I Nr. 17 DienStag, 21. Jänner 1936 Seite 5 Ei« bulgarisches Militärflugzeug stieß im Nebel beim Flugplatz Kazanlik in einen Baum. Das Flugzeug wurde zertrümmert, der Flieger blieb wie durch ein Wunder unversehrt. Der feuerspeiende Tank. Einx technische New- Uorker Zeitschrift veröffentlicht einen intereffan- ten Artikel über einen neuen Tank, den sie len »feuerspeienden" nennt. Diese Bezeichnung ist nicht im übertragenen Sinne zu verstehen, wie sie allgemein für Tanks überhaupt gebraucht wird. Sondern es handelt sich vielmehr um eine neue Waffe, die im wörtlichen Sinne Feuer speit. Man kannte schon während des Weltkrieges einen solchen Brandwerfer, bei dem aus einem langen Schlauch eine brennbare Flüssigkeit auf den Feind gewor­fen und entzündet wurde. Jetzt ist diese Erfin­dungvervollkommnet" und auf einen Tank mon­tiert worden. Während sich der Tank vorwärts bewegt, schreitet.ihm eine Feuerwelle voran. Diese Welle kann bis zu 100 Metern weit vorgetragen werden. Zehn solcher Tanks nebeneinander können ein Grabenstück von einem Kilometer Länge auf einen Schlag in Brand setzen. Die amerikanischen Fachleute sind sich zum mindestens über die unge­heure demoralisierende Wirkung der neuen Waffe einig. Der richtig linierte Nikolaus. Die Rückkehr Sowjetrußlands zu den kaum wesentlich verän­derten alten Weihnachtssitten ist nicht überall ohne Widerstand der radikalen Parteidogmatiker gelungen. Ein solcher Zwischenfall ereignete sich am Silvesterabend in einem Moskauer Komso- molzen-Klub, in dem zum ersten Male seit der bolschewistischen Revolution eine Jahresschluß­feier mit Tannenbaum,Vater Frost"(alias St. Nikolaus) und Gabenverteilung, unter Teilnahme Duhender von Bindern mit ihren Eltern abge­halten wurde. Es verlief alles ganz friedlich und der bisher als kapitalistisches Symbol so ver­schriene Nikolaus bereitete den Kindern großen Spaß. Aber als er seinen gewohnten Bericht über die lange beschwerliche Reise auf Windesflügeln erstattet hatte und gerade an das Austeilen der Geschenke gehen wollte, erhob sich plötzlich ein Komsomolze(JPtgbolschewist), der von der neuen Wendung der Dinge noch nichts gehört hatte, und hielt eine fanatische Rede über dieVerrücktheit" dieser alten Weihnachtssitte.Gehst nach Hause mit euren Kindern," schrie er die Eltern an,ihr seid in einen schrecklichen ideologischen Irrtum ge­raten und versinkt im Morast des Opportunis­mus.Du aber," fuhr der Fanatiker zum Niko­laus gewendet fort,meldest dich morgen bei dem Sekretär des kommunistischen Parteiausschusses l" Worauf St. Nikolaus antwortete:Ich bin der Sekretär des kommunistischen Parteiausschuffes." Der technische Fortschritt im Pfandhaus. Wie die letztjährige Statistik nachweist, sind im bergan-, genen Jahr eine sehr große Zahl von Autos beim Pariser Städtischen Leihhaus verseht worden. Da man die Wagen nicht in den Lagerräumen unter­bringen konnte, mußte man dafür Garagen mieten. Jetzt aber berichtet der Generaldirektor dieser segens­reichen Institution, die in Paris den schönen Namen Berg des Mitleids" führt, daß neuerdings sogar Flugzeugeversetzt werden sollen. Der Wert der Pfandobjekte war unstreitig, aber die Kunden mußten trotzdem abgewiesen werden, da man beim besten Willeys nicht wußte, wo man die Flugzeuge einlagern sollte. Offenbar schwankt die Direktion in, Augenblick noch zwischen der eigenen Anlage eines Flughafens oder der Miete