Nr. 303DienStag, 31. Dezember 1935Seite 3fudetendcutseficr leitepie^elVorläufige Filmsperregegen Deutschland und OesterreichNun heißt es festbleiben!Wie das„Prager Montagsblatt" und„Vekerni Teske Slcvo" melden, hat der Verbanddcr tschechoslowakischen Filmimporteure seine Mitglieder angewiesen, vorläufig keine Filme mehraus Deutschland und Oesterreich zu beziehen.Diese Maßnahme deutet darauf hin, daß die Verhandlungen, die seit Wochen zwischen den hiesigen Filmimporteuren und der Berliner Reichsfilmkammer im Gange sind, bisher zu keinem Erfolge geführt haben.Um den Konflikt zu verstehen, muß man sichdaran erinnern, daß die dem Diktat des BerlinerPropagaitdaministeriums unterstellte BerlinerFilmindustrie immer neue Versuche unternommenhat, den österreichischen und den tschechoslowa»kiscken Filmmarkt zu beherrschen und gleichzuschalten. In Oesterreich hat dieser. Versuch schonvor einem Jahre zu einem fast völligen Erfolgegeführt— durch einen deutsch-österreichischenFilmvertrag, in dem sich die Wiener Filmproduktion verpflichtete, für je einen österreichischenFilm, der nach Deutschland geht, zehn reichs-dcutsche nach Oesterreich einzuführen. Aber auchbei uns hat das Gleichschaltungsbestreben derFilm-Machthaber des Dritten Reiches bisherwenig Widerstand gefunden. Solange der amerikanische Filmboykott andauerte, hat der Goebbels-Film den bisherigen Markt fast völlig beherrschtund auch seit der Wiedereinfuhr der amerikanischenFilme stellt er— dank der Haltung der hiesigenVerleiher und der Einfuhrkommission— nochimmerfast ein Drittel der gesamten Filmrinfuhr indie Tschechoslowakei.Die Berliner Reichsfilmgesellschaft hat eS durchgesetzt, daßdie deutschen Versionen der Prager Filme nachdem Arierparagraphen besetztworden sind, und beim letzten„InternationalenFilmkongreß" in Berlin sind die hiesigen Verleiher und Produzenten sogar einer Internationalen Filmkammer beigetreten,die in Wahrheit eine Goebbels-Filmkammer ist und der deshalb auch außer dentschechoslowakischen Filmunternehmern nur nochdie deutschen und die gleichgeschalteten österreichischen angehören.Wenn die hiesigen(größtenteils nichtarischen) Verleiher und Produzenten geglaubt haben,durch ihr würdeloses und kulturpolitisch geradezuverräterisches Verhalten die Berliner Filmdiktatoren von weiteren Attacken abzuhalten, dannhaben sie sich getäuscht. Man hatin Berlin den Import tschechoslowakischer Filmeimmer weiter gedroffeltund die Berliner Reichsfilmkammer, die neuerdings einem alten Parteigenossen Hitlers» demNazi-Professor Lehnich unterstellt wurde, hat denVersuch gemacht, die nichtarischen Prager Verleiher, denen der reichsdeutsche Film seine Förderung bei unS hauptsächlich verdankt?, aus demGeschäft zu verdrängen und zwei Prager Verleihfirmen, der hiesigen„U f a" und der der BerlinerTobiS-Konzern gehörigen„S l a v i a", das, Monopol für die Einfuhr deutscher und österreichischerFilme in die Tschechoslowakei zu verschaffen. Dagegen hat sich nun endlich der Widerstand derhiesigen Filmindustrie geregt: die tschechoslowakischen Verleiher haben sich zu einem Verbändezusammengeschlossen, der die einseitige Zuteilungder deutschen und österreichischen Filme an ein-veutsche Gewerbeparteineu konstituiertAblehnung von„Totalltätsansprüchen“.Das Sekretariat der Deutschen Gewerbepartei stellt den Blättern folgende Meldung zurVerfügung:Sonntag, den 29. Dezember, fand in Prageine aus allen Teilen der Republik außerordentlichzahlreich beschickte Reichskonferenz des Ständebundes für Handel und Gewerbe(Deutsche Gewerbepartei) statt. Die Konferenz beschloß