Fahtt auf bestimmten Anschluß- und Verbindungsstreik» vom Wohnort zur Hauptstrecke zu. Nähere Aus­künfte über die Preise und Bedingungen erteilt der Bund der Vertreter und Reisenden, Reichenberg Turner Sttaße 27. Aufhebung der BeherbergungSsteuer für orga­nisierte Geschäftsreisende in Turn. Die Einhebung von Gemeindeabgaben bei vorübergehenden Unter­künften bedeutet für die Geschäftsreisenden und Ver- tteter eine Erhöhung der Reiseauslagen und damit eine erhebliche Belastung. Die Bemühungen der Geschäftsreisenden und Vertteter gehen dahin, daß von ihnen die Beherbergungssteuer nicht eingehoben wird. Ueber Jnittative der Ortsgruppen Teplih- Schönau des Bundes der Vertrete'r und Reisenden, Sitz Reichenberg, hat die Stadwerttetung in Turn bei Teplitz   bei der Be­ratung für den Stadtvoranschlag 1936 mit Mehr­heit beschlossen, die Beherbungssteuer für Berufs­reisende und Vertteter, die sich mit der Legittmation einer Reisenden-Organisütion ausweisen können, aufzuheben. Die Befreiung ttitt mit 1. Jänner 1936 in Kraft. Der Postverkehr zu Weihnachten und Neujahr. Sonntag, den 22. Dezember 1935, wird nn Postdienft wie an Feiertagen amtiert und die Post wird nur im Ortsbestellbezirk, und zwar bis 12 Uhr zugestellt. Dienstag, den 24. Dezember 1935, enden die Amtsstunden für den Parteienverkehr im P o stdienste um 13 Uhr; die Zustellung der Brief­post wird auf höchstens zwei Bestellgänge am Vor­mittag beschränkt. Pakete werden an diesem Tag« auch nachmittags zugestellt. Im Telegraphen« und T e l e p h o nverkehr ist der Dienst normal. Mittwoch, den 25. Dezember 1935, wird der Dienst wie an Sonntagen und* Donnerstag, den 26. Dezember, wie an Feiertagen versehen. Am Neujahrstag wird wie an Sonntagen und Montag, den 6. Jänner 1936, wie an Feiertagen amtiert; der Zustellungsdienst findet an dem letz­genannten Tage sowohl in Orts- als auch in Land» briefträgerbezirken statt. Wahrscheinliches Wetter SamStag: Im West­teil der Republik   wechselnd bewöltt, bis auf ganz vereinzelte Schauer ttocken, sttichweise nebelig, Nachffrost. Im Osten des Staates vorübergehend« Besserung, anfangs noch strichweise Schauer, später im Falle einer Aüsheiterung starker Nachffrost. Wetteraussichten für Sonntag: Erneute Wetterverschlechterung, namentlich im mitt­leren und östlichen Teil der Republik  . Vom Rundfunk lmpf«hl«nswertes au* den Programme» Sonntag: Prag  , Sender 2T: 7.30:' Uebertragung des Kon­zerts aus Karlsbad  , 10,20: Chinesische   und japa­nische Musik, 18: Deutsche   Sendung: Welttheater: Romain Rolland  : Ein Spiel von Tod und Lieb«, 18.50: Deuffche Presse. 19.10: Ueberttagung aus Helsinki  : Orchesterkonzert, 21.05: Sttavinskift Opern-Oratorium: Oedipus rex, 22.35: Deutschs  Sendung. Sender S: 14.30: Deuffche Sendung- Arbeiterfunk: Direktor Storch: Ausbau und Bele­bung der Bürgerkunde, 15: Romantik und Spät- romantik Brünn 11.20: Klassische Musik, 14.98: Lieder, 14.15: Deutsche   Sendung: Landwirtschaft, 18: Unterhaltungskonzert. Mährisch-Ostrau 9.10; Unterhaltungsmusik, 18: Deutsche Sendung» Die weiße Dame von Wigstein, Hörspiel. Preß- bürg 10.15: Konzert des Klavierquintetts.