Nr. 3

Samstag, 4. Jänner 1936

Sudetendeutscfier Zeitspiegel

Das neue Kampffeld

F

-

Seite 3

fer Vertrag, welcher derzeit bereits für 22 Bes triebe der Porzellanindustrie mit 8380 Beschäf= tigten Gültigkeit hat, soll durch die beantragte Regierungsverordnung für weitere 16 Porzellan­betriebe und neun Porzellanmalereien mit 311­sammen 2560 Beschäftigten Verbindlichkeit er­

dad strids Teine anerzogene, nicht angeborene Untertanen- langen. da gesinnung zu besiegen." Dem zusammenbrechen­den Kapitalismus tann nicht mit Rüstungen, son­dern nur durch eine neue gesellschaftliche Ord­nung begegnet werden. Es gibt daher nur eine

Nelson- Gedenkfeier in Ossek Offet.( Tsch. P. B.) Aus Anlaß der Wieder­fehr des Tages, an welchem sich im Jahre 1934 die große Grubenkatastrophe im Nelsonschacht er­

eignet hatte, der bekanntlich 142 Menschenleben zum Opfer gefallen sind, wehten Freitag von den Häusern der Stadt Trauerfahnen. Bei den beiden Nelson- Denkmälern und auf dem Friedhof wurs den Trauerkundgebungen veranstaltet und Kränze niedergelegt. Nachmittags ertönten zur Stunde der Katastrophe von den Schächten ,, Nelson", Alexander" und Bihl" die Sirenen. Dreiviertel der Gruben sind wiedergeiväl

