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„Sozialdemokrat"
Donnersias, 23. Jänner 1936. Nr. 19
Stromstörung. Mittwoch um 8 Nhr früh kam es zu einer Störung der Stromlieferung für das ganze Prager Netz. Die Störung entstand in der Fernleitung von Seestadt! nach Prag und hatte die automatische Ausschaltung der 100.000- Volt-Leitungen zur Folge. Binnen drei Monaten konnten die Leitungen neu eingeschaltet werden, so daß die Stromlieferung allmählich wieder ausgenommen werden konnte. Der Straßenbahnverkehr war für die Dauer von 15 Minuten unterbrochen. Tausendmal vier Kronen. Wilhelm Pesta, Prag I, Biskupskä, wurde gestern verhaftet, weil er auf folgendem„nicht mehr ungewöhnlichen Wege" zu Geld gekommen war: Er inserierte in der„Nä- rodni Politika" unter der Chiffre„Hübscher Gehalt", daß jeder, der einen Monatsverdienst von 900 XL suche, ihm. dem„Architekten" Wilhelm Pesta, seine Dokumente und 4 XL in Marken übersenden möge. Die Zahl der Angebote, die er erhielt, erreichte fast tausend. Daraufhin antwortete Pesta, der in Wirklichkeit ein stellungsloser Bauassistent ist. mit einem unfrankierten Brief, auf besten Umschlag er, damit ihn die Adressaten annähmen„Betrifft Ihren Posten" schrieb, und in dem er unter allerlei Vertröstungen nochmals 4 XL in Marken verlangte. Nun wurde die Polizei verständigt, verhaftete Pesta und beschlagnahmte die Briefe, von denen auch die, die als Antwort auf das zweite Schreiben einge- laufen waren, zwei riesige Pakete bildeten. Pesta erklärte, daß er einen Sportpavillon im Vrchlickypark habe bauen wollen und dazu eine Menge Diener gebraucht habe; woher er aber den vielen Dienern die versprochenen V00 XL Gehalt habe zahlen und was er mit den vielen Marken habe anfangen wollen, konnte er nicht erklären. Mit seinem Vermögen inS Master gegangen. Gestern vormittags fanden Pastanten beim Wasser» werk am Wyschehrad einen Herrenraglan und Hut sowie Stock. Sie übergaben die Gegenstände der Polizei. Kurz darauf zog der Flößer Bohumil Prochäzka aus Podol bei der Jiräsekbrücke die Leiche eines Mannes aus dem Master, der nach seinen Dokumenten als der 72jährige pensionierte Lehrer Jan Dostal aus Prag XU. identifiziert werden konnte. Außer den Dokumenten wurden bei ihm 2086 XL in bar, zwei eben behobene Sparkassenbücher und einige Baulose gefunden. Das Motiv der Tat ist unbekannt. Brand im Lobkowitz-PalaiS. Vorgestern nachmittags wurde die Feuerwehr ins Lobkowih-Palais auf der Kleinseite gerufen, wo aus einem Zimmer des dritten Stockwerkes Rauch drang. Es wurde festgestellt, daß ein Deckenbalken zwischen dem zweiten und dritten Stockwerk in Brand geraten war. Das Feuer konnte in kurzer Zeit gelöscht werden. Der Schaden ist gering; die wertvollen Deckengemälde blieben unversetzt.
JCuftst lttul Msren, Die Vertragsabschlüsse am Deutschen Theater In der Vorstandssihung des Deutschen Thea« tervereinSam 21. Jänner gab der Vorsitzende Dr. Karl Wolf-Zdekauer seiner Freude über den Besuch des Herrn Präsidenten der Republik im Deutschen Theater und über den festlichen Verlauf des Abends Ausdruck._ Der Präsident der Republik, ferner der Ministerpräsident, der in dieser Eigenschaft zum erstenmale das Deutsche Theater besuchte, und die Mitglieder der Regierung haben sich über die Aufführung und über die spontane und herzliche Begrüßung durch das Publikum außerordentlich anerkennend und befriedigt geäußert.— Im Verlauf der Sitzung des Theatervereins beschloß der Vorstand, Direktor Dr. Eger zu beauftragen, die Verträge für die Spielzeit 1936/37 a bzuschließen, und zwar sowohl mit Solisten als auch mit dem übrigen Personal. Ferner tmrrde beschlossen, mit der Werbung für das neu« Abonnement schon im Frühling einzusetzen. Schließlich wurde der Antrag angenommen, zu Beginn der kommenden Ballsaison den traditionellen Theatervereins-Ball wieder zu veranstalten.
