Nr. 287
Dienstag, 10. Dezember 1935
Seite 3
fudetendeu fecftcr Zeitspiegel
Wo stehen die Denunzianten? Wie der Henlelnfasdsmus seine innerparteiliche Opposition bekämpft
Es ist in der letzten Zeit oft aufgefallen, daß Polizei und Staatsanwalt überraschend schnell genaueste Nachrichten über die verschiedenen klei­nen Gruppen und Grüppchen von jugendlichen Nazis erhalten, die da und dort eine mehr roman­tische als ernste Verschwörertätigkeit treiben. Es handelt sich bei diesen von den Behörden entdeck­ten Organisationen interessanterweise immer um Gegner der führenden Cliquen in der SdP, also des Kamerad­schaftsbundes. Es sind immer Leute, die in Opposition gegen den Herrn Walter Brand   stehen. Wir haben kürzlich auch darauf verwiesen, daß der eben beginnende Prozetzgegcn die Bereits ch a f t", über den wir uns dabei rin Urteil nicht anmaßen wollen, jedenfalls für den KB ein gefundenes Fressen ist, denn er trifft die ernstesten Gegner der Richtung Spann-Walter Heinrich  -Walter Brand  , also der führenden Richtung in der SdP. Daß man nicht fthlgeht, wenn man zwischen der Findigkeit einer sonst nicht gerade mit Scharf­sinn gesegneten Polizei in bestimmten, immer gleich gelagerten Fällen, unil zwischen dem Tota­litätsdrang des KB eine Verbindung vermutet, dellariert mit einer begrüßenswerten Offenheit eine Stelle in den Sudetendeutschen  Pressebriefen der Henleinpartei, die wir in der»Rumburger Zeitung" zitiert finden. Der Pressedienst der Henleinpartei zieht äußerst wütend gegen dieProtektions- Nazis" vom Leder, worunter er Leute versteht, die angeblich von agrarischer, tschechischer oder marxistischer Seite protegiert werden, um durch radikalen Nazismus der SdP Schaden zuzufügen. Die Phantasterei beweist ja nur, wie sehr die Diktatoren des KB die Opposition in den eigenen Reihen, vor allem unter den Jungen fürchten. Dann heißt es aber weiter von diesenProtek­tionsnazis", daß es ihnen scheinbar erlaubt ist, jene staatsde- struktiven Stimmungen zu schüren, die man fälschlicherweise der SdP nachsagt; die sudetendeutsche Jugend
Hollube macht Schule Bezirksführer der SdP zu drei Jahren schweren Kerker verurteilt Vor einigen Tagen wurde vor dem Pilsner Kreisgericht über den im Juni d. I. bei der Firma Brüder Drechsler in Pilsen   verübten Ein­bruch verhandelt, bei welchem, wie wir seinerzeit berichteten, den Einbrechern 8000 XL in bar und 50,000 Kc in Wertpapieren in die Hände fielen. Hauptangeklagter war neben dem Kellner Franz Klima, der einunddreißigjährige Chauffeur 'loses G i e b i s ch aus Tuschkau  , der als Bezirks­leiter der SdP Tuschkau, wenige Wochen vor dem Perbrechen, während der Wahlen in der SdP eine große Rolle spielle. Dieser Bezirksleiter der Sudetendeutschen Partei, Josef Giebisch wurde wegen des von ihm be­gangenen Verbrechens des Diebstahls, zu drei Jahren schweren Kerkers, berschärft mit den üblichen Fasten und Werken» NPig des Wahlrechtes verurteilt. Es wird ihm deshalb kaum möglich sein, bei ben nächsten Wahlen für diePartei der reinen Hände" in Aktion zu treten.