Zu einem neuen Buche des Genossen Wenzel Jaksch  Die heutige Generation sozialistischer Men- Arbeitern und Bauern ist zu schaffen. Voltsgemeinschaft, die in die Zukunft weist, näm­schen steht unter dem unerhörten Eindruck der ge- Aus dem Machtinstrument einer waffenstarren- lich die Eingliederung der ganzen Nation iraltigen Umwälzungen, die sich in der Welt in den Minderheit ist das Reich umzuschaffen in einen in ein sinnvoll geordnetes System der Güter­den letzten Jahren vollzogen und die zu den er- Organismus der zielverbundenen Zusammen- erzeugung und Verteilung". Nur der So­schütternden Katastrophen des deutschen und öfter arbeit der tragenden Schichten der werktätigen zialismusvermagso dem deutschen reichischen Sozialismus geführt haben. Diese Volfsmehrheit." Nationalbewußtsein einen pofitis schmerzlichen Erfahrungen ebenso wie die neuarti Diese Feststellung rollt das Bündnis ven Inhalt zu geben. Mit dem neuen gen sozialen Folgeerscheinungen der Weltkrije problem des deutschen   Freiheita Deutschland   muß das neue Europa   erstehen! machen eine Ueberprüfung, ein neues Durch tampfes auf, dem Jaksch mit Recht ein ganzes denfender Probleme der sozialist is Kapitel widmet. Die Arbeiterschaft braucht Bun Das ist ungefähr der Gedankengang des schen Politit erforderlich. An diese desgenossen ohne die Mithilfe der Mittelschich- Buches des Genossen Jatsch. Es ist stilistisch Prüfung schreitet man in der sozialistischen   Be- ten kann der sozialistische Ausweg nicht gefunden glänzend geschrieben und vor allem es spricht fregung mehrerer Länder, in Belgien   ebenso wie werden. Die Mittelschichten brauchen die Arbei- die Sprache der Gegenwart, es leitet in den Niederlanden  , in Schweden   wie in Däne- ter, wie das industrielle Proletariat die Mittel- die Aufgaben des Sozialismus aus dem Chaos mark, in der österreichischen wie in der deutschen   schichten braucht. Alle isolierten Bauernparteien der Gegenwart ab, es strebt aus dem kapitalistisch- tigt, doch der schwerste Abschnitt, in welchem man Emigration. Unter den Rufern nach einer Aus- find geschlagen worden, in der Tschechoslowakei  , barbarischen Chaos zu sozialistisch- menschlicher die noch nicht geborgenen neunundsiebzig Toten wertung der Weltereignisse der leßten Jahre für we Švehla die Zusammenarbeit mit den Soziali- Ordnung. Dieses Buch ist nicht das letzte Wort finden wird, werden erst jest in Angriff genom die sozialistische Politit, nach einer Einstellung sten begonnen hat, hat die Partei der Bauern sich zu den Problemen des Sozialismus unserer Reit, men werden können. In den bisher wiedergewäl­unserer Politik in die Line der Entwicklung in- erhalten und nimmt mit an der Macht teil. Es es wird anregend wirken, vielleicht im einzelnen tigten 55 Abschnitten werden Arbeitsstrecken im mitten des wirren Chaos unserer Zeit, erscheint ist die Aufgabe der Sozialisten, das dumpfe anti- auch zu manchem Widerspruch anregen. Es ist nun auch Genosse Wenzel I   a tich mit seinem fapitalistische Drängen zu flarem sozialisti- eine Betrachtung unseres Kampffeldes vom Flug- Längsausmaß von zusammen 70 Kilometer ge­Buch ,, Volf und Arbeiter".* Jatschens Buch ist schen Wollen zu gestalten". Jakschens Buch ist schen Wollen zu gestalten". Der Sozialismus zeug aus und wir werden auf die Erde steigen rammt, hergerichtet und gesichert; 110 neue Wet­ein Versuch der Abtastung des neuen muß über die industrielle Arbeiterschaft hinaus eine müssen, um näher zu sehen, wie und auf welchen tertüren sind eingesetzt, die Zimmerung ist er­Terrains, auf dem wir unsere künftigen Voltsbewegung werden, will er siegen! Wegen sich unser Vormarsch bewegen wird. Und neuert worden und heute sind bereits wieder 200 Schlachten zu schlagen haben der Erkundungs- Gerade der deutsche Sozialismus hat auch die Weghindernisse schauen auf der Erde oft Bergarbeiter in der Grube im Dienst. ritt einer Kavalleriepatrouille in der Richtung große europäische   Aufgaben. Menschlichkeit, anders aus als aus der Höhe. Aber wir erhalten gegen den Feind, ein Ueberblick über das Gelände, Freiheits- und Fortschrittsgesinnung sind im deut- doch von hoch oben einen Ueberblick über das das wir kennen müssen. schen Volke ebenso daheim wie bei seinen besten Kampffeld, auf dem es sich entscheiden wird, ob Jaksch stellt zunächst fest, daß die dritte Nachbarn. Sie haben es nur schwerer, durchzu- das Abendland untergehen oder ob es neu erstehen E. St. Sozialisten generation auf ein mitoßen durch die Ablagerungen der Geschichte und wird im Zeichen des Sozialismus! völlig beränderten Schaupla kämpft und die große Aufgabe hat, die sozia­listische Lehre auf ein anderes Zeitbild anzupas= fen, da jede Generation den Glauben an den S0­zialismus nur aus der Zeit schöpfen kann, in die jie gestellt ist. Diese Aufgabe ist eine synthetische: der Sozialismus muß die verbindende Kraft wer= den, welche die auseinanderbrechende Welt zusam menhält.

"

-

Einer Welt, die sich gewaltig geändert hat. Auf die politische Meinungsbildung der heute Lebenden hat zunächst das Kriegserlebnis eingewirkt, das die Völker gegeneinander mit Mißtrauen erfüllt hat. Dazu kommen unerhörte technische Umwälzungen, ein Fort­schritt, der aber die Massenarmut vermehrt hat. Ein gewaltiges Plus an technischer Aktivität steht einem berhängnisvollen Minus an sozia Yer Konstruktivität gegenüber". Gerade Miti teleuropa ist von diesen Erscheinungen tief beeinflußt. In Deutschland   ist die Folge des Kriegsausganges ein verkrampfter Nationalismus geworden und Deutschland   hat durch die Krise auch außerordentlich gelitten. Das Land hat keine Aus­breitungsmöglichkeiten, die sozialen Spannungen müssen sich nach innen entladen, in Mitteleuropa  hat sich ein Strudel aufeinander prallender Kraftströme" gebildet, die einen ausweglos im Kreise galoppierenden Nationalismus erzeugt". Das jezige Deutschland   will durch die Aufrüstung feinen Plaß unter den europäischen   Völkern sichern, aber je größer seine militärische Kraftanspannung, desto größer die Gegentoalition, die es in Europa   isoliert. Nicht Wehr und Waffen kann Deutschland   dauernd

"

Christlichsoziale scharf gegen SdP

Der Aussiger Parteitag ,, Marke Nürnberg"

