Seite 2 Freitag, 3. Jänner 1836 Nr. r vor allem für die österreichische Abteilung der NSDAP — antiitalienische Politik im Donauraum für die dringendste Aufgabe halten. Es liegt im Wesen eines diktatorischen Regimes und insbesondere einer Diktatur, deren leitender Mann keinen ausgeprägten>eigenen Willen und keine klare Vorstellung vcn seiner Aufgabe hat, daß jederzeit eine dieser Gruppen an die erste Stelle rücken und wenigstens für eine kurze Frist die Außenpolitik entscheidend beeinflussen kann. Die Erscheinungen, die schon das wilhelminische Deutschland so gefährlich für die Welt und für das deutsche Volk machten, sind heute in gesteigerter Form wieder vorhanden. In Straffers«Deutscher Revolution" erschien kürzlich ein sehr beachtenswerter Artikel, der aus den Aeußerungen der verschiedenen Propagandastellen der deutschen Schwerindustrie ein Bild der außenpolitischen Ziele Berlins , zu gewinnen versuchte. Aus dieser Darstellung ergab sich immerhin eindeutig genug, daß mindestens die deutsche Schwerindustrie das Programm verfolgt, den mitteleuropäischen Großraum zwischen Nordsee — Adria— Schwarzem Meer und Ostsee , westlich begrenzt von der französischen Sprachgrenze, östlich zunächst von der Grenze der USSR unter die Wirtschafts- und militärpolitische Führung Deutschlands zu bringen, das damit zu einem Welt-Imperium neben der Sowjet union , dem British Empire, den USA und Japan würde. In dem mitteleuropäischen Großraum wären Menschen und Rohstoffe genug vereint, um ihn mindestens für den Krieg autark zu machen. So groß die Erfolge der»friedlichen" Durchdringung einzelner mitteleuropäischer Gebiete durch die deutsche Propaganda und die deutsche Wirtschaft sein mögen, so unverkennbar ist doch der kriegerische Charakter des Mitteleuropa -Programms der deutschen Schwerindustrie. Wenn dies das wahre Ziel der deutschen Außenpolitik ist, dann liegt auf dem Wege zu diesem Ziel der Krieg. Und selbst wenn es vorstellbar wäre, daß der Zusammenschluß Mitteleuropas unter deutscher Führung ohne Widerstand der betroffenen Staaten gelänge, so würde diesem Zusammenschluß der Krieg Deutschlands mit den Mächten folgen, die sich von einem Block, der von Hamburg bis Athen und von Galatz bis Rotterdam reichte, gefährdet sehen würden. Wo bleibt die Gegenparole? Was kann Europa einer so ausgreifenden deutschen Eroberungs-Politik entgegensetzen? Selbstverständlich den geschlossenen Widerstand aller^Rächte, die daran interessiert sind, dieses deutsche Imperium zu verhindern. Aber ist solch «ine Alli a n z eiN'daüerhaftes Gebilde, löst sie die Probleme, wird sie nicht bei den Deutschen das Gefühl des Eingekreistseins erzeugen, das sie schon einmal zu Tollheiten verführt hat, wird sie nicht erst recht einen Verzweiflungskamps provozieren? Diese Fragen muß man sich allen Ernstes vorlegen und man wird dgnn finden, daß es gegen die Parole des deutschen Kon- tinental-Jmperialismus einer positiven Gegenparole bedarf, daß man auch hier über das „Anti" hinauskommen mutz zu einem Ziel. Dies gilt insbesondere und zum mindesten für die vielen Deutschen , die in Europa außerhalb des Reiches siedeln, für jene Deutschen , von denen ein sehr interesianter Vorschlag, den kürzlich das„Prager Tagblatt" an leitender Stelle machte, die „D eutschländer", also die derzeitigen Untertanen Hitlers , gesondert wissen wollte. Man vergesse nicht, daß diese Deutschen in Europa allein rund 20 Millionen an Zahl