8 trän,Kautschuk,Zuckerrohr und andere Dinge, die Geschichte machen... Der Unzulänglichkeit unserer Schulweisheit «nd der Methoden, Lehrpläne und auch des In­halts unserer Schulbildung wird man sich wieder sinmal recht deutlich bewußt, wenn man das kleine im Humanitas Verlag Zürich erschie­nene Büchlein von Will Schaber   zur Hand Nimmt, das den treffenden Titel trägt:Colo­nialware macht Weltgeschichte". Richt, daß man ob als Laie ob als besser Unterrichteter Kenner der Weltgeschichte hier inuter neue Dinge erfahren möchte. Man hat je Nach Bildung und Interesse das eine oder andere, ^as Schaber über die Geschichte und die geschicht­liche Wirksamkeit der Kolonialwaren zusammen­getragen hat, schon gewußt, darüber etwas ge­lesen, davon etwas läuten gehört. Aber die syste- Matische Zusammenstellung beweist uns, wie in- lcreffant und wie wichtig es ist, sich über dieses livischen politischer, Wirtschafts« und Kultur­geschichte aufgeteilter und in jedem Bereich darum verkümmernde Gebiet gründlicher und systematisch in unterrichten. ' Schaber hat unter Heranziehung einer um- langreichen Literatur, die er uns aber nicht unver­daut vorsetzt, sondern so verarbeitet, daß man hin» lsr seinem glänzenden Stil nie einen wissenschaft­lichen Ballast spürt, die großen Kolonialwaren bis lu ihrem Ursprung und von diesem Ursprung her
ist hellhörig und klug genug, solchen von übelwollender Seite geduldeten Protektionsnazis den Laufpaß zu ge- ben und sie dort, wo ihre Art der Flüsterpropaganda staatsgefährlich wird, einfach dem nächsten Gendarmen anznzeigen". So geradeheraus und schön formuliert hat man selten noch es sei denn im Dritten Reich einen Aufruf zur Denunziation gelesen! Und dies von denselben Leuten, die es gewagt haben und wagen, die deutsche Sozial­demokratie alsDenunziantenpartei" zu verlä­stern, obschon wir und unsere Anhänger nie etwas anderes getan haben, als uns in aller Oeffent- lichkeit, ohne geheime Anzeigen und ohne Hinter»
Parteitag der polnischen Sozialdemokratie In der Tschechoslowakei  Im Arbeiterhaus in Tiinec fand Sonntag, den 8. Dezember, der 12. ordentliche Kongreß der polnischen sozialdemokratischen Partei unter Be­teiligung von 92 Delegierten statt, welche die 4$ Organisationen vertraten sowie von 12 Gästen, unter denen sich der gewesene Abgeordnete des Reichsrats für Teschen   Thaddäus R e g e r für die sozialdemokratische Partei in Polen  , ferner Senatspräsident Dr. S o u k u p für die Soziali­stische Internationale und Vertreter der tschechi­schen und der deutschen Sozialdemokratie befan­den. Den Vorsitz bei dem Kongreß führte Berg­arbeiter Czechowicz   aus Karvinnä. Nach Er­öffnung des Kongresses verdolmetschte Reger den Gruß der sozialistischen   Partei Polens   und schilderte die schwierige Lage der Arbeiterschaft in Polen  . Senatspräsident Dr. Soukup über­brachte dem Kongreß den Gruß der Sozialistischen Internationale und des gewesenen Führers der polnischen Sozialisten Daszynski  , den er am Samstag im: Sanatorium in Bystra besucht hatte, Unter allgemeiner Zustimmung wurde an den Präsidenten Masaryt ein Begrüßüngstele- gramm abgeschickt. Das Kongreßreferat erstattete der Sekretär der Partei Prof. B a d u r a, der den schweren Kampf der Partei im LcsLener Gebiet seit vori­gem Jahre schilderte. Die Partei hat sich von den übrigen polnischen Parteien getrennt und die Entwicklung der Verhältnisse hat ihr heute in vollem Maße recht gegeben. In Zukunft will die Partei mit der tschechoslowakischen und der deutschen   Sozialdemo­kratie zusammenarbeiten. Die Par­tei ist nicht für die sogenannte Einheitsfront mit den Kommunisten, aber für die Einheit aller Arbeiter. Die Partei lehnt den Fascismus und den Chauvinismus ab und will nur mit den Parteien arbeiten, die sich vorbehalt­los auf den Boden dieser demokratischen Republik  und der demokratischen Verfassung stellen. Auf dieser Grundlage wird die Partei die gerechten Forderungen der polnischen Bevölkerung vertei­digen. In diesem Sinne wurden auch entsprechende Resolutionen angenommen.