Fest-Konzerte Das Prager Tschechische Staatskonservatorium für Musik begeht in diesem Jahre die Feier seines 128jährigen Bestehens. Ebenso wie die Prager Deutsche Musikakademie ist die Prager tschechische Musik-Hochschule aus dem im Jänner 1811 eröffneten ehemaligen utraquistischen privaten Musikkonserva- rorium des„Vereines zur Beförderung der Tonkunst in Böhmen " hervorgegangen. Die Feier des 125jährigen Bestandes begeht das Tschechische Staatskonservatorium durch eine Reihe von musikfestlichen Veranstaltungen, deren erste als O rche- sterkonzert vorgestern im Smetanasaale stattfand. In sinniger Weise hatte man das Programm dieses Festkonzertes zusammengestellt; es enthielt nämlich durchwegs Kompositionen von Tonsetzern, die einstens Lehrer des Konservawriums waren oder in engsten Beziehungen zu ihm standen. So hörte man eine Ouvertüre von Joh. Kali- v o d a, eine Symphonie(die unter dem Namen „Jagd-Symphonie" bekannt gewordene) von Joh. Friedr. K i t t l, ein Violinkonzert von Josef S l a- v i k und einen Psalm für Chor, Soli und Orchester von Jos. K r e j L i, Werte, die ganz die musikalischen Züge ihrer, Zeit tragen, das heißt halb im klaffischen, halb im romantischen Geiste komponiert find. Selbstverständlich hatten die Ausführung dieses, beziehungsreichen und konservatoriumsgeschichtlich höchst interesianteu Programmes ausschließlich die künst-
Leitung lerischen Kräfte des Tschechischen StaatskonserDa- toriums selbst übernommen; das klangvolle und ausgezeichnet disziplinierte Zöglings- Orchester, der Anstalts-Chor, der Geiger P l o c e k und die Sängerinnen Slaviekä und Cyteräkovä, die unter der bewährten Stabführung Prof. Paul DedeLeks standen. Am gleichen Abend hatte der Prager Deutsche Kammermusikverein seine erste diesjährige Aufführung als Festabend zu Ehren Arnold Ros L's, des Primarius des nach ihm benannten weltberühmten Rose-Quartettes, in Szene gesetzt, der vor 50 Jahren(am 24. März 1886) zum ersten Male als Gast des Kammermusikvereines in Prag spielte und dessen Quartett vor 35 Jahren(10. Dezember. 1901) auch beim Festkonzerte anläßlich des fünfundzwanzigjährigen Bestandesjubiläums des Kammermusikvereines mitwirkte. Beim vorgestrigen Ehrerckonzert, dessen wir leider nur teilweise teilhaftig werden konnten, spielte das durch den Prager deutschen Pianisten Prof. Franz Langer verstärkte Rose-Quartett Streichquartette von Jos. Haydn und Ludwig van Beethoven sowie das Klavier-Quartett opus 47 von Robert Schumann . Die Glückwunschansprache an Rosö, der auch durch eine große Lorbeerspende geehrt wurde, hielt der Obmann des Kammermusikvereines, Univ.-Prof. Dr. B e ck i n g. E. I.