einmütig, die selbständige polftische Ständeorganisation des Deutschen Gewerbes und Handels trotzallen Anfeindungen weiter auszubauen. Der bisherige Vorsitzende, der ehemalige AbgeordneteAlois S t e n z l, wurde neuerdings einsfimmigzum Bevollmächtigten der Partei bestellt, fernerwurde ein Vollzugsausschuß neu gewählt. DieTagung lehnte die den demokratischen Grundsätzenwidersprechenden Totalitätsansprüche ab, legtegegen den wirtschaftlichen Boykott deutscher Gewerbe« und Handelstreibender ihrer politischenUeberzeugung wegen schärfst« Verwahrung ein.Die Konferenz erläßt auch an alle deutschen stan-desbewußten Handwerker, Gewerbetreibenden undKaufleute einen Aufruf zur Mftarbeft.Dem Handelsminister Nasman wurde inAnerkennung seiner auf den Schutz des gewerblichen Mittelstandes abzielenden Bemühungentat Dank ausgesprochenzelnen Firmen verhindern soll, und als weitereAbwehrmaßnahme ist auch die kürzlich erfolgteAufhebung der Kopier-Lizenz der Tobis zu werten, die sich dahin auswirkte, daß bisher für jedein der Tschechoflowakei angefertigte Filmkopieeine hohe Lizenzgebühr an das reichsdeutscheTon-Bild-Syndikat(Tobis) gezahlt werdenmußte. Wenn der so entstandene Konflikt zu einervorläufigen Filmsperre gegen Deutschland undOesterreichgeführt hat, so'scheint das zu beweisen, daß dietschechoslowakischen Unterhändler diesmal denWillen haben, festzübleiben. Wir hoffen, daß sieUm die Wiederaufnahmeder Arbeit In TellnltzWird die neue Ersteherin die Arbeitsaufnahmein der Trllnitzer Porzellanfabrik ermöglichen?D a s ist jetzt die Frage, die die Gemüter derInteressenten bewegt. Soweit man die Situationüberschauen kann, liegt es nur an der neuen Ersteherin, wie die Sache abläuft. Wir konnten inErfahrung bringen, daß bereits Verhandlungenzwischen der neuen Ersteherin, vertreten durchHerrn Dr. Anders in Karlsbad, und dem Konkursmasseverwalter, Herrn Dr. Gerson in Kar-bitz, geführt wurden, die bisher leider zu keinemResultat führten, weil die von der neuen Ersteherin gestellten Bedingungen derart sind, daßbei ihrer Annahme der Betrieb nicht existierenkönnte, selbst wenn er ausgenommen würde.Wir wollen heute noch nichts über die Höhedes geforderten Pachtzinses und den Inhalt derübrigen von Herrn Dr. Anders gestellten Bedingungen schreiben in der Annahme, daß die interessierten Kreise doch noch zur Erkenntnis kommenund ihre Bedingungen so gestalten, daß die Wiederaufnahme des Betriebes ermöglicht wird.Genossin Kirpal hat bei ihren wiederholtenInterventionen im Handelsministerium festgestellt, daß das Justizministerium das juristischeGutachten bereits ausgearbeitet und dem Handelsministerium Wergeben hat. Es soll nichtverkannt werden, daß das Handelsministeriumauf Herrn Anders Einfluß genommen und eineUnterredung herbeigeführt hat, es muß aber mitallem Nachdruck verlangt werden, daß das Handelsministerium durch ein entscheidendes Votumauf den Gang der Verhandlungen Stellungnimmt.Bis jetzt stehen noch fast 200 Arbeiter undAngestellte brotlos da. Nur ein kleiner Bruchteil,kaum zwei Prozent der früher im Betriebe Be-schäftigten, konnte anderweitig vorübergehenduntergebracht werden. Unmöglich können dieseMenschen dem Hunger überantwortet werden.ES muß mit allen Mitteln entscheidend gearbeitetund jeder Versuch der Sabotage verhindertwerden.