Das Volt", in Jägerndorf   erscheinendes Tagblatt der Christlichsozialen, leitartikelt heftig gegen die SdP und deren für Aufsig geplante Parteitags"-Aufmachung. Wir zitieren zivei Stellen:

"

arts

,, Wenn man diese Ankündigung liest, dann fommt einem unwillkürlich der Gedanke: Reich 3- deutsches Muster, Marte Nürn berg. Zuerst die Mittel der Propaganda: Musik, Theater, Ausstellungen. Ganz   Nordböhmen wird dabei mobilisiert. Dann ein Massenauftrieb. Wozu's Konrad   Henlein spricht Dazivischen eine gewaltige und ernste Arbeitstagung, ein Rechen schaftsbericht an das Vertrauen des Volkes". Worin wird dieser Rechenschaftsbericht bestehen? Wie wird die Bilanz der bisherigen politischen Tätigkeit in diesem Rechenschaftsbericht frisier! sein? 14 Million Wähler haben der Politik Hen­leins im Mai v. J. ihr Vertrauen geschenkt. Was bringt ihnen Henlein an positiven Erfolgen aus seiner Politik? Ergebenheitstelegramme, Loyali als Antwort auf diese Politit des Knierutschens: Vermehrtes Mißtrauen, nicht mißzuverstehende Ab­weisungen, vollständige Isolierung."

ſichern, sondern es muß um feinen Blas in Hinter uns steht einer..."  

Europa ringen durch die ausstrahlende Kraft gro­Ber fozialrevolutionärer Leistung". Nicht der deutsche Militarismus, sondern der deutsche So zialismus fann die Welt erobern.

Wie soll das aber nach der Niederlage der durch Jahrzehnte größten und bestorganisiertesten  

sozialistischen Partei geschehen?

Zuerst gilt es aus diesem Rückschlag, den der internationale Sozialismus erlitten hat, zu Iernen.

Was kein Regierungsvertreter hörte

Am 19. Dezember, in einer SdP- Versamm­lung in Hirschfeld bei   Franzensbad ließ der Referent, Herr Ingenieur is cher aus Fran­  zensbad, unter anderem folgende Perlen fallen: Wir fürchten uns nicht; hinter un steht einer, der die Sudetendeutsche   Partei kennt, nicht einer mit einem Fünfmillionenvolf, sondern mit einem Siebzigmillionen volk; und das ist   Deutschland!"

Die Edp hat mit der Ankündigung des Auffiger Parteitages wieder bewiesen, daß sie die Totalität auf allen Gebieten im   Sudeten deutschtum anstrebt. Was nicht mit ihr gehi und nicht in ihrem Geiste geschieht, will sie ver­femen. Dazu hat sie aber fein Recht, auch wenn sie sich noch so oft auf die Wählermassen beruft, die ihr gefolgt sind. Ueber den Totalitätsansprüchen einer politischen Partei oder Bewegung steht das natürliche und göttliche Sittengeset. Und über dem Herrscherwillen einer Partei steht das Wohl des geiamten Voltes, dessen vielgestaltiges Geistes und Kulturleben man nicht uniformieren und monopolisieren darf, wenn man es nicht ersticken und zertreten will. Die SdP geht gefährliche Wege, an denen die Irrlichter des Totenmoores flattern. Wir wollen nicht, daß unser Volt im Moor ver­finkt. Darum warnen wir."

Diese fortschreitende Erkenntnis der Christ­lichsozialen erscheint uns als überaus erfreulich. Und es müßte schon mit dem Teufel zugehen, wenn nicht immer größere Schichten der Sudeten­deutschen solche Warnungen zu beherzigen be­gännen!

Zwangskartellierung

Bevorstehende Regierungsverordnung für die Glasindustrie

Einvernahme Dr. Lehmanns Stellungnahme gegen Hitlerdeutschland Mähr. Ostrau. Nach der Eröffnung der frei tägigen Verhandlung gegen Dr. Patscheider und Ge­nossen schritt der Senat zur Einvernahme des 55jäh rigen Professors Dr. Emil Lehmann aus Reichen­  berg, dessen Namen in dem bekannten ,, Sonder­befehl" unter den führenden Persönlichkeiten genannt wird. Der Angeklagte erklärt, er sei Mitglied der  Deutschen nationalsozialistischen Partei und hierauf Mitglied der Deutschen Nationalpartei gewesen. Der