Gesteigertes Theaterinteresse. Seit dem 25. Dezember des Vorjahres bis zum 20. Jänner d. I. verzeichnet das tschechische Nationaltheater in Prag und dessen Bühne im Ständetheater nicht nur einen gesteigerten Verkauf von Blockkarten, sondern auch reihenweise gefüllte, ja selbst ausverkaufte Häuser- Das Nationaltheater hat im eigenen Hause in dieser Zeitperiode 15 und im Ständetheater 18 ausverkaufte Vorstellungen zu verzeichnen, insgesamt also 33. .Komitee für Kunst." Wie die russischen Blatter berichten, ist„zum Zwecke der Hebung des Kulturniveaus der werktätigen Massen der Sowjetunion" eine Spaltung des Volkskommissariats für Volksbildung vorgrnommen worden. Man hat ein.Komitee für Kunst" gebildet, dem alle Dinge, die mit Theater, Film. Malerei, Bildhauerei usw. zusammenhängen, für das gesamte Gebiet der Sowsetunion unterstellt werden. Interessant ist, daß die Literatur ausgenommen ist und literarische Dinge nach wie vor vom Volkskommiffär Bubnow geleitet werden. Das ! neue.Komitee für Kunst", das praktisch eine Art Kunstministerium ist. untersteht Kerschenzew. Ei« neuer Tolstoj -Fund. Dieser Tage ist in Rußland bei der Sichtung alter Dokumente und Papiere, die mit Tolstoj zusammenhängen, in einer Kiste auch eine bisher völlig unbekannte Novelle von Tolstoj gefunden worden. Sie heißt.Ossel", d., i. „Ter Adler" und befaßt sich mit Ereignissen im Kaukasus . Arbeitervorstelluug„Eine Nacht ist Venedig ", Operette von Johann Strauß ,'am Änntäg: den 2. Feber, um halb 3 Uhr. Karten ab Dienstag, täar lich von 8—2 und 4—6 Uhr. bei Optiker Deutsch , Koruna. Deutsche Musikakademie. Bach-Händel-Schütz- Abend für Soli, Chor und Orchester, Mittwoch, den 29. Jänner, 20 Uhr, Produktenbörse. Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Heute, Donnerstag, halb 8 Uhr: Hoff manns Erzählungen . C 2.— Freitag halb 8: Gentleman, Ensemblegastspiel des Deutschen Volkstheaters Wien mit Albert und Else Bassermann , Abonnement aufgehoben.— Samstag halb 8: Die Lebenslüge, Ensemblegastspiel des Deutschen VolkstheaterS Wien mit Albert und Else Bassermann , Abonnement aufgehoben. Spielplan der Kleinen Bühne. Heute, Don- nerstäg 8)4 Uhr: Das klein« Bezirksgericht.— Freitag 8:Annasagtnein, Theatergemeinde des KulturverbandeS und freier Verkauf.— Samstag 8: Im Londoner Netz e l, volkstümliche Vorstellung.-
Der Mm Aerosrad Der neue Russenfilm, der vorerst in einer Sonderausführung gezeigt wurde, verherrlicht die moderne Luftwaffe als BerteidigungSmittel und Zivilisasionsfaktor im Fernen Osten, dessen Bedrohung durch die japanische Expansionssucht dem Film aktuellen dramatischen Antrieb gibt. Es ist überflüssig, bei einem solchen Russenfilm noch darauf hinzuwejsen, daß er von Kitsch und Kuliffenzauber jeder Art weltenfern ist, aber es ist nicht überflüssig, zu betonen, daß dieser„Aerograd"-Film auch in der Technik der Aufnahmen und der Prägnanz der Darstellung einen hohen Rang einnimmt. Die weite sibirische Taiga, der bis an die Nordost-Küste reichende Urwald, ist hier in anschauliche Bilder gebracht, die nur selten^(wie bei einer Szene mit Rehen im Hintergrund) schlecht gestellt wirken, und die kontrastierenden Aufnahmen von über der Wildnis kreisenden Flugzeugen und am Ende die große Parade der Aeroplane und Fallschirme, sind eindrucksvoll und künstlerisch großartig. Die Handlung vom siegreichen Kampf der fernöstlichen bolschewistischen Partisanen gegen den von Samurais und Popen dirigierten Widerstand konnte bei der Sonderausführung, die das russische Original ohne jegliche Erklärung oder Uebersetzung bot. nicht in allen Einzelheiten verstanden werden. Aber da die russischen und mongolischen Darsteller mit vehementem Realismus spielen, ließ sich vieles, was sie sprachen, auch von ihren Gesichtern und Gesten ablesen. Wieweit die Russen mit diesem Film
der Lösung des Tonfilmproblems näher gekommen sind, läßt sich unter solchen Umständen kaum beurteilen. Die sparsame, einfache und wie nebenherlaufend« Mufikuntermalung scheint jedenfalls gut gelungen. Und ganz außer Zweifel steht, daß es sich um einen sehenswerten Film handelt.:—eis—