„Bereltschaft"-ProzeBläuft wiederMährisch-Ostrau. Nach der Weihnachtspausewurde Montag vor dem Senat des KreiSgerichteS derProzeß gegen Dr. Patscheider und Genossen fortgesetzt. Cs wurden fünf der 20 Angeklagten verhört.Dr. H. Schwarz, der Primarius des KrankenhausesdrS Deutschen Ritterordens in Troppau. verwahrt sichanfangs sehr erregt gegen die Behauptungen im„Sonderbefehl", welcher den Hauptstützpunkt der Anklage darstellt und in dem der Name Dr. Schwarz'angeführt wird. Dr. Schwarz erklärt, dies könnte seinBruder Robert sein, der zur Zeit in Berlin wirkt.Dr. Schwarz behauptet weiter, er hätte in der Eheberatungsstelle gearbeitet, wobei er sich mit der Rassenhygiene beschäftigte, lieber dieses Thema schrieber in der Zeitschrift„Der Weg". Schwarz weiltemehrmals im Auslande, besonders in Deutschland,doch betrafen seine Reisen bloß seine ärztliche Tätigkeit. Sein Bruder war früher österreichischer Oberleutnant, doch wurde ihm nach dem Umsturz dieserRang nicht mehr belassen. Dies ließ sich sein Bruderbestätigen, damit man in Deutschland sehe, daß erkein„Cechoun" sei und damit ihm in Deutschland derAufenthalt bewilligt werde. Der Angeklagte sprichtdann über Rckssenhygiene von der politischen und wis-senschaftljchen Seite aus sowie über den Unterschiedzwischen diesen zwei Begriffen. Ein zweiter Angeklagter, der 48jährige Fachlehrer Adolf Sadowskiaus Teschen, behauptet, politisch niemals täfig gewesen zu sein. Er war in der deutschen nationalsozialistischen Partei organisiert, aus welcher er im Jahr«1882 ausgetreten ist. Auf dem Olmützer Kongreß der„Bereitschaft", welchem er nicht beiwohnte, wurde erzum Vertrauensmann für Schlesien gewählt. Er hateine Reihe von Personen ausgesucht, die er für dieBereftschaft gewinnen wollte, doch hätten dieselbenabgelehnt, weil sie sich einer strengen Disziplin nichtunterordnen wollten und weil sie schließlich auch dieseBetpegung nicht interessiert habe. In Teschen gab esdie unverschämten Berliner Forderungen nicht nurablehnen, sondern ihnen eigene Forderungen entgegenstellen werden. Wenn es schm nötig'ist,gleichgeschaltete Filme in unsere Republik einzuführen, dann sollte man wenigstens durchsetzen,daß ein entsprechender Prozentsatz nicht gleichgeschalteterhiesiger Filme nach Deutschland aus-gefiihrt werden darf(wo ja beim Publikum emnachweislich großes Verlangen nach Auslandsfilmen besteht), Wester muß mit der Anwendungdxs Arierparagraphen auf die hiesig?Filmproduktion Schluß gemacht werden. Undwenn die Verhandlungen ergebnislos bleiben,sollte zur vermehrten Herstellung deutscher Filmeim Inland« geschritten werden, die— mit dendeutschen Versionen, amerikanischer, englischer undskandinavischer Filme— die bisherige Einfuhraus Deutschland und Oesterreich ersehen undaußerdem auch ein lohnender Ausführartikelunserer Filmindustrie werden könnten.bloß zwei Mitglieder. Der Verteidiger Sadowskis erklärt, er sei ein„Führer" ohne Mitglieder gewesen.Der Angeklagte erklärt, daß er den„Sonderbefehl"nicht kenne und daß er ihn erst in der Haft beim Verhör gelesen habe. Im Laufe der Verhandlung wurdeSadowsti von Unwohlsein befallen, so daß eine Pausevon 30 Minuten eintrat. Der Prozeß wird Dienstagfortgeführt werden. Der Verhandlung wohnten etwa80 Zuschauer bei, darunter zahlreiche deutsche Hochschüler.«Wechsel in der Führung der Landjugend.Wie wir bereits gemeldet haben, sind die Führerder Landjugend, gegen die demnächst ein Schutz-gesetzprozeß beginnen wird, aus der Haft entlassen worden. Die„Deutsche Landpost" meldet, daßder enthaftete bisherige Reichsführer der Landjugend, Toni Müller, seine Funktionniedergelegt hat. An seiner Stelle wurdeJosef Seer aus Littitz, der 1. Stellvertreter Müllers, bis zum Zusammentritt eines außerordentlichen Reichsjugendtages, mit der Leitungbetraut.Päpstlicher als Goebbels in der Ableugnungder Wahrheit über die Zustände auf dem