betragen, also der Kopfzahl ganz ansehnlicher Völker gleichkommen und etwa 80 Prozent der Kopfzahl der„Deutschländer" erreichen. Diese Deutschen außerhalb Deutschlands sind in zwei Staaten— Oesterreich und Danzig — das Staatsvolk, in der Schweiz die große Mehrheit der Bevölkerung, in der Tsche- choslowakei eine beträchtlich große Minderheit, sie leben aber auch in Ungarn , in Italien , in Jugo- slawien, Rumänien , Polen , im Baltikum und in Elsaß in großen Gruppen und vielfach in teilweise geschloffenen Siedlungen. Sie sind neben den Deutschländern wirklich eine beachtenswerte europäische Sprachgruppe. Die italienische Schandtat: (Schluß von Seite 1.) italienischen Flieger müssen sie un übrigen wohl kriegsrechtlicher Behandlung dauernd gewärtig sein. Wahrscheinlich aber ist die Ermordung der Flieger eine der vielen Lügen der italienischen Propaganda. Und selbstverständlich wäre, such wenn die Nachricht wahr wäre, das Vorgehen der Italiener trotzdem schwerster Bruch des Böllerrechts, das derartige„Sühnemaßnahmen" wie Angriffe auf Spitäler und Beschießung operierender Aerzte nicht kennt. Addis Abeba . Am Freitag werden zwei abessinische Flugzeuge mit Delegierten des Internationalen Roten Kreuzes in das Hauptquartier des Ras Desta abfliegen, um den Transport der zwei bei dem Bombardement verwundeten schwedischen Aerzte durchzuführen. Das Jnterna- tionale Rote Kreuz ersuchte die italienischen Militärbehörden, daß auf dieses abessinische Flugzeug kein Angriff unternommen werde. Entrüstuns und was sonst? Die Welt ist entrüstet und selbst die Speichellecker Mussolini - sind recht kleinlaut geworden. Die Phrase von dem italienischen Kulturstaat und von dem sympathischen Italien , vor kurzem leider auch m Sanktionsländern nicht selten zu hören, ist verstummt. Wer damit ist nichts getan. Mussolini muß bezwungen werden, soll seine Moral nicht die vorherrschende werden und die Welt ruinieren. Die Parole der Kulturwelt kann nur lauten: Schärfste Sanktionen! Heraus mit derOelsanktion! Und der Appell muß vor allem an die amerikanische Oeffent- l i ch k e i t gerichtet werden, die bis jetzt leider zusieht, wie das amerikanische Kapital— seit den Tagen der verlogenen Politik der USA -Millionäre im Weltkrieg nicht moralischer geworden— Ita lien die Kriegführung ermöglicht. Die Welt wird nicht übersehe» können, daß die Motoren der Mordflngzenge van Dolo und vielleicht auch der von Dessie, die eine amerikanische Ambulanz angegriffen haben, mit amerikanischem Oel betriebe« wurden. Amerika wird es sich selbst zuschreibe« müssen, wenn dereinst der japa nische Imperialismus die Methoden Mnssolinis gegen Amerika anwendet, geaa« so wie Laval verantwortlich dafür ist, wenn Hitler Mussolinis„Knltnrpo» l i t i k" eines Tages an Frankreich auSprobie- ren sollte! Diese Deutschen setzen ebenso wie andere Nationen in einem europäischen Krieg' ihre Existenz aufs Spiel. Für sie ist das imperialistische Programm des deutschen Faschismus ein Gefahr schon im Frieden, geschweige denn im„Ernstfall". Sie können ihre Kultur, ihre Sprache, ihre wirtschaftliche Existenz nur behaupten, wenn Europa auf ganz anderen Grundsätzen organisiert wird, als es die des preußisch-deutschen Imperialismus sind. Diese Deutschen müssen also ebenso wie alle an Ordnung, europäischer Einigung und am Frieden interessierten Böller wünschen, daß Europa dem Programm Hitlers ein positives Ziel entgegenstelle, das auch, den Deutschen des Reiches annehmbar erscheint und sie aus der Gefolgschaft der nazistischen Außenpolitik zu lösen vermag. (Ein zweiter Artikel folgt.