Der Schrei in die sibirische Nacht Der tschechische Film, der sich hinter diesem aufregenden Titel verbirgt, hat ein Stück des alten russischen Dramatikers Ostrowski zur Vorlage, dessen„Gewitter" vor kurzem die Russen selbst in einem auch bei uns gezeigten Film bearbeitet haben. Es war einer der schwächeren Ruffenfilme,— aber der tschechische Film, für den ein Regisseur Vladi- m i r o v verantwortlich zeichnet, bleibt noch erheblich hinter ihm zurück. Er ist verunglückt, weil er (nicht einmal im Kostüm) den historischen Stil eingehalten hat, weil er dramatische Wolken umständlich zusammenballt, die dann plötzlich in rührseligen Singszenen und einem faden happy end zerflattern, und weil er alles das, was Ostrowski ernst gemeint hat, zu komischen Episoden gemacht hat. Daß ein« fürstliche Familie ihr jüngstes Mitglied verftößt, well es unter seinem Stande liebt, sollte dramatisch und nicht lächerlich wirken, und daß ein verwaistes Mädchen von seinem Onkel(der Gastwirt und Räuber ist) ausgebeutet und mißbraucht wird, sollte sich«! nicht so wie hier als eine fortgesetzte Dummheit erscheinen, die für den ungeschickten Bösewicht mit Ketten und für das arme Opfer mit dem Einzug ins fürstlich« Schloß endet. Auch im Aufbau ist der Film ungeschickt und ermüdend, ein ewiges Hin und Her zwischen immer denselben Schauplätzen, die gelegentlich von einer russischen Tanztruppe laut und munter belebt werden. Die Hauptdarstellerin Hana V k t o v L muß hier wieder einmal zuckersüß und rührend sein, was sie zwar noch immer mit Anstand tut, ohne aber ihre wahren Talente dabei offenbaren zu können. Bei ihrem Partner Arno Beleckh dürfte hingegen nichts zu offenbaren sein. Das übrige Ensemble(in dem Theodor PistK und Olga Augustovä auffallen) ergeht sich durchwegs in Ueber- deutlichkeiten.—eis— „Eine Seefahrt, die ist lustig" versichert der Titel eines reichsdeutschen FilmS, der uns eine Geschichte von Badegästen und feindlichen Nachbarn erzählt, die durchaus nicht lustig ist, obwohl sie es sein möchte. Sie ist nur plump, albern und langwellig, woran selbst eine so routinierte und temperament- volle Darstellerin wie Ida Wüst nichts ändern kann. Der Student von Prag . Nach dem schon in der Stummsilmzeit(mit Conrad Beidt) auf die Leinwand gebrachten Roman deS Grusel- und Horst Wessel -Dichters Hanz Heinz Ewers hat man im Dritten Reich einen theatralischen Sprechfilm gemacht, der vorläufig hier in einer Preffevorstellung vorgeführt wurde. Ihm fehlt fast völlig das Bizarre und Phantastische, das die verschrobene(mls E.T.A. Hoffmann, Gustav Meyrink und Oscar Wildes „Dorian Grey" gemixte) Handlung von der schönen Sängerin, dem teuflischen Doktor und dem in dj « Klauen des Satans geratenen verliebten Studenten allein retten könnte. Der Berliner Regisseur Robin s o n hat Alt-Prager Gaffen im Atelier aufgebaut, aber diese. Atmosphäre spukhaft und romantisch zu machen, ist ihm nicht gelungen, zumal auch der Hauptdarsteller Adolf W o h l b r urf feine Rolle mit einer äußerlichen Absichtlichkeit spielt, di« keine Illusionen aufkommen läßt. Unter den Darstellern der Films, der besonders am Ende völlig unklar wird, sind Theodor Loos in der Mephisto-Rolle und Dorothea Wieck als Sängerin die weitaus besten.—eis—
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schaftliche Bedeutung der Kaufkraft unserer Leier nord nUM erkannt baben oder nicht er. kennen wallen. Zeituna lesen beikt. auch den Anbeiaenteil beachten und beim Einkaut die Inserenten bevorzuarn. Niemand wird sich Gr. schüstSleute» ausdriinaen. die Arbeiterkundschatt nicht in MHUira toiffen
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8pori Sptek-Xoeprepske-e „Gedanken“ zur Olympiade 1936 In der französischen Sportzeitschrift „L'Auto" ist nachstehende Betrachtung auf den„Erneuerer der Olympischen Spiele ", v. Couberttn, enthalten: „Ich habe die Olympischen Spiele erneuert, ich habe aus der Antike das Beispiel einer Demonstra- tion geholt, deren Ziel es ist, beim Menschen den Kultus des Menschen wieder zu erwecken. Ich wollte, daß für eine vornehme Idee der Amateursportler, ob er nun aus Paraguay oder Siam stammt, ob er an Christus glaubt oder die Isis anbetet, ins Stadion kommt, um dort in der strahlenden Entfaltung seiner physischen Kräfte den menschlichen Körper zu glorifizieren. Leider hat die Gier nach dem Stege, die all diese scheußlichen Jntereffenfragen aufgeworfen hat, daS Antlitz meiner schönen Idee mit häßlichen Warzen bedeckt.
Annabella in dem französischen Film„Die Festung der Verdammten".