deutschenLebensmittelmarkt ist die^Henleinsche„Zeit".In einem Leitartikel, dem sie den Titel„BösesGewissen?" gibt, schreibt die„Zeit", daß dietschechische Presse sich freue,„an Falschmeldungen Wer an g e b li ch e Nahrungsmittelnot in Deutschland". Soweit, vonangeblicher Lebensmittelnot zu sprechen,geht Goebbels selbst nicht. Er sucht nach mehroder weniger humoristischen Ausreden, wie z. B.daß die Juden jetzt aus Haß gegen Hitler dasSchweinefleisch wegessen, und daß die Marxistenstatt Margarine plötzlich Butter essen wollen, aberer hat bisher nicht geleugnet, daß esan Butter und Schweinespeck mangelt. Im übrigen weiß es alle Welt und auch imRandgebiet haben es tausende Familien geradein der Weihnachtszeit erfahren, daß ihre Verwandten und Bekannten im Dritten Reich sie umButtersendungen baten. Schon gibt es K u n-denlisten, Bezugsscheine und allemöglichen Kriegserinnerungen mitten im Hitler-schen Friedensdeutschland, nur in der Goebbelsfiliale in der Prager Hybernergasse ist man kühngenug, von Falschmeldungen überangebliche Nahrungsmittelnot in Deutschland zu schreiben. Schade, daß die UntertanenHitlers sich den Optimismus des Herrn Dr.Brand nicht aufs Brot streichen können!Lord Reading, der ehemalige Bizeköni» vonIndien, ist im Alter von 75 Jahren in London ge-storbeU. Der Verstorbene hatte eine ganz ungewöhnliche Karriere hinter sich. Lord Reading, der mitseinem bürgerlichen Namen RufuS Daniel JsaacShieß, wurde am 10. Oktober 1860 als Sohn einesjüdischen Citykaufmanns in London geborenund verlebte eine sehr bewegte Jugend. Im Altervon 14 Jahren kam er als Schiffsjungezum erstenmal nach Indien und Südamerika. NachAbsolvierung seiner Studien wurde er A d v o k a t,Vom Jahre 1010 bis zum Jahre 1918 war er Generalstaatsanwalt, wurde dqpn zum Lordoberrichtervon England und gleichzeitig zum Mitglied desOberhauses ernannt, nachdem er neun Jahre alsLiberaler für den Wahlkreis Reading dem Unterhaus angehört hatte. Den Namen dieser Wahlkreises nahm er mit dem Lordtitel an. Während desKrieges war er der Initiator des berühmten Moratoriums und der Staatsgarantie für die britischenWechsel, die die englische Geldwirtschast vor demChaos bewahrten. Reading war es auch, der alsaußerordentlicher Gesandter des englischen Königsund als Leiter der englisch-stanzösischen Finanzkommission im Jahre 1915 in Washington die Anleiheverhandlungen mit der amerikanischen Regierung zum erfolgreichen Abschluß geführt hat unddadurch den Eintritt Amerikas in den Weltkriegvorbereitete. Nach dem Kriege wurde er Vizekönigvon Indien, trat im Jahre 1926 zurück und wurdedann zum Marqueß ernannt. Im dritten KabinettMacdonald war der Verstorbene einige Monate(Herbst 1981) Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten.Zinssenkung in KraftgetretenIn der Gesetzessammlung sind zwei Verordnungen erschienen, von denen die eine Nr. 238die allgemeinen Zinssätze, die andere Nr. 239die Verzinsung der Staatsschuld regelt. Die ersteVerordnung bestimmt folgendes:a) ein vordem 1. November1938abgeschlossenes allmählich kündbaresDarlehen darf durch den Gläubiger im Jahre1936 nicht gekündigt werden, wenn dievereinbarten Zinsanzahlungen geleistet werden.b) Bücheleinlagen ohne Kündigringwerden im allgemeinen zu 3 Prozent verzinst,gegen einmonatige Kündigung zu 3)4 Prozentund gegen dreimonatliche Kündigung zu 3)4Prozent..c) Für Darlehen bei Volksgeldanstalten in den historischen Ländern beträgt der Zinsfuß 4)4 Prozent» in der Slowakei 5)4 Prozent,für Kommunaldarlehen 5(5)4) Prozent, Bank-und Bankgeschäfte, beim Lombard und beim Kredit auf zedierte Forderungen