> Die kaiserliche Garde gegen Makale eingesetzt London. (Reuter.) Einer Nachricht aus Addis Weba zufolge haben sich die vorgeschobenen italienischen Wteilungen südöstlich, südlich und südwestlich von Makale zurückgezogen, da sie durch den konzentrierten Angriff der Truppen des abessinischen Kriegsministers Ras Mulu- gheta bedroht werden,.welcher mit seiner Kern- truppe von Südosten auf Makale vorrückt. Ras Mulugheta befehligt die Elite der abessinischen Truppen, die mit den modernsten eurcpäischeu Waffen ausgerüstet ist. Die Kerntruppe des RaZ Mulugheta bildet die kaiserliche Garde, welche nach europäischem Muster von euro päischen Instruktoren ausgebildet wurde. In der Gegend von T e m b i e n, wo di« Kriegssituation in den letzten Tagen nicht leicht zu übersehen ist, schliefen die italienischen Truppen in den letzten Tagen mit geladenem Gewehr i nxR eichweite, während mächtige Reflektoren ununterbrochen die ganze Nacht hindurch die Gegend absuchten. An der Südfront war die Tätigkeit während des ganzen verflossenen Monates nur gering, da die anhaftenden Regenfälle und der tiefe Kot eine Bewegung der Panzerautomobile und Tanks, welche die Hauptstütze der italienischen Fußtruppen bei dem Vorgehen in dem dichten Niederholz bilden, unmöglich machten. Außerdem befürchten die Italiener einen Angriff von derFlanke, den Ras Desta mit seinen gegenwärtig bei der Stadt Dolo konzentrierten Truppen. unternehmen könnte, und konzentrieren größere Kampfeinheiten auf ihrem linken Flügel, wodurch sie den rechten Flügel und das Zentrum ihrer Front schwächen. Italienisches Flugzeug abseschossen Addis Abeba . Ein Telegramm von der Nordfront meldet, daß ein italienisches Aufklä- rungsflngzeug, das ein abessinisches Detachement in der Gegend nördlich von Makale überflog, mit Gewehrschüssen heruntergeholt wurde. Dieses ist bereits das fünfte Flugzeug, das die Italiener durch abessinisches Gewehrfeuer verloren haben. I« einem offiziellen Kommunique der abessinischen Regierung heißt es, daß am Donnerstag ein weiteres italienisches Flugzeug in der Gegend von Wolkait abgeschossen wurde. Alle vier italienischen Militärflieger waren auf der Stelle tckt. Italienische Offensive Segen die Eisenbahn? London . In der„Morning Post" schreibt ihr Militärsachverständiger, daß allem Anschein nach das italienische militärische Oberkommando in Ostafrika eine überraschende großeOffen- sive an derSüd front vorbereitet, die noch vor Eintritt der neuen Regenperiode in voller Kraft einsetzen wird. Dem italienischen Kommando handle es sich darum, die ganze Provinz H a r r a r zu besetzen und die Verbindung der ftanzösischen Eisenbahn zwischen Djibouti und Addis Abeba abzuschneiden» auf welcher täglich große Mengen von Waffen und Kriegsmaterial für die abessinischen Truppen befördert werden. Italienischer Offizier von seinen Leuten getötet Rom.(Havas.) Die amflichen Kreise bestätigen die in der ausländischen Presse erschienene Nachricht, daß ein italienischer Offizier namens Bondi von seiner tripolitanischrn Kamelreiter-Abteilung ermordet wurde. Die Abteilung, die meuterte, zählte acht Mann. Vie sie«Gnade" üben Wie«.