eines der Schuppen in Le Bourget. Mekka wird modernisiert. Der Präsident des BerwaltungsrateS und mehrere Repräsentanten der Bank Misr werden in diesen Tagen nach Mekka fahren, um mit der Regierung der Hedschas über einige wichtige Pläne zu verhandeln, ,die ein« Mo­dernisierung des Landes vorsehen. So beabsichtigt man den Bau eines großen Hotels in Medina , wei­ter soll eine Fabrik zum Trocknen und Konservieren von Datteln errichtet werden, ebenso mehrere Elek- trizitätswerke in Mekka , auch soll diese Stadt Kana- li'ation und eine Wasserleitung erhalten, desglei­chen will man einige Straßen im Inneren des Lan­des instandsetzen. dische Schönheitsideal?" Das könnens doch gleich sehn, wenn 8' mich anschaun!" Konferenz sozialdemokratischer Bezirksvertreter in Bodenbach Sonntag, den 19. Jänner, fand in der Volls­halle in Bodenbach eine gut besuchte Konferenz der sozialdemokratischen Bezirksvertreter im Organisa­tionskreise Aussig Bodenbach-Warnsdorf statt. Den Vorsitz führe Genosse Pölzl(Aussig ). Zur Verhandlung standen.Aktuelle Fragen der Finanz» I wirtschaft",Die Rentabilität moderner Fahrbahnen für die Bezirke und Volkswirtschaft" undSoziale Fürsorge im Rahmen der Bezirkswirtschast". lieber die einzelnen Themen sprachen ein Finanzfachmann, Herr Oberbaurat Jng. Baum­gart! und Abg. Genosse K ö g l e r. Das Ergebnis der Aussprache wurde in zwei Resolutionen festgehalten. In der politischen Reso­lution wird ausgesprochen, daß die Bevöllerung durch die SdP zu einem Spielball ärgster Demagogie und Grundsatzlosigkeit mißbraucht wird. Das wahre Ge­sicht der SdP zeige sich nur dort, wo über Arbeiter­interessen entschieden wird. Aus dem bisherigen Verhalten dieser Partei ist zu schließen,.daß ihr Ziel die Zertrümmerung jener vorbildlichen sozialen Einrichtungen ist, welche dank der Initiative ehr­licher Arbeitervertreter, der Sozialdemokra­tie, auf gesundheitlichem, kulturellem und fürsor ­gerischem Gebiete während der Nachkriegszeit in den Bezirken geschaffen wurden. Die Aufgaben der sozialdemokratischen Bezirks­vertreter bestehen hauptsächlich darin, die in der Nachkriegszeit neu geschaffene Tradition zum Nutzen der arbeitenden Bevöllerung und unter Beachtung der in den Reichskonferenzen der sozialdemokrati­schen Gemeinde- und Bezirksvertreter beschlossenen Richtlinien fortzusetzen, was geschaffen wurde zu er­halten und weiter auszubauen." In der zweiten Entschließung,, die sich in der Hauptsache mit Finanzfragen beschäftigt, wird fest­gestellt, daß die Finanznot der Bezirke durch das Ge­setz 77/1927 verschärft und durch das Gesetz über die Stabilisierungsgesetze noch gesteigert, wurde. Zinssenkung und Verlängerung der Amortisierungs- frist sind zwar zu begrüßen, können aber die Ent­schuldungsfrage nicht lösen. Die sozialdemokratischen Bezirksvertreter for­dern daher legislative Maßnahmen zur genaueren Erfassung und besseren Ausschöpfung der vorhan­denen grotzindustriellen Steuerquellen dort, wo in der Nachkriegszeit eine mit der Not der Bevöllerung im krassen Widerspruch stehende Akkumulation durch Uebergewinne erfolgt ist. Volkswirtschaft nnd Sozialpolitik Außenhandel nnd ItonlunkturbcleDnng Fertlgwarenausluhr am 3 Prozent, Rohstoilelnluhr nm 3,1 Prozent gestiegen Der tschechoslowakische Gesamtaußenhandel bat im Jahre 1935 im Vergleich zu den zwei vor­aufgegangenen Jahren eine weitere leichte Erholung erfahren. Auf die