und bei jedemanderen Kredit 7(7)4) Prozent als Höchstsatz.Die Geldanstalten dürfen dabei keinerlei Leistungen oder Nebengenüsse Wer die festgesetztenZinssätze hinaus für Einlagen anbieten und eswerden die Manipulationsgebühren und sonstigenZuschläge geregelt.d) Ist das Geschäft einer Bank verlustbringend»kann es zur Kündigung oder zur VerhandlungWer eine Herabsetzung von Bezügen im Auftrag des Finanzministers kommen» allerdingsnur bei höheren Dienstbezügen als4 8.0 00 jährlich oder bei R u h e- u n dVersorgungsgenüssen, die auf Kostender Betriebsrechnung gehen und mehr als3 0.0 00 Ki betragen.Die zweite Verordnung betrifft» wie erwähnt» die Senkung der Staatsanleihezinsen. Danach werden die Zinsen der Staatsschuld um 10 Prozent desausgezahlten Betrages herabgesetzt. Die Zinsender Staatskassenscheine dürfen nichtmehr als 4 Prozent betragen.Die Herabsetzung des Zinsfußes tritt am1. Jänner 1936 in Kraft.SrämekSegen den FaschismusBei einer in Olmüh stattgefundenen öffentlichen Feier anläßlich des 60. Geburtstages desAbgeordneten F. Svetlik sprach neben zahlreichenRepräsentanten verschiedener öffentlicher Korporationen und Vertretern der Volkspartei auchMinister Dr. S r ä m e k. Er erklärte u. a.» dieVolkspartei hab« stets erstrebt, daß die Außenpolitik der Innenpolitik entspreche. Die Bollspar-tej habe keine Politik gemacht, die sich von derStaatspolitik unterschied. Die Partei werde dieoffizielle staatliche Innen- und Außenpolitik unterstützen, ohne sich durch Erscheinungen im AuSlande beirren zu las-s e n, w e l ch e u n s v i e l e a l L M u st e r vorhalten. Der einzige Leitgedanke müsse bei unsdas Gedeihen von Volk und Staat sein und wirdürfen ausländische Mu st er nichtn a ch a h m e n, die uns vom richtigen Wege abbringen würden. Die Versammlmtg bereitete demAltpräsidenten T. G. Masaryk und dem Präsidenten Dr. Benes, der dem Jubilanten ein«Bcgrützungsdepesche übersandt hatte, herzlich»Ovationen,*Srämeks Worte,„man solle ausländischeMuster nicht nachahmen, die uns vom richtigenWege abbringen würden", können nur so verstanden werden, daß sich Srämek gegendenFa-s ch i s m u s wendet und für die tschechoslowakischeDemokratie eintritt. Im Zusammenhang mit demAuftreten Srämeks bei der Präsidentenwahl, bzw.seinem Eintreten für die Kandidatur des Tr.Benes, ist diese Rede bemerkenswert. Sie zeigt,daß der Vorsitzende und Führer der tschechisch-tatholischn Bolkspartei entschlossen ist, unbeirrbarden Weg der Demokratte weiterzuschreiten.. Indiesem Sinne Wird Srämeks Rede auch in sozialistischen Kreisen ein freundliches Echo finden.Innsbruck. In Kitzbühl wurde der ungarischeGroßgrundbesitzer Graf Fidel Palsfy, frühererungarischer Abgeordneter und einer der Führerder ungarischen Pfeilkreuzler, wegen nationalsozialistischer Propaganda ausgewiesen.Wien. In den ersten elf Monaten des laufenden Jahres betrug die österreichische Einfuhr1081 Millionen Schilling, die Ausfuhr 804 Millionen. Das Handelsvolumen ist gegenüber demJahre 1934 um 50 Miflionen gestiegen.London. Zum 16. Dezember d. I. wurden inGroßbritannien 1,868.565 Arbeitslose registriert.ES sind dies gegenüber dem 25. November d. I.um 49.997 und gegenüber dem Stande der Arbeitslosigkeit vor einem Jahre um 217.250 Personen weniger.Berlin(AP.) Der deutsche Filmexport, der 1932noch 11 Millionen Mark betrug, wird in diesem Jahrkaum, 6 Millionen erreichen. Die deutsche Filmeinfuhr, die sich 1932 auf 8.4 Millionen Mark belief,wurde auf 1.8 Millionen Mark reduziert.Addi- Abeba. Bier italienische Flugzeuge bombardierten am Montag acht Stundenhindurch Dagabur.