Bereitschaft" gehörte er nicht an. Bereits lange Zeit bor dem Kriege war er auf kulturellem Gebiet tätig und nach dem Entstehen der   Republik half er beim Ausbau der kulturellen Tätigkeit im Rahmen der

Gesellschaft für deutsche Volksbildung" Er berichtet über seine ausgedehnte Bildungstätigkeit, bemerki jedoch ausdrücklich, daß er niemals politisch tätig ge= wesen sei. Seine kulturelle Tätigkeit brachte ihn in Beziehungen zu den hervorragenden Persönlichkeiten des kulturellen Lebens in der   Republik und im Aus­lande. Von dem Sonderbefeht" spricht der Ange­lagte als von einem unglückseligen Konzept, das er erst bei Gericht gelesen habe. Er legt darauf einen Brief vor, in welchem er die Mitarbeit an der Zeit­schrift Der Weg" absagte. Hierauf berichtet er, daß er über den Beitritt der Gesellschaft für deutsche Volksbildung" zum internationalen Verband in Lon­  don verhandelte. Er erklärte ausdrücklich, daß die Beziehungen der genannten Gesellschaft mit Deutsch­  land aus der Zeit vor dem nationalistischen Umstura stimme er nicht überein, Dr. Lehmann gab noch zu verschiedenen ihm vorgelegten Schriften Aufklärun gen. Die Verhandlung wurde hierauf auf Dienstag, den 7. Jänner, vertagt, wo das Verhör Dr. Leh­manns fortgesetzt und die Einvernahme des Ing. Staffen aus   Prag begonnen werden wird.

datieren; mit   Deutschland in seiner heutigen Form

,, Juden raus!" in Moldau

Ueber die Grundgedanken der Regierungs­Exzesse Tetschener Wintersportler verordnung, durch welche die Verhältnisse in der gesamten Glasindustrie geregelt werden sollen, in dem als Wintersportort bekannten M o I dan Am Silvester Tage befanden sich verlautet, daß sie die Selbständigkeit der Indu- im   Erzgebirge viele Sportler auch aus der wei­strie mit einem hinreichenden Einfluß der Staats- teren Umgebung, u. a. auch eine Gruppe von gewalt verbinden werden. Die Zwangsregelung, etwa zehn Personen aus   Tetschen, durchwegs welche die Form eines Kartells tragen dürfte Mitglieder des Schwimmvereins ,, Hellas", unier und mit der Einführung des numerus clausus ihnen die Herren Steczek jun. und Schwarz jun., Und es gibt da sehr viel zu lernen: Die Ver­verbunden wäre, kann diftiert werden, wenn eine natürlich auch jüdische Sportler. Der Abend ver­kennung der Entwicklungstendenzen in der Land- Herr Fischer wollte zweifellos   Hitler" Mehrheit der Produzenten- wenigstens 70 einigte im Gasthaus Freundschaft" viele Besus wirtschaft, wie sie in einem Teil der deutschen sagen; aber seine Zuhörer haben ihn auch so ver- Prozent sich für diese Maßnahme aussprechen cher, wo sowohl im Speisesaal wie auch im Tanz­Sozialdemokratie üblich war, die Ueberschäßung standen. Und wir desgleichen. Und wir verstehen und sie würde sämtliche Betriebe der Glasindu- saale starker Betrieb herrschte. des Wachstums des Industrieproletariats. die schr wohl auch jenen weiteren Paffus aus der strie erfassen. Die Tätigkeit der Zwangsorganis Nichterfassung von Landarbeitern, Angestellten Rede dieses dentwürdigen Herrn: sation wird sich auf alle Fragen erstrecken, die und vor allem der Mittelschichten, der Bruderstreit ,, Und wenn sie uns in der   Tschechoslowakei mit der Produktion, der Einfuhr und der Aus­innerhalb der deutschen Arbeiterschaft, das Feh- nicht zur Geltung kommen laffen wollen, dann Yer einer republikanischen Wehrmacht. Der Mit­tejtand, der als ein attives Element in die Poli­tif eintrat, bie rebellierende Jugend, die politische Abdankung des Bürgertums, die Hilfe der Bauern schaft, das Bündnis mit den Junkern hat den Na­tionalsozialismus zum Siege geführt.