Wiederbelebung der Produktion unserer Exportindustrien, die eine Voraussetzung für den Wiederaufschwung der Wirtschaft ist, ist diese Steigerung des Außenhan­dels zwar nicht ohne Einfluß geblieben, aber er war zu schwach, um die starken Prvduktionsaus- fälle während der Krisenjahre wieder auszuglei­chen. So ist es zu erklären, daß die Massen- a r b e i t s l o s i g k e ist im Gesamtdurchschnitt 1935 noch höher liegt als im Jahre vorher bei geringerer Ausfuhr. Der.Fertigwarenausfuhr kommt bei der Betrachtung der Außenhandelsent- wicklung unter diesem Gesichtspunkt besondere Bedeutung zu,. Liegt die Gesamtausfuhr 1S35^8m 1Äk Mtk^ lionen Kronen höher als so betragt die Zunahme der Fertigwarenausfuhr allein 265 Millionen Kronen. Die Entwicklung der monatlichen Fertigwaren­ausfuhr in den letzten zwei Jahren zeigt folgen­des Bild: Fertigwaren-Ausfuhr 1935 1934 in Millionen Kronen Jänner 325.3 257.0 Feber e 275.9 316.0 März.. 0 -433.2 459.9 April« 474.4 392.6 Mai. a 371.9 378.0 Juni, a 377.7 413.2 Juli. 423.0 439.0 August. 9 477.3 438.9 September 9 493.4 541.5 Oktober. 9 565.8 496.7 November 563.4 455.8 Dezember 493.9 522.1 Insgesamt: 5375.2 5110.7 Die Ausfuhr von«Fertigwaren hat sich demnach bis auf den bedeutenden Rückschlag im Monat Mai von Anfang 1935 an bis zum Oktober in ansteigender Richtung entwickelt. Im November folgte ein Stillstand und im letzten Monat ein Rückgang um 70 Millionen Kronen. Im Lahre 1934 war die Entwicklung der Fertigwarenaus­fuhr.von noch größerer Unstetigkeit. Die wertmäßige Erhöhung um 265 Millio­nen Kronen ist gleich 5 Prozent. Eine Betrachtung der für den Export wichtigsten Warengruppen zeigt, daß die einzelnen Industrien an dieser Entwicklung einen Höch st ungleich­mäßigen Anteil haben. Es betrug die Ausfuhr in Millionen Kronen: 1935 1934 Zu- bezw. Abnahme Eisen, Eisenwaren.. 956 876 -1-80 Maschinen, Apparate. 232 192 + 40 Metalle, Metallwaren. 295 266 + 29 Baumwollgarne»-waren 668 603 + 65 Wolle, Wollwaren.. 507 569 62 Seide, Seidenwaren. 276 283 7 Leinen, Hanstvaren.. 275- 301 26 Konfektion.... 305 267 + 38 Leder, Lederwaren.. 372 342 + 30 Glas, Glaswaren:. 579 597 18 Ton u. Porzellanwaren 185 184 + 1 Papier, Papierwaren. 211 237 26 Holzwaren.... 124 114 + 10 Allein um 149 Millionen Kronen hat demnach die Ausfuhr in den drei Warengruppen der Eisen- und metallverarbeitenden Industrie zugenommen. Die verhältnismäßig stark. Erhöhung der Aus­fuhr von Baumwollgarnen und-waren dürfte in erster Linie den Halbfertigwaren, zugute kommen. Auch für die Ausfuhrsteigerung in Leinen- und Hanfwaren wird das gleiche zutreffen. . Die Papier -, die Glas-, die Porzellanindnstrie und wichtige Zweige der Textilindustrie haben an der Ausfuhrerhöhung überhaupt nicht teil­genommen. Ein anderer Posten der Außenhandelsbilanz berechtigt zu der Annahme, daß die Industrie zu­mindestens für die nächsten Monate mit einem Andquern der günstigen Produktionsentwicklung rechnet: der Rohstoff-Jmport. Liegt die Einfuhr von Rohstoffen für das ganze Jahr 1935 auch nur um 130 Millionen Kronen über der des Vorjahres, so hat sie doch seitdemJuliun- unter Krochen zugenommen und ist seit Augüst fortlaufend höher als in den gleichen Monaten 1934. ai «» rnfc Und?: i*£* Wyi Jänner. ' Feber. März.. April.. Mai.. Juni., Lull'«. August. September Oktober. Novencher Dezember '-Rohstoff-Einfuhr ,1,935 ° 210.9 201.4 C 209.9 287.4 272.4 