(Tsch. P. B.) Der Textflarbefter Franz P o s l u s h war am 8. Oktober vorigen Jahres vom Wiener Schwurgericht nach dem Sprengstoffgesetz zum Tode durch den Strang verurteilt worden. Das Oberste Gericht hatte dieses Urteil bestätigt. Nunmehr wurde Poflusrch zu 10 Jahren schweren Kerkers begnadigt. * Mit dem 1. Jänner entfallen die seinerzeit von der Regierung verfügten Verschärfungen des Sprengstoffgesetzes, die u. a. schon auf den unerlaubten Besitz von Sprengstoffen die Todesstrafe(!) gesetzt hatten. Die„Begnadigung" Poslusnhs zu zehn Jahren für Än Delikt, das ab 1. Jänner wieder nur höchstens mit ein paar Monaten Kerker bestraft wird, ist in Wirklichkeit noch immer eiiz himmelschreiendes Unrecht! Die Olympiade soll Deutschland sanieren I Berlin . Der„Angriff" stellt eine sehr optimistische Berechnung über Stillhalteabkommen und Olympiade auf. Ec ist der Ansicht, daß die Auslandsguthaben durch den Verbrauch von Registermark seitens der ausländischen Besucher der Olympiade stark gesenkt werden dürften. Man rechnet mit der Ausgäbe von 400 Millionen Registermark durch die Auslandsbesucher, wodurch die Stillhalteguthaben auf eine Milliarde zurückgehen würden. 150 Wransel-Offizlere aus der Türkei ausgewiesen Istanbul . Die Regierung hat etwa 160 ehemalige Offiziere der Armee des Generals Wrangel, die als Staatenlose mit dem sogenannten Nansenpaß des Völkerbundes versehen waren und sich seit 1820 in der Türkei aufhielten, ausgewiesen. Die meisten der ausgewiesenen Russen haben den Wunsch geäußert, nach Frankreich zu gehen. 20 Roman von Karl Stym Copyright by Eugen Prager-Verlag, Bratislava Kohle! Wir schlagen, fressen und fluchen in dich hinein und du bleibst hart, schwarz und schön!— Wir reißen dich aus deinem Schlaf, schänden deine Ganzheit, legen unser Hoffen, Leben und Sterben vor dir hin und du nimmst es an als Sühne unserer Schuld! Einen nach den anderen von uns erdrückst du, zerfetzt und begräbst du!— Du bist groß, stark und still. Viel stärker als wir und die anderen. Wir achten und lieben dich, beten dich an und verfluchen dich! Achte wenigstens du uns ein wenig, weil uns die anderen verachten, uns arme Luder, die wir in deinem Bauche wühlen... Unsere Gesichter leuchten. Wir atmen die stickige Luft tief und begierig ein und streicheln die kalte Kohle wie etwas unendlich Kostbares. Wir dürfen wieder arbeiten,.. Aber— Es ist wahr, wir haben gezeigt, daß auch wir stark sein können. Aber schließlich haben die anderen noch immer Trümpfe genug in der Hand, uns die Freude recht zu versauern. Daß sie dazu gewillt sind, zeige*ie sofort und offen. Die Streikbrecher sind jetzt ihre Liebkinder. Vor allem natürlich Schamback. Er wurde sogar von der Firma als Vertrauensmann und Vertreter unserer Interessen ernannt. Wir müssen es dulden, trotzdem wir zu ihni alles eher als Vertrauen haben. Dies ist an und für sich nur eine moralische Ohrfeige und zu verwinden. Viel übler sind wir bei den„Breitpfeilern“, dem neuen Abbausystem daran. Abgesehen davon, daß sie rücksichtsloser Raubbau sind, der uns in nicht allzu ferner Zeit aus den Berg drängen wird, sind sie gefährlicher als -lies Bisherige. Man muß sich nur vorstellen: das anderthalb bis zwei Meter starke Unterflötz wird herauCgenommen und ein freier Raum im Ausmaß von zwanzig mal zehn mal zwei Meter geschaffen. Darüber hängen drei Meter Oberflötz und hundert Meter Berg! Die sechzig bis siebzig Zentimeter starken Stempel sind nur ein sehr schwacher Trost. Sie werden geknickt, zerdrückt und in den Boden geschoben wie Streichhölzer. Wenn der Berg ernstlich will, quetscht er uns in diesen