ihre Bahn in der Weltgeschichte verfolgt. Und siehe, diese Bahn ist in jedem Falle rgt vom Blute unzähliger Opfer. Mit dem Safran beginnt diese merkwür­dige Geschichte. Er ist diellassische" Kolonial­ware, nicht nur durch Rang und Alter, sondern weil er wirklich schon mit dem Untergang des klas­sischen Altertums schicksalshaft verquickt erscheint, und wieder mit dem Untergang der ritterlichen Gesellschaft des Abendlandes. Die europäische Neuzeit beginnt mit dem Siegeszug einer Kolo­nialware, der man wahrhaftig nichtanschmek- ken" würde, welche Greuel der Kampf um sie rer- ursacht hat. welche furcbtbare Geschichte sie er­zählt: Kakao. Die Eroberung Mexikos   durch die Spanier bedeutet ja nicht nur den Untergang der alten aztekischen Kultur, sondern für zehn Generationen mexikanischer Indio- unsagbare- Leid, für die europäische Christenheit unnennbare Schande. Wenn heute immer wieder in Mexiko   die Klöster, Kirchen, Dörfer vom Wehgeschrei der Sterbenden widerhallen und in Rauch und Flam­men aufgehen, haben wir sicher die geistigen und sozialen Nachwirkungen der Erbsünde der spani­ schen   Conquisatoren vor uns. Aber Portugiesen und Holländer treiben es auf der Jagd nach Pfeffer, Zimt und vor allem nach der Gewürznelke nicht viel besser. Auch der Zimt, mit denen die Europäer ihren Kindern den Brei würzen, hat furchtbares Kinder­elend. hat zehntausendfachen Kindermord verur­sacht. Rühmliches dagegen weiß Schaber vom
türen, gegen aufgelegten Terror und fascistische Propaganda zu wehren. In der SdP, in ihrem Apparat, in ihren herr­schenden Cliquen sitzen die wahren Denun­zianten. Sie haben sich mit der Aeußerung der SPB selbst entlarvt. Dabei ist es trotz der kriecherisch sich ver­stellenden Motivierung natürlich klar, daß sie die Protektionsnazis" nicht aus staatser» haltenden Gründen anzeigen, sondern aus Partei-Interessen. Sie merken den Widerspruch nicht zwischen der Behauptung, diese Nazis seien gewissermaßen Agents provocateurs  , vomübelwollenden" Geg­ner bestellte Leute und zugleich staatsgefährlich. Sie können doch nur das eine oder das andere sein. In Wahrheit sind es Gegner des KB, der sein Monopol auf Flüsterpro­paganda wahren will und sich wie schon beim Volksentscheid" im Mai dazu dieHilfedeS Gendarmen verschreibt!
vessle erneut bombardiert Montag morgens wurde Dessie erneut von fünf BreScia  -Flugzeugen angegriffen. Die Bom­ben sollen jedoch keinen Schaden angerichtet haben. Bei dem zweiten Luftangriff am Sonntag wurden wiederum einige Tote unter der Bevölkerung ge­zählt. Ein Flugzeug hat eine Flasche mit einem Brief an die Bevöllerung abgeworfen, in dem eS u. a. heißt:Wir führen drei Farben und das Liktorenbündel mit uns. Grüße der Zivilisation von Rom  . Grüßt den NeguS und fragt ihn, ob er seine BisquitS schon gegessen hat." Auf abessini­scher Seite ist man erregt darüber. Man will das Schreiben dem Völlerbund zusenden. Die Zahl der Opfer des Freitag-Bombar­dements ist groß, doch ist die genaue Zahl noch nicht ermittelt, dazahlreicheLeichennoch unter den Trümmern der Häuser lie­gen. Der Negus hat allen Bürgern angeordnet Dessie zu verlassen, so daß diese Stadt fast völlig menschenleer ist.