316.7 289.8 820.4 300.4 285.3 253.3 275.1 250.8 313.6 291.6 269.4 321.0 257.6 338.0 299.5 401.2 309.8 443.2 317.7 Insgesamt: 3582.5 3453.9 Während also in der zweiten Jahrrshälste 1934 «ine Stagnation bezw. Rückschläge in der Roh- stoffeinfuhr zu verzeichnen waren, ist von August 1935 ein starkes Ansteigen festzustellen. Bei diesem Vergleich muß allerdings berücksichtigt werden, daß in der gleichen Zeit die Preise für die wichtigsten Weltroh­stoffe höher und daß sie teilweise die Entwick­lung nach oben noch fortsetzen. Demnach dürfte die Erhöhung der Rohstoffimporte die Rohstoff­voreindeckung der Industrie widerspiegeln, die in Erwartung einer Produktionskonjunktur vorge­nommen worden ist. Dor Streit im englischen Bergbau Per große Lohnkonflikt im englischen Berg­bau geht mit unverminderter Heftigkeit weiter und die Möglichkeit eines Bergarbeiterstreiks ist nach wie vor'gegeben. Bekanntlich hat Großbri­ tannien bereits vor zehn Jahren einen solchen Streik mitgemacht. Diesmal handeü es sich in Wirklichkeit vor allem um die Frage, ob und wie der Staat dem Kohlenbergbau die für eine Lohn­aufbesserung notwendigen Mittel beschaffen soll; daß die gegenwärtigen Löhne ganz ungenügend sind, bestreiten im allgemeinen auch die Unterneh­mer nicht. Eine Bergarbeiterdelegation verlangte vom Staatssekretär für Bergbau neuerlich finan­zielle Beihilfe der Regierung für diesen Wirt­schaftszweig, es wurde ihnen jedoch wiederum mit­geteilt» daß weder eine direkte oder indirekte Finanzhilfe noch eine staatliche Kreditbeschaffung in Aussicht genommen sei. Dr. Edvard Benei: Rede an die Deutschen In der iSR 48 Seiten Kc 2. Zu beziehen durch die Zentralstelle für das Bildungswesen, Prag XII., Slezskä 13. Studentendemonstrationen In China Erneuerung der nationalen Bewegung? Shanghai.(E. B.) Die jüngsten Ereignisse in Ncrdchina haben eine große nationale Bewegung auf den chinesischen Universitäten gegen die Vor­stöße des. japanischen Imperialismus ausgelöst. Mitte Dezember fanden kolossale Studentenmani­festationen in Peiping,-Tientsin , Shanghai und Kanton statt. Damit scheint die nationalistische Be­wegung unter der studentischen Jugend Chinas , die nach den Ereignissen in den Jahren 1925 bis 1930 ihren Höhepunkt erreicht und seitdem sich unter­irdisch entwickelt hat, wiederum in eine akür« Phase zu treten. Diese Bewegung ist ebenso kehr gegen die japanischen Imperialisten, als gegen die opportinistische Haltung der Regierung von Nan­king gerichtet. Eine besondere Note erhält die Stu­dentenbewegung durch die Beteiligung der F r a u e. n. An der Manifestation in Tientsin am 16. Dezember haben sich mehrere hundert Studentiimen beteiligt. Die revolutionäre Studentenorganisation ruft in einem Flugblatt das ganze Boll zum Aufstand gegen dieMarionetten-Autonomie", die die japanischen Generäle in Nordchina aufzurichten bestrebt sind, sowie gegenverräterischen Opportunismus" der Regierung von Nanking auf. Es wird zum Strell der Arbeiter, Studenten und Kaufleute aufgerufen. Während die Demonstrationen in Tientsin und Shanghai kam es zu Zusainmenstößen mit der chi­ nesischen Polizei und mit den japanischen Pa­trouillen, wobei es viele Verwundete auf feiten der Studenten gab. Die Sympathien der Volksmaffen in den Großstädten find auf seiten der Studenten, während die Universitätsbehörden disziplinarische Maßnahmen gegen die«Rädelsführer" ergreifen. So