Mausefallen trotz allen Sicherungen und guten Ratschlägen wie lächerliche Spielzeuge. Bestimmt, wir sind keine Feiglinge. Wir haben schon lange verlernt, Angst zu haben, wenn es neben uns kracht und arbeitet. Aber auch das hat wie alles seine Grenzen. In die Breitpfeiler gehen wir mit einem Gefühl, das uns bislang fremd war und des wir uns als Bergarbeiter fast schämen. Schließlich haben wir doch nur ein'Leben, das wir trotz seiner Armseligkeit wie andere Menschen zu einem natürlichen Ende leben möchten... Gearbeitet wird in Gruppen zu zehn Mann. Hell und ich sind in der Gruppe Bühels. Die Bühels, drei Brüder, sind die kecksten Knappen, die Ich kenne und die schlampigsten Zimmerer. Es ist direkt unheimlich, mit welcher Verachtung sie die*Kohle angehen. Oft denke ich, diese Kerls haben das Glück vom Teufel gepachtet. Wir anderen müssen natürlich mit. Es muß Kohle geschafft werden! Kohle und wieder Kohle! Was macht’s, wenn Blut daran hängt und wir sie mit unserem Leben als Einsatz dem hartnäckigen Berg abtrotzen müssen?— Du Kamerad, du warst doch auch dabei, als wir das selbst wollten! Du hast mit mir vier Tage lang gehungert und gefroren. Dafür darfst du jetzt in diese Mausefalle kriechen und warten, bis es dem Berg gefällig ist, dir dein Leben auszuquetschen!— Nicht wahr, Kamerad, du fühlst wohl auch etwas in dir zusammenbrechen und weißt nicht, sollst du darüber lachen oder fluchen?— Lache, Kamerad, halte deine zerschundene Hand vor den Mund und lache, lache über dich, über uns und die ganze Welt, lache dich verrückt, die übrige Welt ist es schon lange... Was sagst du? Du bist ein dummer Tropf, Kamerad! Wozu so große Worte? Die sind wir ja alle miteinander nicht wert! „Selbst sollten wir uns schlagen, weil wir die Zeit dulden!“ Aber Kamerad?— Wozu?— Wir wollten ja nur vom Hof ins Haus, haben aber leider das Pech gehabt, daneben zu treten und in die Jauchengrube zu fallen!— Das brennt in den Augen und stinkt, aber mach dir nichts draus, Kamerad! Lache, lache dein trauriges Gesicht fort— es ist ja so egal, wie wir krepieren! Lache, zum Weinen ist die Welt zu schäbig... Deine Augen suchen noch immer. Dein Weib, deine Kinder?— Schicke sie denen vor die Türe, die ihre Bäuche am verrücktesten blähen. Wir schicken alle unsere Weiber hin und Kinder, bis die Bäuche dort in der Enge platzen... Was ist das, Kamerad? Blut? Unser Blut? Sie haben sich mit unserem Blut auf gemästet!— Lache Kamerad! Lache, daß niemand mein Weinen höre... Nach zehntägigem Marodenstand geht Röhling wieder zur Arbeit. Er übersiedelt vom Himmelreich in Sophies Kammer. Der alte Schropp ist durch Sophies seltsames Wesen und wohl aus stetig verändernden Aussehen nachdenklich geworden und hat nun nichts mehr dagegen einzuwenden. Drei Wochen später gibt’s Hochzeit. Die fidele Mette endet mit einem gewaltigen Generalrausch. Das ist so unsere Art: etwas nicht Alltägliches, ohne Rausch begangen, kann nur eine Totenwache sein! Komisch: ausgerechnet'diese„Tugend“ haben wir mit den anderen gemeinsam. Sie trinken zwar etwas Besseres, als ordinäres Rübenbier und fuseligen Schnaps, aber das Resultat ist schließlich ein und dasselbe: ein Rausch!— Und mehr als vergiften können sie sich dabei auch nicht..* Wie traurig eigentlich, mit so etwas zu triumphieren! Aber wir haben ja sonst nichts, mit dem wir es sonst könnten und dürften...
Ausgabe
16 (3.1.1936) 2
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