Amerikanische   Aerzte als Zeugen Genf  . Die abessinische Regierung sandte an das Sekretariat des Völkerbundes ein Telegramm, in welchem die Erklärungen von sechs Aerzten des amerikanischen   Lazarette- in Dessie zitiert wer­den. Die Aerzte schildern im Einzelnen den Ver­lauf'der Ereignisse In Dessie wähiwud' des Bom­bardements durch die italienischen Flügzeuge und schließen ihren Protest mit folgenden Worten: Wir protestieren gegen diese unmensch­liche Tat, die wir hiemit der ganzen zivilisier­ten Welt, allen Regiernngen, allen Religions­gemeinschaften und dem Böllerdund bekannt­geben. Tatsache ist, daß die italienischen Flug- zruge auf daS mit dem Roten Kreuz sichtbar be­zeichnete Lazarett mehr als 40 Spreng, und Brandbomben geworfen haben, durch die viele Menschen getötet wurden. Diese grausame Demonstration widerspricht allen Verträgen."
Dr. Sahm geht Wird aber im Reichsdienst verwendet Berlin  . Der Oberbürgermeister von Berlin  Dr. Sahm hat dem Reichsinnenminister seinen Rücktritt angeboten. Bis zur endgültigen Ge­nehmigung seines Antrages hat Dr. Sahm um sofortige Beurlaubung vom Amte gebeten. Reichs­minister Dr. Frick hat dem Anträge Dr. Sahms stattgegeben und mit Zustimmung des Reichs­kanzlers Hitler   die weitere Verwendung Sahms  im Reichsdienst in Aussicht gestellt.
T e e zu berichten. Entfesselt doch der Kampf gegen das Teemonopol den Freiheitskampf der amerikanischen   Kolonien gegen England und aus dem großen Teekessel der Weltgeschichte steigen die Menschenrechte, die bürgerliche Freiheit, die Repu­ blik  . Um so schrecklicher ist die Geschichte deS Kautschuks. Mit ihm begegnen wir einer Kolonialware, die nicht mehr nur die Opfer der Zivilisation mit ihrem Fluch bedenkt, sondern auch die Zivilisierten verleitet, einander um des Schatzes willen die Schädel'einzuschlagen. Ein neues Kapitel Weltgeschichte schlagen wir auf, wenn wir von Baumwolle und Kaffee hören und mitten in den Problemen unserer Krise stehen. Das Bild deS gewaltigen Ringens zwi­schen Asien   und Europa   zeichnet sich am Horizont ab, wenn das Stichwort Reis fällt. Opium, Salpeter, Zelluloid stellen uns vor neue Aspekte geschichtlicher Betrachtung. Schaber schließt da- interessante Büchlein mit einer Betrachtung des aktuellen Abessinien- Problems und mit einem Ausblick auf die nötige tiefgreifende Umgestaltung der Weltwirt­schaft, die auch dem BegriffColonial- w a r e" einen neuen Inhalt geben wird. Bücher wie dieses sind nicht schlechthin be­lehrend, sie wirken Politik, sie schulen uns für die Aufgabe, selbst Geschichte zu machen. Schade, daß der Preis deS Buches(br. Schw. Fr. 4.80) unse­ren valutarischen Verhältnissen so wenig ange­messen ist. Wer eS erschwinglich findet, sollte eS aber trotzdem erwerben, mindestens sollten aber Bibliotheken das nicht versäumen. E. F.
Ein Programm, welches Taten ankUndet Anerkennung für Minister Dr. Czech Im Organ der tschechischen Aerzte befaßt sich Univ.-Prof. Dr. Pele in einem ausführ­lichen Artikel mit dem Exposee des Genossen Dk. Czech im Gesundheitsansschutz deS Abgeordneten­hauses. Er stellt fest, daß die große Aufmerksam­keit, welche die Rede des Ministers fand, auf ihre Form und ihren Inhalt zurückzuführen sind. Die(in dem Artikel angeführten) Auszüge genügen» sagt Prof. Pele, um eine Borstellung davon zu ergeben, daß eS um eine Erklärung von außerordentlicher Bedeutung geht. Der aufmerksame Leser wird die Anerken­nung beachten, welche das Exposee überall dort äußert, wo iene bedeutende Arbeit bereits geleistet wurde. Er wird aber auch die Entschieden­heit schätzen, welche nicht zögert, auch einen persönlichen Ton in der Programmer­klärung auszuschlagen; das bestätigt, daß wir hier in der Stellung des verantwortlichen BerwalterS des öffentlichen Gesundheitswesens einen Ar­beiter sehen, der seine Ueberzeugung in eine»» großen Sektors seines Tätigkeisfeldes auf genaue persönliche Kenntnisse und Er­fahrungen aufgebaut hat. Da den Mini­ster ans seiner früheren Wirksamkeit der R>»f eines energischen Politikers und harten Kämpfers begleitet, studiert die ärztliche Oeffentlichkeit sein Programm nicht bloß als schöne Betrachtung, sondern als P r o- gramm, welches Taten und Arbeit ankündet.