ist die Universität von Kanwn, wo die Bewe­gung besonders scharfe Formen angenommen hat, geschloffen. Aber das hat nur dazu geführt, daß die 2500 kantoneser Studenten sich in die Provinz be­geben haben, um dort die antijapanische Propa­ganda zu treiben. Ueberhaupt scheint die anti- japanische Bewegung unter den Intellektuellen weite Kreise zu erfassen. Sc haben sich-hie Journalisten der wichtigen süd­chinesischen Stadt Fu-chru(Provinz Füllen) in einen Verband zusammengeschloffen mit dem Ziel; die unerträgliche Zensur zu bekämpfen. Die chine­sische Zensur verhindert nämlich, unter dem Druck der japanischen Imperialisten, jede objektive Bericht­erstattung über die Uebergriffe der Japaner und über die sich dagegen richtende Vollsbewegung. Die revolutionär« Studentenbewegung hat die Regierung von Nanking vollkommen überrascht. Wenn diese Bewegung, wie es den Anschein be­kommt, den Anstoß zu der Erneuerung der nationalrevolut'ionär«n M a ss« n- besvegung gibt, so kann die- die Regierung von Müking zwingen,: schärfere'Saiten-gegenüber dem Wansschen Imperialismus aufzuziehen.> Ausgebürgert und über die Grenze geschafft Wir teilen folgenden Fall grotesker Verfol­gung aufreizender Art aus Oesterreich bloß in schlichter Sachlichkeit mit: Der dreiunddreißigjährige Bauarbeiter Er­win Billmaier war, wie viel: tausende österreichischer Arbeiter, an den Feberereigniffen beteiligt. Deshalb wurde er von den Wiener Be- hördey gesucht. Ihren Nachstellungen vermochte er sich zu entziehen. Um Ruhe vor der Wiener Polizei zu haben, ließ er von Preßburg eine Karte schicken, in der er ihr herzllche Grüße übermit­telte. Das war der Grund für die Wiener Polizei, um Erwin Billmaier, der Oesterreich und Wien nie verlassen hat, eines Tages auszubürgern. Billmaier ließ sich aber nicht beirren und lebte trotz der Ausbürgerung weiter in Wien und -Oesterreich. Im Oktober des Jahres 1934 wurde Billmaier bei der Verteilung derArbeiter-Zei­ tung " in Wien verhaftet. Nach.langen Monaten wurde ihm der Prozeß gemacht und er zu neun Monaten Kerker verurteilt. Nachdem er fünfzehn Monate im Kerker saß, wurde auch er der Weih­nachts-Amnestie teilhaftig und gegen Gelöbnis mit fünf Jahren Bewährungsfrist aus dem Ker­ker entlassen. Was geschah nun? Billmaier ist doch ausgebürgert, also muß er Oesterreich verlassen und zwar zwangweise. Er wird von einem Wiener Detektiv an die tschechosloivakische Grenze gestellt und da bedeutet ihm der Wiener Polizist: Da laufen Sie hinüber, da sieht Sie kein tschechoslo­wakisches Grenzorgan, denn wenn er Sie sieht, werden Sie verhaftet, weil Sie ein Staatenloser sind. So geschah es. Billmaier ist jetzt in der CSR als Staatenloser, weil.er, obwohl er Oesterreich niemals verlassen hat, von den Wientt Behörden ausgebürgert wurde. hleue Reibereien an der mongolischen Grenze Chardin .(Reuter.) Berichten aus amt­lichen Quellen zufolge haben sich 30 Soldaten der äußeren Mongolei Hejlomots bemächtigt, das 75 Meilen südwestlich von Mandschuli liegt. Sie nahmen sieben Grenzpolizisten des Staates Mandschukuo gefangen und zwangen hie Be- völkerün", die Stadt zu räumen. Der Komman­dant der japanischen Militärkommiffion in Mandschuli und seine Genpffen wurden gestern von 20 Mongolen innerhalb der Grenzen Mandschukuos überfallen und zum Rückzug ge­zwungen. Diese Zusammenstöße können nach Ansicht von Kennern der Verhältnisse ernste Folgen haben.