Und jetzt beginnt man ihren Körper zu entstellen... Ich kann wohl sagen, daß die Spiele von 1932 eine sensationelle, phantastische,„kolossale" Gelegenheit waren, für eine Gegend, die alles in.hier kommerzieller. Entfaltung sieht, Reklame zu machen. Reklame für ihr Klima, das einzigartig ist, für die unvergleichliche Süße des Lebens, für ihre natürlichen außergewöhnlichen Reichtümer. Was 1936 anlangt... ich weiß nicht recht... ich trau' mich nicht zu entscheiden. Dje Anstrengung, die da gemacht wird, ist bewundernswert. Diese Sorgfalt, die dieses große Volk der Gesundheit keiner ganzen Raffe widmet, müßte eine Garantie für die Ehrlichkeit darstellen, mit der seine Regierung die Spiele vorbereitet. Niemals ist so viel Geld ausgegeben worden, niemals sind die Vorbereitungen so sorgfältig getroffen worden. Und da.mgt man, dieses Land sei arm! Immerhin, die Halcung der Vereinigten Staaten ist verwirrend. Sie stört und beunruhigt mich noch mehr. Zweifellos:-'e gehen hin. Wer sie gehen aus Prinzip hin. was nicht viel sagen will. Und gerade, die Dunkelheit ist verwirrend. Sie gehen hin, weil 58 Herren' eS gewollt haben, gegen 55, die es nicht wollten. Zwei Stimmen mehr auf. der anderen Seite und-iese jungen Burschen einer neuen Raffe, diese großartigen Kerle, für die der Sport nicht eine Religion, nicht eine Kunst, sondern eine normale einfache ständige Funktion darstellt, wären nicht, dabeigewesen l Die Amerikaner, die neutralen, die nach Siegen im Stadion aus sind, diese rekordsüchtigen, diese Hast'» riker des Superlativs, hätten auf<ül diese Genugtuungen verzichtet, die sie mit aller Sicherheit«r- warten konnten, einzig und allein darum, weil Deutschland ihrer Meinung nach aus den Spielen von 1936 ein Mittel politischer Propaganda machen wollte, und nicht eines für Reisereklame..." Das müssen die Gedanken des Herrn von Cou- bertin in seiner Zurückgezogenheit sein.
Deremsnaclmrkten. Achtung! Falken! SamStag nachmittags pünktlich halb 6 Uhr läuft der Filmstreifen„Rote Falken auf AuSlandSfahrt", der aus technischen Gründen om letzten Sonntag nicht gezeigt werden konnte. Außerdem: Bringet die Buchlose mit! Die Bücher sind da und werden ab 5 Uhr im Parteiheim verteilt! Der beliebte Faschingsball des Klubs deutscher Buchdrucker in Prag findet 1. Feber, 8 Uhr abends, im Deutschen Handwerkerverein, Smetschkagasse, statt. Urkomisches Mitternachtsprogramm. Musikkapelle Papert. Eintritt 13 XL einschließlich Steuer.
Mitteilungen ans dem Publikum. Stuhlverstopfung! Spezialärzte für Verdau- ungskrankheiten erklären, daß das natürliche „Franz-JOfef"-Bitterwaffer als ein sehr zweckdienliches Hausmittel warm zu empfehlen ist. 3148/d II Schau wieder billiger. Baka, damit er allen die billigen, warmen Schuhe und Strümpfe zugänglich machen kann, ermäßigte um 20% des Preises bei 35 Sorten Winterschuhe und 30 Sorten Winterstrümpfe. Nützen Sie die vorteilhafte Gelegenhcst aus! Die Ermäßigung znr richtigen Zeit. Die plötzliche Verschlechterung der Witterung hat verursacht, daß Bata, welcher treu den Grundsatz verfolgt— bei erhöhter Qualität den Preis herabzusehen— sich entschlossen hat, die Preise bei 85 Sorten von Winterschuhen und 30 Sorten von Winterstrümpfen um volle 20% zu ermäßigen. Nützen Sie diese vor-, teilhaften Angebote für die zweite Winterhälfte' aus. 17—66 Baka ermäßigt die Preise um 20%, 85 Sorten warmer Schuhe und 80 Sorten warmer Strümps«. Laut Wettervorhersage ist eS zu erwarten, daß der heurige Winter besonders lange dauern wird.' Darum nützen Sie den billigen Einkauf warmer Schuhe und warmer Strümpfe aus. Für den Winter noch 1 Paar billigere, warme Schuhe! 17—66
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