Gewerkschaften und Zinsherabsetzung ZinsfußregelunK nicht auf Kosten niedrig; bezahlter Bankangestellter Der Zentralrat der gemeinsamen Landes­zentraleOdborove sdruZeni öeskoslovenski hat sich in seiner Sitzung vom 5. Dezember 1938 mit den wichtigen Fragen derorganis atori» scheu Vereinheitlichung befaßt und die Berichte aus den einzelnen Gewerkschaften entgegengenommen.» Im besonderen befaßte sich der Zentralrai mit der Vorlage über die neue Regelung der. Zinssätze. Entschieden wandte sich der Rat gegen die beantragte Regelung des Para­graph 27, wodurch neuerlich die Rechtsgültigleit der Kollektivverträge untergraben wird. Er stimmt mit dem Bestreben überein, die hohen Einkom­men zu treffen, deshalb verteidigt er auch nicht jene Jndividualverträge, welche unangemessene EWWjk jichxM,-er myß jsdych entschieden die Versuche, a b l e h n e n, die H e r a b set- zung des Zinsfußes aufKosten der niedrig bezahl tenAnge st eil­ten durchzuführen. Der Zentralrat verhandelte weiter über die Regelung deS Staatszuschusses zur Arbeitslosen­unterstützung und die N o t a k t i o n für die Wintermonate und sprach die Forderung aus, daß aus der Aktion nicht jene Arbeitslosen aus­genommen werden, welche einen Staatsbeitrag in ungenügender Höhe beziehen. Die Aktion der Berufsmusiker wird weiter unterstützt werden, denn die Forderung, daß in dieser schweren Zeit der Wirtschaftskrise die Berufsmusiker nicht durch Militärkapellen ge­schädigt werden, ist berechtigt.
Export darf nicht mit Kt-Noten bezahlt werden Als Ergänzung der vor kurzem getroffenen Maßnahme, durch die die Ausfuhr tschechosiowakischer -Banknoten(60 und höhere) und die Ausfuhr von Kleingeld aller Art bloß im Reiseverkehr in- Ausland gestattet wird, wurde nunmehr durch Reg.» Ver. Nr. 225/1935 die Annahme einer Deckung für ins Ausland verkaufte Waren sowie auch einer Deckung der übrigen Forderungen au- dem Aus» lande in die Tschechostowakei in tschechoslowakischen Barzahlungsmitteln aller Art verboten. Diese Zahlungen können weiterhin entweder in Form von Schecks oder von Bankanweisungen, die auf tschechosioivakische Kronen oder ausländische Währung lauten, durchgeführt werden. Tschechoslowakisches Bargeld(Banknoten, auf 60 llö und auf höhere Beträge lautend, Papierklein­geld im Werte von 10 und 20 K6 und Kleingeld aller Art) kann natürlich auch weiterhin durch Rei­sende aus dem AuSlande, die nach der Tschecho­ slowakei   kommen, ohne jede Schwierigkeiten einge­führt und zwecks Deckung der persönlichen Auslagen ihres Aufenthalte- in der CSR verwendet werden. Einige detaillierte Vorschriften zur Reg.-Ver. Nr. 225/1936 werden in Form einer Sondermaß­nahme der Tschechoslowakischen Nationalbank ver­öffentlicht werden.
Der Ständige Ausschuß wähüe gestern zu sei­nem Vorsitzenden den Parlamentspräsidenten Malypetr. Von 14 abgegebenen gültigen Stim» men lauteten 13 auf Malypetr, der die Wahl an» nahm. Vorher hatte Senat-Präsident Dr. Soukup dem verstorbenen Vorsitzenden Bradaö einen Nach­ruf gehalten. Neuer Abgeordneter. Al- Nachfolger Dollar S l a v i k- leistete am Montag der agrarische Ab­geordnete Jan P e t r o v i t die vorgeschriebene An­gelobung.