Aber die soziale Entwicklung steht nicht jiill, die Revolution geht weiter. Groß­grundbesik und Großindustrie wirken entbölfernd, von der Landwirtschaft allein kann   Deutschlands Bevölkerung nicht leben, jeder weitere Fortschritt in der Welt" bleibt verbunden mit einer Aus­weitung des industriellen Schaffens". Ohne In­dustrie teine Aufrechterhaltung des Wohlstandes, keine höhere Stultur. Weder dürfen die Export­interessen der deutschen Schwerindustrie, noch die Bauern dem Großgrundbesiz geopfert werden! Die Liquidierung des Feudalismus ist aus wirtschaftlichen und machtpolitischen Gründen notwendig, die Bauern müssen so für den sozialen Fortschritt gewonnen, ein neues Verhältnis on * Eugen Prager Verlag, Bratislava.

werden wir in ein Chaos hineintreiben!"

Schließlich gab Herr Fischer auch seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß der Tag kommen werde, an dem es in den   deutschen Gebieten feinen tschechischen Postbeamten und keinen tschechischen Gendarmen mehr geben werde; nämlich an dem Tage ,,, wo wir, die SdP, die Macht bekommen

werden!"

Das mit der ,, Macht" scheinen Herrn Fi schers Pg. besonders gut verstanden zu haben; denn nach diesem Satz flatschten sie am lautesten Beifall.

fuhr zusammenhängen. Vorsorge getroffen wird auch für die Regelung strittiger Fragen und ein Schiedsverfahren, ferner für den Schuß der klei­nen Erzeuger. Die Aufsicht des Staates wird ein Regierungskommissär ausüben.

Verbindlichkeit des Kollektivvertrages für die Porzellanindustrie

Schon in den Abendstunden waren einige jü­dische Gäste Gegenstand rüder Anpöpe= Lungen durch die Tetschener Hellas"-Leute, wobei sich der 28jährige und verheiratete Sohn des als seriös und solid bekannten Tetschener in   Hitler- Manieren gefiel, obwohl sein Name Konfektionärs Steczek besonders hervoriat und sich auch alles andere, nur nicht auf germanische Her­funft schließen läßt.

Kurz vor Mitternacht war einer der jüdi­schen Gäste Zeuge eines Gespräches der ,, Hellas" a Leute und hörte, wie einer von ihnen sagte: ,, die Juden müssen hinaus!"

Nach längerer. Verhandlungen ist zwischen dem Verband der Glas- und Keramarbeiter- und Schlag 12 Uhr betraten dann auch etwa acht Arbeiterinnen mit dem Siz in Teplit- Schönau und dem Arbeitgeberverband der Porzellanindu- dieser Herren den Tanzfaal, die Röcke ausgezo­Es ist gut, daß in dieser Versammlung auch striellen eine Einigung über die Allgemeinvergen, die Hemdärmel hochgekrempelt und brüll­einige Leute anwesend waren, die all das auf- bindlichkeit des derzeit bestehenden Kollektivver- ten im Sprechhor, immer wiederholend: Juden raus!" I uden raus!" schrieben und uns mitteilten. Und bemerkenswert, trages für die Porzellanindustrie zustande ge- Um es nicht auf eine arge Schlägerei mit daß in dieser Versammlung kein Regierungsver- kommen. Ende des Jahres 1935 wurde von die­treter anwesend war; denn wäre einer dort ge-| sen beiden Organisationen an die zuständigen den zu allem fähigen völkischen ,, Sportlern" an­wesen, dann hätte Herr Fischer wohl anders ge- Ministerien eine Eingabe gemacht, in welcher der tommen zu lassen, verließen die jüdischen Gäste das Lokal und erstatteten bei der Gendarmerie sprochen und hätte sich um einen neuen ,, Loyali Antrag auf Herausgabe einer Re täts"-Beweis seiner Partei bemüht! Wir sind also gierungsverordnung über die die Anzeige. gar nicht böse, wenn die Herren des öfteren unter Verbindlichkeitserklärung des Hoffentlich bringt den völkischen Recken das sich allein zu sein glauben. Denn da erfährt man kollektivvertrages für die čsl. zuständige Gericht die Erkenntnis bei, daß Mol­bon ihnen die Wahrheit, die sie meinen. Porzellanindustrie gestellt wird. Die- dau noch nicht jenseits der Grenze liegt.